Im Geschäftsjahr 2011 ist die Zahl der Benutzer und der Bibliotheksbesuche weiter angewachsen. Der leicht rückläufigen Ausleihe (2,2 Millionen Vorgänge) steht eine überproportionale gestiegene Nachfrage nach digitalen Medien gegenüber. Die Zahl der virtuellen Besucher und der Zugriffe auf die elektronischen Ressourcen steigt zugleich weiterhin exponentiell an. Mit über 3 Millionen Scans bzw. 16.000 digitalen Drucken sowie 70.000 neuen Bilddokumenten steigert das Digitalisierungszentrum die Jahresproduktion nochmals um fast ein Drittel.
Mit der auch schon in den Vorjahren verfolgten Perspektive, weniger von innen nach außen als von außen nach innen zu berichten. Kennzahlen, Organigramm, Perspektiven von BenutzerInnen und KooperationspartnerInnen
Mit der auch schon in den Vorjahren verfolgten Perspektive, weniger von innen nach außen als von außen nach innen zu berichten. Kennzahlen, Organigramm, Perspektiven von BenutzerInnen und KooperationspartnerInnen
Dienstleistungen von SLUB und TIB für die digitale Langzeitverfügbarkeit. Ein...Dr. Achim Bonte
Auf der Basis der Software Rosetta bieten die SLUB Dresden und die TIB Hannover abgestimmte Langzeitarchivierungsservices an. Das Netzwerk ist offen für weitere Leistungsknoten. Beschrieben werden u.a. die strategischen Ziele, Kompetenzschwerpunkte, Leistungen und Konditionen des LZA-Verbunds
Herausforderungen an Personalentwicklung und Betriebskultur im Informationszeitalter.
Vortrag auf dem Bibliothekartag Frankfurt/M., 31.05.2017
Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Bibliotheken im Umbruch. Strategiebildung und Aufgabenmanagment in der Digita...Dr. Achim Bonte
Vortrag zur Klausurtagung des Deutschen Bibliotheksverbands, Landesverband Sachsen, zur "Bibliotheksentwicklungsplanung für Öffentliche Bibliotheken in Sachsen", 9.11.2011
Theoretisches Berufsbild und berufliche Praxis. Der höhere Dienst in der Digi...Dr. Achim Bonte
Zwischen den Beschreibungen aus den "Blättern zur Berufskunde“ bzw. "BERUFENET“ und dem beruflichen Alltag klafft in vielen Bibliotheken eine unübersehbare Kluft. Starker Medienwandel, veränderte Wissenschaftskommunikation, Personalabbau, Outsourcing und Automatisierung haben binnen kurzer Zeit zu zahlreichen neuen Herausforderungen geführt. Das klassische Fachreferentenkollegium ist mancherorts bereits stark zersprengt, die traditionellen Hauptarbeitsfelder von Bestandsauswahl und Sacherschließung sind angesichts vielfältiger Projekt- und Managementaufgaben beinahe zur Nebensache geworden. Mit der Verlagerung von Tätigkeitsschwerpunkten gehen Qualifikationsanforderungen und notwendige Persönlichkeitsprofile einher, die vom Spitzwegklischee besonders weit weg führen. Im Vortrag sollen Grundlinien und Konsequenzen dieser Entwicklung aufgezeigt und notwendige Rahmenbedingungen für eine künftige, erfolgreiche Bibliotheksentwicklung benannt werden.
Wesentliche Kennzahlen und Höhepunkte des Jahres 2016 in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Porträts von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ihren unterschiedlichen Ausbildungs- und Erfahrungshintergründen, Interessen und Aufgaben.
Bestandsentwicklung – Strategien und Handlungsfelder der SLUB DresdenMichael Golsch
- Sachsens Staatsbibliothek
- Digitale Revolution
- Leistungsführerschaft als Unternehmensvision
- Kooperation mit leistungsfähigen Partnern
- Betriebsorganisation
- Prozessteuerung mit dem Neuen Steuerungsmodell
- Dresdner Erwerbungsmodell
- Give Patrons What They Want – PDA in der SLUB
Dienstleistungen von SLUB und TIB für die digitale Langzeitverfügbarkeit. Ein...Dr. Achim Bonte
Auf der Basis der Software Rosetta bieten die SLUB Dresden und die TIB Hannover abgestimmte Langzeitarchivierungsservices an. Das Netzwerk ist offen für weitere Leistungsknoten. Beschrieben werden u.a. die strategischen Ziele, Kompetenzschwerpunkte, Leistungen und Konditionen des LZA-Verbunds
Herausforderungen an Personalentwicklung und Betriebskultur im Informationszeitalter.
Vortrag auf dem Bibliothekartag Frankfurt/M., 31.05.2017
Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Bibliotheken im Umbruch. Strategiebildung und Aufgabenmanagment in der Digita...Dr. Achim Bonte
Vortrag zur Klausurtagung des Deutschen Bibliotheksverbands, Landesverband Sachsen, zur "Bibliotheksentwicklungsplanung für Öffentliche Bibliotheken in Sachsen", 9.11.2011
Theoretisches Berufsbild und berufliche Praxis. Der höhere Dienst in der Digi...Dr. Achim Bonte
Zwischen den Beschreibungen aus den "Blättern zur Berufskunde“ bzw. "BERUFENET“ und dem beruflichen Alltag klafft in vielen Bibliotheken eine unübersehbare Kluft. Starker Medienwandel, veränderte Wissenschaftskommunikation, Personalabbau, Outsourcing und Automatisierung haben binnen kurzer Zeit zu zahlreichen neuen Herausforderungen geführt. Das klassische Fachreferentenkollegium ist mancherorts bereits stark zersprengt, die traditionellen Hauptarbeitsfelder von Bestandsauswahl und Sacherschließung sind angesichts vielfältiger Projekt- und Managementaufgaben beinahe zur Nebensache geworden. Mit der Verlagerung von Tätigkeitsschwerpunkten gehen Qualifikationsanforderungen und notwendige Persönlichkeitsprofile einher, die vom Spitzwegklischee besonders weit weg führen. Im Vortrag sollen Grundlinien und Konsequenzen dieser Entwicklung aufgezeigt und notwendige Rahmenbedingungen für eine künftige, erfolgreiche Bibliotheksentwicklung benannt werden.
Wesentliche Kennzahlen und Höhepunkte des Jahres 2016 in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Porträts von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ihren unterschiedlichen Ausbildungs- und Erfahrungshintergründen, Interessen und Aufgaben.
Bestandsentwicklung – Strategien und Handlungsfelder der SLUB DresdenMichael Golsch
- Sachsens Staatsbibliothek
- Digitale Revolution
- Leistungsführerschaft als Unternehmensvision
- Kooperation mit leistungsfähigen Partnern
- Betriebsorganisation
- Prozessteuerung mit dem Neuen Steuerungsmodell
- Dresdner Erwerbungsmodell
- Give Patrons What They Want – PDA in der SLUB
Laděna Plucarová (Digital Archives, State Regional Archives Třeboň) on “Digital Archives of the State Regional Archives in Třeboň - building, function and international perspectives" held on 29.04.2015 at the international conference "Archival Cooperation and Community Building in the Digital Age" within the panel "Learning the past to build the future: education in the Digital Age" at Břevnov Archabbey in Prague (CZ).
Wie netzsensibel sind Experten im Museum?
Impulsvortrag: https://vimeo.com/374376205#t=7m18s
Partizipation, Kollaboration und Vernetzung sind Erscheinungen der „digitalen Revolution“. Arbeits- und Kommunikationsmethoden verändern sich dadurch rasch und tiefgreifend. Ausstellen und Vermitteln sind Museumsaufgaben, die auf dem Sammeln, Bewahren und Erforschen aufbauen. Daher müssen die „inneren“ Museumsaufgaben die gleichen Arbeits- und Kommunikationsmethoden anwenden.
Ein wesentliches Merkmal moderner Informations- und Kommunikationstechnik ist die Vernetzung. Dies gilt nicht nur für Hard- und Software, sondern auch für die Beziehungen der AnwenderInnen und dort vor allem hinsichtlich der individuellen und kollektiven Netzsensibilität.
Slides for my workshop contribution to the International Summer School "Digitization and its Impact on Society",
TU Dresden, September 29 to October 5, 2013 (http://linguistik.zih.tu-dresden.de/digitization/)
Geschichtsbuch oder Gesichtsbuch? (EVA Konferenz Berlin 2014)Thomas Tunsch
Bilder sind ein wesentlicher Bestandteil der Präsentation von Museen im WWW. Digitalisierungsstrategien setzen daher einen Schwerpunkt in der Herstellung visueller Digitalisate. Gleichzeitig ist für die Forschung und die Museumsdokumentation die wissenschaftliche Erfassung der komplexen Zusammenhänge zwischen Bildern, deren Metadaten und strukturierten Textinformationen von wachsender Bedeutung. Die digitalen Geisteswissenschaften stellen hierfür neue Werkzeuge und Methoden zur Verfügung, zu denen im Bereich der Standardisierung das CIDOC Conceptual Reference Model gehört. Es kann eine wertvolle Grundlage bei der Betrachtung der komplexen Zusammenhänge sein, wenn das Bild nicht nur als einem Museumsobjekt zugeordnete Information sondern selbst als Entität behandelt wird. Für die Vermittlung von Informationen aus Museen ergeben sich daraus ebenfalls wichtige Schlußfolgerungen. Sollen die Ergebnisse von Museumsforschung und -dokumentation in das Semantic Web eingebunden werden, müssen sie als Linked Open Data zur Verfügung stehen.
Programme du colloque Médias et infrastructures numériques pour les sciences historiques, organisé par infoclio.ch, Histoire et Informatique et hist.net
Vortrag zu allgemeinen Hintergründen, technischen Anforderungen und Hinweisen zum Aufbau von Forschungsdatenrepositorien. Gehalten an der Technischen Universität Hamburg am 15.02.2017.
2. intranda viewer Tag: Integration von Fremddigitalisaten, Quellenkommentier...intranda GmbH
2. intranda viewer Tag - Robert Strötgen: Integration von Fremddigitalisaten, Quellenkommentierungen und internationale Digitalisierungsplattform: Planungen beim Georg-Eckert-Institut
Fachreferat 3.0 - mit Campus Communities den Forschungsdiskurs auf digitaler ...Felix Lohmeier
Vortrag auf dem Bibliothekskongress 2013 in Leipzig
Abstract 303
Fachreferat 3.0 - mit Campus Communities den Forschungsdiskurs auf digitaler Augenhöhe unterstützen
R. David Lankes hat dieses Jahr mit der These provoziert, dass schlechte Bibliotheken Sammlungen, gute Bibliotheken Dienstleistungen und großartige Bibliotheken Communities aufbauen. Für die aktive Gestaltung des Medienwandels gewinnt Community Building in vielfältigen Ausprägungen an Bedeutung: Eine aktive Nutzerschaft hilft bei der Erwerbung (Patron Driven Acquisition), bei der Erschließung (Crowdsourcing) und in der Benutzung (Selbstbedienung). Wissenschaftliche Bibliotheken haben im wörtlichen Sinne "von Haus aus“ eine Community: Täglich tausende Besucher sind die beste Basis, um auch virtuell eine Gemeinschaft zu begründen.
