Die hohe Inflation ist die größte Sorge der Deutschen – und das in allen Altersgruppen. 85 Prozent der Befragten machen sich derzeit große oder sehr große Sorgen über die Teuerung von Waren und Dienstleistungen. Jeder zweite muss sich bereits einschränken, weitere 19 Prozent sogar sehr einschränken. Auch beim Sparverhalten ist ein deutlicher Rückgang festzustellen.
Inflation: Betroffenheit und Sparverhalten der Deutschen
1. Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage
des Bundesverbandes deutscher Banken
Berlin | August 2022
Inflation: Betroffenheit und
Sparverhalten der Deutschen
2. Agenda / Zentrale Ergebnisse
2
1. Inflation: Betroffenheit der Bevölkerung
- Preissteigerungen infolge der Inflation bereiten am meisten Sorgen
- Inflationsängste in allen Altersgruppen dominant, Corona weniger
- Ein Fünftel muss sich bereits stark einschränken, weitere 53% etwas
- Bezieher niedriger Einkommen erwartungsgemäß am meisten betroffen
- Große Mehrheit achtet auf Preise und kauft nur, was sie wirklich braucht
- Geringverdienende und Rentnerinnen trifft der Spardruck am meisten
2. Lebenszufriedenheit und eigene wirtschaftliche Lage
- Lebenszufriedenheit gegenüber 2020 deutlich gesunken
- Persönliche wirtschaftlichen Lage deutlich verschlechtert
- Fast die Hälfte erwartet für sich sinkenden Lebensstandard
3. Sparverhalten
- Sparintensität: Der Anteil, der regelmäßig spart, ist deutlich gesunken
- Sparbeträge: Vor allem die Jüngeren sparen weniger
- Sparmotive: In allen Altersgruppen dominiert das Vorsorgesparen für Notfälle
4. Soziodemographie und Studiendesign
4. Momentan größte Sorge
Preissteigerungen infolge der Inflation bereiten am meisten Sorgen
Frage F6: Wenn Sie an Ihre persönliche Zukunft denken, welche der folgenden Probleme bereiten Ihnen da momentan Sorgen?;
Basis: Gesamt: n=1.322; Angaben in Prozent; Ranking nach Top-2
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
4
0
0
0
0
0
44
32
28
32
12
41
46
49
45
26
15
23
23
23
62
sehr große Sorgen
große Sorgen
nicht so große Sorgen
„Darüber mache ich mir momentan …“
Eine Verschlechterung der Wirtschaftslage
Eine hohe Inflation, die Preise für viele Produkte
und Dienstleistungen steigen lassen wird
Die Ausweitung bzw. Eskalation des
Ukraine-Kriegs
Die zukünftige Versorgung mit Energie und
Strom
Eine Zuspitzung der Corona-Lage
85
78
77
77
38
5. Momentan größte Sorge
Inflationsängste in allen Altersgruppen dominant, Corona weniger
Frage F6: Wenn Sie an Ihre persönliche Zukunft denken, welche der folgenden Probleme bereiten Ihnen da momentan Sorgen?;
Basis: 18-29 J. n=402, 30-59 J. n=609, ab 60 J. n=262; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
5
0
0
0
0
0
44
26
30
27
13
43
45
48
38
24
13
29
23
36
64
sehr große Sorgen
große Sorgen
nicht so große Sorgen
„Darüber mache ich mir momentan …“
Eine Verschlechterung der Wirtschaftslage
Eine hohe Inflation, die Preise für viele Produkte
und Dienstleistungen steigen lassen wird
Die Ausweitung bzw. Eskalation des
Ukraine-Kriegs
Die zukünftige Versorgung mit Energie und
Strom
Eine Zuspitzung der Corona-Lage
0
0
0
0
0
46
32
27
33
12
40
47
51
46
26
15
21
22
21
62
39
34
29
33
11
46
46
48
50
29
15
21
24
17
60
18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
6. Preissteigerungen: Woran Betroffene zuerst sparen
Ein Fünftel muss sich bereits stark einschränken, weitere 53% etwas
Frage F7: In letzter Zeit sind die Preise für Energie, Benzin und Lebensmittel stark gestiegen. Müssen Sie sich deshalb mit Ihren Ausgaben …?, Basis: Gesamt n=1.322;
Frage F8: Und woran sparen Sie zuerst? An ...?, Basis: durch Preissteigerungen eingeschränkt n=954; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
6
„Aufgrund der stark gestiegenen
Preise muss ich mich …“
19
53
28
sehr
einschränken
etwas
einschränken
nicht
einschränken
21
14
13
13
10
8
7
7
7
Urlaub / Reisen
Freizeitaktivitäten
Restaurant-/Clubbesuche
Kleidung
Auto / Motorrad
Möbel
Lebensmittel
Technische Geräte
Sonstiges
Woran wird zuerst gespart?
