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In 5Schritten zur Digitalisierung
LEITFADEN
32
Inhalt
Der vorliegende Leitfaden wurde in enger Zusammenarbeit der Mittelstand 4.0-Agentur
Kommunikation mit dem mittelständischen Unternehmen Drei Köche GmbH erstellt. Auf
dem Bild sehen Sie Klaus Kühn (links), Geschäftsführer der Drei Köche GmbH, und seinen
Digitalisierungsbeauftragten Christoph Augustin, gemeinsam mit Dr. Jenny Oltersdorf
und Prof. Dr. Thomas Thiessen (rechts) von der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation.
eht es Ihnen auch so? Wenn wir morgens den
Kühlschrank aufmachen, dann fällt uns schon die
Digitalisierung entgegen. Viele Unternehmer sind
mittlerweile aber fast schon genervt von dieser Digitalisie-
rungs-Omnipräsenz. Das Interessante dabei ist, wenn wir
nach Beispielen suchen, wo wir Digitalisierung in Unterneh-
men beispielhaft umgesetzt finden, dann wird das Eis schon
deutlich dünner. Die Schere zwischen gefühlter Themenprä-
senz und greifbarer Umsetzung scheint noch weit offen, ge-
rade im deutschen Mittelstand.
Die spannende Frage ist darum: Wie gelingt die Digitalisie-
rung eigentlich in der Praxis? Kleiner Dämpfer vorab: das
lässt sich pauschal nicht beantworten. Wir möchten mit
diesem Leitfaden aber versuchen, eine kleine Hilfestellung
zu geben. Anhand klar abgrenzbarer Arbeitsschritte und
eines konkreten Beispiels möchten wir zeigen, wie die Di-
gitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen Schritt
für Schritt gelingen kann. In fünf Kapiteln wird kompakt zu-
sammengefasst, welche Stufen es zu erklimmen gibt und
welche Fragen zum jeweiligen Zeitpunkt gestellt werden
sollten. Eine Checkliste komplementiert jeden Schritt.
Der Leitfaden richtet sich an mittelständische Unterneh-
merinnen und Unternehmer und an Multiplikatoren in Rich-
tung Mittelstand (Kammern, Verbände, Wirtschaftsförde-
rungen, etc.).
Ein herzlicher Dank geht an Jost de Jager, Geschäftsführer
DSKB Strategieberatung Berlin, für die wertvollen Beiträge
bei der Erarbeitung des Leitfadens.
Ihnen und uns allen wünschen wir viel Erfolg auf dem Weg
in die Digitalisierung.
Vorwort
1
2
3
4
5
Hinweis:
Am Ende der einzelnen Schritte bzw. Kapitel des Leitfadens wird
jeweils ein Praxisbeispiel beschrieben. Dabei handelt es sich um
die Drei Köche GmbH mit Sitz in Berlin. Die Drei Köche GmbH ist
als Full-Service-Dienstleister im Be­reich der Gemeinschaftsver-
pflegung tätig. Mit circa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
wird so ein Jahres­umsatz im niedrigen zweistelligen Millionen-
bereich erwirt­schaftet.
G
Einleitung
Bestandsaufnahme
Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
Ermittlung technischer
und personeller Bedarfe
Klärung von Kosten
und Finanzierung
Umsetzungsplanung
54
er digitale Wandel ist eine zentrale Herausforde-
rung für alle Unternehmen. Durch zahlreiche Stu-
dien, Informationskampagnen von Organisationen
der Wirtschaft und Publikationen ist die große Bedeutung
der Digitalisierung umfassend dargestellt worden. Klar ist:
Für die Unternehmerinnen und Unternehmer bzw. Unter-
nehmen bringt das digitale Zeitalter neben großen Chancen
auch neue Herausforderungen und Risiken mit sich, die in
diesem Leitfaden angesprochen und lösungsorientiert be-
schrieben werden sollen.
Der Begriff „Digitalisierung“ bewegt sich für viele soge-
nannte „Mittelständler“ gleichwohl oftmals noch auf einer
sehr abstrakten Ebene, wenn es um die Umsetzung im
eigenen Betrieb geht. Zugleich stellt sich diese Herausfor-
derung für jedes Unternehmen anders dar – abhängig da-
von, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist, welche
Größe es hat und welcher Grad an Digitalisierung bereits
vorhanden ist. Hinzu kommen ganz unterschiedliche Aus-
gangsbedingungen durch die jeweilige Unternehmenskul-
tur und -organisation.
Dieser Leitfaden richtet sich in erster Linie an die Inhaber
und Führungskräfte von kleinen und mittleren Unterneh-
men (KMU). Darin zusammengefasst werden die Ergebnis-
se von Dialogveranstaltungen und Workshops, die auf Ba-
sis eines wissenschaftlich entwickelten Transitionsmodells
für die Praxis im Rahmen des Förderprojekts „Mittelstand
4.0-Agentur Kommunikation“ durchgeführt worden sind.
Bei diesen vielfältigen Gelegenheiten zum Erfahrungsaus-
tausch haben sich viele Fragen in Bezug auf die praktische
Umsetzung gestellt: Wie beginne ich einen Digitalisierungs-
prozess in meinem Unternehmen? Wie stark verändert sich
dadurch das Unternehmen? Wie sieht meine Rolle als Füh-
rungskraft in dem Unternehmen künftig aus?
Ziel des Leitfadens ist es, vor allem kleinere Unternehmen
in die Lage zu versetzen, den Digitalisierungsprozess selber
zu beginnen und zu planen, um so zusammen mit denjeni-
gen, die beispielsweise als Steuer- oder IT-Beraterinnen/-
Berater das Unternehmen extern begleiten und oft seit
Jahren gut kennen, die notwendigen Veränderungen pass-
genau auf das Unternehmen auszurichten.
Einleitung
Bestandsaufnahme
Wo stehe ich?
Was habe ich?
Was fehlt mir?
Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
Wo möchte ich hin und was
muss ich dafür tun?
Ermittlung technischer und
personeller Bedarfe
Wen brauche ich und
was muss ich anschaffen?
Klärung von Kosten
und Finanzierung
Was habe ich davon?
Was kostet es mich?
Umsetzungsplanung
Wie machen wir konkret weiter?
D
Was soll erreicht werden?
Welche Fragen müssen
beantwortet werden?
Praxisbeispiel
Checkliste
Aufbau der 5 Kapitel des Leitfadens:
76
nabhängig von der jeweiligen Branche und unab-
hängig von der Ausrichtung auf Privatpersonen
oder andere Unternehmen gibt es in fast allen
Unternehmen die Möglichkeit, bisher analoge Prozesse zu
digitalisieren. Ob und in welchem Ausmaß das notwendig
und vor allem sinnvoll ist, will gut überlegt sein. Die Ein-
führung einer digital unterstützten Finanz- und Personal-
abwicklung ist unter Umständen eine unternehmerisch
sinnvollere Entscheidung, als gleich den „ganz großen
Wurf“ zu wagen und Lagerlogistik mit RFID-Transpondern
und 24-Stunden-Kontrolle zu wollen. Die Entscheidung
darüber, was sinnvoll ist und was nicht, muss jede Unter-
nehmerin/jeder Unternehmer individuell treffen. Egal wie
umfangreich der Digitalisierungsprozess sein soll, in einem
ersten Schritt muss der Ist-Zustand ermittelt werden. Es
gilt sozusagen die rosarote Brille abzunehmen und kritisch,
ohne Bewertung oder Verzerrung, zu erfassen, was im Be-
trieb real passiert.
Um den aktuellen Zustand eines Unternehmens zu ana-
lysieren und eventuelle Potenziale oder Hindernisse für
ein Digitalisierungsprojekt zu erkennen, sollten neben all-
gemeinen Unternehmensdaten wie der Anzahl der Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter und dem jährlichen Umsatz
auch das Geschäftsmodell unter die Lupe genommen wer-
den. Was biete ich an? Wer ist meine Zielgruppe und wie
kommuniziere ich mit ihr? Wie wird die Leistung erbracht?
Wie wird der Umsatz generiert und wie erfolgen Trans-
aktionen? Auch die konkrete Ablauforganisation und die
Aufbauorganisation sollten möglichst objektiv analysiert
werden. Wo „knirscht“ es immer wieder? Wo sind deutliche
Stärken zu erkennen?
Neben den internen Rahmenbedingungen lohnt schon hier
ein Blick auf eventuell vorhandene externe Abhängigkei-
ten und Verpflichtungen. Eine Übersicht über ausgelager-
te Prozesse wie beispielsweise das Gebäudemanagement
oder Verpflichtungen gegenüber Zulieferern sollten er-
fasst werden.
Ziel dieser ersten Bestandsaufnahme ist es, einen klaren
Blick darauf zu bekommen, wie das Unternehmen in Bezug
auf die Digitalisierung aufgestellt ist. Befindet es sich in der
allerersten Erprobungsphase oder der Aufbauphase? Sind
bereits erste Prozesse erfolgreich digitalisiert und müssen
sie sich nun bewähren, befinden sie sich also in der Konso-
lidierungsphase oder sind sie bereits so weit fortgeschrit-
ten, dass wesentliche Prozesse schon stabil funktionieren
und nur noch an einigen Stellschrauben optimiert werden
muss?
Was soll erreicht werden?
Wie sind Prozesse und Infrastrukturen in meinem Un-
ternehmen organisiert?
Es gilt zu ermitteln, ob bereits Prozesse digitalisiert wor-
den sind – und wenn ja die Frage zu stellen, was in diesem
Zusammenhang reibungslos abläuft und an welchen Stel-
len es noch hapert. Sind die digitalen Prozesse in die we-
sentlichen Abläufe des Unternehmens eingebunden oder
handelt es sich nur um „Insellösungen“?
Welche technische Infrastruktur ist vor Ort vorhanden?
Ist das angestrebte Digitalisierungsprojekt das erste seiner
Art? Wenn ja, welche technische Infrastruktur ist vorhan-
den und kann gegebenenfalls nachgenutzt werden? Wie
werden technische Anlagen überwacht, gewartet, opti-
miert?
Womit verdiene ich mein Geld und welche Abläufe müs-
sen in jedem Fall funktionieren?
Im Verlauf des Digitalisierungsprozesses werden im Unter-
nehmen viele Veränderungen anstehen. Um sich dabei auf
das Wesentliche zu konzentrieren, ist es wichtig darüber
nachzudenken, welche Produkte oder Dienstleistungen für
das eigene Unternehmen charakteristisch sind. Was ist un-
verzichtbar, was vielleicht nicht ganz so wichtig?
Wer soll die Digitalisierung umsetzen?
Digitalisierung ist weit mehr als nur neue Technik. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen sind
für den Erfolg maßgeblich verantwortlich. Sie müssen ihr
Verhalten ändern, andere Werte verinnerlichen, neue oder
andere Aufgaben erfüllen, die Unternehmenskultur muss
sich wandeln, Managementsysteme, Regeln, Gehaltsstruk-
turen können sich verschieben. Es sollte aus diesem Grund
überlegt werden, wie und wann Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter in das Vorhaben einbezogen werden sollen, wel-
che digitalen Kompetenzen bereits vorhanden sind und wo
eventuell Schulungsbedarf besteht. Welche Motivationen
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern oder hem-
men ein angestrebtes Digitalisierungsprojekt unter Um-
ständen?
Welche Fragen müssen beantwortet werden?
U
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
98
m hier beschriebenen Beispiel handelt es sich um ein
Unternehmen, das als Full-Service-Dienstleister im Be-
reich der Gemeinschaftsverpflegung tätig ist. Mit circa
300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird so ein Jahres-
umsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich erwirt-
schaftet.
Die Geschäftsführung des Unternehmens hat die Not-
wendigkeit digitaler Prozesse als grundsätzlich wichtig er-
kannt. Die konkreten Ziele sind zu Beginn aber noch unklar.
Die Geschäftsführung hat deshalb die
grundsätzlichen Ziele „Arbeitsplatzsi-
cherung“ und „Zukunftssicherheit“ defi-
niert – frei nach dem Motto: „Wenn wir
uns nicht digitalisieren, dann digitalisie-
ren sich die anderen und verdienen unser
Geld und das haben wir nicht so gerne!“
Um die ersten Schritte zur Digitalisierung
zu starten, werden alle anfallenden Ar-
beiten und Aufgaben im Unternehmen erhoben und einer
von drei möglichen Fragen zugeordnet:
1.	 Womit verdiene ich mein Geld?
2.	 Was muss in Bezug auf das Geldverdienen auf jeden
	 Fall funktionieren, was darf auf keinen Fall weg-
	brechen?
3.	 Wer trägt die Verantwortung?
Im nächsten Schritt wird jede dieser Fragen mit den ihr
zugehörigen Aufgaben hinsichtlich Form, Ablauf, Schnitt-
stellen, der involvierten Personen (sowohl unterneh-
mensintern als auch -extern) und verwendeten Technik
(Spezialmaschinen, Computerausstattung, Softwarepro-
gramme etc.) visualisiert. Der Abteilungsleiter erstellt eine
Karte und präsentiert das Ergebnis der Geschäftsführung.
Die Visualisierung hilft, den Aufbau und die Funktionsweise
des Unternehmens leichter zu erfassen und festzustellen,
ob und inwiefern Aufgaben bereits digital unterstützt wer-
den bzw. wo Digitalisierung tatsächlich sinnvoll ist.
Ein Resultat dieser Arbeit besteht da-
rin, einen neuen Mitarbeiter ins Unter-
nehmen zu holen, der sich nur mit dem
Thema Digitalisierung beschäftigt. Zu
diesem Zweck wird ein junger Hoch-
schulabsolvent eingestellt. Er soll fri-
schen Wind ins Unternehmen bringen,
die Schnittstelle zwischen Geschäfts-
führung und Belegschaft sein, als so-
genannter „Digital Native“ die Trends, Entwicklungen und
Möglichkeiten zur Digitalisierung im Auge behalten und
ohne die bekannte „Betriebsblindheit“ das Thema bearbei-
ten und Prozesse hinterfragen. Durch die zuvor erstellte
und im Unternehmen kommunizierte Karte wird den Ge-
sellschaftern und den übrigen Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern dieser Schritt und die Größe der Aufgabe an-
schaulich und nachvollziehbar begründet.
