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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
KÜNSTLICHE
INTELLIGENZ IN
DER REKRUTIERUNG
hays.de
Status quo und Trends
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
1. Intro	 3
2. Künstliche Intelligenz	 4
2.1 Begriffsannäherung KI	 4
2.2 Machine Learning und Deep Learning	 4
2.3 Was Unternehmen von Künstlicher Intelligenz im Recruiting erwarten	 5
3. Schlagworte, Trends und Methoden des modernen Recruitings	 6
3.1 Robot-Recruiting	 6
3.2 E-Recruitment-Systeme 	 6
3.3 ATS (Applicant-Tracking-System) und TRM (Talent-Relationship-Management)	 6
3.4 Mobile Recruiting	 7
3.5 One-Click-Bewerbung	 7
3.6 Chatbots	 7
3.7 Online-Assessments	 7
3.8 Active Sourcing und Boolesche Suche	 8
3.9 Behavioural Analytics – die Zukunft der Personaldiagnostik?	 8
3.10. Zwischenfazit	 8
4. Das Recruiting-Ziel Best Matches unter Berücksichtigung von KI	 9
4.1 Paradigmenwechsel im Recruiting	 9
4.2 Find & Engage: ein neuer Recruiting-Ansatz von Hays	 10
5. Wie die Bewerberseite KI-Strategien einschätzt	 12
5.1 Aufbau eines Talent-Pools	 12
5.2 Interne Lösung oder strategische Partnerschaft für das Recruiting?	 12
6. Anforderungen der Kandidaten an den Bewerbungsprozess	 13
7. Fazit	 14
8. Quellen	 15
9. Über Hays	 16
INHALTSVERZEICHNIS
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
1. INTRO
Ob in der Landwirtschaft, der Industrie oder im Dienstleis-
tungsgewerbe: Künstliche Intelligenz (KI) oder auch Artificial
Intelligence (AI) ist in aller Munde. Zukünftig soll Informati-
onstechnik in immer mehr Anwendungsbereichen dazu fähig
sein, menschenähnliches Lern-, Beurteilungs- und Entschei-
dungsverhalten nachzuahmen und zu automatisieren. Mittels
ausgefeilter Algorithmen überprüfen Systeme fortlaufend
Daten und analysieren Ereignisse.
Doch was heißt das für Unternehmen in puncto Rekrutierung?
Es gibt zwar etliche Studien, die Künstlicher Intelligenz eine
bahnbrechende Zukunft in der Personalgewinnung prokla-
mieren – jedoch gibt es mindestens ebenso viele Studien, die
KI und ihre Wirkungsweisen als Bedrohung für das Personal-
wesen ansehen.
Sicher ist: Bei der Anwendung im Recruiting-Bereich weist
der KI-Begriff eine große Spannweite auf. Nicht alles, was
von den Anbietern neuer Technologien für eine effektivere
und effizientere Personalgewinnung auf den Markt kommt,
verdient auch das Prädikat Künstliche Intelligenz.
In großen Teilen haben wir es derzeit nur mit regelbasierten
Systemen zu tun. Immer mehr Großunternehmen nutzen auch
hierzulande Algorithmen und Analytics zur Unterstützung
ihres Bewerbermanagements (bspw. für die teilautomatisierte
Vorauswahl beim Bewerbereingang) – in den USA sind es
bereits 95 Prozent aller Konzerne.
Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
Dabei stellen sich Unternehmen und auch Bewerber aktuell
die Frage, inwieweit Künstliche Intelligenz den Kontakt
zum Menschen an welchen Stellen ersetzen kann, wie die
Interaktion zwischen Mensch und Maschine auch unter
ethischen Gesichtspunkten zu vertreten ist und wie hoch
die Akzeptanz von KI seitens der Nutzer ist.
Das vorliegende Whitepaper dient folglich als Auftakt für die
Beleuchtung der aktuellen Trends in der digitalisierten
Personalgewinnung unter Berücksichtigung von Künstlicher
Intelligenz. Erfahren Sie mit Hays, welche Methoden und
Tools bereits in der deutschen Recruiting-Landschaft im
Einsatz sind – und was derzeit noch als ferne Zukunftsmusik
zu bewerten ist.
95%
aller Konzerne in den USA
nutzen Algorithmen und
Analytics zur Unterstützung
ihres Bewerbermanagements
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
2. KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
Schon heute erleben wir das Personalwesen in unterschied-
lichen Bereichen als zukunftsorientiert. Voll- oder teilauto-
matisierte Prozesse wie bspw. die Bewerbervorauswahl oder
Personalentwicklungsprogramme produzieren hohe Daten-
mengen, welche es zu interpretieren gilt.
Diese Vorstufe von Künstlicher Intelligenz verursacht den
heimischen Unternehmen noch immense Probleme.