An manchen Universitäten, vornehmlich an Eliteunis in den USA, sind campusinterne Facebooks entstanden. Gleichzeitig entwickeln sich die klassischen Forschungsinformationssysteme zaghaft in Richtung Social Web. Damit entstehen virtuelle Campus Communities, die Bibliotheken nutzen können, um den Kontakt zwischen Fachreferaten und der Universität neu zu beleben. Fachreferentinnen und Fachreferenten können sich in den lokalen Forschungsdiskurs einschalten und auf einem zeitgemäßen Kanal bibliothekarisches Wissen und moderne Konzepte wie Open Access und Open Data verbreiten.
Gleichzeitig besitzen Bibliotheken mittlerweile das nötige IT-Know-How, um sich als Betreiber der technischen Plattform für die Campus Community zu positionieren. So können andere Dienste (Dokumentenserver, E-Learning, Katalog) verknüpft und direkt in die Arbeitsumgebung der Forschenden integriert werden. Die klassische Meldestelle für Hochschulpublikationen kann entfallen, wenn Forschende ihre Publikationen auf der Campus-Community-Plattform selbst einstellen. Stets aktuelle Verweise auf Forschungsschwerpunkte können genutzt werden, um die Erwerbung besser am tatsächlichen Bedarf auszurichten. Perspektivisch kann damit auch die Abhängigkeit von kommerziellen Anbietern bibliografischer Daten reduziert werden.
Hinzugefügte Sprecher:
Felix Lohmeier , SLUB Dresden , Dresden , Germany
Verknüpft in Sitzungen:
13.03.2013, 16:00-18:00, Zielgruppenerwartungen und Dienstleistungen, Nutzungsorientierte Bestandsprofilierung, Seminarraum 6/7
Auf der Berufsmesse ARCHAEOworks war am vom 08.-10.05.2015 das Deutsche Archäologische Institut im Senatssaal der Humboldt-Universität vertreten. Hier wurde den Besuchern u. a. eine Übersicht zu Archäoinformatik-Studiengängen in Deutschland gereicht, ein Teil der IT-Dienstleistungen des DAI und das zukünftige Forschungsdatenzentrum IANUS vorgestellt und im persönlichen Gespräch Fragen geklärt.
Am Sonntag hat IANUS um 12 Uhr im Hörsaal 2094 in dem Vortrag "Digitale daten in den Altertumswissenschaften" die neuen Anforderungen an die Studienabgänger im Umgang mit digitalen Daten in den Altertumswissenschaften beschrieben. Zur Steigerung der künftigen Berufschancen in allen Fachdisziplinen und Arbeitsgebieten müssen diese Herausforderungen bewältigt und entsprechende IT-Kompetenzen erlangt werden. IANUS stand dabei den Lehrenden und Studierenden mit Informationsmaterialien und Empfehlungen, u.a. mit der Liste zu Archäoinformatik-Veranstaltungen, zur Seite.
S. Schneider (E-Lib.ch) - Projekt Web-Portal E-Lib.chinfoclio.ch
Présentation de Susanne Schneider (E-Lib.ch, ETH Bibliothek, Zürich) lors du colloque infoclio.ch à Berne le 16 septembre 2010.
Das Projekt Webportal E-lib.ch umfasst den Aufbau eines nationalen Portals für wissenschaftliche Informationen und Dienstleistungen. Kernziele sind dabei die Realisierung eines zentralen instiegspunktes für die ressourcenübergreifende Recherche und den Zugriff auf wissenschaftliche Informationsressourcen sowie die Gestaltung einer übersichtlichen grafischen Benutzeroberfläche. Es wird im Rahmen des Innovations- und Kooperationsprojektes E-lib.ch: Elektronische Bibliothek Schweiz umgesetzt und bildet das Dach für die mit E-lib.ch verbundenen Teilprojekte.
Wie netzsensibel sind Experten im Museum?
Partizipation, Kollaboration und Vernetzung sind Erscheinungen der „digitalen Revolution“. Arbeits- und Kommunikationsmethoden verändern sich dadurch rasch und tiefgreifend. Ausstellen und Vermitteln sind Museumsaufgaben, die auf dem Sammeln, Bewahren und Erforschen aufbauen. Daher müssen die „inneren“ Museumsaufgaben die gleichen Arbeits- und Kommunikationsmethoden anwenden.
Ein wesentliches Merkmal moderner Informations- und Kommunikationstechnik ist die Vernetzung. Dies gilt nicht nur für Hard- und Software, sondern auch für die Beziehungen der AnwenderInnen und dort vor allem hinsichtlich der individuellen und kollektiven Netzsensibilität.
Die Bündelung und Vernetzung der Präsentationen des kulturellen Erbes. Es erhöht die Findbarkeit der Informationen aus dem Kulturbereich, die wissenschaftliche Nutzbarkeit des Primärquellen: Objekt und Archivalie und sichert die Qualität der Suchergebnisse durch den Aufbau einer „trusted community“. Nationale und internationale Fachangebote werden nutzbar für jeden Interessierten und den "memory Institutions" bieten sich neue Wege der "Wissensgenerierung".
5. Kennzahlen 3
Kennzahlen
2011 2010 2009
Bestand ( bände ) 5.081.805 4.989.600 4.900.139
Bilddokumente der Deutschen Fotothek 3.405.300 3.364.000 3.224.000
Benutzerarbeitsplätze 2.203 2.175 2.150
Öffnungstage 345 341 336
Wochenöffnungsstunden 104 104 104
Entleihungen 2.244.338 2.383.407 2.385.158
Volltextzugriffe auf lizenzierte E-Medien 2.722.064 k. A. k. A.
Angemeldete Benutzer 74.718 73.665 72.707
Aktive Benutzer ( mindestens eine entleihung im jahr ) 48.403 50.028 49.818
Benutzerneuaufnahmen 14.378 13.931 14.921
Bibliotheksbesuche 2.244.537 2.042.869 1.843.945
Neuzugang ( bände ) 107.491 103.461 109.239
Laufende Zeitschriften insgesamt 17.577 16.953 15.659
Kaufzeitschriften ( print ) 6.022 6.010 6.031
Digitalisierungsleistung ( images ) 3.068.254 2.332.757 981.169
Gesamtausgaben ( euro ) 26.581.000 26.693.000 26.806.000
Erwerbungsetat ( euro ) 8.004.000 7.856.500 8.046.000
Personaletat ( euro ) 14.485.000 14.776.000 14.327.000
Drittmittel ( euro ) 3.135.000 2.843.000 3.103.000
Verhältnis Erwerbungsetat zu Gesamtetat ( in % ) 30,1 29,9 30,0
Verhältnis Erwerbungsetat zu Personaletat ( in % ) 54,6 51,3 56,1
Erwerbungsmittel pro aktivem Benutzer ( euro ) 165 157 161
Neuzugang pro aktivem Benutzer ( bände ) 2,2 2,1 2,2
Ausgaben für die Lehrbuchsammlung 9,10 9,51 9,23
pro Studierendem der TU Dresden ( euro )
Personalstellen zum 31. Dezember 271 274 290
Drittmittelstellen zum 31. Dezember 40 38 41
Laufende Drittmittelprojekte 15 15 16
Mitarbeiter inklusive Projektmitarbeiter 405 407 410
Neuzugang pro Personalstelle im Monografien- 3.389 3.324 2.965
geschäftsgang ( bände )
Entleihungen pro Personalstelle ( abt. benutzung ) 40.077 44.169 40.876
6. 4 Höhepunkte
Höhepunkte
Januar Februar
+ ach acht Jahren weitgehend ungebremsten Personal-
N + emeinsame Ausstellung Dresden und der 13. Februar
G
abbaus kann die SLUB ab 2011 freiwerdende Stellen von TU Dresden und SLUB. → seite 40
wiederbesetzen. → seite 10
+ ffnung des zentralen Datenbankservers DBoD® der
Ö
+ er Sächsische Landtag billigt den Antrag der Fraktionen
D sächsischen Bibliotheken für die Universitäts- und Fach-
CDU und FDP Sächsische Landesbibliothek – Staats- und hochschulbibliotheken Thüringens. → seite 18
Universitätsbibliothek stärken und Exzellenz fördern.
+ usbau des Referats Netzwerk- und Datensicherheit als
A
+ eginn des Projekts zur Einführung des Neuen Steuerungs
B Kompetenzzentrum für die Langzeitverfügbarkeit digita-
modells (nsm) in der SLUB, das der Bibliothek mehr ler Objekte. → seite 49
Eigenverantwortung und Handlungsfreiheit sichert.
→ seite 13
Mai Juni
+ mfassender Relaunch der Bilddatenbank der Deut-
U + röffnung der Ausstellung Kunst im Werden in
E
schen Fotothek. → seite 44 Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der
Künste und den Staatlichen Kunstsammlungen.
+ ntegration eines neuen 3D-Gebäudeinformations
I
→ seite 40
systems in den SLUB-Katalog. → seite 15
+ ktionstag zur EU-Digitalisierungsinitiative 100 Jahre
A
+ röffnung des SLUB-Sommers mit frei verfügbaren Liege-
E
Erster Weltkrieg.
stühlen für die Bibliothekswiese. → seite 29
+ ie SLUB nimmt mit vier Teams am Dresdner Firmenlauf
D
teil.
September Oktober
+ bschluss des DFG-Projekts zur kooperativen Karten
A + ründung des Dresdner Notfallverbunds zum Kultur
G
digitalisierung mit 12.500 bearbeiteten Werken. → seite 40 gutschutz mit elf beteiligten Partnern. → seite 50
+ ewilligung eines DFG-Projekts zur Digitalisierung
B + ublikation eines Themenhefts Ehrenamt des sächsi-
P
illustrierter Magazine der Klassischen Moderne (UHU, schen Bibliotheksmagazins BIS.
Querschnitt u.a.). → seite 42
+ nstallation der ersten öffentlichen Fahrradluft umpe
I p
+ rweiterung der Präsentationsoberfläche der Digitalen
E Dresdens vor der Zentralbibliothek der SLUB. → seite 29
Sammlungen um standardisierte Beschreibungen der
+ ortsetzung der Fotobuchreihe Sammlung Deutsche
F
einzelnen Kollektionen. → seite 14
Fotothek mit Bänden zu Christian Borchert und
Oswald Lübeck. → seite 44
7. Höhepunkte 5
März April
+ ls Partnereinrichtung im Wissenschaftsverbund
A + urch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Archi-
D
Dresden-concept begrüßt die SLUB die Zulassung der TU tekturmuseum der TU Berlin gewinnt die Bild atenbank
d
Dresden zur Endauswahl in der Exzellenzinitiative des der Deutschen Fotothek 120.000 erstrangige digitale
Bundes und der Länder. → seite 7 Quellen hinzu. → seite 42
+ nkrafttreten der neuen Haus- und Benutzungs rdnung.
