Erhalten Sie einen schnellen Überblick, wofür SCRUM steht und wobei das Modell unterstützt. Zusätzlich werden die Vor- und Nachteile gegenübergestellt.
3. Woher kommt Scrum?
▪ Ken Schwaber und Jeff Sutherland haben Scrum gemeinsam zum ersten Mal auf der
OOPSLA Konferenz 1995 präsentiert
▪ Scrum wurde ursprünglich dazu entwickelt, um Produkte zu entwickeln. Seit den
frühen 1990er Jahren wird Scrum weltweit ausgiebig genutzt zur:
▪ Erforschung und Identifizierung rentabler Märkte,Technologien und Produktfähigkeiten
▪ Entwicklung von Produkten und Erweiterungen
▪ Auslieferung von Produkten und Erweiterungen, regelmäßig und mehrmals täglich
▪ Entwicklung und Aufrechterhaltung von Cloud-Umgebungen (online, sicher, on-demand)
und anderer Produktivumgebungen
▪ Erhaltung und Erneuerung von Produkten
4. Was ist Scrum?
▪ Scrum basiert auf derTheorie empirischer Prozesssteuerung oder kurz "Empirie".
Empirie bedeutet, dass Wissen aus Erfahrung gewonnen wird und Entscheidungen
auf Basis des Bekannten getroffen werden
▪ Scrum verfolgt einen iterativen, inkrementellenAnsatz, um Prognosesicherheit zu
optimieren und Risiken zu kontrollieren
▪ Drei Säulen tragen jede empirische Prozesssteuerung:
▪ Transparenz,
▪ Überprüfung [Inspection]
▪ Anpassung [Adaptation]
5. Was ist Scrum?
Scrum ist ein Rahmenwerk zur
▪ Entwicklung
▪ Auslieferung
▪ Erhaltung komplexer Produkte
6. Was sind die ScrumWerte?
Selbstverpflichtung
▪ Ein wesentlicher Aspekt in Scrum ist, dass sich dasTeam darauf verständigt, innerhalb
einer jeden Iteration (Sprint) ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Dahinter steht die
psychologische Erkenntnis, dass Selbstverpflichtung dieWahrscheinlichkeit erhöht,
dass wir gefasste Pläne auch umsetzen.
Mut
▪ Agilität bedeutetVeränderung – um sich den daraus ergebenden Herausforderungen
und Risiken zu stellen, braucht es Mut.
▪ Gleichermaßen gilt das für Selbstorganisation:Wir müssen alsTeam regelmäßig
Entscheidungen treffen – zum Beispiel was wir in einem Sprint erledigen können und
was nicht. Natürlich müssen wir auch die Konsequenzen unserer Entscheidungen
tragen und das obwohl wir letztlich nie alle Fakten kennen.
7. Was sind die ScrumWerte?
Fokus
▪ Fokussierung ist für das bestmögliche Ergebnis unerlässlich – aber auch um ein
Sprintziel überhaupt zu erreichen.
▪ Wir müssen vermeiden, dass wir durch uns selbst oder durch andere vom eigentlichen
Sprintziel abgebracht werden und Arbeiten erledigen, die dem Sprint-Ziel nicht
dienlich sind. Oder um es mit denWorten des agilen Manifests zu sagen: Die Kunst, die
Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren, ist essenziell.
8. Was sind die ScrumWerte?
Offenheit
▪ Scrum als empirischesVorgehen benötigt Offenheit, auf deren Basis informierte
Entscheidungen getroffen werden können.
▪ DerWert der Offenheit spiegelt sich in zweierlei Aspekten wider: In der Bereitschaft des
Einzelnen, sich auf neue PraktikenTechniken und Denkweisen einzulassen, diese
auszuprobieren und so vielleicht zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Andererseits in
einem transparenten Umgang mit Informationen – ganz gleich ob es um Anforderungen,
Hindernisse oder den Projektfortschritt geht.
Respekt
▪ Scrum istTeamarbeit. Für eine effektive Zusammenarbeit ist gegenseitiger Respekt eine
Grundvoraussetzung. Wir sollten aber die Menschen mit ihren individuellenGrenzen
akzeptieren, individuelle Beiträge würdigen und die unterschiedlichen Standpunkte in
Betracht ziehen – auch auf die Gefahr hin, dass wir unsere eigenen Standpunkte dabei
überdenken.
