2. Kurzvorstellung
2Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Prof. Dr.-Ing. Michael Schaffner
BIOS Dr.-Ing. Schaffner Beratungsgesellschaft mbH
Inhaber
Berater für u.a. Wissensmanagement, Technische Kommunikation, Management von
Innovationsprozessen und Change-Management
FOM Hochschule für Oekonomie und Management gGmbH
Lehrstuhl „Allgemeine BWL - Schwerpunkt Organisation,
Technologie- und Innovationsmanagement“
weitere Funktionen
o Studiengangleiter „Technologie- und Innovationsmanagement“, Standort Berlin
o wissenschaftlicher Studienleiter der FOM Open Business School (OBS), Standort Berlin
o Studienleiter für Kooperation & Wirtschaftskontakte, Standort Berlin
o FOM KompetenzCenter Technologie- und Innovationsmanagement (KCT), kooptierter Wissenschaftler
zuvor u.a.
Geschäftsführer der euroscript-Unternehmen in Deutschland
Professor für Audiovisuelle Medientechnik, HTWK Leipzig
freiberuflicher Unternehmensberater (Gründung der Fa. BIOS im Jahr 1985)
Promotion, Themengebiet „Innovationsmanagement im Medienwesen“
wissenschaftlicher Projektleiter, Institut für angewandte Innovationsforschung IAI e.V.
Studium der Arbeitsökonomie
Studium der Nachrichten-/Automatisierungstechnik
Industriekaufmann
15.04.2016
3. Agenda
3Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 201615.04.2016
Industrie 4.0 - Neue Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation?
1 Hinführung zum Thema / Begriffliche Grundlagen
1.1 Industrie 4.0
1.2 Wissensflüsse
2 Situationsanalyse
2.1 Ausgewählte Use Cases Industrie 4.0 – Praxisnahe Visionen
2.2 Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation – Aktueller Stand
3 TechKomm 4.0 – Konzeptionelle Überlegungen
4. 1.1 Industrie 4.0
Industrielle Revolution
4Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Die 4 Stufen der Industriellen Revolution
nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Informatisierung
folgen
cyber-physikalische Systeme
Internet der Dinge und Dienste
15.04.2016
Acatech, Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft (Hrsg.): Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0, April 2013, S. 17
5. 5Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation?
1.1 Industrie 4.0
Internet der Dinge
reale + virtuelle Welt rücken
zusammen über
Cyber-Physikalische Systeme (CPS):
o über Dateninfrastruktur verbundene
Informations- oder SW- Komponenten mit
mechanischen und elektronischen Teilen
„Internet der Dinge“
o miniaturisierte Computer & Cybertechnik
o Verknüpfung physischer Objekte über eine
virtuelle Struktur (z.B. Internet)
o Lebensqualität, Komfort, Sicherheit, Spaß
Was geht bereits heute?
Paketverfolgung im Internet
Überwachung von Körperfunktionen
durch Fitnessarmbänder
Maschinen-Ferndiagnose und -Reparatur
automatische Produkt-Identifikation
mittels RFID und flexible Produktion
…
kritische Stimmen
Cyber-Hacking (Fremdsteuerung von
vernetzten PKWs, Medizintechnik etc.;
Ausspähung durch gehackte Internet-
Kameras, Smartphones, TV-Geräte etc.)
