Schnitzel-, Fress- oder Suppenkoma – alle diese drei Begriffe beschreiben dasselbe Phänomen: Direkt nach dem Mittagessen wird man müde und würde sich lieber ins Bett legen, anstatt zurück ins Seminar oder Workshop zu gehen.
Müdigkeit im Meeting oder ab Mittags fällt man ins Suppenkoma
1. July 20, 2019
Müdigkeit im Meeting oder ab Mittags fällt man ins
Suppenkoma
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suppenkoma/
Schnitzel-, Fress- oder Suppenkoma – alle diese drei Begriffe beschreiben
dasselbe Phänomen: Direkt nach dem Mittagessen wird man müde und
würde sich lieber ins Bett legen, anstatt zurück ins Seminar oder Workshop
zu gehen.
Kennen Sie das auch? Ein typischer Seminartag. Am Vormittag ist man noch fit und
aufnahmefähig. Doch nach der Mittagspause würde man am liebsten für einige
Minuten wegdösen. Das Mittagsloch, auch Suppenkoma genannt, hat uns erwischt.
Warum das so ist und was man dagegen tun kann? Schauen wir uns einmal einen
typischen Seminartag an.
09:30 Uhr: Begrüßungskaffee. Dazu gibt es Butterbrezen und Kekse.
10:00 Uhr: Seminarbeginn – auf den Tischen liegen Traubenzucker und
Gummibärchen vom Hotel, dazu Schokolade oder Schokolinsen vom Veranstalter.
Das Wasser lassen wir stehen und greifen lieber zur Cola oder Fanta. Oder besser
doch ein Saft? Der ist doch gesund, oder?
11:30 Uhr: Erste Pause – die Luft ist raus. Erst einmal ein Kaffee, um wieder fit zu
werden. Die Schokoriegel daneben versprechen einen extra Zucker-Kick, jetzt ist
man wieder voll da.
12:30 Uhr: Der Magen knurrt, endlich gibt es etwas zu essen. Ein ordentlicher
Braten, dazu Kartoffeln, Reis oder Nudeln und danach noch einen Kaffee. Bevor es
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2. weitergeht, noch schnell eine Zigarette geraucht
13:30 Uhr: Es geht weiter. Irgendwie bekomme ich gar nicht mehr mit, was der
Vortragende sagt. Es war ja bisher auch schon ein langer Tag mit viel Stoff. Kein
Wunder, wenn man sich nicht mehr richtig konzentrieren kann.
15:00 Uhr: Kaffee-Pause, endlich. Mit einem Kaffee, einem Stück Kuchen, ein paar
Keksen und/oder einem Schokoriegel werde ich es bis zum Ende bestimmt gut
durchhalten. Bevor es weitergeht, noch raus an die frische Luft, eine rauchen.
17:00 Uhr: Geschafft. Der Tag ist zu Ende. Das ist ein super Veranstalter. Zum
Ausklang gibt es heute noch ein Bier. Dann geht es mit dem Auto wieder nach
Hause. Wird auch Zeit, denn der Magen knurrt schon wieder
Abendessen: Endlich zu Hause angekommen, gibt es jetzt eine Brotzeit oder
irgendetwas mit Nudeln, Reis oder Kartoffeln.
Blutzucker-Achterbahn
Betrachten wir das angebotene Essen eines solchen typischen Seminartages, dann
finden wir primär schnelle Kohlenhydrate wie Brot, Brezen oder Semmeln. Für die
Norddeutschen unter den Lesern: Brezeln und Brötchen. Im Seminarraum
Zuckerhaltiges, Süßigkeiten, gesüßte Getränke oder Fruchtsäfte. Diese sind
ebenfalls die reinsten Zuckerbomben. In den Pausen Sättigungsbeilagen wie Reis,
Nudeln oder Kartoffeln. Zum Nachtisch Pudding, Schokocreme oder ähnliches. Also
auch wieder Zucker. In den Pausen geht es mit den Schokoriegeln, Kuchen und
Keksen entsprechend weiter.
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Schnelle Kohlenhydrate werden so genannt, weil sie den Blutzuckerspiegel schnell
ansteigen lassen. Teilweise explosionsartig. Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf
und schüttet entsprechend viel Insulin aus. Denn der Zucker muss aus dem Blut
raus und rein in die Zellen. Bliebe der Zuckerspiegel im Blut zu lange zu hoch, wäre
das gefährlich für die feinsten Blutgefäße. Sie könnten verletzt werden.
