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report 2011
Zukunftsfähige Infrastrukturen schaffen
Eine Gateway-Strategie für die Schweiz
Leuchtturmprojekte und -Institutionen der Region
©ruwebakommunikationag
Innovationsquelle
Querdenken ist unsere Antwort
auf ungelöste medizinische Fragen.
Unsere Innovationen
helfen Millionen Menschen,
indem sie Leid lindern und
Lebensqualität verbessern.
Wir geben Hoffnung.
Innovation für die Gesundheit
3
RR Hans-PeterWessels: Im Zentrum des
Verkehrs, am Rande der Prioritäten?
Warum soll der Bund im Raum BaselVer-
kehrsinfrastrukturen ausbauen? Pulsiert
nicht die Schweizer Wirtschaftskraft im
Mittelland? Sind nicht zwischen Genfer-
und Bodensee die Autobahnen und Züge
am vollsten? Weit gefehlt! Die Region
Basel wächst, das Verkehrsaufkommen
auch. Und dennoch befindet sich die
Metropolitanregion Basel aus nationa-
ler Sicht «am Ende der Schweiz» und
allzu oft am Ende der Prioritäten – zu
Unrecht, wie ich meine. Wir dürfen vom
Bund erwarten, dass er die strategische
Bedeutung der Metropolitanregion Basel
anerkennt. Wir fordern eine aktive, zu-
kunftsgerichtete Politik, statt reaktiver
Planung, die sich an heutigen Nachfragen
und Kapazitätsengpässen ausrichtet.
Basel ist das wichtigste Tor Europas zur
Schweiz und das bedeutendste Tor der
Schweiz nach Europa. Hier starten TGV-
und ICE-Züge nach Strassburg, Paris,
Frankfurt oder Berlin, hier passieren
Lastwagen aus ganz Europa den dich-
test befahrenen Autobahnabschnitt der
Schweiz. Nur diejenigen Transitgüter-
züge, die durch den Flaschenhals Basel
durchkommen, finden ihren Weg zu den
NEAT-Tunnels Richtung Süden.
Beim Ausbau der Infrastrukturen im
Raum Basel geht es um einen drin-
genden, jahrzehntelang kumulierten
Nachholbedarf. Nirgendwo sonst in der
Schweiz verkehren so viele Güterzüge auf
wenigen Gleisen, die sie mit Personen-
fernzügen und S-Bahnen teilen müssen.
Nirgends sonst treffen europäisch so be-
deutsame nationale Teilnetze zusam-
men und sind dennoch untereinander
ungenügend verbunden. Das Herzstück
der Regio-S-Bahn zum Beispiel ist des-
halb ein zukunftsweisendes Projekt, weil
es schweizerische, deutsche und fran-
zösische Regionallinien untereinander
attraktiv verknüpft und viele schnelle
Direktverbindungen schafft. Es verbin-
det historisch gewachsene Bahnnetze zu
einem zusammenhängenden, trinatio-
nalen System und gibt dem dynamischen
Wirtschaftsraum ein leistungsfähiges
Rückgrat. Eine attraktive Regio-S-Bahn
erhöht nicht nur die Erreichbarkeit in der
Metropolitanregion Basel sondern bringt
auch hohe Lebens- und Umweltqualität.
Die Metropolitanregion erarbeitet zur-
zeit eine gemeinsame Mobilitäts- und
Raumplanungsstrategie: Das Agglo-
merationsprogramm Basel schafft ein
richtungsweisendes Fundament für eine
nachhaltige Siedlungs- und Verkehrspo-
litik über Kantons- und Landesgrenzen
hinaus. Dies stimmt mich hoffnungsvoll.
Hans-Peter Wessels,Vorsteher Bau- und
Verkehrsdepartement Basel-Stadt
RR Sabine Pegoraro: Leuchtturm der
Bildung Basel-Landschaft
Stärker als anderswo setzen in der Stadt-
region Basel die wichtigen öffentlichen
Funktionen vertikale Akzente. Aus der
Fernsicht zeigt sich das in einer Siedlungs-
landschaft, deren Pole die Bedeutung der
Institutionen und das territoriale Be-
zugsnetz der Landmarks gleichermassen
zum Ausdruck bringen. Der Neubau für
die FHNW im Kanton Basel-Landschaft
gehört zu diesem Netz. In der Reihe der
massigen Gewerbebauten am Muttenzer
Geleisefeld bildet der kubische Baukörper
den dominanten Abschluss.Vom Bahnhof
Muttenz her kommend, bildet der neue
Platz vor der Fachhochschule den Auftakt
der öffentlichen Räume entlang der Hof-
ackerstrasse. Im Sinne des Masterplanes
Polyfeld Muttenz wird er zum Foyer des
Polyfeldes, gleichzeitig funktioniert er als
zentraler Aufenthaltsraum der Fachhoch-
schule und bildet die massstabsgerechte
Verknüpfung zum Wohnquartier.
Für die Fachhochschule wird damit ein
Typus von hoher Zeichenhaftigkeit vor-
geschlagen, der ein hohes Mass an Nut-
zungsflexibiltät, Nachhaltigkeit und
Wirtschaftlichkeit aufweist. Eine präg-
nante Form mit dem Zentralraumge-
danken eines Atriums bildet das Herz der
Fachhochschule im Kanton BL. Zentrale
Funktionen wie Aula, Gastronomie, Ver-
waltung, Hörsäle und Bibliothek werden
mit einer skulpturalen Treppenanlage
über dieses Herz erschlossen. Über zwei
Lichthöfe erhalten die in der Vertikalen
über dem Atrium organisierten Hoch-
schulen bis grosse Raumtiefen natürliches
Licht. Die Krone bildet ein Geschoss mit
einer offenen Studierzone und einer wei-
teren Gastronomiezone mit Weitblick in
Stadt und Landschaft.
Die bisher auf 36 Standorte Basel-Land-
schaft und Basel-Stadt verteilten Hoch-
schulen für Architektur, Bau und Geoma-
tik, für Life Sciences, für Pädagogik und
für Soziale Arbeit werden voraussichtlich
Ende 2017 mit rund 2’200 Studierenden
und 500 Mitarbeitenden der FHNW unter
einem Dach zusammengeführt.
Nachdem der Masterplan Polyfeld durch
den Kanton und die Gemeinde Muttenz
verabschiedet wurde und mit dem Ab-
schluss des Wettbewerbsverfahrens für
den Neubau der FHNW im Polyfeld Mut-
tenz einen weiteren Meilenstein erreicht
war, konnte 2011 mit der Ausarbeitung
des prämiertenWettbewerbsentwurfs von
pool Architekten aus Zürich mit Perolini
Baumangement AG als Gesamtleiter die
Realisierungsphase eingeläutet werden.
Wir freuen uns, mit diesem Leuchtturm
einen bedeutenden Beitrag für die Bau-
kultur in unserer Region zu leisten.
Sabine Pegoraro, Vorsteherin der Bau- und
Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft
fairbinden
Bildquelle: Bundesamt für Landestopografie
Die Basler Kantonalbank und metrobasel engagieren sich
gemeinsam für eine attraktive, dynamische und fortschrittliche
Wirtschafts- und Kulturregion Basel.
5
Inhalt
Impressum
Der metrobasel report 2011 erscheint als Beilage in der Basler Zeitung (Gesamt-
auflage) sowie in der Sonntagsausgabe der Basellandschaftlichen Zeitung und wird
zusätzlich im Kanton Jura, im Landkreis Lörrach und im Elsass verteilt. (Druckauf-
lage: ca. 300‘000 Exemplare).
Redaktion, Realisation & Inserate:
ruweba kommunikation ag, Riehen
Druck: Swissprinters AG, Zürich
3		 Vorworte der Regierungsräte Dr.Hans-PeterWessels und Dr.Sabine Pegoraro
7 	 IBA Basel 2020 aus Lörracher Sicht
9 	 Erkenntnisse aus derVerkehrs- und Gateway-Studie
11		 Handelskammer beider Basel will jetzt Impulse setzen
12 	 Andreas Meyer,CEO SBB,zum Ausbau des Bahnangebotes
13 	 Swiss CEO Harry Hohmeister zu Fluglärm und Arbeitsrecht
14		 Hafeninfrastrukturen für die Schweiz
15		 Stadt- undVerkehrsplanung von Rheinfelden
17 	 Die Zukunft gehört dem Mobility Pricing
18		 Spannende Einblicke in das metrobasel forum
22		 Neuer Impuls dank des Clariant-Infrapark Baselland
23 	 Avo Session:Weltstars zu Gast in Basel
25		 DerVitra Campus: Ein Kulturort,der in keine Schublade passt
26 	 Georges Delnon über den Erfolg des Theater Basel
29 	 Visionär: 3 Land-Stadt «New Basel»
30 	 Die Life Sciences in der Metropolitanregion Basel
31 	 DerVerein metrobasel stellt sich vor
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7
Die IBA Basel 2020 ist der Motor
für eine Modellregion
«Wir wollen zusammenwachsen und gemeinsam eine Modellregion entwickeln»,
erklärt Lörrachs Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm. Die IBA Basel 2020
unter dem Motto «Eine Zukunft à trois − un avenir zu dritt» sei dabei der Motor.
Gudrun Heute-Bluhm, Oberbürgermeisterin
Hauptschauplätze der Internationalen
Bauausstellung, die sich als Instrument
für grossräumige Regionalentwicklung
verstehen, sind die Grenzgebiete zwi-
schen den drei Ländern. «Die IBA ist eine
grosse Chance für die Region, weil Ver-
treter der Politik,Verwaltung,Wirtschaft,
Wissenschaft und die Bürger selbst
Mitgestalter dieses Prozesses sind», so
Heute-Bluhm. Der erste länderübergrei-
fende Projektaufruf war sehr erfolgreich.
44 konkreteVorschläge mit Mehrwert für
die Grenzregion und realisierbar bis 2020
konnten kürzlich beim IBA-Forum in Ba-
sel öffentlich diskutiert werden.
«Natürlich gibt es da Leuchtturmprojek-
te, wie beispielsweise die Pläne für einen
trinationalen Stadtteil im Hafengebiet
Basel – Hünigen –Weil a. R. », betont Lör-
rachs Stadtoberhaupt. Aber die Kraft des
IBA-Prozesses bestehe genauso in der
Vernetzung vieler Einzelprojekte.
So habe sich Lörrach desThemasVerkehr
angenommen. Gemeinsam mit Riehen
ist eine Regio-S-Bahnhaltestelle «Am Zoll
Lörrach/Riehen» mit Umsteigemöglich-
keiten zu Tram und Bus geplant. Damit
seidortdieVoraussetzungfüreinestädte-
bauliche Neuordnung zu einem nach-
haltigen Quartier gegeben, eingebettet
in ein grenzüberschreitendes Konzept
zur Freiraumplanung.
Das zweite Verkehrsprojekt ist die Ein-
bindung der neuen Velostation «Velö»
am Bahnhof Lörrach in ein länderüber-
greifendes Angebot für Fahrradfahrer.
Mit einem Fahrrad- und E-Bike-Verleih,
einer Abstellhalle und einem Reparatur-
service macht Velö das Fahrradfahren in
der Region attraktiv und bietet die Vor-
aussetzung für touristische Angebote,
wie beispielsweise ein GPS-gesteuertes
Navigationssystem zu den mythischen
Orten am Oberrhein. Ein Netz von Fahr-
radschnellwegen soll das Umsteigen
vom Auto auf das Velo erleichtern.
«Beide Lörracher Projekte sind Beiträge
zur Klimawende», betont Heute-Bluhm.
«Das war uns besonders wichtig, denn
Energieeinsparungen und Klimaschutz
sind grosse regionale Themen, die einen
hohen Stellenwert im IBA-Prozess be-
sitzen. In diesem Bereich erhoffe ich mir
noch weitere Projekte für unsere Region.»
Mehr Information: www.iba-basel.net
Die Oberbürgermeisterin des Landkreis Lörrach treibt die IBA-Prozesse voran
Werden Sie Mitglied von metrobasel
Der Verein metrobasel als Plattform, Stimme und Akteur für die
metropolitane Region Basel steht allen offen. Einwohnerinnen
und Einwohner, Unternehmen, Verbände und Vereine, Gemein-
den und weitere Gebietskörperschaften sind willkommen und
können sich engagieren. Senden Sie uns ein E-Mail oder rufen
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9
Ohne den Strassen- und Schienenver-
kehr, die Binnenschifffahrt und den
Luftverkehr kann die Schweiz nicht le-
ben. Unsere Bevölkerung undWirtschaft
sind auf leistungsfähige Verkehrssyste-
me angewiesen, im Binnenverkehr und
vor allem für die grenzüberschreitenden
Personen- und Handelsströme. Unter
dem Titel «Aufbruch zu einer ganzheit-
lichen Gateway-Strategie der Schweiz»
wurdedazueineStudieinAuftraggegeben.
Der «Gateway nördliche Schweiz» ist ein
logistischer Verknüpfungspunkt und be-
steht aus mehreren Verkehrsinfrastruk-
turen und Umschlagsanlagen. Räumlich
wurden dem Gateway nördliche Schweiz
die Kantone Jura, Basel-Landschaft und
Basel-Stadt, Solothurn, Aargau, Zü-
rich und Schaffhausen zugeordnet. Die
Nordschweiz ist nicht nur verkehrlich
bedeutsam, sondern sie leistet auch für
die gesamte Volkswirtschaft einen über-
proportionalen Beitrag. Auf die sieben
Kantone entfallen 14 % der Fläche der
Schweiz, zugleich waren diese im Jahr
2009 für 36 % der Schweizer Bevölkerung
Wohnortkantone. 40 % aller Beschäftig-
ten in der Schweiz haben hier ihren Ar-
beitsplatz (2008).
Strasse und Schiene
Der Schweizer Aussenhandel wird in be-
deutendem Masse über die Nordschweiz
abgewickelt: Von den 44.2 Mio. Tonnen,
welche die Schweiz 2009 importiert hat-
te, kamen 55 % über die Kantone des
Gateway nördliche Schweiz ins Land, ein
Grossteil hatte ihren Bestimmungsort
in anderen Kantonen. Im gleichen Jahr
wurden Güter mit insgesamt 13.6 Mio.
Tonnen aus der Schweiz exportiert, von
denen die Hälfte über die Gateway-Kan-
tone ausgeführt wurden. Im- und Export
werden – gemessen an den transpor-
tierten Mengen – überwiegend auf der
Schiene, der Strasse und z.T. auch über
den Rhein abgewickelt. Die für den Aus-
senhandel wichtigsten Infrastrukturen
des Gateways stellen im Schienenver-
kehr die umfangreichen Eisenbahnanla-
gen am Knoten Basel und im Strassen-
verkehr die Autobahnübergange auf der
elsässischen Seite sowie die Grenzüber-
gänge mit Deutschland an der A5/N2,
A98/N3 und A81/N4 dar.
Wasser und Luftverkehr
Das anhaltende Wirtschaftswachstum
unseres Landes ist ohne die Schweizeri-
schen Rheinhäfen und die beiden Flug-
häfen in Zürich und in Basel nicht denk-
bar. Neben den Massenguttransporten,
für welche das Binnenschiff der umwelt-
freundlichste Verkehrsträger schlecht-
hin ist, bewährt sich der Rhein ebenso
als zuverlässiger Transportkorridor für
den Containerverkehr zu und von den
Seehäfen an der Nordsee. So nahm der
Containerumschlag der Schweizerischen
Rheinhäfen in den letzten eineinhalb
Jahrzehnten bis auf den konjunkturell
bedingten Einbruch in den Jahren 2008
und 2009 kontinuierlich zu.
Aber auch die Luftfrachtangebote an den
Flughäfen Basel und Zürich schaffen
wichtige Verbindungen in die gesamte
Welt: Jeder 4. Franken im Gesamtexport
und jeder 10. Franken im Gesamtimport
hängt an der Luftfracht – mit steigender
Tendenz. An den Flughäfen Basel und
Zürich werden fast 90 % des gesamten
schweizerischen Luftfrachtaufkommens
abgewickelt.
Infrastrukturausbau hinkt hinterher
Die starke Konzentration von Verkehrs-
infrastrukturen und das hohe Verkehrs-
aufkommen in den Gateway-Kantonen
unterscheidet die nördliche Schweiz
von den übrigen Landesteilen. Die mög-
lichst reibungslose Verkehrsbewälti-
gung, vor allem die des Güterverkehrs,
beansprucht Flächen, die anderen Nutz-
ungen dann nicht mehr zur Verfügung
stehen. Die Beseitigung von Kapazi-
tätsengpässen im Strassen- und Schie-
nennetz hat eine hohe Priorität. Jedoch
ist absehbar, dass nur ein Teil der bereits
heute dauerhaft überlasteten Abschnitte
auf dem Nationalstrassennetz ausge-
baut wird. Trotz hoher Investitionen in
das Nationalstrassennetz erwartet das
ASTRA, dass bis 2020 knapp 18 % der
Nationalstrassen regelmässig überlastet
sein werden. Auch die künftigen Investi-
tionen nach ZEB und FABI-STEP reichen
nicht aus, um alle Kapazitätsengpässe
und Einschränkungen im Schweizer
Schienennetz zu beheben.
Die Bedeutung des Gateway
nördliche Schweiz
Der Gateway nördliche Schweiz stellt ein bedeutendes Tor der Schweiz für den
internationalen Güter- und Personenverkehr dar. metrobasel hat zusammen mit
der Handelskammer beider Basel hierzu bei der ProgTrans AG eine Studie
in Auftrag gegeben.
Text: Stephan Kritzinger, Tobias Dennisen
Download der Studie unter:
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ke Rheinfelden, Wyhlen und Laufenburg. 2010 hat das neue Wasser-
kraftwerk Rheinfelden das alte aus dem Jahr 1898 ersetzt. Das neue
Kraftwerk nutzt das Energiepotenzial des Rheins
besser und produziert gut dreimal so viel Strom
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11
Verkehrsinfrastrukturen sind von fun-
damentaler Bedeutung. Von fundamen-
taler Bedeutung für Wirtschaft und Ge-
sellschaft, für uns alle. Aufgrund dieser
breiten Interessenslage präsentiert sich
die heutige Verkehrspolitik sehr hetero-
gen. Die Interessen divergieren teils ge-
waltig auseinander. Die Wünsche sind
vielfältig und endlos. Jede Region für
sich. Die Konsensfindung und Priorisie-
rung der Projekte gestaltet sich äusserst
schwierig und oftmals auch emotional.
Die Vorgehensweise des Bundes verein-
facht die Situation auch nicht. So jagte in
den vergangenen Jahren beispielsweise
ein Schienenprogramm das nächste. Die
Finanzierungsfrage wurde auf die lan-
ge Bank geschoben. Die zu erfüllenden
Kriterien, um z.B. ein Projekt im Agglo-
merationsprogramm einzureichen, sind
endlos und lassen den Kantonen kaum
noch Spielraum.
Deswegen ist es wichtig und richtig, dass
man sich zuerst mit den Fakten aus-
einandersetzt, um anschliessend erste
Rückschlüsse für die Verkehrspolitik zu
schliessen.
Erkenntnisse aus Gateway-Studie
Dies wurde im Rahmen der in Zusam-
menarbeit mit der Handelskammer
beider Basel entstandenen metrobasel
Gateway-Studie gemacht. Die präsen-
tierten Zahlen zeigen deutlich, welche
strategisch relevanten Aufgaben der
Gateway nördliche Schweiz für die ge-
samte Schweiz und für die Metropoli-
tanräume Basel und Zürich erfüllt. Doch
welche Schlussfolgerungen lassen sich
daraus für die Verkehrspolitik ziehen?
Welche Empfehlungen kann man der
Politik auf der Basis der gewonnen Er-
kenntnisse machen?
Mit dem Oltner Konsens zur Verkehrs-
politik (siehe dazu die oben zitierte me-
trobasel studie) wurden erste Impulse
gesetzt. Doch die 14 Empfehlungen
nützen wenig, wenn diese in den Regie-
rungen und Verwaltungen nicht aufge-
nommen, vertieft und schliesslich zu
einer verbindlichen Strategie erklärt wer-
den, die von allen Gebietskörperschaften
und Parteien mitgetragen und umgesetzt
werden. Der Metropolitanraum Zürich
ist uns da einen Schritt voraus. Zürich
hat diesen Meinungsbildungsprozess be-
reits durchlaufen und steht geschlossen
hinter seinen Projekten.
Basel und Zürich Hand in Hand
Die beiden Metropolitanräume können
also voneinander lernen. Dies ist aber
nicht der einzige Grund, weshalb die Zu-
sammenarbeit zwischen den beiden Me-
tropolitanräumen im Rahmen der Gate-
way-Diskussion Sinn macht. Es bestehen
funktionale Zusammenhänge zwischen
den beiden Räumen: Import-Export-
verkehre, Terminals, Landesflughäfen,
Pendlerverkehre, etc. Dies verbindet
und stärkt die Position gegenüber an-
deren Interessen in der Verkehrspolitik.
Schliesslich generieren die beiden Met-
ropolitanräume die höchsteWertschöpf-
ung für die Schweiz und müssen sich im
internationalen Standortwettbewerb be-
haupten.
Es wäre zu wünschen, dass sich die
Impulse, die mit der Gateway-Studie
und dem Oltner Konsens zur Verkehrs-
politik gesetzt wurden, zu einer gemein-
samen Stossrichtung und Strategie ver-
tiefen.
Jetzt Impulse vertiefen
Martin Dätwyler, Geschäftsführer Wirtschaftspolitik Handelskammer beider Basel
Quelle: ProgTrans AG, basierend auf eigenen Angaben (World Transport Reports 2010/2011)
sowie des Bundesamt für Statistik (BFS); Intraplan (2005); SBB (Basis 2009)
+46%+66%+74%+45%Schienenverkehr
+9%+34%+50%+26%Strassenverkehr
+66%+62%--Luftverkehr
-+60%--Binnenschifffahrt
GesamtGesamt
Inter-
national
National
Personen-
verkehr
Güterverkehr
Verkehr nimmt weiter zu
Diese ohnehin schon herausfordernde
Aufgabe wird noch einmal erschwert,
weil sich nach den derzeit vorhandenen
Verkehrsprognosen besonders im Güter-
verkehr weitere Verkehrszuwächse für
die Schweiz abzeichnen. Vor allem im
internationalen Güterverkehr wird ein
Anstieg des Verkehrs, besonders auf der
Schiene erwartet. Bis 2030 wird dort mit
einem leistungsbezogenem Wachstum
von 74 % gerechnet. Ausser dem Stras-
sengüterverkehr, der gesamthaft um
34 % zunehmen wird, liegt das Wachs-
tum bei allen anderen Verkehrsträgern
teilweise bei deutlich über 60 %.
Im Personenverkehr ist die zukünftige
Entwicklung des Luftverkehrs mit 66 %
am dynamischsten. Nach Progno-
sen der SBB (Basisjahr 2009) wird der
Schienenpersonenverkehr um beacht-
liche 46 % bis 2030 ansteigen.
Wirtschaftlich profitiert die Schweiz
von der Lage im Herzen Europas, auch
weil der Oberrhein als historischer
Handelsweg einer der wichtigsten
Wirtschafts- und Verkehrskorridore
in Europa ist (Rotterdam – Genua), in
dem der Gateway nördliche Schweiz
eine zentrale Funktion erfüllt. Ausbau
und Weiterentwicklung der verschie-
denen Verkehrsinfrastrukturen hielten
in der Vergangenheit mit den wach-
senden Anforderungen Schritt – und
müssen es auch in der Zukunft tun. Das
gilt für der Gateway nördliche Schweiz,
aber ebenso für die gesamte Schweiz.
12
«Das Dreiländereck liegt auch
mir am Herzen»
Die SBB will das Bahnangebot in der Nordwestschweiz weiter ausbauen –
bis zum Viertelstundentakt auf allen S-Bahn-Strecken und im Fernverkehr.
Die grosse Herausforderung ist, die entsprechenden Projekte zu finanzieren.
Interview: Regula Ruetz
Herr Meyer, welche Bedeutung hat die
Region Nordwestschweiz und das an-
grenzende Ausland für die SBB?
Basel ist für uns der Ort, wo die Schweiz
anfängt und das Tor zu Deutschland und
Frankreich, man ist in drei Stunden in
der Weltmetropole Paris. Basel ist aber
auch das Herz eines leistungsfähigen
S-Bahn-Systems, das bis in den Aargau
und in den Jura reicht. Diese wirtschaft-
lich dynamische Region ist als Arbeits-
und Wohnort begehrt. Als SBB spüren
wir dies an der stetig steigenden Mobi-
litätsnachfrage. 2030 werden wir in der
Nordwestschweiz bis zu 40 Prozent mehr
Passagiere befördern.