I o + rstes Anwendertreffen der deutschen und österreichi
E
schen Partner von Goobi, der quellcodeoffenen Soft-
+ m DFG-Pilotprojekt Katalogisierung und Digitalisierung
I
waresuite zur Produktion und Präsentation von Digitali-
der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des
saten. → seite 48
18. Jahrhunderts (VD 18) wird die Marke von 10.000 bear
beiteten Titeln überschritten. → seite 26 + ewilligung eines Provenienzrechercheprojekts zu NS-
B
Raubgut aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregie-
rung für Kultur und Medien (BKM). → seite 40
Juli August
+ eteiligung der SLUB an der 9. Langen Nacht der
B + inführung eines neuen Ticketsystems für Service- und
E
Wissenschaften in Dresden. Informationsanfragen. → seite 35
+ bschluss der Überführung des Zettelkatalogs der
A + ntegration von rund 50.000 Aufsätzen aus derSäch
I
Sächsischen Landesbibliothek 1556 – 1973 in den SLUB- sischen Bibliographie in den SLUB-Katalog. → seite 35
Katalog. → seite 26
+ bschluss des DFG-Projekts zur Erschließung und
A
Digitalisierung der Musik der Dresdner Hofkapelle.
→ seite 40
November Dezember
+ inbindung von über 200.000 E-Books in den SLUB-
E + uditierung und Freigabe der ersten Stufe des Neuen
A
Katalog nach dem Modell des kundengesteuerten Steuerungsmodells. → seite 13
Erwerbs Patron-Driven-Acquisition (PDA). → seite 20
+ ffentliche Expertenanhörung im Sächsischen Landtag
Ö
+ eginn des öffentlichen Testbetriebs für SLUBsemantics,
B zum Entwurf eines Sächsischen Bibliotheksgesetzes.
die multilinguale, semantische Suche im SLUB-Katalog.
+ as Dresdner Digitalisierungszentrum (DDZ) erreicht das
D
→ seite 16
gesteckte Jahresziel von 3 Millionen Images. → seite 24
+ inrichtung von 120 zusätzlichen Buchboxen in der
E
+ usion der Virtuellen Fachbibliotheken arthistoricum.net
F
Zentralbibliothek. → seite 29
(UB Heidelberg) und Vifa Art (SLUB).
8. 6 Editorial
Editorial
Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universi-
tätsbibliothek Dresden (SLUB) wurde 1996 aus der Säch-
sischen Landesbibliothek und der Universitätsbibliothek
der Technischen Universität Dresden errichtet.
Als 1556 gegründete Landesbibliothek sammelt und
archiviert sie möglichst umfassend Veröffentlichungen
über Sachsen sowie die in Sachsen erscheinenden ablie-
ferungspflichtigen Publikationen. Als Bibliothek der TU
Dresden trägt sie die Informationsversorgung einer der
größten deutschen Hochschulen. Als Sächsische Staats-
bibliothek erfüllt die SLUB zentrale Koordinierungs- und
Dienstleistungsfunktionen für die Bibliotheken im Frei-
staat Sachsen.
Im Geschäftsjahr 2011 ist die Zahl der Benutzer und
der Bibliotheksbesuche weiter angewachsen. Der leicht
rückläufigen Ausleihe (mit 2,2 Mio. Vorgängen führt die
SLUB die Nutzungsstatistik unter den wissenschaftli-
chen Bibliotheken weiterhin an) steht eine überpro-
portional gestiegene Nachfrage nach digitalen Medien
gegenüber (2,7 Mio. Volltextzugriffe auf lizenzierte
Medien). Vor dem Hintergrund dieses dynamischen Wan-
dels verdeutlicht der SLUB-Claim Wir führen Wissen den
Anspruch, auch im globalen Informationsdschungel ein
qualitativ hochwertiges und transparentes Medienange-
bot für Studium und Lehre, für Forschung und Bildung
verfügbar zu halten.
Die Bibliothek muss fortlaufend auf die denkbar
unterschiedlichen Ansprüche der Benutzer reagieren
und zugleich neue Erwartungen antizipieren. So ist ein
Lob wie das der Nürnberger Nachrichten: In der semanti-
schen Suche liegt die Zukunft des Webs – Dresdner Uni-
versitätsbibliothek als Vorreiter der schönste Dank an
das Team, das mit großem Engagement den SLUB-Katalog
vom konventionellen Bestandsnachweis zur multilin-
gualen Suchmaschine mit hohem Recherchekomfort
entwickelt.
Mit Zahlen und Fakten legt der Geschäftsbericht
strukturelle Probleme wie Perspektiven und Chancen
offen. Nach dem Abbau von 141 Stellen und einem
längjährigen Einstellungsstopp besetzt die Bibliothek
inzwischen mindestens zwei Drittel der bis 2016 aus Al-
tersgründen ausscheidenden Personalstellen neu. Damit
müssen die weitere Optimierung von Routineprozessen,
9. Editorial 7
die Einlösung überfälliger Pflichtaufgaben wie die Lang- Reizvolle an der Bibliothek der Zukunft: Sie ist Spinne im
zeitarchivierung digitaler Medien, die anspruchsvoller Netzwerk beschleunigter Information, mit ihren Dienst-
werdende Nutzerberatung und neue Herausforderungen leistungen auf Smartphones und I-Pads zunehmend
innovativer und nachhaltiger Forschungs- und Lernum- raum- und zeitunabhängig verfügbar, und sie bleibt doch
gebungen gestemmt werden. Mit der Einführung des gleichzeitig ein gesuchter Ort der Entschleunigung, der
Neuen Steuerungsmodells und der Budgetierung unter- Konzentration, der wechselseitigen Anregung und Hilfe
stützen das Finanz- und das Wissenschaftsministerium beim Studium und beim lebenslangen Lernen.
die dringend notwendige Verbesserung der Rahmenbe-
Ein Unternehmer ordnet abends in der großzügigen
dingungen für ein flexibleres Informationsmanagement.
Architektur des Lesesaals seine Ideen, Gruppen diskutie-
Der Erwerbungsetat einschließlich der Konsortial- ren in den roten SLUB-Liegestühlen auf der Lesewiese bis
mittel für die Lizenzen zur landesweiten Nutzung von in die Nacht, Dresdner zeigen ihren Gästen in der Schatz-
Datenbanken und elektronischen Zeitschriften stag- kammer den legendären Maya-Codex, die Universität und
nierte in den letzten Jahren, obwohl die Medienpreise die SLUB erarbeiten gemeinsam für die Stadt Dresden
ständig steigen. Auch hier muss etwas getan werden, um aus Anlass der Propagandamärsche von Neonazis am 13.
infrastrukturelle Synergien für Bildung, Ausbildung und Februar eine viel besuchte Ausstellung zur Aufklärung
Forschung zu nutzen und zu stärken. über Gewalt und Verdrängung – all das gehört zum Alltag
der Bibliothek.
Auch im Jahr 2011 konnte die SLUB rund 3 Mio. EUR
Drittmittel, insbesondere EFRE-Mittel der EU und Mittel Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für Literatur- und Informationssysteme der DFG zum für ihren großen Einsatz, den Förderern, Sponsoren und
Ausbau von Lern- und Forschungsinfrastrukturen ein- Ehrenamtlichen, dem Kuratorium, den Abgeordneten des
werben. Bei der digitalen Transformation der kulturellen Sächsischen Landtags und unseren Repräsentanten in
und wissenschaftlichen Überlieferung hat sich die SLUB den Ministerien. Das regelmäßige und frühe Erscheinen
mit innovativen Projekten und Produkten Ansehen ver- unseres Geschäftsberichts ist auch ein Zeichen unserer
schafft. Es sind Sparten übergreifende konkrete natio- Wertschätzung Ihrer Unterstützung. Ein herzlicher Dank
nale und internationale Kooperationen (Bilddatenbank, gilt meinem Stellvertreter, Dr. Achim Bonte, der mit dem
Kartenforum u.a.) zum Ausbau der Digital Humanities Redaktions- und Gestaltungsteam aus der Überfülle der
entstanden, die der TU Dresden im Rahmen der Exzellen- Informationen wieder eine schlanke und lesbare Fas-
zinitiative und dem DRESDEN-concept, einem Verbund sung in schönem Gewande erstellt hat. Das hier erstmals
universitärer und außeruniversitärer Partner, neue Pers- eingesetzte, neue Corporate Design werden Sie fortan
pektiven eröffnen. übrigens bei allen Kommunikationsmitteln aus der SLUB
finden.
Mit der TU Dresden setzt sich die SLUB aktiv für die
Open Access-Strategie der deutschen Wissenschaftsein-
richtungen ein, indem sie die dafür erforderliche Infor-
mationsinfrastruktur ausbaut. Mit dieser Initiative soll
mehr Kosten- und Qualitätsbewusstsein beim Publizie-
ren öffentlich geförderter Forschungsergebnisse entste-
Prof. Dr. Thomas Bürger
hen und die nachhaltige Verfügbarkeit von Forschungs-
generaldirektor
daten und -literatur in virtuellen Forschungsräumen
gesichert werden.
Manchem Leser geht die Entwicklung von der
klassischen, überschaubaren Bibliothek zur vielfach
vernetzten Service- und Forschungseinrichtung viel-
leicht zu schnell. Genau dies aber ist das Besondere und
10. 8 Organisations- und Verwaltungsstruktur
Organisations- und Verwaltungsstruktur
Die Organe der SLUB
generaldirektor Pro
f. Dr. Thomas Bürger
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11. Organisations- und Verwaltungsstruktur 9
hael Golsch
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1 ] v erwal
gie Dr. Achim Bonte (komm.)
2 ] informa tionstechnolo
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drittmittelprojekte Bärbel Kühn
3 ] bestand
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4 ] benut (komm.)
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12. 10 Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation
Personalsituation,
Haushalt und
Betriebsorganisation
Der Treibstoff
Mit ihrer Strategie, systematische Leistungssteigerungen Personalsituation
im Benutzerservice durch eine entschiedene Interessen-
vertretung gegenüber Politik und Verwaltung zu beglei-
Erstmals seit dem Einstellungsstopp von 2002 konnte
ten, waren Kuratorium und Direktion 2011 erfolgreich.
die SLUB sechs freie Stellen ohne aufwändige Sonderver-
Die Aufhebung des weitgehenden Einstellungsstopps fahren extern ausschreiben und besetzen, darunter die
und die mit Einführung des Neuen Steuerungsmodells Leitung des neu gegründeten Referats für Netzwerk- und
(NSM) vorbereiteten Haushaltsflexibilisierungen eröff- Datensicherheit in der IT-Abteilung. Die bis 2016 altersbe-
nen der SLUB die seit langem benötigten unternehmeri- dingt freiwerdenden rund 50 Stellen werden ebenfalls zu
schen Freiräume. Zu danken ist dies der breiten Unter- mindestens zwei Dritteln wiederbesetzt werden können.
stützung, die das Haus im Sächsischen Landtag sowie bei Die entsprechende Zusage der Staatsregierung ist im
den Entscheidungsträgern in den Staatsministerien für Haushaltsplan verankert. Mit der Einführung des Neuen
Wissenschaft und Kunst (SMWK) und für Finanzen (SMF) Steuerungsmodells als NSM-Basiscontrolling ab Januar
inzwischen genießt. 2012 ist zudem eine Teilflexibilisierung des Stellenplans
verbunden. Danach können Anzahl und Wertigkeit des
Gesamtsolls der Stellen bei Kostenneutralität im Gesamt-
haushalt um bis zu 10 % überschritten werden. Gegen-
über der bisherigen Personalsituation sind dies ein-
deutige Verbesserungen. Allerdings wird die SLUB auch
künftig in gewissem Umfang Stellen verlieren (2011: 3)
und von etwaigen pauschalen Einstellungsstopps der
Staatsregierung für die gesamte Landesverwaltung be-
troffen bleiben. Von einer vollständigen Trendwende zu
sprechen, wäre daher verfrüht.
