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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Kapitalmarkt kompakt                                                             17. September 2012




                                                   Geldpolitik zieht
                                  Autoren:


               Christian Apelt, CFA
                                                          Dank der Hilfen von der EZB und den expansiven Maßnahmen der Federal Reserve steigt
       Telefon: 0 69/91 32-47 26
                                                           der Euro-Dollar-Kurs massiv. Dieser Kursanstieg dürfte sich fortsetzen, da die Proble-
                                                           me in der Währungsunion weniger akut erscheinen, hingegen die USA kritischer betrach-
                                                           tet werden.
                               Ulf Krauss
       Telefon: 0 69/91 32-47 28
                                                          Mit dem Beschluss unlimitierter Anleihekäufe verändert die EZB die Spielregeln am
                                                           Euro-Rentenmarkt und forciert den Gang in eine Haftungsunion. Die Kursrisiken deut-
          Markus Reinwand, CFA
                                                           scher Anleihen bleiben hoch.
       Telefon: 0 69/91 32-47 23

                                                          Geldpolitik und Bundesverfassungsgericht haben geliefert. Mit der Deeskalation der
                                                           Euro-Staatsschuldenkrise steigen die Risikotoleranz und damit die Nachfrage nach
              research@helaba.de
                                                           Aktien. Eine Wende bei den Frühindikatoren ist nun aber dringend geboten.


                              Redaktion:

                         Claudia Windt
                                                   Finanzmarktrückblick und -prognosen

                                                                            Veränderung seit ...            aktueller
                          Herausgeber:                                   Jahresultimo Vormonat               Stand*           Q3/2012       Q4/2012      Q1/2013
                                                                         (jeweils gg. Euro, %)          (jeweils gg. Euro)
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   US-Dollar                       -1,3          -6,1             1,31           1,30         1,35          1,40
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   Japanischer Yen                 -3,2          -4,7             103            101          105           110
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER                 Britisches Pfund                3,0           -2,9             0,81           0,81         0,84          0,87
         Neue Mainzer Str. 52-58                   Schweizer Franken               0,0           -1,3             1,22           1,20         1,20          1,25
        60311 Frankfurt am Main                                          (in Landeswährung, %)          (Index)

       Telefon: 0 69/91 32-20 24                   DAX                             25,7          5,3              7.412         7.400        7.500         7.300
       Telefax: 0 69/91 32-22 44
                                                   Euro Stoxx 50                   12,0          5,0              2.595         2.600        2.650         2.550
                                                   Dow Jones                       11,3          2,4             13.593        13.500        13.700       13.300
                                                   Nikkei 225                      8,3           0,0              9.159         9.100        9.400         9.000
                                                                         (in Bp)                        (in %)

                                                   3M Euribor                      -111          -8               0,25           0,30         0,30          0,40
        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt   3M USD Libor                    -20           -5               0,39           0,40         0,40          0,40
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
                                                   10j. Bundesanleihen             -12           21               1,71           1,70         1,90          2,00
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
                                                   10j. Pfandbriefe                -46           10               2,13           2,10         2,30          2,40
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   10j. US-Treasuries               -1            6               1,87           1,90         2,10          2,10
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                   * 14.09.2012                                                   Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-

     nen Angaben dienen der Information. Sie
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
Kapitalmarkt kompakt




  Christian Apelt, CFA          Devisen: Totgesagte leben länger

                                Die Notenbanker auf beiden Seiten des Atlantiks feuern aus allen Rohren. Dabei zeichnet sich ein
                                klarer Sieger ab: der Euro. Der Euro-Dollar-Kurs sprang zeitweise sogar über 1,31, nachdem er
                                noch vor weniger als zwei Monaten nur knapp über 1,20 notierte. Die Aussichten auf Anleihekäu-
                                fe seitens der EZB haben die Risikoprämien insbesondere für spanische und italienische Papiere
                                gedrückt. Die Gefahr eines Zerfalls der Währungsunion scheint damit zunächst gebannt. Das neue
                                Kaufprogramm der Federal Reserve hingegen schwächt tendenziell den US-Dollar.

