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f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
Aufwind für Bibliotheken durch den Sharing-Trend
Shareconomy
Foto:FahrulAzmi,unsplash.com
f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
Binnen kurzer Zeit hat die Shareconomy grundlegend gewandelt,
wie konsumiert wird: Immer öfter werden Dinge bloß genutzt,
ohne daran Eigentum zu erwerben. Carsharing ist der sichtbars-
te Ausdruck dieses Trends: Flexible Mobilität ohne Kosten und
Verpflichtungen des Eigentums. Natürlich wurde immer schon
geteilt. Zumeist aus wirtschaftlichen Gründen versammelten sich
Menschen vor dem gemeinsamen Fernseher oder nutzten die
Waschküche anstelle der eigenen Waschmaschine. Doch das heu-
tige Teilen der Shareconomy ist nicht aus der Not geboren, es geht
– ganz im Gegenteil – um die bessere Nutzung und Verteilung von
Ressourcen: Sharing soll Zugang bieten zu mehr Vielfalt, Flexibili-
tät und Abwechslung. Wesentlicher Antrieb des heutigen Sharings
sind die modernen Vernetzungstechnologien, die Teilen auf nie ge-
kanntem Niveau ermöglichen. Denn das Internet bringt Menschen
auf neuen Wegen zusammen. Teilen ist dadurch nicht mehr auf
die unmittelbare Nachbarschaft beschränkt, sondern theoretisch
finden sich Angebot und Nachfrage im gesamten Web. Die Share-
conomy hat einen kometenhaften Aufstieg hingelegt und mittler-
weile gibt es kaum noch etwas, das nicht geteilt werden könnte:
Von Dingen über Zeit, Fähigkeiten und Wissen bis hin zu Wohn-
und Arbeitsraum reicht die Palette von Angeboten, zu denen man
sich bei Bedarf, unbürokratisch und flexibel auf entsprechenden
Internetplattformen Zugang verschaffen kann.
Foto:söralex,photocase.com
Mainstream und verändert den Konsum.
Die Shareconomy entwickelt sich zum
f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
Während die Shareconomy nunmehr seit einigen Jahren populär
ist, nutzen Bibliotheken seit jeher ein Sharing-Modell als Grundlage
ihrer Kernaufgaben des Zugänglichmachens von Information, des
Förderns kultureller Bildung und der Organisation gesellschaftli-
cher Begegnung. Was im Hype um die Shareconomy oft übersehen
wird: Bibliotheken sind seit jeher wahre Sharing-Weltmeister und
machen vor, wie sinnvoll Teilen sein kann. Mit ihrem langbewähr-
ten Sharing-Angebot bieten Bibliotheken einem breiten Publikum
eine unvergleichliche Auswahl, eine ökonomisch vorteilhafte und
nachhaltige Alternative zum Medienkauf und leisten darüber hi-
naus wichtige gesellschaftliche Aufgaben als Ort der Begegnung
und durch sozialen Ausgleich. Nicht zuletzt weil auf dem Gebiet
des Informationsteilens im Internet eine Vielzahl von Mitbewer-
bern um die Aufmerksamkeit der Nutzerschaft buhlt, erscheint
es für Bibliotheken entscheidend, sich als wichtiger Mitspieler auf
dem Feld der Shareconomy zu behaupten und als solcher sichtba-
rer zu werden. Dabei bietet das Sharing-Prinzip gerade für öffent-
liche Bibliotheken eine Vielzahl von Ansatzpunkten, sowohl das
angestammte bibliothekarische Angebot auszubauen als auch in
benachbarte Gefilde vorzustoßen, um sich mit einem zeitgemäßen
Angebotsspektrum aufzustellen.
Foto:PaulSchaferr,unsplash.com
und Aufgaben nach dem Sharing-Prinzip.
Seit jeher verfolgen Bibliotheken ihre Ziele
f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
Zunächst muss man festhalten, dass der Prozess der Anpassung
des bibliothekarischen Angebotsportfolios bereits in vollem Gange
ist. Bibliotheken bieten ja längst mehr als das „geteilte Buch“: Ob-
gleich der Nutzer nach wie vor auch Bücher „zum Anfassen“ ent-
leihen kann, tragen Bibliotheken dem digitalen Zeitalter Rechnung
und bieten diverse Medien in digitaler Form (z.B. E-Books, E-Maga-
zine, Hörbücher, Musik, Online- Enzyklopädien und -Sprachkurse,
Games) an. So läuft etwa über die Onleihe der gesamte Nutzungs-
prozess von der Mediensuche über das Ausleihen und Nutzen
bis hin zum Zurückgeben der elektronischen Medien einfach und
effizient im virtuellen Raum ab.