Deshalb sind wir daran, die Infrastruktur
auszubauen und planen mit den Kanto-
nen den Angebotsausbau der nächsten
Jahrzehnte. Als Arbeitgeber beschäfti-
gen wir in dieser Region zudem mehr als
3500 Mitarbeitende. Da ich in Birsfelden
aufgewachsen bin, liegt mir das Dreilän-
dereck auch persönlich sehr am Herzen.
Ich geniesse es immer sehr, im Raum Ba-
sel zu sein.
Welches sind ihre wichtigsten laufen-
den Projekte?
Bis 2012 bauen wir eine zweite Rhein-
brücke, bis 2013 erneuern und moder-
nisieren wir den Rangierbahnhof Basel.
2016 werden wir die Linie Belfort-Delle
wiederinBetriebnehmen.FürdieKunden
ist jedoch wichtiger, dass wir vom nächs-
ten Jahr an im Regionalverkehr Aargau/
Olten neue, komfortable Doppelstockzü-
ge einführen. Im Raum Basel setzen wir
auf die beliebten FLIRT-Züge. Wir wer-
den vermehrt Kompositionen aneinan-
derhängen, um unseren Kundinnen und
Kunden genügend Sitzplätze zu bieten.
Das alleine reicht aber nicht aus, um
die steigende Mobilitätsnachfrage auf-
zufangen.
Nein, wir müssen auch die Zahl der Ver-
bindungen ausbauen. Das Ziel haben wir
mit den Kantonen zusammen definiert:
der Viertelstundentakt auf allen S-Bahn-
Strecken und im Fernverkehr nach Zü-
rich und Bern. Dafür muss aber zuerst
die Infrastruktur ausgebaut werden. Die
wichtigsten Projekte sind der Ausbau der
Ostzufahrten zum Bahnhof Basel (Basel-
Muttenz-Pratteln),dieEntflechtungLies-
tal und Ausbauten im Laufental. Ausser-
dem brauchen wir im Bahnhof Basel zu-
sätzliche Gleise und bessere Zugänge zu
den Perrons. Die grosse Herausforderung
ist, all diese Projekte zu finanzieren. Die
Mittel sind erst zum Teil gesichert.
Wie steht es mit der schnellen Direktver-
bindung zwischen dem Bahnhof SBB
und dem Badischen Bahnhof?
Das ist für uns ein Leuchtturm-Projekt,
mit dem wir die aufwändigen Spitzkeh-
ren abschaffen und gleichzeitig eine
schnelle innerstädtische Erschliessung
schaffen könnten. Wir werden es aber
realistischerweise nicht vor 2030 reali-
sieren können. Wir wollen zuerst jene
Projekte umsetzen, die wir für den Vier-
telstundentakt im S-Bahn-System und
im Fernverkehr brauchen.
Und wie steht es mit der Anbindung
des EuroAirports ans Bahnnetz?
Laut einer neuen Studie könnte eine
zweigleisige Strecke vom Bahnhof St.
Louis zum Flughafen und weiter Rich-
tung Norden im optimalen Fall 2018 er-
öffnet werden. So könnten wir den Anteil
der Passagiere, die aus der Schweiz mit
dem ÖV anreisen, auf 45 Prozent erhö-
hen. Offen ist aber auch hier die Finan-
zierung. Die Kosten betragen rund 200
Mio. Euro, von denen die Schweiz etwa
80 Mio. übernehmen müsste. Auch da ist
erst ein Teil gesichert.
SBB-CEO Andreas Meyer äussert sich zum Ausbau des Bahnangebotes
13
SWISS will der Region Basel ein
attraktives Angebot bieten
Die nationale Airline will die Entwicklung des Angebots in der Region Basel und
dem Dreiländereck weiter fördern. Dabei spielen aber auch in Zukunft stimmige
politische und rechtliche Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle.
Interview: Regula Ruetz
Herr Hohmeister, welche Bedeutung
hat der EuroAirport für die SWISS?
Als nationale Fluggesellschaft der
Schweiz fühlen wir uns allen Regionen
in der Schweiz verpflichtet, ein attrak-
tives Angebot an Flugverbindungen zu
bieten. Vor diesem Hintergrund ent-
wickeln wir unser Angebot für die Region
Basel und das Dreiländereck sowohl mit
Direktflügen ab Basel als auch mit Inter-
kontinentalflügen ab Zürich. Selbstver-
ständlich müssen solche Verbindungen
wirtschaftlich tragbar sein. SWISS und
der Lufthansa Konzern sind aber auch
für die Beschäftigung am EuroAirport
bedeutend. An unserem Hauptsitz in
Basel bieten wir mehreren hundert Men-
schen einen Arbeitsplatz.
Wie sieht die Gestaltung Ihres Ange-
bots ab dem EuroAirport aus?
Neben unserem eigenen Angebot an
Direktflügen ab Basel arbeiten wir eng
mit unseren Schwestergesellschaften
undPartnernzusammenwiezumBeispiel
mit AUA nachWien oder Lufthansa nach
Frankfurt, München oder Düsseldorf.
Da insbesondere die Mittel- und Lang-
streckenflüge ab Zürich für die Leitin-
dustrien in der Region Basel von gros-
ser Bedeutung sind, kooperieren wir
zudem für die Zubringer von Basel nach
Zürich mit der SBB, dem so genannten
Flugzug. Das ist vor allem auch ökolo-
gisch sinnvoll.
Aufgrund der verlängerten Nachtflug-
sperre auf dem Flughafen Zürich be-
fürchtet man hier in der Region eine
zusätzliche Lärmbelastung durch Aus-
weichlandungen des Flughafens Zü-
rich. Was halten Sie davon?
Ich halte diese Befürchtung für unbe-
gründet. Seit der Einführung der ver-
kürzten Öffnungszeiten des Flughafens
Zürich hatten wir keine einzige Aus-
weichlandung in Basel. Allerdings sollte
der Bund die Öffnungszeiten der Lan-
desflughäfen auf Grundlage der Erfah-
rungen und unter Berücksichtigung der
Öffnungszeiten der Konkurrenzflughä-
fen zu gegebenem Zeitpunkt überprüfen.
Die Frage des anwendbaren Arbeits-
und Steuerrechts im Schweizer Sektor
des EuroAirports ist nach wie vor unge-
löst. Welche Auswirkungen hat dieses
Dossier auf die SWISS?
Eine baldige Lösung dieses Problems ist
für die künftige Entwicklung des Euro-
Airports aber auch für den ganzen Wirt-
schaftsraum am Oberrhein von grosser
Wichtigkeit. Auch für die SWISS ist eine
Fortführung der seit über 60 Jahren er-
folgreich angewendeten Praxis, wonach
Harry Hohmeister,
CEO Swiss International Air Lines
im Schweizer Sektor faktisch Schweizer
Arbeits- und Steuerrecht gilt, ein wichti-
ges Kriterium für den Erhalt des Stand-
ortes Basel. SWISS unterstützt daher die
Bestrebungen der Behörden in Frank-
reich und in der Schweiz für die Zukunft
eine tragfähige Lösung zu finden.
Mit der Inbetriebnahme der ILS 33
wurden die Lärmimmissionen durch
die Luftfahrt zu einem wichtigen
Thema in der Bevölkerung. Was
sagen Sie dazu?
Jede Änderung von Flugrouten führt in
der Regel zu Reaktionen in der Öffent-
lichkeit. Diesen Befindlichkeiten gilt es
angemessen Rechnung zu tragen. Ob-
schon in derVergangenheit bei der Flug-
lärmreduzierung massive Fortschritte
erzielt wurden - in Zürich wurde z. B. der
Lärmteppich in den vergangenen zwan-
zig Jahren um 2/3 reduziert - investiert
SWISS auch künftig in lärmgünstigere
Flugzeuge. Die von uns ab 2014 als Ersatz
der AVROs eingesetzten neuen Bombar-
dier CSeries Flugzeuge werden den Flug-
lärm für das menschliche Ohr nochmals
mehr als halbieren.
In Zürich schwelt seit Jahren der Flug-
lärmstreit mit Deutschland. Demgegen-
über scheint der EuroAirport keine Pro-
bleme mit Deutschland und Frankreich
zu haben. Wie erklären Sie sich das?
Am Dreiländereck hat sich der gleichbe-
rechtigte Einbezug aller Betroffenen im
Rahmen der trinationalen Umweltkom-
mission für den EuroAirport ausbezahlt.
Die Berücksichtigung der positiven Er-
fahrungen beim grenzüberschreitenden
Interessenausgleich um den EuroAirport
könnte auch bei der Lösung des Zürcher
Fluglärmkonfliktes hilfreich sein.
Der Hafen Birsfelden ist ein wichtiger Umschlagplatz für Stahlprodukte.
Wettbewerbsfähige Hafen-
infrastrukturen für die Schweiz
Das Volumen weltweit verschiffter Güter steigt weiter. Die Schweizerischen
Rheinhäfen reagieren darauf mit der Planung eines neuen Containerterminals –
sowie mit der Förderung der Standortattraktivität der südlichen Hafenteile.
Hans-Peter Hadorn, Direktor Schweizerische Rheinhäfen
Die ausgezeichnete verkehrslogistische
Anbindung der Hafenteile Birsfelden
und Muttenz bietet dem Logistik-Clus-
ter Region Basel Entwicklungspotenzial.
Insbesondere als Stahlzentrum der
Schweiz hat der Hafen Birsfelden eine
hohe Bedeutung. Der Bau einer Mon-
tagehalle der ABB zeugt von der hohen
Konkurrenzfähigkeit des Standorts.
Um diese weiter zu festigen, prüfen die
Schweizerischen Rheinhäfen eine süd-
liche bahnseitige Anbindung sowie die
Zulassung von längeren Schiffen.
Containerverkehr nimmt zu
Für den Basler Stadthafen ist vor allem
die prognostizierte Zunahme im Contai-
nerverkehr relevant: Aufgrund der Ent-
wicklungs- und Verlagerungsstrategie
der Seehäfen Antwerpen und Rotterdam
ist mit einer Verdoppelung bis Verdrei-
fachung der Verkehre binnen 20 Jahren
zu rechnen.
Schon heute stossen die Umschlags-
kapazitäten in den Containerterminals
schweizweit an ihre Grenzen. Ein neues
Terminal für den Umschlag Schiff-Bahn
kann die erwarteten Mehrverkehre auf-
nehmen und ist ein wichtiger Beitrag zur
zukünftigen Positionierung des Logistik-
Clusters Region Basel. Die Lage des Ge-
ländes in Basel-Nord ist für diesen Zweck
ideal: in nächster Nähe zum Hafenbeck-
en 2 und direkt am EU-Bahnkorridor 24
Rotterdam-Basel-Genua, der wichtigsten
Güterverkehrsachse in Europa.
Zusammen mit SBB Cargo haben die
SRH eine Studie in Auftrag gegeben, in
der das Potential eines solchen Projekts
geklärt wird. Im 1. Quartal 2012 können
erste Aussagen über Machbarkeit, Finan-
zierung und Layouts gemacht werden.
©visiononwingsManfredRichter
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15
Der Rhein als verkehrstechnisches Zentrum zwischen der Schweiz und Deutschland
Stadt- und Verkehrsplanung
in Rheinfelden
Die Bewohner von Rheinfelden störten sich lange an der Verkehrsbelastung des
Städtchens. Mit dem Rhein als Zentrum nimmt man eine optimale Verkehrs-
planung in Angriff. Viele innovative Ideen wurde bereits erfolgreich umgesetzt.
Stadtammann Franco Mazzi, Stadtverwaltung Rheinfelden
Wie wichtig die gute Organisation des
Verkehrs für die Bevölkerung ist, das ha-
ben uns zwei repräsentative Befragun-
gen von 2006 und 2010 in aller Deutlich-
keit aufgezeigt. Im Sorgenbarometer der
RheinfelderInnen stand beide Male die
Verkehrsbelastung zuoberst, wobei sie
sich 2010 im Vergleich zu 2006 markant
verbessert hat.
Die Stadt- und Verkehrsplanung in
Rheinfelden beruht auf einem funktio-
nierenden übergeordneten Strassennetz
sowie zu einem wesentlichen Teil auf
Grundlagen, die im Rahmen eines Pro-
jektes der Trinationalen Agglomeration
Basel erarbeitet wurden. Bei dieser Pla-
nung wurde die Stadt- und Verkehrsent-
wicklung des schweizerischen Rhein-
felden und von Rheinfelden/Baden in
Deutschland aufgezeigt. Dabei wurde
der Rhein nicht mehr als Grenze, son-
dern als das Zentrum einer gemeinsa-
men Stadt betrachtet. Dieser neue Blick
war insbesondere für die Verkehrspla-
nung von grosser Bedeutung. So verfügt
das gemeinsame Rheinfelden heute über
vier Autobahnanschlüsse, zwei Bahnlini-
en, drei Bahnhöfe und eine gemeinsame
Buslinie, welche die beiden Bahnhöfe
miteinander verbindet.
Sinnvolle Vernetzung von ÖV
Mit der geplanten Elektrifizierung der
Hochrheinstrecke wird sich die Aus-
gangslage noch verbessern. Um dieses
Potenzial auch nutzen zu können, muss-
ten die beiden ÖV-Verkehrssysteme sinn-
voll verbunden und vernetzt werden.
Mit dem neuen grenzüberschreitenden
Stadtbus, der die beiden Innenstädte, die
beiden Bahnhöfe und die beiden Spitäler
miteinander verbindet, ist das gut gelun-
gen, wie die stetig steigenden Nutzerzah-
len belegen.
Neben dieser planerischen Grundla-
ge war der Bau der neuen Rheinbrücke
die eigentliche Initialzündung für die
Verbesserung der innerstädtischen Ver-
kehrssituation. Das Schliessen der alten
Rheinbrücke erlaubte es, die vorher stark
belasteten Stadträume wieder für die Be-
wohnerinnen und Bewohner sowie die
Gäste aufzuwerten. Die neueVerkehrssi-
tuation ermöglichte zudem an einer zen-
tralen Lage im Anschluss an die Altstadt
eine städtebauliche Entwicklung. Dazu
erarbeitete die Stadt unter der Führung
von OliverTschudin, Stadtrat mit Ressort
Planung und Verkehr und Partner in der
zürcherischen Planar AG für Raument-
wicklung, einen Entwicklungsrichtplan,
der das Gebiet von der alten Rhein-
brücke über die Schifflände bis zum
Areal der ehemaligen Brauerei Salmen
beinhaltet.
Die Erkenntnisse dieser Planung werden
nun seit vier Jahren von der Stadt und
von privaten Investoren umgesetzt. Dank
dieser Dynamik und der abgestimmten
Planung der verschiedenen Projekte ver-
ändert sich nun dieser Bereich imWesten
der Altstadt in wenigen Jahren von einem
ehemals stark verkehrsbelasteten Be-
reich mit bis zu 14‘000 täglich passieren-
den Autos hin zu einem gut gestalteten
Stadtquartier mit vielfältigen Nutzungen
und stark aufgewerteten öffentlichen
Räumen. Dies wird insbesondere auch
der beliebten Personen-Rheinschifffahrt
zugute kommen, die bekanntlich an der
Schifflände in Rheinfelden ihren Anfang
nimmt.
Foto:G.Thoenen
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17
Die Zukunft gehört
dem Mobility Pricing
Mobilität wird zunehmend ein knappes Gut. Das Gleichgewicht zwischen Angebot
und Nachfrage wird am effizientesten über den Preis gesteuert. Ein dynamisches
Mobility Pricing kann die richtigen Anreize setzen. Die Technologie ist verfügbar.
Bernhard Berger, Dipl. Ing. ETH/SIA, CEO der Rapp Gruppe
Die Bereitstellung von Infrastruktur
erfolgte in der Vergangenheit fast aus-
schliesslich nachfrageorientiert. Die Kos-
ten für Mobilität wurden über die Jahre
sogar vergleichsweise geringer; dies mit
bekannten negativen Auswirkungen auf
Umwelt und Lebensqualität.
Besonders deutlich manifestiert sich dies
in den Agglomerationen. Während die
Kernstädte infolge des stärkeren Drucks
heute ihreVerkehrsprobleme in den Griff
bekommen, verstärkt sich in den umlie-
genden Agglomerationen der tägliche
Mobilitätskampf. Staus im Strassenver-
kehr sowieVerspätungen und Ausfälle im
Schienenverkehr nehmen zu. Mobilität
von Menschen und Gütern wird zuneh-
mend zu einem kostbaren Gut.Vermehrt
stellt sich die Frage der Beeinflussung
von Angebot und Nachfrage.
Beeinflussung von Angebot und Nach-
frage heute begrenzt
Die offensichtlichste Beeinflussung des
Angebotes ergibt sich durch die Bereit-
stellung von mehr (oder weniger) Kapa-
zität. Bauliche Massnahmen stossen in
unserem bereits dicht genutzten Raum
auf zunehmenden Widerstand und
werden verglichen zum Nutzen immer
teurer, deshalb stehen Verkehrsmanage-
mentmassnahmen immer mehr im Vor-
dergrund. So werden z.B. Standstreifen
temporär zu Fahrstreifen, Zufahrten zu
Innerstädten limitiert, Kapazitäten von
stark belasteten Strassen mit Verkehrs-
leitsystemen optimiert, Zugsfolgezeiten
verkürzt und Fahrpläne perfektioniert.
Nachfragebeeinflussung erfolgt heu-
te fast ausschliesslich durch Stau, was
ökonomisch wie ökologisch negative
Folgen hat. Am effektivsten wäre die Be-
einflussung aber über den Preis. Heute
bestehen bei uns weder im öffentlichen
noch im privaten Verkehr dynamische
Preiselemente, mit welchen bezüglich
der Nachfrage eine wesentliche Wirkung
erzielt werden könnte. Dazu kommt,
dass durch die ökologisch erwünschten
Verbrauchsreduktionen bei den Autos
das Hauptpreis- (und Finanzierungs-)
element des Strassenverkehrs, die Mine-
ralölsteuern, zunehmend erodiert.
Technologie ermöglicht Nachfragebe-
einflussung
In Zukunft werden wir zur Bewältigung
der steigenden Mobilitätsbedürfnisse
nicht darum herum kommen, neben
gezielten Angebotsoptimierungen auch
die Nachfrage stärker zu beeinflussen.
Mit den heutigen Technologien sind
wir in der Lage, ein integrales und dy-
namisches Mobility-Pricing nach dem
Grundsatz «pay as you drive or use» zu
etablieren.
In Singapur gibt es bereits solche dy-
namischen Preismodelle, bei der eine
tageszeit- und belastungsabhängige
Strassengebühr erhoben wird. Im Luft-
verkehr sind spätestens seit easyJet sol-
che Modelle gebräuchlich, auch im (in-
ternationalen) Bahnverkehr etablieren
sich analoge Systeme.
Die Technologie spielt bei all diesen Sys-
temen eine entscheidende Rolle und
wird uns in naher Zukunft noch weit
mehr Möglichkeiten eröffnen. Smarte
Endgeräte stellen zukünftig personali-
sierte Informationen in Echtzeit zur Ver-
fügung. Fahrzeuge verfügen über eigene
Intelligenz und sogenannte kooperative
Systeme kommunizieren sowohl mit
anderen Fahrzeugen als auch mit der
Infrastruktur. Individuelle Mobilität fin-
det in Zukunft vielleicht zunehmend in
kollektiven Kleinfahrzeugen statt. Das
Auto hat dann vermutlich als Statussym-
bol Nummer eins ausgedient.
Unser Mobilitätsalltag kann in zehn Jah-
ren so aussehen, dass wir vor jeder Fahrt
abhängig von der aktuellen Verkehrsla-
ge und den momentanen Kosten ent-
scheiden, mit welchem Verkehrsmittel
wir eine Fahrt bewältigen wollen. Ende
Monat erhalten wir eine individuelle
Abrechnung unserer Mobilitätskosten,
die aufgrund der Beanspruchung das für
uns jeweils günstigste Preismodell be-
rücksichtigt. Diese Transparenz ermög-
licht uns, unser Mobilitätsverhalten zu
optimieren. Politik und Gesellschaft
müssen entscheiden, ob wir in diese
Richtung gehen wollen.
Zahlstelle in Singapur mit dynamischer Anzeige
18
Handlungsbedarf bei
den Verkehrsstrukturen
Das siebte metrobasel forum beschäftigte sich mit den Themen «Zukunftsfähige
Infrastrukturen schaffen» und «Leuchtturmprojekte in der Raumentwicklung». Im
ersten Teil ging es konkret um die Förderung aller Verkehrsträger in der Schweiz.
metrobasel forum 11.11.2011, Text: Markus Vogt
Das siebte metrobasel forum endete dra-
matisch: Ein heftiges Gewitter zog durch
das Theater, ein kräftiges Donnergrollen
erfüllte den gut besetzten Raum. Zwei
Mitglieder des Theater-Ensembles hat-
ten eben mit einer szenischen Lesung
zum Thema «Basler Kantonstrennung
1833: Lernen aus der Vergangenheit»
die Veranstaltung abgerundet. Mit dem
Blick in die Vergangenheit sollte gezeigt
werden, was für die Zukunft zu lernen ist
– das passte ausgezeichnet zu den Ta-
gungsthemen. Zum einen ging es darum,
den überregionalen verkehrspolitischen
Konsens zu finden, zum anderen um
Raumentwicklungsprojekte ausserhalb
der Stadt Basel. Keine einfachen The-
men, die auch schon Blitz und Donner
ausgelöst hatten.
Der Oltner Konsens
Zum verkehrspolitischen Tagungs-
schwerpunkt erklärte metrobasel Di-
rektor Christoph Koellreuter einleitend,
dass die Metropolitanregion Basel einer
der Motoren der schweizerischen Volks-
wirtschaft sei, dass sie diese Rolle aber
nur mit global wettbewerbsfähigen Rah-
menbedingungen erfüllen könne. Dazu
gehört in erster Linie eine ganzheitliche
Strategie zum Ein- und Ausfallstor in
der Schweiz, dem so genannten «Gate-
way», und dazu hat sich in einem von
metrobasel organisierten Parlamenta-
riergespräch in Olten ein weitgehender
Konsens unter Verkehrsdirektoren erge-
ben.
Gateway nördliche Schweiz
Die dem Oltner Konsens zu Grunde lie-
gende Gateway-Studie präsentierte Ste-
fan Kritzinger, stellvertretender Direk-
tor der Firma ProgTrans. Unter einem
Gateway versteht man die Verknüpfung
verschiedener Verkehrswege und Inf-
rastrukturen. In die Untersuchung von
metrobasel einbezogen sind die sieben
Kantone Jura, Solothurn, Basel-Stadt,
Basel-Landschaft, Aargau, Zürich und
Schaffhausen – sie bilden den «Gateway
nördliche Schweiz». Dieses Gebiet steht
Teilnehmer aus verschiedensten Branchen nahmen am Forum teil
19
für 14 Prozent der Schweizer Fläche, für
36 Prozent der Bevölkerung und 40 Pro-
zent der Beschäftigten im Land. Über die
Hälfte der Güter (25 Millionen Tonnen)
werden durch dieses Gebiet importiert,
etwa die Hälfte der Exporte passieren
hier (7 Millionen Tonnen). Dazu gibt es
Wachstumszahlen: Der internationa-
le Schienengüterverkehr wird bis 2030
um 74 Prozent wachsen, der Personen-
Luftverkehr um 66 Prozent. Das Fatale
ist: Während der Verkehr wächst, blei-
ben die Engpässe bestehen – es besteht
Handlungsbedarf.
Verkehrspolitik braucht Impulse
Wo der Hebel angesetzt werden sollte,
erläuterten Martin Dätwyler von der
Handelskammer beider Basel und Mar-
kus Traber vom Zürcher Amt fürVerkehr.
Da die Verkehrsinfrastruktur von funda-
mentaler Bedeutung ist, gehen die In-
teressen der «Beteiligten» naturgemäss
auseinander, erklärte Martin Dätwyler.
Der «Gateway nördliche Schweiz» er-
füllt strategische Aufgaben nicht nur für
die Nordschweiz, sondern für das ganze
Land. Es gelte nun, eine gemeinsame
Stossrichtung zu finden – und dazu leg-
ten Dätwyler und Traber die 14 Hand-
lungsempfehlungen vor, die aus dem
Parlamentariergespräch II/2011 in Olten
resultierten (Oltner Konsens).