                                In den USA wächst die Wirtschaft moderat. Der Bausektor belebt sich, der private Konsum stei-
                                gerte sich zuletzt. Die Stimmung bei den Unternehmen hingegen hat sich eingetrübt, ihre Investiti-
   Aggressive Fed-Politik
                                onen flauen ab. Auch nimmt die Beschäftigung nur schleppend zu. Die US-Notenbank ist mit dem
           trotz moderaten
                                Wachstum insgesamt unzufrieden und versucht mittels quantitativer Maßnahmen Impulse zu set-
                Wachstums
                                zen. Sie wird hypothekenbesicherte Anleihen (MBS) im Wert von 40 Mrd. US-Dollar pro Monat
                                ankaufen. Im Gegensatz zu früheren Programmen ist das jetzige zeitlich nicht limitiert. Die Fed
                                behält sich weitere Schritte vor, sollte sich wirtschaftliche Lage nicht verbessern. Die Bereitschaft
                                der US-Notenbank, trotz der keineswegs schlechten Konjunkturlage in den USA aktiv zu werden,
                                mahnt zur Vorsicht gegenüber dem Greenback. Im Zuge der vergangenen Kaufprogramme wertete
                                der US-Dollar allgemein ab. Zudem könnte vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen der Blick
                                verstärkt auf das hohe US-Haushaltsdefizit fallen bzw. die „fiskale Klippe“ (Auslaufen von Steu-
                                ersenkungen und automatische Ausgabenkürzungen) zum Jahreswechsel den Greenback belasten.

EZB senkt Risikoprämien in der Peripherie, Euro erholt sich                    Vergangene Fed-Kaufprogramme negativ für US-Dollar
USD.                                            Prozentpunkte, invertiert      Bio. USD.                                             Index




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                            Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Während die Fed bewusst ihre Geldbasis ausweitet, versucht die EZB die im Rahmen ihrer Anlei-
                                hekäufe geschöpfte Liquidität zu sterilisieren, d.h. über Gegengeschäfte wieder einzusammeln.
       Euro-Erholung unter
                                Damit würde sich die Euro-Geldbasis nicht verändern, wenngleich es unsicher ist, ob dies der EZB
       langfristigen Risiken
                                gelingt. Wichtiger für den Euro ist im derzeitigen Umfeld ohnehin, dass die Sorgen um die Wäh-
                                rungsunion weiter zurückgehen. Die EZB-Handlungen kaufen den Peripherie-Ländern vor allem
                                Zeit. Diese Staaten müssen ihre Reform- und Sparmaßnahmen trotzdem fortsetzen, wenn sie nicht
                                irgendwann vor den gleichen Problemen stehen wollen. So gibt es in den Krisenstaaten insgesamt
                                Fortschritte bezüglich der Haushaltssanierung und auch die Leistungsbilanzdefizite sinken. Die
                                Ziele sind aber noch nicht erreicht, so dass eine tragfähige Lösung der Euro-Schuldenkrise noch
                                nicht gewährleistet ist. Außerdem bergen die EZB-Käufe langfristige Inflationsrisiken. In den
                                nächsten Monaten dürfte die Euro-Erholung aber andauern, zumal der US-Dollar zur Schwäche
                                neigt. Spekulativ orientierte Investoren decken zurzeit ihre sehr hohen Euro-Verkaufspositionen
                                ein, weshalb der Euro recht zügig aufwertet. Diese Entwicklung hält vermutlich noch an, so dass
                                der Euro-Dollar-Kurs auf 1,35 oder sogar bis 1,40 klettern könnte. Auch gegenüber dem Briti-
                                schen Pfund und Japanischem Yen dürfte sich der Euro erholen. Sogar der Euro-Franken-Kurs
                                zeigt Lebenszeichen und könnte noch weiter ansteigen.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 17. September 2012· © Helaba                                           2
Kapitalmarkt kompakt




