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WISSENS- UND TERMINOLOGIE-
MANAGEMENT
PM&EDV02: Projektmanagement und Software für Übersetzer
Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | ILORI TRANSLATIONS
Agenda
Wissens- und Terminologiemanagement in einzelnen Phasen des
Übersetzungsprozesses:
1. Verstehensphase/rezeptive Phase
2. Produktionsphase/produktive Phase
3. Qualitätskontrolle
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 2
Verstehensphase: Analyse des Ausgangstextes
•Textsorte, zB informativ, expressiv, operativ
(s. Einführung Fachübersetzen)
•Fachgebiet: zB Recht, Börsenwesen, Elektrotechnik
•Zielgruppe: zB Kinder/Erwachsene, Laien/
Fachpraktiker/Wissenschaftler
Sprachliche
Merkmale
•Wiederholungen
•Nicht-übersetzbare Elemente, zB dritte Sprache,
unlesbar
•nicht zu übersetzende Elemente, zB Zahlentabellen,
Namen
Formale
Merkmale
•Dateiformat
•Layoutanforderungen
•Formatierung
Layout- und
Formatmerkmale
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 3
Ergebnis:
Notwendigkeit der
Recherche und
mögliche Lücken
Vorgehen nach der Textanalyse
1. Recherchestrategie bestimmen
2. Hilfsmittel und Quellen auswählen und bewerten
3. Recherche durchführen (und Übergang zur produktiven Phase)
4. Informationen strukturieren und speichern
(Terminologie und Informationen zu Zusammenhängen)
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Recherchestrategie
1. Was soll recherchiert werden?
▪ Theoretische Zusammenhänge zum Fachgebiet?
▪ Bedeutung einzelner Fachbegriffe?
2. Welche Quellen und Hilfsmittel eignen sich für die Recherche?
(s. nächste Folie)
3. Habe ich Zugang zu diesen Hilfsmitteln und Quellen?
▪ Gibt es verlässliche und zugängliche Onlinequellen?
▪ Muss eventuell eine Bibliothek besucht werden oder evtl. Fachliteratur gekauft werden?
4. Lohnt sich die Recherche oder nimmt sie unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch
und macht den Auftrag unrentabel?
▪ Existieren gute Chancen, sich in vertretbarer Zeit das notwendige Fachwissen anzueignen?
▪ Rechtfertigt der Ertrag bei diesem oder potentiellen zukünftigen Projekten diesen Aufwand?
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Hilfsmittel und Quellen für Recherche (Verstehensphase)
▪ Referenzmaterial des Auftraggebers, falls vorhanden
− Publikationen
− Website
− Kataloge
▪ Einsprachige Wörterbücher der Ausgangssprache (AS)
− allgemeinsprachliche
− fachsprachliche
− spezielle Wörterbücher
▪ Enzyklopädien
▪ Fachliteratur und Fachleute
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"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist
lizenziert gemäß CC BY-SA
Einsprachige Quellen
Deutsch
▪ Duden online
▪ https://www.dwds.de
▪ http://wortschatz.uni-leipzig.de/de
▪ http://www.canoo.net
▪ Microsoft Office-Produkte (rechte Maustaste auf dem Begriff)
Russisch
▪ http://www.multitran.ru
▪ http://www.gramota.ru
▪ http://quittance.ru/tautology.php
▪ Russische Tastaturbelegung https://russisch.urz.uni-leipzig.de/key2000.htm
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Fachleute
▪ Experten
▪ Kollegen
Zugang:
▪ Facebook-Gruppen
▪ Übersetzerplattformen (zB ProZ)
▪ Übersetzerverbände (zB BDÜ, DVÜD, Союз переводчиков России)
▪ Fachverbände
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Produktive Phase des Übersetzens
▪ Beruht auf Informationen aus dem Auftrag und aus der rezeptiven Phase
▪ Ist ein Syntheseprozess: vom Teil zum Ganzen
(Rezeptive Phase: Vom Ganzen zum Teil/vom Abstrakten zum Konkreten)
▪ Nur eine bedingte tatsächliche Trennung – eher ein Wechselprozess zwischen AT
und ZT
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Vorgehen in der produktiven Phase I
1. Adressaten und Funktion vor Augen führen (zB deutschsprachiger relativ gut
gebildeter Zeitungsleser):
