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WEST NIL VIRUS
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Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling
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© AGES, 3. Auflage, April 2014
Graphische Gestaltung: strategy-design
Fotos: Fotolia, © James Gathany, CDC, Wikimedia Commons
Tipps, um Stechmückenstiche zu vermeiden
Gelsenstiche sind vor allem schmerzhaft und lästig. Mit einigen ein-
fachen Maßnahmen kann man zumindest die Häufigkeit, mit der
man gestochen wird, reduzieren. Stechmücken können wie bereits
erwähnt auch Krankheitserreger übertragen: In Österreich ist dieses
Risiko sehr gering, bei Urlaubsreisen kann es aber erhöht sein. Daher
sollte man diese Vorbeugemaßnahmen gerade bei Reisen beherzigen.
•	 Im Freien Insektenrepellentien auftragen: Schweiß und
Kohlendioxid (der Atemluft) ziehen Stechmücken an.
•	 Bei Stechmückenplage langärmelige Bekleidung tragen.
Das gilt besonders in der Dämmerung, da viele Mückenar-
ten in dieser Zeit aktiv sind.
•	 Fenster und Türen mit Mückennetzen abdichten. Wenn viele
Stechmücken unterwegs sind, helfen zusätzliche Moskito-
netze über dem Bett. Lassen Sie die Schlafzimmerfenster
notfalls nachts geschlossen.
•	 Stechmücken legen ihre Eier in jede Wasseransammlung
ab. In der eigenen Umgebung kann man die Gelsenmenge
reduzieren, indem man zum Beispiel Regentonnen abdeckt
und in Vogeltränken/Hundetränken zumindest wöchentlich
das Wasser wechselt.
•	 Bei Bauvorhaben ist die Stechmückenproblematik zu be-
rücksichtigen. Falsch konzipierte Raumplanungs- und
Wasserbauprojekte können zu Massenvermehrungen von
Stechmücken führen.
•	 Im Bereich der Landschaftsplanung sind Maßnahmen zur
Eindämmung der Vermehrung von Stechmücken wie Re-
duktion von Nistplätzen oder – in besonderen Situationen
– die gezielte Einbringung von Mitteln gegen Larvenbildung
in Wasserreservoirs sinnvoll.
Coverbild: Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), Quelle: CDC (Centers for
Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), ID-No.: 2165;
Urheber: James Gathany, CDC, Link Wikimedia Commons:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:CDC-Gathany-Aedes-albopictus-1.jpg
Was ist das West Nil Virus?
Das West Nil Virus gilt als Erreger von West Nil Fieber und wird, wie
z. B. auch die Erreger von Chikungunya-Fieber oder Dengue-Fieber,
durch Stechmücken (Gelsen) übertragen. Benannt ist es nach dem
Ort seiner Erstentdeckung, dem West-Nil-Distrikt in Uganda (Afrika).
Vor 1999, dem Jahr in dem es in die USA eingeschleppt wurde, kam
das West Nil Virus nur in Teilen Südeuropas, Afrikas und Asiens vor.
Heute findet es sich auch zunehmend in Mitteleuropa. Die Bedeu-
tung von Klimawandel als Ursache für das Vordringen von „fremden“
Stechmückenarten in den Norden wird zwar diskutiert, als gesichert
gilt jedoch, dass auch unsere „einheimischen“ Stechmücken-Arten
für eine Verbreitung von West Nil Virus ausreichen.
Wie wird das West Nil Virus übertragen?
Das natürliche Reservoir des West Nil Virus sind über 300 Vogelarten
(z. B. Rabenvögel). Menschen und andere Säugetiere, insbesondere
Pferde, gelten als Fehlwirte, die zwar erkranken können, aber denen
für die Weiterverbreitung keine Bedeutung zukommt. Bei Vögeln er-
folgt die Übertragung von West Nil Virus meist durch Mückenarten,
die nur Vögel befallen. Die Übertragung auf den Menschen oder auf
Pferde erfolgt durch Stechmücken, die sowohl auf Vögeln als auch
auf Säugetieren ihre Blutmahlzeit nehmen.
Nicht übertragen wird das Virus durch zwischenmenschliche Kon-
takte wie Berührungen oder Küssen. Eine Übertragung durch Mut-
termilch, Blutprodukte und Spenderorgane ist möglich, aber sehr
selten.
Was ist das West Nil Fieber?
