2. Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik
Bundesverband
deutscher
Banken
2
Chief German Economist, Head of German
Macroeconomics,
DEUTSCHE BANK AKTIENGESELLSCHAFT
Chefvolkswirt,
IKB Deutsche Industriebank AG
Dr. Klaus Bauknecht
Chefvolkswirt,
Deutsche Pfandbriefbank AG
Daniel Bleiberg
Chefvolkswirt,
NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft
Dr. Jan Bottermann
Chefvolkswirt, Leiter Economics,
Hamburg Commercial Bank AG
Dr. Cyrus de la Rubia
Chefvolkswirt Deutschland,
UBS Europe SE
Dr. Felix Hüfner
Dr. Jörg Krämer
Chefvolkswirt Deutschland,
UniCredit Bank AG
Dr. Andreas Rees
Chefvolkswirt Deutschland, Leiter Economic
Research Germany, HSBC Deutschland
Stefan Schilbe
Senior European Economist and Managing
Director,
NATIXIS Zweigniederlassung Deutschland
Dr. Dirk Schumacher
Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin,
Bundesverband deutscher Banken
Henriette Peucker
Für den Bankenverband
Chefvolkswirt,
ING-DiBa AG
Carsten Brzeski
29.03.2023
Volker Hofmann
Leiter Volkswirtschaft,
Bundesverband deutscher Banken
Carsten Klude
Chefvolkswirt, M.M. Warburg & CO
(AG & Co.) KGaA
Chefvolkswirt,
DONNER & REUSCHEL Aktiengesellschaft
Carsten Mumm
Chefvolkswirt,
COMMERZBANK Aktiengesellschaft
Stefan Schneider
Dr. Holger Schmieding
Chefvolkswirt,
Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG
- Vorsitzender -
Dr. Alexander Krüger
Chefvolkswirt,
HAUCK AUFHÄUSER LAMPE PRIVATBANK AG
Dr. Hilmar Zettler
Managing Director, Geschäftsbereichsleiter
Bankenaufsicht und Einlagensicherung,
Bundesverband deutscher Banken
3. Wirtschaftslage und Ausblick
Dr. Holger Schmieding
Chefvolkswirt, Berenberg und
Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschafts-
und Währungspolitik des Bankenverbandes
Konjunkturprognose der privaten Banken
Berlin | 29. März 2023
4. Finanzmarktturbulenzen
29.03.2023
Ausschuss
für
Wirtschafts-
und
Währungspolitik
4
Starke Inflations- und Zinssprünge
▪ Anpassungsdruck für Banken (Zinsänderungsrisiko)
und Wirtschaft
▪ Kein Vergleich zu 2008/09; keine systemische Krise im Finanzsystem
▪ Stützungsmaßnahmen notwendig, hilfreich und gut
Auswirkungen auf die Prognose
Kurzfristige Änderung der Prognose?
▪ Revision der wirtschaftlichen Prognose nicht erforderlich
- Rezessions-Wahrscheinlichkeit USA (2. Halbjahr 2023) gestiegen
- Euroraum/Deutschland: „Risikoprofil“ etwas geändert
➔ Aufwärtschancen der letzten Monate wieder gesunken
▪ Indirekte konjunkturelle Effekte Euroraum/Deutschland
(z. B. durch US-Rezession)
▪ Geldpolitik
- Zinsgipfel (Peak-Rate) wohl etwas niedriger
- Mögliche Zinssenkung im Euroraum (2024) zeitlich später
5. Weltwirtschaft
29.03.2023
Ausschuss
für
Wirtschafts-
und
Währungspolitik
5
Weltweit
▪ IWF: keine globale Rezession
▪ Wachstum schwächer als im langjährigen Durchschnitt
▪ Paradigmenwechsel (Geo- und Handelspolitik)
Verhaltene Perspektiven
USA und China
▪ USA: im Zeichen der Geldpolitik
▪ China: - kurzfristiger Tempogewinn
- Trendwachstum schwächt sich weiter ab
Euroraum: strukturelle Änderungen