Für den Bereich Luftverkehr wird gera-
ten, das Netzwerk der drei Landesflughä-
fen Zürich, Basel und Genf zu verstärken
und, um die Nachfrage zu erfüllen, die
Infrastruktur zu verbessern. Gefordert
wird, den Bahnanschluss zum EuroAir-
port zu beschleunigen und technische
Entwicklungen, welche zu Lärmredukti-
onen führen, zu fördern.
Erforderlich ist sodann Rechtssicher-
heit für die Flughäfen Basel-Mulhouse
(Arbeits- und Steuerrecht) und Zürich
(Lärmproblematik Schweiz-Deutsch-
land). Für den Wasserweg ist dringend
eine Beteiligung des Bundes an der
Infrastruktur der Schweizerischen
Rheinhäfen gefragt. Als zweites zu un-
terstützen sind die beiden Terminal-
Projekte «Container-Terminal Basel-
Nord» und «Gateway Limmattal». Für
den Bahngateway sind die nationalen
und internationalen Verbindungen zu
verbessern, mit Viertelstundentakt und
besseren Verknüpfungen von Zentren.
Auszubauen ist die Schieneninfrastruk-
tur – dazu gehören ein neuer Juradurch-
stich (Wisenbergtunnel), die Entflechtung
des Knotens Basel samt Herzstück, die
Tunnels Brüttenen, Zimmerbergbasis II
und Heitersberg II und der Ausbau auf
vier Spuren zwischen Basel und Zürich.
Im Strassenbereich gilt es einige Eng-
pässe zu beseitigen, etwa mit dem Bau
der Basler Osttangente, der Nordumfah-
rung Zürich, der Glattal-Autobahn, dem
Stadttunnel Zürich, jeweils mit nachhal-
tiger Entlastung von Wohngebieten. Die
Vervollständigung des Nationalstrassen-
netzes soll ohne Zeitverzug erfolgen, bei
den Zollübergängen braucht es zusätzli-
che LKW-Abstellflächen sowie die elek-
tronische Verzollung, und generell Ver-
kehrsmanagement-Systeme. Schliesslich
befasste sich die Arbeitsgruppe auch mit
der Finanzierung.
Die finanziellen Ressourcen sollen bei-
spielsweise durch die Erhöhung der Au-
tobahnvignette und der Trassenpreise
hereinkommen. Für Eisenbahnprojekte
soll es weiterhin Fondslösungen geben
und langfristig «Mobility Pricing» einge-
führt werden.
Am Anfang steht die Finanzierung
In der von der Zürcher Publizistin und
Dozentin Esther Girsberger moderierten
Expertenrunde wurde die Thematik ver-
tieft diskutiert. Der Basler Regierungsrat
Christoph Brutschin (SP) sieht eine we-
sentliche Aufgabe der öffentlichen Hand,
Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.
Er empfiehlt, von Anfang an über die
Finanzierung zu reden. Der Wirtschafts-
direktor betonte die Bedeutung des
Wasser-Gateways. 15 Prozent der Güter,
die unser Land erreichen, dazu 25 Pro-
zent der Mineralöl-Stoffe; heute seien es
100 000 Container, bis in zehn, fünfzehn
Jahren die doppelte Menge: «Wenn die
Infrastruktur nicht erhöht wird, bekom-
men wir ein nationales Problem.» Die
Terminal-Projekte Basel-Nord und Lim-
mattal seien keine Konkurrenz – es brau-
che beide. Und wenn er einen Wunsch
frei hätte, womit zu beginnen wäre: Mit
dem Wisenbergtunnel.
Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth
Schneider (CVP) bedauerte, dass die Be-
deutung der Rheinhäfen in Bern nicht
wahrgenommen werde; sie hoffe nun auf
den Oltner Konsens und auf Unterstüt-
zung von Zürich. Die verschiedenenVer-
kehrsträger dürften nicht gegeneinander
ausgespielt werden. Künftig dürfe nicht
alles Geld in Randregionen gesteckt wer-
den; die Zentren seien zu fördern, auch
von der Raumplanung her.
Alle vier Verkehrsträger gleichzeitig
entwickeln
Für MarkusTraber war klar, dass den Par-
lamentariern deutlich gemacht werden
muss, dass die beiden Terminalprojekte
miteinander verwandt seien. Die Basler
Nationalrätin Anita Lachenmeier (Grü-
ne) meinte, dass die Rheinhäfen in der
Nationalrätlichen Verkehrskommission
zwar unbestritten seien, dass ihren Mit-
gliedern nicht klar sei, warum das Geld
fehle. Wichtig sei der ökologische Kon-
sens, umzusetzen sei die Alpen-Initiati-
ve. Man müsse nahe an die Kostenwahr-
heit kommen, etwa mit Road Pricing.
Martin Dätwyler forderte, alle vier Ver-
kehrsträger gleichzeitig zu entwickeln.
Die Wirtschaft verlange Transparenz,
auch bei den Kosten. Und die Wirtschaft
fordere die Benutzerfinanzierung: Wer
benutzt, bezahlt auch. Dätwyler forderte
auch mutigere Lösungen, zum Beispiel
die Nacht für den Güterverkehr zu nut-
zen: «Wir müssen über Tabus reden.»
Beim Wasser gebe es noch Kapazitäten,
die Engpässe lägen bei den Umschlag-
zentren.
Für den Basler Nationalrat Beat Jans (SP)
kommt als erstes der Hafen-Ausbau,
dann Schiene, Strasse, Luft. Aber er habe
Mühe mit der Priorisierungs-Diskus-
sion. Wenn es Wachstum gibt, muss das
Land bereit sein, die Infrastrukturen
auszubauen: «Alle Kanäle wachsen bis
2030, da muss etwas geschehen. Und da
muss auch die Wirtschaft mitziehen.»
Im Bereich Steuern sei in der jüngsten
Zeit viel gegangen, doch in den Berei-
chen Bildung und Infrastruktur werde
geknausert. Die Unternehmenssteuern
müssten die Infrastrukturen mitfinan-
zieren. Patrick Altenburger, Dienststel-
lenleiter ÖV im Kanton Schaffhausen,
stellte fest, dass bis jetzt in erster Linie
in Transit, Neat und Nord-Süd-Verkehr
investiert worden sei. Das Mittelland sei
dabei quasi untergegangen, da bestehe
Nachholbedarf.
20
Fazit: Im Gateway nördliche Schweiz gilt
es zusammenzustehen und gemeinsam
die Stimme zu erheben. Oder wie es Beat
Jans sagte: «Wenn der kleine Basler Chor
mit dem grossen Zürcher Chor mitsingen
kann, wird er in Bern eher gehört.»
Visionen für Basel und seine Umgebung
Im zweitenTagungsteil machte das ETH-
Studio Basel Vorschläge für Leuchtturm-
oder Flaggschiffprojekte in der Raument-
wicklung. Als Erstes zur Debatte stand
die Universität Basel. Dabei ging der
Blick über Basel hinaus. Zunächst erläu-
terte der Präsident des Universitätsrates
Ulrich Vischer die aktuelle Raumstrate-
gie der Uni Basel, die am 10. November
veröffentlicht worden war. Danach legte
Forschungsleiter Manuel Herz vom ETH-
Studio Basel die Vision 2040 für die Uni
dar. Geprüft wurden vier Standorte aus-
serhalb Basels, die einen wesentlichen
Teil der Universität beherbergen könn-
ten.Wenn die Studierendenzahlen linear
ansteigen, seien bis 2040 um die 25’000
Studierende zu erwarten, und dann wäre
der Gang über die Stadtgrenze unum-
gänglich. Mit der Auswahl Birsfeldens,
das zum St-Tropez am Rhein werden
könnte, gehe es nicht darum, dort den
Hafen zu schliessen, sondern dort ein
urbanes Stadtviertel entstehen zu las-
sen. Heute schon sei es so, fügte Herz
noch an, dass das Hafengebiet von Birs-
felden nicht nur als Hafen, sondern ganz
einfach auch als Gewerbegebiet genutzt
werde.
Kiesgruben zu Seen
Ebenfalls über die Stadt hinaus denkt
das ETH-Studio Basel, wenn es um die
verschiedenen Kiesgruben in der nahen
Umgebung geht. Andreas Courvoisier
berichtete von der Vision, diese ehema-
ligen Kiesgruben, vor allem im südlichen
Elsass, zu Seen umzugestalten und neu-
en Nutzungen zuzuführen. Insgesamt 50
Gruben wurden eingehend angeschaut;
die meisten werden ganz einfach wieder
aufgefüllt, Potential für eine Entwick-
lung hätten ungefähr deren zehn. Dabei
fielen die Stichworte Idylle, Tourismus,
Wohnen, Baden, Angeln, Freizeit, Erho-
lung und Natur. Für all das müsste quasi
nachgeholfen werden, es bräuchte zum
Beispiel Wege oder eine See-Belüftung;
zur Umgestaltung «anbieten» würden
sich die Gruben von Sierentz, Barten-
heim, Blotzheim, Weil-Haltingen, Eiken.
Schliesslich der dritte Leuchtturm, wie-
derum vorgetragen von Manuel Herz:
Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen könn-
te durch räumliche Eingriffe aufgewertet
sowie an den Rhein und näher an die
Metropolitanregion gebracht werden.
Das könnte durch ein Umgehungsge-
wässer, einen Rheinkanal, geschehen.
Froh um Visionen
Eine prominente Diskussionsrunde mo-
deriert von Esther Girsberger, ging noch
tiefer ins Thema. Raymond Cron von
Orascom Development mahnte, dass
bei solchen Gestaltungsprojekten stets
der Schulterschluss zwischen Bevölke-
rung, Behörden und Investoren gesucht
werden müsse. Der Maire von Sierentz,
Jean-Marie Belliard, gab sich skeptisch
– das sei nun wirklich nur eine Vision.
Wenn schon, müsste ein solches Projekt
auch den Alltag einbeziehen, also etwa
Arbeitsplätze, und nicht nur Tourismus
und Freizeit, wie es sich die Städter vor-
stellen. Jörg Lutz, der Bürgermeister von
Grenzach-Wyhlen, wies darauf hin, dass
seine Gemeinde gar nicht so schlecht
angebunden sei, beispielsweise an den
Arbeitgeber Roche.
Mehr zu reden gab die Universität.
Christoph von Arb, ehemaliger Schwei-
zerWissenschaftskonsul in Boston, sieht
im Campus ein ausgezeichnetes Modell,
welches für Wissenschaftler, die man
anziehen möchte, attraktiv ist. Ob Birs-
felden der richtige Standort sei, fragte
der Binninger Landrat Marc Joset (SP),
Präsident der Interparlamentarischen
Kommission für die Universität. Als
Realpolitiker sei er aber froh um Visio-
nen, und gerade im Baselbiet fehle es
derzeit an solchen. Man dürfe nicht «zu-
fällig» ein Institut der Universität nach
Liestal oder so verlegen, es müsse in
grösserem Rahmen gedacht werden, es
brauche grosszügige Lösungen. Für die
Campus-Idee spreche, dass Novartis ja
auch einen solchen errichtet habe.
Enge Grenzen für die Stadt
Die Region und mit ihr die Universität
sei langfristig zum Wachsen geradezu
verdammt, sagte der Basler Regierungs-
rat Hans-Peter Wessels (SP). Eine rasant
wachsende Uni längerfristig in der Stadt
unterzubringen, sei aber gar nicht so ein-
fach. Also bleibe gar nichts anderes üb-
rig, als sich ausserhalb der Stadt einen
Raum zu erschliessen, wo sie sich entfal-
ten kann. «Die Stadt gibt enge Grenzen
vor», meinte Wessels. Ob Birsfelden oder
woanders – grundsätzlich gehe die Idee
in die richtige Richtung.
Nichts gegen Visionen hatte Ralph Le-
win, ehemaliger Basler Regierungsrat
und heute Präsident der Schweizeri-
schen Vereinigung für Schiffahrt und
Hafenwirtschaft. Aber die Zeiträume
müssten stimmen: «Birsfelden kann
man nur aufgeben, wenn adäquater
Ersatz zur Verfügung steht.» Rotter-
dam mache sich daran, seinen Hafen
für zwei Milliarden Euro auszubauen:
«Da werden bald viel mehr Güter als heu-
te ankommen, dann brauchen wir jeden
Quadratmeter Hafen.»
Christoph von Arb und Marc Joset legen ihre Standpunkte dar
Wir sorgen für eine zuverlässige Stromversorgung
Mit ca. 20’000 km Leitungen ist unser Netz das Rückgrat einer sicheren Stromversorgung. Wir investieren per-
manent in den gezielten Ausbau, Unterhalt und die Modernisierung der Netzinfrastruktur und fördern innovative
Technologien. Wir wollen unsere Kunden auch in Zukunft effizient und zuverlässig mit Energie versorgen.
BKW FMB Energie AG – Strom für eine Million Menschen
22
«Infrapark Baselland» - neuer
Impuls im Dreiländereck
Der neue Infrapark Baselland bietet eine perfekte Infrastruktur im Dreiländereck.
Das umstrukturierte Areal ist besonders für Unternehmen der Chemie- und Life
Science-Industrie attraktiv und erfolgversprechend.
Interview: Ulrich Nies
Der Schweizer Spezialitätenchemie-
konzern Clariant hat sein insgesamt 37
Hektar grosses Unternehmensgelände
in Muttenz in einen Industriepark umge-
staltet. Interessierten Firmen stehen dort
rund 16 Hektar an Ansiedlungsflächen
zurVerfügung. Anfang 2011 ging der «In-
frapark®
Baselland» an den Start. Bereits
ein knappes Jahr später sind dort neben
Clariant weitere Unternehmen wie Pan-
Gas, Bayer und Aprentas, Ausbildungs-
verbund der Basler chemischen und
pharmazeutischen Industrie, ansässig.
Der neue Industriepark ist vor allem für
forschende und produzierende Unter-
nehmen der Chemie- und Life Science-
Industrie attraktiv. In der Region Basel
und damit im Dreiländereck gelegen,
bietet er ein durch Strasse, Schiene,
Schiff und Flughafen perfekt erschlos-
senes Areal. Mit einem umfassenden
Dienstleistungsangebot verfügt der im
Eigentum von Clariant verbleibende
«Infrapark Baselland» über alle Vorteile
eines Industriestandortes, der einzigar-
tig in der Schweiz ist. Leiter des neuen
Industrieparks ist Renaud Spitz, Landes-
chef der Clariant Schweiz.
Herr Spitz, warum hat Clariant sein
Gelände in einen Industriepark umge-
wandelt?
Clariant hat eine langfristig erworbene
breite und positive Erfahrung mit Indus-
trieparks. Welche Entwicklungsmöglich-
keiten Industrieparks haben können,
zeigt das Beispiel Frankfurt-Hoechst
in Deutschland mit mehr als 90 Unter-
nehmen und rund 22.000 Beschäftigten
– darunter auch Clariant. Der frühere
Hauptstandort der Höchst AG hat sich
allen Unkenrufen zum Trotz zu einem
florierenden Standort für Chemie-, Life
Science- und Dienstleistungsunterneh-
men entwickelt.
Welche Bedeutung hat der Industrie-
park für die Region?
Für die Region darf man den Infrapark
Baselland als wichtigen Mosaikstein für
die weltweite Positionierung des Che-
mie- und Life Science Clusters der Re-
gion Basel bezeichnen. Die Öffnung des
Industriepark für Fremdfirmen führt zu
einem diversifizierten Firmenportfolio.
Durch diese Risikominimierung erwar-
ten wir eine nachhaltige Weiterentwick-
lung des Standorts in Muttenz, was zu
neuen Arbeitsplätzen vor allem auch in
produzierenden Betrieben führen sollte.
Welche Angebote hat der Industriepark?
Unbebaute Flächen eignen sich für den
Bau neuer Produktions- und Laborge-
bäude,leerstehendeGebäudekönnenfür
Produktions-, Labor- oder Lagerzwecke
umgenutzt werden und die Dienstleis-
tungen im Bereich Entsorgung, Umwelt-
schutz und Sicherheit bedeuten einen
ökologisch einwandfreien und sicheren
Betrieb der neuangesiedelten Firmen.
Auch die hervorragende verkehrstechni-
sche Anbindung des Standorts wird von
potentiellen Kunden geschätzt. Zudem
stossen die Dienstleistungsangebote
auch ausserhalb des Infrapark Baselland
auf grosses Interesse: der werkärztliche
Dienst von Clariant bietet seine medizi-
nische Betreuung auch der Schweizeri-
schen Rheinsaline, der ARA Rhein und
der Lufthansa auf dem Euroairport an.
Welche Vorteile hat der Standort des
Industrieparks?
Im Herzen Europas, im Dreiländereck
gelegen, ist der Infrapark Baselland Teil
des Wirtschaftsstandorts Basel. Kaum
eine andere Region weist in der Che-
mie- und Life-Sciences-Branche eine
vergleichbare Dichte an Industrieunter-
nehmen und Forschungseinrichtungen
auf. Die Region Basel ist attraktiv für Ar-
beitskräfte aus allerWelt. Gleich 5 der 100
besten Universitäten der Welt befinden
sich in Basel und garantieren ein gros-
ses Angebot an qualitativ ausgewiese-
nem Fachpersonal. Das Areal ist durch
den Gleis-, den Autobahn- und einen
eigenen Rheinanschluss hervorragend
an die internationalenVerkehrswege an-
gebunden.
Muttenz Luftaufnahme: Ansicht des Infrapark Baselland
23
Weltstars zu Gast in Basel
Anlässe wie die AVO Session Basel, die Swiss Indoors oder das Basel Tattoo sind
ein Publikumsmagnet und tragen wesentlich zum Standort Basel bei. Entscheidend
für solch erfolgreiche Events sind Authentizität und Glaubwürdigkeit.
Text: Sydne Müller
Für Basel und die ganze Region sind
Leuchtturmanlässe, die eine breite Öf-
fentlichkeit anlocken, wichtig. In der
Zeit während der AVO Session Basel, der
SwissIndoorsoderdesBaselTattooistdie
Auslastung der Hotelübernachtungen
auf Rekordkurs. Restaurants, Warenhäu-
ser aber auch kleine Geschäfte springen
auf den Marketingzug auf und profitie-
ren vom unglaublichen Erfolg dieser
Megaevents. Gäste aus der Schweiz,
Deutschland und Frankreich reisen hier
ans Rheinknie, um die Weltstars ein-
mal hautnah zu erleben. Diese Leucht-
turmanlässe stärken durch ihr Prestige
und ihre Aktualität den Kulturstandort
Basel.Wenn Tausende von Menschen im
Juli Dudelsackklängen und Trommelwir-
bel gebannt zuhören, gastiert das Basel
Tattoo auf dem Kasernenareal. Urheber
Erik Julliard arbeitet mit seinem 21-köp-
figen Team jährlich auf diesen Event hin.
Im Herbst begrüsst Roger Brennwald,
Veranstalter und Gründer des Tennistur-
niers Swiss Indoors, Tennisstars der Top-
Klasse. Kurz darauf öffnen sich dieTüren
der AVO Session Basel.
Clubtische und Candlelight
Stars wie Sir Elton John, Sir Tom Jones,
Deep Purple oder Pink waren schon zu
Gast.Weltstars, die es hier ans Rheinknie
zieht. Doch, worin besteht die Faszi-
nation, ein Konzert für ein kleines Publi-
kum zu performen? Das Geheimnis liegt
in der intimen Clubtischatmosphäre
mit Candlelight. Die Nähe zwischen den
Stars und dem Publikum ist kaum zu
toppen. Die Geschichte der AVO Session
beginnt 1986 mit fünf ausverkauften
Konzerten der Rheinknie Session. Mat-
thias Müller, Gründer und Präsident der
AVO Session, stellt gemeinsam mit zwei
Freunden eine Konzertreihe auf die Bei-
ne. Zwei Jahre später schaffen sie mit
dem legendären Auftritt von Miles Da-
vis den Durchbruch. Seither kommen
Musikliebhaber von überall her an das
Festival, dass seit 1998 AVO Session Ba-
sel heisst. Das Musikfestival ist finanziell
abgesichert und kann langfristig planen.
Die Konzerte der AVO Session Basel wer-
den auf fünf Kontinenten in bis zu 80
Ländern ausgestrahlt.
Rosige Zukunft dank neuer Eventhalle
Um solche Megastars für das Festival
begeistern zu können, braucht es gute
Rahmenbedingungen. Einerseits ist die
Nähe zu einer verkehrstechnisch gut er-
schlossenen Stadt wichtig, von Bedeu-
tung ist jedoch die Lokalität, in der das
Festival stattfindet. Da die alte Messe-
halle dem neuen Projekt von Herzog &
De Meuron weicht, finden die Konzerte
im 2012 einmalig im Musicaltheater Ba-
sel statt, später dann in der neuen, mo-
dernen Eventhalle der Messe Schweiz.
Swiss Indoors - Weltklasse
Als grösster nationaler Sportanlass und
eines der bedeutendsten Hallenturniere
derWelt finden die Swiss Indoors traditi-
onell in Basel statt und stehen jeweils im
Zeichen des Endspurts um dieWeltmeis-
terschaft. Alljährlich versammelt sich die
Tennisweltelite in der St. Jakobshalle.
Die Region Basel taucht während einer
Woche in dieWelt des Sports ein und alle
fiebern mit, wenn der Lokalmatador Ro-
ger Federer seinen Gegnern die Bälle um
die Ohren spielt.
Damit sich Basel auch in Zukunft als
wichtiger Standort für Megaevents
behaupten und weiterentwickeln
kann, sind Anlässe wie das Basel Tat-
too, die AVO Session Basel oder die
Swiss Indoors wichtige Erfolgsfaktoren
für die Stadt und die ganze Region. Mo-
mente, in denen die ganze Welt auf das
Dreiländereck schaut.
Sheryl Crow fasziniert das Publikum in Basel mit ihrer natürlichen Ausstrahlung
Weihnachtsgeschenke
imVitraHaus.Jeden Tag eine neue Idee.
In Weil am Rhein, nur 7 km entfernt von Basel.
www.vitra.com
25
Das VitraHaus, der grosse Flagship store des Familienunternehmens, ist das neueste Glanzstück auf dem Campus
Vitra Campus
Ein Ensemble an einzigartigen Bauwerken auf dem Vitra Campus zieht
täglich zahlreiche Besucher an und macht Kunst und Kommerz zum Erlebnis.
Text: Martin Heller
Kultur will Neugier. Und Neugier macht
Freude. Wer also die Kulturstadt Basel
besucht, darf sich freuen. Auf vieles, das
zu entdecken ist, und auf besonderes,
das es nur hier gibt. Nicht allein in der
Stadt selbst, mit ihrer überwältigenden
Fülle an Kunst und Kultur, sondern auch
an ihren Rändern.
Denn wo andernorts die Langeweile der
Vororte beginnt, reizt Basel die Neugier
erst recht. Geboten wird Weltniveau: in
Riehen etwa mit der Fondation Beyeler
und in Münchenstein mit dem Schau-
lager. Oder in Weil am Rhein, bereits im
Dreiländergrün, mit dem Vitra Campus.
Hier ist über die Jahre hinweg ein er-
staunlicher Kulturort entstanden. Ein
grosszügiger Park, der in keine Schub-
lade passt – weil er ebenso mühelos wie
eigenwillig eine spektakuläre Brücke
schlägt zwischen künstlerischen Hö-
henflügen und dem Alltag. Prozesse und
Resultate einer faszinierenden gestalteri-
schen Welt sind konkret erlebbar.
Schliesslich geht es in diesem freundli-
chen Gesamtkunstwerk um jenes De-
sign, das uns beimWohnen und Arbeiten
am nächsten ist: Vitra stellt Möbel her.
Unter anderem in Weil, an der Grenze
zur Schweiz. Hier nahm einst die Pro-
duktion des erfolgreichen Familienun-
ternehmens ihren Anfang. Mit Möbeln,
die das Leben vieler bereichern: durch
ihre Schönheit, ihre Heiterkeit und ihr
Vermögen, aus jedem Ort ein Zuhause
zu machen.
Dass dies gelingt, ist das Ergebnis einer
einzigartigen Allianz mit den besten De-
signerinnen und Designern, Architek-
tinnen und Architekten, an der uns der
Campus in Weil teilhaben lässt. Schritt
um Schritt, beim Flanieren über das
weitläufige Gelände ebenso wie in den
Ausstellungen, die dort angeboten wer-
den, oder im Shop.
©vitra
26
Herr Delnon, Ihr Haus erhielt zum
zweiten Mal die Auszeichnung
als Opernhaus des Jahres. Worauf
basiert diese Auszeichnung? Verhilft
sie zu mehr Zuschauerzahlen oder
Sponsoren?
