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Foresight  Trends  Strategie Q1 | 2017
Februar 2017
Patchwork-Bildung

Großer Lauschangriff

Von wegen verstaubt!

Robotergesetze

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über die neuesten Ausblicke in die
Welt von morgen. Bleiben Sie am
Ball und verpassen Sie keine Aus-
gabe des f/21 Quarterly – per Mail
erhalten Sie jeweils direkt nach
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Patchwork-Bildung
Brachte die digitale Revolution in
den meisten Branchen viel Alther-
gebrachtes zum Einsturz, so ging sie am
Hochschulwesen ohne gröbere Spuren
vorbei. Universitäten bestehen weitge-
hendunverändert–dasheißt:zugeschnit-
ten auf die Welt des Industriezeitalters.
Über Jahrhunderte sind Hochschulen
ihren Rollen als Wissensvermittler, Lern-
gemeinschaft sowie Zertifizierungsins-
tanz mehr oder weniger treu geblieben,
obwohl sich ihr
Umfeld drastisch
gewandelt hat:
Längst wird die
Haltbarkeit von
Wissen nicht mehr
in Dekaden gemessen oder gilt Lernen
mit einem Bildungsabschluss in der Ta-
sche als abgeschlossen.
Doch je mehr das Internet zur herrschen-
den Infrastruktur für Informationen wird
– sowohl als Aufbewahrungsort als auch
als globale Austauschplattform –, desto
stärker drängt sich die Frage nach der
künftigen Rolle herkömmlicher Bildungs-
vermittler auf. Immer mehr Organisatio-
nen bieten Lernnachweise außerhalb der
etablierten Bildungsstrukturen an und
rütteln damit am Monopol von Hoch-
schulen, Abschlüsse zu vergeben und da-
mit als Wächter am Eingang zum Arbeits-
Wer braucht noch einen Abschluss? Immer mehr
Organisationen vergeben alternative Lernnachweise.
Liegt die Zukunft der Bildung im Patchwork-Modell?
markt zu agieren. Insbesondere offene
Bildungsressourcen im Netz erlauben
Lernen ohne jegliche Zugangsbeschrän-
kungen und immer öfter werden Erfolge
mit sichtbaren Auszeichnungen wie Bad-
ges belohnt.
Badges als Ausweis für erworbene Fä-
higkeiten und Kenntnisse zu etablieren
strebt auch die Mozilla Foundation mit
ihrem Projekt Open Badges an. Das of-
fene System von Auszeichnungen soll
jedermann erlau-
ben, Anerkennung
für Lernerfolge zu
sammeln und dies
an zentraler Stelle
online für jeder-
mann sichtbar zu zeigen. Jede Organi-
sation oder auch Einzelperson kann sol-
che Badges vergeben und tritt damit zu
Hochschulen in Konkurrenz.
Einerseits wird die Entwicklung viele Ar-
beitgeber freuen, bringen doch alternati-
ve Creditsysteme sehr viel differenzierter
Gelerntes zum Ausdruck als Hochschul-
abschlüsse und verschaffen dadurch ein
genaueres Bild von Bewerbern. Auch
wird eine solche Patchwork-Bildung dem
Erfordernis lebenslangen Lernens eher
gerecht, weil flexibler auf sich ständig
wandelnde Anforderungen reagiert wer-
den kann. 	 
Alternative Creditsysteme
kratzen am Monopol von Hoch-
schulen, Bildungserfolge zu
zertifizieren.
Quarterly
f/21 Quarterly	 Q1/2017
 Patchwork-Bildung (Forts.)
Andererseits werfen die neuen Bildungs-
nachweise doch die Frage auf, wer heu-
te eigentlich den Maßstab setzt, wel-
ches Wissen Bildung ausmacht oder zu
bestimmten Berufen befähigt. Zudem
lassen die neuen Bildungsnachweise be-
fürchten, dass sich das Urteil darüber,
was notwendiges Wissen ist, immer stär-
ker nach Arbeitgeberbelangen richtet.
Denn:Gelerntwird, was der Arbeitsmarkt
verlangt. Dies bringt uns in die paradoxe
Situation, dass die heute so breite Verfüg-
barkeit von Information von einer Abnah-
me des geteilten Wissens begleitet wird.
Letzten Endes werden Badge-Systeme
Bildung immer stärker auf Ausbildung
reduzieren, Nützlichkeit vor Selbstzweck
stellen und den Bildungskanon gefähr-
den. 
f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 	 2
Gefährdet Bildung nach dem
Patchwork-Modell den Bil-
dungskanon?
Musikanlage, Licht und Thermos-
tat erfüllen auf Kommando jeden
Wunsch, Waschmaschinen verkünden
das Ende des Waschganges und die Bord-
elektronik im Auto reagiert auf Zurufe
des Fahrers. Die Welt wird immer voller
mit sprechenden und hörenden Maschi-
nen, weil immer öfter das Tippen und
Wischen von Touchscreens durch Rufen
von Befehlen ersetzt wird.
Wurden die Anfänge von Siri, Cortana &
Co. noch belächelt, so funktioniert die
Konversation mit
Maschinen ja tat-
sächlichheuteganz
leidlich: die Erken-
nung menschlicher
Sprache, deren inhaltliche Verarbeitung,
das Verständnis des Kontexts, die Suche
nach passenden Antworten sowie deren
Ausgabe in verständliche Sprache – in all
diesen Bereichen wurden beachtliche
Fortschritte gemacht. Bei allen Vorteilen,
die die kommunizierenden Maschinen
haben mögen, sie bedeuten auch einen
immensen Angriff auf unsere Privatsphä-
re. Denn ständig auf Empfang, lauschen
sie ununterbrochen mit und verstehen
dabei noch das Gesprochene.
