3. Tuberkulose
in 90% Tröpfcheninfektion durch Personen mit offener
Lungen-Tbc, aus Staub auch möglich
Inhalative Verschleppung in besonders gut belüftete Lungen-
Areale (OL, ML, subpleural), Entwicklung des sog. Primärherds
dann lymphogen in hiläre Lymphknoten (Lymphknotenherd)
zusammen: Primärkomplex
heilt in über 90% der Infektion aus, allerdings können die
Bakterien jahrzehntelang überleben
4. Reaktionen auf M. tuberculosis
Unspezifische leukozytär-histiozytäre Entzündung, im
weiteren Verlauf Überwiegen der Makrophagen ->
histiozytäre Entzündung
nicht aktivierte Histozyten phagozytieren die Tuberkelbakte-
rien, können sie aber nicht zerstören (bedingt durch Wachs-
hülle und Schutz vor lysosomalem Abbau), Tuberkelbakterien
attackieren Makrophagen (z.B. mit Tuberkulin)
Aktivierung der Makrophagen durch spezifische T-Lympho-
zyten (durch Zytokine), Umwandlung zu Epitheloidzellen,
diese können Tuberkelbakterien abtöten
5. Reaktionen auf M. tuberculosis
Tuberkulinantigene werden durch antigenpräsentierende
Zellen (Makrophagen) präsentiert -> T-Zell-Aktivierung
Folge: spezifische Immunität führt zur Bildung eines tuber-
kuloiden Granuloms
Aufbau des Granuloms:
zentrale käsige Nekrose - TNF
Wall aus Epitheloidzellen und Langhans-Riesenzellen
außen Lymphozyten zur Makrophagenaktivierung
Aus konfluierenden Granulomen – Tuberkulom
Bei Einbruch in Bronchialsystem – tuberkulöse Kaverne
14. Hämatogene Streuung der Tuberkulose
3 Verlaufsformen:
Blande hämatogene Streuung – Ausbreitung der Tuber-
kelbakterien in zahlreiche parenchymatöse Organe wie
z.B. Gehirn, Lunge, Niere, Nebenniere, Tube, Knochen,
Gelenke (in der Lunge sog. Simon‘sche Spitzenherde)
heilt aus, Bakterien können aber persistieren
Akute Miliartuberkulose – bei unreichender Immunabwehr
Ausbildung von 1-2 mm grossen Granulomen in zahlreichen
Organen
Tuberkulose-Sepsis (Landouzi-Sepsis) – bei schwerer Im-
muninsuffzienz – nekrotisierende Entzündung - Tod
20. Postprimäre Tuberkulose
endogene Reaktivierung
oder
exogene Reinfektion in einem bereits Sensibilisierten
Endogene Reaktivierung vor allem in Ländern mit wenig
Tuberkuloseerkrankten
durch
Nachlassen der Immunität im Alter
konsumierende Grunderkrankungen
medikamentöse Immunsuppression
vor allem Organ-Tbc: Lunge, Niere, Nebenniere, Skelett
Ggf. hämatogene Streuung – Meningitis, Miliar-Tbc,
Landouzy-Sepsis
21. Diagnostik der Tuberkulose
1. Mikroskopisch:
Ziehl-Neelsen-Färbung, Fite-Färbung, Auramin-Färbung (fluores.)
Konstante Anfärbung auch nach Behandlung mit Salzsäure-
Alkohol = „säurefeste Stäbchen“
2. Kulturell:
Flüssige oder feste Nährmedien, früher Tierversuche
3. Molekularpathologisch:
mittels PCR Nachweis spezifischer bakterieller DNA
22.
23. Atypische Mykobakteriose
• bei gestörter T-zellabhängiger Immunabwehr
• bei Kindern Lymphadenitiden
• granulomatöse, atypische Infektion mit chronisch-
protrahiertem Verlauf
• bei AIDS-Patienten auch systemische Infektion und
Meningitis möglich