Als West Nil Fieber werden die vom West Nil Virus hervorgerufenen
Krankheiten bezeichnet. Bei 80 % der Infizierten kommt es zu
keinen Krankheitszeichen! Nur 20 % der West Nil Virus-Infek-
tionen verlaufen symptomatisch, meist nur unter dem Bild eines
grippalen Infektes (ein bis drei Wochen lang unspezifische Sym-
ptomatik mit Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopfschmerzen,
Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellung). Weniger als 1 %
der West Nil Virus-Infektionen verlaufen unter Beteiligung des zen-
tralen Nervensystems (ZNS) mit Hirnhautentzündung, Hirnentzün-
dung oder kinderlähmungsähnlichen, schlaffen Lähmungen. Diese
schweren Verläufe können auch zu bleibenden Schäden und zum
Tod führen. Höheres Alter (> 50 Jahre) und das Bestehen einer
Immunsuppression stellen wesentliche Risikofaktoren für Verläufe
mit ZNS-Beteiligung dar.
Wie äußert sich West Nil Fieber?
•	 Milde Krankheitszeichen bei den Meisten. Nur einer
von fünf Infizierten entwickelt Fieber, Kopfweh, Krankheits-
gefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall,
Augenentzündungen, Lymphknotenschwellungen und ge-
legentlich fleckigknotige Hautausschläge. Wie bei einem
grippalen Infekt verschwinden die Krankheitszeichen nach
wenigen Tagen oder mehreren Wochen.
•	 Schwere Krankheitszeichen nur bei Wenigen.
Circa einer von 150 Infizierten entwickelt eine schwere In-
fektion mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifig-
keit, Verwirrtheit, Krämpfen oder Lähmungserscheinungen
und sonstigen Nervenausfällen. Wie bei der Zecken-
enzephalitis können Krankheitszeichen nach wenigen Wo-
chen ausschleichen oder auf Dauer bleiben. Vereinzelte Fäl-
le verlaufen tödlich.
Wie lang ist die Inkubationzeit?
Erste Krankheitszeichen zeigen sich meist binnen 2 bis 14 Tagen
nach dem Stich einer infizierten Mücke.
Wie behandelt man West Nil Fieber?
Die Behandlung ist nur symptomatisch. Körperliche Schonung hilft
dem Körper, die Infektion zu überwinden. Antibiotika sind unwirk-
sam. Bei unüblich schwerem Kopfweh oder Verwirrtheitszuständen
sollte man seinen Hausarzt aufsuchen. Bei schweren Verläufen
erfolgt meist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus. Auch
Schwangere und stillende Mütter sollten bei Verdacht auf West Nil
Fieber ihren Arzt aufsuchen.
Gibt es einen Impfstoff?
Es steht zurzeit für den Menschen kein Impfstoff zur Verfügung.
Wie hoch ist mein Risiko, an West Nil Fieber zu erkranken?
Das Risiko, sich in Österreich anzustecken und an West Nil Fieber
zu erkranken, ist sehr gering. Im Rahmen einer rückblickenden Un-
tersuchung im Jahr 2012 wurden erste Fälle von in Österreich er-
worbenem West Nil Fieber bei drei PatientInnen dokumentiert (zwei
im Jahr 2009, einer im Jahr 2010). Im Jahr 2012 wurden zwei aus
Serbien „importierte“ Erkrankungsfälle dokumentiert. In den Jahren
2011 und 2013 wurden in Österreich keine Humanerkrankungen
an West Nil Fieber festgestellt. West Nil Virus wurde im Jahr 2013
bei einem verendeten Falken aus Niederösterreich und 2012 in
Stechmücken aus dem Burgenland nachgewiesen.
In Ungarn erkrankten im Jahr 2013 insgesamt 31 Personen, in
Rumänien 24, in Griechenland 86; in Nord-Italien erkrankten im
Jahr 2013 69 Personen an West Nil Fieber, in Kroatien 16 und in
Serbien 302 Personen. Obwohl es derzeit keinerlei Hinweise für
ein gehäuftes Auftreten des West Nil Virus in Österreich gibt, sollte
bei ZNS-Symptomatik während der warmen Jahreszeit auch an die
Möglichkeit dieser Virusinfektion gedacht werden. Dort, wo im Aus-
land Ausbrüche mit West Nil Fieber auftraten, hat sich gezeigt, dass
einerseits Personen im Alter von über 50 Jahren und andererseits
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betroffen waren.