▪ Strukturelle Herausforderungen
(insb. Transformation, internationale Wettbewerbsfähigkeit
der Industrie, Rohstoffe, Demografie)
▪ BIP-Prognose (2023/2024): +0,5 % | +1,3 %
6. Preisentwicklung im Euroraum
Ausschuss
für
Wirtschafts-
und
Währungspolitik
6
Hartnäckige Kerninflation
Projektion EZB (16. März 2023)
2023 2024 2025
▪ Inflationsrate 5,3 % 2,9 % 2,1 %
▪ Kerninflation 4,6 % 2,5 % 2,2 %
▪ Kerninflation: Noch keine Entwarnung
▪ Längerfristige Inflationsprognose
➔ etwas über EZB-Ziel
- Demografie/Arbeitsmarkt/Lohndruck
- Deglobalisierung bei Gütern/Neujustierung
globaler Produktions- und Lieferketten
- Investitionsbedarf für Transformation
(einschließlich „Resilienz“)
- höherer Staatsverbrauch, höhere Zinsen,
hohe Rohstoffpreise
29.03.2023
7. Konjunktur in Deutschland
Ausschuss
für
Wirtschafts-
und
Währungspolitik
7
Aktuell: In der Winterdelle
Prognose zur BIP-Entwicklung
▪ 2023: Stagnation
▪ 2024: +1,3 %
(Prognosespanne: 0,2 % bis 1,8 %)
Entwicklung 2023
▪ Winterdelle ➔ wirkt u. a. wegen des robusten
Arbeitsmarktes nicht wie eine Rezession
▪ Delle in Q2/23 bereits beendet
▪ Danach: moderates Wachstum
(privater Konsum, Bau- u. Ausrüstungsin-
vestitionen vergleichsweise schwach)
29.03.2023
Entwicklung 2024
▪ Wachstum weiterhin moderat
➔ Mehrheit: kein veritabler Aufschwung
▪ Privater Konsum normalisiert sich
▪ Stabilisierung bei den Bauinvestitionen
8. Geldpolitik der EZB
Volker Hofmann
Leiter Volkswirtschaft
Bundesverband deutscher Banken
Konjunkturprognose der privaten Banken
Berlin | 29. März 2023
9. Geldpolitik
Ausschuss
für
Wirtschafts-
und
Währungspolitik
9
Inflations- und Zinssprung
29.03.2023
▪ Aktuell: Einlagefazilität 3,0 %
Hauptrefinanzierungssatz 3,5 %
Spitzenrefinanzierungsfazilität 3,75 %
▪ EZB-Ratssitzungen (2023): 4. Mai 15. Juni 27. Juli
14. Sept. 26. Okt. 14. Dez.
▪ Wirkungsverzögerung der Geldpolitik (teilw. 4 bis 6 Quartale)
▪ Zinswende am Kapitalmarkt Ende 2021 eingesetzt
(Inflationssorgen)
▪ EZB ab Juli 2022: kräftige und überzeugende Reaktion
▪ Inflationserwartungen am Kapitalmarkt stabilisiert
10. Geldpolitik
Ausschuss
für
Wirtschafts-
und
Währungspolitik
10
„Bilanznormalisierung“
29.03.2023
Geldpolitische Beschlüsse der EZB (15. Dez. 2022):
„(…) EZB-Rat wird das Tempo zum Abbau des APP-Portfolios regelmäßig
neu beurteilen, um (…) die kurzfristigen Geldmarktbedingungen weiterhin
sicher steuern zu können. Bis Ende 2023 wird der EZB-Rat auch seinen
Handlungsrahmen zur Steuerung kurzfristiger Zinssätze über-
arbeiten. Daraus werden sich Informationen zum Ende der Bilanznormali-
sierung ergeben.“
Angemessener Abbau
▪ Bislang keine Erfahrungen
▪ Abbau der Überschussliquidität ist schon im Gange
▪ Zu schneller Abbau ➔ Gefahr von „Anpassungssprüngen“
Überschussliquidität
▪ Mitte März 2023: 4.010 Mrd. €
▪ Zentralbankliquidität ➔ über Tendergeschäfte u. Kaufprogramme
▪ TLTROs laufen allmählich aus (zurzeit noch rd. 1.100 Mrd. €)
▪ Kaufprogramme: ➔ Reinvestition fälliger Anleihen
➔ seit Anfang März 2023 monatlich 15 Mrd. €
aus APP nicht mehr reinvestiert