„gläserner Verbraucher“ (z.B. Risiko-
profile bei Kranken-, Autoversicherungen)
Missbrauch personenbezogener Daten
Entmündigung des Menschen
Industrie 4.0 ist keine Revolution,
sondern eine Evolution
…
15.04.2016
www.queo-blog.com/2011/12/wir-gestalten-die-digitale-zukunft-teil-2 (Abruf: 12.04.2016)
6. 1.1 Industrie 4.0
CIM, Lean und Industrie 4.0
6Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Begrifflichkeit
Projekt in der Hightech-Strategie der
Deutschen Bundesregierung
2011: erstmals zur Hannover-Messe in der
Öffentlichkeit bekannt geworden
2013: Abschlussbericht „Umsetzungs-
empfehlungen für das Zukunftsprojekt
Industrie 4.0“
Pendant in den USA „Connected Industry“
15.04.2016
CIM
• Vernetzung der Produktion, optimale
Systemverfügbarkeit, Minimierung von
Personaleinsatz
• rechnergestütztes Konstruieren,
numerische Steuerungen
• „Industrie 3.0“
• Abkehr von der starren Linienfertigung
und hochgradigen Arbeitsteilung
• Vermeidung von Verschwendung
• Transparenz von Fehlern und
kontinuierliche Verbesserung
• dezentrale Eigenverantwortung der
Bereiche bis hin zur fraktalen Fabrik
• Fortschreibung des fraktalen
Lean-Ansatzes
• Verzahnung der industriellen
CIM-Produktion mit modernster
Informations- und Kommunikationstechnik
• Grundlage:
- Cyber-Physikalische Systeme
- „Internet der Dinge“
CIM
Lean
Industrie 4.0
7. 1.1 Industrie 4.0
Rückkehr zur Vielfalt
7Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Steigende Komplexität für Wertschöpfungssysteme
15.04.2016
Fraunhofer Institut: Potenzialanalyse Industrie 4.0 – Berlin, Februar 2015 (www.berlin.de/industriestadt/dokumente/potenzialanalyse-i4-0-vortragipk.pdf; Abruf: 08.04.2016)
8. Horizontale Integration über
Wertschöpfungsnetzwerke
Integration der verschiedenen IT-
Systeme entlang der Wertschöpfung
innerhalb eines Unternehmens
(Eingangslogistik, Fertigung,
Ausgangslogistik, Vermarktung)
über Unternehmen hinweg
(Wertschöpfungsnetzwerke)
Vertikale Integration und vernetzte
Produktionssysteme
Integration der IT-Systeme auf den
unterschiedlichen Hierarchieebenen
(z.B. Planung, Sensoren/Aktoren, Steuerung, Produktion)
Produktionsstrukturen sind nicht mehr
fest vorgeschrieben
automatische Ableitung fallspezifischer
Strukturen aus der Def. informations-
technischer Konfigurationsregeln
digitale Durchgängigkeit des
Engineerings über den gesamten
Produktlebenszyklus
Engineering-Information werden
dynamisch (z.B. Abgleich über Clouds)
über den PLZ mitgeführt
Beispiel: stets aktuelle Wartungspläne
und Anlagendokumentation durch
automatisierten Datenabgleich
Agentenarchitekturen
Cyber-Kopplung der Produktionssysteme
über Agenten
o autonome Einheiten, die eigenständig
entscheiden, wie sie auf Veränderungen
der Umwelt oder Anforderungen von außen
reagieren
o Softwareagenten und physische Agenten
(Sensoren, Aktoren)
8Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation?
1.1 Industrie 4.0
Charakteristika von Industrie 4.0
15.04.2016
Acatech, Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft (Hrsg.): Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0, April 2013, S. 35
12. Agenda
12Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 201615.04.2016
Industrie 4.0 - Neue Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation?
1 Hinführung zum Thema / Begriffliche Grundlagen
1.1 Industrie 4.0
1.2 Wissensflüsse
2 Situationsanalyse
2.1 Ausgewählte Use Cases Industrie 4.0 – Praxisnahe Visionen
2.2 Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation – Aktueller Stand
3 TechKomm 4.0 - Konzeptionelle Überlegungen
13. 1.2 Wissensflüsse
Definition von Wissen
13Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Wissen
Wissen ist der Prozess der zweckdienlichen Vernetzung von Informationen
(NORTH, 2011)
Wissen bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die
Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen (PROBST, 2010)
Wissensarten (inspiriert durch: LEHNER 2012)
15.04.2016
North, K. (2011): Wissensorientierte Unternehmensführung; 5. Aufl., Wiesbaden 2011
Probst, G.; Raub, S.; Romhardt, K. (2010): Wissen managen; 7. Aufl., Wiesbaden 2010
Lehner, F. (2012): Wissensmanagement - Grundlagen, Methoden und technische Unterstützung; 4. Aufl., München 2012
Wissensart Definition Beschreibung