Diensteifrig erfüllen die Geräte nicht nur
jeden Nutzerwunsch, sondern schicken
auch alle mitgehörten Informationen
„in die Cloud“ – und dies können Server
überall auf der Welt, auch in Ländern mit
geringeren Datenschutzstandards als
Deutschland sein.
Die Lauscher sind
darauf getrimmt,
den Datenhaufen
zu mehren, denn
die übertragenen Daten dienen nicht nur
dazu, die gerade anfallenden Anliegen zu
bedienen, sondern sollen auch zur Ver-
besserung der Dienste selbst beitragen.
Als selbstlernende Systeme sollen die
Geräte immer besser verstehen, was von
ihnen verlangt wird. Für den Nutzer hin-
gegen fehlt es an Durchblick: Weil kaum
nachvollziehbar ist, wie, in welchem Aus-
maß und wo die erfassten Daten verar-
beitet und wie lange sie gespeichert wer-
den, sind die Geräte für den Nutzer die
reinste Black Box.
Umso problematischer werden solche
Informationssammlungen, als durch das
stetige Lauschen betroffen ist, wer im-
mer sich gerade im Raum befindet. Dies
können andere Bewohner sein oder Gäs-
te, die nicht einmal Kenntnis vom Vor-
handensein eines lauschenden Geräts
haben. Denkbar ist auch, dass die mithö-
renden Geräte in die Hände von Hackern
fallen und gezielt zur Wanze umfunktio-
niert werden.
Der neue Komfort der Gerätebedienung
durch Spracherkennung wird also zu ei-
nem hohen Preis erkauft. Die Privatsphä-
rewirdlöchrig.DasmitdemLauschangriff
verbundene große Datensammeln macht
einmal mehr deutlich, dass die herkömm-
lichen, an Datensparsamkeit orientierten
Vorstellungen von Datenschutz heute
kaum noch zeitgemäß sind. 
Großer Lauschangriff
Immer mehr Geräte funktionieren auf Zuruf. Eine
wachsende Schar ständig hilfsbereiter Maschinen
umgibt uns und spitzt fleißig die Ohren – mit Folgen
für unsere Privatsphäre.
Für weitere Informationen zu neuen
Bildungswelten und wie wir künftig ler-
nen und lehren werden, besuchen Sie
bitte unsere Webseite oder kontaktie-
ren Sie uns!
 www.f-21.de/fokus_neuebildungswelten
 zukunft@f-21.de
Die diensteifrigen Geräte sind
ständig auf Empfang und schi-
cken das Gehörte „in die Cloud“.
Ob Messeauftritt, Teamevent, Tagung
oder Fortbildung – Sie planen gerade
eine Veranstaltung und sind auf der Su-
che nach einem Gastredner? Wir spre-
chen gerne auf Ihrer Veranstaltung!
Laufend bringen wir unsere Arbeitser-
gebnisse in Vorträgen und Keynotes
kurzweilig auf den Punkt. Wir liefern
frische Impulse für Ihr Event, unterneh-
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die Welt von morgen, geben Denkan-
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stöße und laden ein zum Blick über den
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Unsere Vorträge und Keynotes sind nie-
mals Standardpräsentationen, sondern
werden stets für Ihre Organisation und
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einem Katalog zusammengestellt.
Für Buchung und weitere Informati-
onen kontaktieren Sie uns bitte - wir
beraten Sie gerne!
 +49.30.69 59 82 58
 zukunft@f-21.de
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www.f-21.de/downloads/f21_vortraege.pdf
f/21 Quarterly	 Q1/2017
f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 	 3
In der modernen Infor-
mationsgesellschaft
gerät die alte Vorstel-
lung der Bibliothek als
Hort von Büchersamm-
lungen ins Wanken.
Bibliotheken stehen an
einem Scheidepunkt.
Weiterhin erfreuen sie
sich großer Beliebtheit,
gleichzeitig werden neue Erwartungen an
Bibliotheken herangetragen. Daher ist es
Zeit, den Wert, die Rolle und den Zweck
öffentlicher Bibliotheken neu zu bewerten
und Wege aufzuzeigen, wie diese auf den
Wandel antworten können.
Die aktuellen f/21 Zukunftsperspektiven
werfen einen Blick auf die gewandelte
Bibliothekslandschaft und umreißen die
Eckpunkte eines an die neuen Erfordernisse
unserer Zeit angepassten „Geschäftsmo-
dells“ für Bibliotheken. Gelingt eine Neujus-
tierung, dann können Bibliotheken künftig
eine bedeutende Rolle in der gewandelten
Informationslandschaft spielen.
Bibliothekswelten im Umbruch
Die Bibliothek im Internetzeitalter
f/21 Zukunftsperspektiven
kostenloser Download:
www.f-21.de/zukunftsperspektiven
BÜRO FÜR ZUKUNFTSFRAGEN
f/21
08.2016
Zukunftsperspektiven
Bibliothekswelten im Umbruch
Die Bibliothek im Internetzeitalter
Unübersehbar bringen Digitalisierung
und Vernetzung einen epochalen
Wandel der Bibliothekswelt hervor. Der
Weg in die Informationsgesellschaft ist
verbunden mit tiefgreifend veränderten
Anforderungen an die Informationsver-
sorgung: Denn der Wandel vom gedruck-
ten zum digitalen Medium, eine rapide
gestiegene Informationsfülle mit Mög-
lichkeiten des jederzeitigen Zugriffs hin-
terlassen Spuren. Weil die gesammelten
Informationen dieser Welt immer nur ei-
nen Mausklick oder Fingerwisch entfernt
sind, scheint das Geschäftsmodell von Bi-
bliotheken überkommen. Es ist unschwer
zu erkennen, dass bloße Büchersamm-
lungen in der digitalen Informationswelt
tatsächlich keinen Platz mehr haben.