             Ulf Krauss          Renten: EZB erzwingt Renditeanpassung im Euroraum

                                 Mit dem Beschluss unbegrenzter Anleihekäufe verändert die EZB die Spielregeln am Euro-
                                 Rentenmarkt. Nachdem sich die Anleger nicht mehr in Staatspapiere der Krisenländer trauten,
                                 wird nun die EZB den hohen Refinanzierungsbedarf sichern. Wie groß der Einsatz der Notenbank
                                 letztlich sein wird ist jedoch offen. So könnten im Windschatten der Notenbank risikofreudigere
                                 Investoren durchaus wieder Engagement zeigen, immerhin locken relativ üppige Renditen. Erste
                                 Erfolge zeigen sich bereits. Die Rendite zehnjähriger spanischer Staatsanleihen ist seit Mitte Juli
                                 um zwei, die von italienischen Staatspapieren um eineinhalb Prozentpunkte gesunken. Der massi-
                                 ve Einsatz der EZB sichert einerseits den Fortbestand der Währungsgemeinschaft. Die EZB macht
                                 damit andererseits einen weiteren Schritt in Richtung Haftungsunion. Die Entwicklung zu einer
                                 Quasi-Schuldengemeinschaft hat auch das Bundesverfassungsgericht beschäftigt, das letztendlich
                                 jedoch grünes Licht für den Euro-Rettungsschirm gegeben hat. Bedingung ist jedoch, dass die
                                 Haftungsgrenze von 190 Mrd. Euro nur mit Zustimmung des Bundestages überschritten werden
                                 kann.

                                 Der „Doppelschlag“ hat zu einem spürbaren Kursrückgang bei deutschen Renten geführt: Die
                                 Rendite zehnjähriger Bunds ist in den letzten acht Wochen um rund einen halben Prozentpunkt
   Deutsche Staatsanlei-
                                 gestiegen: Eine weitere Zinssenkung ist vorerst nicht in Sicht, der sichere Hafen-Status verliert an
          hen unter Druck
                                 Bedeutung und die langfristigen Inflationserwartungen werden vermutlich weiter zunehmen. Die
                                 Teuerungsentwicklung im Euroraum verharrte zuletzt auf einem erhöhten Niveau. Im August stieg
                                 die Inflationsrate auf 2,6 % an und nistet sich damit über der psychologisch wichtigen 2 %-Marke
                                 seit nunmehr 20 Monaten ein. Was den Inflationsausblick angeht, sind die Verbraucher im Euro-
                                 raum nicht nur wegen der gestiegenen Benzinpreise skeptisch. Von einer breiten Entspannung an
                                 der Inflationsfront, wie es sich die EZB wünscht, kann bislang keine Rede sein. Wenn sich dann
                                 noch die Konjunkturzahlen im Euroraum verbessern, was nach den zahlreichen schwachen Daten
                                 insbesondere aus Südeuropa u. E. durchaus möglich ist, so könnte die Inflationsskepsis der Anle-
                                 ger ein kritisches Niveau erreichen.

Entspannung bei Krisenländer-Anleihen                                           Nullzinspolitik zeigt auch bei Langläufern Wirkung
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen, %                                           %

  8.00                                                               2.60           5.00                                                                                5.00
                                                Spanien                                                 Durchschnitt 10-jähriger Staatsanleihen Industrieländer*
  7.50                                                               2.40           4.50                                                                                4.50
                                                                                    4.00                                                                                4.00
  7.00                                                               2.20
                                                                                    3.50                                                                                3.50
  6.50                                                               2.00           3.00                                                                                3.00
  6.00                                                               1.80           2.50                                                                                2.50

  5.50                                                               1.60           2.00                                                                                2.00
                                                                                    1.50        Leitzins Durchschnitt Industrieländer*                                  1.50
  5.00                                                               1.40
                                                                                    1.00                                                                                1.00
  4.50                                                               1.20           0.50                                                                                0.50
                                        Deutschland (rechte Skala)
  4.00                                                               1.00              0                                                                                   0
         NOV DEZ JAN FEB MAR APR MAI         JUN JUL AUG SEP                               99    00   01   02    03   04   05    06      07   08   09   10   11    12


Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                            * USA, UK, Euroraum, Japan
                                                                                Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                 Mit dem monatlichen Erwerb besicherter Anleihen im Umfang von 40 Mrd. US-Dollar und der
                                 Ankündigung, den Leitzins bis Sommer 2015 nicht zu verändern, verstärkt die US-Notenbank
 Geldpolitik übt massiven
                                 ihren Einfluss auf den amerikanischen Anleihemarkt und stützt indirekt auch US-Staatsanleihen.
  Einfluss auf Renten aus
                                 Der Anlagenotstand vieler Investoren und Kapitalsammelstellen wird dadurch noch größer. Das
                                 Thema „Financial Repression“, der Schuldenabbau auf den Schultern der Sparer, gewinnt weiter
                                 an Brisanz. Die Geldpolitik in den USA aber auch in Europa hat zuletzt immer extremere Formen
                                 angenommen. Ein zyklisches Auf und Ab wird es in diesem Niedrigzinsumfeld zwar weiterhin
                                 geben, die Renditeausschläge dürften jedoch geringer als in der Vergangenheit ausfallen. Die Per-
                                 spektiven für deutsche Renten sind gleichwohl nicht besonders rosig.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 17. September 2012· © Helaba                                                                                3
Kapitalmarkt kompakt




