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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Kapitalmarkt kompakt                                                                    8. Februar 2012




                                                   Ampeln auf Grün
                                  Autoren:


               Christian Apelt, CFA
                                                          Der Euro erholte sich gegenüber dem US-Dollar vom vorherigen Kursrutsch. Die Schul-
       Telefon: 0 69/91 32-47 26
                                                           denkrise entspannt sich, die EZB steht somit weniger unter Zugzwang. Deshalb wird der
                                                           Euro-Dollar-Kurs weiter ansteigen.

                               Ulf Krauss
                                                          Der Plan der EZB mit massiven Liquiditätsspritzen einen Käuferstreik an den Renten-
       Telefon: 0 69/91 32-47 28
                                                           märkten abzuwenden, ist aufgegangen. Allerdings zum Preis steigender langfristiger In-
                                                           flationserwartungen. Deutsche Renten werden auch aus diesem Grund im Jahresverlauf
          Markus Reinwand, CFA
                                                           2012 anfällig bleiben.
       Telefon: 0 69/91 32-47 23

                                                          Nach einem überdurchschnittlich starken Januar dreht die Stimmung zugunsten von
                                                           Aktien. Schließlich haben sich niedrige Zinsen und gleichzeitig nach oben drehende
              research@helaba.de
                                                           Frühindikatoren meist als Turbo für Dividendentitel erwiesen.


                              Redaktion:

                         Claudia Windt
                                                   Finanzmarktrückblick und -prognosen

                          Herausgeber:                                      Veränderung seit ...            aktueller
               Dr. Gertrud R. Traud                                      Jahresultimo Vormonat               Stand*           Q1/2012       Q2/2012      Q3/2012
                                                                         (jeweils gg. Euro, %)          (jeweils gg. Euro)
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   US-Dollar                       -2,3          -3,6             1,33           1,30         1,35          1,40
Landesbank Hessen-Thüringen
                                                   Japanischer Yen                 -2,1          -3,5             102            102          106           112
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58                   Britisches Pfund                -0,1          -1,1             0,83           0,85         0,87          0,88
        60311 Frankfurt am Main                    Schweizer Franken               0,6           0,3              1,21           1,20         1,25          1,25
       Telefon: 0 69/91 32-20 24                                         (in Landeswährung, %)          (Index)

       Telefax: 0 69/91 32-22 44                   DAX                             14,5          9,6              6.754         6.600        6.800         7.000
                                                   Euro Stoxx 50                   8,5           7,1              2.514         2.550        2.650         2.700
                                                   Dow Jones                       5,4           3,3             12.878        12.900        13.200       13.400
                                                   Nikkei 225                      5,5           5,9              8.918         9.100        9.500         9.700
                                                                         (in Bp)                        (in %)


        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
                                                   3M Euribor                      -27           -18              1,09           1,10         1,10          1,10
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich
                                                   3M USD Libor                     -6           -6               0,52           0,40         0,40          0,40
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-        10j. Bundesanleihen             13             8               1,96           1,90         2,30          2,50
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für
                                                   10j. Pfandbriefe                 3             4               2,62           2,80         3,00          3,20
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-    10j. US-Treasuries              10             1               1,97           2,00         2,40          2,60
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
                                                   * 07.02.2012                                                   Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
     nen Angaben dienen der Information. Sie
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
Kapitalmarkt kompakt




  Christian Apelt, CFA          Devisen: Euro klettert aus dem Tal

                                Der Euro hat sich stabilisiert. Nachdem der Euro-Dollar-Kurs noch im Januar bis auf 1,26 fiel,
                                stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung über 1,32 US-Dollar. Eine Entspannung der europäi-
                                schen Schuldenkrise, die sich in sinkenden Risikoaufschlägen auf die Peripherieanleihen wider-
                                spiegelt, half dem Euro. Zusätzlich überraschten einige Konjunkturdaten aus der Eurozone positiv.
                                Insgesamt steigt die Risikoneigung an den Finanzmärkten, so dass Schwellenländer- und Roh-
                                stoffwährungen sogar deutlich stärker als der Euro zulegen konnten.