▪ Ziel erreicht, wenn der Leser das Gefühl hat, keine Übersetzung, sondern einen Originaltext zu lesen,
Bsp.: Газета «Известия» утром 25 ноября сообщила, что ... = Die russische Zeitung Iswestija teilte
am Morgen des 25. November mit, dass …
▪ Möglich nur, wenn sich der/die Ü. wirklich gut mit der „Situation in der zielsprachlichen
Kommunikations- und Kulturgemeinschaft“ auskennt (> Diskussion zu „Übersetzung in die
Muttersprache“)
2. Reproduktion der Form und der Inhalte in der Zielsprache
▪ Funktionsadäquatheit, Äquivalenzbeziehungen zwischen Übersetzungseinheiten, Bsp.: экономически
развитые страны – Industrieländer, nicht: wirtschaftlich entwickelte Länder
влиять – Einfluss nehmen, братья и сестры – Geschwister
3. Gleichzeitige Recherche: zweisprachig
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Vorgehen in der produktiven Phase II
4. Redaktion der Übersetzung:
▪ Kohärenz (Sinnzusammenhang i. B. a. Adressat/Funktion, stilistische, temporale Einheitlichkeit,
Satzbau/Logik)
▪ Interferenzen zwischen AT und ZT („klingt wie eine Übersetzung“)
▪ Vollständigkeit/Flüchtigkeitsfehler
▪ Orthografie und Interpunktion
5. Formatierung
6. Übermittlung an den Kunden
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Übersetzungsprobleme in der produktiven Phase
Pragmatische Probleme
• Unklarer Adressat
• Unklare Funktion
• Defekte im Ausgangstext
(unklare Stellen,
Wiederholungen, Logik-
oder Faktenfehler)
Kulturspezifische Probleme
• Verstöße gegen
Textsortenkonventionen
• Verstöße gegen formale
Konventionen:
- Zitation
- Interpunktion
- Eigennamen
(Translation/Transkription
Sprachenpaarspezifische
Probleme
• Meist lexikalische Probleme
(nächste Folie)
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Sprachpaarspezifische Übersetzungsprobleme RU-DE
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▪ Безэквивалентная лексика (Spätzle, Käse/Quark, День здоровья, кухонные разговоры, ездить на
картошку)
▪ Отсутствие равнозначного эквивалента (Großeltern, брезгливый, сутки. Der Kaffee ist ungenießbar)
▪ Несовпадение в частотности
▪ Специфические средства словообразования (мама – мамаша – мамочка, behandschuht, gestiefelt)
▪ Сложные слова (Saftladen, Freizeitkleidung, Windkraftwerk)
▪ Многозначность и синонимия (bekannt, Fleisch, переживать)
▪ Потенцирующие средства (Affenhitze)
▪ Идиомы (преступная халатность – grobe Fahrlässigkeit, nicht jedermanns Sache – на любителя)
и т.д.
Quelle: Павлова/Светозарова, 2012, Трудности и возможности русско-немецкого и немецко-русского
перевода
Hilfsmittel und Quellen für Recherche (Produktionsphase)
▪ Referenzmaterial des Auftraggebers
− Mehrsprachige Website und Publikationen
− Terminologievorgaben
▪ Zweisprachige Wörterbücher der AS-ZS
− allgemeinsprachliche
− fachsprachliche
− spezielle Wörterbücher
▪ Terminologiedatenbanken
▪ Paralleltexte
▪ Fachliteratur in AS und ZS
▪ Fachleute/Internetforen
▪ Translation-Memory-Systeme/vorhandene Übersetzungen
▪ Grammatiken und grammatische Nachschlagewerke
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"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA
Ziele der Recherche (rezeptive und produktive Phase)
▪ Schließen lexikalischer Lücken
▪ Beheben der Lücken im Sachgebiet
(zB Rechtssystem im Land der Zielsprache)
▪ Kulturspezifisch adäquate Darstellung
(Vertextungskonventionen; zB Wie werden üblicherweise deutschsprachige
Geschäftsbriefe oder Webshop-Texte geschrieben)
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Arbeiten mit Wörterbüchern
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▪ Es gibt zahlreiche Situationen, in denen ein Wörterbuch konsultiert werden sollte.
▪ Es gibt kein perfektes Wörterbuch für alle Situationen.
▪ Kein Wörterbuch ersetzt das Urteilsvermögen, die Intuition und das Fachwissen des
Übersetzers.
▪ Der Kontext spielt die ausschlaggebende Rolle.
