Ein Vortrag von Dipl.-Ing. Dr. Andreas Dankl, Geschäftsführer dankl+partner consulting gmbh beim ersten österreichischen FM Day am 23. September 2015 in Wien.
www.dankl.com
5. Industrie 4.0 im Überblick
Schlagworte
• High Tech Strategie
• 4. industrielle Revolution
• Fabrik der Zukunft
• Industrial Internet
• Advanced Manufacturing
• Smart Factory
• Smart Production
• …
Themen
• Cyber-physische Systeme
(CPS)
• Internet of Things (IoT)
• Virtualisierung
• Machine-to-Machine
Communication (M2M)
• Lifecycle-Management (LC)
• …
Kennzeichen
• Verknüpfung von klassischer
Technik mit Internettechnologie
• Horizontale Integration
(Geschäftsprozesse)
• Vertikale Integration
(Produktionszellen)
• Vernetzung und autonome
Produktion
• Starke Individualisierung der
Produkte
• Hohe Flexibilität der
Serienproduktion
• Integration von Kunden und
Geschäftspartnern in die
Wertschöpfungsprozesse
• Kopplung von Produktion mit
hochwertigen Dienstleistungen
• …
Quelle: hightech-strategie.de
5
6. Kernthemen von Industrie 4.0 (1/2)
Kernthemen Beschreibung
1
Vernetzung &
Kommunikation von
Maschine zu Maschine
(Betriebs)übergreifende Vernetzung von Maschinen / Betriebsmitteln;
intelligenter eigenständiger Informationsaustausch;
Autonomes Umsetzen von Aktionen – Steuerung untereinander
2
Intelligente Produkte &
Produktion (Smart
Factory)
Eindeutige Identifizierbarkeit der Produkte (lokalisierbar, aktueller Zustand,
Weg zum Zielzustand …);
Produktionssysteme sind mit betriebswirtschaftlichen Prozessen innerhalb
von Betrieben sowie mit externen Geschäftspartnern abgestimmt
3
Produktvielfalt &
kurze Produktzyklen
Optimierte Engineering-, Produktions- uns Serviceleistungen (Lifecycle-
Ansatz, Komponenten-Modularisierung, einfachere Servicetechniken, …)
4
Transparente Systeme
mit Echtzeitdaten
(Big Data)
Datenbereitstellung und Datenverknüpfung in Echtzeit aus allen relevanten
IT-Systemen (z.B. MES, PPS, CAFM, IPSA) über Maschinenzustände,
Produktionsstatus, …
5 Sensorik & Mobilgeräte Informationszugriff und Statusabfragen ortsunabhängig zu jeder Zeit
6 Sichere Systeme
Betriebssicherheit (Just-in-Time-Produktion, Handling) und
Angriffssicherheit („offene“ Produktionsnetzwerke)
6
7. Kernthemen von Industrie 4.0 (2/2)
Kernthemen Beschreibung
7
Nachhaltigkeit &
Ressourceneffizienz
Berücksichtigung von Umweltverträglichkeit und Energieoptimierung über
alle Lifecyclephasen hinweg
8
Standardisierte & nach-
vollziehbare Prozesse
Transparente Prozessschritte/-ergebnisse (abgestimmte QM-Tools mit
Prozess-/Maschinen-/Leistungsdaten)
9
Interaktion von Mensch
und Technik
Verschmelzung von physischer und virtueller Realität (z.B. mittels
Sprachapplikationen, Gestenerkennung, Berührungslose Bedienung)
10
Flexibler
Personaleinsatz
Breites Qualifikationsspektrum, kurzfristige Reaktionszeiten, flexible
Arbeitszeitmodelle, Mobilgeräte und IT-Lösungen für Tätigkeiten von
„außerhalb“ (z.B. „Home-Support“)
11 Mitarbeiterqualifikation
Stark segmentierte Qualifikationsanforderungen (Spezialist / Generalist);
Sehr hohe Anforderungen an Methoden und Sozialkompetenz;
Individuell zugeschnittene Qualifizierungsmaßnahmen
12
Wissensvernetzung
(Social Media)
Bereitstellung von speziell aufbereiteten Wissensbeständen (Anleitungen
auf Basis von Audio-/Viedeoclips, Good Practice-Empfehlungen aus
Expertensystemen, Fachbeiträge in Bloggs …)
7
8. Auswirkungen der Kernthemen auf FM (1/3)
8
Auswirkungen von Industrie 4.0
Keine / sehr gering
Gering
Mittel
Hoch
FM-Bereiche Auswirkungen
TFM Technisches Facility Management
TFM-1 Betriebsführung & Asset-Management
TFM-2 Instandhaltung
TFM-3 Projektmanagement
TFM-4 Gewährleistungsmanagement
TFM-5 Energiemanagement
KFM Kaufmännisches Facility Management
KFM-1 Qualitätsmanagement & Dokumentation
KFM-2 Beschaffungsmanagement
KFM-3 Liegenschafts-, Miet- & Vertragsmanagement
KFM-4 Flächen- & Umzugsmanagement
Quelle: dankl+partner consulting gmbh
13. Entwicklungsszenarien aus Projekt „IH 4.0“
Szenario 3:
Entwicklungs-
blockade
Szenario 1:
Fachkräftemangel
Szenario 2:
Renaissance
des Berufsbild
Szenario 3:
Stecken in der
traditionellen IH
Szenario 1:
Digitale Ablöse
Szenario 2:
Zwischen zwei
Welten
Szenario 3:
Daten als verteilte
Ressource
Szenario 1:
Maschinenhersteller
haben die Daten
Szenario 2:
Anlagenbetreiber
haben die Daten
Szenario 3:
Evolution light,
no revolution
Szenario 1:
IH als
„Shooting Star“
Szenario 2:
Industrie 4.0 – aber:
IH bleibt IH
13
Quelle: Sondierungsprojekt IH 4.0
14. Entwicklungsszenarien zu „Techn. FM 4.0“
Szenario 3:
Entwicklungs-
blockade
Szenario 1:
Fachkräftemangel
Szenario 2:
Renaissance
des Berufsbild
Szenario 3:
Daten als verteilte
Ressource
Szenario 1:
Anlagenhersteller
haben die Daten
Szenario 2:
Anlagenbetreiber
haben die Daten
Szenario 3:
Stecken im
traditionellen FM
Szenario 1:
Digitale Ablöse
Szenario 2:
Zwischen zwei
Welten
Szenario 3:
Evolution light,
no revolution
Szenario 1:
FM als
„Shooting Star“
Szenario 2:
Industrie 4.0 – aber:
