24 Pädiatrische Notfälle.Notfallschema und Kruppsyndrom
01.10.Nebennierenerkrankungen. Endokrinologie der Nebennierenerkrankungen. Nebennierenrinden - Hormone
1. Endokrinologie Teil IV (NNR-Hormone)
Christian Grimm, PhD
Pharmakologie f. Naturwissenschaften &
Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM)
5. Hormone der Nebennierenrinde
Mineralocortikoide: (Aldosteron)
Regulieren Salz und H2O Haushalt
Glukocortikoide: (Cortisol)
Stesshormone: mobilisieren Energie
bei Belastung
Androgene: (DHEA, Androstendion)
Vorläufer von Sexualhormonen
6. Hormone der Nebennierenrinde
Mineralocortikoide: (Aldosteron)
Regulieren Salz und H2O Haushalt
Glukocortikoide: (Cortisol)
Stesshormone: mobilisieren Energie
bei Belastung
Androgene: (DHEA, Androstendion)
Vorläufer von Sexualhormonen
Kathecholamine: (Adrenalin, NA)
Steigern Blutdruck und Herzfrequenz
7. Hormone der Nebennierenrinde
1. Glukokortikoide
- Bereitstellung von Energie (Glukose, Fettsäuren) in Belastungssituationen (körperlicher
und psychischer Stress), Lipolyse (z.B. Muskelgewebe), Gluconeogenese (Leber)
- entzündungshemmend, immunsuppresiv (unterdrücken die körpereigene Abwehr)
- beeinflussen den Wasser- und Elektrolyt- sowie den Eiweißhaushalt (Protein-
katabolismus erhöht)
- Die wichtigsten Glukokortikoide sind Cortisol, Cortison und Corticosteron
2. Mineralokortikoide
- beeinflussen die Nierenfunktion und regulieren den Elektrolythaushalt (Natrium- und
Kaliumspiegel) im Blut
- Regulation des Blutvolumens und des Blutdrucks
- Die wichtigsten Mineralokortikoide sind Aldosteron und Desoxycorticosteron
- werden nicht durch Hypothalamus/Hypophyse reguliert, sondern durch das RAA-System;
Natrium- und Kaliumspiegel im Blut beeinflussen Aldosteron Konz.
3. Androgene (Dehydroepiandrosteron (DHEA), Androstendion)
15. Proopiomelanocortin (POMC)
Adenohypophyse (HVL):
• ACTH
• b-Lipotropin
g-Lipotropin
b-Endorphin
...
b-Lipotropin:
- 90 Aminosäuren langes Polypeptid, das aus dem C-Terminusfragment von POMC gebildet
wird
- stimuliert Melanozyten, Melanin zu produzieren
- kann selber zu kleineren Peptiden gespalten werden; beim Menschen in das g-Lipotropin,
α-MSH, b-MSH, g-MSH, α-Endorphin, b-Endorphin, g-Endorphin und in das met-Enkephalin
17. Cortisol
- Regulation des Kohlenhydrat-, Fett- und
Protein-Stoffwechsels
- entzündungshemmende und immun-
suppressive Wirkung (z.B. bei Morbus Crohn)
- Wirkungen auf Skelettmuskulatur und
Wachstum
- mineralocorticoide Wirkung: Natrium-
retention/Niere
18. Glukokortikoide
Mechanismus der entzündungshemmenden Wirkung:
-Hemmung der Prostaglandin-Synthese; Hemmung der COX-2 Induktion; Aktivierung der
Transkription von Lipocortin-1, das durch verminderte Freisetzung von AA ebenfalls die
Prostaglandin- sowie Leukotriensynthese hemmt
-Hemmung der Zytokinsynthese: verminderte Synthese von IL-1 und IL-2 (reduzierte
Makrophagen- und T-Lymphozytenaktivität)
20. Unerwünschte Wirkungen bei Langzeittherapie:
-Gewichtszunahme, Manifestierung eines latenten Diabetes mellitus
-Osteoporose, Wachstumshemmung bei Kindern, Muskelatrophie
-Endokrines System: Cushing Syndrom
-Immunsystem: verzögerte Wundheilungen, Infektionen
-GI-Trakt: Magenulkus (1%)
-Haut: Striae rubrae, Atrophie, Akne
-Auge: Katarakt, Glaukom
-Herz-Kreislaufsystem: AHT durch Natrium- Und Wasserretention (bei Wirkstoffen mit
mineralokortikoider Wirkung: Cortisol, Prednisolon)
Glukokortikoide - Therapie
21. Osteoporose-Prophylaxe bei längerfristiger Glukokortikoid-Therapie
-Therapie >6 Monate mit mind. 7,5mg Prednisolon-Äquivalent/d
-Kalzium (1000-1500mg/d p.o.)
-VitaminD3 (400-800IE/d p.o.)
-ggf. Einsatz von Bisphosphonaten (Antiserorptiva), z.B. Alendronat, Zoledronat
Anm.: 1 IE VitaminD3 = 0,025 µg Vitamin D3 = 65,0 pmol Vitamin D3
Glukokortikoide - Osteoporose
22. Glukokortikoide und WW:
-verminderte Wirkung von Antikoagulanzien und oralen Antidiabetika!
