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Licht ins Dunkle –
Warum PLM für Industrie 4.0
so wichtig ist
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
07.06.2016
PLM-Connection, Seeheim
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Vorstellung des Referenten
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Professor für
Produktionsmanagement, Virtuelle Fabrik und PLM
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft
Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik
joerg.fischer@hs-karlsruhe.de
Steinbeis - Transferzentrum: Rechnereinsatz
im Maschinenbau
joerg.fischer@stw.de
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer 3
Wie Industrie 4.0 heute
diskutiert wird
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Industrie 4.0:
Zukünftige Herausforderungen in der Industrie
4
 In der Industrie findet eine Revolution in Zeitlupe
statt, die die virtuelle und reale Welt zunehmend
integriert
 Zukünftig ist zu erwarten, dass das Internet der
Dinge, Daten und Dienste in die Fabrik einziehen
wird
 Aufgrund der weitreichenden Konsequenzen für die
Wertschöpfung, die Geschäftsmodelle sowie den
nachgelagerten Dienstleistungen, spricht man von
einer vierten industriellen Revolution
Quelle: http://www.welt.de/ (04.08.12)
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Hightech-Strategie der deutschen Regierung
Das Schlagwort Industrie 4.0 wurde 2011 definiert
Quelle: http://www.bild.de/digital/ 2015 in combination with DFKI (2011)
1800 1900 2010 heute
Warum 4.0? …, weil es das Doppelte von 2.0 ist,
also viel moderner, besser, schneller und toller
Industrie 4.0:
auf Basis von
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(CPS)
Industrie 1.0:
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mithilfe von Wasser-
und Dampfkraft
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Cincinnati, 1870
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durch den Einsatz von
Elektronik und IT zur
weiteren
Automatisierung der
Produktion
Erste SPS
Modicon084, 1969
Komplexität
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Cyber-Physische-Produktionssysteme…
…besitzen alle Informationen in Form eines "Digitalen Zwillings"
6
Das digitale Modell ist immer aktuell und wird über den gesamten
Lebenszyklus erweitert
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Produktdesign Produktions-
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Cyber-Physisches System (CPS)
Physische
Produktionseinrichtung Digitaler Zwilling
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Identität
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• Schnittstellen
• …
Enthält alle Informationen über…
+
Quelle: Eberle, Siemens 2013
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Der Mensch steht im Mittelpunkt
7
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Der Mensch steht im Mittelpunkt
8
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Wie die Produktion in der Fabrik der Zukunft im Kontext von
Industrie 4.0 diskutiert wird
9
Digitaler
Zwilling
MES-System SimulationPLM
Informationsplattform
ERP …
Fahrerloses
Transportsystem (FTS)
ruft zum Entladen
Bearbeitungs-
zentrum
Fertigungsauftrag
Materialfluss
Informationsfluss
CPPS kommunizieren
Verschleiß? 
Werkzeug bestellen
Fertigmeldung
an MES
automatischer Abgleich
virtuell vs. real
autonomer Roboter
analysiert Fabrik
handelt aus &
bedient
autonomer
Roboter
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Beispiel: IPO.Eye
Ein autonomer Roboter der das Werk analysiert
10
Modell und Realität differieren
nur um 2 mm über
eine Scandistanz von 15 m
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Schöne neue "Industrie 4.0" Welt
11
 Anlagen und Werkzeuge lassen sich innerhalb kürzester Zeit an
wechselnde Produkt- oder Produktionswünsche anpassen
 Geräte kommunizieren selbständig
 Maschinen entscheiden autonom
 Cyber Physical Systems (CPS) steuern - drahtlose
Produktionseinheiten, die sich laufend selbst optimieren
 Eine Aussage aus der Wirtschaftswoche
• Experten rechnen mit Produktivitätssprüngen von
50 Prozent
Quelle: http://www.maschinenmarkt.vogel.de
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Schöne neue "Industrie 4.0" Welt
http://www.faz.net/, 2015
Daten treiben die neue Welt
der Industrie 4.0. […]
Aus der Bündelung und Auswertung
dieser Daten werden neue
Geschäftsideen entstehen […].
Die Nase vorn hat der, der als Erster
aus den Daten etwas macht […]
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Schöne neue "Industrie 4.0" Welt
13
http://www.wandtattoo4all.de
 Haben Sie das Gefühl ähnliches schon gehört zu haben?
 autonome Arbeitsgruppen und flexible Fertigungsinseln
 selbstorganisierende Agentensysteme
 Selbststeuerung mit Schwarmintelligenz
 Computer Integrated Manufacturing (CIM)
 Ist Industrie 4.0 doch nur heiße Luft - und alter Wein in neuen Schläuchen?
Teilweise bestimmt,
aber es gibt einiges, auf das wir achten müssen !
…worauf wir achten müssen
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
…von gestern über heute nach morgen
15
Quelle: Sony.com, Apple.com
und heute
Es war einmal….
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
…von gestern über heute nach morgen
16
Quelle: Samsung
Quelle: Kodak
Erinnern Sie sich an Kodak?