Neben dem Teilen papierener Bücher und digitaler Medien könn-
te ein weiterer Schritt in die Shareconomy darin liegen, neben
Informationsressourcen weitere Dinge zum Teilen anzubieten.
Eine „Bibliothek der Dinge“ könnte etwa Musikinstrumente oder
Gerätschaften, die in Haus und Garten benötigt werden – von der
Bohrmaschine über Rasenmäher bis hin zur Nähmaschine – zur
Ausleihe zur Verfügung stellen. Das klassische Beispiel der Bohr-
maschine bringt den Vorteil der Shareconomy auf den Punkt: Eine
ganze Reihe von Gegenständen befindet sich zwar in unserem Ei-
gentum, bleibt die meiste Zeit ihrer Lebensspanne aber ungenutzt.
Bibliotheken sind prädestiniert, solche Ressourcen zugänglich zu
machen und damit insgesamt effizienter zu verteilen.
Foto:suze,photocase.com
“Sharing”-Angebote weiter auszubauen.
Bibliotheken sind prädestiniert, ihre
f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
Im Zusammenhang mit der Einrichtung einer „Bibliothek der Din-
ge“ wäre auch überlegenswert, das Angebot dahingehend aus-
zudehnen, rund um die betreffenden Dinge einen Austausch der je-
weiligen Nutzer zu organisieren – die Bibliothek als Begegnungsort
Gleichgesinnter. Dabei können die in der „Bibliothek der Dinge“
angebotenen Gegenstände Anknüpfungspunkt für Workshops,
Kurse oder Vorträge sein. Aber auch unabhängig von der „Biblio-
thek der Dinge“ legt die Aufgabe des Wissenteilens die Organisa-
tion und Durchführung von diversen Veranstaltungen nahe, um
Lernen zu unterstützen sowie Raum zu bieten für die Begegnung
von und den Austausch zwischen Nutzern.
Ebenso bietet sich an, Technik zur Nutzung vor Ort in der Biblio-
thek anzubieten. Im Sinne des Sharing-Gedankens können Biblio-
theken etwa Computer, 3D-Drucker, Games und Konsolen vorhal-
ten – allesamt Dinge, die sich nicht jeder einzelne Nutzer kaufen,
aber doch hie und da nutzen möchte. Auf diese Weise könnten
Bibliotheken nicht nur einzelnen Nutzern eine aus eigener Kraft
nicht zu realisierende Angebotsvielfalt ermöglichen, sondern
ebenso den sozialen Ausgleich befördern, indem Technikzugang
auf breiter Basis geschaffen und damit ein Beitrag zu Medienkom-
petenz geleistet wird. In gleicher Weise könnte auch das Angebot
wirken, Räume innerhalb der Bibliotheken zugänglich zu machen,
um diese als Arbeits- oder Besprechungsraum zu nutzen.
Foto:stm,photocase.com
Bibliotheken als physische Orte zu stärken.
Das Sharing-Prinzip trägt dazu bei,
f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
Auch in der Bibliotheksarbeit zeigt sich, wie die Prinzipien der
Shareconomy immer öfter sinnvoll zur Anwendung kommen. Zu-
nehmend werden Bibliotheksabläufe über Plattformen integriert,
um Arbeit, Daten und Ressourcen zu teilen. Für Bibliotheken ergibt
sich hieraus ein immenser Effizienzgewinn, weil durch die Mög-
lichkeit des Wiederverwendens von Daten und die gemeinsame
Verwaltung von Aktivitäten und Diensten der bibliothekarische Ar-
beitsaufwand – etwa für die Katalogisierung – erheblich reduziert
wird. Zusätzlich erhöht der durch das Teilen von Beständen ge-
schaffene gemeinsame globale Bibliotheksbestand die Sichtbarkeit
im Web sowie die Datenqualität. Weil auf diese Weise Bibliotheks-
bestände mit dem Internet verwoben sind, werden Bibliotheks-
ressourcen für Nutzer auch bei gewöhnlichen Internetrecherchen
auffindbar. Zusätzlich zu solchen bibliotheksspezifischen Platt-
formen lassen sich natürlich auch soziale Netzwerke nutzen, um
im Rahmen von Marketing- und PR-Maßnahmen Inhalte für eine
bessere Ansprache von Zielgruppen zu teilen.