                                In den USA überzeugten die Konjunkturdaten in den letzten Wochen. Im Schlussquartal 2011
                                wuchs das Bruttoinlandsprodukt annualisiert um 2,8 %. Im Januar nahm die Beschäftigung deut-
 Stärkere US-Konjunktur
                                lich zu, die Arbeitslosenquote rutschte auf den niedrigsten Wert seit fast drei Jahren. Auch die
        lässt die Fed kalt
                                Stimmung bei den Unternehmen verbesserte sich weiter. All dies hilft dem US-Dollar aber nur
                                bedingt. Häufig entscheidet über die Entwicklung einer Währung nicht, wie die Konjunktur ver-
                                läuft, sondern wie die Zentralbank auf diese Entwicklung reagiert. Die Federal Reserve antwortet
                                auf das höhere Wachstum nicht mit einer restriktiveren Geldpolitik, sondern ganz im Gegenteil.
                                Sie kündigte an, ihren Niedrigzins bis weit ins Jahr 2014 hinein zu belassen. Die freundlichere US-
                                Konjunktur beflügelt den Greenback lediglich insofern, als dass die Neuauflage eines Fed-Kauf-
                                programms unwahrscheinlicher wird. Aus eigener Kraft wird der US-Dollar kaum aufwerten kön-
                                nen.

US-Dollar wieder auf dem absteigenden Ast                                       Geldbasis belastet den Euro weniger
US-$                                                               Index        Verhältnis der Geldbasis US-Dollar vs. Euro           US-$




Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                             Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                Ganz anders sieht die Situation beim Euro aus. Sinkende Rezessionsrisiken setzen die EZB weni-
                                ger unter Zugzwang. Die Notenbank kann vermutlich ihren Leitzins auf dem Niveau von 1,0 %
       Handlungsdruck auf
                                halten. Ohnehin erweist sich die Liquiditätspolitik der EZB als das geeignetere Instrument zur
           EZB lässt nach
                                Krisenbewältigung. Die Liquidität aus dem Drei-Jahres-Tender vor Weihnachten belastete zwar
                                zunächst den Euro, stärkte aber schließlich die angeschlagenen Peripherie-Anleihen und den Fi-
                                nanzsektor insgesamt. Mit wachsendem Vertrauen benötigen die Geschäftsbanken weniger Mittel
                                von der Zentralbank, dadurch kann die Geldbasis wieder schrumpfen. Davon profitiert auch der
                                Euro. Da die EZB Ende Februar noch einen weiteren Drei-Jahres-Tender ausgeben wird, ist das
                                Kurspotenzial des Euro vorerst noch begrenzt. Zudem bestehen noch politische Risiken im Zuge
                                der Schuldenkrise, auch wenn dank neuer Regierungen in den wichtigsten Krisenländern – Italien
                                und Spanien – der Kurs in Richtung Reformen und Haushaltskonsolidierung erfolgreich einge-
                                schlagen worden ist. Dank Liquidität und politischer Fortschritte wird die Krise zumindest vorerst
                                wohl weiter nachlassen. Davon wird der Euro begünstigt, zumal etliche spekulativ orientierte In-
                                vestoren ihre Verkaufspositionen noch eindecken müssen. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte im Jahres-
                                verlauf in Richtung 1,40 ansteigen. Auch gegenüber Japanischen Yen und Britischem Pfund wird
                                die Gemeinschaftswährung vermutlich zulegen können. Für den Euro-Franken-Kurs gilt das Min-
                                destkurziel von 1,20 der Schweizer Notenbank zunächst weiter.




                                Helaba Volkswirtschaft/Research · 8. Februar 2012· © Helaba                                              2
Kapitalmarkt kompakt




                Ulf Krauss         Renten: Krise unter Kontrolle?

                                   Die Befürchtungen eines Käuferstreiks am Euro-Anleihemarkt sind nicht eingetreten. Dank üppi-
                                   ger Liquiditätsspritzen der EZB sowie fehlender Anlagealternativen griffen die Investoren bei den
                   Sinkende
                                   Auktionen zu Jahresbeginn beherzt zu. Vor allem spanische Papiere konnten ihre Renditen gegen-
          Risikoaufschläge
                                   über den Höchstständen im November praktisch halbieren. Die aktuellen Kapitalkosten bei fünf-
                                   jährigen Staatsanleihen liegen mit 3,8 % wieder in Nähe des langjährigen Durchschnittszinses, so
                                   dass eine Refinanzierung auf einem akzeptablen Niveau möglich ist. Auch Italien hat die Vertrau-
                                   ensbasis durch seine Spar- Reformanstrengungen gefestigt. Es verdichten sich somit die Anzei-
                                   chen, dass der Zenit der Euro-Schuldenkrise inzwischen überschritten wurde.