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Beispiel: Thermondo
~ 5% des Umsatzes von Viessmann kommt heute von Thermondo
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
…von gestern über heute nach morgen
18
http://www.faz.net
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
…von gestern über heute nach morgen
Quelle: Apple.com
19
neue Produkte
und neue Dienstleistungen
verändern Märkte grundlegend
 Unterhaltungsindustrie
 Fotoindustrie
 Handelsgewerbe & Kaufhäuser
und in der Zukunft ?
 Lebensmittel
 Fahrzeuge
 Smarte Produkte
 Smart Fabrik
 Smarte Automatisierungs-
technik
 Wir rüsten die
Fabriken der Welt aus
In Zukunft werden wir das nur tun können, wenn wir die
Fabrik der Zukunft erfinden!
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
…von gestern über heute nach morgen
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
…von gestern über heute nach morgen
Quelle: Honda sowie © Formlabs, nach Zeit.de, 1.10.2012
Replaced ‘cause we
do not need old fashioned
production any more
Warum für Siemens
Industrie 4.0 so wichtig ist
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Industrie 4.0:
Schicksalsfrage der deutschen Industrie
23
http://www.manager-magazin.de/
Interview with Joe Kaeser
CEO of Siemens AG in 2015
Industrie 4.0 ist die
Schicksalsfrage der deutschen
Industrie, die sie aber global
beantworten muss
Industrie 4.0 ist eine Revolution,
die die 2020er-Jahre bestimmen
wird. Sie wird ganze
Geschäftsmodelle und die
Industrie weltweit verändern
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Aus: "Ich gehe keine faulen Kompromisse ein",
Interview mit Joe Kaeser im Spiegel 32/2013
[…] bei der Industrieautomatisierung
werden wir […] eine Transformation
sehen von einer Hardwaregetriebenen
Automatisierung hin zu
vorgelagerten Software-
Simulationen.
Es darf uns nicht passieren, dass wir
dort den Anschluss verlieren, wie
einst in der
Telefonvermittlungstechnik, wo wir
das Internet sträflich unterschätzten.
Wenn einem das als Marktführer und
mit den Wurzeln unseres Hauses
passiert, tut dies besonders weh.
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Wie einst in der Telefonvermittlungstechnik?
Anno 2005 bei Siemens
25
 Im Bereich Kommunikation (Umsatzanteil von
18%) muss Kleinfeld hart durchgreifen.
 Siemens kämpft […] mit den Hinterlassenschaften
der herkömmlichen Telefontechnik.
 Seit Mitte der 80er gehörte Siemens zu den großen
Spielern im Markt der Nebenstellenanlagen.
 Der Einzug der Internettechnologie in die
Telefonwelt (rund 80 % billiger) läutet das Ende der
klassischen Nebenstellenanlage und des damit
verbundenen Wartungsgeschäfts ein.
http://www.zdnet.de/
Quelle: Siemens
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
TIA
Totally
Integrated
Automation
PLM
Product
Lifecycle
Management
Design und virtuelle
Produktion
Reale Produktion
Produktions-
planung
Produktions-
Engineering
Produktions-
ausführung
Produkt-
design
Computer-aided
motion software
(2012)
CAD design
software
Production
of composite
materials (2011)
Product
cost
management
(2012)
MES software
Life science
industries (2009)
Industrial
quality
and production
management
(2012)
Ethernet
communication
products
and network solutions
(2012)
CAE software
for simulating
and testing
of mechatronic
systems (2012)
(2007)
MES software
Pharmaceutical and biotech
industries (2011)
Software for production
management (2001)
Software for production planning
and scheduling (2013)
Integrated plant
management (2008)
PLM software integration (2013)
Was Siemens tut, um sich vorzubereiten
>8.000.000.000 € = 8•109 € Investition in Akquisitionen seit 2007
Was wird die Zukunft bringen?
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Ein Sturm zieht auf…
28
Wir werden schlagartige, dramatische
Veränderungen erleben
 Technologiesprünge
 neue Denkweisen
 Veränderung von Geschäftsmodellen
Wir müssen heute die Entscheidungen für die
Zukunft treffen
und dürfen morgen nicht vergessen
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Ein Sturm zieht auf…
und wir müssen ihm begegnen
Vom Markt her denken
(Lebenszyklusgedanke)
Reaktions-
geschwindigkeit
smarte, individuelle Produkte,
ganzheitliche Dienstleistungen,
neue Geschäftsmodelle
Wandlungs-
fähigkeit
Markt
Unternehmen
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Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Die Daten der Industrie werden
zum Milliardengeschäft
http://www.faz.net/, 2015
Daten treiben die neue Welt
der Industrie 4.0. […]
Aus der Bündelung und Auswertung
dieser Daten werden neue
Geschäftsideen entstehen […].
Die Nase vorn hat der, der als Erster
aus den Daten etwas macht […]
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Lassen Sie uns …..
31
groß denken
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Beispiel: Eine neu Geschäftsidee
Kennen Sie GoButler?
32
GoButler kümmert sich per SMS kostenlos um Deine alltäglichen Wünsche.
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
GoButler und die Bedeutung
der Transformation von Informationen
33
niedrig
hoch
Konkretisierung
desAnliegens
Umsetzbarkeit
Kaufbarkeit
niedrig hoch
Produkt/
Dienstleistung
Etwas Besonderes
für meine Liebe
Ein Essen mit
Kunden
Ich brauche
einen Facharzt
Die Transformation von Information wird zukünftig ein Schlüssel sein!