Praxisbeispiel
CHECKLISTE
Bestandsaufnahme
1)	 Festlegung der wichtigsten Produktionsabläufe, 		
	 Kennzahlen und Kernprozesse des Unternehmens
2)	 Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit des
	 Unternehmens während der Umstellungsphase
3)	 Klärung der technischen Voraussetzungen für
	 die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und
	 Mitarbeiter sowie der Fertigungsabläufe
4)	 Überprüfung der Notwendigkeit externer
	Unterstützung
5)	 Prüfung zusätzlicher Personalbedarfe bzw.
	 der Qualifikation von Mitarbeiterinnen und
	 Mitarbeitern im Betrieb
6)	 Festlegung von Verfahrensverantwortlichen
I
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
Wenn wir uns
nicht digitalisieren, dann
digitalisieren sich die an-
deren und verdienen unser
Geld und das haben wir
nicht so gerne!
1110
ach der Bestandsaufnahme und der Feststel-
lung des digitalen Reifegrads des Unternehmens
zeichnet sich ab, auf welcher Basis die nächsten
Schritte der unternehmensinternen Digitalisierung erfol-
gen können. In dem nun folgenden zweiten Schritt geht es
vor allem darum, die Anforderungen des digitalen Wandels
auf konkrete firmeninterne Abläufe zu übertragen.
Der Prozess beginnt damit, zu analysieren, welche Wert-
schöpfungsketten für das jeweilige Unternehmen am
wichtigsten sind und wo die Digitalisierung für das wirt-
schaftliche Ergebnis und die betriebliche Steuerung aus-
schlaggebend sein kann. Nicht jedes Unternehmen muss
komplett „durchdigitalisiert“ sein. Vielmehr geht es darum,
die Ausschnitte der betrieblichen Abläufe festzulegen, in
denen eine Digitalisierung entweder zwingend erforderlich
ist oder erhebliche Vorteile erwarten lässt.
Kein Betrieb ist eine Insel. In jedem Fall gibt es digitale
Schnittstellen mit Zulieferern oder Kundinnen und Kunden,
die bei einem Digitalisierungsprozess eingebunden werden
müssen. Oft geht es um die Einhaltung technischer Nor-
men. Diese externen Faktoren müssen „eingepreist“ und
bei der Vorbereitung einer Digitalisierungsstrategie be-
rücksichtigt werden, um eine systematische Herangehens-
weise an das komplexe Thema zu gewährleisten.
Wichtig ist auch zu diesem Zeitpunkt zu überprüfen, ob
tatsächlich alle erforderlichen Informationen vorhanden
sind um Entscheidungen treffen zu können. Fragen können
ganz unterschiedliche Handlungsfelder betreffen. Es kann
sich zum Beispiel um technische Informationen oder um
Fragen handeln, die die Vorbereitungszeit und den Zeit-
raum der tatsächlichen Umstellung betreffen. Unklarheiten
können ebenfalls Aufgaben betreffen, die an externe Dritte
übertragen worden sind, wie etwa die Buchhaltung oder
die IT-Sicherheit.
Was soll erreicht werden?
Welches Digitalisierungsziel verfolge ich?
Die Notwendigkeit, eine Digitalisierungsstrategie für das
eigene Unternehmen zu entwickeln, kann mehrere Gründe
haben. Auslöser können technische Weiterentwicklungen
im Produktionsbereich sein, die bei der Umstellung auf
neue Maschinen und Fertigungsgeräte zu berücksichtigen
sind. In einigen Betrieben geht die Digitalisierung von ei-
ner Umstellung der EDV aus, in wiederum anderen Fällen
müssen sich die Unternehmen auf neue technische Anfor-
derungen von Abnehmern oder Auftraggebern einstellen.
Deshalb ist es am Beginn eines Digitalisierungsprozesses
sinnvoll, das Ziel des Digitalisierungsprozesses genau ab-
zustimmen und Prioritäten zu setzen. Auch mehrere Ziel-
setzungen sind möglich.
Warum beginne ich die Digitalisierung meines
Unternehmens jetzt?
Ein Unternehmen auf neue digitale Anforderungen anzu-
passen, ist mit einem hohen Aufwand und Veränderungen
für alle Beteiligten verbunden. Nicht zuletzt den Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern gegenüber sollte deshalb das
Warum und der zeitliche Rahmen begründet werden.
Welche Prozesse werden betroffen sein?
Um den Digitalisierungsprozess planbar und für alle Be-
teiligten nachvollziehbar zu machen, ist es wichtig, genau
zu definieren, welche Prozesse im Unternehmen von der
Digitalisierung betroffen sein werden (Stichwort „Komple-
xitätsreduktion“) sowie zu identifizieren, welche Prozesse
nicht digitalisiert werden müssen. Beispiele dafür kön-
nen der Ein- oder Verkauf sein, das Rechnungswesen, die
Lohnbuchhaltung, die Produktion oder auch Dokumentati-
onspflichten gegenüber Auftraggebern oder Aufsichtsbe-
hörden.
An wen kann ich mich mit Fragen wenden?
Um offene Fragen zu beantworten, stehen unterschiedli-
che Ansprechpartner zur Verfügung. Kammern und Fach-
verbände können im Regelfall Hinweise geben, es gibt
eine Vielfalt von Fachpublikationen und das Förderprojekt
„Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation“ steht unter
dem Link www.mittelstand-digital.de/DE/Foerderinitiati-
ven/Mittelstand-4-0/agentur-kommunikation.html als In-
formationsplattform zur Verfügung.
Welche Fragen müssen beantwortet werden?
N
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
1312
n unserem Praxisbeispiel hat das Unternehmen soeben
den neuen Mitarbeiter zur Digitalisierung ein- und im
Unternehmen vorgestellt. In der nun folgenden Einarbei-
tungsphase lernt er das Unternehmen intensiv kennen und
arbeitet in verschiedenen Abteilungen mit. Nachdem diese
Einarbeitungsphase abgeschlossen ist, werden die Ziele „Ar-
beitsplatzsicherung“ und „Zukunftssicherheit“ in Abstim-
mung mit der Geschäftsführung konkretisiert. Hierzu werden
in der Karte aus Schritt 1 die kritischsten Punkte markiert.
Diese sind (1) eine hohe Fehlerquote bei
der Erfassung von Bestellungen, (2) lange
Bearbeitungszeiten von Bestellungen und
(3) wenig Kundenkomfort.
Im Kontext der aktuellen Unternehmens-
und Marktentwicklung zeigt sich als einer
der dringendsten Punkte im Beispielun-
ternehmen, dass durch verschärfte Re-
gularien Dokumentationsverfahren drin-
gend überarbeitet werden müssen, da
sonst empfindliche Strafen drohen. Die
immer komplexeren bürokratischen Anforderungen kosten
im Unternehmen zu viele Ressourcen. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter können sich nicht auf ihre wesentlichen
Aufgaben konzentrieren. Die Unzufriedenheit über zusätz-
liche Mehrbelastungen durch diese Aufgaben ist groß. Es
ist schlicht keine Zeit vorhanden, um neben dem Alltagsge-
schäft zusätzliche Dokumentationen durchzuführen.
Ein weiterer Punkt ist, dass das Unternehmen durch lau-
fende öffentliche Ausschreibungen in naher Zukunft eine
neue Kundenwelle erwartet. Diese kann durch die ge-
genwärtigen Systeme nicht zuverlässig und komfortabel
gehandhabt werden. Aktuell bricht die Geschwindigkeit
des Systems bei erhöhten Kundenanfragen ein, die Be-
dienung für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter ist kompliziert und es gibt zahlreiche
Programmierfehler im System. Erschwerend kommen
gewachsene IT-Strukturen hinzu, die
nach und nach angeschafft und ein-
geführt wurden, jetzt aber nicht mehr
störungsfrei miteinander arbeiten.
Die Erarbeitung einer konkreten, di-
gitalen Lösung für diese Punkte wird
von der Geschäftsführung in Abstim-
mung mit dem neuen Digitalisierungs-
verantwortlichen als erste Maßnah-
me festgelegt. Weitere identifizierte
Punkte, die nicht im direkten Zusam-
menhang mit dem kommenden Ereignis stehen, werden
dem ersten Ziel untergeordnet.
Praxisbeispiel
CHECKLISTE
Eingrenzung von Handlungsbedarfen
1.	 Festlegung von Digitalisierungszielen
2.	 Kalkulation des Mehrwerts der Digitalisierung
3.	 Identifizierung der zu digitalisierenden Prozesse
4.	 Feststellung von Informationsbedarfen
5.	 Beschaffung von fehlenden Informationen
I
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
Die kritischsten
Punkte sind eine hohe Feh-
lerquote bei der Erfassung
von Bestel­lungen, lange
Bearbeitungs­zeiten von
Bestellungen und wenig
Kundenkomfort.
1514
ede Unternehmerin und jeder Unternehmer weiß:
Eine Investition muss gut überlegt sein. Während
die Anschaffung eines neuen Geräts oder die Um-
stellung auf ein neues Betriebssystem gut kalkulierbare
Chancen und Risiken bergen, ist die Digitalisierung vielfach
eine Investition in einen Bereich mit vielen Unbekannten.
Sowohl die technische Ausstattung als auch die Qualifika-
tion und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
müssen zum Ziel des Digitalisierungsvorhabens passen.
Die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein
entscheidender Faktor zum Erfolg. Produktionsprozesse,
Zusammenarbeit und Ablauforganisation sind in vielen Be-
trieben historisch gewachsen. Sie haben sich zum Teil über
viele Jahre eingespielt. Die Einführung digitaler Prozesse
wird oft als radikaler Bruch mit Gewohntem empfunden.
Die Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
den gesamten Prozess durch eine offene Kommunikation
und gezielte Weiterbildungsangebote hilft, Ängste abzu-
bauen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu
motivieren und an das Unternehmen zu binden. Die Ent-
wicklung von Insellösungen, die von einzelnen Abteilungen
oder Personen umgesetzt werden, wird vermutlich weni-
ger erfolgversprechend sein als ein überzeugendes Ge-
samtkonzept, in das alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von Beginn an einbezogen werden.
Ebenso verhält es sich mit der Anschaffung von IT-Kom-
ponenten. Einzellösungen, die nicht mit der bestehenden
technischen Infrastruktur harmonieren, sollten vermieden
werden.
Von besonderer Relevanz ist der Umgang mit den neu er-
zeugten Daten, denn egal welche Prozesse im Unterneh-
men digitalisiert werden, es entstehen auf jeden Fall große
Datenmengen. Wie dürfen sie weiterverarbeitet werden?
Ist es beispielsweise unbedenklich, zur Nachbetreuung von
Kundinnen und Kunden eine Muster-E-Mail zu erstellen
und sie an alle bekannten E-Mail-Adressen der Kundinnen
und Kunden zu schicken, indem man sie in das „CC“-Feld
kopiert? Darf das Tor zum Firmengelände durch Kame-
ras überwacht werden? Bin ich als Geschäftführerin bzw.
-führer verpflichtet, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter gegebenenfalls über die Einhaltung des Bundesdaten-
schutzgesetzes zu belehren? Die Einführung von digitalen
Prozessen führt zu einer massiven Zunahme der Daten. Es
bedarf daher einer sicheren und zukunftsorientierten Um-
gangsstrategie zu deren Handhabung.
Was soll erreicht werden?
Ist die technische Infrastruktur für das Erreichen
der Ziele ausreichend?
Welche IT-Komponenten werden tatsächlich gebraucht und
wie lassen sie sich in die bestehende Infrastruktur integrie-
ren? Nicht für jede Digitalisierungsmaßnahme müssen Ser-
ver mit gigantischem Speicherplatz angeschafft werden,
und nur selten ist es im ersten Schritt notwendig, ganze
IT-Strukturen auszutauschen. Vor dem Hintergrund un-
übersichtlicher und sich rasant verändernder technischer
Entwicklungen ist es wichtig, klar zu umreißen, was tech-
nisch geleistet werden muss und was gegebenenfalls nach
einer erfolgreichen Probephase nachgerüstet werden kann.
Auch hier gilt das Credo: Die neueste Technik entscheidet
nicht allein über den Erfolg eines Digitalisierungsprojekts.
Benötige ich einen externen Partner für die technische
Realisierung?
Die Kompetenz für die Realisierung der technischen As-
pekte eines Digtialisierungsvorhabens ist nur selten im
eigenen Unternehmen vorhanden. Spezialisierte Unter-
nehmen können zum Teil maßgeschneiderte Lösungen
anbieten. Aber woran erkenne ich einen seriösen Dienst-
leister? Im Vorfeld muss möglichst klar umrissen werden,
welche Fragen an den Dienstleister gerichtet werden sollen
und welche Erwartungen bestehen.
Was muss ich in Bezug auf Datensicherheit und Daten-
schutz bedenken?
IT-Sicherheit kommt eine große Bedeutung zu. Je höher der
Grad der Digitalisierung ist, desto wichtiger werden auch Maß-
nahmen zur Datensicherheit. Wie geht man beispielsweise bei
einem Ausfall von IT-Systemen vor oder wie schützt man sein
Unternehmen vor Ausspähung oder Datenverlust? Der Ausfall
von Hard- und Software kann für ein kleines oder mittelstän-
disches Unternehmen das Aus bedeuten. Nämlich dann, wenn
beispielsweise durch einen sogenannten Festplatten-Crash
Kundendaten, Aufträge, Buchhaltung und Personaldaten ver-
nichtet werden.