9. Die ScrumWerte
▪ Die Mitglieder des Scrum-Teams lernen und erforschen dieseWerte, indem sie mit den
Scrum-Ereignissen, Rollen und Artefakten arbeiten
▪ Der erfolgreiche Einsatz von Scrum beruht darauf, dass alle Beteiligten kompetenter
bei der Erfüllung dieser fünfWerte werden
▪ Sie verpflichten sich persönlich dazu, die Ziele des Scrum-Teams zu erreichen
▪ Die Mitglieder des Scrum-Teams haben den Mut, das Richtige zu tun und an
schwierigen Problemen zu arbeiten
▪ Jeder fokussiert sich auf die Arbeit im Sprint und die Ziele des Scrum-Teams
▪ Das Scrum-Team und seine Stakeholder sind sich einig, offen mit allen Belangen ihrer
Arbeit und den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen
▪ Mitglieder von Scrum-Teams respektieren sich gegenseitig als fähige,
eigenverantwortliche Individuen
10. Wie ist ein ScrumTeam aufgebaut?
Product Owner
▪ Auftraggeber, der die fachliche Sicht vertritt, Anforderungen stellt und die spätere
Umsetzung seinerWünsche im Hinblick auf Funktionalität, Benutzbarkeit (Usability),
Performanz und Qualität beurteilt
Team
▪ Sorgt für die Umsetzung der Anforderungen
Scrum Master
▪ Er oder sie ist sozusagen die Seele des Prozesses und sorgt dafür, dass die Regeln
eingehalten werden.
▪ Der Scrum Master ist nicht der Projektleiter und er hat auch keine disziplinarische
Führung !
11. WelcheArtefakte gibt es?
Product Backlog
▪ Es handelt sich dabei um eine Liste mit den priorisierten Anforderungen eines
Projekts. In dieser Liste wird aufgeführt, wie komplex die einzelnenAnforderungen
imVergleich zueinander sind. Üblicherweise wird das Product Backlog sukzessive nach
absteigender Priorität abgearbeitet. Allerdings wird die Prioritätenliste kontinuierlich
während der Projektarbeit aktualisiert, sodass sich auch eineVerschiebung der
Prioritäten ergeben kann
Sprint Backlog
▪ Ein Sprint Backlog ist eineTabelle von Aufgaben innerhalb eins Sprints realisiert
werden müssen. Der Sprint Backlog erleichtert somit die Planung der
Softwareentwicklung und ermöglicht es, Aussagen über Zeitaufwand und noch zu
erledigende Aufgaben zu machen
12. WelcheArtefakte gibt es?
Inkrement
▪ Ein Inkrement ist die nach einem Sprint vorliegende, gemäß der Definition of Done
überprüfte und freigegebene Software. Das Inkrement (oder auch Produktinkrement)
ist damit eine grundsätzlich ablauffähige Software, deren Funktionsumfang durch
alle bis zum Ende des betrachteten Sprints erledigten Items des Product Backlogs
bestimmt ist
13. Was sind Epics und User stories?
▪ “User Stories” beschreiben, was Nutzer wollen. Sie sind zwar mehr als nur ein paar
Wörter auf einer Karteikarte, für unsere Zwecke reicht aber es aus, wenn wir sie uns als
einen einfachenText vorstellen, wie z. B. “Den monatlichenVerkaufsbericht mit
Seitenzahlen versehen” oder “Die Berechnung der Steuerbeträge in Rechnungen
ändern”.
▪ VielenTeams gefällt die folgende Art undWeise, ihre User Stories zu schreiben:
▪ “Als <Nutzer> <will/kann/muss ich>, damit <Grund>.” Sie müssen jedoch nicht so
geschrieben werden, denn auch andere Formate haben ihreVorteile.
14. Was sind Epics und User stories?
▪ Der Begriff “Epic” steht einfach für eine große User Story. Es gibt keine exakte Grenze,
wann User Stories zu Epics werden. Sie sind einfach nur “große User Stories” und das
Prinzip kann gut mit Filmen verglichen werden.Wenn ich sage, dass ein bestimmter
Film ein Actionfilm ist, sagt das etwas über den Film aus. Mit großer
Wahrscheinlichkeit gibt esVerfolgungsjagden, Schießereien usw. Und das weiß man,
obwohl es keine feste Definition davon gibt, dass in einem Actionfilm beispielsweise
mindestens dreiVerfolgungsjagden, 45 Schüsse etc. vorkommen müssen.
▪ “Epic” ist also einfach nur der Name für eine große User Story. Manchmal kann er aber
auch zusätzliche Informationen vermitteln.Wenn Sie mich z. B. fragen, ob ich gestern
die User Stories zu den monatlichenVerkaufsberichten geschrieben habe, sage ich “Ja,
aber die meisten davon sind Epics.” Dann wissen Sie automatisch, dass ich sie zwar
geschrieben habe, aber sie noch nicht in kleinere Stories aufgeteilt habe, die direkt
realisiert werden können.