Die zu Beginn des NSM-Prozesses durchgeführte
externe Evaluierung der SLUB hatte fast ausnahmslos
positive Erwartungen der Beschäftigten an den Budgetie-
rungsprozess gezeigt, weshalb Direktion und Personalrat
konsequent auf eine umfassende Mitarbeiterbeteiligung
setzten. Dies spiegelte sich in der Zusammensetzung der
Projektarbeitsgruppen wider wie in der eingehenden
Diskussion der Produkte und zugehörigen Leistungsbe-
schreibungen. Der Personalrat nahm an den Projektlen-
kungssitzungen und Staatssekretärsrunden (SMWK und
SMF) teil und war in allen Arbeitsgruppen vertreten.
Die Dienstvereinbarung zur Einführung des Neuen
Steuerungsmodells wurde am 30. November 2011 unter-
zeichnet.
13. Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation 11
Ihre Verantwortung als Ausbildungsbibliothek hat die Seminaren Kommunikation und Didaktik der Informa-
SLUB engagiert wahrgenommen. Insgesamt wurden tionsvermittlung im Zentrum. Auswärtige Qualifizie-
neben einer Volontärin im höheren Bibliotheksdienst rungsmaßnahmen für einzelne Mitarbeiter rundeten das
18 Lehrlinge in den Berufen Fachangestellte für Medien Angebot ab.
und Informationsdienste (FaMI), Fachinformatiker,
Die Resonanz auf die 2009 gestartete Ehrenamtsiniti-
Foto- und Medienlaboranten sowie Buchbinder betreut.
ative der SLUB war auch im Berichtsjahr überaus positiv.
Von den sechs Auszubildenden, die im Sommer 2011
Für verschiedene Projekte wurden zehn neue Freiwillige
ihre Lehre erfolgreich abschlossen, konnten zwei in
gewonnen, womit unter Berücksichtigung der Abgänge
ein befristetes und eine Fachangestellte in ein unbe-
insgesamt 35 Ehrenamtliche mit unterschiedlichen Stun-
fristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. Eine
denkontingenten für die SLUB tätig waren. Die Grup-
Buchbinderlehre wird die Bibliothek künftig nicht mehr
pe umfasst Menschen im Ruhestand, aber auch junge
anbieten. Mit vermehrter Präsenz auf regionalen Aus-
Studierende und Hochschulabsolventen, die die Biblio-
bildungsmessen soll stattdessen schwerpunktmäßig dem
thek vor ihrem endgültigen Berufseinstieg unterstützen
absehbaren Fachkräftemangel in den Bereichen der FaMI
wollen. Die Ehrenamtlichen treffen sich unter anderem
und Fachinformatiker vorgebeugt werden.
in einer Jahresversammlung mit Rahmenprogramm,
Planmäßige Fort- und Weiterbildung ist ein Kernelement erhalten neben dem Bibliotheksmagazin BIS sämtliche
des Personalmanagements an der SLUB. Neben den re- Veranstaltungshinweise des Hauses und haben in der
gelmäßigen Veranstaltungen der Mitarbeiter für Mitar- Ehrenamtsbeauftragten der SLUB eine feste Ansprech-
beiter standen in 12, von externen Experten geleiteten partnerin.
Vereinbarte Personalentwicklung
in der SLUB 2011 – 2016
Zugänge Abgänge
12 2011 15
5 2012 7
4 2013 7
1 2014 5
8 2015 13
12 2016 17
14. 12 Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation
Haushalt
Die Finanzierungsstruktur der Bibliothek wies auch 2011 sind die Ausgaben für die Sicherung der Langzeitver-
systemische Risiken auf. Rund ein Drittel der Erwer- fügbarkeit für digitale Objekte, wofür in den nächsten
bungsausgaben wurden aus Sondermitteln gedeckt, das Jahren erhebliche Investitionen notwendig sein werden.
heißt nicht aus im Haushaltsplan verankerten Zuweisun-
Die Einführung des Neuen Steuerungsmodells wird
gen. Ein langfristig orientiertes Portfoliomanagement
der SLUB ab 2012 auch im Sachhaushalt erhöhte Freiräu-
in der Bestandsentwicklung ist damit nur sehr schwer
me eröffnen. Neben einer deutlich erweiterten Deck-
möglich.
ungsfähigkeit innerhalb der zunächst noch kameralen
Durch geringere Sonderzuweisungen lagen die In- Hauptgruppen kann die Bibliothek künftig gegebenen-
vestitionsausgaben (inklusive IT) mit 455.000 Euro unter falls nicht verbrauchte Finanzmittel einer periodenüber-
dem Durchschnitt der letzten Jahre. Freilich hatte die greifenden Kapitalrücklage zuführen. In einer zweiten
Bibliothek in den Verhandlungen zum Doppelhaushalt NSM-Ausbaustufe ist der Übergang zur umfassenden
2011/12 leichte Steigerungen der investiven Mittel durch- Budgetierung auf Basis eines kaufmännischen Rech-
setzen können. Damit sowie durch Etatumwidmungen nungswesens vorgesehen. Als Starttermin wurde das
erreichte das Haus ein insgesamt noch vertretbares In- Geschäftsjahr 2014 vereinbart.
vestitionsvolumen. Bislang nicht hinreichend etatisiert
Ausgabenübersicht 2009 – 2011
2011 2010 2009
IST ( ¤ ) IST ( ¤ ) IST ( ¤ )
Gesamtausgaben 26.581.000 26.693.000 26.806.00
davon Personalausgaben 14.485.000 14.776.000 14.327.000
Bestandsentwicklung 8.004.000 7.856.000 8.046.000
davon SLUB-Etat im Landeshaushalt 5.601.000 5.398.000 5.370.00
( inkl. Anteil am Sachsen-Konsortium )
Investitionen 455.000 660.000 746.000
davon Sondermittel k. A. 503.000 518.000
( inkl. Konjunkturmittel des Bundes )
Sachausgaben 502.000 558.000 584.000
Drittmittel 3.135.000 2.843.000 3.103.000
( EFRE, DFG ( ohne Investitionen ) )
15. Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation 13
Betriebsorganisation
Im Fokus der Prozessoptimierung stand im Berichtsjahr verringerte sich damit auf sieben. Zugleich stehen
die Einführung des Neuen Steuerungsmodells als erwei- sämtliche an Benutzungs- bzw. Erwerbungsvorgängen
terte Kameralistik. Damit verbunden waren der Aufbau beteiligten Kollegen fortan standortunabhängig unter
eines Produktkatalogs mit entsprechenden Leistungs- einer einheitlichen Leitung.
beschreibungen, die Einführung einer produktbezoge-
Die Politik der Leistungspartnerschaften im Wege
nen Zeiterfassung für alle Beschäftigten und eines den
von Public Private Partnerships setzte die Bibliothek
NSM-Regeln folgenden Berichtswesens. Ein erfolgreicher
zielstrebig fort. Beispielhaft genannt seien die Realisie-
dreimonatiger Praxistest im vierten Quartal bestätigte
rung des großen PDA-Konzepts mit der Buchhandels-
die Anwendbarkeit des NSM-Basiscontrollings auf die
gruppe Schweitzer Fachinformationen (s. Abschnitt
bibliothekarischen Geschäftsprozesse. Im Dezember 2011
Bestandsentwicklung) oder die Einführung von
evaluierte ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen den
SLUBsemantics mit dem IT-Unternehmen Avantgarde
NSM-Prozess positiv und empfahl als nächsten Schritt
Labs (s. Abschnitt Digitale Bibliothek).
die Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens.
Ende 2011 wurden die Abteilung Zweigbibliotheken
aufgelöst und ihre Beschäftigten den großen Betriebs-
abteilungen Bestandsentwicklung sowie Benutzung
und Information zugeordnet. Die Zahl der Abteilungen
SLUB LEI STU NGSKATA LOG : PRODU KTE Stand: 02.11.2011
Bestandsentwicklung Bestandserhaltung Mediennutzung Information / Präsentation Staatsbibliothekarische Externe Projekte Landesweite
Auskunft Koordinierungs- (Drittmittel- Produkte
Physische Medien Elektronische Medien Physische Medien Elektronische Medien aufgaben projekte)
(Online)
Bestandsentwicklung Bestandsentwicklung Restaurierung Datensicherung Magazin- und Benutzerberatung Webpräsenz Bestandsentwicklung Provenienzrecherche Allgemeine
Monographien Monographien und Archivierung Freihanddienste im Sachsenkonsortium (Wettin) Öffentlichkeitsarbeit
BIS – Das Magazin der Bibliothe-
Bestandsentwicklung Bestandsentwicklung Prävention Ausleihservice Auftragsrecherchen Leihgaben ken in Sachsen Tiefenerschließung Publikationen
Zeitschriften Zeitschriften
Regionale Datenbankinformation /
Databases on demand (DBoD)
Bestandsentwicklung Bestandsentwicklung Lieferservice Ausstellungen NS-Raubgut Sonderveranstaltungen
Sonderbestände Sonderbestände (inkl. Fernleihe) Publikationsserver Qucosa
(LoBla, Fotos, Karten, Hand- (inkl. Bibliografien)
schriften, Noten, AV-Medien)
Bestandsentwicklung Buchsemester-/ BiFoSa – Portal für bibliothekari- eBooks on Demand Ausbildung
Digitalisierung Datenbanken Handapparate sche Fortbildung in Sachsen EoD
Deutsche und Europäische Digitale
Bestandsentwicklung Foto- und Bibliothek (DDB undEuropeana) VD 18 Fort- und Weiterbildung
Publikationsdienst Rechtemanagement
Koordination bibliothekarischer
Infrastruktur
DFG-Viewer
Elektronische
Langzeitarchivierung
Landesstelle für Bestandserhal-
tung
Leistungskatalog der SLUB
16. 14 Digitale Bibliothek
Digitale Bibliothek
Die entscheidende Herausforderung
Speziell für die nachwachsende Generation ist das Inter- Voraussetzungen zu stärken, um die Bibliothek langfris-
net inzwischen die maßgebliche Quelle für die Recher- tig als das professionelle, ideologiefreie, attraktive und
che, Nutzung und Verteilung von Informationen. Für das anregende Bildungszentrum bewahren zu können,
klassische Bibliotheksnetz bedeutet das den vielleicht das sich Benutzer und Bibliothekare gleichermaßen
gewaltigsten historischen Umbruch. wünschen.
