VUKA steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. So schön, so gut. Was aber tun mit der Übersetzung von vier Phänomenen, die sich hinter einem Kunstwort von 1985 verbergen? Ganz einfach! VUKA positiv übersetzen, um Antworten und Lösungen für den Umgang damit abzuleiten. Denn mit Vision, Umsicht, Klarheit und Agilität lässt sich doch schon deutlich mehr anfangen. Oder?
Lean Management wird nicht, ist nicht und war nie grün! Lean Management hat a...
Umgang mit VUKA – die Dosis macht das Gift!
1. Umgang mit VUKA – die Dosis macht das Gift!
Warum es nicht unbedingt der Königsweg ist,
VUKA positiv mit
Vision, Umsicht, Klarheit und Agilität
zu beantworten.
von
Waltraud Gläser
3. Der rote Faden
Kurze Information zu VUKA
VUKA positiv
Das Spannungsfeld zwischen Auftragsklärung
und Einschätzung der Ausgangslage
Was schief gehen kann und warum
Die “Lessons learned“
Ausblick
Die gute Absicht
Woran Projekte scheitern
Einleitung
6. # Volatilität Unsicherheit
Komplexität Ambiguität
Antizipieren und Reagieren auf die Art und
Geschwindigkeit des Wandels
Entschieden agieren, ohne immer klare
Richtung und Sicherheit zu haben
Navigation durch die Komplexität, durch
Chaos und Verwirrung
Erhalt der Effektivität trotz ständiger
Überraschungen und einem Mangel an
Vorhersehbarkeit
VUKA und seine Herausforderungen
9. Umgang mit VUKA
Wenn schon so viel VUKA,
mit seinen Phänomenen und Auswirkungen,
dann gehen wir es professionell an!
… wofür gibt es denn Berater*innen?
10. Exkurs: Warum Beratungsprojekte scheitern
2010 untersuchte die Schweizer Beratungsfirma Cardea AG rund 100 Beratungsprojekte aus den
Bereichen Wachstum und Kostensenkung, von denen ein Drittel gescheitert war. Als Ergebnis
ihrer Analyse nennen die Berater*innen fünf Faktoren, die angeblich zu 93% für Erfolg oder
Misserfolg eines Projektes verantwortlich sind:
(1) 21% der Projekte scheitern an unklaren Erwartungen des Auftraggebers
(2) 19% an schlechtem Projektmanagement
(3) 18% an mangelndem Commitment des Kunden
(4) 17% an Ungereimtheiten im Team
(5) 17% an schlechter Auswahl und Steuerung von Beratern
*Quelle: https://www.denkmodell.de/scheitern-in-der-beratung/
11. Volatilität
(rasch veränderlich, große Schwankungen)
Unsicherheit
(schwer prognostizierbar, unsicherer Verlauf)
Komplexität
(viele Teile, hohe Vernetzung, schwer abzugrenzen)
Ambiguität
(schwer einzuschätzen, unklar, mehrdeutig)
Der gute Ton: Auftragsklärung, Analyse und Einschätzung
12. VUKA – Zwei entscheidende Parameter:
1. Wie viel/e Information/en habe ich über eine Situation?
2. Wie sehr kann ich die Auswirkungen meines Handelns
abschätzen?
13. Wandel der Arbeitswelt – Treiber Digitalisierung
Begleitung einer geförderten Prozessberatung
Quelle: https://www.unternehmens-wert-mensch.de/uwm-plus/uebersicht/
14. Checkup
Gründe für Scheitern
(s. Folie 10)
eingetreten Bemerkungen
unklaren Erwartungen des
Auftraggebers
nein waren deutlich kommuniziert und
durch ein verbindliches Prozessdesign
fixiert
schlechtes
Projektmanagement
nein hohe Motivation im Projektteam,
Verbindlichkeit bei der Umsetzung
mangelndes Commitment
des Kunden
nein große Begeisterung über den
innovativen Ansatz und rege
Beteiligung
Ungereimtheiten im Team nein wertschätzendes Miteinander,
Neugier auf die ungewohnte
Arbeitsweise, klarer Nutzen erkennbar
schlechte Auswahl und
Steuerung von Beratern
nein Auftraggeber war begeistert,
„Waltraud, wir brauchen Dich!“
18. Geförderte Prozessberatung für „Wandel der Arbeitswelt“ -
Die pure „Verführung“ zum Ansatz von Agilität!
Quelle: https://www.unternehmens-wert-mensch.de/uwm-plus/uebersicht/
19. VUKA positiv - packen wir es an!
Vision entwickeln
Sinn stiften, „Start with Why“
Orientierung an Wertehierarchie
Motivation ermöglichen
Statt Volatilität - VISION Statt Unsicherheit - UMSICHT
meta-strategisch denken und planen
Kontextverständnis herstellen
vom Ergebnis aus denken und ableiten
Kompetenzabgleich durchführen
Statt Komplexität - KULTUR
Führungsverständnis überprüfen
transparente Prozesse ermöglichen
Rollen klären und Übernahme von
Verantwortung sicherstellen
Rahmenbedingungen anpassen
Statt Ambiguität - AGILITÄT
agile Arbeitsweisen installieren
Entscheidungs- und Fehlerkultur fördern
Intuitive Netzwerke ermöglichen
24. Was ist schiefgegangen?
3. Falle:
„Prinzipien der Prozessberatung“* nicht passend umgesetzt
*nach Edgar H. Schein
25. 10 Prinzipien der Prozessberatung nach Edgar H. Schein
(1) Versuche stets zu helfen.