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Beispiel GoButler:
Information als Schlüssel
34
Informations-
transformation
34
Anliegen Produkt/
Dienstleistung
Information ist wertvoll! - Sammeln, Speichern und Vorhalten der Information dürfen wir nicht als
lästige Aufgabe sehen
Informations-
basis
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Transformation von Information
bedeutet im Lebenszyklus zu denken
35
Eigentlich machen wir das schon immer!
Ein Produkt an den Markt zu bringen,
bedeutet die Transformation vom
"groben Wunsch" zum fertigen Produkt
für den Kunden vorzudenken.
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Lassen Sie uns eine Frage stellen
36
Machen wir es gut?
 Gab es im Unternehmen Projekte, in denen das Umgehen mit
(Produkt)Informationen über den Lebenszyklus diskutiert und
gestaltet wurde?
 Können wir Mehrwert, Zweck und notwendige Granularität aller
Informationen, die wir im Lebenszyklus aufbauen benennen?
 Kennen wir den Zeitpunkt, wann welche Information notwendig
ist?
 Können wir die vollständige Information zum notwendigen
Zeitpunkt liefern?
 Können wir die erzeugten Informationen jederzeit wiederfinden
und wiederverwenden?
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Neu denken
von der Technik her vs. vom Markt her denken
37
Wir denken oft von der Technik her
"Wir hatten einmal einen sehr innovativen Roboter mit einem
einzigartigen technologischen Konzept.
Wir konnten ihn aber nicht verkaufen, weil wir das Problem nicht
gefunden haben, das er löst."
Zitat: Gerold Schäfer – Vertriebsleiter Schunk
Vom Markt her im Produktlebenszyklus denken
Markt
Produkt
Leistung
ServicesProduktion
Produkt-
entwicklung
Produkt-
definition
Produktions-
planung
Informationstransformation
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Die informationserzeugenden Prozesse die mit
Industrie 4.0 in den Fokus rücken
38
Quelle: ARC & Fraunhofer IPA, zitiert nach Normungsroadmap Industrie 4.0
Industrie 4.0 bedeutet, in Informationstransformationen über Lebenszyklen zu denken
Von horizontaler Integration,
Informationsmodellen und dem
digitalen Zwilling
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Wie Informationen gespeichert werden
40
Fokus morgen
Fokus heute
Formalisierungsgrad
Automatisierbarkeit
Informations-
modelle
Tabellen-
kalkulation
Gedanken-
modell
Dokument
E-Dokument
vernetzte
Informations-
modelle
Zukünftig werden wir viel mehr Informationen in vernetzten Modellen ablegen müssen,
um eine automatisierte Nutzung dieser ermöglichen zu können.
horizontale Integration
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Zu viel ?
Vereinfacht sprechen wir nun vom "Digitalen Zwilling"
41
Was ist der Zweck des "digitalen Zwilling"?
Dokumentation, Vergleich von Planungsalternativen, Virtuelle Inbetriebnahme, Zustandsüberwachung, Prognose
von Ressourcenbedarfen, Archivierung von früheren Zuständen,…
Bildquelle: Siemens 2011
Digitales Modell Reale Fabrik
digitaler Zwilling
reales Objekt
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Können wir wirklich vom Digitalen Zwilling sprechen?
4242
Redundanzen und Widersprüche zwischen Informations- und Simulationsmodellen von Produkt
und Produktion sind nicht nur unvermeidlich, sondern oft notwendig und auch gewollt. (Prof. Völker)
Digitaler Zwilling Digitaler Mehrling
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Und das erleben wir schon heute
Die IT-Tool Explosion in Produktentstehung und Produktion
43
Gestern Heute Morgen
Warum PLM für Industrie 4.0
so wichtig ist
Modelle brauchen einen Träger
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Vom Charakter der informationserzeugenden Prozesse
45
Begleitprozesse
(Marketing, Vertrieb,
Personalwesen, Finanzen)
technologische
Prozesse für
Produkte und
Produktion
kaufmännische
Prozesse für
Logistik und
Materialwirtschaft
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Vom Charakter der informationserzeugenden Prozesse
46
Begleitprozesse
(Marketing, Vertrieb,
Personalwesen, Finanzen)
technologische
Prozesse für
Produkte und
Produktion
kaufmännische
Prozesse für
Logistik und
Materialwirtschaft
formal
strikt
sequenziell Prozesscharakter
kreativ
innovativ
flexibel
kooperativ
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Die informationserzeugenden Prozesse die
mit Industrie 4.0 in den Fokus rücken
47Mit Industrie 4.0 gewinnen die technologischen Prozesse an Dominanz
technologische Prozesse
kaufmännische Prozesse
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Die informationserzeugenden Prozesse die
mit Industrie 4.0 in den Fokus rücken
48
technologische Prozesse
kaufmännische Prozesse
Digitale Mehrlinge entstehen an unterschiedlichen Orten zu
unterschiedlichen Zeitpunkten im Lebenszyklus
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Daraus ergeben sich 2x zentrale Fragen
49
1. Wo und wie speichern wir die Informationen bzw.
digitalen Mehrlinge so, dass wir sie jederzeit
bereitstellen, bündeln und auswerten können?
2. Wie organisieren und gestalten wir den
Informationsfluss, der diese erzeugt und nutzt?