Welches Wissen ist bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern vorhanden und wie kann es bei Bedarf
ausgebaut werden?
Wie kann das Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter erschlossen und für andere nutzbar gemacht werden?
Welche Kompetenzlücken müssen durch Weiterbildungs-
maßnahmen, die Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter oder durch neue Partnerschaften geschlossen
werden? Wie kann das vorhandene Wissen unter den Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeitern systematisch geteilt wer-
den? Auch diese Fragen sollten offen und ehrlich im Vorfeld
geklärt werden.
Welche Fragen müssen beantwortet werden?
J
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
1716
achdem die ersten beiden Ziele definiert wurden,
liegt der Schwerpunkt auf der technischen und per-
sonellen Realisierung. Hierzu analysiert der verant-
wortliche Mitarbeiter die betreffenden Aufgaben und Arbeits-
schritte detailliert aus verschiedenen Nutzerperspektiven.
Im Bestellprozess gilt es zum Beispiel aus der Kunden-
perspektive herauszufinden: „Was stört den Kunden?“ Im
Beispielunternehmen wird das durch direkte Befragung
der Kundinnen und Kunden ermittelt. Ein Ergebniss die-
ser Befragung ist, dass sie sich ein be-
nutzerfreundlicheres Bestelltool mit
Hilfefunktionen wünschen. Aus der
Perspektive der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Unternehmens und des
Managements stehen andererseits die
Filterfunktionen für Bestell- und Pro-
duktionszahlen im Vordergrund. Auch hier werden direkte,
persönliche Gespräche mit den Verantwortlichen geführt.
Der Schlüssel zum Erfolg in diesem Schritt liegt im Perspek-
tivwechsel: Was tut die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter den
ganzen Tag? Was ärgert sie/ihn? Wo besteht Leerlauf? Wel-
che Routinen gibt es? Es geht in diesem Schritt nicht nur dar-
um, herauszufinden, was die jeweiligen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter oder die Kundinnen und Kunden sich wünschen,
sondern auch darum, was sie schon über die Digitalisierung
wissen und was sie technisch, konzeptionell usw. können.
Nachdem durch dieses Vorgehen die Bedarfe und auch
Kompetenzen festgestellt worden sind, wird im nächsten
Schritt die Digitalisierung aus einer technischen Perspek-
tive analysiert. Da im Unternehmen keine IT-Spezialisten
angestellt sind, entscheidet der Digitalisierungsbeauf-
tragte zusammen mit der Geschäftsführung, für die tech-
nischen Details und die technische Umsetzung auf einen
externen Partner zurückzugreifen. Um die Auswahl dieses
Partners und die Zusammenarbeit so effizient wie möglich
zu gestalten, wird ein Anforderungskatalog für die jewei-
ligen Digitalisierungsprojekte erstellt.
Dieser Katalog fungiert dabei gleichzei-
tig als Leuchtturm für das Unternehmen
selbst, um die eigentlichen Ziele nicht
aus den Augen zu verlieren.
Während die Suche nach einem techni-
schen Partner läuft, werden parallel weitere Punkte abge-
arbeitet. So legt die Geschäftsführung in Rücksprache mit
dem Digitalisierungsverantwortlichen und einem externen
Juristen fest, wie mit den neu erzeugten Daten umgangen
werden darf/soll und verfasst dazu entsprechend eine pas-
sende Datenschutzerklärung.
Zusätzlich entwickelt der Digitalisierungsverantwortliche
bereits erste Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter.
Praxisbeispiel
CHECKLISTE
Technische und personelle Bedarfe
1.	 Beantwortung der Frage: Weiß ich, was meine
	 Mitarbeiter brauchen – können – wissen – wollen?
2.	 Erstellung eines Leistungsverzeichnisses
	 und eines Anforderungskatalogs
3.	 Festlegung von Zuständigkeiten einzelner
	 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
3.	 Gewährleistung der Qualifikation der Zuständigen
4.	 Überprüfung technischer Voraussetzungen (zum
	 Beispiel ausrechend schnelle Internetverbindung am
	 Standort, Lieferbarkeit von neuen Komponenten)
5.	 Konzepterarbeitung für Datensicherheit
	 und Datenschutz
N
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
Der Schlüssel
zum Erfolg liegt im Perspek-
tivwechsel.
1918
ie beiden wesentlichen Fragen bei der Entschei-
dung für die Digitalisierung in einem Unternehmen
lauten: „Was habe ich davon?“ und „Was kostet es
mich?“. Der technologische Fortschritt ist schnelllebig und
eine umjubelte Innovation, etwa im Bereich der Automati-
sierung, kann nach wenigen Jahren bereits wieder über-
holt sein und eine neue Investition erfordern, um am Puls
der digitalen Zeit zu bleiben. Die Ermittlung der aktuellen
Marktpreise und des eigenen finanziellen Rahmens für die
Einführung und den Dauerbetrieb der Maßnahme sind es-
senziell.
Nachdem die zentralen Themen der Digitalisierung immer
auch mit der Qualifizierung von Mitarbeiten verbunden
sind, werden die Personalkosten zumindest in der Start-
phase steigen und nicht abnehmen. Investitionen in neue
Prozesse und in die Entwicklung von Know-how sind im-
materielle Vermögenswerte, die sich aber mittelfristig
auszahlen werden und für eine gelungene Digitalisierung
unumgänglich sind.
Auf der anderen Seite werden die Investitionen in „traditi-
onelle Hardware“ mittelfristig zurückgehen, denn Kapazi-
täten können besser ausgenutzt und Maschinen besser in
Stand gehalten werden.
Häufig sind die Erfolgschancen von Digitalisierungsvorha-
ben für externe Geldgeber noch schwierig zu beurteilen,
weil sie firmenspezifische Anwendungen bzw. Problemlö-
sungen zum Ziel haben (siehe Schritt 2 im Leitfaden). Es
sollte demnach frühzeitig geprüft werden, wer als Finan-
zierungspartner eines Digitalisierungsvorhabens in Frage
kommt oder ob die Investition gegebenenfalls aus den lau-
fenden Mitteln erfolgen kann.
Wichtig ist auch die Frage nach der notwendigen Flexibili-
tät. Erlaubt mir mein Finanzierungsmodell eine kurzfristige
Anpassung des Digitalisierungsvorhabens an veränderte
Marktbedingungen?
Was soll erreicht werden?
Was kostet das einzuführende digitale Projekt mit Blick
auf Infrastruktur, Personal und Dauerbetrieb?
In diesem Schritt gilt es, sich einen Überblick über die tat-
sächlichen Kosten für die IT-Infrastruktur zu verschaffen.
Es sollte überprüft werden, ob beispielsweise technische
Anschaffungen aus dem Mittelzufluss des Unternehmens
bewältigt werden sollen oder ob eine Bank als Partner ein-
springen kann. Auch Leasing von Geräten kann als Option in
Betracht gezogen werden.
Kann und will ich die Mittel allein aufbringen oder
kann ich Unterstützung erhalten?
Wer kann unter Umständen unterstützen? Gibt es Förder-
programme? Woher bekomme ich diese Informationen? Bei
diesem Arbeitsschritt empfiehlt sich eine enge Zusammen-
arbeit mit Steuer- oder Unternehmensberaterinnen und -be-
rater, die das Unternehmen bereits gut kennen, oder auch
mit der Hausbank.
Wann amortisiert sich die Investition in die
Digitalisierung meines Unternehmens?
Die Umstellung wird zunächst mit Kosten verbunden sein.
Für die betriebliche Kalkulation, aber auch für die Auswirkun-
gen auf die Preisbildung sollten die Belastungen und Entlas-
tungen durch die Digitalisierung der unternehmensinternen
Abläufe rechtzeitig berechnet werden.
Welche Fragen müssen beantwortet werden?
D
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
2120
ie Digitalisierung im Beispielunternehmen ist ge-
prägt durch die folgenden drei Kernfragen: „Was
ist technisch möglich?“, „Was brauche ich als Un-
ternehmen wirklich?“ und „Was kann ich mir leisten?“. Diese
Grundhaltung wird maßgeblich von der Risikobereitschaft
und Finanzierungskraft des Unternehmens und der Ge-
schäftsführung geprägt. Der Geschäftsführer im Beispiel-
unternehmen reagiert sehr offensiv, indem er sagt: „Ich bin
Unternehmer – ich lebe davon, Risiken einzugehen!“
Der Digitalisierungsverantwortliche er-
stellt in Rücksprache bzw. direkter Zu-
sammenarbeit mit dem technischen
Partner eine Übersicht an zu tätigen
Investitionen, möglichen Alternativen
und ihren Auswirkungen. Dabei geht es
zum einen um die einmaligen Kosten, die
im Kosten-Nutzen-Verhältnis vernünftig
ausfallen müssen und zum anderen na-
türlich um die stetigen Kosten.
Im Beispielunternehmen ist die Beantwortung der Finan-
zierungsfrage bewusst gegen Förderprogramme ausgefal-
len. Zum einen ist die Antragsstellung und Bearbeitung aus
Sicht der Geschäftsführung zu zeitintensiv („… in der Zeit
können wir das Geld auch selber verdienen …“), zum an-
deren müssen oftmals konkrete Schritte und Investitionen
in den Anträgen angegeben werden („Wie sollen wir heu-
te wissen, was wir in Zukunft möglicherweise brauchen –
völlig weltfremd. Wenn ich heute wüsste was ich in Zukunft
brauche, müsste ich ja heute schon nicht mehr arbeiten!“).
Die tägliche Arbeitspraxis im Beispielunternehmen zeigt
deutlich, dass immer wieder kurzfristige Anpassungen be-
nötigt werden oder (im schlimmsten Fall) eine komplette
Verwerfung und Neukonzipierung einzelner Punkte not-
wendig ist. Vorher definierte Maßnahmen und Schritte in
den Förderkriterien werden im Beispielunternehmen des-
halb als zu einengend und hinderlich im Hinblick auf die be-
nötigte Flexibilität im Gestaltungspro-
zess wahrgenommen („Wir wollen das
Thema frei und ungehemmt angehen
und uns nicht vorschreiben lassen, wie
wir zu digitalisieren haben!“).
Um die Finanzierung der Digitalisie-
rung dennoch nachhaltig gestalten
zu können, werden die Projekte wie-
derum in kleine Teilprojekte aufgeteilt,
die dann anhand ihrer Priorität und der wirtschaftlichen
Entwicklung des Unternehmens umgesetzt werden. Sollte
doch einmal eine externe Finanzierung notwendig sein, so
erfolgt sie im Beispielunternehmen über die Hausbank.
Praxisbeispiel
CHECKLISTE
Kosten und Finanzierung
1.	 Prüfung von Vor- und Nachteilen einer Förderung
	 von Förderbanken oder staatlichen Programmen
2.	 Analyse der Praxistauglichkeit von Förder-
	programmen
3.	 Abfragung der Verfügbarkeit und Antrags-
	 verfahren von Fördermitteln
4.	 Entwicklung alternativer Formen der Finanzierung:
	 Eigenkapitalfinanzierung, Bankkredite, Leasing-
	 modelle bzw. durch Serviceverträge oder
	Contracting
D
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
Wir wollen das
Thema frei und ungehemmt
angehen und uns nicht vor-
schreiben lassen, wie wir zu
digitalisieren haben!
2322
ei dieser Stufe der Vorbereitung steht die Ein-
bindung anderer an dem Digitalisierungsprozess
Beteiligter, wie die eigenen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter oder externe Kooperationspartner, im Vor-
dergrund. Deren Einbeziehung sollte vor dem Start der
praktischen Umsetzung des Digitalisierungsvorhabens
erfolgen. Dies hat nicht nur kommunikative Gründe, son-
dern ein solches Vorgehen kann auch dazu beitragen, Auf-
gaben und Verantwortung im Unternehmen zu verteilen,
die Fachkenntnis und Erfahrung anderer Beteiligter einzu-
binden, Angst vor Veränderungen zu nehmen und die Un-
terstützung der Beschäftigten und Kundinnen und Kunden
bzw. Auftraggeber für den Transformationsprozess zu ge-
währleisten. Je nach Größe beginnen Unternehmen einen
solchen Digitalisierungsprozess oft mit einer Betriebsver-
sammlung oder einem Auftakt-Workshop.
Die Veränderungen eines Digitalisierungsprozesses betref-
fen aber nicht nur die Beschäftigten eines Unternehmens,
sondern auch dessen Führungskräfte. Es entstehen neue
(technische) Anforderungen, denen Führungskräfte ge-
recht werden müssen, damit das Vorhaben gelingt.
Ein Ergebnis dieses Planungsschrittes kann in einem Grob-
konzept für eine Umsetzungsplanung bestehen, das neben
der Beschreibung von Handlungsfeldern auch eine Zeit-
planung enthält. Eine solche Matrix ist besonders dann von
Bedeutung, wenn Vorlaufzeiten oder die unternehmens-
interne Urlaubsplanung berücksichtigt werden müssen.
Was soll erreicht werden?
Wer ist von der Digitalisierung des Unternehmens
betroffen?
Neben den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird
eine Reihe anderer sogenannter Stakeholder von dem Um-
stellungsprozess im Rahmen der Digitalisierung betroffen
sein. Dazu gehören zum Beispiel Kundinnen und Kunden,
Auftraggeber, Lieferanten, Dienstleister. Diese im Vorfeld
zu informieren, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,
dass deren Erfordernisse in die eigene Planung einbezogen
werden und Verständnis für die Veränderungen des Umstel-
lungsprozesses besteht
Wie involviere ich meine Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter?
Umfassende Veränderungsprozesse wie die Digitalisierung
eines Unternehmens wecken bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern beides: Ängste und Erwartungen. Sowohl den
Ängsten als auch den Erwartungen kann durch eine frühzei-
tige Information begegnet werden (Management of Expec-
tations/Erwartungsmanagement), um Blockaden und Frus-
trationen zu vermeiden.