Datenzusammenführungen, -bereinigungen und unterschied-
liche Systemumgebungen erhöhen die Fehleranfälligkeit für
unsauberes Datenmaterial und können infolgedessen zu
Fehlinterpretationen führen.
Um Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz besser
bewerten zu können, beginnen wir zunächst mit einer
Begriffsannäherung.
2.1 Begriffsannäherung KI
Künstliche Intelligenz ist als Begriff nicht einheitlich definiert.
Seit der Begriffsbildung Ende der 50er Jahre (Marvin Minsky)
hat sich Künstliche Intelligenz als interdisziplinäre Forschungs-
richtung entwickelt und sich in ihrer (Be-)Deutung stets an
die technischen Möglichkeiten angepasst. Für die praktische
Anwendung im Umfeld der Rekrutierung empfiehlt sich
folgende Definition:
„Künstliche Intelligenz ist der Überbegriff
für Anwendungen, bei denen Maschinen
menschenähnliche Intelligenzleistungen
erbringen. Darunter fallen das maschinelle
Lernen oder Machine Learning, das Verar-
beiten natürlicher Sprache (NLP – Natural
Language Processing) und Deep Learning.
Die Grundidee besteht darin, durch Maschi-
nen eine Annäherung an wichtige Funktio-
nen des menschlichen Gehirns zu schaffen –
Lernen, Urteilen und Probleme lösen“.
Uwe Schick, SAP
Was ist das eigentlich?
2.2 Machine Learning und Deep Learning
Machine Learning, auch Maschinelles Lernen genannt, be-
zeichnet Verfahren, bei denen Computer-Algorithmen
aus Daten lernen, Muster zu erkennen oder gewünschte
Verhaltensweisen zu zeigen, ohne dass jeder Einzelfall explizit
programmiert wurde.
So lernen bspw. Algorithmen im Online-Buchhandel, dass es
bestimmte Klassen von Büchern gibt, die von bestimmten
Kundenkreisen gekauft werden. Und dies ohne, dass irgend-
wo im Vorfeld definiert worden wäre, welchem Genre diese
Romane zugehörig sind.
Maschinelles Lernen wird häufig mit KI gleichgesetzt, dies
ist jedoch nicht korrekt. Maschinelles Lernen ist eine Methode,
ein Werkzeug unter vielen im Bereich der Künstlichen
Intelligenz.
Dies kommt beispielsweise bereits in der Automobilindustrie
bei selbstfahrenden Fahrzeugen vor, die unübersichtliche
Verkehrszeichen interpretieren.
Macht Künstliche Intelligenz die Personalauswahl also bald
zu einer Sache von nur noch wenigen Klicks? Diesen und
weiteren Fragen gehen wir im nächsten Kapitel nach.
! Maschinelles Lernen mit einem großen Datenvolumen
und mehreren neuronalen Netzen wird als Deep
Learning bezeichnet (DFKI). Deep Learning zeichnet
sich durch eine noch tiefere Algorithmusdurchdrin-
gung aus: Hier erkennt die Maschine Strukturen,
kann diese evaluieren und sich in mehreren vorwärts
wie rückwärts gerichteten Durchläufen selbstständig
verbessern. Dabei verwendet der Algorithmus
mehrere Knotenebenen (Neuronen) parallel, um
fundierte Entscheidungen zu treffen (BPM).
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
2.3 Was Unternehmen von Künstlicher
Intelligenz im Recruiting erwarten
Deutsche Unternehmen nähern sich dem Thema Künstliche
Intelligenz in der Rekrutierung mehr und mehr an, beispiels-
weise mit Stimmanalysen und neuartigen Interviewformaten.
So sind neben smarten Suchmaschinen für die Kandidaten-
suche vor allem Verfahren für die Bewältigung großer
Bewerberzahlen sowie zur Eignungsdiagnostik bereits im
Einsatz.
Aufgrund des Datenschutzes in Deutschland, der ungleich
strikter ist als in anderen Ländern, stehen aber aktuell auch
noch viele Maßnahmen, Tools oder neue Software-Program-
me auf dem Prüfstand. Bis diese Einzug in den deutschen
Markt halten, wird noch einige Zeit vergehen – nicht zuletzt
wegen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Allen Vorurteilen zum Trotz ist die nachstehende Frage
jedoch durchaus berechtigt: Ist ein gut programmierter Algo-
rithmus nicht in Wirklichkeit viel neutraler in der Bewertung
und konstanter in der Leistung als ein Mensch, der unbewus-
ste Vorurteile hat oder auch mal müde wird? Zumindest in
diesem Fall versprechen die Treiber neuer Rekrutierungs-
Technologien auf jeden Fall mehr Objektivität.
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
Künstliche Intelligenz erhebt den Anspruch, an die komplexe
Intelligenz von Menschen heranzureichen, mehr noch: Ihr
eines Tages sogar ebenbürtig zu sein. So muss KI die Fähig-
keit haben, aus Fehlern zu lernen, aus gesammelten
Informationen Rückschlüsse zu ziehen und Entscheidungen
zu treffen.