Markus Reinwand, CFA             Aktien: Erleichterungsrally

                                 Der September wird seinem Ruf als Angstmonat zumindest bislang nicht gerecht. Mögliche Stol-
                                 persteine, die bei vielen Anlegern noch für Zurückhaltung gesorgt hatten, wurden zuletzt aus dem
   Wichtige Stolpersteine
                                 Weg geräumt: Die EZB hat ihre Pläne für ein unbegrenztes Ankaufprogramm von Staatsanleihen
   aus dem Weg geräumt
                                 aus Euro-Problemländern konkretisiert. Das Bundesverfassungsgericht gab grünes Licht für den
                                 ESM. Damit ist die akute Gefahr eines von vielen Marktteilnehmern befürchteten Ausein-
                                 anderbrechens der Währungsunion erst einmal gebannt. Zudem sorgt auch die US-Notenbank mit
                                 einer neuerlichen Runde quantitativer Lockerungsmaßnahmen (QE 3) für zusätzliche Liquiditäts-
                                 impulse. An den Aktienmärkten wurde all dies mit großer Erleichterung aufgenommen. Die inter-
                                 national führenden Indizes konnten im September zwischen rund 4 % (USA) und knapp 10 %
                                 (Italien, Spanien) zulegen und damit zum Teil wichtige technische Widerstände überwinden. Ste-
                                 hen damit alle Börsenampeln auf Grün?

Leicht positives Gesamtbild …                                                   … Wende bei den Frühindikatoren aber dringend geboten
                                                                                Index                                                               Index

                                                                                1600                                                                   65
          Aktiendeterminanten                  Kurswirkung                                             J.P. Morgan globaler Einkauf smanagerindex
                                                                                1500                         verarb. Gewerbe (rechte Skala)            60
          Stabilität Finanzsystem                       0/+                     1400
                                                                                1300                                                                   55
          Konjunkturerwartungen                         -/0
                                                                                1200
                                                                                                                                                       50
          Gewinnerwartungen                             -/0                     1100
          Bewertung                                     +                                                                                              45
                                                                                1000
                                                                                 900                                      MSCI Aktien Welt
          Liqudität                                     +                                                                   (linke Skala)              40
                                                                                 800
          Marktpsychologie                              0/+                                                                                            35
                                                                                 700
          Gesamturteil                                  0/+                      600                                                                   30
                                                                                       08         09              10            11           12

Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research                                         Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                 Betrachtet man die wichtigsten Aktienmarktdeterminanten, zeigt sich nach den jüngsten Entwick-
                                 lungen ein per Saldo leicht positives, wenn auch noch gemischtes Bild: Die Geldpolitik hat gelie-
                                 fert. Mit den Plänen der EZB, Euro-Staatsanleihen anzukaufen, bilden sich die Sorgen um die
                                 Stabilität des Finanzsystems zurück. Dies wirkt sich positiv auf die Risikotoleranz der Marktteil-
                                 nehmer aus. Anleger schichten Safe Haven-Gelder in Aktien um. Angesichts insgesamt verhalte-
                                 ner Aktienquoten könnte sich dieser Prozess durchaus noch fortsetzen. Zu gewisser Vorsicht mit
                                 Blick auf die kurzfristige Kursentwicklung mahnt aber die inzwischen wieder sehr niedrige impli-
                                 zite Aktienvolatilität, die in den USA mit 14 % zuletzt den unteren Rand der seit Ausbruch der
                                 Finanzkrise bestehenden Spanne erreicht hat. Bislang setzten in diesem Bereich häufig Gewinn-
                                 mitnahmen ein. Die moderate Bewertung von Dividendentiteln bietet jedoch eine fundamentale
                                 Stütze für die Notierungen. Bislang fehlt allerdings eine Wachstumsperspektive: Die meisten der
                                 weltweit wichtigsten Frühindikatoren tendieren noch Richtung Süden, auch wenn die Abwärtsdy-
                                 namik inzwischen nachlässt. Ähnliches gilt für die Gewinnschätzungen für das laufende und das
                                 kommende Geschäftsjahr, die per Saldo noch nach unten korrigiert werden.