FM bleibt FM
14
15. Fördert Industrie 4.0 einen Wandel im FM ??
1. Verteidigung bzw. Rechtfertigung der
FM-Kosten
2. Erfüllungsorgan des Auftraggebers
3. Fokussiert auf Technik und operative
Services
4. Ausgerichtet auf operative
Problemlösungen
5. Tagesgeschäft dominiert
Entscheidungen
6. Individuelle Aufzeichnungen
7. Kurzfristig orientierte
Personalentscheidungen
„Traditionelles“ Facility Management
1. Zukunftsgerichtete Begründung von
FM-Kosten und FM-Wirtschaftlichkeit
2. Strategisch positionierter
Kompetenzpartner
3. Gesamtheitliches Organisations- und
Leistungsmanagement
4. Ausgerichtet auf taktisch-strategische
Problemvermeidung
5. Langfristig ausgerichtete fakten-
basierende Entscheidungen
6. Lückenlose, vollständige Nachweise
und Dokumentation
7. Systematische Personalentwicklung
„Modernes“ Facility Management
15
Quelle: dankl+partner consulting gmbh
16. Bedürfnis- und Trendanalyse (1/2)
Daten- und IT-Aspekte
Systematischer Datenaustausch ist selten (mangelnde Standardisierung, mangelnde
Erfassung des Kontexts, mangelndes Vertrauen, fehlende „Data Agreements“, fehlendes
„Data-Banking“)
Hoher Bedarf für „intelligente“ Datenauswertung (Big Data, Datenanalytik)
Unklare Verantwortung für Daten-Sicherheitskonzepte (Interessenskonflikte bei
FM-Anbieter, Betreiber, Anlagenhersteller)
IT-Abteilungen sind „Wegbereiter“ von FM 4.0? IT muss Netzwerke & Software sicher
machen, ein FM-Prozessverständnis entwickeln und organisatorisch eng mit dem FM
zusammengeführt werden
Fokus auf Zahlen und Fakten sind die Kernelemente zukünftiger Facility Management-
Strategien (integrierte Nutzung von Daten aus relevanten IT-Systemen)
Schrittweise Umsetzung erfolgt über Sensorik, Daten-Analytik, Condition Monitoring,
mobile Endgeräte und integrierte Software-Lösungen
16
Basis: Sondierungsprojekt IH 4.0
17. Kulturelle und organisatorische Erfordernisse
Ganzheitliche Betrachtung von Gebäuden und Technischen Einrichtungen über
organisatorische Einheiten hinweg
Synchronisierung von Technischen und organisatorischen Maßnahmen sowie
Anpassung der Rahmenbedingungen
Wandel von der Reparaturkompetenz zur Funktionskompetenz (weg vom „Retter-
Syndrom“ hin zum „Optimierer“)
Komplexität der Anlagen und FM-Leistungen steigt; neben der fachlichen Kompetenz ist
soziale, methodische und IT-Kompetenz erforderlich
Ausbildungsprogramme müssen auf die individuellen Qualifikationsanforderungen
angepasst werden
Industrie 4.0 unterstützt bzw. erfordert integrierte Lebenszyklus-Betrachtung;
Das Facility Management erhält dadurch die Chance, vom Kostenfaktor zum
Wertschöpfungspartner zu werden
17
Bedürfnis- und Trendanalyse (2/2)
Basis: Sondierungsprojekt IH 4.0
18. Fazit
1. Die Anforderungen an das Facility Management werden weiter zunehmen
(Kosten, Technik, Rechtsaspekte)
2. Industrie 4.0 sensibilisiert für „neue“ Konzepte und Methoden – auch im
Facility Management
3. Ein kritisches Überprüfen der geeigneten Ansätze und ihres Nutzens ist
dementsprechend unumgänglich
4. Es existieren viele Möglichkeiten zur Optimierung (Modernisierung) Ihres FM;
wichtig ist die Auswahl der für Ihr Unternehmen geeigneten Ansätze
5. „Erfolg und Motivation“ basieren auf einer konsequenten Umsetzung und
nachvollziehbaren Ergebnissen => Dokumentation
6. Generell gilt: AGIEREN anstatt Reagieren