(2) Verliere nie den Bezug zur aktuellen Realität.
(3) Setze dein Nichtwissen ein.
(4) Alles was du tust ist eine Intervention.
(5) Das Problem und seine Lösung gehören dem Klienten.
(6) Geh mit dem Flow.
(7) Das Timing ist entscheidend.
(8) Sei konstruktiv opportunistisch und arbeite mit konfrontativen Interventionen.
(9) Alles liefert Daten; Fehler wird es immer geben, sie sind die wichtigste Quelle neuer Erkenntnisse.
(10) Teile im Zweifelsfall das Problem mit anderen.
26. „Die Kraft des Scheiterns“ (Buchtitel von Scheucher/Steindorfer, Graz 2008)
Scheitern =
tolle Lernmöglichkeit
Erfahrung im realen Kontext
Entwickeln von Fehlerkultur
Unabdingbar bei Agilität
31. „Man scheitert immer gemeinsam“ (Michael Möller, Frankfurter Paartherapeut)
„Die Kunden leisten starken Widerstand gegen meine Interventionsversuche. Das ist gesund
und normal in Veränderungsprozessen und zeigt nur, dass ich die richtigen und wunden Punkte
getroffen habe.“
„Die Chemie zwischen uns hat einfach nicht gestimmt.“
„Die Kunden projizieren ihre Veränderungsängste auf mich, damit sie selbst keine Verantwortung
übernehmen müssen.“
„Man kann als Beratender die Komplexität des Klientensystems ja nie ganz durchschauen.“
„Da haben noch andere Prozesse interveniert, auf die ich keinen Einfluss hatte.“
„It takes two to tango!“
32. Raus aus der Zuordnungsfalle
„Wer mit einem Finger auf andere zeigt …
… auf den zeigen 3 Finger zurück“.
So lautet ein altes chinesisches Sprichwort,
das offenbar auch auf Beratende zutrifft.
33. Genau betrachtet …
… habe ich als Beraterin in einem Change-Kontext u.a.
unzureichende Kontext- und Auftragsklärung betrieben
meine konkrete Rolle im zweiten Beratungsprozess nicht nachvollziehbar genug kommuniziert
ungenügend meine eigenen Bedürfnisse und Erwartungen an die Prozessbegleitung definiert
und adressiert
zu wenig die Widerstände des Auftraggebers realisiert
Ansätze gezeigt, den Change Prozess stellvertretend für den Kunden umzusetzen, ohne dessen
notwendige Eigenleistung zu definieren und einzufordern
es versäumt, eine aktive und präzise Prozesssteuerung durch meinen Kunden sicherzustellen
34. Wofür es sich lohnt
„Verschwende nie eine Krise“
Winston Churchill
Bildquelle: https://www.watson.ch/videos/spass/555488835-video-1-tag-lang-so-viel-trinken-wie-winston-churchill-geht-das
35. Das Gute im Schlechten
Fakt ist: Scheitern ist eine Alltagserfahrung, auch wenn man sich eigentlich nicht daran gewöhnen
möchte. Dennoch kann eine „integrierende“ Haltung hilfreich sein , um
den eigenen Bezugsrahmen und die Haltung zu verändern
seine Glaubenssätze, Muster und “blinde Flecken“ zu erkennen
seiner Angst vor Ablehnung und Zurückweisung zu begegnen
es als Übung für Ambiguitätstoleranz zu nutzen
die eigene Resilienz zu stärken
für Selbstoptimierung und Selbstbestätigung nicht zu viel Energie zu verschwenden
Kraft und womöglich auch Leichtigkeit durch eine gescheiterte Situation freizusetzen
mutig(e) Entscheidungen zu treffen
„Fail“ und „Inspect & Adapt“ als wesentliche Bestandteile von Agilität anzuerkennen
einer gelebten „Fehlerkultur“ eine echte Grundlage zu geben
…
36. Wieso gescheitert?
„Ich bin nicht gescheitert –ich habe 10.000 Wege
entdeckt, die nicht funktioniert haben.“
Thomas Edison
Bildquelle: https://pixabay.com/de/vectors/birne-licht-icon-gl%C3%BChbirne-idee-1715529/
37. Ich danke für Euer Interesse,
wünsche wohl dosierte Zeiten
und freue mich auf Eure Fragen und Impulse im Chat!
Waltraud Gläser
www.waltraudglaeser.de
www.vuca-welt.de
www.vukateria.de