Traditionelle Bibliotheksprodukte (wie der übli- Den Umbau ihres Angebots hat die SLUB auch 2011
che elektronische Katalog), Angebotsprofile (wie die entschlossen vorangetrieben. Neben der Weiterentwick-
Sechstagewoche) und Erledigungszeiten (wie die Be- lung des Ende 2010 veröffentlichten, grundlegend neuen
reitstellungsfrist für bestimmte Medien) geraten am SLUB-Katalogs, der neuen Webseiten und der neuen
Informationsmarkt sichtbar unter Druck, alte Service- Präsentationsoberfläche für Retrodigitalisate konnten
monopole treten durch die Mobilisierung von immer unter anderem ein 3D-Rauminformationssystem, ein
mächtigeren Wissensressourcen irreversibel außer Kraft. Werkzeug zur multilingualen, semantischen Katalog-
Der unverkennbare Nachfragerückgang nach Medien der recherche sowie eine neue Version der Bilddatenbank
Papierbibliothek wird in der SLUB durch die wachsende publiziert werden. In der retrospektiven Digitalisierung
Benutzung digitaler Dienste und Inhalte bereits deutlich von wertvollen Beständen wurde das sehr gute Vorjah-
überkompensiert (s. Abschnitt Benutzung und Informa- resergebnis klar übertroffen.
tionsdienste). Angesichts der drastisch veränderten Me-
diennutzung und eines verschärften Wettbewerbs unter
den Informationsanbietern gilt es gleichwohl, weiter die
Tägliche Realität im World Wide Web www.go-gulf.com/blog/60-seconds
17. Digitale Bibliothek 15
Ihre Serviceentwicklungen begleitet die SLUB durch das 3D-Rauminformationssystem
lebendige SLUBlog und Aktivitäten in anderen Sozialen
Netzwerken. Das SLUBlog, ein öffentliches Tagebuch der
Das erste digitale Rauminformationssystem, das in der
Bibliothek mit ungefilterter Kommentarfunktion, hat mit
SLUB seit 2005 im Einsatz war, wurde durch ein mit
131 Beiträgen, 540 Kommentaren und bis zu 6.500 Views
der Cottbuser Start-up-Firma mapongo entwickeltes
pro Beitrag seinen Rang als eines der erfolgreichsten
3D-System ersetzt. Dreh-, kipp- und zoombare Gebäude-
deutschen Bibliotheks-Blogs behauptet. Das Mikroblog
modelle der Zentralbibliothek und der Bereichsbiblio-
der SLUB in Twitter rangiert mit über 2.000 Abonnenten
thek DrePunct sind unmittelbar an den SLUB-Katalog
(sogenannten Followern) ebenfalls auf einem vorderen
angebunden und weisen den Weg zu Medien, Standorten
Platz. Umfang und Qualität dieser Kommunikationsmit-
und Dienstleistungen. Innerhalb der 3D-Ansicht können
tel finden bei Benutzern wie in der Fachwelt ausdrückli-
direkt neue Suchanfragen ausgelöst werden. Weitere
che Anerkennung.
Kennzeichen der neuen Lösung sind die für die Exempla-
Ein weiteres Markenzeichen der Dresdner Biblio- ransicht im SLUB-Katalog generierten Vorschaubilder, die
theksstrategie ist der dezidiert kooperative Ansatz mit für eine erste Orientierung zum Medienstandort häufig
Öffnung auch gegenüber außerbibliothekarischen In- schon ausreichen, sowie ein QR-Code, mit dessen Hilfe
formationsanbietern und innovativen High-Tech-Unter- sich eine Standortkarte für das gesuchte Medium auf
nehmen. Während die Firmen ihre Konzepte testen und Smartphones oder Tablet-PCs übertragen lässt.
sich erste Referenzen erarbeiten können, profitiert die
Bibliothek von deren hoher Innovationskraft und Ein-
satzbereitschaft. Partner wie Avantgarde Labs, mapongo,
neongrau oder Dögel sicherten der Bibliothek zusätzli-
che Entwicklungsdynamik.
Anzeige eines Regalstandorts
im neuen 3D-Modell der Zentralbibliothek
18. 16 Digitale Bibliothek
SLUB-Katalog und SLUBsemantics
Mit einem neuen SLUB-Katalog auf der Basis der Disco- SLUB-Katalog anzupacken: Erstens die unterschiedliche
very-Software Primo der Firma Ex Libris hat die SLUB im Erschließungstiefe der integrierten Dokumente. Wäh-
Dezember 2010 die zunehmend unzulängliche Welt der rend zum Beispiel lizenzierte E-Journals im Volltext
traditionellen elektronischen Bibliothekskataloge hinter durchsucht werden können, stehen für den gedruckten
sich gelassen. Innerhalb von neun Monaten entstand ein Kernbestand der Bibliothek nur die klassischen Metada-
übergreifendes Katalogfrontend, das auf älteren Syste- ten (bibliographische Beschreibung, einige Sacherschlie-
men aufsetzt (zum Zweck des Data Harvesting oder auch ßungsdaten) zur Verfügung. Zweitens die in Bibliotheken
zur Inanspruchnahme der lokalen Benutzerverwaltung), fast immer unzureichende thematische Suche, die von
zugleich aber davon weitgehend unabhängig ist. Eine be- Benutzern eigentlich bevorzugt, gegenüber titelgenauen
sondere Herausforderung bedeutete der Anspruch, Primo Abfragen aber in der Regel sehr viel schlechter bedient
nicht out of the box, d.h. als gesichtsloses Fertigprodukt wird. Beinahe als Nebeneffekt sollte drittens der Tat-
einzusetzen, sondern als Herzstück des gesamten In- sache Rechnung getragen werden, dass viele Benutzer
formationsangebots individuell zu gestalten und weit- einer wissenschaftlichen Bibliothek zwar fremdsprachi-
gehend in die allgemeinen Webseiten zu integrieren. ge Dokumente verstehen, aber mit der fremden Sprache
Auch die Ausleihbenutzerverwaltung sollte möglichst nicht aktiv arbeiten können. Ziel war mithin, bei Einga-
bruchlos in das Gesamtkonzept finden. Der SLUB-Katalog be von Automatikgetriebe zum Beispiel auch Texte zu
bietet heute unter einer attraktiven Benutzeroberfläche automatic transmission zu finden.
ein sehr gutes Trefferranking, Rechtschreibkorrektur,
In Kooperation mit dem Dresdner Unternehmen
vielfältiges Drilldown, flexible Sortieralgorithmen und
Avantgarde Labs wurde im November die Betaversion
weitere, von Suchmaschinen gewohnte Funktionen.
von SLUBsemantics der Öffentlichkeit vorgestellt.
Über den Datenbestand des vorherigen Suchwerkzeugs
SLUBsemantics basiert auf der automatischen Anrei-
erheblich hinausreichend, integriert er rund 65 Mio.
cherung von Katalogdaten mit Wikipedia-Artikeln und
Bestandsnachweise zu gedruckten wie elektronischen
-Entitäten und erschließt die inhaltliche Relevanz und
Medien. Zugleich organisiert er mit einem bequemen Au-
die Beziehungen von Beständen vollautomatisch und auf
thentifizierungs- und Autorisierungsverfahren (Shibbo-
verblüffend neue Weise. Für die rund 4 Mio. Titeldaten
leth) den Zugriff auf alle online verfügbaren Ressourcen.
des Printbestands ist eine kontextuelle Recherche über
2011 wurde der SLUB-Katalog funktional wie in- die Sprachen Deutsch, Englisch und Polnisch hinweg
haltlich kontinuierlich weiterentwickelt. Technische realisiert. Bei Orientierung und Auswahl hilft eine grafi-
Verbesserungen betrafen zum Beispiel die Literaturver- sche Visualisierung, die ein mehrfaches hierarchisches
waltungs- und Exportfunktionen oder die individuelle Einschränken der Suchergebnisse unterstützt. Mit dem
Einschränkung von Suchergebnissen. Im Datenbestand intuitiv zu bedienenden Entscheidungsbaum kann sich
wuchs der Katalog unter anderem durch die Berücksich- der Benutzer zielgerichtet seinen Interessen nähern.
tigung der bislang separaten Aufsatztiteldaten aus der Dabei werden die relevanten Katalogeinträge jeweils in
Sächsischen Bibliografie oder die Übernahme von über Echtzeit eingeschränkt und entsprechend ihrer aktu-
200.000 E-Book-Titeldaten nach dem Konzept der Patron ellen Relevanz neu sortiert. SLUBsemantics hat in der
Driven Acquisition (kundengesteuerter Erwerb von Branche hohe Aufmerksamkeit gefunden und soll 2012
Nutzungslizenzen). zügig ausgebaut werden.
Die wachsenden Möglichkeiten des sogenannten
Semantic Web, der Bereicherung des World Wide Web
um die Dimension der Bedeutung von Informationen,
inspirierten dazu, mit Hilfe eines speziellen Werkzeugs
obendrein drei besonders anspruchsvolle Aufgaben im
20. 18 Digitale Bibliothek
DBoD und Maschinelle Tiefenerschließung von Datenbankinformation
Der aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale über normale Suchmaschinen nicht auffindbar ist. Der
Entwicklung (EFRE) aufgebaute zentrale Datenbankser- Umfang dieses Deep Web übersteigt die Größe des uns
ver Databases on demand (DBoD) integrierte Ende 2011 bekannten Internets um ein Vielfaches. So bedeuten
über 1.100 Anwendungen für 26 wissenschaftliche Ein- etwa die 4,6 Milliarden Datensätze allein des Informa-
richtungen aus Sachsen und Thüringen. Neben speziel- tionsanbieters LexisNexis (internationale Nachrichten
leren Werken für einzelne Bibliotheken oder Betriebsge- sowie Branchen- und Firmeninformationen) mehr als
meinschaften werden in DBoD die aus zentralen Mitteln die Hälfte sämtlicher Datensätze des weltweiten Such-
des Freistaats Sachsen finanzierten Titel (Landeslizen- maschinenprimus Google. Auch DBoD ist mit einer
zen) sowie die Zugriffsrechte aus landesübergreifenden Datengröße von ca. zwei TeraByte bislang weitgehend
Einkaufsgemeinschaften zusammengeführt. Während Bestandteil des Deep Web. Unter sorgfältiger Beachtung
der Projektlaufzeit entstand die Idee, die versammelte der geltenden urheberrechtlichen Grenzen wird mit dem
Datenbankinformation durch eine maschinelle Tiefener- Projekt Maschinelle Tiefenerschließung das in DBoD
schließung noch produktiver werden zu lassen. Seit 2011 verborgene Wissen für eine Standard-Katalogrecherche
arbeitet das DBoD-Team in einem EFRE-Folgeprojekt an verfügbar gemacht. Die ersten Projektergebnisse werden
der Verwirklichung des Konzepts. im März 2012 erstmals öffentlich vorgestellt. Der Beginn
des öffentlichen Testbetriebs ist für den Frühsommer
Tiefenerschließung weckt Assoziationen zum soge-
2012 geplant.
nannten Deep Web bzw. Versteckten Web, das heißt zu
jenem Teil des World Wide Web, der bei einer Recherche
Maschinelle TiefenerschlieSSung (Testserver)
21. Digitale Bibliothek 19
Retrospektive Digitalisierung
Geräte- und softwaretechnisch wie konzeptionell zählt Zwischenresultate erreichte. Am Ende des Berichtsjahres
die SLUB auf dem Gebiet der Retrodigitalisierung weiter- umfassten die Digitalen Sammlungen der SLUB neben
hin zu den führenden Kultureinrichtungen in Deutsch- 1,3 Mio. grafischen Medien (Fotos, Karten, Zeichnungen),
land. Sie ist Mitglied im Kompetenznetzwerk Deutsche rund 40.000 Handschriften, Noten und Drucke, darunter
Digitale Bibliothek (DDB), Koordinierungsstelle für die über 20.000 Drucke des 18. und über 8.000 Drucke des
sächsischen Beiträge zur DDB und Europeana, der Digi- 17. Jahrhunderts. Nach knapp fünf Jahren Massendigita-
talen Bibliothek der Europäischen Union, und federfüh- lisierung hat sich die SLUB damit hinter der Bayerischen
rend bei der Entwicklung des sogenannten DFG-Viewer, Staatsbibliothek deutschlandweit den zweiten Platz
eines Webdienstes zur einheitlichen Präsentation von erarbeitet. Bemerkenswert bleibt zudem die besondere
Digitalisaten aus unterschiedlichen Repositorien. Vielfalt der digitalisierten Medientypen, die so anderen-
orts ebenfalls kaum erreicht wird.
