2. Der Pathomechanismus der
obstruktiven Lungenerkrankungen ist
der Verschluß größerer Bronchien aber
auch winzigste Verengungen der
kleinsten Bronchioli terminales und
deren degenerativer obstruktion und
chronischen Obliteration
Entstehung obstruktiver Lungenerkrankungen, rein
mechanische Erklärung:
3. möglichst flach zu atmen,durch Ventilmechanismen kommt es zu einer
Überblähung der Lunge als Emphysem.
8. Formen der Atelektasen:
Man unterscheidet zwischen einer primären
Atelektase und einer sekundären Atelektase.
Ursachen für eine sekundäre Atelektase können
unter anderem sein:
•Kompressionsatelektase
•Obstruktionsatelektase
•Kontraktionsatelektase
•Mikroatelektase
•Entspannungs-
•bzw. Kollapsatelektase
•Resorptionsatelektase
11. Kommt es zu Verschlüssen (Atelektasen),würde eine Druck-
Überblähung an anderer Stelle, die Lunge noch mehr in
Mitleidenschaft ziehen. Durch Kollateralen kann es trotz
vermehrter Totraumvemtilation zu einem Druckausgleich
kommen. Bei größeren oder langstreckig verklebten Atelaktasen
versagt hingegen der Mechanismus komplett.
12.
13.
14.
15. Das Lungenemphysem ist eine mechanische
Überblähung des Alveolarraums.
Definition: Lungenemphysem
65. Definition:
"Die COPD ist eine chronische Lungenkrankheit mit progredienter, nach
Gabe von Bronchodilatatoren und/oder Corticosteroiden nicht vollständig
reversibler Atemwegsobstruktion auf dem Boden einer chronischen Bronchitis
und/oder eines Lungenemphysems." (Nationale Versorgungsleitlinie COPD
2006)
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen sind:
- chronische Bronchitis
- Emphysem
- Asthma
- Mukoviszidose
- Bronchiektasie
- Bronchiolitis obliterans
Kennzeichen:
- eine Strömungsbehinderung in den Luftwegen, - ein vermindertes forcierten
...Einsekundenvolumen (= FEV1= Tiffenau-Test),
- eine verlängerte Ausatemphase,
- Hypersekretion und auskultierbarem Giemen und Brummen,
- chronischen Husten,
- gesteigerte Sputumproduktion
- Atemnot
- und durch eingeschränkten Gasaustausch
AHA-Symptome:
- Auswurf
- Husten
- Atemnot
67. Ursache der COPD :
wird in einer gestörten Entzündungs-
reaktion der Lunge, auch mit syste-
mischen Effekten, auf die Exposition mit
toxischen Partikeln und Gasen, d.h. vor-
wiegend Zigarettenrauch, gesehen. Die
systemischen Effekte können sich in
veränderten Entzündungsparametern,
Verlust an Körperzellmasse, Appetit-
losigkeit und Anämie zeigen .Gluko-
kortikoide und Bronchodilatatoren führen
nicht zu einer vollständigen Rückbildung.
111. Ganz andere Ursache bei toxischem Lungenödem,
Drogenabusus. Thoraxübersicht. Diffuse milchige
Transparenzminderung über beiden Lungenfeldern mit
unscharfen Gefäßkonturen und perihiläre Verdichtung. Die
Tubusspitze liegt 1 cm oberhalb der Bifurkationsebene.
112. DD: völlig andere Ursache akuter Luftnot und
heftiger Thoraxschmerzen :Aortenaneurysma
113. Chronische Bronchitis
Nach der WHO-Definition ist eine
chronische Bronchitis “:
eine Erkrankung, die wenigstens über 2 Jahre und während diese Zeitraumes in
jedem Jahr mindestens drei Monate hindurch an den meisten Tagen der Woche
mit Husten und Auswurf einhergeht."
Die chronische Bronchitis ist bei fast allen schweren Lungen- und
Bronchialkrankheiten im Spätstadium vorhanden. Die häufigste Ursache ist das
Rauchen (Raucherhusten!), Passivrauchen und Smog. Rezidivierende Infekte
können Wegbereiter oder auch Ausdruck einer chronischen Bronchitis sein.