Das kennt man vom Diabetiker, der nicht gut eingestellt ist. Makuladegeneration: im
Auge sitzen mit die feinsten Äderchen. Oder der diabetische Fuß. Dieser muss im
schlimmsten Fall amputiert werden. Jedoch ist auch die Aufnahmekapazität der
Körperzellen irgendwann erschöpft. Dann packt das Insulin den Zucker in die
Fettzellen. Es könnten ja mal schlechte Zeiten mit Nahrungsknappheit kommen. In
unserer heutigen Überflussgesellschaft kommen solche schlechten Zeiten allerdings
nicht mehr vor.
Schießt der Insulinspiegel in die Höhe, sinkt der Blutzuckerspiegel. Teilweise
dramatisch. Zumindest aus Sicht des Gehirns. Dieses braucht als primären
Treibstoff Glukose, also Zucker. Für alle Fans einer ketogenen, also einer extrem
kohlenhydratarmen, dafür aber fettreichen Ernährnung: Ja, Ketonkörper, also die
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3. Nebenprodukte der Fettverbrennung, kann das Gehirn auch als Energielieferant
nutzen. An einem typischen Seminartag sind wir jedoch weit von einer ketogenen
Ernährung entfernt.
Das Gehirn schlägt Alarm
Das Gehirn, das bis zu 25 Prozent unserer Energie am Tag verbraucht, hat lediglich
für zirka 15 Minuten Energiereserven. Dann ist der Akku leer. Deshalb verfügt es
über sehr sensible Rezeptoren, welche den Blutzuckergehalt messen. Fällt dieser
nun durch die massive Insulinausschüttung unter einen kritischen Wert, geraten
unsere grauen Zellen in Panik. Hilfe, wir verhungern gleich! Nun werden Botenstoffe
ausgeschickt, die uns auffordern, möglichst schnell den Blutzuckerspiegel wieder
aufzufüllen. Wie geht das am einfachsten und schnellsten? Genau, mit schnellen
Kohlenhydraten.
So beginnt der Kreislauf von vorne. Zuckeraufnahme, der Blutzuckerspiegel steigt
massiv an, die Bauchspeicheldrüse schüttet Unmengen von Insulin aus, der
Blutzuckerspiegel sinkt stark ab, das Gehirn gerät in Panik, dass es gleich
verhungert… Dieser Kreislauf dauert zirka 1,5 bis 2 Stunden. Wie plant also jeder
erfahrende Seminarveranstalter? Mindestens alle 1,5 bis maximal 2 Stunden eine
Pause machen und dann schnelle Kohlenhydrate anbieten. Denn das verlangen die
Seminarteilnehmer. Und Kaffee oder Tee. Das Koffein pusht ja auch noch einmal.
Muss das so sein? Gibt es nicht sinnvollere Alternativen, die für eine konstante
Aufmerksamkeit sorgen und die Fettdepots nicht immer weiter füllt?
Erfolgs- und Verkaufstrainings
Besonders fragwürdig wird dieses Nahrungsangebot, wenn es sich um Erfolgs- oder
Verkaufstrainings handelt. Denn wer diese Nahrung über längere Zeit zu sich
nimmt, bringt auch sein Darmmikrobiom, früher Darmflora genannt, aus der
Balance.
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Führt man sich ständig schnelle Kohlenhydrate zu, nehmen Bakterien überhand. Ein
paar davon sind gut für uns. So lange es nicht zu viele werden. Füttert man aber
stets nur diese Bakterien und lässt die anderen, welche zum Beispiel eher
Ballaststoffe brauchen, hungern, dann vermehren sich die Zuckerjunkies unter den
Darmbakterien explosionsartig. Sind davon erst einmal zu viele vorhanden,
schütten sie nicht nur Signalstoffe aus, die unser Gehirn veranlassen, dass wir
schön brav und regelmäßig das von ihnen geliebte Futter essen – Zucker. Nein, sie
lassen uns mittel- und langfristig auch krank werden.
Das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper
Dazu kommt, dass die Ballaststoffverwerter immer weniger werden. Diese
Bakterien können uns aus Ballaststoffen nicht nur Energie zur Verfügung stellen. Bei
ihrem Stoffwechsel fallen Nebenprodukte an wie zum Beispiel Butyrat, das Salz der
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4. Buttersäure. Genau dieses brauchen unsere Zellen der Darmschleimhaut dringend,
um optimal funktionieren zu können. Fehlt ihnen der wichtige Nährstoff, haben sie
keine Power mehr und können ihre Arbeit nicht richtig machen.