-nicht-steroidale Antiphlogistika, Salicylsäurederivate: erhöhtes Auftreten von Magen- und
Duodenumulzera
-Herzglykoside: verstärkte Wirkung durch Kaliumverluste
Glukokortikoide - Wechselwirkungen
29. Cushing Syndrom: Hypercortisolismus
- Gerötetes, rundes Gesicht („Vollmondgesicht”)
- Fettpolster im Nacken („Büffelnacken”)
- Fettansammlung am Bauch, aber dünne Arme und Beine („Stammfettsucht”)
- Muskelschwäche und Muskelschwund
- Bluthochdruck und Zuckerkrankheit
- Knochenschwund (Osteoporose)
- Zyklusstörungen bei Frauen, vermehrt männlicher Haarwuchs
- Rote Hautstreifen, v. a. an Bauch und Armen/Beinen, die Schwangerschafts-streifen
ähneln
- Psychische Erkrankungen, z. B. Depressionen
33. Cushing Syndrom: Therapie
• Operative Entfernung von Tumoren oder Strahlentherapie (Adenome der NN oder
der Hypophyse)
- die Therapie der Wahl bei einer Nebennierenrinden-Hyperplasie ist die
Adrenalektomie (chirurgische Entfernung der NN) und eine sich anschließende
lebenslange Hormonsubstitution zur Vermeidung der Ausbildung eines Morbus
Addison
• Medikamentöse Therapie bei fortdauernden Diagnose-Tests oder wenn Ursache noch
unklar:
- Steroidbiosynthesehemmer: Ketoconazol, Metopiron (Hemmung u.a. der 11b-
Hydroxylase in der NNR)
36. Morbus Addison: Hypocortisolismus
- Primäre NNR-Insuffizienz
- allgemeine Schwäche und rasche Ermüdbarkeit, Gewichtsverlust, Hypotonie und Kreislauf-beschwerden
Erbrechen, Bauchschmerzen, schneller Herzschlag und Herzrhythmusstörungen, Salzhunger
-Braunfärbung der Haut, die sich besonders ausgeprägt an den Fußsohlen, Handinnenflächen, im Bereich
von Narben und an der Mundschleimhaut zeigt (Bronzehaut-Krankheit)
37. Synthese der Proopiomelanocortin (POMC) Peptide
Melanozytenstimulation
(b-Lipotropin, α-MSH, b-MSH, g-MSH…)
- Durch den niedrigen Cortisolspiegel im Blut wird in der Hypophyse vermehrt ACTH
gebildet, welches die Bildung von Cortisol stimulieren soll
- ACTH entsteht durch Spaltung von Proopiomelanocortin, wobei zusätzlich auch
Melanozyten-stimulierendes Hormon entsteht, das die in der Haut vorhandenen
Melanozyten zur vermehrten Pigmenteinlagerung anregt
- Die Haut erscheint dadurch brauner (Bronzekrankheit)
38. Morbus Addison: Hypocortisolismus
Zur Diagnose veranlasst häufig erst die sogenannte Addison-Krise.
Die Krise entsteht durch körperliche Belastungen zum Beispiel im Rahmen von Infekten,
Durchfallerkrankungen oder bei Unfällen.
In diesen Situationen ist der Bedarf an zahlreichen Hormonen im Körper erhöht.
Der plötzliche Hormonmangel bei der Addison-Krise führt zu schweren Kreislaufstörungen bis hin zum
Schock.
Anzeichen dieser Krise sind:
- Plötzlicher Blutdruckabfall
- Austrocknung (Exsikkose)
- Bauchschmerzen ähnlich einer Bauchfellentzündung (Pseudoperitonitis)
- Harnverhalt
- Eventuell Durchfall und Erbrechen
- Unterzuckerung (Hypoglykämie)
- Azidose
- Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma
39. Morbus Addison: Therapie
- Lebenslange Substitution von Glukokortikoiden und Mineralkortikoiden.
- Die Glukokortikoid-Substitution sollte der natürlichen zirkadianen Rhythmik
nachempfunden werden (z.B. 25 mg Hydrocortison morgens, 10 mg mittags).
- Vermehrter körperlicher Stress erfordert eine vorübergehende Erhöhung der Dosierung.
- Bei einer Addisonkrise sollten umgehend hohe Dosen von bis zu 200 mg Hydrocortison pro
Tag intravenös verabreicht werden.
- Die Mineralkortikoid-Substitution erfolgt durch morgendliche Gabe des Cortisol-Derivats
Fludrocortison, welches die gleiche mineralkortikoide Wirkung wie Aldosteron aufweist.
40. Nebennierenrindenhormone: Aldosteron
Ausführlich bei Kreislauf und Nieren-Physiologie
RAAS ist ein Regelkreislauf von verschiedenen Hormonen und Enzymen, die im Wesentlichen
den Salz- und Wasserhaushalt des Körpers steuern; zusätzl. ist es eines der wichtigsten
blutdrucksenkenden Systeme des Körpers
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)
41. Nebennierenrindenhormone: Androgene
Ausführlich bei der Physiologie der Sexualhormone,
Teil VI
Zona reticularis:
• Dehydroepiandrosteron
• Androstendion
Zielgewebe:
Umwandlung zu
• Testosteron
• Estrogen
• Dihydrotestosteron