4. Die Ziele für heute:
- Einen Überblick über den Status quo bei Social
Media bekommen!
- Facebook in der Praxis für schulische Zwecke
einsetzen!
- über die Chancen und Risiken des Big-Data-
Zeitalters lernen!
- Die Vermittlung von Privatsphäre und
Datenschutz im Unterricht erarbeiten
5. Der Fahrplan für heute I:
Block A: (90 Minuten)!
1. Vorstellungsrunde
2. Vortrag: “Social Media in Gesellschaft und Schule”
10:30 - 11:00 Kaffeepause
Block 2: (90 Minuten)!
3. Praxis: „Facebook hautnah: Gruppen, Seiten und
Werbung“
4. Übung: Facebook sinnvoll im Unterricht einsetzen
12:30 - 14 Uhr Mittagspause
6. Der Fahrplan für heute II:
Block C: (90 Minuten)!
5. Vortrag: “Privatsphäre im Big-Data-Zeitalter”
6. Praxis: „Mit der Tarnkappe durchs Internet“
15:30 - 15:45 Kaffeepause
Block D: (90 Minuten)!
7. Arbeitsgruppen:„Vermittlung von Privatsphäre“
8. Präsentation der Arbeitsergebnisse
17:15 Ende
8. Vorstellungsrunde:
• Was unterrichte ich?
• Wie ist meine eigene Nutzung von bzw. meine
Einstellung bezüglich Social Media?
• Wie nutze ich Social Media bereits beruflich? Wenn
nein: warum nicht?
• Welche positiven und welche negativen Erfahrungen
habe ich mit Social Media gemacht?
• Was erwarte ich mir vom heutigen Tag?
19. Social Media in Zahlen
Facebook:
802 Mio. tägliche Nutzer,
1,28 Mrd. monatliche Nutzer (1/6 der Welt)
6 Mrd. Likes pro Tag
350 Mio. Fotos pro Tag
4,75 Mrd. Statusmeldungen pro Tag
Mehr als 100 Milliarden Freundschaften
Twitter:
255 monatlich aktive Nutzer
500 Millionen Tweets/Tag verschickt
20. Social Media in Zahlen II:
Instagram:
200 Millionen Nutzer pro Monat
60 Millionen Fotos pro Tag
20 Milliarden Fotos insgesamt
1,6 Mrd. Likes pro Tag
WhatsApp:
500 Millionen monatliche Nutzer
700 Millionen Fotos pro Tag
100 Millionen Videos pro Tag
20 Mrd. Nachrichten pro Tag verschickt
44 Mrd. Nachrichten pro Tag empfangen
21. Social Media in Zahlen III:
YouTube:
1 Mrd. monatliche Besucher
100 Stunden Video/Minute hochgeladen
6 Mrd. Stunden Videokonsum/Monat
Snapchat:
700 Millionen Fotos und Videos pro Tag
Mehr als 30 Millionen Nutzer (geschätzt)
Tumblr:!! ! ! ! ! ! Wordpress:
191,5 Mio Blogs 409 Mio. Leser/Monat
83,1 Mrd. Beiträge 42,6 Mio. Beiträge/M
22. Facebook: Ø 383 Freunde (Median: 200)
7 Likes/Tag, 0,4 Fotos/Tag, 6 Beiträge/Tag
Twitter:
2 Tweets/Tag
Instagram:
0,3 Fotos pro Tag
8 Likes/Tag
WhatsApp:
1,4 Fotos/Tag, 0,2 Videos/Tag
40 Nachrichten/Tag
Social Media pro Kopf:
25. Kinder & Jugendliche heute:
• 41 Prozent der ö. Kinder im
Vorschulalter nutzen das
Internet mindestens einmal die
Woche (Games, Fotos, Videos,
Musik)
• 1,2 Prozent der Jugendlichen
in EU-Ländern sind Internet-
süchtig, knapp 13 Prozent
gefährdet
• 71 Prozent der deutschen
Jugendlichen sagen, dass
ihren Eltern egal ist, was sie im
Internet machen
Quellen: saferinternet.at, Universität Mainz, McAfee
26. Jugendliche & Smartphones:
• Jugendliche zwischen 12 und 19
sind pro Tag 3 Stunden online,
das entspricht einer Steigerung
von 50 min gegenüber 2012
• 2011 hatten 29 Prozent ein
Handy oder Smartphone, 2013
sind es schon 73 Prozent
• 45 Prozent verwenden Zeit im
Netz zur Kommunikation, 17
Prozent für Spiele, 13 Prozent für
Siche nach Infos, 24 Prozent für
Musik, Videos etc.