Das führt dazu, dass Giftstoffe und Erreger durch die Darmschleimhaut in unsere
Blutbahn dringen können. Dort angekommen, beschäftigen sie unser
Immunsystem. Das kann sich nun aber nicht mehr optimal um Erkältungsviren
kümmern. Von denen atmen wir in einem geschlossenen Seminarraum gerade zu
bestimmten Zeiten besonders viele ein. Viel schlimmer ist jedoch, dass ein
permanent überlastetes Immunsystem irgendwann beginnt zu randalieren. Dann
richtet es sich gegen unsere eigenen Körperzellen und greift diese an. Dies nennt
sich Autoimmunerkrankung, zu denen auch Allergien gehören. Kurz: Wir essen uns
krank, müde und schlapp. Und was will ein erfolgreicher Unternehmer nicht sein
und werden? Müde, schlapp und krank, oder?
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Das muss jedoch alles nicht sein. Es gibt regelrechtes Power-Food, das unseren
Körper und unser Gehirn vor Energie nur so strotzen lässt. Hierzu gehören
hochwertige Fette, sogenannte Omega-3-Fettsäuren. Diese finden wir zum Beispiel
in fettem Fisch wie Lachs, Hering und Makrele. Zusätzlich in bestimmten
Pflanzenölen wie Leinöl. Weiterhin in Nüssen.
Eine Nussmischung zum Begrüßungskaffee und auf den Seminartischen wäre also
sowohl für die Teilnehmer, als auch für den Veranstalter wesentlich sinnvoller.
Außer man wünscht sich schlafende Zuhörer. Zum Mittag könnte es anstatt des
Bratens einer der genannten Fische sein. Natürlich nicht frittiert, sondern gedämpft
oder gebacken und ohne Panade. Selbstverständlich stammt der Fisch aus
nachhaltigem, zertifiziertem Fang oder einer Bio-Zucht.
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Dazu regionales und saisonales Gemüse, welches nur leicht gedämpft wurde und
nicht seit Stunden in der Warmhaltebox seine Nährstoffe verliert. Für jene, die Fisch
nicht mögen oder Vegetarier sind, gibt es Hülsenfrüchte und Bio-Öle für den Salat,
der mit Nüssen, Körnern und Samen getoppt wird. Für die Nudelfans: Wie wäre es
alternativ mit Linsen- oder Erbsennudeln? Natürlich dürfen das auch alle anderen
essen. Auf Sonnenblumenöl wird verzichtet, da dieses viel zu viel Omega 6 enthält,
was die Verwertung von Omega 3 behindert. Dafür werden Oliven- und Leinöl
angeboten. Als Essig ein hochwertiger Apfelessig oder einfach nur frisch gepresste
Bio-Zitrone.
Hochwertige Fette sind gut für unser Gehirn
Anstatt frittierten Kartoffel-Pommes, gibt es das Pendant aus Süßkartoffeln aus dem
Backofen. Die sind zwar nicht kohlenhydratarm, lassen den Blutzuckerspiegel
dennoch weniger stark ansteigen als normale Pommes Frites und Kartoffeln. Wer
auf Kartoffeln gar nicht verzichten möchte, kann eine kleine Portion kalten (!)
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5. Kartoffelsalat essen. Dieser bietet resistente Stärke – Futter für die Ballaststoff-Fans
unter unseren Darmbakterien.
Zum Nachtisch darf es dann gerne etwas saisonales, frisches Obst sein. Am besten
noch regional. Dann wurde es reif geerntet, hat keine langen Transportwege hinter
sich und verfügt über wertvolle Nährstoffe. Gemüse enthält übrigens neben
Vitamin- und Mineralstoffen auch Ballaststoffe. Sie wissen ja, Futter für die
Darmbakterien, die daraus Butyrat für unsere Darmschleimhaut herstellen. Die
Omega-3-Fettsäuren sind nicht nur wichtig für unsere Zellmembranen, damit sie
optimal arbeiten können. Auch unser Gehirn freut sich darüber. Es besteht nämlich
zum größten Teil aus hochwertigem Fett! Damit die Reizweiterleitung unserer
Nervenbahnen optimal funktioniert, brauchen wir was? Genau. Hochwertiges Fett!
Wer sich langfristig gesund halten möchte, volle Leistungskraft wünscht und ein
kreatives Gehirn möchte, das nicht in Problemen, sondern in Lösungen und
Chancen denkt, reduziert den Zuckeranteil in der Nahrung und führt sich
hochwertige Fette, Vitamine und Mineralstoffe zu. Aber Vorsicht: Sollten Sie ein paar
Kilo zu viel auf den Rippen haben, könnte es sein, dass Sie bei dieser
Ernährungsform einige davon verlieren!
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