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Wie es aussieht, wenn wir vorgehen wie bisher
50
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Was uns oft empfohlen wird
51
technologisches Inseldenken die Denkweise des Kaufmanns
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Können wir uns die "Denkweise des Kaufmanns"
zukünftig noch leisten
52
Wer schnell und flexibel sein muss, fährt
nicht mit dem LKW, sonst kommt er zu spät
≠
Der im Mittelstand häufig forcierte Ansatz, den technologischen Prozess als Anhängsel des kaufmännischen
zu verstehen, führt zwangsläufig zur Behinderung von Innovation.
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Modelle brauchen einen Träger
53
…der innovative Prozess braucht
Flexibilität und Freiheit!
Der Träger muss diese Flexibilität
ermöglichen.
Die zentralen zukünftigen Themen benötigen PLM als Fundament.
Der Informationsfluss muss
gesamtheitlich gestaltet werden
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Der Weg hin zu Industrie 4.0
… verändert den Blickpunkt
55
PDM-System
IT (Plattformen und
Applikationen)
Lösung für das
Management von CAD
Digitalisierung der
gesamten
Wertschöpfungskette
Fokus bisher:
lokale Lösung
Fokus zukünftig:
horizontale & vertikale
Integration
Was ein Unternehmen
braucht
Was ein Unternehmen
kaufen kann
GAP
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Der Weg hin zu Industrie 4.0
zu beginnen, ist oft wie im Nebel wandern.
56
Oje,
was jetzt?
Das Management gab mir
die Aufgabe Industrie 4.0
mit PLM und MES
zu realisieren.
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Der Weg hin zu Industrie 4.0
….bald kommen "sehr erfahrene" Business Consultants, um zu helfen.
57
??
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Mit einer neuen Sicht ist eigentlich alles ganz einfach
58
Lösungs-
design
technisch
organisatorische
Gestaltung
methodisch
IT (Plattformen und
Applikationen)
Digitalisierung der
gesamten
Wertschöpfungskette
Die Rollen in der Beratung werden sich verändern
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Das Kleiderschrankbeispiel
59
Es war einmal ein Paar, dass sich einen
gemeinsamen Kleiderschrank kaufte…
Dem Kauf eines Schrankes liegt ein Ordnungsproblem zugrunde.
Der Schrank löst das Ordnungsproblem nicht!
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Analyse des Ist-Zustands und der Handlungsfelder
60
Das Anziehen dauert
morgens zu lange
Oft passen die
gewählten Einzelteile
nicht zusammen
Durch die unpassenden
Einzelteile entstehen
berufliche Nachteile
Teile knittern
keine klare
Ordnungsstruktur
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Analyse des Ist-Zustands und der Handlungsfelder
61
befüllungs-
zentrischer
Denkansatz
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Das Ordnungsproblem erfordert zur Lösung einen
anderen Denkansatz
62
entnahmezentrischer Denkansatz: "Der Anzug als Komponente"
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Ein veränderter Denkansatz
63
befüllungs-
zentrischer
Denkansatz
entnahme-
zentrischer
Denkansatz
Der Denkansatz hat Auswirkungen auf Semantik und Arbeitsverteilung
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Auswirkungen von Lebenszykluseffekten müssen analysiert
werden
64
entnahmezentrischer Denkansatz: "Der Anzug als Komponente"
Schuhe:
Schumacher
Hemd:
Weiße Wäsche
Anzug:
Wäscherei
Strümpfe:
Buntwäsche
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Lifecycle-Map des zeitlichen Verlaufs
6565
Komponente Komponente (Schrank)
Komponente (Sandbox)
Schuhe (Schumacher)
Hemd (Weiße Wäsche)
Anzug (Wäscherei)
Strümpfe (Buntwäsche)
Anzug getragen
Da die Rückläufe nicht zeitgleich erfolgen, ist eine "Sandbox" notwendig.
Der Denkansatz beeinflusst die Technologie.
t
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Das gleiche Bild übertragen auf Unternehmen…
6666
Lösungs-
design
technisch
organisatorische
Gestaltung
methodisch
Festzulegen wie mit dem Inhalt der Schränke gearbeitet wird, ist
die Aufgabe dessen, der die Schränke nutzt.
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
…warum nicht weitermachen wie bisher?
67
Wenn wir jetzt nicht die richtigen Schritte einleiten, werden wir zukünftig viel mehr
"Berliner Flughäfen" erleben.
Fazit:
…nochmal in Kürze
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Fazit
…nochmal in Kürze
 Ein Sturm zieht auf…
 wir werden neu denken müssen
 die geeignete Transformation von Informationen wird zukünftig
ein Schlüssel sein
 Mit Industrie 4.0 wird der technologische Prozess dominant
 damit rückt PLM und MES in den Fokus
 diese sind geeignet, die technologische Information zu tragen und
zur Verfügung zu stellen
 Der Fluss der Informationen muss gestaltet werden
 wenn Information zum Schlüssel wird, dann muss das Entstehen
und die Transformation der Information gestaltet werden
 das ist eine der wichtigsten Aufgaben der Fachbereiche von
Unternehmen und kein IT-Thema!
Lassen Sie uns …..