15. Was ist ein Sprint?
▪ Mit "Sprint" bezeichnet man den wertschöpfenden Projektprozess, bei dem das
Entwicklungsteam innerhalb einesVorgangs mit fixierter Dauer (1 bis 4Wochen)
Anforderungen aus dem Sprint Backlog in ein Produktinkrement umsetzt.
▪ Ziel eines Sprints ist es, die im Sprint Backlog festgelegten Anforderungen so zu
realisieren, dass am Ende des Sprints ein grundsätzlich ablauffähiges
Produktinkrement zurVerfügung steht.
16. Wie läuft ein Sprint ab?
Ein Sprint besteht, unabhängig von seiner Dauer, aus folgenden fünf Aktivitäten:
▪ Sprint Planning, dem Planen des Sprints
▪ Daily Scrum, dem täglichenTreffen des ScrumTeams
▪ Umsetzen der Backlog Items in Funktionen der Software
▪ Sprint Review, der Qualitätsprüfung des erstellten Produktinkrements hinsichtlich der
Definition of "Done"
▪ Sprint Retrospektive, der Analyse und Bewertung des methodischenVorgehens
während des Sprints
17. Was ist die „Definition of done“ ?
▪ Die Definition of Done ist eine Checkliste mit Qualitätskriterien, die beschreibt, welche
Kriterien erfüllt sein müssen, damit die Erstellung eines Produkts als erledigt
betrachtet werden kann. Da Menschen unterschiedlicheVorstellungen von Qualität
haben, ist es wichtig, sich gemeinsam imTeam auf eine Definition of Done (DoD)
festzulegen. Damit liegt die Verantwortung für die DoD auch beimTeam und sie
wirkt als Selbstverpflichtung für dasTeam. Anhand der definierten Kriterien lässt sich
fortan feststellen, ob ein Backlog Item, ein Feature oder eine User Story tatsächlich
fertig bzw. done ist.
18. Was ist die „Definition of done“ ?
Beispiele für Punkte einer Definition of Done :
▪ Alle Akzeptanzkriterien werden erfüllt
▪ Der Code ist fertiggestellt und imVersionierungssystem eingespielt
▪ Release Dokumentation angepasst
▪ Es wurde ein Code Review durchgeführt oder der Code wurde im Pair Programming
erarbeitet
▪ Coding Guidelines und Standards wurden eingehalten
▪ Es wurden UnitTests durchgeführt und auf "Grün"
▪ Es sind keine kritischen Bugs offen
19. WelcheVor- und Nachteile hat Scrum?
Vorteile
▪ Wenige Regeln, leicht verständlich und schnell einführbar
▪ Kurze Kommunikationswege
▪ Hohe Flexibilität/Agilität durch adaptives Planen
▪ Hohe Effektivität durch Selbstorganisation
▪ HoheTransparenz durch regelmäßige Meetings und Backlogs
▪ Zeitnahe Realisation neuer Produkteigenschaften bzw. Inkremente
▪ KontinuierlicherVerbesserungsprozess
▪ Kurzfristige Problem-Identifikation
20. WelcheVor- und Nachteile hat Scrum?
Nachteile
▪ Kein Gesamtüberblick über die komplette Projektstrecke
▪ Hoher Kommunikations- und Abstimmungsaufwand
▪ Wenige konkrete Handlungsempfehlungen
▪ Zeitverluste bei zu „defensiven" Sprintplanungen
▪ „Tunnelblick-Gefahr" bei ausschließlicher Fokussierung aufTasks
▪ Erschwerte Koordination mehrerer Entwicklungsteams bei Großprojekten
▪ PotenzielleVerunsicherung aufgrund fehlender Zuständigkeiten und Hierarchien
▪ Potenzielle Unvereinbarkeit mit bestehenden Unternehmensstrukturen
21. Zusammenfassung
▪ Erfordert ein Umdenken im Unternehmen (kein comand and control mehr)
▪ Die Selbstorganisation desTeams steht imVordergrund
▪ Scrum ist als agilesVerfahren dafür ausgelegt, mit Komplexität umzugehen und
ermöglicht es Unternehmen, schnell auf sich verändernde Situationen zu reagieren
▪ Es reduziert Risiken, da Fehler und falscheAnnahmen schnell identifiziert werden
▪ Neue Ideen können zeitnah (nach einem Sprint) umgesetzt werden
▪ Daher entspricht ein agilesVorgehen den heutigenAnforderungen sehr viel mehr als
dies bei herkömmlichen Methoden der Fall ist und reduziert das Risiko einer
vollständigen Spezifikation hinterherzulaufen, nicht inzwischen nicht mehr den
Anforderungen entspricht
22. Herzlichen Dank !
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www.frankdostert.de