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Digitale Kulturen und Bildung
Universität Magdeburg, 23.01.2018
Prof. Dr. Alexander Unger
Hochschule Darmstadt
Alexander.Unger@h-da.de
Digitale Kultur?
 Entwicklung der (Medien-)Kultur
 Durchdringung mit digitalen Medien
 „Vollnutzung“ (ARD/ZDF-Onlinestudie 2017)
 Alle gut versorgt + aktiv involviert
 Partizipation durch Mediatisierung?
 Analyse der Entwicklung
 Kulturindustrie
 Mediatisierung
 New Media Culture
 Subjekt/Subjektivierung?
○ Obere + untere Bildungsschicht
○ Fokus der empirischen Forschung
 Massenmedien  digital-interaktiven Medien
○ Digitale Kultur für alle?
Anfänge der neuen Medienkultur
 Systeme der Massenmedien
 Kunstwerk vs. Massenprodukt
 Technische Reproduzierbarkeit (Benjamin 1935)
○ Verlust der Aura
○ Massenmediale Ästhetik
 Emanzipation vs. Manipulation
 Kulturindustrie (Adorno/Horkheimer 1944)
 Prinzipen der Massenproduktion  Freizeit/Kultur/Kunst
○ Instrumentelle Logik  Effektivität
 Kommerzialisierung + Verflachung
 Geschlossenes manipulatives System
○ Produktion, Konsum und Bedürfnisse
 Medien + Bildung?
 Verhinderung von Bewusstsein
 Durchdringung Gesellschaft
 „Medien“ als Motor
Mediatisierung
 Quantitativer oder qualitativer Prozess?
 Mediatisierung + Globalisierung +
Individualisierung (Krotz 2008)
 Digital-interaktiven Medien
 Virtualisierung von Kommunikation
 Entgrenzung
 zeitlich – räumlich – situative
 Veränderung Sozialraum +
 soziale Praktiken
 Veränderung der Medienkommunikation
Kommunikator Botschaft Rezipient
„Der Rundfunk wäre der denkbar
großartigste Kommunikationsapparat
des öffentlichen Lebens, ein
ungeheures Kanalsystem, das heißt, er
wäre es, wenn er es verstünde, nicht
nur auszusenden, sondern auch zu
empfangen, also den Zuhörer nicht nur
hören, sondern auch sprechen zu
machen und ihn nicht zu isolieren,
sondern ihn in Beziehung zu setzen.“
(Brecht 1967, S. 129)
Kommunikator Botschaft Rezipient
10
Convergence/Participatory
Culture (JENKINS 2006)
 Rezeptive vs. produktive Form des
„Medienumgangs“ (Gauntlett 2011)
 User Created Content (UCC)
○ Produktion  Distribution
○ Entdifferenzierung Rollen Sender/Empfänger
 In soziale (Fan-)Netzwerke eingebettet
 Participatory Culture
 Veralltäglichung Kooperation + Produktion
 Neue Ökonomie
○ UCC als Geschäftsmodell
 Machtverhältnisse Medienindustrie/Prosumenten
 Prosument als neues „Subjekt“
 Eigene Interessen  mediale Artikulation
 Neuer mündiger Bürger
Software
Code
„Softwareräume“
(Schulmeister 2002)
Grafische
Schnittstelle
(UI) Interaktion/Interpretation
Interaktionsraum
Darstellungsraum
Bedeutungsraum
„Convergence is over. […]
Remix is what comes after
convergence.“
(Fagerjord 2010, 188)
Remix
 „Content products […] are increasingly
rearranged, manipulated and extended
[…].“ (Hughes/Lang 2007: 1)
 Artikulation durch Kombination digitaler
Elemente
 „Fixed and final Media“  „Fluid Media“
 Kombination von Medien(-elementen) als
„Kunstform“ (Stalder 2009)
 „Re-usage“
 Manipulationsketten  mehre Autoren
 Veränderung der eingeschriebenen
Bedeutung
 Dominante und abweichende Lesarten (CS)
Remix
 Raw Material 1 (sounds/images, etc.)
 + Raw Material 2 (sounds/images, etc.)
 + Raw Material n (sounds/images, etc)
 = New Derivative Work
○ (Hughes/Clemens/Kaufmann 2007: 6)
Remix
 Raw Material 1 (sounds/images, etc.)
 + Raw Material 2 (sounds/images, etc.)
 + Raw Material n (sounds/images, etc)
 = New Derivative Work
○ (Hughes/Clemens/Kaufmann 2007: 6)
Copyright War (Lessig 2008)
 Remix als Artikulationsform
der Jugend
 Bricht mit RO-Medienkultur
 Illegalisierung durch
Urheberrecht
 Remix/Participatory Culture
oder Participatory Gap?
 Sind wir alle Prosumenten?
Prosumenten
 7% der 14-19
jährigen stellen
Videos ein.
 4% bloggen
 ARD/ZDF-
Onlinestudie
2012
 1% der 12-19
jährigen stellen
eigene Videos
ein
 JIM-Studie 2017
Horowitz 2006
Grotlüschen/Riekmann 2011: 4
Ausblick
 ARD/ZDF-Onlinestudie 2017
 (Media Perspektiven 9/2017)
 Aktive Internetnutzung kein Thema (mehr)
 Rezeptions-/Streamingorientiert
○ WWW als neues Massenmedium
 Nutzungskategorie WWW
 Mediale Internetnutzung (Video, Audio, Text)
 Individualkommunikation (WhatsApp + Email + Communities)
 Sonstige Internetnutzung (Onlineschoppen, Surfen, Suchen…)
○ 20-29 jährige  53 Min.