7. Inflation: Vom Preisanstieg besonders Betroffene
Bezieher niedriger Einkommen erwartungsgemäß am meisten betroffen
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
7
Frage F7: In letzter Zeit sind die Preise für Energie, Benzin und Lebensmittel stark gestiegen. Müssen Sie sich deshalb mit Ihren Ausgaben …?
Basis: Gesamt n=1.322; Angaben in Prozent
„Aufgrund der stark gestiegenen
Preise muss ich mich …“
32
30
29
37
50
zurzeit
arbeitslos
Auszubildende
niedrige
Schulbildung
HH-Nettoeinkommen
(unter 2.000€)
schlechte eigene
wirtschaftliche Lage
19
53
28
sehr einschränken etwas einschränken
nicht einschränken
8. Inflation: Auswirkungen auf das Kaufverhalten
Große Mehrheit achtet auf Preise und kauft nur, was sie wirklich braucht
Frage F9: Inwiefern treffen diese Aussagen auf Sie zu?;
Basis: Gesamt n=1.322; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
8
48
42
11
52
34
14
trifft sehr zu trifft teilweise zu trifft nicht zu
„Beim Einkaufen
achte ich sehr auf
den Preis.“
„Ich kaufe zurzeit
nur, was ich
wirklich brauche.“
9. Inflation: Gruppen mit der größten Kaufzurückhaltung
Geringverdienende und Rentnerinnen trifft der Spar-Druck am meisten
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
9
„Beim Einkaufen
achte ich sehr auf
den Preis.“
„Ich kaufe zurzeit
nur, was ich
wirklich brauche.“
Frage F9: Inwiefern treffen diese Aussagen auf Sie zu?; Auswahl: „Trifft sehr zu“
Basis: Gesamt n=1.322; Angaben in Prozent
52
59
64
69
63
68
69
48
56
55
59
55
63
69
Gesamt
derzeit arbeitslos
in Rente
Frauen in Rente
Schulbildung niedrig
HH-Nettoeinkommen unter 2.000€
Schlechte eigene wirtschaftliche Lage
11. Allgemeine Lebenszufriedenheit
Lebenszufriedenheit gegenüber 2020 deutlich gesunken
Frage F1: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben insgesamt?;
Basis: Gesamt n=1.322, 18-29 J. n=402, 30-59 J. n=609, ab 60 J. n=262; Angaben in Prozent
„Mit meinem Leben bin ich alles in allem …“
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
11
42
46
32
51
49
56
7 6
12
0
10
20
30
40
50
60
70
sehr zufrieden
eher zufrieden
(sehr) unzufrieden
13 12 12
53 55 61
35 33
27
sehr
zufrieden
eher
zufrieden
(sehr)
unzufrieden
2017 2020 2022
18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
12. Eigene wirtschaftliche Lage
Einschätzung der wirtschaftlichen Lage deutlich verschlechtert
Frage F2: Wie beurteilen Sie Ihre wirtschaftliche Lage? Ist sie …?;
Basis: Gesamt n=1.322, 18-29 J. n=402, 30-59 J. n=609, ab 60 J. n=262; Angaben in Prozent
„Meine wirtschaftliche Lage ist …“
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
12
19
16
12
71
67
62
11
17
25
0
10
20
30
40
50
60
70
80
sehr gut
gut
nicht so gut / schlecht
27 25 26
61 62 63
12 13 11
sehr gut
gut
nicht so gut /
schlecht
2017 2020 2022
18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
13. sich nicht
verändern
Zukunftserwartung Lebensstandard
Fast die Hälfte erwartet für sich einen eher sinkenden Lebensstandard
Frage F3: Was glauben Sie, wird Ihr Lebensstandard in den nächsten Jahren voraussichtlich …?;
Basis: Gesamt n=1.322, 18-29 J. n=402, 30-59 J. n=609, ab 60 J. n=262; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
13
0 0 0 0
21
59
17
5
33
22
35 36
46
19
48
59
eher steigen
eher sinken
18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
Gesamt
„Mein Lebensstandard wird …“
14. Eigene
wirtschaftliche
Lage ist …
Persönlicher
Lebensstandard
wird sich …
(sehr) gut
74
nicht so gut /
schlecht
26
verbessern
21
Wohlstandsoptimisten
46
Hoffnungsvolle
5
nicht verändern
33
Hoffnungslose
21
verschlechtern
46
Wohlstandsängstliche
29
Zufriedenheitsmatrix
Wirtschaftliche Lage und Erwartung zukünftiger Lebensstandard
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
14
Frage F2: Wie beurteilen Sie Ihre wirtschaftliche Lage? Ist sie …?;
Frage F3: Was glauben Sie, wird Ihr Lebensstandard in den nächsten Jahren voraussichtlich …?;
Basis: Gesamt n=1.322; Angaben in Prozent
16. Sparverhalten
Der Anteil, der regelmäßig spart, ist deutlich gesunken
Frage F10: Von dem Geld, das Sie zur freien Verfügung haben, sparen Sie davon einen bestimmten Teil? Würden Sie sagen, …?;
Basis: Gesamt n=1.322; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
16
53
62
48
27
16
30
20 20
22
2017 2020 2022
48
30
22
regelmäßig
ab und zu
so gut wie nie
regelmäßig ab und zu so gut wie nie
Sparhäufigkeit: „Ich spare …“
17. 21
10 6 9
21
10
30
11
6
14
8
26 6
11
5
11
15 19
18
23
14
17
14
24
16 19
14
19
20
18
12 20
25 22
33
15
23
24
22
21
18 17 21
8
17 20 17 14
Höhe der Sparbeträge
Insbesondere die Jüngeren (18-29 Jahre) sparen aktuell weniger
Frage F12: Wie hoch ist der Betrag, den Sie monatlich sparen?;
Basis: (TG: spare „regelmäßig“ und „ab und zu“) Gesamt n=1.035, 18-29 J. n=326, 30-59 J. n=473, ab 60 J. n=199; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
17
Sparhöhe: „Ich spare durchschnittlich im Monat …“
Gesamt 18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
Altersgruppen
2020 2022 2020 2022 2020 2022 2020 2022
über 500 Euro
201 bis 500 Euro
101 bis 200 Euro
51 bis 100 Euro
bis 50 Euro
k.A.