                                   Der neue EZB-Notenbankpräsident Mario Draghi – ob der jüngsten Krisenerfolge bereits mit dem
                                   Beinahmen „Super Mario“ versehen – setzt auf einen angelsächsisch geprägten Stil der Geldpoli-
  Gestiegene Inflations-
                                   tik. Mit dem Nacheifern der quantitativen Maßnahmen der US-Notenbank könnte allerdings die
         erwartungen durch
                                   geldpolitische Orientierung, nämlich das vorrangige Ziel der Preisniveaustabilität, auf der Strecke
         lockere Geldpolitik
                                   bleiben. Ein Blick auf die jüngste Entwicklung der Inflationserwartungen an den Anleihemärkten
                                   zeigt jedenfalls einen deutlichen Anstieg seit November. Dies dürfte nicht nur mit den seit Dezem-
                                   ber um etwa 10 % gestiegenen Rohölnotierungen zu tun haben. Auch die Werte der Verbraucher-
                                   umfrage zur Teuerungsentwicklung im Euroraum blieben trotz wachsender Rezessionsängste
                                   zuletzt auf einem sehr hohen Stand. Noch vor wenigen Jahren wäre ein solches Umfrageergebnis
                                   mit einem Leitzinsniveau von über 4 % einhergegangen. Aber bekanntermaßen ist auch die Welt
                                   der Zentralbanker seit Lehman-Pleite und Euro-Schuldenkrise aus den Fugen geraten. Zum Glück
                                   ist mit einem spürbaren Inflationsanstieg angesichts stagnierendem Geldmengenwachstums und
                                   moderater Lohnsteigerungen in Europa zumindest auf mittlere Sicht nicht zu rechnen. Allerdings
                                   könnte die EZB den Inflationsskeptikern etwas Wind aus den Segeln nehmen, wenn sie sich nicht
                                   dem Nullzinsniveau der US-Notenbank annähert und die 1 %-Marke in diesem Jahr hält.

Renditen im Euroraum nähern sich wieder an                                         Verbraucher erwarten Teuerungsanstieg
Renditen 5jähriger Staatsanleihen, %                                               Saldo, Verbrauchererwartungen auf Sicht von 12 Monaten                           %

     8                                                                       8          40                                                                               5.00
                                                                                                                                            Inflationserwartungen        4.50
     7                                                                       7
                                                                                        30
     6                                                                       6                                                                                           4.00
                                                                                        20                                                                               3.50
     5                                                                       5
                                                           Italien                                                                                                       3.00
     4                                                     Spanien           4          10
                                                                                                                                                                         2.50
     3                                                                       3
                                                                                         0                                                                               2.00
                                                           Belgien
     2                                                                       2                         Euro-Leitzins (rechte Skala)                                      1.50
                                                           Frankreich
                                                                                       -10
     1                                                     Deutschland       1                                                                                           1.00
     0                                                                       0         -20                                                                               0.50
          F    M   A   M   J   J   A   S   O   N   D   J   F    M        A                   99   00   01   02    03   04   05    06   07    08   09   10    11     12


Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                   Die Sorgen vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion dürften im Jahresverlauf weiter
                                   schwinden. Einen wichtigen Zwischenschritt wird vermutlich der Schuldenschnitt Griechenlands
              Gegenwind bei        darstellen. Damit könnte sich der Euroraum von einem schwelenden Krisenherd abkoppeln. Portu-
           Bundesanleihen          gal, das derzeit von den Anlegern kritisch gesehen wird, dürfte hingegen von der Währungsge-
                                   meinschaft getragen werden, zumal hier die Reformbereitschaft ausreichend vorhanden scheint.
                                   Besitzer deutscher Staatsanleihen müssen vor allem die Einführung von Eurobonds fürchten. Die-
                                   ses Thema könnte spätestens bei einem Machtwechsel in Frankreich Anfang Mai wieder auf die
                                   Agenda kommen. Auch die zuletzt verbesserten Konjunkturaussichten dürften im Zusammenwir-
                                   ken mit steigenden Rohstoffpreisen zu höheren Renditen hierzulande führen. Anleger sollten daher
                                   lange Laufzeiten weiterhin meiden.