Quelle: JIM-Studie 2013
27. = Phone + snubbing (engl. für „jmd.
gleichgültig abweisen“)
Trend 1: Phubbing
28. • Vor allem Instagram in
Kombination mit
Smartphones hat die
Welle der Selbstporträts
ausgelöst
• Digitale Kommunikation
wird dadurch immer
bildlastiger und
ich-bezogener
Trend 2: Selfies
29. Trend 3: Messaging
• Messaging-Apps wie
WhatsApp, Line,
Messenger oder Telegram
treten das Erbe der SMS an
!
• Während Facebook, Twitter
und Instagram sehr öffentlich
genutzt werden, findet hier
ein Rückzug ins Private statt
30. Trend 4: Sticker
• Der Trend aus Japan
erfasst auch den Westen
• Anstatt Wörter zu tippen,
werden Emotionen,
Erlebnisse etc. in Bilder
gefasst
!
• Internetfirmen haben das
als Geschäft erkannt
31. Trend 5: Ephemeral
• Digitale Kommunikation
soll flüchtig werden
!
• Snapchat, Path Talk,
Slingshot u.a. löschen
gesendete Bilder, Fotos,
etc. nach Sekunden
oder Tagen von ihren
Servern
36. Privatsphäre von Profilen für
Freunde von Freunden (n=39)
5 %
18 %
46 %
31 %
Offen Halb offen
Geschlossen Kein Profil
38. Und viele Fundstücke mehr:
Ich weiß, wer sich im Fasching gerne als Playboy-Hase verkleidet
Ich weiß, wer kürzlich im Krankenhaus war
Ich weiß, wer wem ein virtuelles Küsschen zugeschickt
Ich sah ein Video, dass unter der Schulbank gedreht wurde
Ich habe gesehen, wer mit wem Tequila trinkt
Ich weiß, wer mit wem beim Shoppen in einer Kabine war
39. Aber blauäugig sind
Jugendliche sicher nicht:
• Gegenüber Facebook sind
Jugendliche in Österreich am
kritischsten, weniger kritisch
gegenüber WhatsApp
• Frühere Facebook-Postings
werden oft als peinlich
empfunden
• Kontaktanfragen werden
überprüft und nicht sofort
bestätigt
Quelle: Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung an der FH Oberösterreich
41. Sorge um Daten steigt:
• Mehr als die Hälfte der
ÖsterreicherInnen sorgt sich
um persönliche Daten -
Tendenz steigend
• Nur 12% sehen ihre Daten im
Internet als „sicher“ bzw. nur
1% als „sehr sicher“ an
• Hohe Risikobereitschaft bei
Apps: Viertel würde gefährliche
Apps verwenden
• Auf Facebook und WhatsApp
wollen die wenigsten verzichten
Quelle: A1 Social Impact Studie 2013
44. Milliardeneinnahmen mit Werbung 2013:
Google: 55,5 Mrd. US-Dollar
Facebook: 7,9 Mrd. US-Dollar
Twitter: 664 Mio. US-Dollar
BMW: 60,5 Mrd. Euro
Red Bull: 5,04 Mrd. Euro
!
ORF: 206 Mio. Euro
zum Vergleich:
45. Social Media erobert Medien:
• Recherche
• Inhalte
• Traffic
• Journalisten
als Social-
Media-
Marken
46. Social Media erobert Politik:
• US-Wahlen 2008 und 2012
nahmen Data Scientists eine
wesentliche Rolle ein
• Politiker sind - manchmal
besser, manchmal schlechter -
auf Facebook vertreten
• Vorzugsstimmenwahlkampf
von Sebastian Kurz (ÖVP) gilt
als erster erfolgreicher Social-
Media-Wahlkampf in Ö
47. Social Media erobert Wirtschaft:
• Wo Menschen sind, ist auch
die Wirtschaft nicht weit
• Imagepflege (Red Bull,
GoPro)
• Kunden-Service (A1, Drei,
etc.)
• Neue Kundschaft gewinnen
(Start-ups)
• Informationen bieten
(Homepage-Ersatz)
48. Wie verändert Social Media uns,
und wie prägen wir Social Media?
• weak ties
• Narzissmus
• Voyeurismus
• Clicktivismus
• letztlich gibt es
nicht DIE Antwort
auf diese Frage
51. Facebook-Profil anlegen:
• E-Mail-Adresse anlegen unter
gmail.com
• Name, Passwort etc. erfinden
• Blaues „Porträt“-Bild laden
und als Profilfoto wählen
• alles überspringen
• Los geht´s!