Doch reichten bibliothekarische Aufga-
ben nicht immer schon darüber hinaus,
Bücher aufzubewahren und zugänglich
zu machen?
Seit jeher stand
im Vordergrund
das Bewahren al-
len Erinnerns- und
Überliefernswer-
ten einer Gemein-
schaft. Dienten hierzu anfänglich Tonta-
feln, später Wachstafeln, Papyrus oder
Pergament, so waren lange Zeit Bücher
die beste Technologie, um Information
zu speichern und zu transportieren. Dass
das digitale Zeitalter neue, für viele Arten
von Informationen passendere Medien
zur Verfügung hat, ändert dabei nichts
an der Zweckbestimmung der Bibliothek.
Zum anderen erfüllten öffentliche Biblio-
theken stets auch eine gesellschaftlich
bedeutende Aufgabe, indem sie allen
Bürgern und Bürgerinnen unabhängig
von Schichtzugehörigkeit, Geschlecht,
Alter oder Herkunft Zugang zu allen mög-
lichen Informationen gewährleisten und
damit die Einlösung des Grundrechts, „
sich aus allgemein zugänglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten“ (Grundge-
setz Artikel 5, Absatz 1) unterstützen.
Als Garant der Informationsfreiheit und
Meinungsvielfalt sind öffentliche Biblio-
theken Grundpfeiler einer freiheitlichen,
integrativen und aufgeklärten Demokra-
tie. Ebenso machen sie ihre weltanschau-
liche Neutralität und Unabhängigkeit
von kommerziellen Interessen zu einer
grundlegenden Einrichtung der Zivilge-
sellschaft. Zutritt und Anwesenheit sind
an keinerlei Bedingungen geknüpft –
anders als etwa im Museum oder in der
Volkshochschule, wo das Verweilen an
ein Eintrittsticket bzw. eine Kursteilnah-
me gebunden ist.
Kann die gewandelte Informationswelt
des digitalen Zeitalters nun wirklich be-
deuten, dass Bibliotheken obsolet ge-
worden sind? Oder ist es nicht vielmehr
so, dass Bibliotheken heute notwendiger
sind denn je? Eine Reihe herausragender
Beispiele von Bibliotheksneugestaltun-
gen wie etwa Dokk1 in Aarhus oder die
erste rein digitale Bibliothek im texani-
schen San Antonio geben einen Eindruck,
wohin die Reise
geht: Arbeitsräu-
me, Cafés und Ver-
anstaltungen laden
zum Austausch
ein, Nähmaschi-
nen, 3D-Drucker,
Tonstudios und Reparatur-Cafés fördern
aktive Beteiligung, Makerspaces, Krea-
tivlabors und Videospiele sprechen die
unterschiedlichsten Nutzerinteressen
an. Auch in Deutschland experimentieren
viele Bibliotheken mit neuen Konzepten.
Worum es stets bei der Neuausrichtung
geht: Digitalisierung rückt die Bücher aus
dem Zentrum und schafft Platz für ge-
meinschaftliche Räume.
Öffentliche Räume sind eine wichtige
Grundlage für gesellschaftliches Leben,
denn sie dienen als Treffpunkte, als
Orte für freie Meinungsäußerung und
Informationsaustausch sowie als Entste-
hungsquellen eines „Wir-Gefühls“. Daher
werden paradoxerweise Bibliotheken in
einer Welt, in der der virtuelle Raum im-
mer größere Anziehungskraft entfaltet,
gerade als physischer Raum an Bedeu-
tung gewinnen. Denn sie schaffen öffent-
lichen Raum, der für Demokratie unab-
dinglich ist. Bibliotheken bringen lokale
Von wegen verstaubt!
Bibliotheken seien Zeugen einer längst vergange-
nen Zeit und ein Anachronismus in der digitalen Ära,
heißt es. Doch stimmt das?
Gemeinschaften zusammen, bieten eine
moderne Agora und bilden auf diese Wei-
se einen Anker in der physischen Welt für
eine Gesellschaft, in der das Virtuelle im-
mer raumgreifender wird. 
An der Schnittstelle zwischen
physischer und virtueller Welt
erfüllen Bibliotheken wichtige
gesellschaftliche Aufgaben und
werden zum Demokratiemotor.
f/21 Zukunftsworkshop
Bibliothek neu denken!
Wie wird und muss sich eine Institution
mit derart langer Tradition in den nächsten
Jahren wandeln? Welchen neuen Heraus-
forderungen stehen Bibliotheken in einer
zunehmend informatisierten Welt gegen-
über? Welche Rolle spielen Bibliotheken in
einer durch die digitale Revolution veränder-
ten und sich verändernden Gesellschaft und
Kultur?
Das sind die zentralen Fragestellungen, de-
nen wir gemeinsam mit Ihnen im Workshop
Bibliothek neu denken! nachgehen.