situationales Wissen
Wissen über typische,
domänenspezifische Situationen
richtige Einordnung und Interpre-
tation des Anwendungskontextes
(z.B. Betrieb, Wartung, Störung)
konzeptionelles Wissen
statisches Wissen über Fakten,
Begriffe und Prinzipien
Faktenwissen über das, was in einer
spezifischen Situation zu tun ist
prozedurales Wissen
durch Übung erworbenes
Handlungswissen
Erweiterung des Faktenwissens
durch Erfahrung (Lernkurven)
strategisches Wissen
metakognitives Wissen über eine
optimale Strukturierung des
Problemlösungsverhaltens
Problemlösungsstrategien für
Probleme, für die es noch keine
allgemeinen Lösungsstrategien gibt
14. 1.2 Wissensflüsse
Wissensfluss
14Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Wissensfluss
handlungsleitender Daten- und Informationsaustausch
Front-office: wissensnutzerseitige Prozesse
Back-office: wissenserzeugerseitige Prozesse
15.04.2016
Thiesse, F. (2001): Prozessorientiertes Wissensmanagement: Konzepte, Methode, Fallbeispiele; Diss., St. Gallen 2001, S. 27
15. 1.2 Wissensflüsse
Wissensflüsse in Geschäftsprozessen
15Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 201615.04.2016
(a) Wissensfluss zwischen den Instanzen innerhalb eines laufenden Geschäftsprozesses
(b) Wissensfluss zwischen Instanzen verschiedener Fälle eines Geschäftsprozesses
(c) Wissensfluss zwischen verschiedenen Geschäftsprozessen
(d) Externe Wissensintegration in die Geschäftsprozesse
Beispiele:
a) Wissen aus der Konstruktion
in die Technische Redaktion
b) Handhabungserfahrungen
werden in der Produktlinie
wiederverwendet
c) Handhabungserfahrungen
werden auf eine neue Produktlinie
übertragen
d) Problem(lösungs)wissen aus dem
Kundenservice ergänzt/aktualisiert
die Dokumentation
Grafik: Nohr, N. (2003): Wissensmanagement; in: Bungard, W.; Fleischer, J.; Nohr, N.; Spath, D.; Zahn, E. (Hrsg.): Customer Knowledge Management, Stuttgart 2003, S. 37 – 51 (S. 42)
16. Agenda
16Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 201615.04.2016
Industrie 4.0 - Neue Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation?
1 Hinführung zum Thema / Begriffliche Grundlagen
1.1 Industrie 4.0
1.2 Wissensflüsse
2 Situationsanalyse
2.1 Ausgewählte Use Cases Industrie 4.0 – Praxisnahe Visionen
2.2 Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation – Aktueller Stand
3 TechKomm 4.0 - Konzeptionelle Überlegungen
17. 1.1 Industrie 4.0
Smarte („intelligente“) Lösungen
17Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 201615.04.2016
Quelle: Präsentation: Fraunhofer Institut: Potenzialanalyse Industrie 4.0 – Berlin, Februar 2015 (www.berlin.de/industriestadt/dokumente/potenzialanalyse-i4-0-vortragipk.pdf; Abruf: 08.04.2016)
18. 18Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation?
2.1 Ausgewählte Use Cases Industrie 4.0
fraktal-organisierter Regelbetrieb 1/2
resiliente Fabrik (Festo) 1,2
modulare Produktionslinien mit
Einzelstationen (Plug & Produce)
o merkmals-orientierte Produktbeschreibungen
bestimmen das optimale Anlagenlayout
o Rekonfigurierung der
Produktionsmodule
o Module melden sich autark
am Leitrechner an bzgl.
Bereitschaft & Leistungsfähigkeit
flexible Reaktion auf
Marktschwankungen
o automatische Anpassung der
Produktionslinie an Auftrags-
bestand + Produktspezifika (n=1)
o automatische Kompensation
ausgefallener Produktionsmodule
o flexible Kapazitätsanpassung und
Ausbalancierung der Auslastung
im Produktionsnetzwerk
dynamische Wertschöpfungsketten
(Hewlett Packard, Trumpf) 1, 2
autonom dynamische Umrüstung der
Produktionsstraßen
o Ermöglichung eines Variantenmix
in der Ausstattung (z.B.
Einbau individueller Elemente)
o Reaktion auf Logistikaspekte
(Engpässe etc.)
Smart Product
o „fährt“ autonom durch die
CPS-fähigen Prozessmodule
des Montagewerkes
o führt Status und Historie mit sich
o weist die Maschine zur
Bearbeitung an
15.04.2016
*1 VDMA Nachrichten, Sonderdruck, 3/2013, S. 18ff.
*2 Acatech, Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft (Hrsg.): Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0, April 2013, S. 68, 105
21. Agenda
21Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 201615.04.2016
Industrie 4.0 - Neue Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation?