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AGES West Nil Folder

  • 1. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH WEST NIL VIRUS Alle Rechte vorbehalten. Nachdrucke – auch auszugsweise – oder sonstige Vervielfälti- gung, Verarbeitung oder Verbreitung, auch unter Verwendung elektronischer Systeme, ist nur mit schriftlicher Zustimmung der AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH – zulässig. Gesundheit für Mensch, Tier und Pflanze Kontakt und Impressum (Herausgeber) AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Bereich Öffentliche Gesundheit Spargelfeldstraße 191, 1220 Wien Tel.: 050 555 - 35501 E-Mail: franz.allerberger@ages.at www.ages.at Anfragen betreffend Humandiagnostik Nationale Referenzzentrale für Flavivirus-Infektionen beim Menschen Department für Virologie, Medizinische Universität Wien Kinderspitalgasse 15, 1095 Wien Tel: 01 40 160 65517 Anfragen betreffend Diagnostik bei Tieren AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling Robert Koch-Gasse 17, 2340 Mödling Tel.: 050 555 - 38112 © AGES, 3. Auflage, April 2014 Graphische Gestaltung: strategy-design Fotos: Fotolia, © James Gathany, CDC, Wikimedia Commons Tipps, um Stechmückenstiche zu vermeiden Gelsenstiche sind vor allem schmerzhaft und lästig. Mit einigen ein- fachen Maßnahmen kann man zumindest die Häufigkeit, mit der man gestochen wird, reduzieren. Stechmücken können wie bereits erwähnt auch Krankheitserreger übertragen: In Österreich ist dieses Risiko sehr gering, bei Urlaubsreisen kann es aber erhöht sein. Daher sollte man diese Vorbeugemaßnahmen gerade bei Reisen beherzigen. • Im Freien Insektenrepellentien auftragen: Schweiß und Kohlendioxid (der Atemluft) ziehen Stechmücken an. • Bei Stechmückenplage langärmelige Bekleidung tragen. Das gilt besonders in der Dämmerung, da viele Mückenar- ten in dieser Zeit aktiv sind. • Fenster und Türen mit Mückennetzen abdichten. Wenn viele Stechmücken unterwegs sind, helfen zusätzliche Moskito- netze über dem Bett. Lassen Sie die Schlafzimmerfenster notfalls nachts geschlossen. • Stechmücken legen ihre Eier in jede Wasseransammlung ab. In der eigenen Umgebung kann man die Gelsenmenge reduzieren, indem man zum Beispiel Regentonnen abdeckt und in Vogeltränken/Hundetränken zumindest wöchentlich das Wasser wechselt. • Bei Bauvorhaben ist die Stechmückenproblematik zu be- rücksichtigen. Falsch konzipierte Raumplanungs- und Wasserbauprojekte können zu Massenvermehrungen von Stechmücken führen. • Im Bereich der Landschaftsplanung sind Maßnahmen zur Eindämmung der Vermehrung von Stechmücken wie Re- duktion von Nistplätzen oder – in besonderen Situationen – die gezielte Einbringung von Mitteln gegen Larvenbildung in Wasserreservoirs sinnvoll. Coverbild: Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), Quelle: CDC (Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), ID-No.: 2165; Urheber: James Gathany, CDC, Link Wikimedia Commons: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:CDC-Gathany-Aedes-albopictus-1.jpg
  • 2. Was ist das West Nil Virus? Das West Nil Virus gilt als Erreger von West Nil Fieber und wird, wie z. B. auch die Erreger von Chikungunya-Fieber oder Dengue-Fieber, durch Stechmücken (Gelsen) übertragen. Benannt ist es nach dem Ort seiner Erstentdeckung, dem West-Nil-Distrikt in Uganda (Afrika). Vor 1999, dem Jahr in dem es in die USA eingeschleppt wurde, kam das West Nil Virus nur in Teilen Südeuropas, Afrikas und Asiens vor. Heute findet es sich auch zunehmend in Mitteleuropa. Die Bedeu- tung von Klimawandel als Ursache für das Vordringen von „fremden“ Stechmückenarten in den Norden wird zwar diskutiert, als gesichert gilt jedoch, dass auch unsere „einheimischen“ Stechmücken-Arten für eine Verbreitung von West Nil Virus ausreichen. Wie wird das West Nil Virus übertragen? Das natürliche Reservoir des West Nil Virus sind über 300 Vogelarten (z. B. Rabenvögel). Menschen und andere Säugetiere, insbesondere Pferde, gelten als Fehlwirte, die zwar erkranken können, aber denen für die Weiterverbreitung keine Bedeutung zukommt. Bei Vögeln er- folgt die Übertragung