Wir moderieren Ihren Nachdenk- und Ideen-
findungsprozess und gelangen zu Szenarien
eines möglichen Rollenwandels Ihrer
Institution sowie einer Neu-
justierung in einer Welt ver-
änderter Rahmenbedingungen.
jetzt anmelden!
weitere Informationen:
www.f-21.de/workshop-bibliotheken
f/21 Quarterly	 Q1/2017
f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 	 4
Impressum
f/21 Büro für Zukunftsfragen
Nora S. Stampfl, MBA
 Rosenheimer Straße 35
D-10781 Berlin
 +49.30.69 59 82 58
 zukunft@f-21.de
 www.f-21.de
Fotos:
Caleb George, unsplash.com (S. 1), David-W-, photo-
case.com (S. 4)
Von Mary Shelleys „Frankenstein“
überKarelČapeks„R.U.R.–Rossum‘s
Universal Robots“ bis hin zu HAL 9000
aus Stanley Kubricks Filmklassiker „2001:
Odyssee im Weltraum“: Immer schon
wimmelte es in unseren Fantasiewelten
nur so von menschenähnlichen Maschi-
nen, die schon bald nicht mehr ihren
Schöpfern gehorchen und ein – für Men-
schen gefährliches – Eigenleben entwi-
ckeln. Doch längst
sind Roboter nicht
nur im Reich der
Fantasie zu Hause:
Selbstfahrende Au-
tos, Chatbots, die verschiedensten Haus-
haltshelfer und viele andere selbstlernen-
de Maschinen, die eigenständig handeln
und „denken“, ziehen in mehr und mehr
Lebensbereiche ein und prägen immer
stärker den Alltag.
Diese Entwicklung wirft eine Reihe neuer
Fragen für die Gesellschaft auf, allen vor-
an, wie der Mensch die Kontrolle behält.
Aber auch gilt es Antworten darauf zu fin-
den, wer zahlt, wenn ein Roboter Scha-
den anrichtet oder wie es um das von
Robotern geschaffene geistige Eigentum
steht.UndangesichtsdesVorrückensvon
Robotern in immer weitere Arbeitsplätze
geht es auch um die Frage, ob für indus-
trielle Roboter Steuern und Sozialversi-
cherungsbeiträge gezahlt werden sollen.
Denn Industrieroboter agieren immer
ausgeklügelter und autonome Fahrzeu-
ge oder Pflegeroboter sind alles andere
als Zukunftsmusik,
dennoch existieren
keine Regeln des
Umgangs mit den
intelligenten Ma-
schinen. Wie so oft, eilt die technische
Entwicklung der Gesetzgebung davon.
Das EU-Parlament will das nun ändern
und berät über das Zusammenleben von
Mensch und Maschine sowie einen ent-
sprechenden rechtlichen Rahmen.
Bisher stand fest: Der Roboter ist kein
Rechtssubjekt und kann in all diesen Fra-
gen nicht selbst belangt werden. Doch
je selbstbestimmter Maschinen werden,
desto unbrauchbarer erscheint diese alte
Robotergesetze
Wie werden wir in Zukunft mit Robotern zusammen-
leben? Das EU-Parlament berät diese Frage und fin-
det Antworten in Isaac Asimovs Robotergesetzen.
Als „elektronische Personen“
könnten Roboter in Zukunft
Rechte und Pflichten haben.
Auffassung. Der Rechtsausschuss des
EU-Parlaments will daher eine strengere
Regulierung intelligenter Maschinen so-
wie ethische Grundprinzipien, die bei der
Entwicklung einzuhalten sind. Gefordert
wird außerdem eine neue EU-Behörde,
die für die Themen Roboter und Künstli-
che Intelligenz zuständig sein soll. Zudem
sollen Roboter mit einem so genannten
„Kill Switch“ ausgestattet sein, einer
Notfallabschaltfunktion. Darüber hinaus
aber befasst sich der Rechtsausschuss
auch mit der Frage des rechtlichen Status
der Maschinen und erwägt, dass „für die
ausgeklügeltsten autonomen Roboter
ein Status als elektronische Person mit
speziellen Rechten und Verpflichtungen
festgelegt werden könnte“.
Genau 25 Jahre nach dem fiktiven Auftritt
von HAL 9000, in den Science-Fiction-Au-
tor Arthur C. Clarke und Regisseur Stan-
ley Kubrick in den späten 1960er Jahren
Erkenntnisse führender IT-Experten,
KI-Forscher und anderer Wissenschaft-
ler darüber einfließen ließen, was ein
Computer in der fernen Zukunft von
2001 alles leisten könne, befasst sich das
EU-Parlament mit einem Regelwerk für
Roboter und Künstliche Intelligenz. In-
teressanterweise fanden sogar jene von
Science-Fiction-Autor Isaac Asimov be-
reits 1942 formulierten Robotergesetze
Eingang in das EU-Dokument. Den Kern-
gedanken von Asimovs „Grundregeln
des Roboterdienstes“ bildet ein dreistufi-
ges, hierarchisches System, das Roboter
zum Schutz des Menschen, Gehorsam
gegenüber Menschen sowie Schutz der
eigenen Existenz verpflichtet. Entwickler
müssten, so der EU-Resolutionsentwurf,
diese Gesetze beachten bis Maschinen
ein eigenständiges Bewusstsein erlan-
gen. Diese Überlegungen scheinen zu-
nächst futuristisch, doch schreiten die
Entwicklungen auf dem Gebiet der Ro-
botik und Künstlichen Intelligenz derart
rasch voran, dass es höchste Zeit ist, sich
über klare Regeln einig zu werden. 
coll:lab - Collaborative Readiness Assessment
Ihr Einstieg in die kollaborative Ökonomie:
Wie Sie ein Sharing-Mindset entwickeln!