                                 Aufgrund der sich abzeichnenden Deeskalation der Euro-Staatsschuldenkrise und zusätzlicher
                                 expansiver Maßnahmen auch durch die US-Notenbank besteht unseres Erachtens noch moderates
 Vorerst überschaubares
                                 Kurspotenzial bei Aktien. Der größte Teil der Erleichterungsrally dürfte bereits absolviert sein. Für
            Kurspotenzial
                                 eine weitere dynamische Erholungswelle an den Aktienmärkten ist es notwendig, dass sowohl die
                                 konjunkturellen Frühindikatoren als auch die Gewinnerwartungen bald eine klare Wende zum
                                 Positiven verzeichnen. Andernfalls droht eine Kurskorrektur an den Aktienmärkten. Angesichts
                                 der noch fragil wirkenden Konjunkturperspektiven empfiehlt es sich gegenwärtig nicht, sich bei
                                 Aktien zu exponieren. 




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 17. September 2012· © Helaba                                                             4

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Kapitalmarkt kompakt 17. September 2012 Geldpolitik zieht Autoren: Christian Apelt, CFA  Dank der Hilfen von der EZB und den expansiven Maßnahmen der Federal Reserve steigt Telefon: 0 69/91 32-47 26 der Euro-Dollar-Kurs massiv. Dieser Kursanstieg dürfte sich fortsetzen, da die Proble- me in der Währungsunion weniger akut erscheinen, hingegen die USA kritischer betrach- tet werden. Ulf Krauss Telefon: 0 69/91 32-47 28  Mit dem Beschluss unlimitierter Anleihekäufe verändert die EZB die Spielregeln am Euro-Rentenmarkt und forciert den Gang in eine Haftungsunion. Die Kursrisiken deut- Markus Reinwand, CFA scher Anleihen bleiben hoch. Telefon: 0 69/91 32-47 23  Geldpolitik und Bundesverfassungsgericht haben geliefert. Mit der Deeskalation der Euro-Staatsschuldenkrise steigen die Risikotoleranz und damit die Nachfrage nach research@helaba.de Aktien. Eine Wende bei den Frühindikatoren ist nun aber dringend geboten. Redaktion: Claudia Windt Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit ... aktueller Herausgeber: Jahresultimo Vormonat Stand* Q3/2012 Q4/2012 Q1/2013 (jeweils gg. Euro, %) (jeweils gg. Euro) Dr. Gertrud R. Traud US-Dollar -1,3 -6,1 1,31 1,30 1,35 1,40 Chefvolkswirt/Leitung Research Japanischer Yen -3,2 -4,7 103 101 105 110 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Britisches Pfund 3,0 -2,9 0,81 0,81 0,84 0,87 Neue Mainzer Str. 52-58 Schweizer Franken 0,0 -1,3 1,22 1,20 1,20 1,25 60311 Frankfurt am Main (in Landeswährung, %) (Index) Telefon: 0 69/91 32-20 24 DAX 25,7 5,3 7.412 7.400 7.500 7.300 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Euro Stoxx 50 12,0 5,0 2.595 2.600 2.650 2.550 Dow Jones 11,3 2,4 13.593 13.500 13.700 13.300 Nikkei 225 8,3 0,0 9.159 9.100 9.400 9.000 (in Bp) (in %) 3M Euribor -111 -8 0,25 0,30 0,30 0,40 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt 3M USD Libor -20 -5 0,39 0,40 0,40 0,40 bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu 10j. Bundesanleihen -12 21 1,71 1,70 1,90 2,00 den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- 10j. Pfandbriefe -46 10 2,13 2,10 2,30 2,40 verhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für 10j. US-Treasuries -1 6 1,87 1,90 2,10 2,10 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- * 14.09.2012 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