▪ Allgemeinsprachliche Wörterbücher reichen für die Übersetzerausbildung, IHK-
Prüfung oder die praktische Übersetzungstätigkeit nicht aus!
Fachwörterbücher für Russischübersetzer
▪ Wörterbuch der Rechts- und Wirtschaftssprache, Словарь юридических и экономических
терминов, von Stefan Hans Kettler, unter Mitarbeit von Yulia Kiseleva, Verlag: C. H. BECK,
2006 (Band 1: Russisch - Deutsch und Band 2: Deutsch - Russisch)
> Teuer und nicht das beste
▪ Rechtsrussisch: Deutsch-russisches und russisch-deutsches Rechtswörterbuch für
jedermann von Gerhard Köbler, Verlag: Vahlen, 2008
> Sehr günstig und gut, reicht leider nicht aus
▪ Fachwörterbuch Marktwirtschaft, Deutsch-Russisch: Mit Glossar Russisch-Deutsch von
Renate Rathmayr, Verlag: PONS, 1993
> Sehr gut, uneingeschränkt zu empfehlen. Evtl. bereits vergriffen
▪ Wirtschaftswörterbuch in 2 Bänden, Russisch-Deutsch / Deutsch-Russisch von Rainer
Zielke, Alexandra Zielke, Verlag: Vahlen, 2009
> relativ günstig und umfangreich, mittlere Qualität
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Onlinewörterbücher für die Übersetzerausbildung
▪ Online-Wörterbücher, z. B.
o http://www.multitran.ru
o http://translate.academic.ru
o http://deru.dict.cc/
o http://de.pons.com/
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Parallel-/Hintergrundtexte/Textkorpora
▪ Wikipedia (Parallelseiten in beiden
Sprachen), Bsp.: Европейский союз
▪ Fachliteratur (Paralleltexte in beiden
Sprachen)
▪ WWW (Internetseiten zum selben Thema
...)
▪ Deutsche Welle
▪ http://inosmi.ru/
Google Übersetzer oder DEEPL sind KEINE
Option für PROFESSIONELLE Übersetzer!!!
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Wissensmanagement
Warum Wissensmanagement?
− Recherche nimmt bis zu 2/3 der
täglichen Arbeitszeit eines Übersetzers
ein.
− Viele miteinander verbundene
Informationen werden recherchiert und
einmal oder mehrfach zu
unterschiedlichen Zeitpunkten
verwendet.
− Speicherkapazität des menschlichen
Gehirns ist begrenzt.
3 zu verwaltende Wissenskategorien beim
Übersetzen:
1. Informationen und Wissen aus
bestimmten Fachgebieten
2. Eigene und fremde Übersetzungen
(vgl. Lektion 3.3: Technik für
Übersetzer)
3. Terminologie
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Übersetzungsrelevante Recherche
Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 21
Recherchierkompetenz – ein wesentliches Element der Kompetenz eines Übersetzers
2/3 der Arbeitszeit
Bsp.: Eine kleine Übersicht der Aufträge der Dozentin innerhalb eines Jahres als Beispiel für den
Übersetzeralltag:
▪ Historische Abhandlung über Liechtenstein und Russland während des ersten Weltkrieges (15
Seiten; Literatur)
▪ Kulturhistorische/modernistische Darstellung einer Gemäldesammlung (50 Seiten; Literatur)
▪ Lehrplan Medizin (200 Seiten; Kultur/Mathematik/Medizin/Hochschulwesen usw.)
▪ Zahlreiche Hochschuldiplome (darunter Ingenieurwesen, Medizin, Wirtschaft, Architektur)
▪ 2 Kurzgeschichten aus dem Bereich moderne Literatur/Lebensphilosophie/Kultur (5 Seiten)
▪ Detektivgeschichte (165 Seiten; Literatur)
▪ Zahlreiche Zeitungsartikel (Wirtschaft, Politik, Recht)
▪ Vollmachten, Strafbefehle (2-5 Seiten; Recht)
▪ Vertrag über den Kauf von Unternehmensanteilen, Darlehensvertrag (5-15 Seiten;
Wirtschaft/Recht)
Wissensmanagement in Fachgebieten: Tools
− Notizverwaltungssoftware, zB Evernote, Onenote
− Persönliche Wikis als html- oder windows-basierte Lösungen, zB Wikipedia oder
lexiCan
− Sonstige Software, die die oben genannten Funktionen, insbesondere aber die Suche
nach gespeicherten Informationen ermöglicht
Guter Überblick unter:
Günther Eufinger, Clevere Tools für das persönliche Wissensmanagement URL:
http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/clevere-tools-fuer-das-persoenliche-
wissensmanagement/
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 22
Terminologiearbeit
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 23
Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch,
BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
Terminologiegewinnung
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Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch,
BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
Terminologie systematisieren
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 25
Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch,
BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
Grundbegriffe der Terminologiearbeit
Begriffe sind „gedankliche Vertreter“ […]
von Gegenständen, die dadurch entstehen,
dass das Gemeinsame, das Menschen an
einer Mehrzahl von individuellen
Gegenständen erkennen, festgehalten und
für das gedankliche Ordnen und das
Verstehen benutzt wird.“
(Drewer/Schmitz, 8)
Unter Gegenständen versteht man hier Ausschnitte unserer Welt – sowohl materielle
(Tisch, Stuhl usw.) als auch immaterielle (Sachverhalte und Vorgänge).