Foto:kropekk_pl,pixabay.com
theksarbeit und bringt Effizienzgewinne.
Der Sharing-Gedanke prägt auch die Biblio-
f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
Mit der Weiterentwicklung und großen Popularität der Sharecono-
my werden auch Bibliotheken ihre Rolle als Sharing-Anbieter über-
denken und anpassen müssen. Wie kann ein zeitgemäßes Sharing
durch Bibliotheken aussehen, um in der Shareconomy weiterhin
Weltmeister im Teilen zu bleiben und einer Nutzergruppe, die
zunehmend am Sharing-Gedanken interessiert ist, ansprechen-
de Dienste zu bieten? Die beschriebenen Beispiele zeigen, dass
es vielfältige Wege gibt, wie sich Bibliotheken die Prinzipien der
Shareconomy zunutze machen können. Welche Institution, wenn
nicht Bibliotheken, sollte im Fahrwasser des Sharing-Trends weiter
an Bedeutung gewinnen? Immerhin bildete das Motto „Zugang
statt Eigentum“ seit jeher die Basis des Erfolgsmodells von Biblio-
theken.
Foto:GabrielSollmann,unsplash.com
theken zur Sicherung der Pole Position aus?
Wie sieht zeitgemäßes Sharing für Biblio-
f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de
f/21 beobachtet die Gegenwart, identifiziert Ausgangspunkte für
Veränderungen, entwirft Szenarien für die Zukunft und beschreibt
Handlungsfelder. Wir stellen Zukunftsfragen und wollen mittels
neutraler Analysen, begründeter Prognosen und differenzierter
Bewertungen die Arena der Möglichkeiten ausleuchten und Spiel-
räume der Zukunft eröffnen. Dadurch verschaffen wir unseren
Kunden Zugang zum Wissen um Optionen, die gangbar sind, um
die Welt von morgen zu gestalten. Wir verstehen uns als Lieferant
von Orientierungs- und Handlungswissen.
Wollen Sie mehr darüber wissen, wie diese Ideen für Ihre Biblio-
thek relevant sind, kontaktieren Sie uns!
zukunft@f-21.de | www.f-21.de
Weitere Informationen: www.f-21.de/fokus_zukunftbibliothek

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Shareconomy. Aufwind für Bibliotheken durch den Sharing-Trend

  • 1. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Aufwind für Bibliotheken durch den Sharing-Trend Shareconomy Foto:FahrulAzmi,unsplash.com
  • 2. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Binnen kurzer Zeit hat die Shareconomy grundlegend gewandelt, wie konsumiert wird: Immer öfter werden Dinge bloß genutzt, ohne daran Eigentum zu erwerben. Carsharing ist der sichtbars- te Ausdruck dieses Trends: Flexible Mobilität ohne Kosten und Verpflichtungen des Eigentums. Natürlich wurde immer schon geteilt. Zumeist aus wirtschaftlichen Gründen versammelten sich Menschen vor dem gemeinsamen Fernseher oder nutzten die Waschküche anstelle der eigenen Waschmaschine. Doch das heu- tige Teilen der Shareconomy ist nicht aus der Not geboren, es geht – ganz im Gegenteil – um die bessere Nutzung und Verteilung von Ressourcen: Sharing soll Zugang bieten zu mehr Vielfalt, Flexibili- tät und Abwechslung. Wesentlicher Antrieb des heutigen Sharings sind die modernen Vernetzungstechnologien, die Teilen auf nie ge- kanntem Niveau ermöglichen. Denn das Internet bringt Menschen auf neuen Wegen zusammen. Teilen ist dadurch nicht mehr auf die unmittelbare Nachbarschaft beschränkt, sondern theoretisch finden sich Angebot und Nachfrage im gesamten Web. Die Share- conomy hat einen kometenhaften Aufstieg hingelegt und mittler- weile gibt es kaum noch etwas, das nicht geteilt werden könnte: Von Dingen über Zeit, Fähigkeiten und Wissen bis hin zu Wohn- und Arbeitsraum reicht die Palette von Angeboten, zu denen man sich bei Bedarf, unbürokratisch und flexibel auf entsprechenden Internetplattformen Zugang verschaffen kann. Foto:söralex,photocase.com Mainstream und verändert den Konsum. Die Shareconomy entwickelt sich zum