Mit über 3 Mio. Scans bzw. 16.000 digitalen Drucken
sowie 70.000 neuen Bilddokumenten steigerte das Di-
gitalisierungszentrum die Jahresproduktion nochmals
um fast ein Drittel. Ein besonders umfangreicher Ergeb-
nisbeitrag entstammte wieder dem kooperativen Pilot-
Entwicklungs-, Service- und Beratungs-
projekt VD 18 digital, wobei die SLUB auch im direkten zentrum für die Digitalisierung
Leistungsvergleich mit den Partnerbibliotheken beste
Neben den hauseigenen Arbeiten unterstützte die SLUB
als Dienstleistungs- und Beratungszentrum Einrichtun-
gen beim Aufbau von Digitalisierungs-Workflows oder
bei Projektanträgen und kleineren Digitalisierungsvor-
haben. In Kooperation mit den Staatsbibliotheken Berlin,
Göttingen, Hamburg und den Firmen Intranda und
Zeutschel wurde die Software Suite Goobi zur Produkti-
on und Präsentation von Digitalisaten weiterentwickelt
und in verschiedenen Veranstaltungen vorgestellt.
Das Ende 2010 von der Staats- und Universitätsbibliothek
Göttingen übernommene Release Management für
Goobi und die daran geknüpfte Gremienarbeit führten
zu einer deutlichen Stabilisierung der Anwendergemein-
schaft und neuem Interesse an dem quellcodeoffenen
Werkzeug.
Der Ausbau der Digitalen Bibliothek wird 2012 ziel-
strebig fortgesetzt werden. Als Arbeitsschwerpunkte
sind neben der weiteren Massendigitalisierung mit Ein-
führung einer Texterkennungsroutine (OCR) die Themen
Informationsvermittlung auf mobilen Geräten sowie
Semantisches Web und frei verfügbare Daten (Linked
Open Data) benannt.
Das Informationsportal Goobi.org
22. 20 Bestandsentwicklung
Bestandsentwicklung
Mitten im Medienwandel
In der Bestandsentwicklung nutzte die SLUB die Chan- Bereiche umzuwidmen. In diesem Kontext hat die SLUB
cen des elektronischen Medienwandels und setzte er- ihr Dresdner Erwerbungsmodell um Shelf-Ready-Funk-
folgreich neue Modelle zur Beteiligung der Benutzer an tionen erweitert und weiter in die Produktionsroutine
Auswahlentscheidungen ein. überführt.
Im Segment der E-Books stellte sie im SLUB-Katalog
rund 200.000 Titel aus der EBook-Library (Schweitzer
Fachinformationen / EBook Corporation) nach dem
Modell der Patron Driven Acquisition (PDA) bereit. Im
Finanzmittel
Routinebetrieb gilt ein möglichst liberaler Ansatz, der
die Vorteile des Modells konsequent ausschöpft. Über die Der Erwerbungsetat der SLUB bewegt sich seit 2007
Budgethoheit und technisch-organisatorische Parame- in einem relativ schmalen Korridor zwischen 7,8 und
ter verbleiben der SLUB ausreichend Möglichkeiten, die 8,2 Mio. Euro. Die stagnierenden regulären Etatzuwei-
Bestandsentwicklung aktiv zu steuern. sungen des Landes missachten die Preisentwicklung auf
dem Informationsmarkt und die Herausforderungen des
In den klassischen Bereichen führte die Bibliothek
Medienwandels. Im Interesse einer nachhaltigen Be-
die Automatisierung bibliothekarischer Prozessrouti-
standsentwicklung benötigt die Bibliothek deshalb auch
nen fort. Sie verfolgt damit das Ziel, Personalkapazität
bei einer künftigen Budgetierung (s. Abschnitt Personal-
aus den Medien bearbeitenden Back-Office-Funktionen
situation, Haushalt und Betriebsorganisation) zwingend
sukzessive in Medien entwickelnde bzw. vermittelnde
eine Etatanpassung. Sie hat diesen Bedarf im Voran-
schlag zum Doppelhaushalt 2013/14 erneut begründet
und zudem gefordert, die traditionell hohe Abhängigkeit
von Sondermitteln zu verringern.
Workflow zum Erwerbungsmodell Patron Driven Acquisition (PDA) der SLUB
23. Bestandsentwicklung 21
Erwerbungsetat der SLUB nach Finanzierungsquellen 2009 – 2011
2011 2010 2009
Absolut ( ¤ ) % Absolut ( ¤ ) % Absolut ( ¤ ) %
Etatzuwendung des Landes 5.601.000 69,97 5.397.505 68,71 5.501.110 68,34
davon Anteil Sachsenkonsortium 8,23 467.814 8,67 531.610 9,66
TU Dresden ( Hochschulkonsens ) k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A.
Koalittionsmittel 480.000 6,00 755.000 9,61 870.000 10,81
DFG 209.250 2,61 755.000 2,58 201.150 2,50
Universitätsklinikum 1.260.000 15,74 1.100.000 14,00 1.126.000 13,99
Sondermittel ( SMWK, 454.174 5,67 400.000 5,09 351.670 4,37
Umwidmungen im Haushalt )
Summe 8.004.424 7.855.505 8.049.930
Kaufzugang 2009 – 2011
Medieneinheiten Ausgaben 2011
2011 2010 2009 Absolut ( ¤ ) %
Zeitschriften und Zeitungen 6.022 6.010 6.031 3.346.943 41,81
( lfd. Abos, print )
Elektronische Zeitschriften und Datenbanken 54.918 30.340 24.188 1.770.544 22,12
Serien und Fortsetzungen 1.626 1.693 1.675 168.000 2,10
Monografien und Zeitschriftenbände 57.108 60.522 64.592 1.507.616 18,83
( ohne Lehrbücher )
Monografien Lehrbuchsammlung 6.791 8.589 9.397 361.800 4,52
Loseblatt-Werke, Lieferungswerke 158 126 184 190.800 2,38
Handschriften und Autographe 78 3.018 3.716 53.479 0,67
Notendrucke 3.502 2.843 1.851 45.245 0,57
Tonträger, Videos 3.456 3.381 3.658 41.658 0,52
Fotografische Bilddokumente 36.309 139.801 5.151 54.792 0,68
SSG ( nur DFG-Anteil ) 7.268 6.575 5.151 209.250 2,61
Karten, Pläne 269 154 249 30.563 0,38
Einband 187.935 2,35
Erbwerbsnebenkosten 35.799 0,45
Summe Medieneinheiten 177.505 263.052 167.474
Summe Ausgaben 8.004.424 100
24. 22 Bestandsentwicklung
Monografien Ausbau der Digitalen Bibliothek (Retrodigitalisierung
bzw. Open Access-Publikationsserver Qucosa) genutzt.
Die Buchdurchlaufzeit folgte mit 17 Kalendertagen dem
Der auch im Berichtsjahr zu verzeichnende Anstieg an
sehr guten Durchschnitt der Vorjahre.
lizenzierten elektronischen Medien bei fortschreitendem
Rückgang der gedruckten Kaufmonografien ist ein Ergeb- Besondere Aufmerksamkeit benötigt die Lehrbuch-
nis des digitalen Wandels. Im Monografiengeschäftsgang sammlung für die inzwischen 36.500 Studierenden der
wickelte die Bibliothek über 60 % aller Kaufbestellungen Technischen Universität Dresden. Da die entsprechende
nach dem sogenannten Dresdner Erwerbungsmodell ab Zuweisung des Unterhaltsträgers mit 100.000 Euro auch
(2010: 40 %), das Approval-Pläne mit dem automatisierten 2011 völlig unzureichend blieb, sah sich die Erwerbungs-
Einspiel von Metadaten in das Verbund- und Lokalsys- leitung einmal mehr gefordert, durch Umverteilung im
tem kombiniert. Die dadurch und mit Einführung von Bibliothekshaushalt zusätzliche Mittel bereitzustellen.
Shelf-Ready-Lieferungen realisierten Effizienzrenditen Gleichwohl gelang es nicht, den seit 2009 anhaltenden
beliefen sich auf durchschnittlich 9 Minuten bzw. Abwärtstrend bei der Erwerbung aktueller Lehrbücher
3,70 Euro Personalkosten pro Band, was einer jährlichen zu stoppen.
Einsparung von 110.000 Euro entspricht. Bei einem kon-
stanten Buchdurchsatz pro Personalstelle von 3.389 Ein-
heiten wurden freie Personalkapazitäten vor allem zum
Monografienzugang
4 %
9 %
57 % Kauf
30 % Geschenk
9 % Pflicht
4 % Tausch
30 %
57 %
25. Bestandsentwicklung 23
Die Bestandsentwicklung im Bereich der landeskundli- fläche für laufende Neuerscheinungen zur Geschichte,
chen Dokumente und der Pflichtmedien gehört zu den Kultur und Landeskunde Sachsens eingerichtet. Im Rah-
Profil bildenden Basisaufgaben der SLUB. Infolge struk- men einer für 2012 vorbereiteten Bibliotheks-Lounge soll
tureller Veränderungen der sächsischen Verlagsland- das mit der Firma Thalia realisierte Konzept weiterent-
schaft ist die Zahl der Veröffentlichungen zwar insge- wickelt werden.
samt rückläufig, gelangt aber unverändert vollständig
Schwerpunkt im Schriftentausch der SLUB ist das
in die Bibliothek (2011: 9.100 Bände, 2010: 9.800 Bände).