115. Die chronische Bronchitis führt zu
-Lungenemphysem durch Destruktion und Rarefizierung der Alveolen
- Bronchiektasen
- Infektanfälligkeit wegen der Zerstörung des Flimmerepithels und des
- daraus resultierenden schlechten Abtransportes von schädigenden
- Substanzen
- gehäuftem Auftreten von Bronchialkarzinomen (entzündungsbedingte
- Metaplasie?)
- respiratorischer Insuffizienz (verminderte Gasaustauschflächen) und
- pulmonaler Hypertonie (narbenbedingte Wiederstandserhöhung)
Folgen der chronischen Bronchitis:
116. Radiologische Zeichen der Folgekrankheiten einer
chronischen Bronchitis:
• periphere Gefäßlinien durch Fibrose verstärkt mit
..irregulärem Kaliber ("dirty lung")
•geschlängelter Gefäßverlauf durch Fibrose
•fleckige Unschärfe der Gefäßränder
•grobnetzige Zeichnung und unscharfe Knötchen als
.Ausdruck von zusätzlicher Fibrose, Mikroatelektase
oder .schleimgefüllten Azini
•vorwiegend in den Mittel- und Unterfeldern
•Zeichen der pulmonalen Drucksteigerung: Arterien
sind sehr viel dicker als Venen.
•Emphysem (siehe dort)
•Bronchiektasen (siehe dort)
117. "dirty chest". Thoraxübersicht und Ausschnittsvergrößerung. Irreguläre bronchovaskuläre
Zeichnung bei chronischer Bronchitis mit diffusen Veränderungen.
119. Oft auch zusätzliches Lungenemphysem bei
chronischer Bronchitis
Das Emphysem ist morphologisch definiert:
"Das Emphysem ist eine irreversible Aufweitung der
Lufträume distal des Bronchus terminalis mit Zerstörung
der Wände der betroffenen Alveolen, aber ohne
Narbenbildung." Stäube und andere Noxen verursachen
über eine Elastasefreisetzung ein Elastase/Antielastase-
Mißverhältnis mit Elastizitätsverlust des fibroelastischen
interstitiellen Netzwerkes. Dies führt zur
emphysematösen Aufweitung der Lufträume jenseits des
Bronchus terminalis.
120. Lungenemphysem:
makroanatomischer Schnitt. Der
Name bezeichnet ein
morphologisches Substrat:
"...eine irreversible Aufweitung
der Lufträume distal des
Bronchus terminalis mit
Zerstörung der Wände der
betroffenen Alveolen, aber ohne
Narbenbildung."
121. Die Computertomographie kann die Darstellung und
Beurteilung des Lungenemphysenms erleichtern.
Allein klinische Zeichen und spirometrische Daten standen
zur Verfügung. Diese Zeichen treten aber erst spät auf, bei
Zerstörung größerer Lungenanteile, oder wenn eine
Obstruktion vorliegt. Die CT korreliert mit der Klinik des
Emphysems wenn Funktionstests noch negativ sind. Die
CT-Morphologie des Unterlappens korreliert am besten mit
Funktionstests. In den Oberlappen können Funktionstests
normal sein obwohl im CT bereits ein
Emphysemgesehenen werden kann
122.
123. Emphysem im Thoraxbild in 2 Ebenen: erhöhte Lungentransparenz, abgeflachte Zwerchfellkuppeln
(Kuppelhöhe <1cm im Seitenbild), abgeflachte Zwerchfellkuppeln im p.a.- Bild (<1,5cm Kuppelhöhe).,
vergrößerter Retrosternalraum und sternovertebraler Durchmesser (mehr als 2,5 cm), gestreckte Gefäße mit
wenigen Aufzweigungen, sehr scharfe Gefäßkonturen. die gefäßfreie periphere Zone im p.a.-Bild ist größer als
1cm., kleines, tropfenförmiges Herz, Faßthorax. weite Interkostalräume, BWS-Kyphose, Kalibersprung der
Pulmonalarterie von zentral nach peripher, usw.
124. •erhöhte Lungentransparenz, evtl. einseitig bei lokalisiertem
Emphysem
•abgeflachte Zwerchfellkuppeln (Kuppelhöhe <1cm im Seitenbild)
•Abgeflachte Zwerchfellkuppeln im p.a.- Bild (<1,5cm Kuppelhöhe).