Rankings sind heutzutage auch in der
Kultur wichtig geworden. Sie werden
sowohl von ausserhalb der Branche als
auch intern sehr aufmerksam verfolgt.
Die Auszeichnung «Opernhaus des Jah-
res» hat uns selbstverständlich geholfen.
Umso mehr, als wir sie gleich zwei Mal
erhalten haben. Sie hat uns ermöglicht,
das Haus bekannter und attraktiver zu
machen, die Zuschauerzahlen zu erhö-
hen und auch für Sponsoren attraktiver
zu sein.
Kann die hohe Qualität der Darbie-
tungen auch mit Budgetkürzungen ge-
halten werden, wenn beispielsweise
die Subventionen von Baselland nicht
gesprochen werden?
Das ist eine Frage der Balance zwischen
Qualität und Quantität. Ziel für eine
Leitinstitution wie unsere muss sein,
eine hohe Qualität über die ganze Spiel-
zeit zu gewährleisten. Das ist bei Subven-
tionskürzungen nicht möglich.
Mehr als die Hälfte der Besucher kom-
men aus Baselland. Stehen auch unter-
schiedliche Ticketkosten zur Diskussion,
je nach Beitrag einer Gebietskörper-
schaft?
Selbstverständlich wollen wir unser An-
gebot allen Interessenten zu denselben
Bedingungen zur Verfügung stellen, un-
abhängig von ihrem Wohnort.
Wir haben jedoch, ähnlich wie beispiels-
weise Supermärkte, eine gratis Kunden-
karte eingeführt, die Treue-Karte. Mit ihr
können unsere Besucher bei jedem Be-
such Punkte sammeln, die ihnen Ende
November gutgeschrieben werden.
Sicherlich sind weitere Schritte in diese
Richtung eine Überlegung wert.
Wie wichtig ist ein Mehrspartenbetrieb
für das Theater Basel?
Der Mehrspartenbetrieb ist weniger für
dasTheater Basel selbst als für die Region
wichtig. Das Theater Basel ist das grösste
Ein Haus der Spitzenklasse
Die Metropolitanregion Basel ist ein Ort, der durch Kulturreichtum privilegiert ist.
George Delnon verrät, mit welchen Leckerbissen er die Zuschauer auch künftig
ins Theater Basel locken möchte.
Interview: Regula Ruetz
Georges Delnon, Direktor Theater Basel
Jede Trennung zwischen Form und In-
halt ist aufgehoben. Alles mag sich mit
allem verbinden. Das wunderbare Mu-
seum von Frank Gehry – sein erster Bau
ausserhalb von Nordamerika – widmet
sich der Geschichte des Designs eben-
so wie dessen Zukunft. Aktuell breitet
es die Gedanken- und Bilderwelt von
RudolfSteineraus,dermitseinerAnthro-
posophie die Menschen beschenken
wollte. Ein eindrückliches Thema –
zumal auch Steiners Ur-Architektur,
das Goetheanum, zu den kulturellen
Kraftorten der Region Basel gehört.
Gehry ist nur einer unter vielen, die mit
und fürVitra gearbeitet haben und noch
immer arbeiten. Zu sehen sind weitere
Bauten von Zaha Hadid, Tadao Ando,
Nicolas Grimshaw oder Alvaro Siza, ent-
worfen als Beiträge zu einer industriellen
Wirklichkeit jenseits von blosser Funk-
tionalität.
Dazu kommen Kabinettstücke der be-
sonderen Art: eine historische Tankstelle
von Jean Prouvé, dem genialen franzö-
sischen Konstrukteur, ein Kuppeldom
des visionären Buckminster Fuller,
schliesslich die Bushaltestelle von Jasper
Morrison, einem Meister des britischen
Understatements.
Das vorläufig letzte Glanzstück inWeil ist
dasVitraHaus der Basler Architekturzau-
berer Herzog & de Meuron. Ein Haus aus
lauter Häusern, wie übereinander gesta-
pelt, ein Magnet für alle Sinne.
In seinem Innern geht das Schaulaufen
weiter – Gehry, Prouvé und Morrison
auch hier, zusammen mit Klassikern von
Charles & Ray Eames, Isamu Noguchi,
George Nelson oderVerner Panton sowie
mit zeitgenössischen Entwürfen von Ro-
nan & Erwan Bouroulec, Hella Jongerius,
Maarten van Severen, Antonio Citterio.
Spätestens da wird im Vitra Campus die
Neugier zum Genuss. Kultur und Kunst
zeigen sich in ständigem Wechsel zwi-
schen Erfindung und Gebrauch. Diese
Bewegung macht den Besuch zum Ereig-
nis. Sie wirkt nach, weil sie so selbstver-
ständlich und überzeugend ist: wie ein
offenes, aus dem Leben selbst gewon-
nenes Geheimnis.
©PeterSchnetz
27
Dreispartenhaus der Schweiz und damit
auch ein Alleinstellungsmerkmal für Ba-
sel. Es ist eine kulturpolitische Entschei-
dung, ob man dies beibehalten möchte.
Darüber hinaus ist ein Mehrspartenhaus
auch in künstlerischer Hinsicht enorm
wichtig, da sich die Sparten immer ge-
genseitig inspirieren. Dies wiederum hat
Auswirkungen auf die Arbeitsweise und
das Arbeitsklima im Haus selbst.
Wie kann man sich gegen andere Kul-
turinstitutionen behaupten?
Ich würde sagen, dass es nicht immer
darum geht, sich gegen andere Kulturin-
stitutionen zu behaupten. Die Frage ist
eher, wie man mit anderen Kulturinstitu-
tionen gemeinsam vorankommen kann.
In jedem Fall muss ein Haus aber von
Qualität, Professionalität, Kontinuität
und Innovation geprägt sein.
Welche Sparte oder Stück ist zurzeit am
erfolgreichsten (Ansehen/ finanziell)?
Die Zielsetzungen der drei Sparten sind
sehr unterschiedlich. Die Oper spricht
ein sehr internationales Publikum an
und muss sich sowohl hier als auch in
der internationalen Szene behaupten.
Das Schauspiel muss dies auch, ist je-
doch viel eher darauf ausgerichtet, in
das urbane Leben einzugreifen und aktiv
daran mitzuwirken, indem es provoziert
und hinterfragt, überspitzt und aufzeigt.
Tanz hat ebenfalls den Anspruch sowohl
regional als auch international auszu-
strahlen, was ihm ohne die Gebunden-
heit an eine verbale Sprache auch mühe-
los gelingt.
Braucht ein Theater auch Starschau-
spieler oder –Tänzer um erfolgreich zu
sein? Oder sind eher bekannte Choreo-
graphen wie Richard Wherlock oder
Heinz Spoerli Publikumsmagnete?
Gerade in Basel sind renommierte
Schauspieler sehr beliebt. Im Tanz do-
miniert dagegen eher der Eindruck des
Teams, der Company. Aber natürlich
sind der Choreograph wie auch der Re-
gisseur eminent wichtig für den Erfolg
einer Sparte.
Wie wichtig ist die Kultur für eine Ge-
sellschaft?
So wichtig wie das Atmen. Eine Gesell-
schaft definiert sich über ihre Kultur.
Kultur ist der Ort, an dem gesellschaft-
lich relevante Fragen gestellt werden,
an dem wir unser Handeln und unsere
Werte hinterfragen und im Idealfall so-
gar eine Bewusstseinsveränderung be-
wirken können. Daher ist es gerade bei
den jüngeren Generationen so wichtig,
das Bewusstsein für die Bedeutung von
Kultur zu wecken.
Schwindet in der Region die Solidarität
gegenüber der Kultur?
Nein, das denke ich nicht. Das kulturelle
Angebot hat in den vergangenen Jahren
einfach massiv zugenommen. Die öffent-
liche Hand steht nun also vor der schwie-
rigen Aufgabe mit dieser Veränderung
umzugehen und weder dieVielfalt zu er-
sticken, noch die unzähligen Tendenzen
über zu bewerten. Umso wichtiger ist es,
dass dieVerantwortlichen erkennen, was
unsere Gesellschaft weiterbringt.
Welche Visionen haben Sie für die
nahe und für die mittelfristige Zukunft
des Theater Basel?
Ich sehe im Theater Basel für die nahe
Zukunft ein Haus der Spitzenklasse, das
im kulturellen Europa eine wichtige Po-
sition einnimmt. Ich sehe ein stärkeres
Verschmelzen der unterschiedlichen
Sparten wie beispielsweise mit der bil-
denden Kunst und auch eine Zunahme
der performativen Kunst.
Basel ist ein Ort, der durch seinen Kultur-
reichtum privilegiert ist. Es hat sowohl
die Mittel und Möglichkeiten als auch
das kritische Publikum, um ein Theater
weiter zu entwickeln. Wir konnten be-
reits mehrere Sponsoren für unser Haus
gewinnen, was uns dabei hilft, ein höhe-
res Risiko im experimentellen Bereich
einzugehen und das Haus bestens zu
positionieren.
Es geht uns nicht nur darum, Experi-
mentelles auszutesten, sondern wir wol-
len auch neue Publika gewinnen und
unser Haus zu einem lebendigen Ort der
Kulturen machen.
Das Theater Basel wurde gleich zweimal hintereinander zum «Opernhaus des Jahres» ausgezeichnet
©TheaterBasel
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29
3 Land-Stadt «New Basel»
Ausgehend von der langfristigen Entwicklung des Basler Hafenareals wurde unter
dem Titel «3 Land-Stadt» in Zusammenarbeit der Städte Huningue, Weil am Rhein
und Basel eine Vision für die Hafen- und Stadtentwicklung erarbeitet.
Fritz Schumacher, Kantonsbaumeister Basel-Stadt
Das als 3 Land bezeichnete Entwick-
lungsgebiet umfasst rund 175 Hektaren
beidseits des Rheins zwischen der Drei-
rosenbrücke und der Palmrainbrücke.
Mit den unterschiedlichen Stadtquar-
tieren, wie sie in der Entwicklungsvision
skizziert sind, kann Raum für je 10‘000
Einwohner/innen und Arbeitsplätze
geschaffen werden. Damit wird eine
neue Zukunftsperspektive für die ganze
Region eröffnet. Mit einem trinationa-
len Masterplan soll der städtebauliche,
wirtschaftliche, soziale und ökologische
Mehrwert gesichert werden – als win-win
Situation für alle Partner und die Bevöl-
kerung. Dieses Vorgehen gibt den drei
Städten die Möglichkeit, eine den jewei-
ligen Zielen und Bedürfnissen entspre-
chende Entwicklung von hohem Niveau
und Wert zu erreichen. Die weiteren Pla-
nungsschritte erfolgen in Abstimmung
mit den Grundeigentümern und unter
Einbezug der Bevölkerung.
Im Rahmen der 3 Land Entwicklung soll
der Süden von Huningue durch neue
Bereiche der Life Sciences, Forschung
oder Dienstleistung und neuem Wohn-
raum belebt werden. Im Norden südlich
der Palmrainbrücke kann sich ein neues
Wohnquartier am Rhein entwickeln.
In Friedlingen sucht der deutsche Part-
ner Optionen umWeil am Rhein «an den
Rhein» zu bringen. Mit einer schrittwei-
sen Nachverdichtung und Urbanisie-
rung soll dieser Stadtteil attraktiver und
vielfältiger gestaltet werden. Unter Be-
teiligung von Politik, Bürgerschaft und
Hafenwirtschaft soll ein städtebaulicher
Rahmenplan erarbeitet werden.
Im Zentrum der baselstädtischen Pla-
nung steht die zukünftige Nutzung des
Klybeck- und Westquai im Sinne der
bereits 2010 vorgestellten Hafen- und
Stadtentwicklung. Neue Wohn- und
Arbeitsplätze, attraktive Rheinufer mit
neuen Brückenverbindungen nach
Frankreich und Deutschland bilden das
Programm für die Umsetzung der Vision
«New Basel». Diese Ziele und die dafür
notwendigen Verlagerungen und Ver-
besserungen der Hafeninfrastruktur auf
das ehemalige Gelände der Deutschen
Bahn fliessen in einen Stadtteilrichtplan
ein, zu welchem die Bevölkerung im
Rahmen einer offenen Diskussion ein-
geladen wird.
«New Basel», eine trinationale Stadt
im Schnittpunkt der drei Landesgren-
zen, hat die einmalige Chance, das Zu-
sammenwachsen und Überwinden der
Grenzen mit städtebaulichen Qualitäten
in den Fokus der Stadtentwicklung für
das 21. Jahrhundert zu rücken.Das Dreiländereck mit «New Basel»
Wir danken der Basler Zei-
tung BaZ, der Baselland-
schaftlichen Zeitung bz und
Swissprinters AG für ihre Un-
terstützung. Dank diesen Or-
ganisationen und Firmen war
es uns möglich, den metro-
basel report an so viele Haus-
halte zu verteilen.
Insbesondere danken wir
Brenntag Schweizerhall AG
und den Schweizerischen
Rheinhäfen für ihre grosszü-
gige Unterstützung.
30
Life Sciences in der Metro-
politanregion Basel: Fortsetzung
der Erfolgsgeschichte?
Dr. Christoph Koellreuter, Direktor metrobasel
Life Sciences in der Metropolitanregion
Basel: Fortsetzung der Erfolgsgeschich-
te?
Novartis hat Ende Oktober 2011 an-
gekündigt rund 750 Vollzeitstellen am
Standort Basel abzubauen. Der Stel-
lenabbau dient der Sicherung des stra-
tegischen Handlungsspielraums ange-
sichts sinkender Medikamentenpreise.
Diese Massnahme ist nicht das Ende der
Erfolgsgeschichte der Metropolitanre-
gion Basel in der Life Sicenes Branche.
Wohl ist damit zu rechnen, dass in den
kommenden zwei bis drei Jahren die
Entwicklung der Arbeitsplätze deutlich
moderater wenn nicht sogar rückläufig
sein wird.
Im Vergleich zu 2010 darf aber per
2020 weiterhin ein Mehr an Phar-
ma-Arbeitsplätzen erwartet werden.
Diese Erkenntnis wurde in den opti-
mistischeren Pharmaszenarien, die
von BAK Basel Economics im Auf-
trag von metrobasel erarbeitet wur-
den, am metrobasel economic forum
vom Mai 2011 präsentiert.
2020: Mehr Arbeitsplätze als 2010
Die Rahmenbedingungen für die Life
Sciences Branche am Standort Basel
sind zumindest im europäischen Kon-
text nach wie vor sehr gut: flexible und
offene Arbeitsmärkte, eine tiefe Steuer-
belastung, im Durchschnitt zumindest
im europäischen Vergleich forschungs-
freundliche Pharmaregulierungen und
im Vergleich zu den konkurrierenden
grossen Life Sciences Standorten der
Welt eine ausgezeichnete Lebensquali-
tät (mehr Infos im metrobasel economic
report vom 24.Mai 2011).
Diese Pharmaszenarien wurden auch im
Rahmen von regionalen metrobasel fo-
ren von Mitte August bis Mitte Septem-
ber 2011 in Allschwil, Frick, Liestal und
Laufen vorgestellt. Entscheidungsträger
aus der jeweiligen regionalenWirtschaft,
Politik und Zivilgesellschaft haben darü-
ber diskutiert.
Wie entwickeln sich die Regionen
bis 2035?
Neben der Entwicklung regionaler Wirt-
schaftsstandorte im Rahmen der Me-
tropolitanregion Basel ist es aber vor
allem das zu erwartende Wachstum der
Wohnbevölkerung, das für die Planung
der Gebietskörperschaften auf kantona-
ler und kommunaler Ebene von grösster
Bedeutung ist.
Deshalb hat metrobasel Wüest & Part-
ner damit beauftragt, zum kommenden
metrobasel economic forum von Ende
Mai 2012 Bevölkerungsszenarien für den
Zeitraum 2010/20/35 auszuarbeiten. Im
Rahmen dieser Szenarien wird deutlich
werden, wie sich die zu erwartende de-
mografische Alterung auf die einzelnen
Regionen der Metropolitanregion Ba-
sel auswirken wird. Im Rahmen dieses
Auftrags wird sich BAK Basel Economics
mit der Rolle der Wanderungsbewe-
gungen auseinandersetzen, die wie
in der Vergangenheit zugunsten der
Metropolitanregion Basel ausfallen
dürften. Ausschlaggebend dafür wird die
Verbesserung der Qualität der Rahmen-
bedingungen für Life Sciences sein.
Im Anschluss daran wird die Möglich-
keit geboten, sich im Rahmen regiona-
ler metrobasel foren mit den territorial
differenzierten Bevölkerungsszenarien
auseinanderzusetzen.
Handlungsbedarf bei den universitären
Hochschulen und den Pharmaregulie-
rungen
metrobasel befasst sich bei den Rah-
menbedingungen für den Life Sciences
Standort der Metropolitanregion Basel
vor allem mit der globalen Konkurrenz-
fähigkeit der universitären Hochschulen
und der Pharmaregulierungen. metro-
basel lässt hierzu Studien erstellen, auf
Basis derer der Handlungsbedarf abge-
leitet wird. So konnte metrobasel Ende
März 2011 in Aarau im Rahmen des
von ihr organisierten Parlamentarier-
gesprächs die Studie von TRIPLEYE zu
«Universitäre Hochschulen der Schweiz:
Mit anreizorientierten Strukturformen
in die globale Top-Liga» zur Diskussion
stellen. Anfang Mai 2012 wird in Zürich
ein weiteres Parlamentariergespräch
stattfinden zu «Schweizer Regulierun-
gen der Banken- und Pharmabranche
im globalen Wettbewerb: Aufholen ge-
genüber der aussereuropäischen Kon-
kurrenz?».
31
Der Verein metrobasel
Dr. Ingrid Duplain
Präsidentin
Dr. Christoph Koellreuter
Direktor und Delegierter
Vorstand metrobasel
Dr. Kathrin Amacker
Präsidentin Regio Basiliensis
Dr. Sibyl Anwander Phan-huy
Leiterin Qualität und Nachhal-
tigkeit Coop,
Gruppe Detailhandel
Dr. Uwe Böhlke
Geschäftsleitung Lonza AG,
Gruppe Life Sciences / Chemie
Bernhard B. Fischer
Direktor Credit Suisse, Leiter
Region Nordwestschweiz,
Gruppe Finance
Konstituierende Partner – Kanton Basel-Land-
schaft · Kanton Basel-Stadt · Basler Kantonal-
bank · Novartis International AG
Projektpartner I – AirportCasinoundAirportHo-
tel · Amt für Umwelt und Energie des Kantons
Basel-Stadt · Architekten Quadrat Basel ·
Burckhardt+Partner AG · EBM (Genossenschaft
ElektraBirseck)·ForumRegioPlus·Herzog&de
Meuron Architekten · Hotel Les Trois Rois · In-
dustrielle Werke Basel IWB · Planungsverband
Fricktal Regio · Stadt Lörrach mit Wohnbau
Lörrach und Sparkasse Lörrach-Rheinfelden ·
UBS AG · usic Regionalgruppe Basel · Vitra
Projektpartner II – Bank Sarasin · BRB Bauun-
ternehmer Region Basel · Coop · Credit Suisse
· Deloitte AG · Dolder Group · Ernst & Young ·
F. Hoffmann-La Roche AG · Gasverbund Mit-
telland GVM · Kraftwerk Birsfelden AG · La
Roche & Co Banquiers · Manor AG · MCH Mes-
se Schweiz · PricewaterhouseCoopers · Zwimp-
fer Partner Architekten SIA
Basispartner – Acino Pharma AG · Actelion
Pharmaceuticals Ltd. · Baader Architekten AG
BSA SIA · Bâloise-Holding · BASF Schweiz AG
· Bider & Tanner · Blaser Architekten AG · BLT
Baselland Transport AG · BVB Basler Verkehrs-
Betriebe · Brenntag Schweizerhall AG · Busch
Holding GmbH · Christ & Gantenbein AG ·
Clariant Produkte (Schweiz) AG · Datalynx AG
· Diener & Diener Architekten · DSM Nutriti-
onal Products · E. Gutzwiller & Cie Banquiers
· EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg · fade-
out – Corporate TV · Fischer + Partner AG,
Rechtsanwälte und Steuerexperten Gebäude-
versicherung des Kantons Basel-Stadt · GRT
Management & Beratungs AG · GSI Bau- und
Wirtschaftsingenieure AG · Hecht Immo Con-
sult AG · Hecht & Meili Treuhand · HelvetiaVer-
sicherungen · Jean Cron AG · LGT Bank · Lonza
Group AG · Manuel Herz Architekten · Mercuri
Urval Basel · Merian Iselin Spital · Mirabaud &
Cie Banquiers Privés · Morger + Dettli Archi-
tekten AG BSA/SIA · Pictet & Cie · Promotion
Laufental · Rapp Gruppe · Syngenta Internatio-
nal AG · Valora · Weleda AG
Verbands- und Vereinspartner – ARB Angestell-
tenvereinigung Region Basel · Arbeitgeber-
verband Basel · Bund Schweizer Architekten ·
Gewerbeverband Basel-Stadt · Handelskam-
mer beider Basel · Hochschule für Gestaltung
und Kunst der FHNW · Interpharma · Regio
Basiliensis · Trinationaler Eurodistrict Basel
TEB/Eurodistrict trinational de Bâle ETB ·
Wirtschaftskammer Baselland
Partner der regionalen Foren – Stadt Lörrach ·
Ville de Saint-Louis · Planungsverband Frick-
tal · Regio · Schwarzbubenland/Laufen: Forum
Regio Plus und Promotion Laufental · Répub-
lique et Canton du Jura · versch. Birstaler Ge-
meiden · versch. Leimentaler Gemeinden
Partner metrobasel perspektiven und monitor –
BAK Basel Economics AG · Prognos AG · ETH
Studio Basel – Institut Stadt der Gegenwart
· INFRAS · Polynomics AG · ProgTrans AG ·
Rapp Trans AG · TRIPLEYE, ThomannFischer ·
VISCHER AG · Wüest & Partner AG
Privatpersonen – Bisher sind metrobasel schon
über 220 Privatpersonen beigetreten.
Prof. Jacques Herzog
Herzog & de Meuron Archi-
tekten,
Gruppe Kreativwirtschaft
Nationalrat Peter Malama
Direktor Gewerbeverband BS,
Gruppe Wirtschaftsstandort
metrobasel
Hans Rudolf Matter
Direktionspräsident Basler
Kantonalbank
Dr. Guy Morin
Regierungspräsident Kanton
Basel-Stadt
Regula Ruetz
Präsidentin pr suisse, metrobasel
Delegierte für Raumentwicklung,
Gruppe Bauwirtschaft
Rudolf Schiesser
VR-Präsident Airport Hotel
und Grand Casino Basel, sowie
Hotel Les Trois Rois,
Gruppe Hotellerie / Tourismus
Charles Simon
Gemeindepräsident Gemeinde
Binningen
Gruppe Gemeinden
Alexandre Stotz
Partner Pricewaterhouse-
Coopers
Gruppe Business Services
Dr. David Thiel
Direktor Industrielle Werke
Basel IWB
Gruppe Energie
Député-Maire Jean Ueber-
schlag
Vize-Präsident Trinationaler
Eurodistrict Basel TEB
Peter Zwick
Vorsteher Volkswirtschafts- und
Gesundheitsdirektion Kanton
Basel-Landschaft
Der Vorstand
www.novartis.ch
Bessere Arzneimittel dank Innovation
Novartis will hochwertige medizinische Lösungen entdecken, entwickeln
und bereitstellen und damit auf die sich wandelnden Bedürfnisse von
Patienten und Gesellschaft auf der ganzen Welt eingehen.
Wir sind überzeugt, dass unser vielfältiges Gesundheitsportfolio,
unser Engagement für Innovation und unsere verantwortungsbewusste
Vorgehensweise es uns ermöglichen, unsere Mission zu erfüllen:
Krankheiten vorzubeugen und zu heilen, Leiden zu lindern und Lebens­
qualität zu verbessern.
Novartis ist ein in über 140 Ländern tätiges und weltweit führendes
Gesundheitsunternehmen, das in der Schweiz zu Hause ist.