  • 2. Kapitalmarkt kompakt Christian Apelt, CFA Devisen: Totgesagte leben länger Die Notenbanker auf beiden Seiten des Atlantiks feuern aus allen Rohren. Dabei zeichnet sich ein klarer Sieger ab: der Euro. Der Euro-Dollar-Kurs sprang zeitweise sogar über 1,31, nachdem er noch vor weniger als zwei Monaten nur knapp über 1,20 notierte. Die Aussichten auf Anleihekäu- fe seitens der EZB haben die Risikoprämien insbesondere für spanische und italienische Papiere gedrückt. Die Gefahr eines Zerfalls der Währungsunion scheint damit zunächst gebannt. Das neue Kaufprogramm der Federal Reserve hingegen schwächt tendenziell den US-Dollar. In den USA wächst die Wirtschaft moderat. Der Bausektor belebt sich, der private Konsum stei- gerte sich zuletzt. Die Stimmung bei den Unternehmen hingegen hat sich eingetrübt, ihre Investiti- Aggressive Fed-Politik onen flauen ab. Auch nimmt die Beschäftigung nur schleppend zu. Die US-Notenbank ist mit dem trotz moderaten Wachstum insgesamt unzufrieden und versucht mittels quantitativer Maßnahmen Impulse zu set- Wachstums zen. Sie wird hypothekenbesicherte Anleihen (MBS) im Wert von 40 Mrd. US-Dollar pro Monat ankaufen. Im Gegensatz zu früheren Programmen ist das jetzige zeitlich nicht limitiert. Die Fed behält sich weitere Schritte vor, sollte sich wirtschaftliche Lage nicht verbessern. Die Bereitschaft der US-Notenbank, trotz der keineswegs schlechten Konjunkturlage in den USA aktiv zu werden, mahnt zur Vorsicht gegenüber dem Greenback. Im Zuge der vergangenen Kaufprogramme wertete der US-Dollar allgemein ab. Zudem könnte vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen der Blick verstärkt auf das hohe US-Haushaltsdefizit fallen bzw. die „fiskale Klippe“ (Auslaufen von Steu- ersenkungen und automatische Ausgabenkürzungen) zum Jahreswechsel den Greenback belasten. EZB senkt Risikoprämien in der Peripherie, Euro erholt sich Vergangene Fed-Kaufprogramme negativ für US-Dollar USD. Prozentpunkte, invertiert Bio. USD. Index Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Während die Fed bewusst ihre Geldbasis ausweitet, versucht die EZB die im Rahmen ihrer Anlei- hekäufe geschöpfte Liquidität zu sterilisieren, d.h. über Gegengeschäfte wieder einzusammeln. Euro-Erholung unter Damit würde sich die Euro-Geldbasis nicht verändern, wenngleich es unsicher ist, ob dies der EZB langfristigen Risiken gelingt. Wichtiger für den Euro ist im derzeitigen Umfeld ohnehin, dass die Sorgen um die Wäh- rungsunion weiter zurückgehen. Die EZB-Handlungen kaufen den Peripherie-Ländern vor allem Zeit. Diese Staaten müssen ihre Reform- und Sparmaßnahmen trotzdem fortsetzen, wenn sie nicht irgendwann vor den gleichen Problemen stehen wollen. So gibt es in den Krisenstaaten insgesamt Fortschritte bezüglich der Haushaltssanierung und auch die Leistungsbilanzdefizite sinken. Die Ziele sind aber noch nicht erreicht, so dass eine tragfähige Lösung der Euro-Schuldenkrise noch nicht gewährleistet ist. Außerdem bergen die EZB-Käufe langfristige Inflationsrisiken. In den nächsten Monaten dürfte die Euro-Erholung aber andauern, zumal der US-Dollar zur Schwäche neigt. Spekulativ orientierte Investoren decken zurzeit ihre sehr hohen Euro-Verkaufspositionen ein, weshalb der Euro recht zügig aufwertet. Diese Entwicklung hält vermutlich noch an, so dass der Euro-Dollar-Kurs auf 1,35 oder sogar bis 1,40 klettern könnte. Auch gegenüber dem Briti- schen Pfund und Japanischem Yen dürfte sich der Euro erholen. Sogar der Euro-Franken-Kurs zeigt Lebenszeichen und könnte noch weiter ansteigen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 17. September 2012· © Helaba 2