1 Hinführung zum Thema / Begriffliche Grundlagen
1.1 Industrie 4.0
1.2 Wissensflüsse
2 Situationsanalyse
2.1 Ausgewählte Use Cases Industrie 4.0 – Praxisnahe Visionen
2.2 Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation – Aktueller Stand
3 TechKomm 4.0 – Konzeptionelle Überlegungen
22. 2.2 Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation
Aktueller Stand
22Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 201615.04.2016
Konstruktion Produkt-Mgt.
Sprachen
Varianten, Versionen, Freigaben, …
TMS
Zielgruppen DokumententypenMedien
Grafik in Anlehnung an: Drewer, P.; Ziegler, W.: Technische Dokumentation; Würzburg 2011, S. 302
Sichtweise: unidirektional (Konstruktion => Anwender)
Darbietung: überwiegend statisch dokumentbezogen, seltener merkmal-dynamisch
Wertkette: „last link of the chain“
Wissen: vornehmlich situationales und konzeptionelles Wissen
Daten +
Informationen
suchen
Content
klassifizieren
Content
erfassen
Content
erstellen
Qualität
sichern
publizieren archivieren
23. 2.2 Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation
Neue Wissensflüsse?
23Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Umkehrung der Sichtweise
bisheriges Interesse: Wie können die vorhandenen Informationen für Nutzer
(z.B. Bedienpersonal, Servicetechniker) bedarfsgerecht
aufbereitet und verteilt werden?
Sichtweise: Herstellung von Content (Delivery)
künftiges Interesse: Welche Technischen Informationen werden von Assets
(z.B. Fachpersonal, Sensoren, Aktoren) benötigt?
Sichtweise: Nutzungskontext von Content (Requirement)
Forschungsbedarf: geeignete Referenzmodelle und Suchfeldraster,
zur Identifizierung von Informations- und Wissensflüssen
der Technischen Kommunikation
15.04.2016
24. 2.2 Wissensflüsse in der Technischen Kommunikation
Zukunft: nicht vorhersehbar, aber gestaltbar
24Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0)
Ziel: Ableitung von Regeln für die
Umsetzung von I4.0-Implementierungen
Schichtenstruktur, die beschreibt
o wie Assets (reale Entitäten wie das Produkt,
Schaltpläne, Sensoren/Aktoren, der Mensch)
miteinander integriert sind, kommunizieren
und Informationen austauschen sowie funktional
interagieren in übergeordneten Geschäftsprozessen
o entlang des Produkt-Lebenszyklus (IEC 62890)
o über die Integration von Unternehmens-EDV und
Leitsystemen (IEC 62264) hinweg, ergänzt
um „Connected World“
Digitale Herstellerinformation (VDI-Richtlinienausschuss)
Ziel: Organisation und Institutionalisierung des branchenübergreifenden fachlichen
Austauschs über die notwendige Beschaffenheit von digitalen Hersteller-
informationen zwischen Herstellern, Anwendern und Forschungseinrichtungen
AG Information 4.0 (tekom)
Ziel: Entwicklung eines Bereitstellungsstandards für heterogene Technische Dokumente
15.04.2016
VDI/ZVEI (Hrsg.): Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI4.0); April 2015, S. 10
29. 3. TechKomm 4.0 - Konzeptionelle Überlegungen
Wissensfluss in Industrie 4.0
29Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Arbeitsdefinition
Wissensflüsse in Industrie 4.0
sind horizontale und vertikale Daten- und Informationsströme,
die Menschen und Maschinen in die Lage versetzen,
im Handlungskontext richtige Entscheidungen zu treffen
und korrekte Tätigkeiten auszuführen.
15.04.2016
30. 3. TechKomm 4.0 - Konzeptionelle Überlegungen
Kubus „Content Requirement“
30Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
möglicher
Lösungsansatz
15.04.2016
Wertstrom(-Cluster)
Anwendungskontext
i.S. der Datenherkunft z.B.
- dynamisch gefilterte Daten
- Produkttaxonomien
- Beziehungsontologien
- Engineering-Faktenwissen
- prozedurales Servicewissen
- Big-Daten-Sensorauswertung
- statistische Auswertungen
…
gibt Hinweise auf
Interaktionsmuster
z.B.
- sichten
- qualifizieren
- entscheiden
- anfordern
- handeln
- kontrollieren
…
im Kontext von z.B.
- Regelbetrieb
- Wartung
- Störung
…
z.B.
- Konstruktion
- Produktion
- Service
…
z.B. Ausspielung als
- PDF-Dokument, HTML 5
- audiovisuelles Medium, argumented reality
- maschinenlesbare Daten, RFID-Chip
…
Content Representation
31. neue Anforderungen an die Wissensflüsse
Beispiel: fraktaler Regelbetrieb (Herstellungsprozess)
31Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation?
