Im zugehörigen Beitrag unter https://www.e-teaching.org/community/communityevents/onlinepodium/wissenschaftliches-arbeiten-in-sozialen-netzwerken stellt Prof. Dr. Sonja Utz u.a. Ergebnisse einer Erhebung zu dem speziell für Wissenschaftler/innen entwickelten, professionellen sozialen Netzwerk ResearchGate vor, das mit mittlerweile über 5 Millionen Mitgliedern hat. Dabei zeigt sich beispielsweise, dass das Netzwerk trotz durchaus bestehender Vorbehalte auch positiv eingeschätzt wird, etwa in Bezug auf Zitationshäufigkeiten oder wissenschaftliche Reputation.
3. SOCIAL MEDIA
• Sammelbegriff:
• „Social Media is a group of Internet-based applications
that build on the ideological and technological
foundations of Web 2.0, and that allow the creation and
exchange of User Generated Content“ (Kaplan & Haenlein, 2010)
• Affordanzen (Treem & Leonardi, 2012)
– Sichtbarkeit
– Editierbarkeit
– Persistenz
– Assoziation (Person-Person; Person-Inhalt)
(CC) Gavin Llewellyn. www.onetoomanymornings.co.uk
https://www.flickr.com/photos/gavinjllewellyn/6235070321
4. SOZIALE NETZWERKSEITEN (SNS)
• We define social network sites as web-based services
that allow individuals to (1) construct a public or semi-
public profile within a bounded system, (2) articulate a
list of other users with whom they share a connection,
and (3) view and traverse their list of connections and
those made by others within the system. (Ellison & boyd, 2007)
6. OPEN SCIENCE: WIE SOCIAL MEDIA DIE
FORSCHUNG VERÄNDERN (KÖNNEN)
(Bartling & Friesike; see
http://book.openingscience.org/basics_background/towards_another_scientific_revolution.html)
7. SOCIAL MEDIA – MÖGLICHE VORTEILE FÜR
WISSENSCHAFTLER
• freier Zugang zu Publikationen und Daten
• Vernetzung + Kollaboration
• Informationsaustausch
– Wer macht was im Feld?
– interessante Artikel
– Antworten auf Fragen
• Online-Reputationsmanagement
• Transfer in Praxis/Öffentlichkeitsarbeit
8. SOCIAL MEDIA – MÖGLICHE BARRIEREN
• zu zeitraubend
• Vorteile unklar (vs. Publikationen, Drittmittel)
• mangelnde Fähigkeiten/Wissen
• Glaubwürdigkeit
• Datensicherheit/Privacy
• wenig Interesse an Selbstvermarktung
• context collapse: private vs. professionelle Nutzung
10. RESEARCHGATE – EIN SOZIALES NETZWERK
FÜR WISSENSCHAFTLER
• 2008 von Wissenschaftlern gegründet (Dr. Ijad Madisch,
Dr. Sören Hofmayer & Horst Fickenscher)
• über 7 Millionen Mitglieder
from http://www.researchgate.net/about 15.6.15
19. WARUM KÖNNTE RESEARCHGATE
ATTRAKTIV SEIN?
• kein context collapse: nur andere Forscher
• starker Fokus auf Wissenschaft/Publikationen
• Zugang zu Publikationen
• ResearchGate Score
• endorsements für Glaubwürdigkeit
21. STUDIEN ZU ResearchGate
wenig!
• überwiegend bibliometrisch (Thelwall et al.)
• z.B. Korrelationen RGscore mit anderen Metriken oder
Universitätsrankings => moderate bis hohe
Korrelationen
• data crawling => keine Information über Bewertung
durch Nutzende
• theoretische Arbeiten zur potentiellen Nützlichkeit von
social media für Akademiker
22. FORSCHUNGSFRAGEN
• Wie wird ResearchGate genutzt?
– Nutzungsverhalten: login, Aktivitäten
– Wahrnehmung: Community, Quelle für Publikationen oder
Plattform für die Selbstdarstellung?
• Effekte: Sind ResearchGate NutzerInnen produktiver oder
zufriedener mit ihrer Karriere?
• Welche Nutzungsmuster sagen Produktivität und
Karrierezufriedenheit vorher?
• Welche Nutzungsmuster sagen den RG Score vorher?
• Wie verhält sich der RG Score zu anderen Indikatoren (Google
Scholar)?
25. STICHPROBE
Männer
Frauen
• 327 (vollständig ausgefüllt)
• überwiegend aus Deutschland & USA
• Psychologie & Kommunikationswissenschaft
8% master students
22% PhD
28% post-doc
12% assistant professor
8% associate professor
16% full professor
27. NUTZUNG VON RESEARCHGATE?
Wer?
• Karrierestufe: Doktoranden und Professoren weniger,
umgekehrtes U
• Männer und Frauen gleichermaßen
Wie oft?
eher sporadisch
• nur 5% täglich
• 35% wöchentlich
• 29% monatlich
28. WELCHE FEATURES WERDEN GENUTZT?
(0 = nie, 1 = selten, 2 = ein paarmal im Monat, 3 = ein paarmal in der Woche, 4 =
einmal am Tag, 5 = mehrmals täglich)
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
Frequency
35. ZUSAMMENFASSUNG
• ResearchGate wird v.a. zum Selbstmarketing genutzt
Positiv:
• wird als Boost für die Karriere wahrgenommen
• aber keine systematischen Zusammenhänge mit
Karrierezufriedenheit + Produktivität (zumindest im
Querschnitt!)
zweischneidig:
• Erfolgsdruck korreliert mit positiver Bewertung!
• RG Score kein radikal neuer Ansatz (altmetrics)
36. IMPLIKATIONEN FÜR RESEARCHGATE
• im Querschnitt keine messbaren Effekte trotz positiver
Beurteilung
• Design von ResearchGate?
– keine selbstgenerierten Updates (nur Push-
Nachrichten über Aktivitäten im Netzwerk)
– keine Diskussionsplattform
– zu sachlich? (endorsements, aber keine Likes)
– keine altmetrics
• s. Wandel von LinkedIn
38. IMPLIKATIONEN – SOCIAL MEDIA
• social media spielen eine zunehmend wichtigere Rolle im
Wissenschaftsprozess
– teilen: open access, open data
– altmetrics (article-based; auch views, downloads,
Erwähnungen in social media)
• nicht nur ResearchGate!
• Twitter für Hinweise auf interessante Artikel/Blogs
• Blogs und Facebook-Gruppen für inhaltliche Diskussionen
• optimales Tool für alles fehlt noch
39. 22.06.15
VIELEN DANK FÜR IHRE
AUFMERKSAMKEIT!
Kontakt: s.utz@iwm-tuebingen.de
Twitter: @sonjautz