70
Vielen Dank
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer
Hochschule Karlsruhe - Technik und
Wirtschaft
Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik
Steinbeis - Transferzentrum:
Rechnereinsatz im Maschinenbau
joerg.fischer@stw.de

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Licht ins Dunkle – Warum PLM für Industrie 4.0 so wichtig ist

  • 1. Licht ins Dunkle – Warum PLM für Industrie 4.0 so wichtig ist Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer 07.06.2016 PLM-Connection, Seeheim
  • 2. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Vorstellung des Referenten Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Professor für Produktionsmanagement, Virtuelle Fabrik und PLM Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik joerg.fischer@hs-karlsruhe.de Steinbeis - Transferzentrum: Rechnereinsatz im Maschinenbau joerg.fischer@stw.de
  • 3. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer 3 Wie Industrie 4.0 heute diskutiert wird
  • 4. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Industrie 4.0: Zukünftige Herausforderungen in der Industrie 4  In der Industrie findet eine Revolution in Zeitlupe statt, die die virtuelle und reale Welt zunehmend integriert  Zukünftig ist zu erwarten, dass das Internet der Dinge, Daten und Dienste in die Fabrik einziehen wird  Aufgrund der weitreichenden Konsequenzen für die Wertschöpfung, die Geschäftsmodelle sowie den nachgelagerten Dienstleistungen, spricht man von einer vierten industriellen Revolution Quelle: http://www.welt.de/ (04.08.12)
  • 5. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Hightech-Strategie der deutschen Regierung Das Schlagwort Industrie 4.0 wurde 2011 definiert Quelle: http://www.bild.de/digital/ 2015 in combination with DFKI (2011) 1800 1900 2010 heute Warum 4.0? …, weil es das Doppelte von 2.0 ist, also viel moderner, besser, schneller und toller Industrie 4.0: auf Basis von cyberphysische Systeme (CPS) Industrie 1.0: Einführung mechanischer Produktionsanlagen mithilfe von Wasser- und Dampfkraft Erster mechanischer Webstuhl, 1784 Industrie 2.0: durch Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion mithilfe von elektrischer Energie Erstes Fließband, Schlachthöfe von Cincinnati, 1870 Industrie 3.0: durch den Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion Erste SPS Modicon084, 1969 Komplexität
  • 6. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Cyber-Physische-Produktionssysteme… …besitzen alle Informationen in Form eines "Digitalen Zwillings" 6 Das digitale Modell ist immer aktuell und wird über den gesamten Lebenszyklus erweitert ServicesProduktions- ausführung Produktions- planung Produktdesign Produktions- Engineering • Software / Informatik • Mechanik • Elektrik, Elektronik • Automatisierung, HMI • Safety, Security • Maintenance Cyber-Physisches System (CPS) Physische Produktionseinrichtung Digitaler Zwilling • Ortsangabe, Identität • Zustand • SW-Version • Schnittstellen • … Enthält alle Informationen über… + Quelle: Eberle, Siemens 2013
  • 7. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Der Mensch steht im Mittelpunkt 7
  • 8. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Der Mensch steht im Mittelpunkt 8
  • 9. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Wie die Produktion in der Fabrik der Zukunft im Kontext von Industrie 4.0 diskutiert wird 9 Digitaler Zwilling MES-System SimulationPLM Informationsplattform ERP … Fahrerloses Transportsystem (FTS) ruft zum Entladen Bearbeitungs- zentrum Fertigungsauftrag Materialfluss Informationsfluss CPPS kommunizieren Verschleiß?  Werkzeug bestellen Fertigmeldung an MES automatischer Abgleich virtuell vs. real autonomer Roboter analysiert Fabrik handelt aus & bedient autonomer Roboter
  • 10. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Beispiel: IPO.Eye Ein autonomer Roboter der das Werk analysiert 10 Modell und Realität differieren nur um 2 mm über eine Scandistanz von 15 m
  • 11. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Schöne neue "Industrie 4.0" Welt 11  Anlagen und Werkzeuge lassen sich innerhalb kürzester Zeit an wechselnde Produkt- oder Produktionswünsche anpassen  Geräte kommunizieren selbständig  Maschinen entscheiden autonom  Cyber Physical Systems (CPS) steuern - drahtlose Produktionseinheiten, die sich laufend selbst optimieren  Eine Aussage aus der Wirtschaftswoche • Experten rechnen mit Produktivitätssprüngen von 50 Prozent Quelle: http://www.maschinenmarkt.vogel.de
  • 12. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Schöne neue "Industrie 4.0" Welt http://www.faz.net/, 2015 Daten treiben die neue Welt der Industrie 4.0. […] Aus der Bündelung und Auswertung dieser Daten werden neue Geschäftsideen entstehen […]. Die Nase vorn hat der, der als Erster aus den Daten etwas macht […]
  • 13. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Schöne neue "Industrie 4.0" Welt 13 http://www.wandtattoo4all.de  Haben Sie das Gefühl ähnliches schon gehört zu haben?  autonome Arbeitsgruppen und flexible Fertigungsinseln  selbstorganisierende Agentensysteme  Selbststeuerung mit Schwarmintelligenz  Computer Integrated Manufacturing (CIM)  Ist Industrie 4.0 doch nur heiße Luft - und alter Wein in neuen Schläuchen? Teilweise bestimmt, aber es gibt einiges, auf das wir achten müssen !