Bei Begriffen handelt es sich folglich darum, wie wir uns die realen Gegenstände
vorstellen.
„Benennung ist die Ausdrucksseite des Begriffs, die geschrieben und gesprochen
werden kann und die wir für die Kommunikation nutzen.“ (Drewer/Schmitz, 14)
Benennung ist also die sprachliche Bezeichnung des Gegenstandes bzw. des Begriffs.
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 26
Bildquelle: Mayer/Seewald-Heeg, 2009, Terminologiemanagement
Speichern und Verwalten der Terminologie
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 27
Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch, BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
Beispiel tabellarisches Glossar
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 28
Benennung
DE
Synonym,
Variante,
Kurzform DE
Benennung
RU
Synonym,
Variante,
Kurzform RU
Fachgebiet Definition Kommentar
Gewinn
Ertrag,
Ergebnis
прибыль результат
Wirtschaft,
Rechnungswesen
der Überschuss der Erträge
über die Aufwendungen
eines Unternehmens
(Wikipedia: Gewinn)
Beispiel SDL MultiTerm
Einarbeitung in SDL MultiTerm
findet im Skype-/Präsenz-
unterricht zu Lektion 3.3
Technik für Übersetzer statt.
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 29
Vorteile von Terminologiedatenbanken
▪ Automatisches Abrufen und Durchsuchen während der Übersetzung
▪ Schnelles und komfortables Befüllen
▪ Automatisierte Kontrolle der Terminologieverwendung bei der Qualitätsprüfung
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 30
Aspekte der Qualitätsprüfung
▪ Vergleich Ausgangstext <> Zieltext
− Vollständigkeit
− Inhaltliche Übereinstimmung
▪ Formale Richtigkeit
− Orthografie
− Grammatik
− Interpunktion
▪ Terminologische …
− Richtigkeit
− Einheitlichkeit/Konsistenz
▪ Angemessenheit des Stils
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 31
Werkzeuge und Verfahren der Qualitätsprüfung
▪ Wiederholtes Lesen der Übersetzung durch den Übersetzer
▪ 4-Augen-Prinzip: Prüfen der Übersetzung durch einen anderen Übersetzer/
Proofreader/Korrektor/Lektor (je nach Art der Übersetzung/Publikation)
▪ Automatisierte Rechtschreibprüfung der Textverarbeitungssoftware (MS Word,
Writer)
▪ Automatisierte Rechtschreibprüfung des CAT-Tools
▪ Automatisierte umfangreiche Qualitätsprüfung des CAT-Tools, zB Zahlen, Länge,
Interpunktion, konsistente Verwendung der Terminologie usw.
Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 32
Sämtliche Texte, Bilder und andere in dieser Präsentation verwendeten Informationen unterliegen
– sofern nicht anders gekennzeichnet – dem Copyright von Dipl.-Hdl. Ilona Riesen oder werden
mit Erlaubnis der Rechteinhaber verwendet.
Jede Vervielfältigung, Verbreitung, Sendung, Wieder- bzw. Weitergabe sowie Verwendung der
Inhalte ohne schriftliche Genehmigung von Dipl.-Hdl. Ilona Riesen ist ausdrücklich untersagt.
Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | ILORI TRANSLATIONS
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3.2 Wissens- & Terminologiemanagement

  • 1. WISSENS- UND TERMINOLOGIE- MANAGEMENT PM&EDV02: Projektmanagement und Software für Übersetzer Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | ILORI TRANSLATIONS
  • 2. Agenda Wissens- und Terminologiemanagement in einzelnen Phasen des Übersetzungsprozesses: 1. Verstehensphase/rezeptive Phase 2. Produktionsphase/produktive Phase 3. Qualitätskontrolle Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 2
  • 3. Verstehensphase: Analyse des Ausgangstextes •Textsorte, zB informativ, expressiv, operativ (s. Einführung Fachübersetzen) •Fachgebiet: zB Recht, Börsenwesen, Elektrotechnik •Zielgruppe: zB Kinder/Erwachsene, Laien/ Fachpraktiker/Wissenschaftler Sprachliche Merkmale •Wiederholungen •Nicht-übersetzbare Elemente, zB dritte Sprache, unlesbar •nicht zu übersetzende Elemente, zB Zahlentabellen, Namen Formale Merkmale •Dateiformat •Layoutanforderungen •Formatierung Layout- und Formatmerkmale Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 3 Ergebnis: Notwendigkeit der Recherche und mögliche Lücken
  • 4. Vorgehen nach der Textanalyse 1. Recherchestrategie bestimmen 2. Hilfsmittel und Quellen auswählen und bewerten 3. Recherche durchführen (und Übergang zur produktiven Phase) 4. Informationen strukturieren und speichern (Terminologie und Informationen zu Zusammenhängen) Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 4
  • 5. Recherchestrategie 1. Was soll recherchiert werden? ▪ Theoretische Zusammenhänge zum Fachgebiet? ▪ Bedeutung einzelner Fachbegriffe? 2. Welche Quellen und Hilfsmittel eignen sich für die Recherche? (s. nächste Folie) 3. Habe ich Zugang zu diesen Hilfsmitteln und Quellen? ▪ Gibt es verlässliche und zugängliche Onlinequellen? ▪ Muss eventuell eine Bibliothek besucht werden oder evtl. Fachliteratur gekauft werden? 4. Lohnt sich die Recherche oder nimmt sie unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch und macht den Auftrag unrentabel? ▪ Existieren gute Chancen, sich in vertretbarer Zeit das notwendige Fachwissen anzueignen? ▪ Rechtfertigt der Ertrag bei diesem oder potentiellen zukünftigen Projekten diesen Aufwand? Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 5
  • 6. Hilfsmittel und Quellen für Recherche (Verstehensphase) ▪ Referenzmaterial des Auftraggebers, falls vorhanden − Publikationen − Website − Kataloge ▪ Einsprachige Wörterbücher der Ausgangssprache (AS) − allgemeinsprachliche − fachsprachliche − spezielle Wörterbücher ▪ Enzyklopädien ▪ Fachliteratur und Fachleute Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 6 "Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA
  • 7. Einsprachige Quellen Deutsch ▪ Duden online ▪ https://www.dwds.de ▪ http://wortschatz.uni-leipzig.de/de ▪ http://www.canoo.net ▪ Microsoft Office-Produkte (rechte Maustaste auf dem Begriff) Russisch ▪ http://www.multitran.ru ▪ http://www.gramota.ru ▪ http://quittance.ru/tautology.php ▪ Russische Tastaturbelegung https://russisch.urz.uni-leipzig.de/key2000.htm Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 7
  • 8. Fachleute ▪ Experten ▪ Kollegen Zugang: ▪ Facebook-Gruppen ▪ Übersetzerplattformen (zB ProZ) ▪ Übersetzerverbände (zB BDÜ, DVÜD, Союз переводчиков России) ▪ Fachverbände Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 8
  • 9. Produktive Phase des Übersetzens ▪ Beruht auf Informationen aus dem Auftrag und aus der rezeptiven Phase ▪ Ist ein Syntheseprozess: vom Teil zum Ganzen (Rezeptive Phase: Vom Ganzen zum Teil/vom Abstrakten zum Konkreten) ▪ Nur eine bedingte tatsächliche Trennung – eher ein Wechselprozess zwischen AT und ZT Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 9