Weil die Sharing Economy die etablierte Wirtschaft vor eine Reihe von Fragen
stellt, haben wir coll:lab – Collaborative Readiness Assessment entwickelt, um
Ihnen bei der Neuorientierung zur Seite zu stehen.
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fene Entscheidungen in diesem Kontext und zeigen Handlungsfelder auf.
Wollen Sie Schritte in die kollaborative
Ökonomie unternehmen und Ihr Sharing-
Mindset entwickeln, dann nehmen Sie
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Ausführliche Informationen:
www.f-21.de/coll-lab

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  • 1. Foresight  Trends  Strategie Q1 | 2017 Februar 2017 Patchwork-Bildung  Großer Lauschangriff  Von wegen verstaubt!  Robotergesetze  Abonnieren Sie f/21 Quarterly! Wir informieren Sie regelmäßig über die neuesten Ausblicke in die Welt von morgen. Bleiben Sie am Ball und verpassen Sie keine Aus- gabe des f/21 Quarterly – per Mail erhalten Sie jeweils direkt nach Erscheinen kostenlos die neueste Ausgabe. Registrieren Sie sich hier: www.f-21.de/quarterly Patchwork-Bildung Brachte die digitale Revolution in den meisten Branchen viel Alther- gebrachtes zum Einsturz, so ging sie am Hochschulwesen ohne gröbere Spuren vorbei. Universitäten bestehen weitge- hendunverändert–dasheißt:zugeschnit- ten auf die Welt des Industriezeitalters. Über Jahrhunderte sind Hochschulen ihren Rollen als Wissensvermittler, Lern- gemeinschaft sowie Zertifizierungsins- tanz mehr oder weniger treu geblieben, obwohl sich ihr Umfeld drastisch gewandelt hat: Längst wird die Haltbarkeit von Wissen nicht mehr in Dekaden gemessen oder gilt Lernen mit einem Bildungsabschluss in der Ta- sche als abgeschlossen. Doch je mehr das Internet zur herrschen- den Infrastruktur für Informationen wird – sowohl als Aufbewahrungsort als auch als globale Austauschplattform –, desto stärker drängt sich die Frage nach der künftigen Rolle herkömmlicher Bildungs- vermittler auf. Immer mehr Organisatio- nen bieten Lernnachweise außerhalb der etablierten Bildungsstrukturen an und rütteln damit am Monopol von Hoch- schulen, Abschlüsse zu vergeben und da- mit als Wächter am Eingang zum Arbeits- Wer braucht noch einen Abschluss? Immer mehr Organisationen vergeben alternative Lernnachweise. Liegt die Zukunft der Bildung im Patchwork-Modell? markt zu agieren. Insbesondere offene Bildungsressourcen im Netz erlauben Lernen ohne jegliche Zugangsbeschrän- kungen und immer öfter werden Erfolge mit sichtbaren Auszeichnungen wie Bad- ges belohnt. Badges als Ausweis für erworbene Fä- higkeiten und Kenntnisse zu etablieren strebt auch die Mozilla Foundation mit ihrem Projekt Open Badges an. Das of- fene System von Auszeichnungen soll jedermann erlau- ben, Anerkennung für Lernerfolge zu sammeln und dies an zentraler Stelle online für jeder- mann sichtbar zu zeigen. Jede Organi- sation oder auch Einzelperson kann sol- che Badges vergeben und tritt damit zu Hochschulen in Konkurrenz. Einerseits wird die Entwicklung viele Ar- beitgeber freuen, bringen doch alternati- ve Creditsysteme sehr viel differenzierter Gelerntes zum Ausdruck als Hochschul- abschlüsse und verschaffen dadurch ein genaueres Bild von Bewerbern. Auch wird eine solche Patchwork-Bildung dem Erfordernis lebenslangen Lernens eher gerecht, weil flexibler auf sich ständig wandelnde Anforderungen reagiert wer- den kann.  Alternative Creditsysteme kratzen am Monopol von Hoch- schulen, Bildungserfolge zu zertifizieren. Quarterly
  • 2. f/21 Quarterly Q1/2017  Patchwork-Bildung (Forts.) Andererseits werfen die neuen Bildungs- nachweise doch die Frage auf, wer heu- te eigentlich den Maßstab setzt, wel- ches Wissen Bildung ausmacht oder zu bestimmten Berufen befähigt. Zudem lassen die neuen Bildungsnachweise be- fürchten, dass sich das Urteil darüber, was notwendiges Wissen ist, immer stär- ker nach Arbeitgeberbelangen richtet. Denn:Gelerntwird, was der Arbeitsmarkt verlangt. Dies bringt uns in die paradoxe Situation, dass die heute so breite Verfüg- barkeit von Information von einer Abnah- me des geteilten Wissens begleitet wird. Letzten Endes werden Badge-Systeme Bildung immer stärker auf Ausbildung reduzieren, Nützlichkeit vor Selbstzweck stellen und den Bildungskanon gefähr- den.  f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 2 Gefährdet Bildung nach dem Patchwork-Modell den Bil- dungskanon? Musikanlage, Licht und Thermos- tat erfüllen auf Kommando jeden Wunsch, Waschmaschinen verkünden das Ende des Waschganges und die Bord- elektronik im Auto reagiert auf Zurufe des Fahrers. Die Welt wird immer voller mit sprechenden und hörenden Maschi- nen, weil immer öfter das Tippen und Wischen von Touchscreens durch Rufen von Befehlen ersetzt wird. Wurden die Anfänge von Siri, Cortana & Co. noch belächelt, so