DFG-Sondersammelgebiet Zeitgenössische Kunst nach
Bei der weit schwerer zu beschaffenden grauen Litera-
1945, für das der entsprechende Jahreszugang mit 2.170
tur außerhalb des Buchhandels erreicht die SLUB dank
Einheiten noch einmal signifikant gesteigert werden
guter Vernetzung seit langem eine achtbare Quote von
konnte (2010: 1.500 Einheiten, 2009: 1.200 Einheiten). Mit
rd. 70 %. Angesichts des auch im Pflicht-Segment spür-
der geschenkweisen Übernahme einiger Professorenbib-
bar fortschreitenden Medienwandels wiegt das Fehlen
liotheken als geschlossene Sammlungen wurden in einer
gesetzlicher Regelungen für die Pflichtabgabe elektroni-
konzertierten Aktion nochmals Bestandslücken aus der
scher Publikationen von Jahr zu Jahr schwerer. Direktion
Zeit vor 1990 geschlossen. Angesichts des fortschreiten-
und Kuratorium der Bibliothek haben dieses Desiderat
den Medienwandels werden Lückenergänzungen der
im Rahmen der Diskussion um eine Novelle des SLUB-
Papierbibliothek allerdings zukünftig weit weniger als
Gesetzes erneut angemahnt.
bisher notwendig sein.
Um den landesbibliothekarischen Auftrag zu doku-
mentieren und wichtige Titel besonders schnell anbieten
zu können, wurde im April eine prominente, der Auslage
einer Buchhandlung nachempfundene Präsentations- Zeitschriften
Das Zeitschriftenportfolio der SLUB wies im Berichtsjahr
insgesamt 17.577 Abonnements auf (2010: 16.953). Zuwäch-
se resultierten vor allem aus elektronischen Titeln aller
Erwerbungsarten. Mit den lizenzierten Zeitschriftenpa-
keten einschließlich der von der Deutschen Forschungs-
gemeinschaft unterstützten Nationallizenzen bietet die
Bibliothek inzwischen rund 55.000 lizenzpflichtige Zeit-
schriften an (2010: 30.340). Den im Jahr 2011 eingeleiteten
Übergang zum weitgehend elektronischen Zeitschriften-
bezug (e-only) wird das Haus im kommenden Jahr mit der
turnusmäßigen Neuverhandlung bestehender Lieferver-
träge ausweiten.
Von den Gesamtausgaben für Zeitschriften und
Datenbanken in Höhe von 5,1 Millionen Euro (64 % des
Erwerbungsetats) entfiel die Hälfte auf elektronische Ti-
tel (2010: 37 %). Die Preissteigerung im Zeitschriften- und
Datenbanksegment belief sich im Jahr 2011 auf rd. 6,5 %
und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (8 %) etwas
abgeschwächt. Trotzdem bleiben die daraus resultieren-
den Kaufkraftverluste erheblich.
26. 24 Bestandsentwicklung
Datenbanken Referat Non-Book Materials
Vornehmlich für die universitäre Informationsversor- Neben den Koordinierungsaufgaben im Geschäfts-
gung stellte die SLUB auch 2011 ein eng mit den Lehr- gang der retrospektiven Massendigitalisierung hat das
stühlen der TU Dresden abgestimmtes Datenbankport- NBM-Referat im Zusammenwirken mit der IT-Abteilung
folio mit 334 lizenzierten Fachdatenbanken bereit. Es verstärkt bibliothekarische Entwicklungsaufgaben für
wurde durch 140 Produkte aus den für das gesamte das Softwaresystem Goobi wahrgenommen, um den
Bundesgebiet verhandelten Nationallizenzen ergänzt. Workflow für weitere Medienarten zu öffnen. Dazu ist
das Team mit abteilungsintern erwirtschafteten Effizi-
Dem von der SLUB geführten Sachsenkonsortium
enzrenditen erneut personell verstärkt worden. Bei den
(Arbeitsgruppe Erwerbungskoordinierung und Konsor-
reinen Erschließungsleistungen in Goobi war eine
tialverträge der sächsischen Hochschulbibliotheken)
Steigerung um 4 % auf 18.200 Vorgänge zu verzeichnen
standen im Berichtsjahr 1,3 Millionen Euro aus Etatzu-
(2010: 17.500, 2009: 5.600).
weisungen des Landes zur Verfügung, die aus Mitteln
des Wissenschaftsministeriums um rd. 400.000 Euro auf-
gestockt wurden. Die Ausstattung erreichte damit wieder
das Vorjahresniveau, das freilich bereits durch eine Mit-
telkürzung um 13 % gegenüber 2009 gekennzeichnet war.
Dresdner Digitalisierungszentrum
Durch gute Verhandlungsabschlüsse konnte das Kon- (DDZ)
sortium bei einer Reihe von Kernprodukten den Preis-
anstieg verlangsamen oder sogar vermeiden. Dennoch Ihre hausinterne Digitalisierungsleistung hat die SLUB
war auch für dieses Erwerbungssegment ein erneuter im Jahr 2011 noch einmal um 31 % auf gut 3 Millionen
Kaufkraftverlust zu verzeichnen. Da der Doppelhaushalt Images (2010: 2,3 Mio.) erhöht und damit in diesem Seg-
2011/12 für das Jahr 2012 abermals nur Konsortialmittel ment ihren Spitzenplatz unter den deutschen Bibliothe-
auf dem Niveau von 2010 vorsieht, ist die angemessene ken untermauert. Das gilt nicht zuletzt für die Vielfalt
Finanzierung konsortialer Erwerbungen in Sachsen der bearbeiteten Medientypen, die neben Drucken zum
ernsthaft bedroht. Organisatorisch bewährt hat sich Beispiel Handschriften, Noten, Karten, Fotografien und
das 2010 für die Produkte des Beuth Verlags begründete Tonträger umfasst (siehe dazu auch den Abschnitt
gemeinsame Konsortium mit den thüringischen Hoch- Digitale Bibliothek). Basis der erfolgreichen Entwicklung
schulbibliotheken. ist eine streng arbeitsteilige Betriebsorganisation, die
durch ein zielgenaues Controlling begleitet wird. Um
Für die ab 2012 zugewiesenen Konsortialmittel hat
weitere Synergien zu erschließen, hat die Bibliothek
die Konferenz der sächsischen Bibliotheksdirektorinnen
zum Jahresende 2011 die bis dahin noch in der Abteilung
und -direktoren im Oktober ein neues Verteilungsmodell
Deutsche Fotothek arbeitende Fotodigitalisierung in das
beschlossen, das vorab in Betriebsgrößencluster trennt
DDZ eingegliedert.
(SLUB und Universitätsbibliotheken, Fachhochschul-
bibliotheken, Bibliotheken der Kunst- und Musikhoch-
schulen) und das 2009 verabschiedete Allokationsmodell
ersetzt.
28. 26 Bestandsentwicklung
Sondererschließungsprojekte
(VD 18, Bibliographien, retrospektive Katalogkonversion)
Ihre Konversion der Altbestands-Zettelkataloge setzte innerhalb von zwei Jahren elektronisch erfasst worden
die Bibliothek mit der Medea Services Ltd. als Dienst- sind. In den Sammlungen der SLUB wurden im Berichts-
leistungspartner auch im Berichtsjahr 2011 planmäßig jahr vor allem Titeldaten aus der Mediathek konvertiert.
fort. Das Vorhaben, an dem unter Federführung der SLUB
Die Projektergebnisse trugen zu der nochmals
auch die Universitätsbibliotheken Leipzig und Chemnitz
gestiegenen hohen Eigenkatalogisierungsrate der SLUB
sowie kleinere sächsische Sammlungen beteiligt sind,
bei, die mit rund 50 % weit über dem Durchschnitt der im
wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale
Südwestdeutschen Katalogverbund integrierten Biblio-
Entwicklung (EFRE) finanziert.
theken liegt (2010: 45,1 %). In dieselbe Richtung wirken
2011 wurden erneut rund 270.000 Monografien-Titel- die Aufnahmen unselbständiger Veröffentlichungen in
aufnahmen konvertiert, womit etwa 60 % der auf eine den beiden Fachbibliografien der SLUB sowie die Neuka-
Million veranschlagten Titelmenge bearbeitet waren. talogisierung von 10.450 Titeln im DFG-Drittmittelprojekt
Der Wochendurchschnitt lag bei 6.100 Aufnahmen (2010: Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienen
5.100). Im Juli konnte mit dem Abschluss des Teilprojekts Drucke des 18. Jahrhunderts – VD18 (2010: 8.000 Titel).
Alphabetischer Hauptkatalog (Blatt-AK) der Sächsischen
Die Sächsische Bibliografie verzeichnete mit ins-
Landesbibliothek ein wichtiges Zwischenziel passiert
gesamt 5.300 Titelnachweisen gegenüber 2010 einen
werden. Der sogenannte Blatt-AK verzeichnete auf hand-
Zuwachs von rund 30 %, der vor allem aus der retrospek-
schriftlichen Katalogblättern den Bestand der Landesbi-
tiven Katalogkonversion resultiert. Für die Bibliografie
bliothek aus über 400 Jahren, von den Anfängen im Jahre
Geschichte der Technik bewegte sich das Ergebnis nach
1556 bis zum Erscheinungsjahr 1973. Die Titel waren
Abschluss der entsprechenden Retrodigitalisierungspro-
nach den Regeln der Preußischen Instruktionen sortiert.
jekte (2009/2010) mit 6.200 Titeln im langjährigen Durch-
Insgesamt enthielt der Katalog rund 790.000 Titelaufnah-
schnitt.
men, wovon knapp 314.000 Titel bzw. 460.000 Exemplare
Retrokatalogisierung an der SLUB 2009 – 2011
Monografien Zeitschriften Sonstige Medien ( Karten
Musikalien, Tonträger u.a.)
Titel Exemplare Exemplare Titel Exemplare
mehrbändige Werke
2011 266.676 309.717 111.436 12.572 13.555
davon EFRE 248.412 284.412 55.569 7.932 8.009
2010 268.246 284.333 72.180 46.089 47.671
davon EFRE 244.474 252.752 29.892 35.945 36.131
2009 59.235 73.639 61.789 22.104 23.279
davon EFRE 17.910 22.730 30.345 k. A. k. A.