  • 10. Vorgehen in der produktiven Phase I 1. Adressaten und Funktion vor Augen führen (zB deutschsprachiger relativ gut gebildeter Zeitungsleser): ▪ Ziel erreicht, wenn der Leser das Gefühl hat, keine Übersetzung, sondern einen Originaltext zu lesen, Bsp.: Газета «Известия» утром 25 ноября сообщила, что ... = Die russische Zeitung Iswestija teilte am Morgen des 25. November mit, dass … ▪ Möglich nur, wenn sich der/die Ü. wirklich gut mit der „Situation in der zielsprachlichen Kommunikations- und Kulturgemeinschaft“ auskennt (> Diskussion zu „Übersetzung in die Muttersprache“) 2. Reproduktion der Form und der Inhalte in der Zielsprache ▪ Funktionsadäquatheit, Äquivalenzbeziehungen zwischen Übersetzungseinheiten, Bsp.: экономически развитые страны – Industrieländer, nicht: wirtschaftlich entwickelte Länder влиять – Einfluss nehmen, братья и сестры – Geschwister 3. Gleichzeitige Recherche: zweisprachig Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 10
  • 11. Vorgehen in der produktiven Phase II 4. Redaktion der Übersetzung: ▪ Kohärenz (Sinnzusammenhang i. B. a. Adressat/Funktion, stilistische, temporale Einheitlichkeit, Satzbau/Logik) ▪ Interferenzen zwischen AT und ZT („klingt wie eine Übersetzung“) ▪ Vollständigkeit/Flüchtigkeitsfehler ▪ Orthografie und Interpunktion 5. Formatierung 6. Übermittlung an den Kunden Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 11
  • 12. Übersetzungsprobleme in der produktiven Phase Pragmatische Probleme • Unklarer Adressat • Unklare Funktion • Defekte im Ausgangstext (unklare Stellen, Wiederholungen, Logik- oder Faktenfehler) Kulturspezifische Probleme • Verstöße gegen Textsortenkonventionen • Verstöße gegen formale Konventionen: - Zitation - Interpunktion - Eigennamen (Translation/Transkription Sprachenpaarspezifische Probleme • Meist lexikalische Probleme (nächste Folie) Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 12
  • 13. Sprachpaarspezifische Übersetzungsprobleme RU-DE Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 13 ▪ Безэквивалентная лексика (Spätzle, Käse/Quark, День здоровья, кухонные разговоры, ездить на картошку) ▪ Отсутствие равнозначного эквивалента (Großeltern, брезгливый, сутки. Der Kaffee ist ungenießbar) ▪ Несовпадение в частотности ▪ Специфические средства словообразования (мама – мамаша – мамочка, behandschuht, gestiefelt) ▪ Сложные слова (Saftladen, Freizeitkleidung, Windkraftwerk) ▪ Многозначность и синонимия (bekannt, Fleisch, переживать) ▪ Потенцирующие средства (Affenhitze) ▪ Идиомы (преступная халатность – grobe Fahrlässigkeit, nicht jedermanns Sache – на любителя) и т.д. Quelle: Павлова/Светозарова, 2012, Трудности и возможности русско-немецкого и немецко-русского перевода
  • 14. Hilfsmittel und Quellen für Recherche (Produktionsphase) ▪ Referenzmaterial des Auftraggebers − Mehrsprachige Website und Publikationen − Terminologievorgaben ▪ Zweisprachige Wörterbücher der AS-ZS − allgemeinsprachliche − fachsprachliche − spezielle Wörterbücher ▪ Terminologiedatenbanken ▪ Paralleltexte ▪ Fachliteratur in AS und ZS ▪ Fachleute/Internetforen ▪ Translation-Memory-Systeme/vorhandene Übersetzungen ▪ Grammatiken und grammatische Nachschlagewerke Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 14 "Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA
  • 15. Ziele der Recherche (rezeptive und produktive Phase) ▪ Schließen lexikalischer Lücken ▪ Beheben der Lücken im Sachgebiet (zB Rechtssystem im Land der Zielsprache) ▪ Kulturspezifisch adäquate Darstellung (Vertextungskonventionen; zB Wie werden üblicherweise deutschsprachige Geschäftsbriefe oder Webshop-Texte geschrieben) Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 15
  • 16. Arbeiten mit Wörterbüchern Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 16 ▪ Es gibt zahlreiche Situationen, in denen ein Wörterbuch konsultiert werden sollte. ▪ Es gibt kein perfektes Wörterbuch für alle Situationen. ▪ Kein Wörterbuch ersetzt das Urteilsvermögen, die Intuition und das Fachwissen des Übersetzers. ▪ Der Kontext spielt die ausschlaggebende Rolle. ▪ Allgemeinsprachliche Wörterbücher reichen für die Übersetzerausbildung, IHK- Prüfung oder die praktische Übersetzungstätigkeit nicht aus!