                                   Helaba Volkswirtschaft/Research · 8. Februar 2012· © Helaba                                                                                  3
Kapitalmarkt kompakt




Markus Reinwand, CFA                   Aktien: Weiter Aufwärts

                                       Die international führenden Aktienbarometer – allen voran wichtige Emerging Market-Indizes und
                                       der DAX – haben ihre Kursgewinne in den letzen Wochen ausgebaut. Damit ergibt sich eine über-
                                       durchschnittlich positive Januar-Performance. Nach den zum Teil deutlichen Kursverlusten des
                                       vergangenen Jahres ist dies eine gute Voraussetzung dafür, dass Anleger neue Zuversicht schöpfen
                                       und zu einer offensiveren Ausrichtung ihrer Portfolios bereit sind. Immerhin hat sich ein starker
                                       Januar in der Vergangenheit schon häufig als Vorbote für weiter steigende Aktiennotierungen
                                       erwiesen.

                                       Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist eine Reihe fundamentaler und marktpsycho-
                                       logischer Faktoren. So erhärten sich die Anzeichen dafür, dass die Konjunkturstimmung auch in
    Konjunkturstimmung                 Europa ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen hat. Immerhin fiel die Mehrzahl der Wirtschaftsdaten
             hellt sich auf            zuletzt auch diesseits des Atlantiks besser aus als erwartet. Mit der Stabilisierung der Wachstums-
                                       erwartungen schwinden die zwischenzeitlich ausgeprägten Ängste vor einem Einbruch deutscher
                                       und europäischer Unternehmensgewinne. Zwar wirken die durchschnittlichen Gewinnschätzungen
                                       insgesamt noch etwas zu hoch, so dass zunächst mit weiteren Abwärtsrevisionen zu rechnen ist.
                                       Allerdings ist bereits eine Verlangsamung der negativen Revisionsdynamik bei deutschen und
                                       europäischen Unternehmen zu beobachten. Die selbst nach der jüngsten Kurserholung noch immer
                                       vergleichsweise moderate Bewertung hiesiger Dividendentitel ist ein Zeichen dafür, dass an den
                                       Märkten bislang ohnehin schon geringere Unternehmensergebnisse gehandelt wurden.

Phase im Zins- …                                                                       … und Konjunkturzyklus begünstigt Aktien
% p. a., Mittelwerte seit 1970                                  stilisierter Verlauf   % p. a., Mittelwerte seit 1970              stilisierte Vormonatsveränderung
                                                                                         30                                                                        +
   25              DAX
   20                                                                                                                   DAX (linke Seite)
               (linke Skala)                                                             20
   15
   10                                                                                    10

    5
                                                                                          0                                                                        0
    0
   -5                                                                                   -10
  -10                     gegenwärtiges
                          Zyklusstadium
  -15                                                                                   -20            OECD-Frühindikator Europa
                                                  Leitzins                                                                                         gegenwärtiges
  -20                                                                                                       (rechte Skala)
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                                                                                        -30                                                                        -
  -25
                                                                                                zunehmend         abnehmend        zunehmend        abnehmend
             Zins-               Zinstal          Zins-              Zins-
           senkung                              erhöhung             gipfel                               Expansion                         Kontraktion
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                                   Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                       Dass sich die ausgeprägte Risikoaversion der Anleger so rasch zurückbildet, liegt vornehmlich an
                                       den zunehmenden Anzeichen für eine allmähliche Entspannung der Euro-Schuldenkrise. Die bis-
                                       lang erfolgreich verlaufenen Emissionen sowie die sichtbare Einengung der Aufschläge bei Euro-
                                       Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen sind Indizien dafür, dass Vertrauen allmählich zurück-
                                       kehrt. Gängige Risikomaßstäbe wie Versicherungsprämien gegen Kreditausfälle im Bankensektor
                                       (CDS-Prämien) haben sich zuletzt auch sichtbar zurückgebildet. Flankiert wird dies durch eine
                                       üppige Versorgung des Finanzsystems mit Liquidität durch die großen Notenbanken.