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metrobasel report 2011

  • 1. report 2011 Zukunftsfähige Infrastrukturen schaffen Eine Gateway-Strategie für die Schweiz Leuchtturmprojekte und -Institutionen der Region ©ruwebakommunikationag
  • 2. Innovationsquelle Querdenken ist unsere Antwort auf ungelöste medizinische Fragen. Unsere Innovationen helfen Millionen Menschen, indem sie Leid lindern und Lebensqualität verbessern. Wir geben Hoffnung. Innovation für die Gesundheit
  • 3. 3 RR Hans-PeterWessels: Im Zentrum des Verkehrs, am Rande der Prioritäten? Warum soll der Bund im Raum BaselVer- kehrsinfrastrukturen ausbauen? Pulsiert nicht die Schweizer Wirtschaftskraft im Mittelland? Sind nicht zwischen Genfer- und Bodensee die Autobahnen und Züge am vollsten? Weit gefehlt! Die Region Basel wächst, das Verkehrsaufkommen auch. Und dennoch befindet sich die Metropolitanregion Basel aus nationa- ler Sicht «am Ende der Schweiz» und allzu oft am Ende der Prioritäten – zu Unrecht, wie ich meine. Wir dürfen vom Bund erwarten, dass er die strategische Bedeutung der Metropolitanregion Basel anerkennt. Wir fordern eine aktive, zu- kunftsgerichtete Politik, statt reaktiver Planung, die sich an heutigen Nachfragen und Kapazitätsengpässen ausrichtet. Basel ist das wichtigste Tor Europas zur Schweiz und das bedeutendste Tor der Schweiz nach Europa. Hier starten TGV- und ICE-Züge nach Strassburg, Paris, Frankfurt oder Berlin, hier passieren Lastwagen aus ganz Europa den dich- test befahrenen Autobahnabschnitt der Schweiz. Nur diejenigen Transitgüter- züge, die durch den Flaschenhals Basel durchkommen, finden ihren Weg zu den NEAT-Tunnels Richtung Süden. Beim Ausbau der Infrastrukturen im Raum Basel geht es um einen drin- genden, jahrzehntelang kumulierten Nachholbedarf. Nirgendwo sonst in der Schweiz verkehren so viele Güterzüge auf wenigen Gleisen, die sie mit Personen- fernzügen und S-Bahnen teilen müssen. Nirgends sonst treffen europäisch so be- deutsame nationale Teilnetze zusam- men und sind dennoch untereinander ungenügend verbunden. Das Herzstück der Regio-S-Bahn zum Beispiel ist des- halb ein zukunftsweisendes Projekt, weil es schweizerische, deutsche und fran- zösische Regionallinien untereinander attraktiv verknüpft und viele schnelle Direktverbindungen schafft. Es verbin- det historisch gewachsene Bahnnetze zu einem zusammenhängenden, trinatio- nalen System und gibt dem dynamischen Wirtschaftsraum ein leistungsfähiges Rückgrat. Eine attraktive Regio-S-Bahn erhöht nicht nur die Erreichbarkeit in der Metropolitanregion Basel sondern bringt auch hohe Lebens- und Umweltqualität. Die Metropolitanregion erarbeitet zur- zeit eine gemeinsame Mobilitäts- und Raumplanungsstrategie: Das Agglo- merationsprogramm Basel schafft ein richtungsweisendes Fundament für eine nachhaltige Siedlungs- und Verkehrspo- litik über Kantons- und Landesgrenzen hinaus. Dies stimmt mich hoffnungsvoll. Hans-Peter Wessels,Vorsteher Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt RR Sabine Pegoraro: Leuchtturm der Bildung Basel-Landschaft Stärker als anderswo setzen in der Stadt- region Basel die wichtigen öffentlichen Funktionen vertikale Akzente. Aus der Fernsicht zeigt sich das in einer Siedlungs- landschaft, deren Pole die Bedeutung der Institutionen und das territoriale Be- zugsnetz der Landmarks gleichermassen zum Ausdruck bringen. Der Neubau für die FHNW im Kanton Basel-Landschaft gehört zu diesem Netz. In der Reihe der massigen Gewerbebauten am Muttenzer Geleisefeld bildet der kubische Baukörper den dominanten Abschluss.Vom Bahnhof Muttenz her kommend, bildet der neue Platz vor der Fachhochschule den Auftakt der öffentlichen Räume entlang der Hof- ackerstrasse. Im Sinne des Masterplanes Polyfeld Muttenz wird er zum Foyer des Polyfeldes, gleichzeitig funktioniert er als zentraler Aufenthaltsraum der Fachhoch- schule und bildet die massstabsgerechte Verknüpfung zum Wohnquartier. Für die Fachhochschule wird damit ein Typus von hoher Zeichenhaftigkeit vor- geschlagen, der ein hohes Mass an Nut- zungsflexibiltät, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit aufweist. Eine präg- nante Form mit dem Zentralraumge- danken eines Atriums bildet das Herz der Fachhochschule im Kanton BL. Zentrale Funktionen wie Aula, Gastronomie, Ver- waltung, Hörsäle und Bibliothek werden mit einer skulpturalen Treppenanlage über dieses Herz erschlossen. Über zwei Lichthöfe erhalten die in der Vertikalen über dem Atrium organisierten Hoch- schulen bis grosse Raumtiefen natürliches Licht. Die Krone bildet ein Geschoss mit einer offenen Studierzone und einer wei- teren Gastronomiezone mit Weitblick in Stadt und Landschaft. Die bisher auf 36 Standorte Basel-Land- schaft und Basel-Stadt verteilten Hoch- schulen für Architektur, Bau und Geoma- tik, für Life Sciences, für Pädagogik und für Soziale Arbeit werden voraussichtlich Ende 2017 mit rund 2’200 Studierenden und 500 Mitarbeitenden der FHNW unter einem Dach zusammengeführt. Nachdem der Masterplan Polyfeld durch den Kanton und die Gemeinde Muttenz verabschiedet wurde und mit dem Ab- schluss des Wettbewerbsverfahrens für den Neubau der FHNW im Polyfeld Mut- tenz einen weiteren Meilenstein erreicht war, konnte 2011 mit der Ausarbeitung des prämiertenWettbewerbsentwurfs von pool Architekten aus Zürich mit Perolini Baumangement AG als Gesamtleiter die Realisierungsphase eingeläutet werden. Wir freuen uns, mit diesem Leuchtturm einen bedeutenden Beitrag für die Bau- kultur in unserer Region zu leisten. Sabine Pegoraro, Vorsteherin der Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft
  • 4. fairbinden Bildquelle: Bundesamt für Landestopografie Die Basler Kantonalbank und metrobasel engagieren sich gemeinsam für eine attraktive, dynamische und fortschrittliche Wirtschafts- und Kulturregion Basel.
  • 5. 5 Inhalt Impressum Der metrobasel report 2011 erscheint als Beilage in der Basler Zeitung (Gesamt- auflage) sowie in der Sonntagsausgabe der Basellandschaftlichen Zeitung und wird zusätzlich im Kanton Jura, im Landkreis Lörrach und im Elsass verteilt. (Druckauf- lage: ca. 300‘000 Exemplare). Redaktion, Realisation & Inserate: ruweba kommunikation ag, Riehen Druck: Swissprinters AG, Zürich 3 Vorworte der Regierungsräte Dr.Hans-PeterWessels und Dr.Sabine Pegoraro 7 IBA Basel 2020 aus Lörracher Sicht 9 Erkenntnisse aus derVerkehrs- und Gateway-Studie 11 Handelskammer beider Basel will jetzt Impulse setzen 12 Andreas Meyer,CEO SBB,zum Ausbau des Bahnangebotes 13 Swiss CEO Harry Hohmeister zu Fluglärm und Arbeitsrecht 14 Hafeninfrastrukturen für die Schweiz 15 Stadt- undVerkehrsplanung von Rheinfelden 17 Die Zukunft gehört dem Mobility Pricing 18 Spannende Einblicke in das metrobasel forum 22 Neuer Impuls dank des Clariant-Infrapark Baselland 23 Avo Session:Weltstars zu Gast in Basel 25 DerVitra Campus: Ein Kulturort,der in keine Schublade passt 26 Georges Delnon über den Erfolg des Theater Basel 29 Visionär: 3 Land-Stadt «New Basel» 30 Die Life Sciences in der Metropolitanregion Basel 31 DerVerein metrobasel stellt sich vor www.metrobasel.org
  • 6. Clariant Vertrieb (Deutschland) GmbH & Co. KG, c/o Clariant Service (Schweiz) AG, Kundendienst Papier Mitteleuropa, Rothausstrasse 61, 4132 Muttenz, Switzerland, Phone: +41 61 469 7638, www.paper.clariant.com What do you need? Träumen Sie eine Farbe, wir haben sie. Die fast unbegrenzte Vielfalt an Farbtönen und ihre Anwendung auf unterschiedlichsten Werkstoffen sind zwei Herausforderungen, denen sich Clariant immer wieder aufs Neue stellt. Dahinter steckt Methode: Clariant ist führend beim Aufspüren neuer Farbtrends, in der Forschung, Anwendungstechnik, Produktion und Qualitätskontrolle. Clariant steht für Farben, Oberflächeneffekte und Performance Chemicals, ausgerichtet auf die Bedürfnisse eines breiten Branchenspektrums. Sie finden uns auf jedem der fünf Kontinente so nah, dass wir auch Ihr ganz spezielles Problem lösen können. Clariant International AG, www.clariant.com Gibt es leuchtendere Farben als die der Natur?
  • 7. 7 Die IBA Basel 2020 ist der Motor für eine Modellregion «Wir wollen zusammenwachsen und gemeinsam eine Modellregion entwickeln», erklärt Lörrachs Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm. Die IBA Basel 2020 unter dem Motto «Eine Zukunft à trois − un avenir zu dritt» sei dabei der Motor. Gudrun Heute-Bluhm, Oberbürgermeisterin Hauptschauplätze der Internationalen Bauausstellung, die sich als Instrument für grossräumige Regionalentwicklung verstehen, sind die Grenzgebiete zwi- schen den drei Ländern. «Die IBA ist eine grosse Chance für die Region, weil Ver- treter der Politik,Verwaltung,Wirtschaft, Wissenschaft und die Bürger selbst Mitgestalter dieses Prozesses sind», so Heute-Bluhm. Der erste länderübergrei- fende Projektaufruf war sehr erfolgreich. 44 konkreteVorschläge mit Mehrwert für die Grenzregion und realisierbar bis 2020 konnten kürzlich beim IBA-Forum in Ba- sel öffentlich diskutiert werden. «Natürlich gibt es da Leuchtturmprojek- te, wie beispielsweise die Pläne für einen trinationalen Stadtteil im Hafengebiet Basel – Hünigen –Weil a. R. », betont Lör- rachs Stadtoberhaupt. Aber die Kraft des IBA-Prozesses bestehe genauso in der Vernetzung vieler Einzelprojekte. So habe sich Lörrach desThemasVerkehr angenommen. Gemeinsam mit Riehen ist eine Regio-S-Bahnhaltestelle «Am Zoll Lörrach/Riehen» mit Umsteigemöglich- keiten zu Tram und Bus geplant. Damit seidortdieVoraussetzungfüreinestädte- bauliche Neuordnung zu einem nach- haltigen Quartier gegeben, eingebettet in ein grenzüberschreitendes Konzept zur Freiraumplanung. Das zweite Verkehrsprojekt ist die Ein- bindung der neuen Velostation «Velö» am Bahnhof Lörrach in ein länderüber- greifendes Angebot für Fahrradfahrer. Mit einem Fahrrad- und E-Bike-Verleih, einer Abstellhalle und einem Reparatur- service macht Velö das Fahrradfahren in der Region attraktiv und bietet die Vor- aussetzung für touristische Angebote, wie beispielsweise ein GPS-gesteuertes Navigationssystem zu den mythischen Orten am Oberrhein. Ein Netz von Fahr- radschnellwegen soll das Umsteigen vom Auto auf das Velo erleichtern. «Beide Lörracher Projekte sind Beiträge zur Klimawende», betont Heute-Bluhm. «Das war uns besonders wichtig, denn Energieeinsparungen und Klimaschutz sind grosse regionale Themen, die einen hohen Stellenwert im IBA-Prozess be- sitzen. In diesem Bereich erhoffe ich mir noch weitere Projekte für unsere Region.» Mehr Information: www.iba-basel.net Die Oberbürgermeisterin des Landkreis Lörrach treibt die IBA-Prozesse voran Werden Sie Mitglied von metrobasel Der Verein metrobasel als Plattform, Stimme und Akteur für die metropolitane Region Basel steht allen offen. Einwohnerinnen und Einwohner, Unternehmen, Verbände und Vereine, Gemein- den und weitere Gebietskörperschaften sind willkommen und können sich engagieren. Senden Sie uns ein E-Mail oder rufen Sie uns an. Geschäftsstelle Aeschenvorstadt 4, 4051 Basel Tel. +41 (0) 61 272 11 44 office@metrobasel.org
  • 8. FREUDE WIRD DURCH INNOVATIONEN BEFLÜGELT. FREUDEISTDERBMWX6. Freude hat die Grenzen der Physik ausgelotet – und neu definiert. Das Resultat ist die perfekte Vereinigung der sportlichen Eleganz eines Coupés und der Funktionalität eines SAV: Das BMW X6 Sports Activity Coupé. Durch seine überlegene Vielseitigkeit wird es zum souveränen Begleiter für jeden Tag. Eine Probefahrt wird Sie begeistern. www.bmw-basel-dreispitz.ch BMW X6 www.bmw.ch Freude am Fahren 7,4 l/100 km 180 kW (245 PS)X6 xDrive30d BMW X6 xDrive 30d mit 245 PS: Treibstoffverbrauch gesamt 7,4l/100 km, CO2 -Emission kombiniert 195g/km (Durchschnitt aller Neuwagen in der Schweiz 188g/km), Energieeffizienzkategorie C. Abgebildetes Fahrzeug enthält Sonderausstattungen. Emil Frey AG Autowelt Basel-Dreispitz Brüglingerstrasse 2 Postfach 4002 Basel Tel. 061 335 61 61 www.bmw-basel-dreispitz.ch 11-11-07_X6_Frey_Basel_Dreispitz_194x136_d_4f_KD.indd 1 08.11.11 16:00 Sie sollen sich wohlfühlen, wenn Sie mit uns reisen. Wir sorgen dafür, dass Sie bequem unterwegs sind und mit Sicherheit gut ankommen. Lesen, arbeiten, träumen.
  • 9. 9 Ohne den Strassen- und Schienenver- kehr, die Binnenschifffahrt und den Luftverkehr kann die Schweiz nicht le- ben. Unsere Bevölkerung undWirtschaft sind auf leistungsfähige Verkehrssyste- me angewiesen, im Binnenverkehr und vor allem für die grenzüberschreitenden Personen- und Handelsströme. Unter dem Titel «Aufbruch zu einer ganzheit- lichen Gateway-Strategie der Schweiz» wurdedazueineStudieinAuftraggegeben. Der «Gateway nördliche Schweiz» ist ein logistischer Verknüpfungspunkt und be- steht aus mehreren Verkehrsinfrastruk- turen und Umschlagsanlagen. Räumlich wurden dem Gateway nördliche Schweiz die Kantone Jura, Basel-Landschaft und Basel-Stadt, Solothurn, Aargau, Zü- rich und Schaffhausen zugeordnet. Die Nordschweiz ist nicht nur verkehrlich bedeutsam, sondern sie leistet auch für die gesamte Volkswirtschaft einen über- proportionalen Beitrag. Auf die sieben Kantone entfallen 14 % der Fläche der Schweiz, zugleich waren diese im Jahr 2009 für 36 % der Schweizer Bevölkerung Wohnortkantone. 40 % aller Beschäftig- ten in der Schweiz haben hier ihren Ar- beitsplatz (2008). Strasse und Schiene Der Schweizer Aussenhandel wird in be- deutendem Masse über die Nordschweiz abgewickelt: Von den 44.2 Mio. Tonnen, welche die Schweiz 2009 importiert hat- te, kamen 55 % über die Kantone des Gateway nördliche Schweiz ins Land, ein Grossteil hatte ihren Bestimmungsort in anderen Kantonen. Im gleichen Jahr wurden Güter mit insgesamt 13.6 Mio. Tonnen aus der Schweiz exportiert, von denen die Hälfte über die Gateway-Kan- tone ausgeführt wurden. Im- und Export werden – gemessen an den transpor- tierten Mengen – überwiegend auf der Schiene, der Strasse und z.T. auch über den Rhein abgewickelt. Die für den Aus- senhandel wichtigsten Infrastrukturen des Gateways stellen im Schienenver- kehr die umfangreichen Eisenbahnanla- gen am Knoten Basel und im Strassen- verkehr die Autobahnübergange auf der elsässischen Seite sowie die Grenzüber- gänge mit Deutschland an der A5/N2, A98/N3 und A81/N4 dar. Wasser und Luftverkehr Das anhaltende Wirtschaftswachstum unseres Landes ist ohne die Schweizeri- schen Rheinhäfen und die beiden Flug- häfen in Zürich und in Basel nicht denk- bar. Neben den Massenguttransporten, für welche das Binnenschiff der umwelt- freundlichste Verkehrsträger schlecht- hin ist, bewährt sich der Rhein ebenso als zuverlässiger Transportkorridor für den Containerverkehr zu und von den Seehäfen an der Nordsee. So nahm der Containerumschlag der Schweizerischen Rheinhäfen in den letzten eineinhalb Jahrzehnten bis auf den konjunkturell bedingten Einbruch in den Jahren 2008 und 2009 kontinuierlich zu. Aber auch die Luftfrachtangebote an den Flughäfen Basel und Zürich schaffen wichtige Verbindungen in die gesamte Welt: Jeder 4. Franken im Gesamtexport und jeder 10. Franken im Gesamtimport hängt an der Luftfracht – mit steigender Tendenz. An den Flughäfen Basel und Zürich werden fast 90 % des gesamten schweizerischen Luftfrachtaufkommens abgewickelt. Infrastrukturausbau hinkt hinterher Die starke Konzentration von Verkehrs- infrastrukturen und das hohe Verkehrs- aufkommen in den Gateway-Kantonen unterscheidet die nördliche Schweiz von den übrigen Landesteilen. Die mög- lichst reibungslose Verkehrsbewälti- gung, vor allem die des Güterverkehrs, beansprucht Flächen, die anderen Nutz- ungen dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Beseitigung von Kapazi- tätsengpässen im Strassen- und Schie- nennetz hat eine hohe Priorität. Jedoch ist absehbar, dass nur ein Teil der bereits heute dauerhaft überlasteten Abschnitte auf dem Nationalstrassennetz ausge- baut wird. Trotz hoher Investitionen in das Nationalstrassennetz erwartet das ASTRA, dass bis 2020 knapp 18 % der Nationalstrassen regelmässig überlastet sein werden. Auch die künftigen Investi- tionen nach ZEB und FABI-STEP reichen nicht aus, um alle Kapazitätsengpässe und Einschränkungen im Schweizer Schienennetz zu beheben. Die Bedeutung des Gateway nördliche Schweiz Der Gateway nördliche Schweiz stellt ein bedeutendes Tor der Schweiz für den internationalen Güter- und Personenverkehr dar. metrobasel hat zusammen mit der Handelskammer beider Basel hierzu bei der ProgTrans AG eine Studie in Auftrag gegeben. Text: Stephan Kritzinger, Tobias Dennisen Download der Studie unter: www.metrobasel.org
  • 10. Energiedienst setzt voll auf Wasserkraft. Bereits seit 1999 werden alle rund 270.000 Haushalts- und Gewerbekunden in Südbaden mit Ökostrom der Marke NaturEnergie versorgt. Mit uns leisten Sie einen wertvollen Beitrag für die Umwelt und den Klimaschutz. Energiedienst garantiert, dass wir an jedem Tag genauso viel Strom bereitstellen, wie unsere Kunden verbrauchen. Bereits vor über hundert Jahren wurde der Grundstein für die Nutzung der Wasserkraft am Hochrhein gelegt mit dem Bau der Wasserkraftwer- ke Rheinfelden, Wyhlen und Laufenburg. 2010 hat das neue Wasser- kraftwerk Rheinfelden das alte aus dem Jahr 1898 ersetzt. Das neue Kraftwerk nutzt das Energiepotenzial des Rheins besser und produziert gut dreimal so viel Strom wie die alte Anlage. www.energiedienst.ch Erfahren Sie mehr über BASF in der Schweiz unter www.basf.ch kinder lieben chemie Den Nachwuchs für Chemie zu begeistern, ist wichtig für unser aller Zukunft. Darum haben wir in 15 Ländern „Kids’ Labs“, in denen Kinder und Jugendliche Chemie und Wissenschaft spielerisch erleben können. Wenn junge Forscher und Reagenzgläser gut miteinander können, dann ist das Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/chemistry Kids Lab 199x142 ISO-Web DE 1 05.10.2011 12:19:19 Uhr à bientôt. bis bald. COME AND GO Vorfreude oder Erwartung. Entspannung oder Erfolg. Starten oder ankommen. Von oder zu 90 Destinationen auf dieser Welt. Alles in Ruhe, in einer Atmosphäre der Grosszügigkeit und der kurzen Wege. EuroAirport. www.euroairport.com www.fly-euroairport.com Das beste Flugangebot auf einen Blick. Suchen. Buchen. Fliegen.
  • 11. 11 Verkehrsinfrastrukturen sind von fun- damentaler Bedeutung. Von fundamen- taler Bedeutung für Wirtschaft und Ge- sellschaft, für uns alle. Aufgrund dieser breiten Interessenslage präsentiert sich die heutige Verkehrspolitik sehr hetero- gen. Die Interessen divergieren teils ge- waltig auseinander. Die Wünsche sind vielfältig und endlos. Jede Region für sich. Die Konsensfindung und Priorisie- rung der Projekte gestaltet sich äusserst schwierig und oftmals auch emotional. Die Vorgehensweise des Bundes verein- facht die Situation auch nicht. So jagte in den vergangenen Jahren beispielsweise ein Schienenprogramm das nächste. Die Finanzierungsfrage wurde auf die lan- ge Bank geschoben. Die zu erfüllenden Kriterien, um z.B. ein Projekt im Agglo- merationsprogramm einzureichen, sind endlos und lassen den Kantonen kaum noch Spielraum. Deswegen ist es wichtig und richtig, dass man sich zuerst mit den Fakten aus- einandersetzt, um anschliessend erste Rückschlüsse für die Verkehrspolitik zu schliessen. Erkenntnisse aus Gateway-Studie Dies wurde im Rahmen der in Zusam- menarbeit mit der Handelskammer beider Basel entstandenen metrobasel Gateway-Studie gemacht. Die präsen- tierten Zahlen zeigen deutlich, welche strategisch relevanten Aufgaben der Gateway nördliche Schweiz für die ge- samte Schweiz und für die Metropoli- tanräume Basel und Zürich erfüllt. Doch welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Verkehrspolitik ziehen? Welche Empfehlungen kann man der Politik auf der Basis der gewonnen Er- kenntnisse machen? Mit dem Oltner Konsens zur Verkehrs- politik (siehe dazu die oben zitierte me- trobasel studie) wurden erste Impulse gesetzt. Doch die 14 Empfehlungen nützen wenig, wenn diese in den Regie- rungen und Verwaltungen nicht aufge- nommen, vertieft und schliesslich zu einer verbindlichen Strategie erklärt wer- den, die von allen Gebietskörperschaften und Parteien mitgetragen und umgesetzt werden. Der Metropolitanraum Zürich ist uns da einen Schritt voraus. Zürich hat diesen Meinungsbildungsprozess be- reits durchlaufen und steht geschlossen hinter seinen Projekten. Basel und Zürich Hand in Hand Die beiden Metropolitanräume können also voneinander lernen. Dies ist aber nicht der einzige Grund, weshalb die Zu- sammenarbeit zwischen den beiden Me- tropolitanräumen im Rahmen der Gate- way-Diskussion Sinn macht. Es bestehen funktionale Zusammenhänge zwischen den beiden Räumen: Import-Export- verkehre, Terminals, Landesflughäfen, Pendlerverkehre, etc. Dies verbindet und stärkt die Position gegenüber an- deren Interessen in der Verkehrspolitik. Schliesslich generieren die beiden Met- ropolitanräume die höchsteWertschöpf- ung für die Schweiz und müssen sich im internationalen Standortwettbewerb be- haupten. Es wäre zu wünschen, dass sich die Impulse, die mit der Gateway-Studie und dem Oltner Konsens zur Verkehrs- politik gesetzt wurden, zu einer gemein- samen Stossrichtung und Strategie ver- tiefen. Jetzt Impulse vertiefen Martin Dätwyler, Geschäftsführer Wirtschaftspolitik Handelskammer beider Basel Quelle: ProgTrans AG, basierend auf eigenen Angaben (World Transport Reports 2010/2011) sowie des Bundesamt für Statistik (BFS); Intraplan (2005); SBB (Basis 2009) +46%+66%+74%+45%Schienenverkehr +9%+34%+50%+26%Strassenverkehr +66%+62%--Luftverkehr -+60%--Binnenschifffahrt GesamtGesamt Inter- national National Personen- verkehr Güterverkehr Verkehr nimmt weiter zu Diese ohnehin schon herausfordernde Aufgabe wird noch einmal erschwert, weil sich nach den derzeit vorhandenen Verkehrsprognosen besonders im Güter- verkehr weitere Verkehrszuwächse für die Schweiz abzeichnen. Vor allem im internationalen Güterverkehr wird ein Anstieg des Verkehrs, besonders auf der Schiene erwartet. Bis 2030 wird dort mit einem leistungsbezogenem Wachstum von 74 % gerechnet. Ausser dem Stras- sengüterverkehr, der gesamthaft um 34 % zunehmen wird, liegt das Wachs- tum bei allen anderen Verkehrsträgern teilweise bei deutlich über 60 %. Im Personenverkehr ist die zukünftige Entwicklung des Luftverkehrs mit 66 % am dynamischsten. Nach Progno- sen der SBB (Basisjahr 2009) wird der Schienenpersonenverkehr um beacht- liche 46 % bis 2030 ansteigen. Wirtschaftlich profitiert die Schweiz von der Lage im Herzen Europas, auch weil der Oberrhein als historischer Handelsweg einer der wichtigsten Wirtschafts- und Verkehrskorridore in Europa ist (Rotterdam – Genua), in dem der Gateway nördliche Schweiz eine zentrale Funktion erfüllt. Ausbau und Weiterentwicklung der verschie- denen Verkehrsinfrastrukturen hielten in der Vergangenheit mit den wach- senden Anforderungen Schritt – und müssen es auch in der Zukunft tun. Das gilt für der Gateway nördliche Schweiz, aber ebenso für die gesamte Schweiz.