funktioniert die Konversation mit Maschinen ja tat- sächlichheuteganz leidlich: die Erken- nung menschlicher Sprache, deren inhaltliche Verarbeitung, das Verständnis des Kontexts, die Suche nach passenden Antworten sowie deren Ausgabe in verständliche Sprache – in all diesen Bereichen wurden beachtliche Fortschritte gemacht. Bei allen Vorteilen, die die kommunizierenden Maschinen haben mögen, sie bedeuten auch einen immensen Angriff auf unsere Privatsphä- re. Denn ständig auf Empfang, lauschen sie ununterbrochen mit und verstehen dabei noch das Gesprochene. Diensteifrig erfüllen die Geräte nicht nur jeden Nutzerwunsch, sondern schicken auch alle mitgehörten Informationen „in die Cloud“ – und dies können Server überall auf der Welt, auch in Ländern mit geringeren Datenschutzstandards als Deutschland sein. Die Lauscher sind darauf getrimmt, den Datenhaufen zu mehren, denn die übertragenen Daten dienen nicht nur dazu, die gerade anfallenden Anliegen zu bedienen, sondern sollen auch zur Ver- besserung der Dienste selbst beitragen. Als selbstlernende Systeme sollen die Geräte immer besser verstehen, was von ihnen verlangt wird. Für den Nutzer hin- gegen fehlt es an Durchblick: Weil kaum nachvollziehbar ist, wie, in welchem Aus- maß und wo die erfassten Daten verar- beitet und wie lange sie gespeichert wer- den, sind die Geräte für den Nutzer die reinste Black Box. Umso problematischer werden solche Informationssammlungen, als durch das stetige Lauschen betroffen ist, wer im- mer sich gerade im Raum befindet. Dies können andere Bewohner sein oder Gäs- te, die nicht einmal Kenntnis vom Vor- handensein eines lauschenden Geräts haben. Denkbar ist auch, dass die mithö- renden Geräte in die Hände von Hackern fallen und gezielt zur Wanze umfunktio- niert werden. Der neue Komfort der Gerätebedienung durch Spracherkennung wird also zu ei- nem hohen Preis erkauft. Die Privatsphä- rewirdlöchrig.DasmitdemLauschangriff verbundene große Datensammeln macht einmal mehr deutlich, dass die herkömm- lichen, an Datensparsamkeit orientierten Vorstellungen von Datenschutz heute kaum noch zeitgemäß sind.  Großer Lauschangriff Immer mehr Geräte funktionieren auf Zuruf. Eine wachsende Schar ständig hilfsbereiter Maschinen umgibt uns und spitzt fleißig die Ohren – mit Folgen für unsere Privatsphäre. Für weitere Informationen zu neuen Bildungswelten und wie wir künftig ler- nen und lehren werden, besuchen Sie bitte unsere Webseite oder kontaktie- ren Sie uns!  www.f-21.de/fokus_neuebildungswelten  zukunft@f-21.de Die diensteifrigen Geräte sind ständig auf Empfang und schi- cken das Gehörte „in die Cloud“. Ob Messeauftritt, Teamevent, Tagung oder Fortbildung – Sie planen gerade eine Veranstaltung und sind auf der Su- che nach einem Gastredner? Wir spre- chen gerne auf Ihrer Veranstaltung! Laufend bringen wir unsere Arbeitser- gebnisse in Vorträgen und Keynotes kurzweilig auf den Punkt. Wir liefern frische Impulse für Ihr Event, unterneh- men mit Ihrem Publikum Ausflüge in die Welt von morgen, geben Denkan- 40 Inspirationen für Ihre Veranstaltung stöße und laden ein zum Blick über den Tellerrand. Unsere Vorträge und Keynotes sind nie- mals Standardpräsentationen, sondern werden stets für Ihre Organisation und Veranstaltung nach Ihren konkreten Vorstellungen maßgeschneidert. Dauer und inhaltliche Ausrichtung stimmen wir im Vorfeld mit Ihnen ab. Als Inspiration für Ihre Veranstaltung haben wir beispielhaft 40 Vortragside- en in ausgewählten Themenfeldern in einem Katalog zusammengestellt. Für Buchung und weitere Informati- onen kontaktieren Sie uns bitte - wir beraten Sie gerne!  +49.30.69 59 82 58  zukunft@f-21.de kostenloser Download: www.f-21.de/downloads/f21_vortraege.pdf
  • 3. f/21 Quarterly Q1/2017 f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 3 In der modernen Infor- mationsgesellschaft gerät die alte Vorstel- lung der Bibliothek als Hort von Büchersamm- lungen ins Wanken. Bibliotheken stehen an einem Scheidepunkt. Weiterhin erfreuen sie sich großer Beliebtheit, gleichzeitig werden neue Erwartungen an Bibliotheken herangetragen. Daher ist es Zeit, den Wert, die Rolle und den Zweck öffentlicher Bibliotheken neu zu bewerten und Wege aufzuzeigen, wie diese auf den Wandel antworten können. Die aktuellen f/21 Zukunftsperspektiven werfen einen Blick auf die gewandelte Bibliothekslandschaft und umreißen die Eckpunkte eines an die neuen Erfordernisse unserer Zeit angepassten „Geschäftsmo- dells“ für Bibliotheken. Gelingt eine Neujus- tierung, dann können Bibliotheken künftig eine bedeutende Rolle in der gewandelten Informationslandschaft spielen. Bibliothekswelten im Umbruch Die Bibliothek im Internetzeitalter f/21 Zukunftsperspektiven kostenloser Download: www.f-21.de/zukunftsperspektiven BÜRO FÜR ZUKUNFTSFRAGEN f/21 08.2016 