 9 von 10 sind Online  alles gut
 Nutzungsunterschiede  Alterskohorten/Geschlecht
 Keine Differenzierung nach Bildungsstand
 Schere zwischen unten + oben
○ „Participatory Culture“ vs. „Digital Divide“
Prof. Dr. Alexander Unger
Hochschule Darmstadt
Alexander.Unger@h-da.de

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Digtiale Kultur(en) - zwischen Prosumenten und funktionalen Analphabeten

  • 1. Digitale Kulturen und Bildung Universität Magdeburg, 23.01.2018 Prof. Dr. Alexander Unger Hochschule Darmstadt Alexander.Unger@h-da.de
  • 2. Digitale Kultur?  Entwicklung der (Medien-)Kultur  Durchdringung mit digitalen Medien  „Vollnutzung“ (ARD/ZDF-Onlinestudie 2017)  Alle gut versorgt + aktiv involviert  Partizipation durch Mediatisierung?  Analyse der Entwicklung  Kulturindustrie  Mediatisierung  New Media Culture  Subjekt/Subjektivierung? ○ Obere + untere Bildungsschicht ○ Fokus der empirischen Forschung  Massenmedien  digital-interaktiven Medien ○ Digitale Kultur für alle?
  • 3. Anfänge der neuen Medienkultur  Systeme der Massenmedien  Kunstwerk vs. Massenprodukt  Technische Reproduzierbarkeit (Benjamin 1935) ○ Verlust der Aura ○ Massenmediale Ästhetik  Emanzipation vs. Manipulation  Kulturindustrie (Adorno/Horkheimer 1944)  Prinzipen der Massenproduktion  Freizeit/Kultur/Kunst ○ Instrumentelle Logik  Effektivität  Kommerzialisierung + Verflachung  Geschlossenes manipulatives System ○ Produktion, Konsum und Bedürfnisse  Medien + Bildung?  Verhinderung von Bewusstsein  Durchdringung Gesellschaft  „Medien“ als Motor
  • 4.
  • 5. Mediatisierung  Quantitativer oder qualitativer Prozess?  Mediatisierung + Globalisierung + Individualisierung (Krotz 2008)  Digital-interaktiven Medien  Virtualisierung von Kommunikation  Entgrenzung  zeitlich – räumlich – situative  Veränderung Sozialraum +  soziale Praktiken  Veränderung der Medienkommunikation
  • 7. „Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn in Beziehung zu setzen.“ (Brecht 1967, S. 129) Kommunikator Botschaft Rezipient
  • 8.
  • 9. 10
  • 10. Convergence/Participatory Culture (JENKINS 2006)  Rezeptive vs. produktive Form des „Medienumgangs“ (Gauntlett 2011)  User Created Content (UCC) ○ Produktion  Distribution ○ Entdifferenzierung Rollen Sender/Empfänger  In soziale (Fan-)Netzwerke eingebettet  Participatory Culture  Veralltäglichung Kooperation + Produktion  Neue Ökonomie ○ UCC als Geschäftsmodell  Machtverhältnisse Medienindustrie/Prosumenten  Prosument als neues „Subjekt“  Eigene Interessen  mediale Artikulation  Neuer mündiger Bürger
  • 11.
  • 13. „Convergence is over. […] Remix is what comes after convergence.“ (Fagerjord 2010, 188)
  • 14. Remix  „Content products […] are increasingly rearranged, manipulated and extended […].“ (Hughes/Lang 2007: 1)  Artikulation durch Kombination digitaler Elemente  „Fixed and final Media“  „Fluid Media“  Kombination von Medien(-elementen) als „Kunstform“ (Stalder 2009)  „Re-usage“  Manipulationsketten  mehre Autoren  Veränderung der eingeschriebenen Bedeutung  Dominante und abweichende Lesarten (CS)
  • 15. Remix  Raw Material 1 (sounds/images, etc.)  + Raw Material 2 (sounds/images, etc.)  + Raw Material n (sounds/images, etc)  = New Derivative Work ○ (Hughes/Clemens/Kaufmann 2007: 6)
  • 16. Remix  Raw Material 1 (sounds/images, etc.)  + Raw Material 2 (sounds/images, etc.)  + Raw Material n (sounds/images, etc)  = New Derivative Work ○ (Hughes/Clemens/Kaufmann 2007: 6)
  • 17.
  • 18.
  • 19.
  • 20. Copyright War (Lessig 2008)  Remix als Artikulationsform der Jugend  Bricht mit RO-Medienkultur  Illegalisierung durch Urheberrecht  Remix/Participatory Culture oder Participatory Gap?  Sind wir alle Prosumenten?
  • 21.
  • 22. Prosumenten  7% der 14-19 jährigen stellen Videos ein.  4% bloggen  ARD/ZDF- Onlinestudie 2012  1% der 12-19 jährigen stellen eigene Videos ein  JIM-Studie 2017 Horowitz 2006
  • 24.
  • 25. Ausblick  ARD/ZDF-Onlinestudie 2017  (Media Perspektiven 9/2017)  Aktive Internetnutzung kein Thema (mehr)  Rezeptions-/Streamingorientiert ○ WWW als neues Massenmedium  Nutzungskategorie WWW  Mediale Internetnutzung (Video, Audio, Text)  Individualkommunikation (WhatsApp + Email + Communities)  Sonstige Internetnutzung (Onlineschoppen, Surfen, Suchen…) ○ 20-29 jährige  53 Min.  9 von 10 sind Online  alles gut  Nutzungsunterschiede  Alterskohorten/Geschlecht  Keine Differenzierung nach Bildungsstand  Schere zwischen unten + oben ○ „Participatory Culture“ vs. „Digital Divide“
  • 26. Prof. Dr. Alexander Unger Hochschule Darmstadt Alexander.Unger@h-da.de