  • 12. 12 «Das Dreiländereck liegt auch mir am Herzen» Die SBB will das Bahnangebot in der Nordwestschweiz weiter ausbauen – bis zum Viertelstundentakt auf allen S-Bahn-Strecken und im Fernverkehr. Die grosse Herausforderung ist, die entsprechenden Projekte zu finanzieren. Interview: Regula Ruetz Herr Meyer, welche Bedeutung hat die Region Nordwestschweiz und das an- grenzende Ausland für die SBB? Basel ist für uns der Ort, wo die Schweiz anfängt und das Tor zu Deutschland und Frankreich, man ist in drei Stunden in der Weltmetropole Paris. Basel ist aber auch das Herz eines leistungsfähigen S-Bahn-Systems, das bis in den Aargau und in den Jura reicht. Diese wirtschaft- lich dynamische Region ist als Arbeits- und Wohnort begehrt. Als SBB spüren wir dies an der stetig steigenden Mobi- litätsnachfrage. 2030 werden wir in der Nordwestschweiz bis zu 40 Prozent mehr Passagiere befördern. Deshalb sind wir daran, die Infrastruktur auszubauen und planen mit den Kanto- nen den Angebotsausbau der nächsten Jahrzehnte. Als Arbeitgeber beschäfti- gen wir in dieser Region zudem mehr als 3500 Mitarbeitende. Da ich in Birsfelden aufgewachsen bin, liegt mir das Dreilän- dereck auch persönlich sehr am Herzen. Ich geniesse es immer sehr, im Raum Ba- sel zu sein. Welches sind ihre wichtigsten laufen- den Projekte? Bis 2012 bauen wir eine zweite Rhein- brücke, bis 2013 erneuern und moder- nisieren wir den Rangierbahnhof Basel. 2016 werden wir die Linie Belfort-Delle wiederinBetriebnehmen.FürdieKunden ist jedoch wichtiger, dass wir vom nächs- ten Jahr an im Regionalverkehr Aargau/ Olten neue, komfortable Doppelstockzü- ge einführen. Im Raum Basel setzen wir auf die beliebten FLIRT-Züge. Wir wer- den vermehrt Kompositionen aneinan- derhängen, um unseren Kundinnen und Kunden genügend Sitzplätze zu bieten. Das alleine reicht aber nicht aus, um die steigende Mobilitätsnachfrage auf- zufangen. Nein, wir müssen auch die Zahl der Ver- bindungen ausbauen. Das Ziel haben wir mit den Kantonen zusammen definiert: der Viertelstundentakt auf allen S-Bahn- Strecken und im Fernverkehr nach Zü- rich und Bern. Dafür muss aber zuerst die Infrastruktur ausgebaut werden. Die wichtigsten Projekte sind der Ausbau der Ostzufahrten zum Bahnhof Basel (Basel- Muttenz-Pratteln),dieEntflechtungLies- tal und Ausbauten im Laufental. Ausser- dem brauchen wir im Bahnhof Basel zu- sätzliche Gleise und bessere Zugänge zu den Perrons. Die grosse Herausforderung ist, all diese Projekte zu finanzieren. Die Mittel sind erst zum Teil gesichert. Wie steht es mit der schnellen Direktver- bindung zwischen dem Bahnhof SBB und dem Badischen Bahnhof? Das ist für uns ein Leuchtturm-Projekt, mit dem wir die aufwändigen Spitzkeh- ren abschaffen und gleichzeitig eine schnelle innerstädtische Erschliessung schaffen könnten. Wir werden es aber realistischerweise nicht vor 2030 reali- sieren können. Wir wollen zuerst jene Projekte umsetzen, die wir für den Vier- telstundentakt im S-Bahn-System und im Fernverkehr brauchen. Und wie steht es mit der Anbindung des EuroAirports ans Bahnnetz? Laut einer neuen Studie könnte eine zweigleisige Strecke vom Bahnhof St. Louis zum Flughafen und weiter Rich- tung Norden im optimalen Fall 2018 er- öffnet werden. So könnten wir den Anteil der Passagiere, die aus der Schweiz mit dem ÖV anreisen, auf 45 Prozent erhö- hen. Offen ist aber auch hier die Finan- zierung. Die Kosten betragen rund 200 Mio. Euro, von denen die Schweiz etwa 80 Mio. übernehmen müsste. Auch da ist erst ein Teil gesichert. SBB-CEO Andreas Meyer äussert sich zum Ausbau des Bahnangebotes
  • 13. 13 SWISS will der Region Basel ein attraktives Angebot bieten Die nationale Airline will die Entwicklung des Angebots in der Region Basel und dem Dreiländereck weiter fördern. Dabei spielen aber auch in Zukunft stimmige politische und rechtliche Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. Interview: Regula Ruetz Herr Hohmeister, welche Bedeutung hat der EuroAirport für die SWISS? Als nationale Fluggesellschaft der Schweiz fühlen wir uns allen Regionen in der Schweiz verpflichtet, ein attrak- tives Angebot an Flugverbindungen zu bieten. Vor diesem Hintergrund ent- wickeln wir unser Angebot für die Region Basel und das Dreiländereck sowohl mit Direktflügen ab Basel als auch mit Inter- kontinentalflügen ab Zürich. Selbstver- ständlich müssen solche Verbindungen wirtschaftlich tragbar sein. SWISS und der Lufthansa Konzern sind aber auch für die Beschäftigung am EuroAirport bedeutend. An unserem Hauptsitz in Basel bieten wir mehreren hundert Men- schen einen Arbeitsplatz. Wie sieht die Gestaltung Ihres Ange- bots ab dem EuroAirport aus? Neben unserem eigenen Angebot an Direktflügen ab Basel arbeiten wir eng mit unseren Schwestergesellschaften undPartnernzusammenwiezumBeispiel mit AUA nachWien oder Lufthansa nach Frankfurt, München oder Düsseldorf. Da insbesondere die Mittel- und Lang- streckenflüge ab Zürich für die Leitin- dustrien in der Region Basel von gros- ser Bedeutung sind, kooperieren wir zudem für die Zubringer von Basel nach Zürich mit der SBB, dem so genannten Flugzug. Das ist vor allem auch ökolo- gisch sinnvoll. Aufgrund der verlängerten Nachtflug- sperre auf dem Flughafen Zürich be- fürchtet man hier in der Region eine zusätzliche Lärmbelastung durch Aus- weichlandungen des Flughafens Zü- rich. Was halten Sie davon? Ich halte diese Befürchtung für unbe- gründet. Seit der Einführung der ver- kürzten Öffnungszeiten des Flughafens Zürich hatten wir keine einzige Aus- weichlandung in Basel. Allerdings sollte der Bund die Öffnungszeiten der Lan- desflughäfen auf Grundlage der Erfah- rungen und unter Berücksichtigung der Öffnungszeiten der Konkurrenzflughä- fen zu gegebenem Zeitpunkt überprüfen. Die Frage des anwendbaren Arbeits- und Steuerrechts im Schweizer Sektor des EuroAirports ist nach wie vor unge- löst. Welche Auswirkungen hat dieses Dossier auf die SWISS? Eine baldige Lösung dieses Problems ist für die künftige Entwicklung des Euro- Airports aber auch für den ganzen Wirt- schaftsraum am Oberrhein von grosser Wichtigkeit. Auch für die SWISS ist eine Fortführung der seit über 60 Jahren er- folgreich angewendeten Praxis, wonach Harry Hohmeister, CEO Swiss International Air Lines im Schweizer Sektor faktisch Schweizer Arbeits- und Steuerrecht gilt, ein wichti- ges Kriterium für den Erhalt des Stand- ortes Basel. SWISS unterstützt daher die Bestrebungen der Behörden in Frank- reich und in der Schweiz für die Zukunft eine tragfähige Lösung zu finden. Mit der Inbetriebnahme der ILS 33 wurden die Lärmimmissionen durch die Luftfahrt zu einem wichtigen Thema in der Bevölkerung. Was sagen Sie dazu? Jede Änderung von Flugrouten führt in der Regel zu Reaktionen in der Öffent- lichkeit. Diesen Befindlichkeiten gilt es angemessen Rechnung zu tragen. Ob- schon in derVergangenheit bei der Flug- lärmreduzierung massive Fortschritte erzielt wurden - in Zürich wurde z. B. der Lärmteppich in den vergangenen zwan- zig Jahren um 2/3 reduziert - investiert SWISS auch künftig in lärmgünstigere Flugzeuge. Die von uns ab 2014 als Ersatz der AVROs eingesetzten neuen Bombar- dier CSeries Flugzeuge werden den Flug- lärm für das menschliche Ohr nochmals mehr als halbieren. In Zürich schwelt seit Jahren der Flug- lärmstreit mit Deutschland. Demgegen- über scheint der EuroAirport keine Pro- bleme mit Deutschland und Frankreich zu haben. Wie erklären Sie sich das? Am Dreiländereck hat sich der gleichbe- rechtigte Einbezug aller Betroffenen im Rahmen der trinationalen Umweltkom- mission für den EuroAirport ausbezahlt. Die Berücksichtigung der positiven Er- fahrungen beim grenzüberschreitenden Interessenausgleich um den EuroAirport könnte auch bei der Lösung des Zürcher Fluglärmkonfliktes hilfreich sein.
  • 14. Der Hafen Birsfelden ist ein wichtiger Umschlagplatz für Stahlprodukte. Wettbewerbsfähige Hafen- infrastrukturen für die Schweiz Das Volumen weltweit verschiffter Güter steigt weiter. Die Schweizerischen Rheinhäfen reagieren darauf mit der Planung eines neuen Containerterminals – sowie mit der Förderung der Standortattraktivität der südlichen Hafenteile. Hans-Peter Hadorn, Direktor Schweizerische Rheinhäfen Die ausgezeichnete verkehrslogistische Anbindung der Hafenteile Birsfelden und Muttenz bietet dem Logistik-Clus- ter Region Basel Entwicklungspotenzial. Insbesondere als Stahlzentrum der Schweiz hat der Hafen Birsfelden eine hohe Bedeutung. Der Bau einer Mon- tagehalle der ABB zeugt von der hohen Konkurrenzfähigkeit des Standorts. Um diese weiter zu festigen, prüfen die Schweizerischen Rheinhäfen eine süd- liche bahnseitige Anbindung sowie die Zulassung von längeren Schiffen. Containerverkehr nimmt zu Für den Basler Stadthafen ist vor allem die prognostizierte Zunahme im Contai- nerverkehr relevant: Aufgrund der Ent- wicklungs- und Verlagerungsstrategie der Seehäfen Antwerpen und Rotterdam ist mit einer Verdoppelung bis Verdrei- fachung der Verkehre binnen 20 Jahren zu rechnen. Schon heute stossen die Umschlags- kapazitäten in den Containerterminals schweizweit an ihre Grenzen. Ein neues Terminal für den Umschlag Schiff-Bahn kann die erwarteten Mehrverkehre auf- nehmen und ist ein wichtiger Beitrag zur zukünftigen Positionierung des Logistik- Clusters Region Basel. Die Lage des Ge- ländes in Basel-Nord ist für diesen Zweck ideal: in nächster Nähe zum Hafenbeck- en 2 und direkt am EU-Bahnkorridor 24 Rotterdam-Basel-Genua, der wichtigsten Güterverkehrsachse in Europa. Zusammen mit SBB Cargo haben die SRH eine Studie in Auftrag gegeben, in der das Potential eines solchen Projekts geklärt wird. Im 1. Quartal 2012 können erste Aussagen über Machbarkeit, Finan- zierung und Layouts gemacht werden. ©visiononwingsManfredRichter Ein neuer Feiertag für Basel: «Der Sonntag». Neu mit Regionalbund Basel. Jetzt bestellen: 10 Wochen für CHF 20.– T: 058 200 55 00, E: abo@sonntagonline.ch, I: www.sonntagonline.ch ANZEIGE
  • 15. 15 Der Rhein als verkehrstechnisches Zentrum zwischen der Schweiz und Deutschland Stadt- und Verkehrsplanung in Rheinfelden Die Bewohner von Rheinfelden störten sich lange an der Verkehrsbelastung des Städtchens. Mit dem Rhein als Zentrum nimmt man eine optimale Verkehrs- planung in Angriff. Viele innovative Ideen wurde bereits erfolgreich umgesetzt. Stadtammann Franco Mazzi, Stadtverwaltung Rheinfelden Wie wichtig die gute Organisation des Verkehrs für die Bevölkerung ist, das ha- ben uns zwei repräsentative Befragun- gen von 2006 und 2010 in aller Deutlich- keit aufgezeigt. Im Sorgenbarometer der RheinfelderInnen stand beide Male die Verkehrsbelastung zuoberst, wobei sie sich 2010 im Vergleich zu 2006 markant verbessert hat. Die Stadt- und Verkehrsplanung in Rheinfelden beruht auf einem funktio- nierenden übergeordneten Strassennetz sowie zu einem wesentlichen Teil auf Grundlagen, die im Rahmen eines Pro- jektes der Trinationalen Agglomeration Basel erarbeitet wurden. Bei dieser Pla- nung wurde die Stadt- und Verkehrsent- wicklung des schweizerischen Rhein- felden und von Rheinfelden/Baden in Deutschland aufgezeigt. Dabei wurde der Rhein nicht mehr als Grenze, son- dern als das Zentrum einer gemeinsa- men Stadt betrachtet. Dieser neue Blick war insbesondere für die Verkehrspla- nung von grosser Bedeutung. So verfügt das gemeinsame Rheinfelden heute über vier Autobahnanschlüsse, zwei Bahnlini- en, drei Bahnhöfe und eine gemeinsame Buslinie, welche die beiden Bahnhöfe miteinander verbindet. Sinnvolle Vernetzung von ÖV Mit der geplanten Elektrifizierung der Hochrheinstrecke wird sich die Aus- gangslage noch verbessern. Um dieses Potenzial auch nutzen zu können, muss- ten die beiden ÖV-Verkehrssysteme sinn- voll verbunden und vernetzt werden. Mit dem neuen grenzüberschreitenden Stadtbus, der die beiden Innenstädte, die beiden Bahnhöfe und die beiden Spitäler miteinander verbindet, ist das gut gelun- gen, wie die stetig steigenden Nutzerzah- len belegen. Neben dieser planerischen Grundla- ge war der Bau der neuen Rheinbrücke die eigentliche Initialzündung für die Verbesserung der innerstädtischen Ver- kehrssituation. Das Schliessen der alten Rheinbrücke erlaubte es, die vorher stark belasteten Stadträume wieder für die Be- wohnerinnen und Bewohner sowie die Gäste aufzuwerten. Die neueVerkehrssi- tuation ermöglichte zudem an einer zen- tralen Lage im Anschluss an die Altstadt eine städtebauliche Entwicklung. Dazu erarbeitete die Stadt unter der Führung von OliverTschudin, Stadtrat mit Ressort Planung und Verkehr und Partner in der zürcherischen Planar AG für Raument- wicklung, einen Entwicklungsrichtplan, der das Gebiet von der alten Rhein- brücke über die Schifflände bis zum Areal der ehemaligen Brauerei Salmen beinhaltet. Die Erkenntnisse dieser Planung werden nun seit vier Jahren von der Stadt und von privaten Investoren umgesetzt. Dank dieser Dynamik und der abgestimmten Planung der verschiedenen Projekte ver- ändert sich nun dieser Bereich imWesten der Altstadt in wenigen Jahren von einem ehemals stark verkehrsbelasteten Be- reich mit bis zu 14‘000 täglich passieren- den Autos hin zu einem gut gestalteten Stadtquartier mit vielfältigen Nutzungen und stark aufgewerteten öffentlichen Räumen. Dies wird insbesondere auch der beliebten Personen-Rheinschifffahrt zugute kommen, die bekanntlich an der Schifflände in Rheinfelden ihren Anfang nimmt. Foto:G.Thoenen
  • 16. Zürich 058 285 19 00 Basel 058 285 14 64 Lausanne 058 285 19 91 www.baloise.ch/mieten Ihr Partner für Immobilien Wir sind die erste Adresse fürs Mieten in der ganzen Schweiz. 34000 Mietobjekte. Arbeiten Wohnen Wohnen Arbeiten «Für uns? Natürlich klimafreundliches Biogas!» DieEnergiebinich. Entscheiden Sie sich jetzt für IWB’Biogas – ein reines Schweizer Energieprodukt, ökologisch und aus regionalem Bioabfall. Informieren Sie sich: Telefon 061 275 50 20 oder www.iwb.ch Intelligente Konzepte und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft. Basel | Genève | Lausanne | Zürich | Amsterdam | Berlin | London | Lörrach | Paris | www.rapp.ch
  • 17. 17 Die Zukunft gehört dem Mobility Pricing Mobilität wird zunehmend ein knappes Gut. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird am effizientesten über den Preis gesteuert. Ein dynamisches Mobility Pricing kann die richtigen Anreize setzen. Die Technologie ist verfügbar. Bernhard Berger, Dipl. Ing. ETH/SIA, CEO der Rapp Gruppe Die Bereitstellung von Infrastruktur erfolgte in der Vergangenheit fast aus- schliesslich nachfrageorientiert. Die Kos- ten für Mobilität wurden über die Jahre sogar vergleichsweise geringer; dies mit bekannten negativen Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität. Besonders deutlich manifestiert sich dies in den Agglomerationen. Während die Kernstädte infolge des stärkeren Drucks heute ihreVerkehrsprobleme in den Griff bekommen, verstärkt sich in den umlie- genden Agglomerationen der tägliche Mobilitätskampf. Staus im Strassenver- kehr sowieVerspätungen und Ausfälle im Schienenverkehr nehmen zu. Mobilität von Menschen und Gütern wird zuneh- mend zu einem kostbaren Gut.Vermehrt stellt sich die Frage der Beeinflussung von Angebot und Nachfrage. Beeinflussung von Angebot und Nach- frage heute begrenzt Die offensichtlichste Beeinflussung des Angebotes ergibt sich durch die Bereit- stellung von mehr (oder weniger) Kapa- zität. Bauliche Massnahmen stossen in unserem bereits dicht genutzten Raum auf zunehmenden Widerstand und werden verglichen zum Nutzen immer teurer, deshalb stehen Verkehrsmanage- mentmassnahmen immer mehr im Vor- dergrund. So werden z.B. Standstreifen temporär zu Fahrstreifen, Zufahrten zu Innerstädten limitiert, Kapazitäten von stark belasteten Strassen mit Verkehrs- leitsystemen optimiert, Zugsfolgezeiten verkürzt und Fahrpläne perfektioniert. Nachfragebeeinflussung erfolgt heu- te fast ausschliesslich durch Stau, was ökonomisch wie ökologisch negative Folgen hat. Am effektivsten wäre die Be- einflussung aber über den Preis. Heute bestehen bei uns weder im öffentlichen noch im privaten Verkehr dynamische Preiselemente, mit welchen bezüglich der Nachfrage eine wesentliche Wirkung erzielt werden könnte. Dazu kommt, dass durch die ökologisch erwünschten Verbrauchsreduktionen bei den Autos das Hauptpreis- (und Finanzierungs-) element des Strassenverkehrs, die Mine- ralölsteuern, zunehmend erodiert. Technologie ermöglicht Nachfragebe- einflussung In Zukunft werden wir zur Bewältigung der steigenden Mobilitätsbedürfnisse nicht darum herum kommen, neben gezielten Angebotsoptimierungen auch die Nachfrage stärker zu beeinflussen. Mit den heutigen Technologien sind wir in der Lage, ein integrales und dy- namisches Mobility-Pricing nach dem Grundsatz «pay as you drive or use» zu etablieren. In Singapur gibt es bereits solche dy- namischen Preismodelle, bei der eine tageszeit- und belastungsabhängige Strassengebühr erhoben wird. Im Luft- verkehr sind spätestens seit easyJet sol- che Modelle gebräuchlich, auch im (in- ternationalen) Bahnverkehr etablieren sich analoge Systeme. Die Technologie spielt bei all diesen Sys- temen eine entscheidende Rolle und wird uns in naher Zukunft noch weit mehr Möglichkeiten eröffnen. Smarte Endgeräte stellen zukünftig personali- sierte Informationen in Echtzeit zur Ver- fügung. Fahrzeuge verfügen über eigene Intelligenz und sogenannte kooperative Systeme kommunizieren sowohl mit anderen Fahrzeugen als auch mit der Infrastruktur. Individuelle Mobilität fin- det in Zukunft vielleicht zunehmend in kollektiven Kleinfahrzeugen statt. Das Auto hat dann vermutlich als Statussym- bol Nummer eins ausgedient. Unser Mobilitätsalltag kann in zehn Jah- ren so aussehen, dass wir vor jeder Fahrt abhängig von der aktuellen Verkehrsla- ge und den momentanen Kosten ent- scheiden, mit welchem Verkehrsmittel wir eine Fahrt bewältigen wollen. Ende Monat erhalten wir eine individuelle Abrechnung unserer Mobilitätskosten, die aufgrund der Beanspruchung das für uns jeweils günstigste Preismodell be- rücksichtigt. Diese Transparenz ermög- licht uns, unser Mobilitätsverhalten zu optimieren. Politik und Gesellschaft müssen entscheiden, ob wir in diese Richtung gehen wollen. Zahlstelle in Singapur mit dynamischer Anzeige
  • 18. 18 Handlungsbedarf bei den Verkehrsstrukturen Das siebte metrobasel forum beschäftigte sich mit den Themen «Zukunftsfähige Infrastrukturen schaffen» und «Leuchtturmprojekte in der Raumentwicklung». Im ersten Teil ging es konkret um die Förderung aller Verkehrsträger in der Schweiz. metrobasel forum 11.11.2011, Text: Markus Vogt Das siebte metrobasel forum endete dra- matisch: Ein heftiges Gewitter zog durch das Theater, ein kräftiges Donnergrollen erfüllte den gut besetzten Raum. Zwei Mitglieder des Theater-Ensembles hat- ten eben mit einer szenischen Lesung zum Thema «Basler Kantonstrennung 1833: Lernen aus der Vergangenheit» die Veranstaltung abgerundet. Mit dem Blick in die Vergangenheit sollte gezeigt werden, was für die Zukunft zu lernen ist – das passte ausgezeichnet zu den Ta- gungsthemen. Zum einen ging es darum, den überregionalen verkehrspolitischen Konsens zu finden, zum anderen um Raumentwicklungsprojekte ausserhalb der Stadt Basel. Keine einfachen The- men, die auch schon Blitz und Donner ausgelöst hatten. Der Oltner Konsens Zum verkehrspolitischen Tagungs- schwerpunkt erklärte metrobasel Di- rektor Christoph Koellreuter einleitend, dass die Metropolitanregion Basel einer der Motoren der schweizerischen Volks- wirtschaft sei, dass sie diese Rolle aber nur mit global wettbewerbsfähigen Rah- menbedingungen erfüllen könne. Dazu gehört in erster Linie eine ganzheitliche Strategie zum Ein- und Ausfallstor in der Schweiz, dem so genannten «Gate- way», und dazu hat sich in einem von metrobasel organisierten Parlamenta- riergespräch in Olten ein weitgehender Konsens unter Verkehrsdirektoren erge- ben. Gateway nördliche Schweiz Die dem Oltner Konsens zu Grunde lie- gende Gateway-Studie präsentierte Ste- fan Kritzinger, stellvertretender Direk- tor der Firma ProgTrans. Unter einem Gateway versteht man die Verknüpfung verschiedener Verkehrswege und Inf- rastrukturen. In die Untersuchung von metrobasel einbezogen sind die sieben Kantone Jura, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Zürich und Schaffhausen – sie bilden den «Gateway nördliche Schweiz». Dieses Gebiet steht Teilnehmer aus verschiedensten Branchen nahmen am Forum teil