  • 3. Kapitalmarkt kompakt Ulf Krauss Renten: EZB erzwingt Renditeanpassung im Euroraum Mit dem Beschluss unbegrenzter Anleihekäufe verändert die EZB die Spielregeln am Euro- Rentenmarkt. Nachdem sich die Anleger nicht mehr in Staatspapiere der Krisenländer trauten, wird nun die EZB den hohen Refinanzierungsbedarf sichern. Wie groß der Einsatz der Notenbank letztlich sein wird ist jedoch offen. So könnten im Windschatten der Notenbank risikofreudigere Investoren durchaus wieder Engagement zeigen, immerhin locken relativ üppige Renditen. Erste Erfolge zeigen sich bereits. Die Rendite zehnjähriger spanischer Staatsanleihen ist seit Mitte Juli um zwei, die von italienischen Staatspapieren um eineinhalb Prozentpunkte gesunken. Der massi- ve Einsatz der EZB sichert einerseits den Fortbestand der Währungsgemeinschaft. Die EZB macht damit andererseits einen weiteren Schritt in Richtung Haftungsunion. Die Entwicklung zu einer Quasi-Schuldengemeinschaft hat auch das Bundesverfassungsgericht beschäftigt, das letztendlich jedoch grünes Licht für den Euro-Rettungsschirm gegeben hat. Bedingung ist jedoch, dass die Haftungsgrenze von 190 Mrd. Euro nur mit Zustimmung des Bundestages überschritten werden kann. Der „Doppelschlag“ hat zu einem spürbaren Kursrückgang bei deutschen Renten geführt: Die Rendite zehnjähriger Bunds ist in den letzten acht Wochen um rund einen halben Prozentpunkt Deutsche Staatsanlei- gestiegen: Eine weitere Zinssenkung ist vorerst nicht in Sicht, der sichere Hafen-Status verliert an hen unter Druck Bedeutung und die langfristigen Inflationserwartungen werden vermutlich weiter zunehmen. Die Teuerungsentwicklung im Euroraum verharrte zuletzt auf einem erhöhten Niveau. Im August stieg die Inflationsrate auf 2,6 % an und nistet sich damit über der psychologisch wichtigen 2 %-Marke seit nunmehr 20 Monaten ein. Was den Inflationsausblick angeht, sind die Verbraucher im Euro- raum nicht nur wegen der gestiegenen Benzinpreise skeptisch. Von einer breiten Entspannung an der Inflationsfront, wie es sich die EZB wünscht, kann bislang keine Rede sein. Wenn sich dann noch die Konjunkturzahlen im Euroraum verbessern, was nach den zahlreichen schwachen Daten insbesondere aus Südeuropa u. E. durchaus möglich ist, so könnte die Inflationsskepsis der Anle- ger ein kritisches Niveau erreichen. Entspannung bei Krisenländer-Anleihen Nullzinspolitik zeigt auch bei Langläufern Wirkung Rendite 10-jähriger Staatsanleihen, % % 8.00 2.60 5.00 5.00 Spanien Durchschnitt 10-jähriger Staatsanleihen Industrieländer* 7.50 2.40 4.50 4.50 4.00 4.00 7.00 2.20 3.50 3.50 6.50 2.00 3.00 3.00 6.00 1.80 2.50 2.50 5.50 1.60 2.00 2.00 1.50 Leitzins Durchschnitt Industrieländer* 1.50 5.00 1.40 1.00 1.00 4.50 1.20 0.50 0.50 Deutschland (rechte Skala) 4.00 1.00 0 0 NOV DEZ JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEP 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research * USA, UK, Euroraum, Japan Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Mit dem monatlichen Erwerb besicherter Anleihen im Umfang von 40 Mrd. US-Dollar und der Ankündigung, den Leitzins bis Sommer 2015 nicht zu verändern, verstärkt die US-Notenbank Geldpolitik übt massiven ihren Einfluss auf den amerikanischen Anleihemarkt und stützt indirekt auch US-Staatsanleihen. Einfluss auf Renten aus Der Anlagenotstand vieler Investoren und Kapitalsammelstellen wird dadurch noch größer. Das Thema „Financial Repression“, der Schuldenabbau auf den Schultern der Sparer, gewinnt weiter an Brisanz. Die Geldpolitik in den USA aber auch in Europa hat zuletzt immer extremere Formen angenommen. Ein zyklisches Auf und Ab wird es in diesem Niedrigzinsumfeld zwar weiterhin geben, die Renditeausschläge dürften jedoch geringer als in der Vergangenheit ausfallen. Die Per- spektiven für deutsche Renten sind gleichwohl nicht besonders rosig. Helaba Volkswirtschaft/Research · 17. September 2012· © Helaba 3