•vergrößerter Retrosternalraum und sternovertebraler Durchmesser
- wenn die 4 vorangehenden Kriterien erfüllt sind, beträgt die
Spezifität der radiologischen Diagnose eines Emphysems ca. 80% -
Emphysemzeichen im Thorax:
125. •punchingball-Herz: wie ein zwischen Vorder- und Rückwand des Thorax
eingehängter Ball
•weite zentrale Pulmonalarterien
•Dichteminderung des Lungenparenchyms. Werte unter -900 HU sind
emphysembedingt
•Das zentrilobuläre Raucheremphysem lokalisiert sich anfangs fast immer
in der Peripherie
•direkte Darstellung und Quantifizierung der Bullae. Die Bullae haben keine
eigenen Wände sondern werden von komprimierten oder normalem
Lungengewebe oder Pleurablättern begrenzt.
•Untersuchung in Exspiration zeigt lokalisierte Emphysemareale deutlicher
als in Inspiration als Mosaikmuster.
•Computertomographisch kann das Emphysem quantifiziert werden: In
Inspirationsaufnahmen sind alle Dichtewerte unter -900 HE als
Emphysemanteile zu bewerten
Emphysembewertung im CT
127. Zentrolobuläres Emphysem:
Beim zentrilobulären Emphysem (chronische Bronchitis, Raucheremphysem)
sind nur die proximalen Alveolen, die aus den Bronchioli respiratorii knospen,
betroffen, die distalen Alveolen aber nicht. Es ist die häufigste Emphysemform.
Die Hauptlokalisationsorte sind die Oberfelder.
128. Das panlobuläre Emphysem (z.B. beim Alpha-1-Antitrypsinmangel) betrifft die gesamte
Lunge, alle Alveolen der Azini vom Bronchus terminalis ab. Im Spätstadium sind
charakteristischer Weise die Unterfelder stärker betroffen.
129.
130. Röntgenzeichen von Bullae:
Bullae sind luftgefüllte Zysten über 1 cm Durchmesser
Die Wand ist weniger als 1 mm dick. Dies soll sie von postinfektiösen epithelisierten
Lungenzysten oder von Kavernen unterscheiden. Tatsächlich haben aber Bullae oft
dickere Wände, z.B. durch sich zurückziehendes Lungengewebe.
Röntgenzeichen des bullösen
Emphysems: vorwiegend in Ober- und
Unterfeldern lokalisiert.
Das benachbarte Lungenparenchym
zeigt manchmal Verdichtungen.
manchmal Sekretspiegel
131. bullöses Emphysem. Thorax in 2 Ebenen und CT-Schichten. Neben der diffusen
Dichteminderungen in den CT-Schichten in den Oberfeldern, in der nur die
bronchovaskulären Strukturen verstärkt hervortreten, bestehen ventral und dorsal
auch Bullae. Minimale Parenchymverluste sind im CT deutlicher als im Thoraxbild.
132. Überdehnungsemphyseme bilden sich durch kompensatorische Ausdehnung der
Lunge nach Lappenresektionen.Das sogenannte "akute Emphysem" entsteht durch
Lungenüberblähung beim athmatischen Anfall (ventilwirksamer Schleimpfropf) oder
Fremdkörperaspiration mit Ventilwirkung. Es ist meist reversibel.
138. Eine wichtige Säule der Asthmatherapie ist vor allem das
Inhalieren mit kortisonhaltigen Sprays.
Aber nicht nur die medikamentöse Therapie ist von Bedeutung.
Bei Allergischem Asthma auch Cromoglicin Sprays.
Es gibt zum Beispiel auch Patientenschulungen, bei denen die
Patienten lernen, die Symptome der Krankheit besser
einschätzen zu können.
Wichtig ist auch die körperliche Fitness der Patienten und das
Erlernen von verschiedenen Atemtechniken.
Asthmatherapie:
139. Bronchiektasen sind Erweiterungen der Bronchien.
Bronchiektasen
Bronchiektasen sind irreversible Erweiterungen der Bronchien und
werden nach ihren Erscheinungsformen in zylindrische, variköse
und zystische Bronchiektasen eingeteilt.
Die pathologische Aufweitung der Bronchien hat ihre Ursache in
- Ziliendefekten (z.B. Kartagener-Syndrom),
- zystischer Fibrose (Mukoviszidose),
- Knorpelanlagestörungen (z.B. Bronchialatresie),
- Immunitätsdefekten,
- rheumatoider Arthritis
- Vernarbung nach Entzündung,
- Bronchuszerstörung durch Tumoren oder als Spätschaden durch
lokale Verätzung mit toxischen Dämpfen oder Magensaft.