  • 15. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer …von gestern über heute nach morgen 15 Quelle: Sony.com, Apple.com und heute Es war einmal….
  • 16. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer …von gestern über heute nach morgen 16 Quelle: Samsung Quelle: Kodak Erinnern Sie sich an Kodak?
  • 17. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Beispiel: Thermondo ~ 5% des Umsatzes von Viessmann kommt heute von Thermondo
  • 18. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer …von gestern über heute nach morgen 18 http://www.faz.net
  • 19. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer …von gestern über heute nach morgen Quelle: Apple.com 19 neue Produkte und neue Dienstleistungen verändern Märkte grundlegend  Unterhaltungsindustrie  Fotoindustrie  Handelsgewerbe & Kaufhäuser und in der Zukunft ?  Lebensmittel  Fahrzeuge  Smarte Produkte  Smart Fabrik  Smarte Automatisierungs- technik  Wir rüsten die Fabriken der Welt aus In Zukunft werden wir das nur tun können, wenn wir die Fabrik der Zukunft erfinden!
  • 20. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer …von gestern über heute nach morgen
  • 21. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer …von gestern über heute nach morgen Quelle: Honda sowie © Formlabs, nach Zeit.de, 1.10.2012 Replaced ‘cause we do not need old fashioned production any more
  • 22. Warum für Siemens Industrie 4.0 so wichtig ist
  • 23. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Industrie 4.0: Schicksalsfrage der deutschen Industrie 23 http://www.manager-magazin.de/ Interview with Joe Kaeser CEO of Siemens AG in 2015 Industrie 4.0 ist die Schicksalsfrage der deutschen Industrie, die sie aber global beantworten muss Industrie 4.0 ist eine Revolution, die die 2020er-Jahre bestimmen wird. Sie wird ganze Geschäftsmodelle und die Industrie weltweit verändern
  • 24. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Aus: "Ich gehe keine faulen Kompromisse ein", Interview mit Joe Kaeser im Spiegel 32/2013 […] bei der Industrieautomatisierung werden wir […] eine Transformation sehen von einer Hardwaregetriebenen Automatisierung hin zu vorgelagerten Software- Simulationen. Es darf uns nicht passieren, dass wir dort den Anschluss verlieren, wie einst in der Telefonvermittlungstechnik, wo wir das Internet sträflich unterschätzten. Wenn einem das als Marktführer und mit den Wurzeln unseres Hauses passiert, tut dies besonders weh.
  • 25. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Wie einst in der Telefonvermittlungstechnik? Anno 2005 bei Siemens 25  Im Bereich Kommunikation (Umsatzanteil von 18%) muss Kleinfeld hart durchgreifen.  Siemens kämpft […] mit den Hinterlassenschaften der herkömmlichen Telefontechnik.  Seit Mitte der 80er gehörte Siemens zu den großen Spielern im Markt der Nebenstellenanlagen.  Der Einzug der Internettechnologie in die Telefonwelt (rund 80 % billiger) läutet das Ende der klassischen Nebenstellenanlage und des damit verbundenen Wartungsgeschäfts ein. http://www.zdnet.de/ Quelle: Siemens
  • 26. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer TIA Totally Integrated Automation PLM Product Lifecycle Management Design und virtuelle Produktion Reale Produktion Produktions- planung Produktions- Engineering Produktions- ausführung Produkt- design Computer-aided motion software (2012) CAD design software Production of composite materials (2011) Product cost management (2012) MES software Life science industries (2009) Industrial quality and production management (2012) Ethernet communication products and network solutions (2012) CAE software for simulating and testing of mechatronic systems (2012) (2007) MES software Pharmaceutical and biotech industries (2011) Software for production management (2001) Software for production planning and scheduling (2013) Integrated plant management (2008) PLM software integration (2013) Was Siemens tut, um sich vorzubereiten >8.000.000.000 € = 8•109 € Investition in Akquisitionen seit 2007
  • 27. Was wird die Zukunft bringen?
  • 28. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Ein Sturm zieht auf… 28 Wir werden schlagartige, dramatische Veränderungen erleben  Technologiesprünge  neue Denkweisen  Veränderung von Geschäftsmodellen Wir müssen heute die Entscheidungen für die Zukunft treffen und dürfen morgen nicht vergessen
  • 29. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Ein Sturm zieht auf… und wir müssen ihm begegnen Vom Markt her denken (Lebenszyklusgedanke) Reaktions- geschwindigkeit smarte, individuelle Produkte, ganzheitliche Dienstleistungen, neue Geschäftsmodelle Wandlungs- fähigkeit Markt Unternehmen Information
  • 30. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Die Daten der Industrie werden zum Milliardengeschäft http://www.faz.net/, 2015 Daten treiben die neue Welt der Industrie 4.0. […] Aus der Bündelung und Auswertung dieser Daten werden neue Geschäftsideen entstehen […]. Die Nase vorn hat der, der als Erster aus den Daten etwas macht […]
  • 31. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Lassen Sie uns ….. 31 groß denken
  • 32. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Beispiel: Eine neu Geschäftsidee Kennen Sie GoButler? 32 GoButler kümmert sich per SMS kostenlos um Deine alltäglichen Wünsche.