18. Sparmotive
In allen Altersgruppen dominiert das Vorsorgesparen für Notfälle
Frage F13: Und wofür sparen Sie hauptsächlich?;
Basis: (TG: spare „regelmäßig“ und „ab und zu“) Gesamt n=1.035, 18-29 J. n=326, 30-59 J. n=473, ab 60 J. n=199; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
18
Sparmotiv: „Ich spare hauptsächlich für …“
Gesamt 18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
35
20
15
14
10
4
Sicherheit für Notfälle
Altersvorsorge
größere Anschaffung
Vermögensaufbau
Kauf oder Renovierung
einer Immobilie
Ausbildung, Schule oder Studium
31
6
26
13
10
12
37
29
12
8
9
2
36
22
12
16
11
3
Altersgruppen
19. Spartypen
Wirtschaftliche Lage und Sparintensität
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
19
Eigene
wirtschaftliche
Lage …
Sparverhalten:
(sehr) gut
74
nicht so gut
/schlecht
26
regelmäßig
45
Wohlhabende Sparer
61
Trotz-Allem-
Sparer
17
ab und zu
33
so gut wie nie
22
Sparunfähige
9
Sparunwillige
13
Frage F2: Wie beurteilen Sie Ihre wirtschaftliche Lage? Ist sie …?;
Frage F10: Von dem Geld, das Sie zur freien Verfügung haben, sparen Sie davon einen bestimmten Teil? Würden Sie sagen, …?;
Basis: Gesamt n=1.322; Angaben in Prozent
21. Soziodemographie
Frage SCR1: Wie alt sind Sie?, Frage SCR2: Geben Sie bitte Ihr Geschlecht an., Frage SCR3: In welchem Bundesland leben Sie?;
Basis: Gesamt n=1.322; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
21
2
15
63
21
Alter Geschlecht Bundesland
18-29 Jahre
30-59 Jahre
ab 60 Jahre
16-17 Jahre
52
48
13
16
4
3
1
2
7
2
10
21
5
1
6
3
4
3
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Schleswig-Holstein
22. Soziodemographie
Frage SCR4: Sind Sie derzeit berufstätig?, Basis: Gesamt n=1.322;
Frage SCR5: Wie würden Sie Ihren Beschäftigungsstatus beschreiben? Basis: (TG: nicht berufstätig) n=492; Angaben in Prozent
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
22
54
14
9
7
6
2
2
1
0
5
Berufstätigkeit Beschäftigungsstatus
66 34
Ja Nein
Derzeit arbeitslos / in einer Umschulung
Hausfrau / Hausmann
Schüler
Bereits in Rente / Pension /
Vorruhestand
Student im Rahmen eines
klassischen Studiums
Privatier / Bezug von Kapitalerträgen
Im Erziehungsurlaub / Elternzeit
Azubi
Student im Rahmen eines
dualen Studiums
Sonstiges
23. Studiendesign
Erhebungszeitraum: 13. Juli bis 02. August 2022
Stichprobe: insgesamt 1.322 Personen ab 16 Jahren
darunter:
1.022 Personen ab 16 Jahren bevölkerungsrepräsentativ
zusätzlich 250 Personen von 16- bis 24-Jahren
zusätzlich 50 Personen ab 60 Jahren
(alle: deutschsprachige Bevölkerung)
Erhebungsmethode: CATI Computergestützte telefonische Interviews
Auftraggeber: Bundesverband deutscher Banken, Berlin
Erhebung 2022: infas quo, Nürnberg
Repräsentative Befragung – Gewichtung der Aufstockungen nach den Merkmalen:
Alter, Geschlecht und Bundesland.
08/2022
Bundesverband
deutscher
Banken
–
MTU
2022
23