  • 17. Fachwörterbücher für Russischübersetzer ▪ Wörterbuch der Rechts- und Wirtschaftssprache, Словарь юридических и экономических терминов, von Stefan Hans Kettler, unter Mitarbeit von Yulia Kiseleva, Verlag: C. H. BECK, 2006 (Band 1: Russisch - Deutsch und Band 2: Deutsch - Russisch) > Teuer und nicht das beste ▪ Rechtsrussisch: Deutsch-russisches und russisch-deutsches Rechtswörterbuch für jedermann von Gerhard Köbler, Verlag: Vahlen, 2008 > Sehr günstig und gut, reicht leider nicht aus ▪ Fachwörterbuch Marktwirtschaft, Deutsch-Russisch: Mit Glossar Russisch-Deutsch von Renate Rathmayr, Verlag: PONS, 1993 > Sehr gut, uneingeschränkt zu empfehlen. Evtl. bereits vergriffen ▪ Wirtschaftswörterbuch in 2 Bänden, Russisch-Deutsch / Deutsch-Russisch von Rainer Zielke, Alexandra Zielke, Verlag: Vahlen, 2009 > relativ günstig und umfangreich, mittlere Qualität Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 17
  • 18. Onlinewörterbücher für die Übersetzerausbildung ▪ Online-Wörterbücher, z. B. o http://www.multitran.ru o http://translate.academic.ru o http://deru.dict.cc/ o http://de.pons.com/ Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 18
  • 19. Parallel-/Hintergrundtexte/Textkorpora ▪ Wikipedia (Parallelseiten in beiden Sprachen), Bsp.: Европейский союз ▪ Fachliteratur (Paralleltexte in beiden Sprachen) ▪ WWW (Internetseiten zum selben Thema ...) ▪ Deutsche Welle ▪ http://inosmi.ru/ Google Übersetzer oder DEEPL sind KEINE Option für PROFESSIONELLE Übersetzer!!! Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 19
  • 20. Wissensmanagement Warum Wissensmanagement? − Recherche nimmt bis zu 2/3 der täglichen Arbeitszeit eines Übersetzers ein. − Viele miteinander verbundene Informationen werden recherchiert und einmal oder mehrfach zu unterschiedlichen Zeitpunkten verwendet. − Speicherkapazität des menschlichen Gehirns ist begrenzt. 3 zu verwaltende Wissenskategorien beim Übersetzen: 1. Informationen und Wissen aus bestimmten Fachgebieten 2. Eigene und fremde Übersetzungen (vgl. Lektion 3.3: Technik für Übersetzer) 3. Terminologie Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 20
  • 21. Übersetzungsrelevante Recherche Copyright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 21 Recherchierkompetenz – ein wesentliches Element der Kompetenz eines Übersetzers 2/3 der Arbeitszeit Bsp.: Eine kleine Übersicht der Aufträge der Dozentin innerhalb eines Jahres als Beispiel für den Übersetzeralltag: ▪ Historische Abhandlung über Liechtenstein und Russland während des ersten Weltkrieges (15 Seiten; Literatur) ▪ Kulturhistorische/modernistische Darstellung einer Gemäldesammlung (50 Seiten; Literatur) ▪ Lehrplan Medizin (200 Seiten; Kultur/Mathematik/Medizin/Hochschulwesen usw.) ▪ Zahlreiche Hochschuldiplome (darunter Ingenieurwesen, Medizin, Wirtschaft, Architektur) ▪ 2 Kurzgeschichten aus dem Bereich moderne Literatur/Lebensphilosophie/Kultur (5 Seiten) ▪ Detektivgeschichte (165 Seiten; Literatur) ▪ Zahlreiche Zeitungsartikel (Wirtschaft, Politik, Recht) ▪ Vollmachten, Strafbefehle (2-5 Seiten; Recht) ▪ Vertrag über den Kauf von Unternehmensanteilen, Darlehensvertrag (5-15 Seiten; Wirtschaft/Recht)
  • 22. Wissensmanagement in Fachgebieten: Tools − Notizverwaltungssoftware, zB Evernote, Onenote − Persönliche Wikis als html- oder windows-basierte Lösungen, zB Wikipedia oder lexiCan − Sonstige Software, die die oben genannten Funktionen, insbesondere aber die Suche nach gespeicherten Informationen ermöglicht Guter Überblick unter: Günther Eufinger, Clevere Tools für das persönliche Wissensmanagement URL: http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/clevere-tools-fuer-das-persoenliche- wissensmanagement/ Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 22
  • 23. Terminologiearbeit Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 23 Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch, BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