  • 19. 19 für 14 Prozent der Schweizer Fläche, für 36 Prozent der Bevölkerung und 40 Pro- zent der Beschäftigten im Land. Über die Hälfte der Güter (25 Millionen Tonnen) werden durch dieses Gebiet importiert, etwa die Hälfte der Exporte passieren hier (7 Millionen Tonnen). Dazu gibt es Wachstumszahlen: Der internationa- le Schienengüterverkehr wird bis 2030 um 74 Prozent wachsen, der Personen- Luftverkehr um 66 Prozent. Das Fatale ist: Während der Verkehr wächst, blei- ben die Engpässe bestehen – es besteht Handlungsbedarf. Verkehrspolitik braucht Impulse Wo der Hebel angesetzt werden sollte, erläuterten Martin Dätwyler von der Handelskammer beider Basel und Mar- kus Traber vom Zürcher Amt fürVerkehr. Da die Verkehrsinfrastruktur von funda- mentaler Bedeutung ist, gehen die In- teressen der «Beteiligten» naturgemäss auseinander, erklärte Martin Dätwyler. Der «Gateway nördliche Schweiz» er- füllt strategische Aufgaben nicht nur für die Nordschweiz, sondern für das ganze Land. Es gelte nun, eine gemeinsame Stossrichtung zu finden – und dazu leg- ten Dätwyler und Traber die 14 Hand- lungsempfehlungen vor, die aus dem Parlamentariergespräch II/2011 in Olten resultierten (Oltner Konsens). Für den Bereich Luftverkehr wird gera- ten, das Netzwerk der drei Landesflughä- fen Zürich, Basel und Genf zu verstärken und, um die Nachfrage zu erfüllen, die Infrastruktur zu verbessern. Gefordert wird, den Bahnanschluss zum EuroAir- port zu beschleunigen und technische Entwicklungen, welche zu Lärmredukti- onen führen, zu fördern. Erforderlich ist sodann Rechtssicher- heit für die Flughäfen Basel-Mulhouse (Arbeits- und Steuerrecht) und Zürich (Lärmproblematik Schweiz-Deutsch- land). Für den Wasserweg ist dringend eine Beteiligung des Bundes an der Infrastruktur der Schweizerischen Rheinhäfen gefragt. Als zweites zu un- terstützen sind die beiden Terminal- Projekte «Container-Terminal Basel- Nord» und «Gateway Limmattal». Für den Bahngateway sind die nationalen und internationalen Verbindungen zu verbessern, mit Viertelstundentakt und besseren Verknüpfungen von Zentren. Auszubauen ist die Schieneninfrastruk- tur – dazu gehören ein neuer Juradurch- stich (Wisenbergtunnel), die Entflechtung des Knotens Basel samt Herzstück, die Tunnels Brüttenen, Zimmerbergbasis II und Heitersberg II und der Ausbau auf vier Spuren zwischen Basel und Zürich. Im Strassenbereich gilt es einige Eng- pässe zu beseitigen, etwa mit dem Bau der Basler Osttangente, der Nordumfah- rung Zürich, der Glattal-Autobahn, dem Stadttunnel Zürich, jeweils mit nachhal- tiger Entlastung von Wohngebieten. Die Vervollständigung des Nationalstrassen- netzes soll ohne Zeitverzug erfolgen, bei den Zollübergängen braucht es zusätzli- che LKW-Abstellflächen sowie die elek- tronische Verzollung, und generell Ver- kehrsmanagement-Systeme. Schliesslich befasste sich die Arbeitsgruppe auch mit der Finanzierung. Die finanziellen Ressourcen sollen bei- spielsweise durch die Erhöhung der Au- tobahnvignette und der Trassenpreise hereinkommen. Für Eisenbahnprojekte soll es weiterhin Fondslösungen geben und langfristig «Mobility Pricing» einge- führt werden. Am Anfang steht die Finanzierung In der von der Zürcher Publizistin und Dozentin Esther Girsberger moderierten Expertenrunde wurde die Thematik ver- tieft diskutiert. Der Basler Regierungsrat Christoph Brutschin (SP) sieht eine we- sentliche Aufgabe der öffentlichen Hand, Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Er empfiehlt, von Anfang an über die Finanzierung zu reden. Der Wirtschafts- direktor betonte die Bedeutung des Wasser-Gateways. 15 Prozent der Güter, die unser Land erreichen, dazu 25 Pro- zent der Mineralöl-Stoffe; heute seien es 100 000 Container, bis in zehn, fünfzehn Jahren die doppelte Menge: «Wenn die Infrastruktur nicht erhöht wird, bekom- men wir ein nationales Problem.» Die Terminal-Projekte Basel-Nord und Lim- mattal seien keine Konkurrenz – es brau- che beide. Und wenn er einen Wunsch frei hätte, womit zu beginnen wäre: Mit dem Wisenbergtunnel. Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider (CVP) bedauerte, dass die Be- deutung der Rheinhäfen in Bern nicht wahrgenommen werde; sie hoffe nun auf den Oltner Konsens und auf Unterstüt- zung von Zürich. Die verschiedenenVer- kehrsträger dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Künftig dürfe nicht alles Geld in Randregionen gesteckt wer- den; die Zentren seien zu fördern, auch von der Raumplanung her. Alle vier Verkehrsträger gleichzeitig entwickeln Für MarkusTraber war klar, dass den Par- lamentariern deutlich gemacht werden muss, dass die beiden Terminalprojekte miteinander verwandt seien. Die Basler Nationalrätin Anita Lachenmeier (Grü- ne) meinte, dass die Rheinhäfen in der Nationalrätlichen Verkehrskommission zwar unbestritten seien, dass ihren Mit- gliedern nicht klar sei, warum das Geld fehle. Wichtig sei der ökologische Kon- sens, umzusetzen sei die Alpen-Initiati- ve. Man müsse nahe an die Kostenwahr- heit kommen, etwa mit Road Pricing. Martin Dätwyler forderte, alle vier Ver- kehrsträger gleichzeitig zu entwickeln. Die Wirtschaft verlange Transparenz, auch bei den Kosten. Und die Wirtschaft fordere die Benutzerfinanzierung: Wer benutzt, bezahlt auch. Dätwyler forderte auch mutigere Lösungen, zum Beispiel die Nacht für den Güterverkehr zu nut- zen: «Wir müssen über Tabus reden.» Beim Wasser gebe es noch Kapazitäten, die Engpässe lägen bei den Umschlag- zentren. Für den Basler Nationalrat Beat Jans (SP) kommt als erstes der Hafen-Ausbau, dann Schiene, Strasse, Luft. Aber er habe Mühe mit der Priorisierungs-Diskus- sion. Wenn es Wachstum gibt, muss das Land bereit sein, die Infrastrukturen auszubauen: «Alle Kanäle wachsen bis 2030, da muss etwas geschehen. Und da muss auch die Wirtschaft mitziehen.» Im Bereich Steuern sei in der jüngsten Zeit viel gegangen, doch in den Berei- chen Bildung und Infrastruktur werde geknausert. Die Unternehmenssteuern müssten die Infrastrukturen mitfinan- zieren. Patrick Altenburger, Dienststel- lenleiter ÖV im Kanton Schaffhausen, stellte fest, dass bis jetzt in erster Linie in Transit, Neat und Nord-Süd-Verkehr investiert worden sei. Das Mittelland sei dabei quasi untergegangen, da bestehe Nachholbedarf.
  • 20. 20 Fazit: Im Gateway nördliche Schweiz gilt es zusammenzustehen und gemeinsam die Stimme zu erheben. Oder wie es Beat Jans sagte: «Wenn der kleine Basler Chor mit dem grossen Zürcher Chor mitsingen kann, wird er in Bern eher gehört.» Visionen für Basel und seine Umgebung Im zweitenTagungsteil machte das ETH- Studio Basel Vorschläge für Leuchtturm- oder Flaggschiffprojekte in der Raument- wicklung. Als Erstes zur Debatte stand die Universität Basel. Dabei ging der Blick über Basel hinaus. Zunächst erläu- terte der Präsident des Universitätsrates Ulrich Vischer die aktuelle Raumstrate- gie der Uni Basel, die am 10. November veröffentlicht worden war. Danach legte Forschungsleiter Manuel Herz vom ETH- Studio Basel die Vision 2040 für die Uni dar. Geprüft wurden vier Standorte aus- serhalb Basels, die einen wesentlichen Teil der Universität beherbergen könn- ten.Wenn die Studierendenzahlen linear ansteigen, seien bis 2040 um die 25’000 Studierende zu erwarten, und dann wäre der Gang über die Stadtgrenze unum- gänglich. Mit der Auswahl Birsfeldens, das zum St-Tropez am Rhein werden könnte, gehe es nicht darum, dort den Hafen zu schliessen, sondern dort ein urbanes Stadtviertel entstehen zu las- sen. Heute schon sei es so, fügte Herz noch an, dass das Hafengebiet von Birs- felden nicht nur als Hafen, sondern ganz einfach auch als Gewerbegebiet genutzt werde. Kiesgruben zu Seen Ebenfalls über die Stadt hinaus denkt das ETH-Studio Basel, wenn es um die verschiedenen Kiesgruben in der nahen Umgebung geht. Andreas Courvoisier berichtete von der Vision, diese ehema- ligen Kiesgruben, vor allem im südlichen Elsass, zu Seen umzugestalten und neu- en Nutzungen zuzuführen. Insgesamt 50 Gruben wurden eingehend angeschaut; die meisten werden ganz einfach wieder aufgefüllt, Potential für eine Entwick- lung hätten ungefähr deren zehn. Dabei fielen die Stichworte Idylle, Tourismus, Wohnen, Baden, Angeln, Freizeit, Erho- lung und Natur. Für all das müsste quasi nachgeholfen werden, es bräuchte zum Beispiel Wege oder eine See-Belüftung; zur Umgestaltung «anbieten» würden sich die Gruben von Sierentz, Barten- heim, Blotzheim, Weil-Haltingen, Eiken. Schliesslich der dritte Leuchtturm, wie- derum vorgetragen von Manuel Herz: Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen könn- te durch räumliche Eingriffe aufgewertet sowie an den Rhein und näher an die Metropolitanregion gebracht werden. Das könnte durch ein Umgehungsge- wässer, einen Rheinkanal, geschehen. Froh um Visionen Eine prominente Diskussionsrunde mo- deriert von Esther Girsberger, ging noch tiefer ins Thema. Raymond Cron von Orascom Development mahnte, dass bei solchen Gestaltungsprojekten stets der Schulterschluss zwischen Bevölke- rung, Behörden und Investoren gesucht werden müsse. Der Maire von Sierentz, Jean-Marie Belliard, gab sich skeptisch – das sei nun wirklich nur eine Vision. Wenn schon, müsste ein solches Projekt auch den Alltag einbeziehen, also etwa Arbeitsplätze, und nicht nur Tourismus und Freizeit, wie es sich die Städter vor- stellen. Jörg Lutz, der Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen, wies darauf hin, dass seine Gemeinde gar nicht so schlecht angebunden sei, beispielsweise an den Arbeitgeber Roche. Mehr zu reden gab die Universität. Christoph von Arb, ehemaliger Schwei- zerWissenschaftskonsul in Boston, sieht im Campus ein ausgezeichnetes Modell, welches für Wissenschaftler, die man anziehen möchte, attraktiv ist. Ob Birs- felden der richtige Standort sei, fragte der Binninger Landrat Marc Joset (SP), Präsident der Interparlamentarischen Kommission für die Universität. Als Realpolitiker sei er aber froh um Visio- nen, und gerade im Baselbiet fehle es derzeit an solchen. Man dürfe nicht «zu- fällig» ein Institut der Universität nach Liestal oder so verlegen, es müsse in grösserem Rahmen gedacht werden, es brauche grosszügige Lösungen. Für die Campus-Idee spreche, dass Novartis ja auch einen solchen errichtet habe. Enge Grenzen für die Stadt Die Region und mit ihr die Universität sei langfristig zum Wachsen geradezu verdammt, sagte der Basler Regierungs- rat Hans-Peter Wessels (SP). Eine rasant wachsende Uni längerfristig in der Stadt unterzubringen, sei aber gar nicht so ein- fach. Also bleibe gar nichts anderes üb- rig, als sich ausserhalb der Stadt einen Raum zu erschliessen, wo sie sich entfal- ten kann. «Die Stadt gibt enge Grenzen vor», meinte Wessels. Ob Birsfelden oder woanders – grundsätzlich gehe die Idee in die richtige Richtung. Nichts gegen Visionen hatte Ralph Le- win, ehemaliger Basler Regierungsrat und heute Präsident der Schweizeri- schen Vereinigung für Schiffahrt und Hafenwirtschaft. Aber die Zeiträume müssten stimmen: «Birsfelden kann man nur aufgeben, wenn adäquater Ersatz zur Verfügung steht.» Rotter- dam mache sich daran, seinen Hafen für zwei Milliarden Euro auszubauen: «Da werden bald viel mehr Güter als heu- te ankommen, dann brauchen wir jeden Quadratmeter Hafen.» Christoph von Arb und Marc Joset legen ihre Standpunkte dar
  • 21. Wir sorgen für eine zuverlässige Stromversorgung Mit ca. 20’000 km Leitungen ist unser Netz das Rückgrat einer sicheren Stromversorgung. Wir investieren per- manent in den gezielten Ausbau, Unterhalt und die Modernisierung der Netzinfrastruktur und fördern innovative Technologien. Wir wollen unsere Kunden auch in Zukunft effizient und zuverlässig mit Energie versorgen. BKW FMB Energie AG – Strom für eine Million Menschen
  • 22. 22 «Infrapark Baselland» - neuer Impuls im Dreiländereck Der neue Infrapark Baselland bietet eine perfekte Infrastruktur im Dreiländereck. Das umstrukturierte Areal ist besonders für Unternehmen der Chemie- und Life Science-Industrie attraktiv und erfolgversprechend. Interview: Ulrich Nies Der Schweizer Spezialitätenchemie- konzern Clariant hat sein insgesamt 37 Hektar grosses Unternehmensgelände in Muttenz in einen Industriepark umge- staltet. Interessierten Firmen stehen dort rund 16 Hektar an Ansiedlungsflächen zurVerfügung. Anfang 2011 ging der «In- frapark® Baselland» an den Start. Bereits ein knappes Jahr später sind dort neben Clariant weitere Unternehmen wie Pan- Gas, Bayer und Aprentas, Ausbildungs- verbund der Basler chemischen und pharmazeutischen Industrie, ansässig. Der neue Industriepark ist vor allem für forschende und produzierende Unter- nehmen der Chemie- und Life Science- Industrie attraktiv. In der Region Basel und damit im Dreiländereck gelegen, bietet er ein durch Strasse, Schiene, Schiff und Flughafen perfekt erschlos- senes Areal. Mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot verfügt der im Eigentum von Clariant verbleibende «Infrapark Baselland» über alle Vorteile eines Industriestandortes, der einzigar- tig in der Schweiz ist. Leiter des neuen Industrieparks ist Renaud Spitz, Landes- chef der Clariant Schweiz. Herr Spitz, warum hat Clariant sein Gelände in einen Industriepark umge- wandelt? Clariant hat eine langfristig erworbene breite und positive Erfahrung mit Indus- trieparks. Welche Entwicklungsmöglich- keiten Industrieparks haben können, zeigt das Beispiel Frankfurt-Hoechst in Deutschland mit mehr als 90 Unter- nehmen und rund 22.000 Beschäftigten – darunter auch Clariant. Der frühere Hauptstandort der Höchst AG hat sich allen Unkenrufen zum Trotz zu einem florierenden Standort für Chemie-, Life Science- und Dienstleistungsunterneh- men entwickelt. Welche Bedeutung hat der Industrie- park für die Region? Für die Region darf man den Infrapark Baselland als wichtigen Mosaikstein für die weltweite Positionierung des Che- mie- und Life Science Clusters der Re- gion Basel bezeichnen. Die Öffnung des Industriepark für Fremdfirmen führt zu einem diversifizierten Firmenportfolio. Durch diese Risikominimierung erwar- ten wir eine nachhaltige Weiterentwick- lung des Standorts in Muttenz, was zu neuen Arbeitsplätzen vor allem auch in produzierenden Betrieben führen sollte. Welche Angebote hat der Industriepark? Unbebaute Flächen eignen sich für den Bau neuer Produktions- und Laborge- bäude,leerstehendeGebäudekönnenfür Produktions-, Labor- oder Lagerzwecke umgenutzt werden und die Dienstleis- tungen im Bereich Entsorgung, Umwelt- schutz und Sicherheit bedeuten einen ökologisch einwandfreien und sicheren Betrieb der neuangesiedelten Firmen. Auch die hervorragende verkehrstechni- sche Anbindung des Standorts wird von potentiellen Kunden geschätzt. Zudem stossen die Dienstleistungsangebote auch ausserhalb des Infrapark Baselland auf grosses Interesse: der werkärztliche Dienst von Clariant bietet seine medizi- nische Betreuung auch der Schweizeri- schen Rheinsaline, der ARA Rhein und der Lufthansa auf dem Euroairport an. Welche Vorteile hat der Standort des Industrieparks? Im Herzen Europas, im Dreiländereck gelegen, ist der Infrapark Baselland Teil des Wirtschaftsstandorts Basel. Kaum eine andere Region weist in der Che- mie- und Life-Sciences-Branche eine vergleichbare Dichte an Industrieunter- nehmen und Forschungseinrichtungen auf. Die Region Basel ist attraktiv für Ar- beitskräfte aus allerWelt. Gleich 5 der 100 besten Universitäten der Welt befinden sich in Basel und garantieren ein gros- ses Angebot an qualitativ ausgewiese- nem Fachpersonal. Das Areal ist durch den Gleis-, den Autobahn- und einen eigenen Rheinanschluss hervorragend an die internationalenVerkehrswege an- gebunden. Muttenz Luftaufnahme: Ansicht des Infrapark Baselland
  • 23. 23 Weltstars zu Gast in Basel Anlässe wie die AVO Session Basel, die Swiss Indoors oder das Basel Tattoo sind ein Publikumsmagnet und tragen wesentlich zum Standort Basel bei. Entscheidend für solch erfolgreiche Events sind Authentizität und Glaubwürdigkeit. Text: Sydne Müller Für Basel und die ganze Region sind Leuchtturmanlässe, die eine breite Öf- fentlichkeit anlocken, wichtig. In der Zeit während der AVO Session Basel, der SwissIndoorsoderdesBaselTattooistdie Auslastung der Hotelübernachtungen auf Rekordkurs. Restaurants, Warenhäu- ser aber auch kleine Geschäfte springen auf den Marketingzug auf und profitie- ren vom unglaublichen Erfolg dieser Megaevents. Gäste aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich reisen hier ans Rheinknie, um die Weltstars ein- mal hautnah zu erleben. Diese Leucht- turmanlässe stärken durch ihr Prestige und ihre Aktualität den Kulturstandort Basel.Wenn Tausende von Menschen im Juli Dudelsackklängen und Trommelwir- bel gebannt zuhören, gastiert das Basel Tattoo auf dem Kasernenareal. Urheber Erik Julliard arbeitet mit seinem 21-köp- figen Team jährlich auf diesen Event hin. Im Herbst begrüsst Roger Brennwald, Veranstalter und Gründer des Tennistur- niers Swiss Indoors, Tennisstars der Top- Klasse. Kurz darauf öffnen sich dieTüren der AVO Session Basel. Clubtische und Candlelight Stars wie Sir Elton John, Sir Tom Jones, Deep Purple oder Pink waren schon zu Gast.Weltstars, die es hier ans Rheinknie zieht. Doch, worin besteht die Faszi- nation, ein Konzert für ein kleines Publi- kum zu performen? Das Geheimnis liegt in der intimen Clubtischatmosphäre mit Candlelight. Die Nähe zwischen den Stars und dem Publikum ist kaum zu toppen. Die Geschichte der AVO Session beginnt 1986 mit fünf ausverkauften Konzerten der Rheinknie Session. Mat- thias Müller, Gründer und Präsident der AVO Session, stellt gemeinsam mit zwei Freunden eine Konzertreihe auf die Bei- ne. Zwei Jahre später schaffen sie mit dem legendären Auftritt von Miles Da- vis den Durchbruch. Seither kommen Musikliebhaber von überall her an das Festival, dass seit 1998 AVO Session Ba- sel heisst. Das Musikfestival ist finanziell abgesichert und kann langfristig planen. Die Konzerte der AVO Session Basel wer- den auf fünf Kontinenten in bis zu 80 Ländern ausgestrahlt. Rosige Zukunft dank neuer Eventhalle Um solche Megastars für das Festival begeistern zu können, braucht es gute Rahmenbedingungen. Einerseits ist die Nähe zu einer verkehrstechnisch gut er- schlossenen Stadt wichtig, von Bedeu- tung ist jedoch die Lokalität, in der das Festival stattfindet. Da die alte Messe- halle dem neuen Projekt von Herzog & De Meuron weicht, finden die Konzerte im 2012 einmalig im Musicaltheater Ba- sel statt, später dann in der neuen, mo- dernen Eventhalle der Messe Schweiz. Swiss Indoors - Weltklasse Als grösster nationaler Sportanlass und eines der bedeutendsten Hallenturniere derWelt finden die Swiss Indoors traditi- onell in Basel statt und stehen jeweils im Zeichen des Endspurts um dieWeltmeis- terschaft. Alljährlich versammelt sich die Tennisweltelite in der St. Jakobshalle. Die Region Basel taucht während einer Woche in dieWelt des Sports ein und alle fiebern mit, wenn der Lokalmatador Ro- ger Federer seinen Gegnern die Bälle um die Ohren spielt. Damit sich Basel auch in Zukunft als wichtiger Standort für Megaevents behaupten und weiterentwickeln kann, sind Anlässe wie das Basel Tat- too, die AVO Session Basel oder die Swiss Indoors wichtige Erfolgsfaktoren für die Stadt und die ganze Region. Mo- mente, in denen die ganze Welt auf das Dreiländereck schaut. Sheryl Crow fasziniert das Publikum in Basel mit ihrer natürlichen Ausstrahlung
  • 24. Weihnachtsgeschenke imVitraHaus.Jeden Tag eine neue Idee. In Weil am Rhein, nur 7 km entfernt von Basel. www.vitra.com
  • 25. 25 Das VitraHaus, der grosse Flagship store des Familienunternehmens, ist das neueste Glanzstück auf dem Campus Vitra Campus Ein Ensemble an einzigartigen Bauwerken auf dem Vitra Campus zieht täglich zahlreiche Besucher an und macht Kunst und Kommerz zum Erlebnis. Text: Martin Heller Kultur will Neugier. Und Neugier macht Freude. Wer also die Kulturstadt Basel besucht, darf sich freuen. Auf vieles, das zu entdecken ist, und auf besonderes, das es nur hier gibt. Nicht allein in der Stadt selbst, mit ihrer überwältigenden Fülle an Kunst und Kultur, sondern auch an ihren Rändern. Denn wo andernorts die Langeweile der Vororte beginnt, reizt Basel die Neugier erst recht. Geboten wird Weltniveau: in Riehen etwa mit der Fondation Beyeler und in Münchenstein mit dem Schau- lager. Oder in Weil am Rhein, bereits im Dreiländergrün, mit dem Vitra Campus. Hier ist über die Jahre hinweg ein er- staunlicher Kulturort entstanden. Ein grosszügiger Park, der in keine Schub- lade passt – weil er ebenso mühelos wie eigenwillig eine spektakuläre Brücke schlägt zwischen künstlerischen Hö- henflügen und dem Alltag. Prozesse und Resultate einer faszinierenden gestalteri- schen Welt sind konkret erlebbar. Schliesslich geht es in diesem freundli- chen Gesamtkunstwerk um jenes De- sign, das uns beimWohnen und Arbeiten am nächsten ist: Vitra stellt Möbel her. Unter anderem in Weil, an der Grenze zur Schweiz. Hier nahm einst die Pro- duktion des erfolgreichen Familienun- ternehmens ihren Anfang. Mit Möbeln, die das Leben vieler bereichern: durch ihre Schönheit, ihre Heiterkeit und ihr Vermögen, aus jedem Ort ein Zuhause zu machen. Dass dies gelingt, ist das Ergebnis einer einzigartigen Allianz mit den besten De- signerinnen und Designern, Architek- tinnen und Architekten, an der uns der Campus in Weil teilhaben lässt. Schritt um Schritt, beim Flanieren über das weitläufige Gelände ebenso wie in den Ausstellungen, die dort angeboten wer- den, oder im Shop. ©vitra