                                       Mit steigenden Aktienkursen wächst der Druck auf zuvor vergleichsweise defensiv positionierte
                                       Investorengruppen, Parkpositionen aufzulösen und den Aktienanteil in den Portfolios zu erhöhen.
         Aktien im Vorteil
                                       Schließlich begünstigt die gegenwärtige Phase im Zins- und Konjunkturzyklus erfahrungsgemäß
                                       besonders Dividendentitel. So zeigt die Untersuchung früherer Zyklen, dass Aktien im Leitzinstal
                                       bei nach oben drehenden Frühindikatoren im Durchschnitt die höchste Aufwärtsdynamik entwi-
                                       ckelten. Auch wenn nach solch starken Aufwärtsbewegungen mit Verschnaufpausen zu rechnen
                                       ist, geben die wichtigsten Aktiendeterminanten derzeit klare Signale für mittelfristig steigende
                                       Notierungen. 




                                       Helaba Volkswirtschaft/Research · 8. Februar 2012· © Helaba                                                                     4

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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Kapitalmarkt kompakt 8. Februar 2012 Ampeln auf Grün Autoren: Christian Apelt, CFA  Der Euro erholte sich gegenüber dem US-Dollar vom vorherigen Kursrutsch. Die Schul- Telefon: 0 69/91 32-47 26 denkrise entspannt sich, die EZB steht somit weniger unter Zugzwang. Deshalb wird der Euro-Dollar-Kurs weiter ansteigen. Ulf Krauss  Der Plan der EZB mit massiven Liquiditätsspritzen einen Käuferstreik an den Renten- Telefon: 0 69/91 32-47 28 märkten abzuwenden, ist aufgegangen. Allerdings zum Preis steigender langfristiger In- flationserwartungen. Deutsche Renten werden auch aus diesem Grund im Jahresverlauf Markus Reinwand, CFA 2012 anfällig bleiben. Telefon: 0 69/91 32-47 23  Nach einem überdurchschnittlich starken Januar dreht die Stimmung zugunsten von Aktien. Schließlich haben sich niedrige Zinsen und gleichzeitig nach oben drehende research@helaba.de Frühindikatoren meist als Turbo für Dividendentitel erwiesen. Redaktion: Claudia Windt Finanzmarktrückblick und -prognosen Herausgeber: Veränderung seit ... aktueller Dr. Gertrud R. Traud Jahresultimo Vormonat Stand* Q1/2012 Q2/2012 Q3/2012 (jeweils gg. Euro, %) (jeweils gg. Euro) Chefvolkswirt/Leitung Research US-Dollar -2,3 -3,6 1,33 1,30 1,35 1,40 Landesbank Hessen-Thüringen Japanischer Yen -2,1 -3,5 102 102 106 112 MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 Britisches Pfund -0,1 -1,1 0,83 0,85 0,87 0,88 60311 Frankfurt am Main Schweizer Franken 0,6 0,3 1,21 1,20 1,25 1,25 Telefon: 0 69/91 32-20 24 (in Landeswährung, %) (Index) Telefax: 0 69/91 32-22 44 DAX 14,5 9,6 6.754 6.600 6.800 7.000 Euro Stoxx 50 8,5 7,1 2.514 2.550 2.650 2.700 Dow Jones 5,4 3,3 12.878 12.900 13.200 13.400 Nikkei 225 5,5 5,9 8.918 9.100 9.500 9.700 (in Bp) (in %) Die Publikation ist mit größter Sorgfalt 3M Euribor -27 -18 1,09 1,10 1,10 1,10 bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich 3M USD Libor -6 -6 0,52 0,40 0,40 0,40 unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- 10j. Bundesanleihen 13 8 1,96 1,90 2,30 2,50 verhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für 10j. Pfandbriefe 3 4 2,62 2,80 3,00 3,20 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- 10j. US-Treasuries 10 1 1,97 2,00 2,40 2,60 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- * 07.02.2012 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research nen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