Zukunftsperspektiven Bibliothekswelten im Umbruch Die Bibliothek im Internetzeitalter Unübersehbar bringen Digitalisierung und Vernetzung einen epochalen Wandel der Bibliothekswelt hervor. Der Weg in die Informationsgesellschaft ist verbunden mit tiefgreifend veränderten Anforderungen an die Informationsver- sorgung: Denn der Wandel vom gedruck- ten zum digitalen Medium, eine rapide gestiegene Informationsfülle mit Mög- lichkeiten des jederzeitigen Zugriffs hin- terlassen Spuren. Weil die gesammelten Informationen dieser Welt immer nur ei- nen Mausklick oder Fingerwisch entfernt sind, scheint das Geschäftsmodell von Bi- bliotheken überkommen. Es ist unschwer zu erkennen, dass bloße Büchersamm- lungen in der digitalen Informationswelt tatsächlich keinen Platz mehr haben. Doch reichten bibliothekarische Aufga- ben nicht immer schon darüber hinaus, Bücher aufzubewahren und zugänglich zu machen? Seit jeher stand im Vordergrund das Bewahren al- len Erinnerns- und Überliefernswer- ten einer Gemein- schaft. Dienten hierzu anfänglich Tonta- feln, später Wachstafeln, Papyrus oder Pergament, so waren lange Zeit Bücher die beste Technologie, um Information zu speichern und zu transportieren. Dass das digitale Zeitalter neue, für viele Arten von Informationen passendere Medien zur Verfügung hat, ändert dabei nichts an der Zweckbestimmung der Bibliothek. Zum anderen erfüllten öffentliche Biblio- theken stets auch eine gesellschaftlich bedeutende Aufgabe, indem sie allen Bürgern und Bürgerinnen unabhängig von Schichtzugehörigkeit, Geschlecht, Alter oder Herkunft Zugang zu allen mög- lichen Informationen gewährleisten und damit die Einlösung des Grundrechts, „ sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten“ (Grundge- setz Artikel 5, Absatz 1) unterstützen. Als Garant der Informationsfreiheit und Meinungsvielfalt sind öffentliche Biblio- theken Grundpfeiler einer freiheitlichen, integrativen und aufgeklärten Demokra- tie. Ebenso machen sie ihre weltanschau- liche Neutralität und Unabhängigkeit von kommerziellen Interessen zu einer grundlegenden Einrichtung der Zivilge- sellschaft. Zutritt und Anwesenheit sind an keinerlei Bedingungen geknüpft – anders als etwa im Museum oder in der Volkshochschule, wo das Verweilen an ein Eintrittsticket bzw. eine Kursteilnah- me gebunden ist. Kann die gewandelte Informationswelt des digitalen Zeitalters nun wirklich be- deuten, dass Bibliotheken obsolet ge- worden sind? Oder ist es nicht vielmehr so, dass Bibliotheken heute notwendiger sind denn je? Eine Reihe herausragender Beispiele von Bibliotheksneugestaltun- gen wie etwa Dokk1 in Aarhus oder die erste rein digitale Bibliothek im texani- schen San Antonio geben einen Eindruck, wohin die Reise geht: Arbeitsräu- me, Cafés und Ver- anstaltungen laden zum Austausch ein, Nähmaschi- nen, 3D-Drucker, Tonstudios und Reparatur-Cafés fördern aktive Beteiligung, Makerspaces, Krea- tivlabors und Videospiele sprechen die unterschiedlichsten Nutzerinteressen an. Auch in Deutschland experimentieren viele Bibliotheken mit neuen Konzepten. Worum es stets bei der Neuausrichtung geht: Digitalisierung rückt die Bücher aus dem Zentrum und schafft Platz für ge- meinschaftliche Räume. Öffentliche Räume sind eine wichtige Grundlage für gesellschaftliches Leben, denn sie dienen als Treffpunkte, als Orte für freie Meinungsäußerung und Informationsaustausch sowie als Entste- hungsquellen eines „Wir-Gefühls“. Daher werden paradoxerweise Bibliotheken in einer Welt, in der der virtuelle Raum im- mer größere Anziehungskraft entfaltet, gerade als physischer Raum an Bedeu- tung gewinnen. Denn sie schaffen öffent- lichen Raum, der für Demokratie unab- dinglich ist. Bibliotheken bringen lokale Von wegen verstaubt! Bibliotheken seien Zeugen einer längst vergange- nen Zeit und ein Anachronismus in der digitalen Ära, heißt es. Doch stimmt das? Gemeinschaften zusammen, bieten eine moderne Agora und bilden auf diese Wei- se einen Anker in der physischen Welt für eine Gesellschaft, in der das Virtuelle im- mer raumgreifender wird.  An der Schnittstelle zwischen physischer und virtueller Welt erfüllen Bibliotheken wichtige gesellschaftliche Aufgaben und werden zum Demokratiemotor. f/21 Zukunftsworkshop Bibliothek neu denken! Wie wird und muss sich eine Institution mit derart langer Tradition in den nächsten Jahren wandeln? Welchen neuen Heraus- forderungen stehen Bibliotheken in einer zunehmend informatisierten Welt gegen- über? Welche Rolle spielen Bibliotheken in einer durch die digitale Revolution veränder- ten und sich verändernden Gesellschaft und Kultur? Das sind die zentralen Fragestellungen, de- nen wir gemeinsam mit Ihnen im Workshop Bibliothek neu denken! nachgehen. Wir moderieren Ihren Nachdenk- und Ideen- findungsprozess und gelangen zu Szenarien eines möglichen Rollenwandels Ihrer Institution sowie einer Neu- justierung in einer Welt ver- änderter Rahmenbedingungen. jetzt anmelden! weitere Informationen: www.f-21.de/workshop-bibliotheken