  • 26. 26 Herr Delnon, Ihr Haus erhielt zum zweiten Mal die Auszeichnung als Opernhaus des Jahres. Worauf basiert diese Auszeichnung? Verhilft sie zu mehr Zuschauerzahlen oder Sponsoren? Rankings sind heutzutage auch in der Kultur wichtig geworden. Sie werden sowohl von ausserhalb der Branche als auch intern sehr aufmerksam verfolgt. Die Auszeichnung «Opernhaus des Jah- res» hat uns selbstverständlich geholfen. Umso mehr, als wir sie gleich zwei Mal erhalten haben. Sie hat uns ermöglicht, das Haus bekannter und attraktiver zu machen, die Zuschauerzahlen zu erhö- hen und auch für Sponsoren attraktiver zu sein. Kann die hohe Qualität der Darbie- tungen auch mit Budgetkürzungen ge- halten werden, wenn beispielsweise die Subventionen von Baselland nicht gesprochen werden? Das ist eine Frage der Balance zwischen Qualität und Quantität. Ziel für eine Leitinstitution wie unsere muss sein, eine hohe Qualität über die ganze Spiel- zeit zu gewährleisten. Das ist bei Subven- tionskürzungen nicht möglich. Mehr als die Hälfte der Besucher kom- men aus Baselland. Stehen auch unter- schiedliche Ticketkosten zur Diskussion, je nach Beitrag einer Gebietskörper- schaft? Selbstverständlich wollen wir unser An- gebot allen Interessenten zu denselben Bedingungen zur Verfügung stellen, un- abhängig von ihrem Wohnort. Wir haben jedoch, ähnlich wie beispiels- weise Supermärkte, eine gratis Kunden- karte eingeführt, die Treue-Karte. Mit ihr können unsere Besucher bei jedem Be- such Punkte sammeln, die ihnen Ende November gutgeschrieben werden. Sicherlich sind weitere Schritte in diese Richtung eine Überlegung wert. Wie wichtig ist ein Mehrspartenbetrieb für das Theater Basel? Der Mehrspartenbetrieb ist weniger für dasTheater Basel selbst als für die Region wichtig. Das Theater Basel ist das grösste Ein Haus der Spitzenklasse Die Metropolitanregion Basel ist ein Ort, der durch Kulturreichtum privilegiert ist. George Delnon verrät, mit welchen Leckerbissen er die Zuschauer auch künftig ins Theater Basel locken möchte. Interview: Regula Ruetz Georges Delnon, Direktor Theater Basel Jede Trennung zwischen Form und In- halt ist aufgehoben. Alles mag sich mit allem verbinden. Das wunderbare Mu- seum von Frank Gehry – sein erster Bau ausserhalb von Nordamerika – widmet sich der Geschichte des Designs eben- so wie dessen Zukunft. Aktuell breitet es die Gedanken- und Bilderwelt von RudolfSteineraus,dermitseinerAnthro- posophie die Menschen beschenken wollte. Ein eindrückliches Thema – zumal auch Steiners Ur-Architektur, das Goetheanum, zu den kulturellen Kraftorten der Region Basel gehört. Gehry ist nur einer unter vielen, die mit und fürVitra gearbeitet haben und noch immer arbeiten. Zu sehen sind weitere Bauten von Zaha Hadid, Tadao Ando, Nicolas Grimshaw oder Alvaro Siza, ent- worfen als Beiträge zu einer industriellen Wirklichkeit jenseits von blosser Funk- tionalität. Dazu kommen Kabinettstücke der be- sonderen Art: eine historische Tankstelle von Jean Prouvé, dem genialen franzö- sischen Konstrukteur, ein Kuppeldom des visionären Buckminster Fuller, schliesslich die Bushaltestelle von Jasper Morrison, einem Meister des britischen Understatements. Das vorläufig letzte Glanzstück inWeil ist dasVitraHaus der Basler Architekturzau- berer Herzog & de Meuron. Ein Haus aus lauter Häusern, wie übereinander gesta- pelt, ein Magnet für alle Sinne. In seinem Innern geht das Schaulaufen weiter – Gehry, Prouvé und Morrison auch hier, zusammen mit Klassikern von Charles & Ray Eames, Isamu Noguchi, George Nelson oderVerner Panton sowie mit zeitgenössischen Entwürfen von Ro- nan & Erwan Bouroulec, Hella Jongerius, Maarten van Severen, Antonio Citterio. Spätestens da wird im Vitra Campus die Neugier zum Genuss. Kultur und Kunst zeigen sich in ständigem Wechsel zwi- schen Erfindung und Gebrauch. Diese Bewegung macht den Besuch zum Ereig- nis. Sie wirkt nach, weil sie so selbstver- ständlich und überzeugend ist: wie ein offenes, aus dem Leben selbst gewon- nenes Geheimnis. ©PeterSchnetz
  • 27. 27 Dreispartenhaus der Schweiz und damit auch ein Alleinstellungsmerkmal für Ba- sel. Es ist eine kulturpolitische Entschei- dung, ob man dies beibehalten möchte. Darüber hinaus ist ein Mehrspartenhaus auch in künstlerischer Hinsicht enorm wichtig, da sich die Sparten immer ge- genseitig inspirieren. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Arbeitsweise und das Arbeitsklima im Haus selbst. Wie kann man sich gegen andere Kul- turinstitutionen behaupten? Ich würde sagen, dass es nicht immer darum geht, sich gegen andere Kulturin- stitutionen zu behaupten. Die Frage ist eher, wie man mit anderen Kulturinstitu- tionen gemeinsam vorankommen kann. In jedem Fall muss ein Haus aber von Qualität, Professionalität, Kontinuität und Innovation geprägt sein. Welche Sparte oder Stück ist zurzeit am erfolgreichsten (Ansehen/ finanziell)? Die Zielsetzungen der drei Sparten sind sehr unterschiedlich. Die Oper spricht ein sehr internationales Publikum an und muss sich sowohl hier als auch in der internationalen Szene behaupten. Das Schauspiel muss dies auch, ist je- doch viel eher darauf ausgerichtet, in das urbane Leben einzugreifen und aktiv daran mitzuwirken, indem es provoziert und hinterfragt, überspitzt und aufzeigt. Tanz hat ebenfalls den Anspruch sowohl regional als auch international auszu- strahlen, was ihm ohne die Gebunden- heit an eine verbale Sprache auch mühe- los gelingt. Braucht ein Theater auch Starschau- spieler oder –Tänzer um erfolgreich zu sein? Oder sind eher bekannte Choreo- graphen wie Richard Wherlock oder Heinz Spoerli Publikumsmagnete? Gerade in Basel sind renommierte Schauspieler sehr beliebt. Im Tanz do- miniert dagegen eher der Eindruck des Teams, der Company. Aber natürlich sind der Choreograph wie auch der Re- gisseur eminent wichtig für den Erfolg einer Sparte. Wie wichtig ist die Kultur für eine Ge- sellschaft? So wichtig wie das Atmen. Eine Gesell- schaft definiert sich über ihre Kultur. Kultur ist der Ort, an dem gesellschaft- lich relevante Fragen gestellt werden, an dem wir unser Handeln und unsere Werte hinterfragen und im Idealfall so- gar eine Bewusstseinsveränderung be- wirken können. Daher ist es gerade bei den jüngeren Generationen so wichtig, das Bewusstsein für die Bedeutung von Kultur zu wecken. Schwindet in der Region die Solidarität gegenüber der Kultur? Nein, das denke ich nicht. Das kulturelle Angebot hat in den vergangenen Jahren einfach massiv zugenommen. Die öffent- liche Hand steht nun also vor der schwie- rigen Aufgabe mit dieser Veränderung umzugehen und weder dieVielfalt zu er- sticken, noch die unzähligen Tendenzen über zu bewerten. Umso wichtiger ist es, dass dieVerantwortlichen erkennen, was unsere Gesellschaft weiterbringt. Welche Visionen haben Sie für die nahe und für die mittelfristige Zukunft des Theater Basel? Ich sehe im Theater Basel für die nahe Zukunft ein Haus der Spitzenklasse, das im kulturellen Europa eine wichtige Po- sition einnimmt. Ich sehe ein stärkeres Verschmelzen der unterschiedlichen Sparten wie beispielsweise mit der bil- denden Kunst und auch eine Zunahme der performativen Kunst. Basel ist ein Ort, der durch seinen Kultur- reichtum privilegiert ist. Es hat sowohl die Mittel und Möglichkeiten als auch das kritische Publikum, um ein Theater weiter zu entwickeln. Wir konnten be- reits mehrere Sponsoren für unser Haus gewinnen, was uns dabei hilft, ein höhe- res Risiko im experimentellen Bereich einzugehen und das Haus bestens zu positionieren. Es geht uns nicht nur darum, Experi- mentelles auszutesten, sondern wir wol- len auch neue Publika gewinnen und unser Haus zu einem lebendigen Ort der Kulturen machen. Das Theater Basel wurde gleich zweimal hintereinander zum «Opernhaus des Jahres» ausgezeichnet ©TheaterBasel
  • 28. www.lonza.com LonzazähltzudenweltweitführendenAnbieternvonProdukten und Dienstleistungen für Pharma-, Gesundheits- und Life- Sciences-Unternehmen und ist mit ihrem Hauptsitz in Basel stark im Metropolitanraum Basel verankert. Näher als Sie denken Lonza AG, Münchensteinerstrasse 38, 4002 Basel, Schweiz Tel +41 61 316 81 11 – info@lonza.com Gateway to architecture. Projekte von Burckhardt+Partner. Burckhardt+Partner AG Architekten Generalplaner Basel Bern Genf Lausanne Zürich www.burckhardtpartner.ch
  • 29. 29 3 Land-Stadt «New Basel» Ausgehend von der langfristigen Entwicklung des Basler Hafenareals wurde unter dem Titel «3 Land-Stadt» in Zusammenarbeit der Städte Huningue, Weil am Rhein und Basel eine Vision für die Hafen- und Stadtentwicklung erarbeitet. Fritz Schumacher, Kantonsbaumeister Basel-Stadt Das als 3 Land bezeichnete Entwick- lungsgebiet umfasst rund 175 Hektaren beidseits des Rheins zwischen der Drei- rosenbrücke und der Palmrainbrücke. Mit den unterschiedlichen Stadtquar- tieren, wie sie in der Entwicklungsvision skizziert sind, kann Raum für je 10‘000 Einwohner/innen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Damit wird eine neue Zukunftsperspektive für die ganze Region eröffnet. Mit einem trinationa- len Masterplan soll der städtebauliche, wirtschaftliche, soziale und ökologische Mehrwert gesichert werden – als win-win Situation für alle Partner und die Bevöl- kerung. Dieses Vorgehen gibt den drei Städten die Möglichkeit, eine den jewei- ligen Zielen und Bedürfnissen entspre- chende Entwicklung von hohem Niveau und Wert zu erreichen. Die weiteren Pla- nungsschritte erfolgen in Abstimmung mit den Grundeigentümern und unter Einbezug der Bevölkerung. Im Rahmen der 3 Land Entwicklung soll der Süden von Huningue durch neue Bereiche der Life Sciences, Forschung oder Dienstleistung und neuem Wohn- raum belebt werden. Im Norden südlich der Palmrainbrücke kann sich ein neues Wohnquartier am Rhein entwickeln. In Friedlingen sucht der deutsche Part- ner Optionen umWeil am Rhein «an den Rhein» zu bringen. Mit einer schrittwei- sen Nachverdichtung und Urbanisie- rung soll dieser Stadtteil attraktiver und vielfältiger gestaltet werden. Unter Be- teiligung von Politik, Bürgerschaft und Hafenwirtschaft soll ein städtebaulicher Rahmenplan erarbeitet werden. Im Zentrum der baselstädtischen Pla- nung steht die zukünftige Nutzung des Klybeck- und Westquai im Sinne der bereits 2010 vorgestellten Hafen- und Stadtentwicklung. Neue Wohn- und Arbeitsplätze, attraktive Rheinufer mit neuen Brückenverbindungen nach Frankreich und Deutschland bilden das Programm für die Umsetzung der Vision «New Basel». Diese Ziele und die dafür notwendigen Verlagerungen und Ver- besserungen der Hafeninfrastruktur auf das ehemalige Gelände der Deutschen Bahn fliessen in einen Stadtteilrichtplan ein, zu welchem die Bevölkerung im Rahmen einer offenen Diskussion ein- geladen wird. «New Basel», eine trinationale Stadt im Schnittpunkt der drei Landesgren- zen, hat die einmalige Chance, das Zu- sammenwachsen und Überwinden der Grenzen mit städtebaulichen Qualitäten in den Fokus der Stadtentwicklung für das 21. Jahrhundert zu rücken.Das Dreiländereck mit «New Basel» Wir danken der Basler Zei- tung BaZ, der Baselland- schaftlichen Zeitung bz und Swissprinters AG für ihre Un- terstützung. Dank diesen Or- ganisationen und Firmen war es uns möglich, den metro- basel report an so viele Haus- halte zu verteilen. Insbesondere danken wir Brenntag Schweizerhall AG und den Schweizerischen Rheinhäfen für ihre grosszü- gige Unterstützung.
  • 30. 30 Life Sciences in der Metro- politanregion Basel: Fortsetzung der Erfolgsgeschichte? Dr. Christoph Koellreuter, Direktor metrobasel Life Sciences in der Metropolitanregion Basel: Fortsetzung der Erfolgsgeschich- te? Novartis hat Ende Oktober 2011 an- gekündigt rund 750 Vollzeitstellen am Standort Basel abzubauen. Der Stel- lenabbau dient der Sicherung des stra- tegischen Handlungsspielraums ange- sichts sinkender Medikamentenpreise. Diese Massnahme ist nicht das Ende der Erfolgsgeschichte der Metropolitanre- gion Basel in der Life Sicenes Branche. Wohl ist damit zu rechnen, dass in den kommenden zwei bis drei Jahren die Entwicklung der Arbeitsplätze deutlich moderater wenn nicht sogar rückläufig sein wird. Im Vergleich zu 2010 darf aber per 2020 weiterhin ein Mehr an Phar- ma-Arbeitsplätzen erwartet werden. Diese Erkenntnis wurde in den opti- mistischeren Pharmaszenarien, die von BAK Basel Economics im Auf- trag von metrobasel erarbeitet wur- den, am metrobasel economic forum vom Mai 2011 präsentiert. 2020: Mehr Arbeitsplätze als 2010 Die Rahmenbedingungen für die Life Sciences Branche am Standort Basel sind zumindest im europäischen Kon- text nach wie vor sehr gut: flexible und offene Arbeitsmärkte, eine tiefe Steuer- belastung, im Durchschnitt zumindest im europäischen Vergleich forschungs- freundliche Pharmaregulierungen und im Vergleich zu den konkurrierenden grossen Life Sciences Standorten der Welt eine ausgezeichnete Lebensquali- tät (mehr Infos im metrobasel economic report vom 24.Mai 2011). Diese Pharmaszenarien wurden auch im Rahmen von regionalen metrobasel fo- ren von Mitte August bis Mitte Septem- ber 2011 in Allschwil, Frick, Liestal und Laufen vorgestellt. Entscheidungsträger aus der jeweiligen regionalenWirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft haben darü- ber diskutiert. Wie entwickeln sich die Regionen bis 2035? Neben der Entwicklung regionaler Wirt- schaftsstandorte im Rahmen der Me- tropolitanregion Basel ist es aber vor allem das zu erwartende Wachstum der Wohnbevölkerung, das für die Planung der Gebietskörperschaften auf kantona- ler und kommunaler Ebene von grösster Bedeutung ist. Deshalb hat metrobasel Wüest & Part- ner damit beauftragt, zum kommenden metrobasel economic forum von Ende Mai 2012 Bevölkerungsszenarien für den Zeitraum 2010/20/35 auszuarbeiten. Im Rahmen dieser Szenarien wird deutlich werden, wie sich die zu erwartende de- mografische Alterung auf die einzelnen Regionen der Metropolitanregion Ba- sel auswirken wird. Im Rahmen dieses Auftrags wird sich BAK Basel Economics mit der Rolle der Wanderungsbewe- gungen auseinandersetzen, die wie in der Vergangenheit zugunsten der Metropolitanregion Basel ausfallen dürften. Ausschlaggebend dafür wird die Verbesserung der Qualität der Rahmen- bedingungen für Life Sciences sein. Im Anschluss daran wird die Möglich- keit geboten, sich im Rahmen regiona- ler metrobasel foren mit den territorial differenzierten Bevölkerungsszenarien auseinanderzusetzen. Handlungsbedarf bei den universitären Hochschulen und den Pharmaregulie- rungen metrobasel befasst sich bei den Rah- menbedingungen für den Life Sciences Standort der Metropolitanregion Basel vor allem mit der globalen Konkurrenz- fähigkeit der universitären Hochschulen und der Pharmaregulierungen. metro- basel lässt hierzu Studien erstellen, auf Basis derer der Handlungsbedarf abge- leitet wird. So konnte metrobasel Ende März 2011 in Aarau im Rahmen des von ihr organisierten Parlamentarier- gesprächs die Studie von TRIPLEYE zu «Universitäre Hochschulen der Schweiz: Mit anreizorientierten Strukturformen in die globale Top-Liga» zur Diskussion stellen. Anfang Mai 2012 wird in Zürich ein weiteres Parlamentariergespräch stattfinden zu «Schweizer Regulierun- gen der Banken- und Pharmabranche im globalen Wettbewerb: Aufholen ge- genüber der aussereuropäischen Kon- kurrenz?».
  • 31. 31 Der Verein metrobasel Dr. Ingrid Duplain Präsidentin Dr. Christoph Koellreuter Direktor und Delegierter Vorstand metrobasel Dr. Kathrin Amacker Präsidentin Regio Basiliensis Dr. Sibyl Anwander Phan-huy Leiterin Qualität und Nachhal- tigkeit Coop, Gruppe Detailhandel Dr. Uwe Böhlke Geschäftsleitung Lonza AG, Gruppe Life Sciences / Chemie Bernhard B. Fischer Direktor Credit Suisse, Leiter Region Nordwestschweiz, Gruppe Finance Konstituierende Partner – Kanton Basel-Land- schaft · Kanton Basel-Stadt · Basler Kantonal- bank · Novartis International AG Projektpartner I – AirportCasinoundAirportHo- tel · Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt · Architekten Quadrat Basel · Burckhardt+Partner AG · EBM (Genossenschaft ElektraBirseck)·ForumRegioPlus·Herzog&de Meuron Architekten · Hotel Les Trois Rois · In- dustrielle Werke Basel IWB · Planungsverband Fricktal Regio · Stadt Lörrach mit Wohnbau Lörrach und Sparkasse Lörrach-Rheinfelden · UBS AG · usic Regionalgruppe Basel · Vitra Projektpartner II – Bank Sarasin · BRB Bauun- ternehmer Region Basel · Coop · Credit Suisse · Deloitte AG · Dolder Group · Ernst & Young · F. Hoffmann-La Roche AG · Gasverbund Mit- telland GVM · Kraftwerk Birsfelden AG · La Roche & Co Banquiers · Manor AG · MCH Mes- se Schweiz · PricewaterhouseCoopers · Zwimp- fer Partner Architekten SIA Basispartner – Acino Pharma AG · Actelion Pharmaceuticals Ltd. · Baader Architekten AG BSA SIA · Bâloise-Holding · BASF Schweiz AG · Bider & Tanner · Blaser Architekten AG · BLT Baselland Transport AG · BVB Basler Verkehrs- Betriebe · Brenntag Schweizerhall AG · Busch Holding GmbH · Christ & Gantenbein AG · Clariant Produkte (Schweiz) AG · Datalynx AG · Diener & Diener Architekten · DSM Nutriti- onal Products · E. Gutzwiller & Cie Banquiers · EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg · fade- out – Corporate TV · Fischer + Partner AG, Rechtsanwälte und Steuerexperten Gebäude- versicherung des Kantons Basel-Stadt · GRT Management & Beratungs AG · GSI Bau- und Wirtschaftsingenieure AG · Hecht Immo Con- sult AG · Hecht & Meili Treuhand · HelvetiaVer- sicherungen · Jean Cron AG · LGT Bank · Lonza Group AG · Manuel Herz Architekten · Mercuri Urval Basel · Merian Iselin Spital · Mirabaud & Cie Banquiers Privés · Morger + Dettli Archi- tekten AG BSA/SIA · Pictet & Cie · Promotion Laufental · Rapp Gruppe · Syngenta Internatio- nal AG · Valora · Weleda AG Verbands- und Vereinspartner – ARB Angestell- tenvereinigung Region Basel · Arbeitgeber- verband Basel · Bund Schweizer Architekten · Gewerbeverband Basel-Stadt · Handelskam- mer beider Basel · Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW · Interpharma · Regio Basiliensis · Trinationaler Eurodistrict Basel TEB/Eurodistrict trinational de Bâle ETB · Wirtschaftskammer Baselland Partner der regionalen Foren – Stadt Lörrach · Ville de Saint-Louis · Planungsverband Frick- tal · Regio · Schwarzbubenland/Laufen: Forum Regio Plus und Promotion Laufental · Répub- lique et Canton du Jura · versch. Birstaler Ge- meiden · versch. Leimentaler Gemeinden Partner metrobasel perspektiven und monitor – BAK Basel Economics AG · Prognos AG · ETH Studio Basel – Institut Stadt der Gegenwart · INFRAS · Polynomics AG · ProgTrans AG · Rapp Trans AG · TRIPLEYE, ThomannFischer · VISCHER AG · Wüest & Partner AG Privatpersonen – Bisher sind metrobasel schon über 220 Privatpersonen beigetreten. Prof. Jacques Herzog Herzog & de Meuron Archi- tekten, Gruppe Kreativwirtschaft Nationalrat Peter Malama Direktor Gewerbeverband BS, Gruppe Wirtschaftsstandort metrobasel Hans Rudolf Matter Direktionspräsident Basler Kantonalbank Dr. Guy Morin Regierungspräsident Kanton Basel-Stadt Regula Ruetz Präsidentin pr suisse, metrobasel Delegierte für Raumentwicklung, Gruppe Bauwirtschaft Rudolf Schiesser VR-Präsident Airport Hotel und Grand Casino Basel, sowie Hotel Les Trois Rois, Gruppe Hotellerie / Tourismus Charles Simon Gemeindepräsident Gemeinde Binningen Gruppe Gemeinden Alexandre Stotz Partner Pricewaterhouse- Coopers Gruppe Business Services Dr. David Thiel Direktor Industrielle Werke Basel IWB Gruppe Energie Député-Maire Jean Ueber- schlag Vize-Präsident Trinationaler Eurodistrict Basel TEB Peter Zwick Vorsteher Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Kanton Basel-Landschaft Der Vorstand
  • 32. www.novartis.ch Bessere Arzneimittel dank Innovation Novartis will hochwertige medizinische Lösungen entdecken, entwickeln und bereitstellen und damit auf die sich wandelnden Bedürfnisse von Patienten und Gesellschaft auf der ganzen Welt eingehen. Wir sind überzeugt, dass unser vielfältiges Gesundheitsportfolio, unser Engagement für Innovation und unsere verantwortungsbewusste Vorgehensweise es uns ermöglichen, unsere Mission zu erfüllen: Krankheiten vorzubeugen und zu heilen, Leiden zu lindern und Lebens­ qualität zu verbessern. Novartis ist ein in über 140 Ländern tätiges und weltweit führendes Gesundheitsunternehmen, das in der Schweiz zu Hause ist.