  • 2. Kapitalmarkt kompakt Christian Apelt, CFA Devisen: Euro klettert aus dem Tal Der Euro hat sich stabilisiert. Nachdem der Euro-Dollar-Kurs noch im Januar bis auf 1,26 fiel, stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung über 1,32 US-Dollar. Eine Entspannung der europäi- schen Schuldenkrise, die sich in sinkenden Risikoaufschlägen auf die Peripherieanleihen wider- spiegelt, half dem Euro. Zusätzlich überraschten einige Konjunkturdaten aus der Eurozone positiv. Insgesamt steigt die Risikoneigung an den Finanzmärkten, so dass Schwellenländer- und Roh- stoffwährungen sogar deutlich stärker als der Euro zulegen konnten. In den USA überzeugten die Konjunkturdaten in den letzten Wochen. Im Schlussquartal 2011 wuchs das Bruttoinlandsprodukt annualisiert um 2,8 %. Im Januar nahm die Beschäftigung deut- Stärkere US-Konjunktur lich zu, die Arbeitslosenquote rutschte auf den niedrigsten Wert seit fast drei Jahren. Auch die lässt die Fed kalt Stimmung bei den Unternehmen verbesserte sich weiter. All dies hilft dem US-Dollar aber nur bedingt. Häufig entscheidet über die Entwicklung einer Währung nicht, wie die Konjunktur ver- läuft, sondern wie die Zentralbank auf diese Entwicklung reagiert. Die Federal Reserve antwortet auf das höhere Wachstum nicht mit einer restriktiveren Geldpolitik, sondern ganz im Gegenteil. Sie kündigte an, ihren Niedrigzins bis weit ins Jahr 2014 hinein zu belassen. Die freundlichere US- Konjunktur beflügelt den Greenback lediglich insofern, als dass die Neuauflage eines Fed-Kauf- programms unwahrscheinlicher wird. Aus eigener Kraft wird der US-Dollar kaum aufwerten kön- nen. US-Dollar wieder auf dem absteigenden Ast Geldbasis belastet den Euro weniger US-$ Index Verhältnis der Geldbasis US-Dollar vs. Euro US-$ Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Ganz anders sieht die Situation beim Euro aus. Sinkende Rezessionsrisiken setzen die EZB weni- ger unter Zugzwang. Die Notenbank kann vermutlich ihren Leitzins auf dem Niveau von 1,0 % Handlungsdruck auf halten. Ohnehin erweist sich die Liquiditätspolitik der EZB als das geeignetere Instrument zur EZB lässt nach Krisenbewältigung. Die Liquidität aus dem Drei-Jahres-Tender vor Weihnachten belastete zwar zunächst den Euro, stärkte aber schließlich die angeschlagenen Peripherie-Anleihen und den Fi- nanzsektor insgesamt. Mit wachsendem Vertrauen benötigen die Geschäftsbanken weniger Mittel von der Zentralbank, dadurch kann die Geldbasis wieder schrumpfen. Davon profitiert auch der Euro. Da die EZB Ende Februar noch einen weiteren Drei-Jahres-Tender ausgeben wird, ist das Kurspotenzial des Euro vorerst noch begrenzt. Zudem bestehen noch politische Risiken im Zuge der Schuldenkrise, auch wenn dank neuer Regierungen in den wichtigsten Krisenländern – Italien und Spanien – der Kurs in Richtung Reformen und Haushaltskonsolidierung erfolgreich einge- schlagen worden ist. Dank Liquidität und politischer Fortschritte wird die Krise zumindest vorerst wohl weiter nachlassen. Davon wird der Euro begünstigt, zumal etliche spekulativ orientierte In- vestoren ihre Verkaufspositionen noch eindecken müssen. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte im Jahres- verlauf in Richtung 1,40 ansteigen. Auch gegenüber Japanischen Yen und Britischem Pfund wird die Gemeinschaftswährung vermutlich zulegen können. Für den Euro-Franken-Kurs gilt das Min- destkurziel von 1,20 der Schweizer Notenbank zunächst weiter. Helaba Volkswirtschaft/Research · 8. Februar 2012· © Helaba 2