von West Nil Virus meist durch Mückenarten, die nur Vögel befallen. Die Übertragung auf den Menschen oder auf Pferde erfolgt durch Stechmücken, die sowohl auf Vögeln als auch auf Säugetieren ihre Blutmahlzeit nehmen. Nicht übertragen wird das Virus durch zwischenmenschliche Kon- takte wie Berührungen oder Küssen. Eine Übertragung durch Mut- termilch, Blutprodukte und Spenderorgane ist möglich, aber sehr selten. Was ist das West Nil Fieber? Als West Nil Fieber werden die vom West Nil Virus hervorgerufenen Krankheiten bezeichnet. Bei 80 % der Infizierten kommt es zu keinen Krankheitszeichen! Nur 20 % der West Nil Virus-Infek- tionen verlaufen symptomatisch, meist nur unter dem Bild eines grippalen Infektes (ein bis drei Wochen lang unspezifische Sym- ptomatik mit Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellung). Weniger als 1 % der West Nil Virus-Infektionen verlaufen unter Beteiligung des zen- tralen Nervensystems (ZNS) mit Hirnhautentzündung, Hirnentzün- dung oder kinderlähmungsähnlichen, schlaffen Lähmungen. Diese schweren Verläufe können auch zu bleibenden Schäden und zum Tod führen. Höheres Alter (> 50 Jahre) und das Bestehen einer Immunsuppression stellen wesentliche Risikofaktoren für Verläufe mit ZNS-Beteiligung dar. Wie äußert sich West Nil Fieber? • Milde Krankheitszeichen bei den Meisten. Nur einer von fünf Infizierten entwickelt Fieber, Kopfweh, Krankheits- gefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Augenentzündungen, Lymphknotenschwellungen und ge- legentlich fleckigknotige Hautausschläge. Wie bei einem grippalen Infekt verschwinden die Krankheitszeichen nach wenigen Tagen oder mehreren Wochen. • Schwere Krankheitszeichen nur bei Wenigen. Circa einer von 150 Infizierten entwickelt eine schwere In- fektion mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifig- keit, Verwirrtheit, Krämpfen oder Lähmungserscheinungen und sonstigen Nervenausfällen. Wie bei der Zecken- enzephalitis können Krankheitszeichen nach wenigen Wo- chen ausschleichen oder auf Dauer bleiben. Vereinzelte Fäl- le verlaufen tödlich. Wie lang ist die Inkubationzeit? Erste Krankheitszeichen zeigen sich meist binnen 2 bis 14 Tagen nach dem Stich einer infizierten Mücke. Wie behandelt man West Nil Fieber? Die Behandlung ist nur symptomatisch. Körperliche Schonung hilft dem Körper, die Infektion zu überwinden. Antibiotika sind unwirk- sam. Bei unüblich schwerem Kopfweh oder Verwirrtheitszuständen sollte man seinen Hausarzt aufsuchen. Bei schweren Verläufen erfolgt meist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus. Auch Schwangere und stillende Mütter sollten bei Verdacht auf West Nil Fieber ihren Arzt aufsuchen. Gibt es einen Impfstoff? Es steht zurzeit für den Menschen kein Impfstoff zur Verfügung. Wie hoch ist mein Risiko, an West Nil Fieber zu erkranken? Das Risiko, sich in Österreich anzustecken und an West Nil Fieber zu erkranken, ist sehr gering. Im Rahmen einer rückblickenden Un- tersuchung im Jahr 2012 wurden erste Fälle von in Österreich er- worbenem West Nil Fieber bei drei PatientInnen dokumentiert (zwei im Jahr 2009, einer im Jahr 2010). Im Jahr 2012 wurden zwei aus Serbien „importierte“ Erkrankungsfälle dokumentiert. In den Jahren 2011 und 2013 wurden in Österreich keine Humanerkrankungen an West Nil Fieber festgestellt. West Nil Virus wurde im Jahr 2013 bei einem verendeten Falken aus Niederösterreich und 2012 in Stechmücken aus dem Burgenland nachgewiesen. In Ungarn erkrankten im Jahr 2013 insgesamt 31 Personen, in Rumänien 24, in Griechenland 86; in Nord-Italien erkrankten im Jahr 2013 69 Personen an West Nil Fieber, in Kroatien 16 und in Serbien 302 Personen. Obwohl es derzeit keinerlei Hinweise für ein gehäuftes Auftreten des West Nil Virus in Österreich gibt, sollte bei ZNS-Symptomatik während der warmen Jahreszeit auch an die Möglichkeit dieser Virusinfektion gedacht werden. Dort, wo im Aus- land Ausbrüche mit West Nil Fieber auftraten, hat sich gezeigt, dass einerseits Personen im Alter von über 50 Jahren und andererseits Personen, die sich viel im Freien aufhalten, überdurchschnittlich oft betroffen waren.