  • 3. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Während die Shareconomy nunmehr seit einigen Jahren populär ist, nutzen Bibliotheken seit jeher ein Sharing-Modell als Grundlage ihrer Kernaufgaben des Zugänglichmachens von Information, des Förderns kultureller Bildung und der Organisation gesellschaftli- cher Begegnung. Was im Hype um die Shareconomy oft übersehen wird: Bibliotheken sind seit jeher wahre Sharing-Weltmeister und machen vor, wie sinnvoll Teilen sein kann. Mit ihrem langbewähr- ten Sharing-Angebot bieten Bibliotheken einem breiten Publikum eine unvergleichliche Auswahl, eine ökonomisch vorteilhafte und nachhaltige Alternative zum Medienkauf und leisten darüber hi- naus wichtige gesellschaftliche Aufgaben als Ort der Begegnung und durch sozialen Ausgleich. Nicht zuletzt weil auf dem Gebiet des Informationsteilens im Internet eine Vielzahl von Mitbewer- bern um die Aufmerksamkeit der Nutzerschaft buhlt, erscheint es für Bibliotheken entscheidend, sich als wichtiger Mitspieler auf dem Feld der Shareconomy zu behaupten und als solcher sichtba- rer zu werden. Dabei bietet das Sharing-Prinzip gerade für öffent- liche Bibliotheken eine Vielzahl von Ansatzpunkten, sowohl das angestammte bibliothekarische Angebot auszubauen als auch in benachbarte Gefilde vorzustoßen, um sich mit einem zeitgemäßen Angebotsspektrum aufzustellen. Foto:PaulSchaferr,unsplash.com und Aufgaben nach dem Sharing-Prinzip. Seit jeher verfolgen Bibliotheken ihre Ziele
  • 4. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Zunächst muss man festhalten, dass der Prozess der Anpassung des bibliothekarischen Angebotsportfolios bereits in vollem Gange ist. Bibliotheken bieten ja längst mehr als das „geteilte Buch“: Ob- gleich der Nutzer nach wie vor auch Bücher „zum Anfassen“ ent- leihen kann, tragen Bibliotheken dem digitalen Zeitalter Rechnung und bieten diverse Medien in digitaler Form (z.B. E-Books, E-Maga- zine, Hörbücher, Musik, Online- Enzyklopädien und -Sprachkurse, Games) an. So läuft etwa über die Onleihe der gesamte Nutzungs- prozess von der Mediensuche über das Ausleihen und Nutzen bis hin zum Zurückgeben der elektronischen Medien einfach und effizient im virtuellen Raum ab. Neben dem Teilen papierener Bücher und digitaler Medien könn- te ein weiterer Schritt in die Shareconomy darin liegen, neben Informationsressourcen weitere Dinge zum Teilen anzubieten. Eine „Bibliothek der Dinge“ könnte etwa Musikinstrumente oder Gerätschaften, die in Haus und Garten benötigt werden – von der Bohrmaschine über Rasenmäher bis hin zur Nähmaschine – zur Ausleihe zur Verfügung stellen. Das klassische Beispiel der Bohr- maschine bringt den Vorteil der Shareconomy auf den Punkt: Eine ganze Reihe von Gegenständen befindet sich zwar in unserem Ei- gentum, bleibt die meiste Zeit ihrer Lebensspanne aber ungenutzt. Bibliotheken sind prädestiniert, solche Ressourcen zugänglich zu machen und damit insgesamt effizienter zu verteilen. Foto:suze,photocase.com “Sharing”-Angebote weiter auszubauen. Bibliotheken sind prädestiniert, ihre
  • 5. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Im Zusammenhang mit der Einrichtung einer „Bibliothek der Din- ge“ wäre auch überlegenswert, das Angebot dahingehend aus- zudehnen, rund um die betreffenden Dinge einen Austausch der je- weiligen Nutzer zu organisieren – die Bibliothek als Begegnungsort Gleichgesinnter. Dabei können die in der „Bibliothek der Dinge“ angebotenen Gegenstände Anknüpfungspunkt für Workshops, Kurse oder Vorträge sein. Aber auch unabhängig von der „Biblio- thek der Dinge“ legt die Aufgabe des Wissenteilens die Organisa- tion und Durchführung von diversen Veranstaltungen nahe, um Lernen zu unterstützen sowie Raum zu bieten für die Begegnung von und den Austausch zwischen Nutzern. Ebenso bietet sich an, Technik zur Nutzung vor Ort in