  • 33. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer GoButler und die Bedeutung der Transformation von Informationen 33 niedrig hoch Konkretisierung desAnliegens Umsetzbarkeit Kaufbarkeit niedrig hoch Produkt/ Dienstleistung Etwas Besonderes für meine Liebe Ein Essen mit Kunden Ich brauche einen Facharzt Die Transformation von Information wird zukünftig ein Schlüssel sein!
  • 34. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Beispiel GoButler: Information als Schlüssel 34 Informations- transformation 34 Anliegen Produkt/ Dienstleistung Information ist wertvoll! - Sammeln, Speichern und Vorhalten der Information dürfen wir nicht als lästige Aufgabe sehen Informations- basis
  • 35. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Transformation von Information bedeutet im Lebenszyklus zu denken 35 Eigentlich machen wir das schon immer! Ein Produkt an den Markt zu bringen, bedeutet die Transformation vom "groben Wunsch" zum fertigen Produkt für den Kunden vorzudenken.
  • 36. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Lassen Sie uns eine Frage stellen 36 Machen wir es gut?  Gab es im Unternehmen Projekte, in denen das Umgehen mit (Produkt)Informationen über den Lebenszyklus diskutiert und gestaltet wurde?  Können wir Mehrwert, Zweck und notwendige Granularität aller Informationen, die wir im Lebenszyklus aufbauen benennen?  Kennen wir den Zeitpunkt, wann welche Information notwendig ist?  Können wir die vollständige Information zum notwendigen Zeitpunkt liefern?  Können wir die erzeugten Informationen jederzeit wiederfinden und wiederverwenden?
  • 37. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Neu denken von der Technik her vs. vom Markt her denken 37 Wir denken oft von der Technik her "Wir hatten einmal einen sehr innovativen Roboter mit einem einzigartigen technologischen Konzept. Wir konnten ihn aber nicht verkaufen, weil wir das Problem nicht gefunden haben, das er löst." Zitat: Gerold Schäfer – Vertriebsleiter Schunk Vom Markt her im Produktlebenszyklus denken Markt Produkt Leistung ServicesProduktion Produkt- entwicklung Produkt- definition Produktions- planung Informationstransformation
  • 38. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Die informationserzeugenden Prozesse die mit Industrie 4.0 in den Fokus rücken 38 Quelle: ARC & Fraunhofer IPA, zitiert nach Normungsroadmap Industrie 4.0 Industrie 4.0 bedeutet, in Informationstransformationen über Lebenszyklen zu denken
  • 40. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Wie Informationen gespeichert werden 40 Fokus morgen Fokus heute Formalisierungsgrad Automatisierbarkeit Informations- modelle Tabellen- kalkulation Gedanken- modell Dokument E-Dokument vernetzte Informations- modelle Zukünftig werden wir viel mehr Informationen in vernetzten Modellen ablegen müssen, um eine automatisierte Nutzung dieser ermöglichen zu können. horizontale Integration
  • 41. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Zu viel ? Vereinfacht sprechen wir nun vom "Digitalen Zwilling" 41 Was ist der Zweck des "digitalen Zwilling"? Dokumentation, Vergleich von Planungsalternativen, Virtuelle Inbetriebnahme, Zustandsüberwachung, Prognose von Ressourcenbedarfen, Archivierung von früheren Zuständen,… Bildquelle: Siemens 2011 Digitales Modell Reale Fabrik digitaler Zwilling reales Objekt
  • 42. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Können wir wirklich vom Digitalen Zwilling sprechen? 4242 Redundanzen und Widersprüche zwischen Informations- und Simulationsmodellen von Produkt und Produktion sind nicht nur unvermeidlich, sondern oft notwendig und auch gewollt. (Prof. Völker) Digitaler Zwilling Digitaler Mehrling
  • 43. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Und das erleben wir schon heute Die IT-Tool Explosion in Produktentstehung und Produktion 43 Gestern Heute Morgen
  • 44. Warum PLM für Industrie 4.0 so wichtig ist Modelle brauchen einen Träger
  • 45. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Vom Charakter der informationserzeugenden Prozesse 45 Begleitprozesse (Marketing, Vertrieb, Personalwesen, Finanzen) technologische Prozesse für Produkte und Produktion kaufmännische Prozesse für Logistik und Materialwirtschaft
  • 46. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Vom Charakter der informationserzeugenden Prozesse 46 Begleitprozesse (Marketing, Vertrieb, Personalwesen, Finanzen) technologische Prozesse für Produkte und Produktion kaufmännische Prozesse für Logistik und Materialwirtschaft formal strikt sequenziell Prozesscharakter kreativ innovativ flexibel kooperativ
  • 47. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Die informationserzeugenden Prozesse die mit Industrie 4.0 in den Fokus rücken 47Mit Industrie 4.0 gewinnen die technologischen Prozesse an Dominanz technologische Prozesse kaufmännische Prozesse
  • 48. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Die informationserzeugenden Prozesse die mit Industrie 4.0 in den Fokus rücken 48 technologische Prozesse kaufmännische Prozesse Digitale Mehrlinge entstehen an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Lebenszyklus
  • 49. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Daraus ergeben sich 2x zentrale Fragen 49 1. Wo und wie speichern wir die Informationen bzw. digitalen Mehrlinge so, dass wir sie jederzeit bereitstellen, bündeln und auswerten können? 2. Wie organisieren und gestalten wir den Informationsfluss, der diese erzeugt und nutzt?