Um die mit der Digitalisierung einhergehende Workload auf
viele Schultern zu verteilen, kann es sinnvoll sein, bestimmte
Aufgaben in dem Digitalisierungsprozess an Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter zu delegieren und feste Zuständigkeiten
im Unternehmen zu verteilen. Dadurch kann eine gemein-
sam getragene Verantwortung für die Gestaltung der Verän-
derungsprozesse entstehen (Ownership).
Was ändert sich für mich als Führungskraft?
Jede Führungskraft sollte sich vor Beginn des Digitalisie-
rungsprozesses die Frage beantworten, wo im Unternehmen
die Digitalisierungskompetenz angesiedelt sein soll. Abhän-
gig von den spezifischen Bedingungen des jeweiligen Unter-
nehmens kann diese Kompetenz „Chefsache“ sein, sie kann
aber auch anderen übertragen werden.
Ist eine externe Beratung für den Veränderungs-
prozess notwendig?
Abhängig vom Grad der Komplexität kann die Einbeziehung
externer Unternehmensberaterinnen und -berater in den je-
weiligen Digitalisierungsprozess erforderlich sein – entweder
für Fragen der Ablauforganisation oder der technischen IT-
Umstellung. Bevor diese Frage allerdings positiv entschieden
wird, sollte die Grundsatzentscheidung vorangestellt wer-
den, welche Entscheidungen und Abläufe das Unternehmen
aus der Hand geben möchte und welche es sich zutraut, sel-
ber intern zu lösen. In der Ablaufplanung wäre dann festzu-
legen, zu welchem Zeitpunkt eine externe Beratung für das
Unternehmen hilfreich sein kann.
Welche Fragen müssen beantwortet werden?
B
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
2524
achdem die konkreten Ziele festgelegt sind, ein
technischer Partner gefunden wurde und die
nachhaltige Projektfinanzierung steht, wird das
Projekt in seiner Gesamtheit umfassend kommuniziert.
Im Beispielunternehmen läuft diese Kommunikation über
das mittlere Management bzw. über die Führungskräfte,
die am stärksten mit der Belegschaft zusammenarbeiten.
Dadurch ist es möglich, die Informationen über die kom-
menden Veränderungen und ihre Auswirkungen schnell
im Unternehmen zu verbreiten. Da
dies nicht direkt über die oberste Füh-
rungsebene geschieht, sondern durch
den oftmals direkten Vorgesetzten, be-
kommt die Kommunikation einen ande-
ren, weniger hierarchischen Charakter.
Vor diesem Vorgehen war die Stimmung
im Unternehmen oftmals: „Was haben
die sich in der Geschäftsführung nun
schon wieder ausgedacht?!?“. In dieser Form der unterneh-
mensweiten Kommunikation werden Details bewusst aus-
gespart, jedoch wird hervorgehoben, dass es für die direkt
betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Schulungen,
Workshops etc. geben wird.
Gerade für Führungskräfte der mittleren Ebene und die
ausführenden Angestellten, die oftmals einen Bedeu-
tungs- und/oder Arbeitsverlust durch die Digitalisierung
befürchten, ist diese Art der Einbeziehung und Kommu-
nikation wichtig. So kann ihnen gezeigt werden, dass sie
weiterhin ein wichtiger Teil des Unternehmens sind, auch
wenn einzelne Aspekte ihrer Arbeit sich verändern werden.
In der Umsetzungsphase ist jede Mitarbeiterin/jeder Mitar-
beiter zur Zuarbeit verpflichtet, trägt jedoch keine Verant-
wortung beim einzelnen Projekt. Diese liegt alleine beim
Digitalisierungsverantwortlichen. Diese Verantwortlichkeit
umfasst nicht nur die Umsetzung der Maßnahme selber,
sondern auch die Gestaltung der Schu-
lungen, Workshops und Coachings, um
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bei der Digitalisierung mitzunehmen.
Hier obliegt es dem Digitalisierungsver-
antwortlichen, Art und Umfang festzu-
legen und zur Durchführung bei Bedarf
auf externe Partner zurückzugreifen.
Als oberstes Gebot bei der Umsetzung ist zwischen der Ge-
schäftsführung, dem Digitalisierungsverantwortlichen und
dem Technikdienstleister vereinbart worden, dass der Ge-
schäftsbetrieb nicht gestört oder behindert werden darf
bzw. dass die Kundin/der Kunde von solchen Behinderun-
gen nichts mitbekommt: „Das Geld muss weiter verdient
werden!“
Praxisbeispiel
CHECKLISTE
Umsetzungsplanung
1.	 Prüfung von Auswirkungen auf Kundinnen und
	 Kunden sowie Geschäftsbetrieb
2.	 Entwicklung eines Plan B für auftretende Probleme
3.	 Kommunikation der Umstellungsphase an
	 Auftraggeber und Abnehmer
4.	 Einbeziehung individueller Erwartungen der
	 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die künftige
	Arbeitsplatzgestaltung
5.	 Vorbereitung der Führungskräfte auf die
	Veränderungen
6.	 Vorbereitung und Prüfung von Verträgen mit
	 Dritten durch Kooperationspartner des
	Unternehmens
N
1. Bestands-
aufnahme
4. Kosten und
Finanzierung
5. Umsetzungs-
planung
3. Technische und
personelle Bedarfe
2. Eingrenzung von
Handlungsbedarfen
Was haben
die sich in der Geschäfts-
führung nun schon wieder
ausgedacht?!?
2726
Hr. Thiessen: „Vielen Dank, lieber Herr Kühn, für die ge-
meinsame Erarbeitung des Leitfadens zur Digitalisierung.
Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, sich so hinter
die Kulissen schauen zu lassen. Aber ich bin sehr beein-
druckt von Ihrer Firma!“
Hr. Kühn: „Sehr gerne. Es war mir eine Freude und ein
echtes Anliegen. Auch wenn sie ja gesehen haben, was im
Moment bei uns los ist. Vor lauter Tagesgeschäft vergisst
man manchmal, sich um die Zukunft zu kümmern. Deshalb
habe ich die Anregung der Mittelstand 4.0-Agentur gerne
aufgenommen.“
Hr. Thiessen: „Es war für uns wirklich spannend, in ein Un-
ternehmen hinein blicken zu dürfen, das eigentlich mitten
in einem Digitalisierungsprozess steckt. “
Hr. Kühn: „Mit allem was dazu gehört: Termindruck, Mit-
arbeitergespräche, Investitionen, Neues dazulernen. Und
das normale Geschäft muss ja auch noch weiter gehen.“
Hr. Thiessen: „Warum genau haben Sie die Digitalisierung
in Ihrem Unternehmen eigentlich angestoßen?“
Hr. Kühn: „Eine klassische Investition in die Zukunft würde
ich sagen. Wir beteiligen uns gerade an einigen öffentlichen
Ausschreibungen. Auf diese Aufträge müssen wir vorberei-
tet sein. Das sind jeweils richtige Großaufträge, sehr an-
spruchsvoll. Das schaffen wir ohne die Digitalisierung der
Prozesse nicht mehr. Wir müssen hocheffizient sein, wenn
wir unsere Kunden zufriedenstellen wollen.“
Hr. Thiessen: „Das stimmt. Ich sehe bei ihnen hochmoder-
ne Küchen mit viel Technologie im Hintergrund. Ich sehe
auch eine komplexe Produktions- und Lieferlogistik. Von
außen betrachtet würde man gar nicht vermuten, dass ein
Unternehmen, das Kindergärten und Schulen mit Essen
beliefert, so viele Digitalisierungsansätze hat.“
Hr. Kühn: „Das ist so wie überall – die Digitalisierung er-
fasst alle Bereiche. Das fängt bei den Bestellungen an und
hört bei den Dokumentationspflichten gegenüber Behör-
den auf. Nur kochen müssen wir schon noch selber (lacht).
Aber im Ernst: Jedes Unternehmen muss sich ständig
weiterentwickeln. Wir müssen konkurrenzfähig und am
besten immer auch einen halben Schritt schneller als die
Wettbewerber sein.“
Hr. Thiessen: „Wir haben gesehen, dass sie den Prozess
sehr sorgfältig geplant haben und sogar extra einen Digi-
talisierungsbeauftragten eingestellt haben. Das ist im mit-
telständischen Bereich nicht immer selbstverständlich.“
Hr. Kühn: „Ja klar. Das muss alles reibungslos klappen.
Wir können ja nicht einfach den Betrieb für ein paar Tage
einstellen. Das Geschäft muss weiter laufen. Aber bei aller
Planung kann es trotzdem immer noch mal anders kom-
men. Dann müssen sie einfach schnell handeln und das am
besten so, dass die Kunden nichts davon mitbekommen.“
Hr. Thiessen: „Dann wünschen wir Ihnen gutes Gelingen!“
Hr. Kühn: „Danke! Und ich wünsche Ihnen viel Erfolg für die
Veröffentlichung Ihres Leitfadens. Vielleicht können ja an-
dere Mittelständler von unseren Erfahrungen profitieren.“
Im Gespräch: Klaus Kühn, Geschäftsführer der Drei Köche GmbH und
Prof. Dr. Thomas Thiessen, Konsortialleiter der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation
In fünf Schritten zur Digitalisierung – Ein Leitfaden
ist eine Veröffentlichung der BSP Business School Berlin
im Rahmen der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation
Herausgeber:
BSP Business School Berlin GmbH
Calandrellistraße 1-9, 12247 Berlin
Telefon: 030 76683753-10
Telefax: 030 76683753-19
E-Mail: info@businessschool-berlin.de
Amtsgericht Berlin
Registergericht HRB 145457 B
Geschäftsführerin: Ilona Renken-Olthoff
Redaktion:
Prof. Dr. Thomas Thiessen
Dr. Jenny Oltersdorf
Jost de Jager
Christoph Augustin
Gestaltung und Produktion:
Charles Ashman
info@ashman.de
Druck:
Stand: Mai 2017
Impressum
2928
Das Themenspektrum des Mittelstand 4.0-Kompetenz-
zentrums Hannover erstreckt sich von der Digitalisierung
einzelner Produktions-und Logistikprozesse über Recht
und Ökonomie bis hin zu Arbeit 4.0.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover
E-Mail: kuiper@mitunsdigital.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt adres-
siert Unternehmen mit Weiterbildungsangeboten zu effizi-
enten Wertschöpfungsprozessen, Arbeit 4.0, IT-Sicherheit,
neue Geschäftsmodelle und Energiemanagement.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt
E-Mail: marth@darmstadt.ihk.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund un-
terstützt KMU an drei Hubs mit Ansätzen zur intelligenten
Automatisierung von Produktionssystemen, für autono-
me Logistiksysteme und Lösungen im Bereich Produkti-
onstechnik.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund
E-Mail: info@digital-nrw.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern
bietet mit einer komplett modularisierten, herstellerü-
bergreifenden Industrie-4.0-Anlage Unternehmen eine
realitätsnahe Demonstrations- und Testumgebung.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum
E-Mail: info@komz-kl.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin infor-
miert Unternehmen in folgenden vier Bereichen digitaler
Transformationsprozesse: Wertschöpfungsprozesse 4.0,
Digitales Marketing, Geschäftsmodelle und Personal.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin
E-Mail: info@gemeinsam-digital.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz ver-
fügt über ein breites Leistungsportfolio mit Instrumenten
zur Integration von Industrie 4.0 unter Berücksichtigung
rechtlicher Fragestellungen.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz
E-Mail: info@betrieb-machen.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum in Ilmenau deckt
thematisch unter anderem Aspekte rund um den 3D-
Druck und automatische Prozess- und Qualitätskontrolle
ab.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau
E-Mail: info@kompetenzzentrum-ilmenau.digital
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg hat ei-
nen besonderen Fokus auf dem Bereich Logistik im Sinne
einer umfassenden Supply Chain-Betrachtung. Quer-
schnittsthemen liegen u.a. im Bereich der Entwicklung
neuer Geschäftsmodelle.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg
E-Mail: kompetenzzentrum@hk24.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg
hält u.a. Angebote zu Automatisierungslösungen oder
Software- und Assistenzsystemen bereit. Querschnitts-
themen liegen u.a. im Bereich Organisation, Technik und
Geschäftsmodelle.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg
E-Mail: info@kompetenzzentrum-augsburg-digital.de
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart zeigt
Digitalisierungslösungen in den Themenfeldern Smart
Mobility, Smart Production, Smart Building und Smart
Health.
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart
E-Mail: joerg.castor@iao.fraunhofer.de
Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk führt Unter-
nehmen mit Hilfe sog. Schaufenster an die Digitalisierung
heran.
Kompetenzzentrum Digitales Handwerk
E-Mail: info@zdh.de
Weitere Zentren werden in 2017 sukzessive entstehen.
Die Initiative Mittelstand-Digital - Strategien zur di-
gitalen Transformation der Unternehmensprozesse
informiert kleine und mittlere Unternehmen über die
Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.
Regionale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem klei-
nen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produk-
tionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrations-
zentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und
praktischen Beispielen. Das Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenlose Nut-
zung aller Angebote von Mittelstand-Digital.
Weitere Informationen zu Mittelstand-Digital finden
Sie unter www.mittelstand-digital.de.
Wer hilft mir weiter?