52. Facebook Gruppen:
• Gruppen für Nutzer mit
gemeinsamen Interessen, z.B.
Kollegen, Sportverein,
Schulklasse etc.
• Mitglieder müssen nicht
miteinander befreundet sein
• Gruppen können „geheim“
sein
• Links oder Dateien teilen
• Fragen stellen
• Events erstellen
53. Facebook Seiten:
• so etwas wie eine Homepage
• öffentlich einsehbar
• Links, Bilder, Videos teilen
• von mehreren Nutzern in
verschiedenen Rollen
bearbeitbar
• Fans werden über via „Like“
zum Abonnenten
• Statistiken über Fans und
Interaktionen
55. Facebook Werbung:
• Ziele: Aufmerksamkeit für eine
Page, eine Webseite oder eine
App zu bekommen
• Kreation: Bestimmen, wie die
Werbung aussehen soll!
• Targeting: Festlegen, wer die
Werbung sehen soll
• Zahlen: Wenn Nutzer klicken,
bekommt Facebook Geld
56. 4 Vierergruppen erarbeiten:
• 30 Minuten
Arbeitszeit
• danach
präsentiert jede
Gruppe ca. 5
Minuten ihre
Ideen
• Wie können sich Facebook-Gruppen
sinnvoll in der Schule/im Unterricht
einsetzen lassen?
• Wie können sich Facebook-Seiten
sinnvoll in der Schule/im Unterricht
einsetzen lassen?
• Welche Voraussetzungen müssten für
den Einsatz geschaffen werden?
60. Auf und Ab in der Geschichte:
• Im Altertum war
Privatsphäre den
Bürgern vorbehalten,
Sklaven hatten keine
• Auch Leibeigene im
Mittelalter nicht
• Selbst Könige mussten
darauf verzichten
• Nazi-Regime und Stasi
61. Privatsphäre = Menschenrecht:
• Erklärung der Menschen-
rechte, Artikel 12, (1948):
„Niemand darf willkürlichen
Eingriffen in sein Privatleben,
seine Familie, seine
Wohnung und seinen
Schriftverkehr oder
Beeinträchtigungen seiner
Ehre und seines Rufes
ausgesetzt werden. Jeder
hat Anspruch auf rechtlichen
Schutz gegen solche
Eingriffe oder
Beeinträchtigungen.“
• Right to Privacy, 1890:!
US-Anwälte Samuel Warren und
Louis D. Brandeis formulieren in
einem Aufsatz erstmals explizit,
dass jeder Mensch das Recht
hat, in Ruhe gelassen zu
werden.
!
• Deutschland, 1972:!
Das weltweit erste
Datenschutzgesetz gab es
dann in Deutschland – 1972
wurde der Begriff “Datenschutz”
in das hessische Gesetz
aufgenommen.
62. Datenschutz = Schutz der
Privatsphäre
• Österreich und Deutschland
haben die schärfsten Daten-
schutzgesetze weltweit
• EU-Datenschutzverordnung:
- Recht auf Vergessen
- hohe Strafen bei Vergehen
- Privacy by Design
• Durch Snowden-Enthüllungen
verschärfte Frage
• Heftiges Lobbying von
US-Firmen gegen die EU-
Pläne
65. „Big data is like teenage sex:
Everyone talks about it,
nobody really knows how to do it,
everyone thinks everyone else is doing it,
so everyone claims they are doing it.“
- Dan Ariely, Duke University,
6. Jänner 2013
69. The 4 Big V`s of Big Data:
•Volume: Die meisten US-Firmen haben bereits mehr als 100
Petabytes an Daten gespeichert
•Velocity: Bsp.: YouTube
•Variety: Von Facebook-Likes über Herzschlagfrequenz,
Aktienkurs, Webvideos, Location-Data bis zu Gesichts-Tags
•Veracity/Validity/Volatility: Schlechte Datenqualität kostet
Weltwirtschaft IBM zufolge pro Jahr 3,1 Bio. Dollar/Jahr
Quelle: IBM, http://www.ibmbigdatahub.com/infographic/four-vs-big-data
71. Beispiel 1: Google Flu Trends
http://www.google.org/flutrends/
• 45 Suchbegriffe
werden getrackt
• täglich aktuelle
Werte für 29
Länder weltweit
• Kritik: Grippefälle
wurden
überschätzt
73. Beispiel 3: Facebook
• positive und negative
Worte in Statusmeldungen
von Mitgliedern werden
aggregiert und
ausgewertet
• Sentimentanalyse von
Statusmeldungen auch