140. Klinisch bestehen rezidivierende Infekte mit Husten, eitrigem Auswurf, evtl..
Hämoptysen und Fieber. Bei ausgedehnten Prozessen bestehen Belastungsdyspnoe
und Uhrglasnägel. Die Verdachtsdiagnose wird aufgrund der Klinik und des
Thoraxübersichtsbildes gestellt. Für die definitive Diagnostik wird die
Computertomographie herangezogen. Die invasive Bronchographie ist nicht mehr
üblich.
Bei akuter Pneumonie oder bei Asthma können Bronchien kurzzeitig (reversibel)
erweitert sein und zur fälschlichen Bronchiektasendiagnose verleiten.
1: axiale Anschnitte erweiterter Bronchien
mit begleitendem Gefäß.
2: longitudinale Anschnitte erweiterter
Bronchien. In dieser Darstellungsform sieht
man die irregulären Konturen der
deformierten Bronchien
3: Mischung aus erweiterten Bronchien und
punktförmigen Verdichtungen (durch
schleimgefüllte erweiterte Bronchien)
4: dicke kurzbandige, fingerförmige
Strukturen entstehen ebenfalls
durchschleimgefüllte Bronchiektasen
5: mikronoduläre Verdichtungen,
Formen der Bronchiektasen
141. Anteriores
Oberlappensegment
Ausweitung un
dnarbige Schrumpfung
im CT
Bronchiektasen. Thoraxübersicht.
Die Unterfelder sind aus
didaktischen Gründen selektiv
kontrastverstärkend elektronisch
nachbearbeitet worden. Dadurch
werden die linearen Strukturen
deutlicher. Rechts ist ein
"Schienenzeichen" erkennbar.
Darstellung von Bronchiektasen:
143. Zeichen von Bronchiektasen im Röntgenübersichtsbild:
verstärkte lokalisierte Lungenstrukturzeichnung (Sekretstau)
unscharfe Strukturzeichnung (peribronchiale Fibrose)
Bündelung der Lungenzeichnung (Bündelung der ektatischen
Bronchien durch narbige Schrumpfung des umgebenden
Lungenparenchyms) Schienenzeichen ("tramlines"; parallele
verdickte Wände eines Bronchus) zystische
Transparenzerhöhungen, evtl.. mit Flüssigkeitsspiegeln
kompensatorische Überblähung nicht betroffener Anteile der
gleichseitigen Lunge Wabenlunge ("destroyed lung") im
Spätstadium.
Zeichen im Computertomogramm (Dünnschicht, Hochauflösung; 20°
Kippung nach kranial stellt die Mittellappen- und Lingula-Bronchiektasen besser
dar): typische Siegelringform: dem dilatierten, luftgefüllten, oft aber auch durch
Schleim gefüllten Bronchus (Ring) liegt stets das begleitende Gefäß wie ein Siegel
an. Definitionsgemäß ist der Bronchus im Krankheitsfall größer als das Gefäß. DD:
erweiterte Lungenarterien bei pulmonaler Hypertonie, disseminierte
Einschmelzungshöhlen bei Langerhanszell-Histiozytosis X. Deshalb nicht auf
dieses Zeichen allein achten, sondern auch auf -
Bronchuswandverdickung
Bronchuslumen auch in der Peripherie erkennbar (normal nur bis 2/3 ihres Weges
vom Hilus bis zur Pleura, oder bis 3cm von der Pleura entfernt abzugrenzen)
Bündelung von bronchovaskulären Strukturen mit Abnahme des Lungenvolumens
bei bronchusparallelem Anschnitt: Schienenzeichen (cave: Doppelkonturen bei
Pulsationsartefakten) und verdickte Wandungen
Perlschnüre bei zystischen Bronchiektasen
Zylindrische Bronchiektasen
narbige Bronchiektasen
Nach Antibiose, maskierte Bronchiektasen
144. Weitere Formen von Bronchiektasen:
Bronchusbündelung:
Airtrapping
disseminiert
Traktionsatelektasen
Pseudotumor
145.
146. Vielen Dank für das
Interesse !
Quellen: H.W. Schmidt,Röntgendiagnostik, Lunge im
Netz,Wikipedia,Lungenfachärzte im Netz,
Springer und Thieme connect und weitere
w.geiler,Internist