3130
Kompetenzzentren der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“
Agenturen der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“
Kompetenzzentrum Digitales Handwerk Regionale Schaufenster
Mittelstand 4.0-Agentur Cloud
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart
Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum BerlinKompetenzzentrum Digitales Handwerk
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover
Mittelstand 4.0-Agentur Prozesse
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserlautern
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg
Augsburg
Berlin
Hannover
Dresden
Regensburg
Oldenburg
Hamburg
Dortmund
Stuttgart
Ilmenau
Darmstadt
Kaiserslautern
Chemnitz
Bayreuth
Koblenz
Mittelstand 4.0-Agentur Handel
Mittelstand 4.0 Agentur Cloud
Die Mittelstand 4.0-Agentur „Cloud“ unter der
Leitung des Fraunhofer Institut für Arbeitswirt-
schaft und Organisation, Stuttgart, unterstützt
bei Fragen des Einsatzes und der Verbreitung
von Cloud-Computing-Technologien.
http://www.cloud-mittelstand.digital/
Mittelstand 4.0 Agentur Prozesse
Die Mittelstand 4.0-Agentur „Prozesse“ unter der
Leitung des FTK Forschungsinstituts für Telekom-
munikation und Kooperation e.V. in Dortmund leis-
tet Hilfe beim Einsatz von digitalem Prozess- und
Ressourcenmanagement.
http://www.prozesse-mittelstand.digital/
Mittelstand 4.0 Agentur Kommunikation
Die Mittelstand 4.0-Agentur „Kommunikation“ unter
der Leitung der BSP Business School Berlin trägt
zur Verbreitung digitaler Kommunikationsprozesse,
Wissensmanagement, eLearning und Innovations-
management bei.
http://kommunikation-mittelstand.digital/
Mittelstand 4.0 Agentur Handel
Die Mittelstand 4.0-Agentur „Handel“ unter der
Leitung von ifH Institut für Handelsforschung GmbH
in Köln beantwortet Fragen zu neuen Technologien
im Digitalen Handel wie beispielsweise zur eRech-
nung und zum Produktionsverbindungshandel.
http://handel-mittelstand.digital/
32
Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation
Wetzlarer Str. 30
14482 Potsdam
 Tel. +49 331-982225-07 www.kommunikation-mittelstand.digital

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Digitalisierung in fünf Schritten

  • 1. 1 In 5Schritten zur Digitalisierung LEITFADEN
  • 2. 32 Inhalt Der vorliegende Leitfaden wurde in enger Zusammenarbeit der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation mit dem mittelständischen Unternehmen Drei Köche GmbH erstellt. Auf dem Bild sehen Sie Klaus Kühn (links), Geschäftsführer der Drei Köche GmbH, und seinen Digitalisierungsbeauftragten Christoph Augustin, gemeinsam mit Dr. Jenny Oltersdorf und Prof. Dr. Thomas Thiessen (rechts) von der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation. eht es Ihnen auch so? Wenn wir morgens den Kühlschrank aufmachen, dann fällt uns schon die Digitalisierung entgegen. Viele Unternehmer sind mittlerweile aber fast schon genervt von dieser Digitalisie- rungs-Omnipräsenz. Das Interessante dabei ist, wenn wir nach Beispielen suchen, wo wir Digitalisierung in Unterneh- men beispielhaft umgesetzt finden, dann wird das Eis schon deutlich dünner. Die Schere zwischen gefühlter Themenprä- senz und greifbarer Umsetzung scheint noch weit offen, ge- rade im deutschen Mittelstand. Die spannende Frage ist darum: Wie gelingt die Digitalisie- rung eigentlich in der Praxis? Kleiner Dämpfer vorab: das lässt sich pauschal nicht beantworten. Wir möchten mit diesem Leitfaden aber versuchen, eine kleine Hilfestellung zu geben. Anhand klar abgrenzbarer Arbeitsschritte und eines konkreten Beispiels möchten wir zeigen, wie die Di- gitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen Schritt für Schritt gelingen kann. In fünf Kapiteln wird kompakt zu- sammengefasst, welche Stufen es zu erklimmen gibt und welche Fragen zum jeweiligen Zeitpunkt gestellt werden sollten. Eine Checkliste komplementiert jeden Schritt. Der Leitfaden richtet sich an mittelständische Unterneh- merinnen und Unternehmer und an Multiplikatoren in Rich- tung Mittelstand (Kammern, Verbände, Wirtschaftsförde- rungen, etc.). Ein herzlicher Dank geht an Jost de Jager, Geschäftsführer DSKB Strategieberatung Berlin, für die wertvollen Beiträge bei der Erarbeitung des Leitfadens. Ihnen und uns allen wünschen wir viel Erfolg auf dem Weg in die Digitalisierung. Vorwort 1 2 3 4 5 Hinweis: Am Ende der einzelnen Schritte bzw. Kapitel des Leitfadens wird jeweils ein Praxisbeispiel beschrieben. Dabei handelt es sich um die Drei Köche GmbH mit Sitz in Berlin. Die Drei Köche GmbH ist als Full-Service-Dienstleister im Be­reich der Gemeinschaftsver- pflegung tätig. Mit circa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird so ein Jahres­umsatz im niedrigen zweistelligen Millionen- bereich erwirt­schaftet. G Einleitung Bestandsaufnahme Eingrenzung von Handlungsbedarfen Ermittlung technischer und personeller Bedarfe Klärung von Kosten und Finanzierung Umsetzungsplanung
  • 3. 54 er digitale Wandel ist eine zentrale Herausforde- rung für alle Unternehmen. Durch zahlreiche Stu- dien, Informationskampagnen von Organisationen der Wirtschaft und Publikationen ist die große Bedeutung der Digitalisierung umfassend dargestellt worden. Klar ist: Für die Unternehmerinnen und Unternehmer bzw. Unter- nehmen bringt das digitale Zeitalter neben großen Chancen auch neue Herausforderungen und Risiken mit sich, die in diesem Leitfaden angesprochen und lösungsorientiert be- schrieben werden sollen. Der Begriff „Digitalisierung“ bewegt sich für viele soge- nannte „Mittelständler“ gleichwohl oftmals noch auf einer sehr abstrakten Ebene, wenn es um die Umsetzung im eigenen Betrieb geht. Zugleich stellt sich diese Herausfor- derung für jedes Unternehmen anders dar – abhängig da- von, in welcher Branche das Unternehmen tätig ist, welche Größe es hat und welcher Grad an Digitalisierung bereits vorhanden ist. Hinzu kommen ganz unterschiedliche Aus- gangsbedingungen durch die jeweilige Unternehmenskul- tur und -organisation. Dieser Leitfaden richtet sich in erster Linie an die Inhaber und Führungskräfte von kleinen und mittleren Unterneh- men (KMU). Darin zusammengefasst werden die Ergebnis- se von Dialogveranstaltungen und Workshops, die auf Ba- sis eines wissenschaftlich entwickelten Transitionsmodells für die Praxis im Rahmen des Förderprojekts „Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation“ durchgeführt worden sind. Bei diesen vielfältigen Gelegenheiten zum Erfahrungsaus- tausch haben sich viele Fragen in Bezug auf die praktische Umsetzung gestellt: Wie beginne ich einen Digitalisierungs- prozess in meinem Unternehmen? Wie stark verändert sich dadurch das Unternehmen? Wie sieht meine Rolle als Füh- rungskraft in dem Unternehmen künftig aus? Ziel des Leitfadens ist es, vor allem kleinere Unternehmen in die Lage zu versetzen, den Digitalisierungsprozess selber zu beginnen und zu planen, um so zusammen mit denjeni- gen, die beispielsweise als Steuer- oder IT-Beraterinnen/- Berater das Unternehmen extern begleiten und oft seit Jahren gut kennen, die notwendigen Veränderungen pass- genau auf das Unternehmen auszurichten. Einleitung Bestandsaufnahme Wo stehe ich? Was habe ich? Was fehlt mir? Eingrenzung von Handlungsbedarfen Wo möchte ich hin und was muss ich dafür tun? Ermittlung technischer und personeller Bedarfe Wen brauche ich und was muss ich anschaffen? Klärung von Kosten und Finanzierung Was habe ich davon? Was kostet es mich? Umsetzungsplanung Wie machen wir konkret weiter? D Was soll erreicht werden? Welche Fragen müssen beantwortet werden? Praxisbeispiel Checkliste Aufbau der 5 Kapitel des Leitfadens:
  • 4. 76 nabhängig von der jeweiligen Branche und unab- hängig von der Ausrichtung auf Privatpersonen oder andere Unternehmen gibt es in fast allen Unternehmen die Möglichkeit, bisher analoge Prozesse zu digitalisieren. Ob und in welchem Ausmaß das notwendig und vor allem sinnvoll ist, will gut überlegt sein. Die Ein- führung einer digital unterstützten Finanz- und Personal- abwicklung ist unter Umständen eine unternehmerisch sinnvollere Entscheidung, als gleich den „ganz großen Wurf“ zu wagen und Lagerlogistik mit RFID-Transpondern und 24-Stunden-Kontrolle zu wollen. Die Entscheidung darüber, was sinnvoll ist und was nicht, muss jede Unter- nehmerin/jeder Unternehmer individuell treffen. Egal wie umfangreich der Digitalisierungsprozess sein soll, in einem ersten Schritt muss der Ist-Zustand ermittelt werden. Es gilt sozusagen die rosarote Brille abzunehmen und kritisch, ohne Bewertung oder Verzerrung, zu erfassen, was im Be- trieb real passiert. Um den aktuellen Zustand eines Unternehmens zu ana- lysieren und eventuelle Potenziale oder Hindernisse für ein Digitalisierungsprojekt zu erkennen, sollten neben all- gemeinen Unternehmensdaten wie der Anzahl der Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter und dem jährlichen Umsatz auch das Geschäftsmodell unter die Lupe genommen wer- den. Was biete ich an? Wer ist meine Zielgruppe und wie kommuniziere ich mit ihr? Wie wird die Leistung erbracht? Wie wird der Umsatz generiert und wie erfolgen Trans- aktionen? Auch die konkrete Ablauforganisation und die Aufbauorganisation sollten möglichst objektiv analysiert werden. Wo „knirscht“ es immer wieder? Wo sind deutliche Stärken zu erkennen? Neben den internen Rahmenbedingungen lohnt schon hier ein Blick auf eventuell vorhandene externe Abhängigkei- ten und Verpflichtungen. Eine Übersicht über ausgelager- te Prozesse wie beispielsweise das Gebäudemanagement oder Verpflichtungen gegenüber Zulieferern sollten er- fasst werden. Ziel dieser ersten Bestandsaufnahme ist es, einen klaren Blick darauf zu bekommen, wie das Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung aufgestellt ist. Befindet es sich in der allerersten Erprobungsphase oder der Aufbauphase? Sind bereits erste Prozesse erfolgreich digitalisiert und müssen sie sich nun bewähren, befinden sie sich also in der Konso- lidierungsphase oder sind sie bereits so weit fortgeschrit- ten, dass wesentliche Prozesse schon stabil funktionieren und nur noch an einigen Stellschrauben optimiert werden muss? Was soll erreicht werden? Wie sind Prozesse und Infrastrukturen in meinem Un- ternehmen organisiert? Es gilt zu ermitteln, ob bereits Prozesse digitalisiert wor- den sind – und wenn ja die Frage zu stellen, was in diesem Zusammenhang reibungslos abläuft und an welchen Stel- len es noch hapert. Sind die digitalen Prozesse in die we- sentlichen Abläufe des Unternehmens eingebunden oder handelt es sich nur um „Insellösungen“? Welche technische Infrastruktur ist vor Ort vorhanden? Ist das angestrebte Digitalisierungsprojekt das erste seiner Art? Wenn ja, welche technische Infrastruktur ist vorhan- den und kann gegebenenfalls nachgenutzt werden? Wie werden technische Anlagen überwacht, gewartet, opti- miert? Womit verdiene ich mein Geld und welche Abläufe müs- sen in jedem Fall funktionieren? Im Verlauf des Digitalisierungsprozesses werden im Unter- nehmen viele Veränderungen anstehen. Um sich dabei auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist es wichtig darüber nachzudenken, welche Produkte oder Dienstleistungen für das eigene Unternehmen charakteristisch sind. Was ist un- verzichtbar, was vielleicht nicht ganz so wichtig? Wer soll die Digitalisierung umsetzen? Digitalisierung ist weit mehr als nur neue Technik. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen sind für den Erfolg maßgeblich verantwortlich. Sie müssen ihr Verhalten ändern, andere Werte verinnerlichen, neue oder andere Aufgaben erfüllen, die Unternehmenskultur muss sich wandeln, Managementsysteme, Regeln, Gehaltsstruk- turen können sich verschieben. Es sollte aus diesem Grund überlegt werden, wie und wann Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter in das Vorhaben einbezogen werden sollen, wel- che digitalen Kompetenzen bereits vorhanden sind und wo eventuell Schulungsbedarf besteht. Welche Motivationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern oder hem- men ein angestrebtes Digitalisierungsprojekt unter Um- ständen? Welche Fragen müssen beantwortet werden? U 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen
  • 5. 98 m hier beschriebenen Beispiel handelt es sich um ein Unternehmen, das als Full-Service-Dienstleister im Be- reich der Gemeinschaftsverpflegung tätig ist. Mit circa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird so ein Jahres- umsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich erwirt- schaftet. Die Geschäftsführung des Unternehmens hat die Not- wendigkeit digitaler Prozesse als grundsätzlich wichtig er- kannt. Die konkreten Ziele sind zu Beginn aber noch unklar. Die Geschäftsführung hat deshalb die grundsätzlichen Ziele „Arbeitsplatzsi- cherung“ und „Zukunftssicherheit“ defi- niert – frei nach dem Motto: „Wenn wir uns nicht digitalisieren, dann digitalisie- ren sich die anderen und verdienen unser Geld und das haben wir nicht so gerne!“ Um die ersten Schritte zur Digitalisierung zu starten, werden alle anfallenden Ar- beiten und Aufgaben im Unternehmen erhoben und einer von drei möglichen Fragen zugeordnet: 1. Womit verdiene ich mein Geld? 2. Was muss in Bezug auf das Geldverdienen auf jeden Fall funktionieren, was darf auf keinen Fall weg- brechen? 3. Wer trägt die Verantwortung? Im nächsten Schritt wird jede dieser Fragen mit den ihr zugehörigen Aufgaben hinsichtlich Form, Ablauf, Schnitt- stellen, der involvierten Personen (sowohl unterneh- mensintern als auch -extern) und verwendeten Technik (Spezialmaschinen, Computerausstattung, Softwarepro- gramme etc.) visualisiert. Der Abteilungsleiter erstellt eine Karte und präsentiert das Ergebnis der Geschäftsführung. Die Visualisierung hilft, den Aufbau und die Funktionsweise des Unternehmens leichter zu erfassen und festzustellen, ob und inwiefern Aufgaben bereits digital unterstützt wer- den bzw. wo Digitalisierung tatsächlich sinnvoll ist. Ein Resultat dieser Arbeit besteht da- rin, einen neuen Mitarbeiter ins Unter- nehmen zu holen, der sich nur mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt. Zu diesem Zweck wird ein junger Hoch- schulabsolvent eingestellt. Er soll fri- schen Wind ins Unternehmen bringen, die Schnittstelle zwischen Geschäfts- führung und Belegschaft sein, als so- genannter „Digital Native“ die Trends, Entwicklungen und Möglichkeiten zur Digitalisierung im Auge behalten und ohne die bekannte „Betriebsblindheit“ das Thema bearbei- ten und Prozesse hinterfragen. Durch die zuvor erstellte und im Unternehmen kommunizierte Karte wird den Ge- sellschaftern und den übrigen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern dieser Schritt und die Größe der Aufgabe an- schaulich und nachvollziehbar begründet. Praxisbeispiel CHECKLISTE Bestandsaufnahme 1) Festlegung der wichtigsten Produktionsabläufe, Kennzahlen und Kernprozesse des Unternehmens 2) Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit des Unternehmens während der Umstellungsphase 3) Klärung der technischen Voraussetzungen für die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Fertigungsabläufe 4) Überprüfung der Notwendigkeit externer Unterstützung 5) Prüfung zusätzlicher Personalbedarfe bzw. der Qualifikation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Betrieb 6) Festlegung von Verfahrensverantwortlichen I 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen Wenn wir uns nicht digitalisieren, dann digitalisieren sich die an- deren und verdienen unser Geld und das haben wir nicht so gerne!