  • 50. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Wie es aussieht, wenn wir vorgehen wie bisher 50
  • 51. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Was uns oft empfohlen wird 51 technologisches Inseldenken die Denkweise des Kaufmanns
  • 52. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Können wir uns die "Denkweise des Kaufmanns" zukünftig noch leisten 52 Wer schnell und flexibel sein muss, fährt nicht mit dem LKW, sonst kommt er zu spät ≠ Der im Mittelstand häufig forcierte Ansatz, den technologischen Prozess als Anhängsel des kaufmännischen zu verstehen, führt zwangsläufig zur Behinderung von Innovation.
  • 53. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Modelle brauchen einen Träger 53 …der innovative Prozess braucht Flexibilität und Freiheit! Der Träger muss diese Flexibilität ermöglichen. Die zentralen zukünftigen Themen benötigen PLM als Fundament.
  • 55. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Der Weg hin zu Industrie 4.0 … verändert den Blickpunkt 55 PDM-System IT (Plattformen und Applikationen) Lösung für das Management von CAD Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette Fokus bisher: lokale Lösung Fokus zukünftig: horizontale & vertikale Integration Was ein Unternehmen braucht Was ein Unternehmen kaufen kann GAP
  • 56. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Der Weg hin zu Industrie 4.0 zu beginnen, ist oft wie im Nebel wandern. 56 Oje, was jetzt? Das Management gab mir die Aufgabe Industrie 4.0 mit PLM und MES zu realisieren.
  • 57. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Der Weg hin zu Industrie 4.0 ….bald kommen "sehr erfahrene" Business Consultants, um zu helfen. 57 ??
  • 58. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Mit einer neuen Sicht ist eigentlich alles ganz einfach 58 Lösungs- design technisch organisatorische Gestaltung methodisch IT (Plattformen und Applikationen) Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette Die Rollen in der Beratung werden sich verändern
  • 59. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Das Kleiderschrankbeispiel 59 Es war einmal ein Paar, dass sich einen gemeinsamen Kleiderschrank kaufte… Dem Kauf eines Schrankes liegt ein Ordnungsproblem zugrunde. Der Schrank löst das Ordnungsproblem nicht!
  • 60. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Analyse des Ist-Zustands und der Handlungsfelder 60 Das Anziehen dauert morgens zu lange Oft passen die gewählten Einzelteile nicht zusammen Durch die unpassenden Einzelteile entstehen berufliche Nachteile Teile knittern keine klare Ordnungsstruktur
  • 61. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Analyse des Ist-Zustands und der Handlungsfelder 61 befüllungs- zentrischer Denkansatz
  • 62. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Das Ordnungsproblem erfordert zur Lösung einen anderen Denkansatz 62 entnahmezentrischer Denkansatz: "Der Anzug als Komponente"
  • 63. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Ein veränderter Denkansatz 63 befüllungs- zentrischer Denkansatz entnahme- zentrischer Denkansatz Der Denkansatz hat Auswirkungen auf Semantik und Arbeitsverteilung
  • 64. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Auswirkungen von Lebenszykluseffekten müssen analysiert werden 64 entnahmezentrischer Denkansatz: "Der Anzug als Komponente" Schuhe: Schumacher Hemd: Weiße Wäsche Anzug: Wäscherei Strümpfe: Buntwäsche
  • 65. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Lifecycle-Map des zeitlichen Verlaufs 6565 Komponente Komponente (Schrank) Komponente (Sandbox) Schuhe (Schumacher) Hemd (Weiße Wäsche) Anzug (Wäscherei) Strümpfe (Buntwäsche) Anzug getragen Da die Rückläufe nicht zeitgleich erfolgen, ist eine "Sandbox" notwendig. Der Denkansatz beeinflusst die Technologie. t
  • 66. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Das gleiche Bild übertragen auf Unternehmen… 6666 Lösungs- design technisch organisatorische Gestaltung methodisch Festzulegen wie mit dem Inhalt der Schränke gearbeitet wird, ist die Aufgabe dessen, der die Schränke nutzt.
  • 67. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer …warum nicht weitermachen wie bisher? 67 Wenn wir jetzt nicht die richtigen Schritte einleiten, werden wir zukünftig viel mehr "Berliner Flughäfen" erleben.
  • 69. Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Fazit …nochmal in Kürze  Ein Sturm zieht auf…  wir werden neu denken müssen  die geeignete Transformation von Informationen wird zukünftig ein Schlüssel sein  Mit Industrie 4.0 wird der technologische Prozess dominant  damit rückt PLM und MES in den Fokus  diese sind geeignet, die technologische Information zu tragen und zur Verfügung zu stellen  Der Fluss der Informationen muss gestaltet werden  wenn Information zum Schlüssel wird, dann muss das Entstehen und die Transformation der Information gestaltet werden  das ist eine der wichtigsten Aufgaben der Fachbereiche von Unternehmen und kein IT-Thema!
  • 70. Lassen Sie uns ….. 70 Vielen Dank
  • 71. Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Jörg W. Fischer Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik Steinbeis - Transferzentrum: Rechnereinsatz im Maschinenbau joerg.fischer@stw.de