  • 3. Kapitalmarkt kompakt Ulf Krauss Renten: Krise unter Kontrolle? Die Befürchtungen eines Käuferstreiks am Euro-Anleihemarkt sind nicht eingetreten. Dank üppi- ger Liquiditätsspritzen der EZB sowie fehlender Anlagealternativen griffen die Investoren bei den Sinkende Auktionen zu Jahresbeginn beherzt zu. Vor allem spanische Papiere konnten ihre Renditen gegen- Risikoaufschläge über den Höchstständen im November praktisch halbieren. Die aktuellen Kapitalkosten bei fünf- jährigen Staatsanleihen liegen mit 3,8 % wieder in Nähe des langjährigen Durchschnittszinses, so dass eine Refinanzierung auf einem akzeptablen Niveau möglich ist. Auch Italien hat die Vertrau- ensbasis durch seine Spar- Reformanstrengungen gefestigt. Es verdichten sich somit die Anzei- chen, dass der Zenit der Euro-Schuldenkrise inzwischen überschritten wurde. Der neue EZB-Notenbankpräsident Mario Draghi – ob der jüngsten Krisenerfolge bereits mit dem Beinahmen „Super Mario“ versehen – setzt auf einen angelsächsisch geprägten Stil der Geldpoli- Gestiegene Inflations- tik. Mit dem Nacheifern der quantitativen Maßnahmen der US-Notenbank könnte allerdings die erwartungen durch geldpolitische Orientierung, nämlich das vorrangige Ziel der Preisniveaustabilität, auf der Strecke lockere Geldpolitik bleiben. Ein Blick auf die jüngste Entwicklung der Inflationserwartungen an den Anleihemärkten zeigt jedenfalls einen deutlichen Anstieg seit November. Dies dürfte nicht nur mit den seit Dezem- ber um etwa 10 % gestiegenen Rohölnotierungen zu tun haben. Auch die Werte der Verbraucher- umfrage zur Teuerungsentwicklung im Euroraum blieben trotz wachsender Rezessionsängste zuletzt auf einem sehr hohen Stand. Noch vor wenigen Jahren wäre ein solches Umfrageergebnis mit einem Leitzinsniveau von über 4 % einhergegangen. Aber bekanntermaßen ist auch die Welt der Zentralbanker seit Lehman-Pleite und Euro-Schuldenkrise aus den Fugen geraten. Zum Glück ist mit einem spürbaren Inflationsanstieg angesichts stagnierendem Geldmengenwachstums und moderater Lohnsteigerungen in Europa zumindest auf mittlere Sicht nicht zu rechnen. Allerdings könnte die EZB den Inflationsskeptikern etwas Wind aus den Segeln nehmen, wenn sie sich nicht dem Nullzinsniveau der US-Notenbank annähert und die 1 %-Marke in diesem Jahr hält. Renditen im Euroraum nähern sich wieder an Verbraucher erwarten Teuerungsanstieg Renditen 5jähriger Staatsanleihen, % Saldo, Verbrauchererwartungen auf Sicht von 12 Monaten % 8 8 40 5.00 Inflationserwartungen 4.50 7 7 30 6 6 4.00 20 3.50 5 5 Italien 3.00 4 Spanien 4 10 2.50 3 3 0 2.00 Belgien 2 2 Euro-Leitzins (rechte Skala) 1.50 Frankreich -10 1 Deutschland 1 1.00 0 0 -20 0.50 F M A M J J A S O N D J F M A 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Sorgen vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion dürften im Jahresverlauf weiter schwinden. Einen wichtigen Zwischenschritt wird vermutlich der Schuldenschnitt Griechenlands Gegenwind bei darstellen. Damit könnte sich der Euroraum von einem schwelenden Krisenherd abkoppeln. Portu- Bundesanleihen gal, das derzeit von den Anlegern kritisch gesehen wird, dürfte hingegen von der Währungsge- meinschaft getragen werden, zumal hier die Reformbereitschaft ausreichend vorhanden scheint. Besitzer deutscher Staatsanleihen müssen vor allem die Einführung von Eurobonds fürchten. Die- ses Thema könnte spätestens bei einem Machtwechsel in Frankreich Anfang Mai wieder auf die Agenda kommen. Auch die zuletzt verbesserten Konjunkturaussichten dürften im Zusammenwir- ken mit steigenden Rohstoffpreisen zu höheren Renditen hierzulande führen. Anleger sollten daher lange Laufzeiten weiterhin meiden. Helaba Volkswirtschaft/Research · 8. Februar 2012· © Helaba 3