  • 6. 1110 ach der Bestandsaufnahme und der Feststel- lung des digitalen Reifegrads des Unternehmens zeichnet sich ab, auf welcher Basis die nächsten Schritte der unternehmensinternen Digitalisierung erfol- gen können. In dem nun folgenden zweiten Schritt geht es vor allem darum, die Anforderungen des digitalen Wandels auf konkrete firmeninterne Abläufe zu übertragen. Der Prozess beginnt damit, zu analysieren, welche Wert- schöpfungsketten für das jeweilige Unternehmen am wichtigsten sind und wo die Digitalisierung für das wirt- schaftliche Ergebnis und die betriebliche Steuerung aus- schlaggebend sein kann. Nicht jedes Unternehmen muss komplett „durchdigitalisiert“ sein. Vielmehr geht es darum, die Ausschnitte der betrieblichen Abläufe festzulegen, in denen eine Digitalisierung entweder zwingend erforderlich ist oder erhebliche Vorteile erwarten lässt. Kein Betrieb ist eine Insel. In jedem Fall gibt es digitale Schnittstellen mit Zulieferern oder Kundinnen und Kunden, die bei einem Digitalisierungsprozess eingebunden werden müssen. Oft geht es um die Einhaltung technischer Nor- men. Diese externen Faktoren müssen „eingepreist“ und bei der Vorbereitung einer Digitalisierungsstrategie be- rücksichtigt werden, um eine systematische Herangehens- weise an das komplexe Thema zu gewährleisten. Wichtig ist auch zu diesem Zeitpunkt zu überprüfen, ob tatsächlich alle erforderlichen Informationen vorhanden sind um Entscheidungen treffen zu können. Fragen können ganz unterschiedliche Handlungsfelder betreffen. Es kann sich zum Beispiel um technische Informationen oder um Fragen handeln, die die Vorbereitungszeit und den Zeit- raum der tatsächlichen Umstellung betreffen. Unklarheiten können ebenfalls Aufgaben betreffen, die an externe Dritte übertragen worden sind, wie etwa die Buchhaltung oder die IT-Sicherheit. Was soll erreicht werden? Welches Digitalisierungsziel verfolge ich? Die Notwendigkeit, eine Digitalisierungsstrategie für das eigene Unternehmen zu entwickeln, kann mehrere Gründe haben. Auslöser können technische Weiterentwicklungen im Produktionsbereich sein, die bei der Umstellung auf neue Maschinen und Fertigungsgeräte zu berücksichtigen sind. In einigen Betrieben geht die Digitalisierung von ei- ner Umstellung der EDV aus, in wiederum anderen Fällen müssen sich die Unternehmen auf neue technische Anfor- derungen von Abnehmern oder Auftraggebern einstellen. Deshalb ist es am Beginn eines Digitalisierungsprozesses sinnvoll, das Ziel des Digitalisierungsprozesses genau ab- zustimmen und Prioritäten zu setzen. Auch mehrere Ziel- setzungen sind möglich. Warum beginne ich die Digitalisierung meines Unternehmens jetzt? Ein Unternehmen auf neue digitale Anforderungen anzu- passen, ist mit einem hohen Aufwand und Veränderungen für alle Beteiligten verbunden. Nicht zuletzt den Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern gegenüber sollte deshalb das Warum und der zeitliche Rahmen begründet werden. Welche Prozesse werden betroffen sein? Um den Digitalisierungsprozess planbar und für alle Be- teiligten nachvollziehbar zu machen, ist es wichtig, genau zu definieren, welche Prozesse im Unternehmen von der Digitalisierung betroffen sein werden (Stichwort „Komple- xitätsreduktion“) sowie zu identifizieren, welche Prozesse nicht digitalisiert werden müssen. Beispiele dafür kön- nen der Ein- oder Verkauf sein, das Rechnungswesen, die Lohnbuchhaltung, die Produktion oder auch Dokumentati- onspflichten gegenüber Auftraggebern oder Aufsichtsbe- hörden. An wen kann ich mich mit Fragen wenden? Um offene Fragen zu beantworten, stehen unterschiedli- che Ansprechpartner zur Verfügung. Kammern und Fach- verbände können im Regelfall Hinweise geben, es gibt eine Vielfalt von Fachpublikationen und das Förderprojekt „Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation“ steht unter dem Link www.mittelstand-digital.de/DE/Foerderinitiati- ven/Mittelstand-4-0/agentur-kommunikation.html als In- formationsplattform zur Verfügung. Welche Fragen müssen beantwortet werden? N 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen
  • 7. 1312 n unserem Praxisbeispiel hat das Unternehmen soeben den neuen Mitarbeiter zur Digitalisierung ein- und im Unternehmen vorgestellt. In der nun folgenden Einarbei- tungsphase lernt er das Unternehmen intensiv kennen und arbeitet in verschiedenen Abteilungen mit. Nachdem diese Einarbeitungsphase abgeschlossen ist, werden die Ziele „Ar- beitsplatzsicherung“ und „Zukunftssicherheit“ in Abstim- mung mit der Geschäftsführung konkretisiert. Hierzu werden in der Karte aus Schritt 1 die kritischsten Punkte markiert. Diese sind (1) eine hohe Fehlerquote bei der Erfassung von Bestellungen, (2) lange Bearbeitungszeiten von Bestellungen und (3) wenig Kundenkomfort. Im Kontext der aktuellen Unternehmens- und Marktentwicklung zeigt sich als einer der dringendsten Punkte im Beispielun- ternehmen, dass durch verschärfte Re- gularien Dokumentationsverfahren drin- gend überarbeitet werden müssen, da sonst empfindliche Strafen drohen. Die immer komplexeren bürokratischen Anforderungen kosten im Unternehmen zu viele Ressourcen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich nicht auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren. Die Unzufriedenheit über zusätz- liche Mehrbelastungen durch diese Aufgaben ist groß. Es ist schlicht keine Zeit vorhanden, um neben dem Alltagsge- schäft zusätzliche Dokumentationen durchzuführen. Ein weiterer Punkt ist, dass das Unternehmen durch lau- fende öffentliche Ausschreibungen in naher Zukunft eine neue Kundenwelle erwartet. Diese kann durch die ge- genwärtigen Systeme nicht zuverlässig und komfortabel gehandhabt werden. Aktuell bricht die Geschwindigkeit des Systems bei erhöhten Kundenanfragen ein, die Be- dienung für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter ist kompliziert und es gibt zahlreiche Programmierfehler im System. Erschwerend kommen gewachsene IT-Strukturen hinzu, die nach und nach angeschafft und ein- geführt wurden, jetzt aber nicht mehr störungsfrei miteinander arbeiten. Die Erarbeitung einer konkreten, di- gitalen Lösung für diese Punkte wird von der Geschäftsführung in Abstim- mung mit dem neuen Digitalisierungs- verantwortlichen als erste Maßnah- me festgelegt. Weitere identifizierte Punkte, die nicht im direkten Zusam- menhang mit dem kommenden Ereignis stehen, werden dem ersten Ziel untergeordnet. Praxisbeispiel CHECKLISTE Eingrenzung von Handlungsbedarfen 1. Festlegung von Digitalisierungszielen 2. Kalkulation des Mehrwerts der Digitalisierung 3. Identifizierung der zu digitalisierenden Prozesse 4. Feststellung von Informationsbedarfen 5. Beschaffung von fehlenden Informationen I 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen Die kritischsten Punkte sind eine hohe Feh- lerquote bei der Erfassung von Bestel­lungen, lange Bearbeitungs­zeiten von Bestellungen und wenig Kundenkomfort.
  • 8. 1514 ede Unternehmerin und jeder Unternehmer weiß: Eine Investition muss gut überlegt sein. Während die Anschaffung eines neuen Geräts oder die Um- stellung auf ein neues Betriebssystem gut kalkulierbare Chancen und Risiken bergen, ist die Digitalisierung vielfach eine Investition in einen Bereich mit vielen Unbekannten. Sowohl die technische Ausstattung als auch die Qualifika- tion und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen zum Ziel des Digitalisierungsvorhabens passen. Die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein entscheidender Faktor zum Erfolg. Produktionsprozesse, Zusammenarbeit und Ablauforganisation sind in vielen Be- trieben historisch gewachsen. Sie haben sich zum Teil über viele Jahre eingespielt. Die Einführung digitaler Prozesse wird oft als radikaler Bruch mit Gewohntem empfunden. Die Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den gesamten Prozess durch eine offene Kommunikation und gezielte Weiterbildungsangebote hilft, Ängste abzu- bauen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu motivieren und an das Unternehmen zu binden. Die Ent- wicklung von Insellösungen, die von einzelnen Abteilungen oder Personen umgesetzt werden, wird vermutlich weni- ger erfolgversprechend sein als ein überzeugendes Ge- samtkonzept, in das alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beginn an einbezogen werden. Ebenso verhält es sich mit der Anschaffung von IT-Kom- ponenten. Einzellösungen, die nicht mit der bestehenden technischen Infrastruktur harmonieren, sollten vermieden werden. Von besonderer Relevanz ist der Umgang mit den neu er- zeugten Daten, denn egal welche Prozesse im Unterneh- men digitalisiert werden, es entstehen auf jeden Fall große Datenmengen. Wie dürfen sie weiterverarbeitet werden? Ist es beispielsweise unbedenklich, zur Nachbetreuung von Kundinnen und Kunden eine Muster-E-Mail zu erstellen und sie an alle bekannten E-Mail-Adressen der Kundinnen und Kunden zu schicken, indem man sie in das „CC“-Feld kopiert? Darf das Tor zum Firmengelände durch Kame- ras überwacht werden? Bin ich als Geschäftführerin bzw. -führer verpflichtet, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter gegebenenfalls über die Einhaltung des Bundesdaten- schutzgesetzes zu belehren? Die Einführung von digitalen Prozessen führt zu einer massiven Zunahme der Daten. Es bedarf daher einer sicheren und zukunftsorientierten Um- gangsstrategie zu deren Handhabung. Was soll erreicht werden? Ist die technische Infrastruktur für das Erreichen der Ziele ausreichend? Welche IT-Komponenten werden tatsächlich gebraucht und wie lassen sie sich in die bestehende Infrastruktur integrie- ren? Nicht für jede Digitalisierungsmaßnahme müssen Ser- ver mit gigantischem Speicherplatz angeschafft werden, und nur selten ist es im ersten Schritt notwendig, ganze IT-Strukturen auszutauschen. Vor dem Hintergrund un- übersichtlicher und sich rasant verändernder technischer Entwicklungen ist es wichtig, klar zu umreißen, was tech- nisch geleistet werden muss und was gegebenenfalls nach einer erfolgreichen Probephase nachgerüstet werden kann. Auch hier gilt das Credo: Die neueste Technik entscheidet nicht allein über den Erfolg eines Digitalisierungsprojekts. Benötige ich einen externen Partner für die technische Realisierung? Die Kompetenz für die Realisierung der technischen As- pekte eines Digtialisierungsvorhabens ist nur selten im eigenen Unternehmen vorhanden. Spezialisierte Unter- nehmen können zum Teil maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Aber woran erkenne ich einen seriösen Dienst- leister? Im Vorfeld muss möglichst klar umrissen werden, welche Fragen an den Dienstleister gerichtet werden sollen und welche Erwartungen bestehen. Was muss ich in Bezug auf Datensicherheit und Daten- schutz bedenken? IT-Sicherheit kommt eine große Bedeutung zu. Je höher der Grad der Digitalisierung ist, desto wichtiger werden auch Maß- nahmen zur Datensicherheit. Wie geht man beispielsweise bei einem Ausfall von IT-Systemen vor oder wie schützt man sein Unternehmen vor Ausspähung oder Datenverlust? Der Ausfall von Hard- und Software kann für ein kleines oder mittelstän- disches Unternehmen das Aus bedeuten. Nämlich dann, wenn beispielsweise durch einen sogenannten Festplatten-Crash Kundendaten, Aufträge, Buchhaltung und Personaldaten ver- nichtet werden. Welches Wissen ist bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorhanden und wie kann es bei Bedarf ausgebaut werden? Wie kann das Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter erschlossen und für andere nutzbar gemacht werden? Welche Kompetenzlücken müssen durch Weiterbildungs- maßnahmen, die Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder durch neue Partnerschaften geschlossen werden? Wie kann das vorhandene Wissen unter den Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern systematisch geteilt wer- den? Auch diese Fragen sollten offen und ehrlich im Vorfeld geklärt werden. Welche Fragen müssen beantwortet werden? J 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen
  • 9. 1716 achdem die ersten beiden Ziele definiert wurden, liegt der Schwerpunkt auf der technischen und per- sonellen Realisierung. Hierzu analysiert der verant- wortliche Mitarbeiter die betreffenden Aufgaben und Arbeits- schritte detailliert aus verschiedenen Nutzerperspektiven. Im Bestellprozess gilt es zum Beispiel aus der Kunden- perspektive herauszufinden: „Was stört den Kunden?“ Im Beispielunternehmen wird das durch direkte Befragung der Kundinnen und Kunden ermittelt. Ein Ergebniss die- ser Befragung ist, dass sie sich ein be- nutzerfreundlicheres Bestelltool mit Hilfefunktionen wünschen. Aus der Perspektive der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens und des Managements stehen andererseits die Filterfunktionen für Bestell- und Pro- duktionszahlen im Vordergrund. Auch hier werden direkte, persönliche Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Der Schlüssel zum Erfolg in diesem Schritt liegt im Perspek- tivwechsel: Was tut die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter den ganzen Tag? Was ärgert sie/ihn? Wo besteht Leerlauf? Wel- che Routinen gibt es? Es geht in diesem Schritt nicht nur dar- um, herauszufinden, was die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder die Kundinnen und Kunden sich wünschen, sondern auch darum, was sie schon über die Digitalisierung wissen und was sie technisch, konzeptionell usw. können. Nachdem durch dieses Vorgehen die Bedarfe und auch Kompetenzen festgestellt worden sind, wird im nächsten Schritt die Digitalisierung aus einer technischen Perspek- tive analysiert. Da im Unternehmen keine IT-Spezialisten angestellt sind, entscheidet der Digitalisierungsbeauf- tragte zusammen mit der Geschäftsführung, für die tech- nischen Details und die technische Umsetzung auf einen externen Partner zurückzugreifen. Um die Auswahl dieses Partners und die Zusammenarbeit so effizient wie möglich zu gestalten, wird ein Anforderungskatalog für die jewei- ligen Digitalisierungsprojekte erstellt. Dieser Katalog fungiert dabei gleichzei- tig als Leuchtturm für das Unternehmen selbst, um die eigentlichen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Während die Suche nach einem techni- schen Partner läuft, werden parallel weitere Punkte abge- arbeitet. So legt die Geschäftsführung in Rücksprache mit dem Digitalisierungsverantwortlichen und einem externen Juristen fest, wie mit den neu erzeugten Daten umgangen werden darf/soll und verfasst dazu entsprechend eine pas- sende Datenschutzerklärung. Zusätzlich entwickelt der Digitalisierungsverantwortliche bereits erste Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter. Praxisbeispiel CHECKLISTE Technische und personelle Bedarfe 1. Beantwortung der Frage: Weiß ich, was meine Mitarbeiter brauchen – können – wissen – wollen? 2. Erstellung eines Leistungsverzeichnisses und eines Anforderungskatalogs 3. Festlegung von Zuständigkeiten einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 3. Gewährleistung der Qualifikation der Zuständigen 4. Überprüfung technischer Voraussetzungen (zum Beispiel ausrechend schnelle Internetverbindung am Standort, Lieferbarkeit von neuen Komponenten) 5. Konzepterarbeitung für Datensicherheit und Datenschutz N 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Perspek- tivwechsel.