  • 4. Kapitalmarkt kompakt Markus Reinwand, CFA Aktien: Erleichterungsrally Der September wird seinem Ruf als Angstmonat zumindest bislang nicht gerecht. Mögliche Stol- persteine, die bei vielen Anlegern noch für Zurückhaltung gesorgt hatten, wurden zuletzt aus dem Wichtige Stolpersteine Weg geräumt: Die EZB hat ihre Pläne für ein unbegrenztes Ankaufprogramm von Staatsanleihen aus dem Weg geräumt aus Euro-Problemländern konkretisiert. Das Bundesverfassungsgericht gab grünes Licht für den ESM. Damit ist die akute Gefahr eines von vielen Marktteilnehmern befürchteten Ausein- anderbrechens der Währungsunion erst einmal gebannt. Zudem sorgt auch die US-Notenbank mit einer neuerlichen Runde quantitativer Lockerungsmaßnahmen (QE 3) für zusätzliche Liquiditäts- impulse. An den Aktienmärkten wurde all dies mit großer Erleichterung aufgenommen. Die inter- national führenden Indizes konnten im September zwischen rund 4 % (USA) und knapp 10 % (Italien, Spanien) zulegen und damit zum Teil wichtige technische Widerstände überwinden. Ste- hen damit alle Börsenampeln auf Grün? Leicht positives Gesamtbild … … Wende bei den Frühindikatoren aber dringend geboten Index Index 1600 65 Aktiendeterminanten Kurswirkung J.P. Morgan globaler Einkauf smanagerindex 1500 verarb. Gewerbe (rechte Skala) 60 Stabilität Finanzsystem 0/+ 1400 1300 55 Konjunkturerwartungen -/0 1200 50 Gewinnerwartungen -/0 1100 Bewertung + 45 1000 900 MSCI Aktien Welt Liqudität + (linke Skala) 40 800 Marktpsychologie 0/+ 35 700 Gesamturteil 0/+ 600 30 08 09 10 11 12 Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Betrachtet man die wichtigsten Aktienmarktdeterminanten, zeigt sich nach den jüngsten Entwick- lungen ein per Saldo leicht positives, wenn auch noch gemischtes Bild: Die Geldpolitik hat gelie- fert. Mit den Plänen der EZB, Euro-Staatsanleihen anzukaufen, bilden sich die Sorgen um die Stabilität des Finanzsystems zurück. Dies wirkt sich positiv auf die Risikotoleranz der Marktteil- nehmer aus. Anleger schichten Safe Haven-Gelder in Aktien um. Angesichts insgesamt verhalte- ner Aktienquoten könnte sich dieser Prozess durchaus noch fortsetzen. Zu gewisser Vorsicht mit Blick auf die kurzfristige Kursentwicklung mahnt aber die inzwischen wieder sehr niedrige impli- zite Aktienvolatilität, die in den USA mit 14 % zuletzt den unteren Rand der seit Ausbruch der Finanzkrise bestehenden Spanne erreicht hat. Bislang setzten in diesem Bereich häufig Gewinn- mitnahmen ein. Die moderate Bewertung von Dividendentiteln bietet jedoch eine fundamentale Stütze für die Notierungen. Bislang fehlt allerdings eine Wachstumsperspektive: Die meisten der weltweit wichtigsten Frühindikatoren tendieren noch Richtung Süden, auch wenn die Abwärtsdy- namik inzwischen nachlässt. Ähnliches gilt für die Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr, die per Saldo noch nach unten korrigiert werden. Aufgrund der sich abzeichnenden Deeskalation der Euro-Staatsschuldenkrise und zusätzlicher expansiver Maßnahmen auch durch die US-Notenbank besteht unseres Erachtens noch moderates Vorerst überschaubares Kurspotenzial bei Aktien. Der größte Teil der Erleichterungsrally dürfte bereits absolviert sein. Für Kurspotenzial eine weitere dynamische Erholungswelle an den Aktienmärkten ist es notwendig, dass sowohl die konjunkturellen Frühindikatoren als auch die Gewinnerwartungen bald eine klare Wende zum Positiven verzeichnen. Andernfalls droht eine Kurskorrektur an den Aktienmärkten. Angesichts der noch fragil wirkenden Konjunkturperspektiven empfiehlt es sich gegenwärtig nicht, sich bei Aktien zu exponieren.  Helaba Volkswirtschaft/Research · 17. September 2012· © Helaba 4