  • 24. Terminologiegewinnung Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 24 Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch, BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
  • 25. Terminologie systematisieren Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 25 Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch, BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
  • 26. Grundbegriffe der Terminologiearbeit Begriffe sind „gedankliche Vertreter“ […] von Gegenständen, die dadurch entstehen, dass das Gemeinsame, das Menschen an einer Mehrzahl von individuellen Gegenständen erkennen, festgehalten und für das gedankliche Ordnen und das Verstehen benutzt wird.“ (Drewer/Schmitz, 8) Unter Gegenständen versteht man hier Ausschnitte unserer Welt – sowohl materielle (Tisch, Stuhl usw.) als auch immaterielle (Sachverhalte und Vorgänge). Bei Begriffen handelt es sich folglich darum, wie wir uns die realen Gegenstände vorstellen. „Benennung ist die Ausdrucksseite des Begriffs, die geschrieben und gesprochen werden kann und die wir für die Kommunikation nutzen.“ (Drewer/Schmitz, 14) Benennung ist also die sprachliche Bezeichnung des Gegenstandes bzw. des Begriffs. Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 26 Bildquelle: Mayer/Seewald-Heeg, 2009, Terminologiemanagement
  • 27. Speichern und Verwalten der Terminologie Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 27 Quelle: Ilona Riesen, Lehrbuch der Wirtschafts- und Rechtsübersetzung Russisch – Deutsch, BDÜ Fachverlag, Veröffentlichung voraussichtlich 2020
  • 28. Beispiel tabellarisches Glossar Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 28 Benennung DE Synonym, Variante, Kurzform DE Benennung RU Synonym, Variante, Kurzform RU Fachgebiet Definition Kommentar Gewinn Ertrag, Ergebnis прибыль результат Wirtschaft, Rechnungswesen der Überschuss der Erträge über die Aufwendungen eines Unternehmens (Wikipedia: Gewinn)
  • 29. Beispiel SDL MultiTerm Einarbeitung in SDL MultiTerm findet im Skype-/Präsenz- unterricht zu Lektion 3.3 Technik für Übersetzer statt. Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 29
  • 30. Vorteile von Terminologiedatenbanken ▪ Automatisches Abrufen und Durchsuchen während der Übersetzung ▪ Schnelles und komfortables Befüllen ▪ Automatisierte Kontrolle der Terminologieverwendung bei der Qualitätsprüfung Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 30
  • 31. Aspekte der Qualitätsprüfung ▪ Vergleich Ausgangstext <> Zieltext − Vollständigkeit − Inhaltliche Übereinstimmung ▪ Formale Richtigkeit − Orthografie − Grammatik − Interpunktion ▪ Terminologische … − Richtigkeit − Einheitlichkeit/Konsistenz ▪ Angemessenheit des Stils Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 31
  • 32. Werkzeuge und Verfahren der Qualitätsprüfung ▪ Wiederholtes Lesen der Übersetzung durch den Übersetzer ▪ 4-Augen-Prinzip: Prüfen der Übersetzung durch einen anderen Übersetzer/ Proofreader/Korrektor/Lektor (je nach Art der Übersetzung/Publikation) ▪ Automatisierte Rechtschreibprüfung der Textverarbeitungssoftware (MS Word, Writer) ▪ Automatisierte Rechtschreibprüfung des CAT-Tools ▪ Automatisierte umfangreiche Qualitätsprüfung des CAT-Tools, zB Zahlen, Länge, Interpunktion, konsistente Verwendung der Terminologie usw. Copiright: Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | IloRi Translations 32
  • 33. Sämtliche Texte, Bilder und andere in dieser Präsentation verwendeten Informationen unterliegen – sofern nicht anders gekennzeichnet – dem Copyright von Dipl.-Hdl. Ilona Riesen oder werden mit Erlaubnis der Rechteinhaber verwendet. Jede Vervielfältigung, Verbreitung, Sendung, Wieder- bzw. Weitergabe sowie Verwendung der Inhalte ohne schriftliche Genehmigung von Dipl.-Hdl. Ilona Riesen ist ausdrücklich untersagt. Dipl.-Hdl. Ilona Riesen | ILORI TRANSLATIONS TRANSLATION * TRAINING * CONTENT-WRITING E-Mail: ilona.riesen@ilori-translations.com Website und Blog: https://ilori-translations.com