Das Faktenblatt fasst die wichtigsten Ergebnisse der WWF-Studie "Modell Deutschland - Klimaschutz bis 2050" für den Bereich der Eletrogeräte zusammen. In der Studie zeigt der WWF technisch mögliche und wirtschaftlich bezahlbare Wege in eine CO2-arme Zukunft.
1. Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050
Vom Ziel her denken
Eine kohlenstoffarme Wirtschaft in Deutschland ist ohne Einschränkungen des Lebensstan-
dards möglich – wenn wir jetzt beginnen. Das ist das wichtigste Ergebnis einer aktuellen
Studie des Instituts Prognos und des Ökoinstituts im Auftrag des WWF.
Daten und Fakten: Elektrogeräte
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Die wichtigsten Ergebnisse der Studie rung von über 85 Prozent) sowie im Bereich
auf einen Blick Kühl- und Gefriergeräte mit einer Energiere-
duktion von über 70 Prozent.
• Erhebliche Potenziale zur Steigerung der tech-
nischen Energieeffizienz bestehen bei nahezu • Neue Technologien wie z. B. Induktionsherde,
allen Geräteklassen (bis zu 85 Prozent im Jahr Waschmaschinen, die nach und nach mit immer
2050). Neue Technologien setzen sich durch – weniger bzw. gar keinem Wasser waschen, Mi-
zum Beispiel Induktionsherde beim Kochen, niaturisierung von Geräten sowie effiziente Be-
LED bei der Beleuchtung oder wasserfreie leuchtung mit LED setzen sich durch.
Waschmaschinen beim Waschen.
• Der Trend zu multifunktionalen IKT-Geräten
• Durch die vom Klimawandel bedingte stärkere wird anhalten. Der Anteil der Elektrogeräte am
Nachfrage nach Raumkühlung steigt allerdings gesamten Energieverbrauch der privaten Haus-
der Stromverbrauch. halte steigt von elf Prozent im Jahr 2007 auf
über 25 Prozent im Jahr 2050.
Treibhausgasemission durch Elektro-
• Als Folge der Klimaerwärmung verstärkt sich
geräte – ambitionierte Reduktion zum
die Nachfrage nach Gebäudekühlung. Die wird
Ziel gesetzt
erreicht durch bautechnische Maßnahmen, bei-
Private Haushalte spielsweise durch bessere Gebäudedämmung
• In privaten Haushalten genutzte Elektrogeräte oder wassergekühlte Baukerne. Dennoch steigt
umfassen so genannte Weiße Ware (Haushalts- der Stromverbrauch zur Raumklimatisierung
großgeräte wie Kochherde, Kühlgeräte, von null Prozent des gesamten Strom-
Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler), verbrauchs der privaten Haushalte im Jahr 2007
Unterhaltungs- Informations- und Kommunika- auf rund zwölf Prozent im Jahr 2050.
tionsgeräte (IKT), Beleuchtung, Klimageräte Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD)
sowie weitere Kleingeräte. Erhebliche Potenzi-
• Im Bereich GHD fällt der Verbrauch an End-
ale zur Steigerung der technischen Energieeffi-
energie (Energie, die beim Verbraucher abzüg-
zienz bestehen bei nahezu allen Geräten.
lich Transport- und Umwandlungsverlusten an-
• Der absolute Stromverbrauch für Elektrogeräte kommt) zwischen 2007 und 2050 um 66 Pro-
und Klimatisierung reduziert sich um 40 Pro- zent und damit noch stärker als bei den privaten
zent. Der größte Rückgang zeigt sich im Be- Haushalten. Der Anteil der Beleuchtung am
reich Beleuchtung (mit einer Effizienzsteige- gesamten Endenergieverbrauch sinkt von ca.
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WWF Deutschland ist eine der nationalen Organisationen des WWF – World Wide Fund For Nature – in Gland (Schweiz).
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zehn Prozent im Jahr 2007 auf ca. sechs Pro- grund nicht ausreichender Gerätekennzeich-
zent im Jahr 2050. Dadurch wird für Lichtquel- nungen.
len m Jahr 2050 verglichen mit 2007 nur noch
ein Viertel der Energie verbraucht. Lösungsstrategien
• Erhebliche Möglichkeiten zur Absenkung der • Die wichtigste Lösungsstrategie besteht – für
spezifischen Verbräuche bestehen auch bei Bü- Privathaushalte wie auch für Gewerbe, Handel
rogeräten. Bis zum Jahr 2050 wird der End- und Dienstleistungen – in einer durchgängigen
energieverbrauch dafür auf ein Drittel des Ver- Verschärfung der Verbrauchsgrenzwerte für al-
brauchs im Jahr 2007 zurückgehen. le elektrischen Geräteklassen nach dem
Toprunner-Prinzip. Das Prinzip macht das
• Der Energieverbrauch für Kühl- und Lüf-
energieeffizienteste Gerät zum Maßstab für
tungsanlagen steigt dagegen auch hier von
künftige Gerätegenerationen der nächsten fünf
knapp fünf auf mehr als fünfzehn Prozent an.
Jahre. Somit würde zum Beispiel garantiert,
Steigende Ausstattungs- und Nutzungsgrade
dass nach fünf Jahren alle Kühlschränke dem
führen zu einem steigenden Energiebedarf, der
A++-Standard der Vorperiode entsprechen
durch Effizienzmaßnahmen zum Teil wieder
müssen. Somit ist eine kontinuierliche Verbes-
kompensiert wird.
serung der Energieeffizienz automatisch ge-
Industrie währleistet.
• In der Industrie wird die verstärkte Nutzung
energieeffizienter Beleuchtungssysteme zu ei- Weitere Hintergrundinformationen zur Studie
ner deutlichen Reduktion des Energie- „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050“
verbrauchs in diesem Bereich führen. Im Jahr finden Sie im Internet unter
2050 wird weniger als ein Prozent des Gesamt- www.wwf.de/klima2050. Hier können Sie auch
energieverbrauchs für diesen Verwendungs- unseren kostenlosen WWF-Newsletter bestel-
zweck benötigt. Eine vergleichbare Entwick- len.
lung zeigt sich auch für den Verwendungs-
zweck Information und Kommunikation (IuK),
dem Energiebedarf für Computer, Drucker oder
Telefone. Weitere Informationen:
Thomas Duveau, Referent Klimaschutz und Fi-
Hindernisse in der Umsetzung von Re- nanzsektor, WWF Deutschland, Tel.: 030 /
duktionsmaßnahmen 308742-36, Fax: -35, thomas.duveau@wwf.de
• Rebound-Effekt: Dadurch, dass Geräte effizien-
ter und kostengünstiger werden, werden sie Regine Günther, Leiterin Klimaschutz und Ener-
auch stärker genutzt beziehungsweise ihre An- giepolitik, WWF Deutschland, Tel.: 030 / 308742-
zahl steigt. 18, Fax: -35, regine.guenther@wwf.de
• Einige Verbraucher sind nur ungenügend über
die Effizienz von Geräten informiert und er-
kennen nicht auf Anhieb, welche Geräte welche
Mengen an Energie verbrauchen – auch auf-
Die Faktenblätter zur Studie auf einen Blick: Überblick über die Gesamtstudie, Gebäudesektor, Elektrogeräte, Industrie, Verkehr-
sektor, Elektrizitätsversorgung, Landwirtschaft.
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WWF Deutschland ist eine der nationalen Organisationen des WWF – World Wide Fund For Nature – in Gland (Schweiz).