  • 4. f/21 Quarterly Q1/2017 f/21 Büro für Zukunftsfragen  www.f-21.de 4 Impressum f/21 Büro für Zukunftsfragen Nora S. Stampfl, MBA  Rosenheimer Straße 35 D-10781 Berlin  +49.30.69 59 82 58  zukunft@f-21.de  www.f-21.de Fotos: Caleb George, unsplash.com (S. 1), David-W-, photo- case.com (S. 4) Von Mary Shelleys „Frankenstein“ überKarelČapeks„R.U.R.–Rossum‘s Universal Robots“ bis hin zu HAL 9000 aus Stanley Kubricks Filmklassiker „2001: Odyssee im Weltraum“: Immer schon wimmelte es in unseren Fantasiewelten nur so von menschenähnlichen Maschi- nen, die schon bald nicht mehr ihren Schöpfern gehorchen und ein – für Men- schen gefährliches – Eigenleben entwi- ckeln. Doch längst sind Roboter nicht nur im Reich der Fantasie zu Hause: Selbstfahrende Au- tos, Chatbots, die verschiedensten Haus- haltshelfer und viele andere selbstlernen- de Maschinen, die eigenständig handeln und „denken“, ziehen in mehr und mehr Lebensbereiche ein und prägen immer stärker den Alltag. Diese Entwicklung wirft eine Reihe neuer Fragen für die Gesellschaft auf, allen vor- an, wie der Mensch die Kontrolle behält. Aber auch gilt es Antworten darauf zu fin- den, wer zahlt, wenn ein Roboter Scha- den anrichtet oder wie es um das von Robotern geschaffene geistige Eigentum steht.UndangesichtsdesVorrückensvon Robotern in immer weitere Arbeitsplätze geht es auch um die Frage, ob für indus- trielle Roboter Steuern und Sozialversi- cherungsbeiträge gezahlt werden sollen. Denn Industrieroboter agieren immer ausgeklügelter und autonome Fahrzeu- ge oder Pflegeroboter sind alles andere als Zukunftsmusik, dennoch existieren keine Regeln des Umgangs mit den intelligenten Ma- schinen. Wie so oft, eilt die technische Entwicklung der Gesetzgebung davon. Das EU-Parlament will das nun ändern und berät über das Zusammenleben von Mensch und Maschine sowie einen ent- sprechenden rechtlichen Rahmen. Bisher stand fest: Der Roboter ist kein Rechtssubjekt und kann in all diesen Fra- gen nicht selbst belangt werden. Doch je selbstbestimmter Maschinen werden, desto unbrauchbarer erscheint diese alte Robotergesetze Wie werden wir in Zukunft mit Robotern zusammen- leben? Das EU-Parlament berät diese Frage und fin- det Antworten in Isaac Asimovs Robotergesetzen. Als „elektronische Personen“ könnten Roboter in Zukunft Rechte und Pflichten haben. Auffassung. Der Rechtsausschuss des EU-Parlaments will daher eine strengere Regulierung intelligenter Maschinen so- wie ethische Grundprinzipien, die bei der Entwicklung einzuhalten sind. Gefordert wird außerdem eine neue EU-Behörde, die für die Themen Roboter und Künstli- che Intelligenz zuständig sein soll. Zudem sollen Roboter mit einem so genannten „Kill Switch“ ausgestattet sein, einer Notfallabschaltfunktion. Darüber hinaus aber befasst sich der Rechtsausschuss auch mit der Frage des rechtlichen Status der Maschinen und erwägt, dass „für die ausgeklügeltsten autonomen Roboter ein Status als elektronische Person mit speziellen Rechten und Verpflichtungen festgelegt werden könnte“. Genau 25 Jahre nach dem fiktiven Auftritt von HAL 9000, in den Science-Fiction-Au- tor Arthur C. Clarke und Regisseur Stan- ley Kubrick in den späten 1960er Jahren Erkenntnisse führender IT-Experten, KI-Forscher und anderer Wissenschaft- ler darüber einfließen ließen, was ein Computer in der fernen Zukunft von 2001 alles leisten könne, befasst sich das EU-Parlament mit einem Regelwerk für Roboter und Künstliche Intelligenz. In- teressanterweise fanden sogar jene von Science-Fiction-Autor Isaac Asimov be- reits 1942 formulierten Robotergesetze Eingang in das EU-Dokument. Den Kern- gedanken von Asimovs „Grundregeln des Roboterdienstes“ bildet ein dreistufi- ges, hierarchisches System, das Roboter zum Schutz des Menschen, Gehorsam gegenüber Menschen sowie Schutz der eigenen Existenz verpflichtet. Entwickler müssten, so der EU-Resolutionsentwurf, diese Gesetze beachten bis Maschinen ein eigenständiges Bewusstsein erlan- gen. Diese Überlegungen scheinen zu- nächst futuristisch, doch schreiten die Entwicklungen auf dem Gebiet der Ro- botik und Künstlichen Intelligenz derart rasch voran, dass es höchste Zeit ist, sich über klare Regeln einig zu werden.  coll:lab - Collaborative Readiness Assessment Ihr Einstieg in die kollaborative Ökonomie: Wie Sie ein Sharing-Mindset entwickeln! Weil die Sharing Economy die etablierte Wirtschaft vor eine Reihe von Fragen stellt, haben wir coll:lab – Collaborative Readiness Assessment entwickelt, um Ihnen bei der Neuorientierung zur Seite zu stehen. 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