  • 10. 1918 ie beiden wesentlichen Fragen bei der Entschei- dung für die Digitalisierung in einem Unternehmen lauten: „Was habe ich davon?“ und „Was kostet es mich?“. Der technologische Fortschritt ist schnelllebig und eine umjubelte Innovation, etwa im Bereich der Automati- sierung, kann nach wenigen Jahren bereits wieder über- holt sein und eine neue Investition erfordern, um am Puls der digitalen Zeit zu bleiben. Die Ermittlung der aktuellen Marktpreise und des eigenen finanziellen Rahmens für die Einführung und den Dauerbetrieb der Maßnahme sind es- senziell. Nachdem die zentralen Themen der Digitalisierung immer auch mit der Qualifizierung von Mitarbeiten verbunden sind, werden die Personalkosten zumindest in der Start- phase steigen und nicht abnehmen. Investitionen in neue Prozesse und in die Entwicklung von Know-how sind im- materielle Vermögenswerte, die sich aber mittelfristig auszahlen werden und für eine gelungene Digitalisierung unumgänglich sind. Auf der anderen Seite werden die Investitionen in „traditi- onelle Hardware“ mittelfristig zurückgehen, denn Kapazi- täten können besser ausgenutzt und Maschinen besser in Stand gehalten werden. Häufig sind die Erfolgschancen von Digitalisierungsvorha- ben für externe Geldgeber noch schwierig zu beurteilen, weil sie firmenspezifische Anwendungen bzw. Problemlö- sungen zum Ziel haben (siehe Schritt 2 im Leitfaden). Es sollte demnach frühzeitig geprüft werden, wer als Finan- zierungspartner eines Digitalisierungsvorhabens in Frage kommt oder ob die Investition gegebenenfalls aus den lau- fenden Mitteln erfolgen kann. Wichtig ist auch die Frage nach der notwendigen Flexibili- tät. Erlaubt mir mein Finanzierungsmodell eine kurzfristige Anpassung des Digitalisierungsvorhabens an veränderte Marktbedingungen? Was soll erreicht werden? Was kostet das einzuführende digitale Projekt mit Blick auf Infrastruktur, Personal und Dauerbetrieb? In diesem Schritt gilt es, sich einen Überblick über die tat- sächlichen Kosten für die IT-Infrastruktur zu verschaffen. Es sollte überprüft werden, ob beispielsweise technische Anschaffungen aus dem Mittelzufluss des Unternehmens bewältigt werden sollen oder ob eine Bank als Partner ein- springen kann. Auch Leasing von Geräten kann als Option in Betracht gezogen werden. Kann und will ich die Mittel allein aufbringen oder kann ich Unterstützung erhalten? Wer kann unter Umständen unterstützen? Gibt es Förder- programme? Woher bekomme ich diese Informationen? Bei diesem Arbeitsschritt empfiehlt sich eine enge Zusammen- arbeit mit Steuer- oder Unternehmensberaterinnen und -be- rater, die das Unternehmen bereits gut kennen, oder auch mit der Hausbank. Wann amortisiert sich die Investition in die Digitalisierung meines Unternehmens? Die Umstellung wird zunächst mit Kosten verbunden sein. Für die betriebliche Kalkulation, aber auch für die Auswirkun- gen auf die Preisbildung sollten die Belastungen und Entlas- tungen durch die Digitalisierung der unternehmensinternen Abläufe rechtzeitig berechnet werden. Welche Fragen müssen beantwortet werden? D 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen
  • 11. 2120 ie Digitalisierung im Beispielunternehmen ist ge- prägt durch die folgenden drei Kernfragen: „Was ist technisch möglich?“, „Was brauche ich als Un- ternehmen wirklich?“ und „Was kann ich mir leisten?“. Diese Grundhaltung wird maßgeblich von der Risikobereitschaft und Finanzierungskraft des Unternehmens und der Ge- schäftsführung geprägt. Der Geschäftsführer im Beispiel- unternehmen reagiert sehr offensiv, indem er sagt: „Ich bin Unternehmer – ich lebe davon, Risiken einzugehen!“ Der Digitalisierungsverantwortliche er- stellt in Rücksprache bzw. direkter Zu- sammenarbeit mit dem technischen Partner eine Übersicht an zu tätigen Investitionen, möglichen Alternativen und ihren Auswirkungen. Dabei geht es zum einen um die einmaligen Kosten, die im Kosten-Nutzen-Verhältnis vernünftig ausfallen müssen und zum anderen na- türlich um die stetigen Kosten. Im Beispielunternehmen ist die Beantwortung der Finan- zierungsfrage bewusst gegen Förderprogramme ausgefal- len. Zum einen ist die Antragsstellung und Bearbeitung aus Sicht der Geschäftsführung zu zeitintensiv („… in der Zeit können wir das Geld auch selber verdienen …“), zum an- deren müssen oftmals konkrete Schritte und Investitionen in den Anträgen angegeben werden („Wie sollen wir heu- te wissen, was wir in Zukunft möglicherweise brauchen – völlig weltfremd. Wenn ich heute wüsste was ich in Zukunft brauche, müsste ich ja heute schon nicht mehr arbeiten!“). Die tägliche Arbeitspraxis im Beispielunternehmen zeigt deutlich, dass immer wieder kurzfristige Anpassungen be- nötigt werden oder (im schlimmsten Fall) eine komplette Verwerfung und Neukonzipierung einzelner Punkte not- wendig ist. Vorher definierte Maßnahmen und Schritte in den Förderkriterien werden im Beispielunternehmen des- halb als zu einengend und hinderlich im Hinblick auf die be- nötigte Flexibilität im Gestaltungspro- zess wahrgenommen („Wir wollen das Thema frei und ungehemmt angehen und uns nicht vorschreiben lassen, wie wir zu digitalisieren haben!“). Um die Finanzierung der Digitalisie- rung dennoch nachhaltig gestalten zu können, werden die Projekte wie- derum in kleine Teilprojekte aufgeteilt, die dann anhand ihrer Priorität und der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens umgesetzt werden. Sollte doch einmal eine externe Finanzierung notwendig sein, so erfolgt sie im Beispielunternehmen über die Hausbank. Praxisbeispiel CHECKLISTE Kosten und Finanzierung 1. Prüfung von Vor- und Nachteilen einer Förderung von Förderbanken oder staatlichen Programmen 2. Analyse der Praxistauglichkeit von Förder- programmen 3. Abfragung der Verfügbarkeit und Antrags- verfahren von Fördermitteln 4. Entwicklung alternativer Formen der Finanzierung: Eigenkapitalfinanzierung, Bankkredite, Leasing- modelle bzw. durch Serviceverträge oder Contracting D 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen Wir wollen das Thema frei und ungehemmt angehen und uns nicht vor- schreiben lassen, wie wir zu digitalisieren haben!