während US-Vorwahlen der
Republikaner 2012
• Big-Data-Analysen werden
nicht mehr öffentlich
kommuniziert
Facebook Gross National Happiness Index
Measure GOP Candidate Buzz for Politico
74. Beispiel 4: SwiftKey
• Eine kleine App, mit der
man die Tastatur einfärben
kann
• Bei Erlaubnis lernt sie mit,
wie man kommuniziert, um
bessere Wortvorschläge zu
liefern
• Firma aggregiert Daten
von 200 Mio. Geräten in
der Cloud (Amazon-Server)
• Wird zum Anbieter von
Spracherkennung
77. Beispiel 7: Obama
• Datenwissenschaftler waren
wichtiger Bestandteil des
Wahlkampfteams
• Nicht nur, mit wem (Alter,
Geschlecht, Einkommen,
Wahlbezirk etc.) man
kommuniziert, sondern wie
• z.B. Single-Haushalte wurden
per Telefon adressiert, bei
Familien funktionierte das
nicht so gut (Zeitfaktor)
78. Beispiel 8: Mahü
• Auch rund um die
Volksbefragung zur Zukunft
der Mariahilferstraße wehte ein
Hauch von Obama durch
Neubau
• Agentur mindworker
analysierte für die Grünen
Daten von 25.000
Wahlberechtigten
• Mailings wurden auf Basis
dieser Daten hinsichtlich Alter,
Geschlecht und Nationalität
personalisiert
80. Big Brother NSA
• 5 Milliarden Daten über Handy-
Standortdaten pro Tag
• Daten von Google, Facebook, Apple, usw.
• 200 Millionen SMS pro Tag
• Kapazitäten, um eine Milliarde
Telefongespräche pro Tag zu speichern
• Datencenter in Utah soll Yottabytes oder
zumindest hunderte Petabytes Daten
speichern können
• Politik handelt nicht/kaum: Halbherzige
NSA-Reform in den
USA, kaum Konsequenzen in Europa, erst
als Merkel-Handy-Affäre
losgeht, kommt langsam Bewegung
84. Wie man im Netz identifiziert wird:
• Bitte surfen Sie auf meinen
Blog www.jakkse.com
• Per Google Analytics werden
Sie analysiert
• Klicken Sie auf Like oben ->
die Facebook-Seite analysiert
• IP-Adresse ermitteln:
http://www.utrace.de
85. Privatsphäre-Browser TOR
• „The Onion Router“ gilt als
wichtigste Instrument zum
anonymen Surfen
• Nicht nur Aktivisten in
autoritären Staaten nutzen
es, sondern etwa auch
Journalisten, Firmen oder
die Polizei
• kostenlos, finanziert sich
über Spenden und
Fördergelder des US-
Außenministeriums
86. Privatsphäre-Browser TOR
• Auf www.torproject.org
surfen und auf
„Download TOR“ klicken
• Browser starten und mit einer
anderen IP-Adresse surfen
• jetzt wieder die IP-Adresse
ermitteln:
http://www.utrace.de
87. Browser-Plugins & Search:
1. DuckDuckGo & Startpage:
Alternativen zu Google, die
keine bzw. möglichst wenige
Daten über Nutzer sammeln
2. Disconnect: Blockiert
Google, Facebook, Twitter, uvm.
auf Seiten von Dritt-Anbietern!
!
3. Ghostery: Zeigt an, welche
Dritt-Dienste in Webseiten
Nutzer tracken!
90. 4 Vierergruppen erarbeiten:
• 45 Minuten
Arbeitszeit
• danach präsentiert
jede Gruppe ca.
5-10 Minuten ihre
Ideen
• gemeinsame
Zusammenfassung
• Ist der Status quo der Lehrinhalte betreffend Social Media,
Privatsphäre, Datenschutz etc. Ihrer Meinung nach
ausreichend? Wenn nein: Was fehlt?
• Wie könnte man Schülern Datenschutz und Privatsphäre
am besten vermitteln?
• Welche Mittel und welches Wissen brauchen Lehrer heute,
um das Thema richtig vermitteln zu können?
• Auf welche bestehenden geschichtlichen, literarischen,
philosophischen Lehrinhalte etc. könnte man dabei
zurückgreifen?
• In welchem Schulfach wäre die Vermittlung von
Datenschutz und Privatsphäre am besten aufgehoben?
• Ab welchem Alter sollte man Schüler am besten mit dem
Themenkomplex Social Media - Big Data - Privatsphäre
konfrontieren?