  • 4. Kapitalmarkt kompakt Markus Reinwand, CFA Aktien: Weiter Aufwärts Die international führenden Aktienbarometer – allen voran wichtige Emerging Market-Indizes und der DAX – haben ihre Kursgewinne in den letzen Wochen ausgebaut. Damit ergibt sich eine über- durchschnittlich positive Januar-Performance. Nach den zum Teil deutlichen Kursverlusten des vergangenen Jahres ist dies eine gute Voraussetzung dafür, dass Anleger neue Zuversicht schöpfen und zu einer offensiveren Ausrichtung ihrer Portfolios bereit sind. Immerhin hat sich ein starker Januar in der Vergangenheit schon häufig als Vorbote für weiter steigende Aktiennotierungen erwiesen. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung ist eine Reihe fundamentaler und marktpsycho- logischer Faktoren. So erhärten sich die Anzeichen dafür, dass die Konjunkturstimmung auch in Konjunkturstimmung Europa ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen hat. Immerhin fiel die Mehrzahl der Wirtschaftsdaten hellt sich auf zuletzt auch diesseits des Atlantiks besser aus als erwartet. Mit der Stabilisierung der Wachstums- erwartungen schwinden die zwischenzeitlich ausgeprägten Ängste vor einem Einbruch deutscher und europäischer Unternehmensgewinne. Zwar wirken die durchschnittlichen Gewinnschätzungen insgesamt noch etwas zu hoch, so dass zunächst mit weiteren Abwärtsrevisionen zu rechnen ist. Allerdings ist bereits eine Verlangsamung der negativen Revisionsdynamik bei deutschen und europäischen Unternehmen zu beobachten. Die selbst nach der jüngsten Kurserholung noch immer vergleichsweise moderate Bewertung hiesiger Dividendentitel ist ein Zeichen dafür, dass an den Märkten bislang ohnehin schon geringere Unternehmensergebnisse gehandelt wurden. Phase im Zins- … … und Konjunkturzyklus begünstigt Aktien % p. a., Mittelwerte seit 1970 stilisierter Verlauf % p. a., Mittelwerte seit 1970 stilisierte Vormonatsveränderung 30 + 25 DAX 20 DAX (linke Seite) (linke Skala) 20 15 10 10 5 0 0 0 -5 -10 -10 gegenwärtiges Zyklusstadium -15 -20 OECD-Frühindikator Europa Leitzins gegenwärtiges -20 (rechte Skala) (rechte Skala) Zyklusstadium -30 - -25 zunehmend abnehmend zunehmend abnehmend Zins- Zinstal Zins- Zins- senkung erhöhung gipfel Expansion Kontraktion Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Dass sich die ausgeprägte Risikoaversion der Anleger so rasch zurückbildet, liegt vornehmlich an den zunehmenden Anzeichen für eine allmähliche Entspannung der Euro-Schuldenkrise. Die bis- lang erfolgreich verlaufenen Emissionen sowie die sichtbare Einengung der Aufschläge bei Euro- Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen sind Indizien dafür, dass Vertrauen allmählich zurück- kehrt. Gängige Risikomaßstäbe wie Versicherungsprämien gegen Kreditausfälle im Bankensektor (CDS-Prämien) haben sich zuletzt auch sichtbar zurückgebildet. Flankiert wird dies durch eine üppige Versorgung des Finanzsystems mit Liquidität durch die großen Notenbanken. Mit steigenden Aktienkursen wächst der Druck auf zuvor vergleichsweise defensiv positionierte Investorengruppen, Parkpositionen aufzulösen und den Aktienanteil in den Portfolios zu erhöhen. Aktien im Vorteil Schließlich begünstigt die gegenwärtige Phase im Zins- und Konjunkturzyklus erfahrungsgemäß besonders Dividendentitel. So zeigt die Untersuchung früherer Zyklen, dass Aktien im Leitzinstal bei nach oben drehenden Frühindikatoren im Durchschnitt die höchste Aufwärtsdynamik entwi- ckelten. Auch wenn nach solch starken Aufwärtsbewegungen mit Verschnaufpausen zu rechnen ist, geben die wichtigsten Aktiendeterminanten derzeit klare Signale für mittelfristig steigende Notierungen.  Helaba Volkswirtschaft/Research · 8. Februar 2012· © Helaba 4