  • 12. 2322 ei dieser Stufe der Vorbereitung steht die Ein- bindung anderer an dem Digitalisierungsprozess Beteiligter, wie die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder externe Kooperationspartner, im Vor- dergrund. Deren Einbeziehung sollte vor dem Start der praktischen Umsetzung des Digitalisierungsvorhabens erfolgen. Dies hat nicht nur kommunikative Gründe, son- dern ein solches Vorgehen kann auch dazu beitragen, Auf- gaben und Verantwortung im Unternehmen zu verteilen, die Fachkenntnis und Erfahrung anderer Beteiligter einzu- binden, Angst vor Veränderungen zu nehmen und die Un- terstützung der Beschäftigten und Kundinnen und Kunden bzw. Auftraggeber für den Transformationsprozess zu ge- währleisten. Je nach Größe beginnen Unternehmen einen solchen Digitalisierungsprozess oft mit einer Betriebsver- sammlung oder einem Auftakt-Workshop. Die Veränderungen eines Digitalisierungsprozesses betref- fen aber nicht nur die Beschäftigten eines Unternehmens, sondern auch dessen Führungskräfte. Es entstehen neue (technische) Anforderungen, denen Führungskräfte ge- recht werden müssen, damit das Vorhaben gelingt. Ein Ergebnis dieses Planungsschrittes kann in einem Grob- konzept für eine Umsetzungsplanung bestehen, das neben der Beschreibung von Handlungsfeldern auch eine Zeit- planung enthält. Eine solche Matrix ist besonders dann von Bedeutung, wenn Vorlaufzeiten oder die unternehmens- interne Urlaubsplanung berücksichtigt werden müssen. Was soll erreicht werden? Wer ist von der Digitalisierung des Unternehmens betroffen? Neben den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird eine Reihe anderer sogenannter Stakeholder von dem Um- stellungsprozess im Rahmen der Digitalisierung betroffen sein. Dazu gehören zum Beispiel Kundinnen und Kunden, Auftraggeber, Lieferanten, Dienstleister. Diese im Vorfeld zu informieren, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass deren Erfordernisse in die eigene Planung einbezogen werden und Verständnis für die Veränderungen des Umstel- lungsprozesses besteht Wie involviere ich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Umfassende Veränderungsprozesse wie die Digitalisierung eines Unternehmens wecken bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beides: Ängste und Erwartungen. Sowohl den Ängsten als auch den Erwartungen kann durch eine frühzei- tige Information begegnet werden (Management of Expec- tations/Erwartungsmanagement), um Blockaden und Frus- trationen zu vermeiden. Um die mit der Digitalisierung einhergehende Workload auf viele Schultern zu verteilen, kann es sinnvoll sein, bestimmte Aufgaben in dem Digitalisierungsprozess an Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter zu delegieren und feste Zuständigkeiten im Unternehmen zu verteilen. Dadurch kann eine gemein- sam getragene Verantwortung für die Gestaltung der Verän- derungsprozesse entstehen (Ownership). Was ändert sich für mich als Führungskraft? Jede Führungskraft sollte sich vor Beginn des Digitalisie- rungsprozesses die Frage beantworten, wo im Unternehmen die Digitalisierungskompetenz angesiedelt sein soll. Abhän- gig von den spezifischen Bedingungen des jeweiligen Unter- nehmens kann diese Kompetenz „Chefsache“ sein, sie kann aber auch anderen übertragen werden. Ist eine externe Beratung für den Veränderungs- prozess notwendig? Abhängig vom Grad der Komplexität kann die Einbeziehung externer Unternehmensberaterinnen und -berater in den je- weiligen Digitalisierungsprozess erforderlich sein – entweder für Fragen der Ablauforganisation oder der technischen IT- Umstellung. Bevor diese Frage allerdings positiv entschieden wird, sollte die Grundsatzentscheidung vorangestellt wer- den, welche Entscheidungen und Abläufe das Unternehmen aus der Hand geben möchte und welche es sich zutraut, sel- ber intern zu lösen. In der Ablaufplanung wäre dann festzu- legen, zu welchem Zeitpunkt eine externe Beratung für das Unternehmen hilfreich sein kann. Welche Fragen müssen beantwortet werden? B 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen
  • 13. 2524 achdem die konkreten Ziele festgelegt sind, ein technischer Partner gefunden wurde und die nachhaltige Projektfinanzierung steht, wird das Projekt in seiner Gesamtheit umfassend kommuniziert. Im Beispielunternehmen läuft diese Kommunikation über das mittlere Management bzw. über die Führungskräfte, die am stärksten mit der Belegschaft zusammenarbeiten. Dadurch ist es möglich, die Informationen über die kom- menden Veränderungen und ihre Auswirkungen schnell im Unternehmen zu verbreiten. Da dies nicht direkt über die oberste Füh- rungsebene geschieht, sondern durch den oftmals direkten Vorgesetzten, be- kommt die Kommunikation einen ande- ren, weniger hierarchischen Charakter. Vor diesem Vorgehen war die Stimmung im Unternehmen oftmals: „Was haben die sich in der Geschäftsführung nun schon wieder ausgedacht?!?“. In dieser Form der unterneh- mensweiten Kommunikation werden Details bewusst aus- gespart, jedoch wird hervorgehoben, dass es für die direkt betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Schulungen, Workshops etc. geben wird. Gerade für Führungskräfte der mittleren Ebene und die ausführenden Angestellten, die oftmals einen Bedeu- tungs- und/oder Arbeitsverlust durch die Digitalisierung befürchten, ist diese Art der Einbeziehung und Kommu- nikation wichtig. So kann ihnen gezeigt werden, dass sie weiterhin ein wichtiger Teil des Unternehmens sind, auch wenn einzelne Aspekte ihrer Arbeit sich verändern werden. In der Umsetzungsphase ist jede Mitarbeiterin/jeder Mitar- beiter zur Zuarbeit verpflichtet, trägt jedoch keine Verant- wortung beim einzelnen Projekt. Diese liegt alleine beim Digitalisierungsverantwortlichen. Diese Verantwortlichkeit umfasst nicht nur die Umsetzung der Maßnahme selber, sondern auch die Gestaltung der Schu- lungen, Workshops und Coachings, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Digitalisierung mitzunehmen. Hier obliegt es dem Digitalisierungsver- antwortlichen, Art und Umfang festzu- legen und zur Durchführung bei Bedarf auf externe Partner zurückzugreifen. Als oberstes Gebot bei der Umsetzung ist zwischen der Ge- schäftsführung, dem Digitalisierungsverantwortlichen und dem Technikdienstleister vereinbart worden, dass der Ge- schäftsbetrieb nicht gestört oder behindert werden darf bzw. dass die Kundin/der Kunde von solchen Behinderun- gen nichts mitbekommt: „Das Geld muss weiter verdient werden!“ Praxisbeispiel CHECKLISTE Umsetzungsplanung 1. Prüfung von Auswirkungen auf Kundinnen und Kunden sowie Geschäftsbetrieb 2. Entwicklung eines Plan B für auftretende Probleme 3. Kommunikation der Umstellungsphase an Auftraggeber und Abnehmer 4. Einbeziehung individueller Erwartungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die künftige Arbeitsplatzgestaltung 5. Vorbereitung der Führungskräfte auf die Veränderungen 6. Vorbereitung und Prüfung von Verträgen mit Dritten durch Kooperationspartner des Unternehmens N 1. Bestands- aufnahme 4. Kosten und Finanzierung 5. Umsetzungs- planung 3. Technische und personelle Bedarfe 2. Eingrenzung von Handlungsbedarfen Was haben die sich in der Geschäfts- führung nun schon wieder ausgedacht?!?
  • 14. 2726 Hr. Thiessen: „Vielen Dank, lieber Herr Kühn, für die ge- meinsame Erarbeitung des Leitfadens zur Digitalisierung. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, sich so hinter die Kulissen schauen zu lassen. Aber ich bin sehr beein- druckt von Ihrer Firma!“ Hr. Kühn: „Sehr gerne. Es war mir eine Freude und ein echtes Anliegen. Auch wenn sie ja gesehen haben, was im Moment bei uns los ist. Vor lauter Tagesgeschäft vergisst man manchmal, sich um die Zukunft zu kümmern. Deshalb habe ich die Anregung der Mittelstand 4.0-Agentur gerne aufgenommen.“ Hr. Thiessen: „Es war für uns wirklich spannend, in ein Un- ternehmen hinein blicken zu dürfen, das eigentlich mitten in einem Digitalisierungsprozess steckt. “ Hr. Kühn: „Mit allem was dazu gehört: Termindruck, Mit- arbeitergespräche, Investitionen, Neues dazulernen. Und das normale Geschäft muss ja auch noch weiter gehen.“ Hr. Thiessen: „Warum genau haben Sie die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen eigentlich angestoßen?“ Hr. Kühn: „Eine klassische Investition in die Zukunft würde ich sagen. Wir beteiligen uns gerade an einigen öffentlichen Ausschreibungen. Auf diese Aufträge müssen wir vorberei- tet sein. Das sind jeweils richtige Großaufträge, sehr an- spruchsvoll. Das schaffen wir ohne die Digitalisierung der Prozesse nicht mehr. Wir müssen hocheffizient sein, wenn wir unsere Kunden zufriedenstellen wollen.“ Hr. Thiessen: „Das stimmt. Ich sehe bei ihnen hochmoder- ne Küchen mit viel Technologie im Hintergrund. Ich sehe auch eine komplexe Produktions- und Lieferlogistik. Von außen betrachtet würde man gar nicht vermuten, dass ein Unternehmen, das Kindergärten und Schulen mit Essen beliefert, so viele Digitalisierungsansätze hat.“ Hr. Kühn: „Das ist so wie überall – die Digitalisierung er- fasst alle Bereiche. Das fängt bei den Bestellungen an und hört bei den Dokumentationspflichten gegenüber Behör- den auf. Nur kochen müssen wir schon noch selber (lacht). Aber im Ernst: Jedes Unternehmen muss sich ständig weiterentwickeln. Wir müssen konkurrenzfähig und am besten immer auch einen halben Schritt schneller als die Wettbewerber sein.“ Hr. Thiessen: „Wir haben gesehen, dass sie den Prozess sehr sorgfältig geplant haben und sogar extra einen Digi- talisierungsbeauftragten eingestellt haben. Das ist im mit- telständischen Bereich nicht immer selbstverständlich.“ Hr. Kühn: „Ja klar. Das muss alles reibungslos klappen. Wir können ja nicht einfach den Betrieb für ein paar Tage einstellen. Das Geschäft muss weiter laufen. Aber bei aller Planung kann es trotzdem immer noch mal anders kom- men. Dann müssen sie einfach schnell handeln und das am besten so, dass die Kunden nichts davon mitbekommen.“ Hr. Thiessen: „Dann wünschen wir Ihnen gutes Gelingen!“ Hr. Kühn: „Danke! Und ich wünsche Ihnen viel Erfolg für die Veröffentlichung Ihres Leitfadens. Vielleicht können ja an- dere Mittelständler von unseren Erfahrungen profitieren.“ Im Gespräch: Klaus Kühn, Geschäftsführer der Drei Köche GmbH und Prof. Dr. Thomas Thiessen, Konsortialleiter der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation In fünf Schritten zur Digitalisierung – Ein Leitfaden ist eine Veröffentlichung der BSP Business School Berlin im Rahmen der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation Herausgeber: BSP Business School Berlin GmbH Calandrellistraße 1-9, 12247 Berlin Telefon: 030 76683753-10 Telefax: 030 76683753-19 E-Mail: info@businessschool-berlin.de Amtsgericht Berlin Registergericht HRB 145457 B Geschäftsführerin: Ilona Renken-Olthoff Redaktion: Prof. Dr. Thomas Thiessen Dr. Jenny Oltersdorf Jost de Jager Christoph Augustin Gestaltung und Produktion: Charles Ashman info@ashman.de Druck: Stand: Mai 2017 Impressum
  • 15. 2928 Das Themenspektrum des Mittelstand 4.0-Kompetenz- zentrums Hannover erstreckt sich von der Digitalisierung einzelner Produktions-und Logistikprozesse über Recht und Ökonomie bis hin zu Arbeit 4.0. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover E-Mail: kuiper@mitunsdigital.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt adres- siert Unternehmen mit Weiterbildungsangeboten zu effizi- enten Wertschöpfungsprozessen, Arbeit 4.0, IT-Sicherheit, neue Geschäftsmodelle und Energiemanagement. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt E-Mail: marth@darmstadt.ihk.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund un- terstützt KMU an drei Hubs mit Ansätzen zur intelligenten Automatisierung von Produktionssystemen, für autono- me Logistiksysteme und Lösungen im Bereich Produkti- onstechnik. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund E-Mail: info@digital-nrw.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern bietet mit einer komplett modularisierten, herstellerü- bergreifenden Industrie-4.0-Anlage Unternehmen eine realitätsnahe Demonstrations- und Testumgebung. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum E-Mail: info@komz-kl.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin infor- miert Unternehmen in folgenden vier Bereichen digitaler Transformationsprozesse: Wertschöpfungsprozesse 4.0, Digitales Marketing, Geschäftsmodelle und Personal. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin E-Mail: info@gemeinsam-digital.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz ver- fügt über ein breites Leistungsportfolio mit Instrumenten zur Integration von Industrie 4.0 unter Berücksichtigung rechtlicher Fragestellungen. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz E-Mail: info@betrieb-machen.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum in Ilmenau deckt thematisch unter anderem Aspekte rund um den 3D- Druck und automatische Prozess- und Qualitätskontrolle ab. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau E-Mail: info@kompetenzzentrum-ilmenau.digital Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg hat ei- nen besonderen Fokus auf dem Bereich Logistik im Sinne einer umfassenden Supply Chain-Betrachtung. Quer- schnittsthemen liegen u.a. im Bereich der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg E-Mail: kompetenzzentrum@hk24.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg hält u.a. Angebote zu Automatisierungslösungen oder Software- und Assistenzsystemen bereit. Querschnitts- themen liegen u.a. im Bereich Organisation, Technik und Geschäftsmodelle. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg E-Mail: info@kompetenzzentrum-augsburg-digital.de Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart zeigt Digitalisierungslösungen in den Themenfeldern Smart Mobility, Smart Production, Smart Building und Smart Health. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart E-Mail: joerg.castor@iao.fraunhofer.de Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk führt Unter- nehmen mit Hilfe sog. Schaufenster an die Digitalisierung heran. Kompetenzzentrum Digitales Handwerk E-Mail: info@zdh.de Weitere Zentren werden in 2017 sukzessive entstehen. Die Initiative Mittelstand-Digital - Strategien zur di- gitalen Transformation der Unternehmensprozesse informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Regionale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem klei- nen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produk- tionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrations- zentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenlose Nut- zung aller Angebote von Mittelstand-Digital. Weitere Informationen zu Mittelstand-Digital finden Sie unter www.mittelstand-digital.de. Wer hilft mir weiter?
  • 16. 3130 Kompetenzzentren der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ Agenturen der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ Kompetenzzentrum Digitales Handwerk Regionale Schaufenster Mittelstand 4.0-Agentur Cloud Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hamburg Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum BerlinKompetenzzentrum Digitales Handwerk Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Hannover Mittelstand 4.0-Agentur Prozesse Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Ilmenau Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Darmstadt Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserlautern Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg Augsburg Berlin Hannover Dresden Regensburg Oldenburg Hamburg Dortmund Stuttgart Ilmenau Darmstadt Kaiserslautern Chemnitz Bayreuth Koblenz Mittelstand 4.0-Agentur Handel Mittelstand 4.0 Agentur Cloud Die Mittelstand 4.0-Agentur „Cloud“ unter der Leitung des Fraunhofer Institut für Arbeitswirt- schaft und Organisation, Stuttgart, unterstützt bei Fragen des Einsatzes und der Verbreitung von Cloud-Computing-Technologien. http://www.cloud-mittelstand.digital/ Mittelstand 4.0 Agentur Prozesse Die Mittelstand 4.0-Agentur „Prozesse“ unter der Leitung des FTK Forschungsinstituts für Telekom- munikation und Kooperation e.V. in Dortmund leis- tet Hilfe beim Einsatz von digitalem Prozess- und Ressourcenmanagement. http://www.prozesse-mittelstand.digital/ Mittelstand 4.0 Agentur Kommunikation Die Mittelstand 4.0-Agentur „Kommunikation“ unter der Leitung der BSP Business School Berlin trägt zur Verbreitung digitaler Kommunikationsprozesse, Wissensmanagement, eLearning und Innovations- management bei. http://kommunikation-mittelstand.digital/ Mittelstand 4.0 Agentur Handel Die Mittelstand 4.0-Agentur „Handel“ unter der Leitung von ifH Institut für Handelsforschung GmbH in Köln beantwortet Fragen zu neuen Technologien im Digitalen Handel wie beispielsweise zur eRech- nung und zum Produktionsverbindungshandel. http://handel-mittelstand.digital/
  • 17. 32 Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation Wetzlarer Str. 30 14482 Potsdam  Tel. +49 331-982225-07 www.kommunikation-mittelstand.digital