30. 28 Benutzung und Informationsdienst
Benutzung und
Informationsdienste
Unser Kernzweck
Das Berichtsjahr begann mit grundlegend überarbeiteten Konzentration und Ruhe suchen und ihr Bild der Pst -
Bibliothekswebseiten, in die der SLUB-Katalog nahtlos Bibliothek erfüllt sehen wollen. Für die gelegentlich
integriert ist. Die weiterhin hybride, aber zunehmend widerstreitenden, prinzipiell gleich berechtigten Ansprü-
digitale Medienwelt spiegelte sich am Ende des Geschäfts- che sind jeweils gewidmete Flächen notwendig. Weitere
jahres in den wichtigsten Kennzahlen. Während die Zahl Differenzierungen können sich durch unterschiedliche
der Benutzer mit gültiger Jahreskarte um 1.000 auf rund favorisierte Arbeitsmittel (Notebook/kein Notebook;
75.000 wuchs, sanken die physischen Entleihungen um (Bibliotheks-) Bücher/keine Bücher), bevorzugte Arbeits-
5,8 % auf 2,24 Mio. Ebenso rückläufig war die Zahl der möbel (Stehtische, höhenverstellbare Stühle, Sofas) und
aktiven Benutzer, d.h. der Personen, die 2011 mindestens sogar konkurrierende Einstellungen zu angemessener
einmal ein physisches Medium ausgeliehen haben. Bekleidung bzw. zum Dauerbrenner Essen und Trinken
in der Bibliothek ergeben. Ohne sämtliche Bibliotheksre-
Weniger Entleihungen bedeuten freilich keineswegs,
geln preiszugeben, ist der Pluralismus der Ansichten und
dass die SLUB insgesamt weniger in Anspruch genom-
Lebensstile in der Zentralbibliothek der SLUB inzwischen
men wird. Der rasch wachsende Bestand an digitalen
mit Erfolg so beantwortet, dass im Wege des Rückbaus
Informationsquellen sowie deren deutlich verbesserte
der Zettelkataloge im Eingangsbereich ein großes Forum
Nachweissituation und Auffindbarkeit im SLUB-Katalog
mit Gruppenarbeitstischen und liberaler Zugangsrege-
ersetzt inzwischen in vielen Fällen schlicht den Zugriff
lung geschaffen wurde (Jacken und Taschen sind hier
auf das physische Medium.
erlaubt), während die hinter dieser Zone liegenden Be-
Zusätzlich zum umfangreichen Printbestand bot reiche weitgehend nach klassischem Muster organisiert
der SLUB-Katalog Ende 2011 direkten Zugang zu über 60 sind. Je tiefer und südlicher man sich in den dreigeschos-
Mio. digitalen Quellen, darunter Digitalisate von biblio- sigen Bibliotheksbau hineinbewegt, desto zuverlässiger
thekseigenen Büchern, Musikalien, Karten und Fotos sind Lärmbeeinträchtigungen auszuschließen. Einen
sowie über 200.000 E-Books, vor allem aber lizenzierte besonderen Charakter besitzt daneben der zentrale
Volltextdokumente aus Zeitschriften und Sammelbän- Lesesaal, in dem fast ohne notwendige äußere Eingriffe
den. Die Vorteile des Online-Zugriffs liegen auf der Hand: wiederum ein leicht anderer Geist herrscht. Mit einem
Neben der unmittelbaren, orts- und zeitunabhängigen neuen Forschungslesesaal für privilegierte bzw. beson-
Verfügbarkeit wird zunehmend die sofortige Prozes- ders lärmempfindliche Benutzer und einer Bibliotheks-
sierbarkeit der Inhalte mit Methoden der Digital Scho- Lounge soll das Raumangebot demnächst weiter differen-
larship bedeutsam. Die Zahl von über 2,5 Mio. herunter ziert werden.
geladenen Volltextdokumenten aus dem lizenzierten
Neben möglichst zuverlässigen Basisdiensten wie
Angebot der SLUB zeigt eindrucksvoll, dass sich der Ort,
Medienbereitstellung und ausreichende Öffnungszei-
an dem Wissenschaft stattfindet, immer stärker ver-
ten sind es oft die kleinen Dinge, die den Arbeitsalltag
teilt und virtualisiert. Zugleich hat die SLUB auch als
erleichtern und eine Bibliothek am Ende richtig gut
physischer Kommunikations- und Erlebnisraum erneut
machen.
hinzugewonnen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl
der Bibliotheksbesucher um fast 10 %. Offensichtlich ist
es speziell für die große Gruppe der studentischen Benut-
zer kein Widerspruch, einerseits möglichst viele Inhalte
virtuell und mobil nachzufragen und andererseits einen
zentralen Ort aufzusuchen, an dem sich Lernen und
Leben anregend materialisiert
Der Parallelwelt von digitalen und Printmedien ver-
gleichbar, konkurrieren in der Bibliothek selbst freilich
ebenfalls Benutzer neueren Typs, die Bibliothek stark
als lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs
definieren, mit eher klassisch orientierten Lesern, die
31. Benutzung und Informationsdienst 29
Entsprechend hat die SLUB 2011 zum Beispiel Notebook-
Sicherungen zum Ausleihen, 120 zusätzliche Buchboxen
sowie spezielle Sitzmöbel für die Stehtische angeschafft,
die Bibliothekswiese wieder mit Liegestühlen ausge-
stattet und vor der Zentralbibliothek sogar die erste
öffentliche Fahrradluftpumpe Dresdens montiert. Mit
Unterstützung studentischer Hilfskräfte konnten die
Servicezeiten an der Ausleihtheke verlängert werden,
zudem wurde im elektronischen Benutzerkonto eine
Ausleihhistorie eingeführt sowie das Ändern von Mail-
und Adressdaten vereinfacht. Für die kontinuierliche
Serviceverbesserung im Detail bot der dichte Benutzer-
kontakt via SLUBlog, Twitter und elektronische Auskunft
wertvolle Anregungen und Hilfe.
32. 30 Benutzung und Informationsdienst
Bibliotheksbenutzer
2011 war die Bibliothek bei unverändert 104 Wochen- Die Hauptbenutzergruppe der SLUB Dresden bilden die
öffnungsstunden von Montag bis Sonntag an 345 Tagen Studierenden der Technischen Universität Dresden.
geöffnet (2010: 341). Die leichte Steigerung ließ sich 43 % der neu angemeldeten Benutzer, rund 6.200 Perso-
unter anderem durch die Verkürzung der Schließzeit zur nen, waren Studienanfänger der TU. Die Zahl der neuen
Grundreinigung und Wartung der technischen Infra- Benutzer, die zugleich der TU angehören, ist im Vergleich
struktur erreichen. Insgesamt wurden 2,2 Mio. Biblio- zum Vorjahr um 6 % gestiegen. Der proportional höhere
theksbesuche gezählt, über 400.000 mehr als noch 2009. Anstieg der Studierendenzahlen der TU – 2011 nahmen
Weitaus am stärksten frequentiert war die Zentralbiblio- über 12 % mehr Menschen ein Studium auf als im Jahr
thek, auf die rund 68 % der Besuche entfielen. Besonders zuvor – ist nicht etwa Ausdruck mangelnder Bindekraft
in den Prüfungszeiten im Januar, Februar und Juli befand der SLUB, sondern ebenfalls ein Zeichen der Verlagerung
sich das Haus an seiner Belastungsgrenze. An 32 Tagen der Bibliotheksnutzung in den virtuellen Raum. Auch
des Jahres wurden jeweils über 7.000 Besucher gezählt, ohne Bibliotheksausweis hat jeder Universitätsange-
2010 war dieselbe Zahl lediglich drei Mal überschritten hörige automatisch Zugriff auf die von der SLUB lizen-
worden. Der Sonntagsbesucherrekord des Jahres lag im zierten Online-Ressourcen. Speziell für Studierende der
Februar: Am 6.2. kamen 4.028 Besucher in die Zentralbib- Informatik oder der Lebenswissenschaften, deren Infor-
liothek, so viel wie noch niemals zuvor. Ähnlich wie im mationsquellen bereits weitgehend digital verfügbar
Vorjahr entfielen auf die Bereichsbibliothek DrePunct sind, reicht das offensichtlich aus. Folglich werden die
15 %, auf die Zweigbibliotheken Rechtswissenschaft, Bibliotheken ihren Begriff des aktiven Benutzers künftig
Medizin, Erziehungswissenschaften und Forstwesen neu definieren müssen.
insgesamt 17 % der Bibliotheksbesuche des Jahres. Der
anhaltend starken Nachfrage nach Einzel- und Gruppen-
arbeitsmöglichkeiten konnte die SLUB im Mai durch die
Einführung einer Online-Raumbuchung gerecht werden.
Zusätzlich wurden interne Schulungsräume frei zugäng-
lich gemacht.
Aktive Benutzer und Benutzerneuaufnahmen 2009 – 2011
2011 2010 2009
Aktive Benutzer 48.403 50.028 49.818
Benutzerneuaufnahmen 14.378 13.931 14.921
33. Benutzung und Informationsdienst 31
Entleihungen
Trotz eines stabilen Erwerbungsetats und sinkender
Entleihungen stieg die Zahl der Vormerkungen im
Berichtsjahr nochmals um gut 7 %. Die SLUB versucht
diesem Mangel mit einer modifizierten Etatverteilung
entgegenzuwirken. Flankierend setzt sie auf streng
nutzergesteuerte Erwerbungspakete (s. Abschnitt
Bestandsentwicklung).
Die Zahl der aus den Magazinen bestellten Bände ist
2011 leicht gesunken. Die Entleihungen aus der Lehr-
buchsammlung blieben bei rückläufigem Medienneuzu-
gang relativ gleich und belegten einen Anteil von 26 % an
der Gesamtzahl der Entleihungen.
Entleihungen 2009 – 2011
2011 2010 2009
Entleihungen 2.244.338 2.383.407 2.385.158
Vormerkungen 133.983 124.385 104.537
Magazinbestellungen 246.706 265.665 254.214
Entleihungen LBS 584.442 591.876 595.173
34. 32 Benutzung und Informationsdienst
Direktzugriff auf elektronische Medien
Wie im Zeitalter Gutenbergs der neue Medientypus Zugriff auf das referenzierte Werk bieten. 2011 bot die
gedrucktes Buch erst seine eigenständige, gegenüber SLUB ihren Benutzern 140 national lizenzierte sowie
der Handschrift abgegrenzte Form finden musste, so 334 lokal lizenzierte Datenbanken an (bibliographische
müssen heute elektronische Medien ihre spezifische und Volltext-Datenbanken sowie E-Journal- und E-Book-
Morphologie entwickeln. Noch greift die aus dem tradi- Pakete). Im November wurde das Portfolio noch um über
tionellen Druckbereich übernommene Unterteilung in 200.000 zusätzliche E-Books bereichert. Ein wesentlich
Bücher, Zeitschriften und Bibliographien, die im digita- verbessertes Monitoring im Bereich E-Ressourcen gestat-
len Bereich unter der Bezeichnung E-Books, E-Journals tet detaillierte Angaben zur Datenbank-und E-Journal-
und Datenbanken firmieren. Freilich gibt es gerade bei Nutzung. Für die E-Book-Downloads ist die Statistik im
den letztgenannten zunehmend Überschneidungen in Aufbau.
Form von sogenannten Volltextdatenbanken, die nicht
nur bibliographische Nachweise, sondern zugleich auch
Datenbankrecherchen und Volltextdownloads
2011
Suchen in Datenbanken 1.660.173
Downloads von Artikeln* 2.550.332
* E-Books nicht berücksichtigt
Rund 30 % der Recherchen entfielen auf die wichtigsten
fünf Datenbanken:
TOP-5-Liste der Datenbanken
Suchen 2011
Datenbanken 120.904
Web of Science 2.550.332
Business Source Complete 120.595
Academic Search Complete 100.567
Wiso 93.923
SciFinder 56.079