3. TechKomm 4.0 - Konzeptionelle Überlegungen
15.04.2016
Wissensart beispielhaft …
situationales Wissen
• extrem frühzeitige Einbeziehung der Techn. Kommunikation
in den Konstruktionsprozess (insb. bei Losgröße n=1) zwecks
Identifizierung von kundenspezifischen Handlungskontexten
konzeptionelles Wissen
• feinst-granulare Bereitstellung von Zulieferdokumentation (Anforderung
via M2M-Kommunikation) und ontologie-gestütztes „In-Beziehung-Setzen“
mit allen anderen Informationsbausteinen
• ad-hoc-Rückführung von Stücklisten-Modifikationen in die Informations-
Landschaft (insb. während laufender Produktion)
prozedurales Wissen
• erfahrungsgestütztes Engineering: lückenlose Rückführung
von Service-Information (Erfahrungswissen) in den Konstruktions- und
Dokumentationsprozess
• mitführende Alternativen-Simulation der Techn. Literatur bei Stücklisten-
Änderungen (Ontologien über Bauteilabhängigkeiten)
strategisches Wissen
• Unterstützung menschlicher Handlungsakte durch maschinelle
Entscheidungslogik (Big Data, Data Mining, Statistik)
32. neue Anforderungen an die Wissensflüsse
Beispiel: selbstorganisierte Wartung
32Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation?
3. TechKomm 4.0 - Konzeptionelle Überlegungen
15.04.2016
Wissensart beispielhaft …
situationales Wissen
• maschinenseitige Situationsentscheidung (z.B. statistische Auswertung
von Big-Data-Sensordaten, metadaten-gestützte Alternativenlogik)
konzeptionelles Wissen
• handlungsbezogenes Matching von Qualifikationsanforderungen und
Qualifikationsprofilen bei der Zielgruppendefinition (insbesondere u.a.
Berücksichtigung länderspezifischer Ausbildungsordnungen)
• Techn. Dokumentation liefert maschinenlesbare, semantische Daten
(z.B. nach OPCUA M2M-Kommunikationsprotokoll)
• produktionsmodul-übergreifender Servicedaten-Abruf am Point-of-Service
prozedurales Wissen
• Verknüpfung der Maschinenagenten mit den Agenten von
• ERP-HR (z.B. bzgl. Personaleinsatzplanung,
personenbezogene Qualifikationsprofile)
• Warenlogistik (z.B. Identifizierung geeigneter Werkzeuge und Ersatz-
teile, autom. Verfügbarkeitsprüfung und Bestellwesen)
Metadaten in der Techn. Kommunikation müssen dies unterstützen
• lückenlose Rückführung von Service-Information (Erfahrungswissen) in
den Engineering- und Dokumentationsprozess, aber insbesondere auch
in die Kompetenz-Datenbank des ERP-HR-Moduls
strategisches Wissen
• heuristische Logik, Data Mining in Big Data zur Identifizierung
- tauglicher Fachexperten
- neuer Lösungsmuster
33. 3. TechKomm 4.0 - Konzeptionelle Überlegungen
KCT-Forschungsansatz
33Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Forschungsansatz
Wie verändert sich im Kontext von Industrie 4.0 die Arbeitsorganisation
in den industrienahen Dienstleistungen der Technischen Kommunikation
entlang der unternehmensübergreifenden Wertkette?
Forschungsfragen (Teilprojekt)
Was charakterisiert die Arbeitsprozesse einer „Smart Documentation“?
Welche Wissensflüsse und Interaktionsmuster ergeben sich hieraus?
Welche Situationsmerkmale dienen als Entscheidungsgrundlage
für die Anpassung einer Organisation?
15.04.2016
35. Ihre Meinung ist uns wichtig!
35Prof. Dr. Michael Schaffner | Industrie 4.0 – Neue Wissensflüsse in der Techn. Kommunikation? | tekom Frühjahrstagung 2016
Sagen Sie uns bitte,
wie Ihnen der Vortrag gefallen hat.
Wir freuen uns auf Ihr Feedback
per Smartphone oder Tablet unter
http://IN09.honestly.de
oder scannen Sie den QR-Code
Das Bewertungstool steht Ihnen auch noch nach der Tagung zur Verfügung!
15.04.2016