der Biblio- thek anzubieten. Im Sinne des Sharing-Gedankens können Biblio- theken etwa Computer, 3D-Drucker, Games und Konsolen vorhal- ten – allesamt Dinge, die sich nicht jeder einzelne Nutzer kaufen, aber doch hie und da nutzen möchte. Auf diese Weise könnten Bibliotheken nicht nur einzelnen Nutzern eine aus eigener Kraft nicht zu realisierende Angebotsvielfalt ermöglichen, sondern ebenso den sozialen Ausgleich befördern, indem Technikzugang auf breiter Basis geschaffen und damit ein Beitrag zu Medienkom- petenz geleistet wird. In gleicher Weise könnte auch das Angebot wirken, Räume innerhalb der Bibliotheken zugänglich zu machen, um diese als Arbeits- oder Besprechungsraum zu nutzen. Foto:stm,photocase.com Bibliotheken als physische Orte zu stärken. Das Sharing-Prinzip trägt dazu bei,
  • 6. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Auch in der Bibliotheksarbeit zeigt sich, wie die Prinzipien der Shareconomy immer öfter sinnvoll zur Anwendung kommen. Zu- nehmend werden Bibliotheksabläufe über Plattformen integriert, um Arbeit, Daten und Ressourcen zu teilen. Für Bibliotheken ergibt sich hieraus ein immenser Effizienzgewinn, weil durch die Mög- lichkeit des Wiederverwendens von Daten und die gemeinsame Verwaltung von Aktivitäten und Diensten der bibliothekarische Ar- beitsaufwand – etwa für die Katalogisierung – erheblich reduziert wird. Zusätzlich erhöht der durch das Teilen von Beständen ge- schaffene gemeinsame globale Bibliotheksbestand die Sichtbarkeit im Web sowie die Datenqualität. Weil auf diese Weise Bibliotheks- bestände mit dem Internet verwoben sind, werden Bibliotheks- ressourcen für Nutzer auch bei gewöhnlichen Internetrecherchen auffindbar. Zusätzlich zu solchen bibliotheksspezifischen Platt- formen lassen sich natürlich auch soziale Netzwerke nutzen, um im Rahmen von Marketing- und PR-Maßnahmen Inhalte für eine bessere Ansprache von Zielgruppen zu teilen. Foto:kropekk_pl,pixabay.com theksarbeit und bringt Effizienzgewinne. Der Sharing-Gedanke prägt auch die Biblio-
  • 7. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de Mit der Weiterentwicklung und großen Popularität der Sharecono- my werden auch Bibliotheken ihre Rolle als Sharing-Anbieter über- denken und anpassen müssen. Wie kann ein zeitgemäßes Sharing durch Bibliotheken aussehen, um in der Shareconomy weiterhin Weltmeister im Teilen zu bleiben und einer Nutzergruppe, die zunehmend am Sharing-Gedanken interessiert ist, ansprechen- de Dienste zu bieten? Die beschriebenen Beispiele zeigen, dass es vielfältige Wege gibt, wie sich Bibliotheken die Prinzipien der Shareconomy zunutze machen können. Welche Institution, wenn nicht Bibliotheken, sollte im Fahrwasser des Sharing-Trends weiter an Bedeutung gewinnen? Immerhin bildete das Motto „Zugang statt Eigentum“ seit jeher die Basis des Erfolgsmodells von Biblio- theken. Foto:GabrielSollmann,unsplash.com theken zur Sicherung der Pole Position aus? Wie sieht zeitgemäßes Sharing für Biblio-
  • 8. f/21 ▪ Büro für Zukunftsfragen | www.f-21.de f/21 beobachtet die Gegenwart, identifiziert Ausgangspunkte für Veränderungen, entwirft Szenarien für die Zukunft und beschreibt Handlungsfelder. Wir stellen Zukunftsfragen und wollen mittels neutraler Analysen, begründeter Prognosen und differenzierter Bewertungen die Arena der Möglichkeiten ausleuchten und Spiel- räume der Zukunft eröffnen. Dadurch verschaffen wir unseren Kunden Zugang zum Wissen um Optionen, die gangbar sind, um die Welt von morgen zu gestalten. Wir verstehen uns als Lieferant von Orientierungs- und Handlungswissen. Wollen Sie mehr darüber wissen, wie diese Ideen für Ihre Biblio- thek relevant sind, kontaktieren Sie uns! zukunft@f-21.de | www.f-21.de Weitere Informationen: www.f-21.de/fokus_zukunftbibliothek