Gemünzt auf einen Rekrutierungsprozess müsste ein Tool mit
KI folglich in der Lage sein, einen passenden Kandidaten
aufzuspüren, ihn umfassend zu prüfen, anhand der vorgege-
benen Kriterien zu bewerten und anschließend einzustellen
oder abzulehnen.
Vor dem Hintergrund eines solch hohen Anspruchs finden
Sie anbei einen Überblick über die derzeitigen Schlagworte,
Trends und Methoden des modernen Recruitings, die Sie
kennen sollten:
3.1 Robot-Recruiting
Mit diesem Oberbegriff werden algorithmusbasierte Systeme
bezeichnet, die in Portalen und sozialen Netzwerken hinter-
legte Kandidatenprofile unter Vorgabe bestimmter Kriterien
durchforsten. Es handelt sich um eine Teilautomatisierung
von Suchvorgängen, bei der eine selbstständig arbeitende
Software die manuelle Eingabe von Suchbegriffen ersetzt.
In einem weiter gefassten Sinne sollen gefundene Kandidaten
durch automatisierte Prozesse begleitetet werden, zum
Beispiel mithilfe von Chatbots. Diese kommen bei der Erst-
kontaktaufnahme auf Websites zum Einsatz, um Interessier-
ten erste Antworten auf ihre Fragen zu geben und weitere
Handlungsschritte zu empfehlen.
3.2 E-Recruitment-Systeme
Im Gegensatz zum Robot-Recruiting steht die Teilautomati-
sierung hier nicht zwangsläufig im Vordergrund. E-Recruiting
bezeichnet allgemein das softwaregestützte Recruiting-Ma-
nagement, bei dem Personaler oder Recruiter Jobangebote
3. SCHLAGWORTE, TRENDS
UND METHODEN DES MODERNEN
RECRUITINGS
in Portalen und sozialen Netzwerken platzieren und durch
weiterführende digitale Bewerbungsformulare begleiten.
Im Idealfall wird die HR-Software auch zum Aufbau von
Talent-Pools genutzt und Recruiter bleiben über digitale
Kommunikationskanäle in Kontakt mit ihren Wunsch-
kandidaten.
3.3 ATS (Applicant-Tracking-System) und
TRM (Talent-Relationship-Management)
Im E-Recruitment unterstützt ATS-Software speziell große
Unternehmen dabei, aus einer Flut an Bewerbungen über
entsprechend definierte Filterfunktionen den Kandidatenkreis
einzugrenzen.
Im Unterschied dazu bieten TRM-Systeme die erweiterten
Möglichkeiten des Active Sourcing, auch mit zunächst
abschlägig beschiedenen Kandidaten in Kontakt zu bleiben.
Der funktionale Kern eines TRM besteht somit in der Einrich-
tung und Pflege eines Talent-Pools.
3.4 Mobile Recruiting
Qualitativ unterscheidet sich dieser Trend von HR-Recruit-
ment- Systemen durch die Nutzbarkeit auf Mobilgeräten.
Laut der Studienreihe Recruiting Trends 2018 des Centre of
Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universi-
tät Bamberg, geben vier von zehn Deutschen an, unterwegs
mit dem Smartphone nach Jobs zu suchen.
Experten sind sich einig, dass einfache One-Click-Bewerbun-
gen in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen – speziell
über Social Media, aber auch mit Apps und Tools, die teils auf
unterhaltsame Weise eine Vorauswahl treffen. Daneben
besteht – zum Beispiel via Whatsapp oder Facebook – die
Möglichkeit zur direkten mobilen Kontaktaufnahme.
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
3.5 One-Click-Bewerbung
Diese spezielle Funktion soll es den Nutzern von Mobilgerä-
ten so einfach wie möglich machen, gleich auf ein entdecktes
Jobangebot zu reagieren. Der Bewerber lädt einfach sein
bestehendes Profil aus einem Business-Netzwerk oder einer
Cloud direkt auf den Server des Jobanbieters – mit wenigen
Klicks.
In einer anderen Variante lassen sich die Daten des Lebens-
laufes automatisch per One Touch in die Bewerbermaske
eines Karriereportals übertragen, ohne dass der Kandidat alle
Einzelheiten selbst eingeben muss.
3.6 Chatbots
Auf Basis eines vor-programmierten Dialog-Schemas führen
Chatbots zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Gespräch mit einem
Kandidaten – und sammeln dabei wertvolle Informationen,
die weit über die eigentlichen Bewerbungsunterlagen hinaus-
reichen.
Der Chatbot stellt schriftlich oder mündlich gezielte Fragen an
den Kandidaten und richtet die weiteren Fragen anhand der
jeweiligen Antworten des Kandidaten aus. Idealerweise sollte
am Ende eines Chatbot-Dialogs eine konkrete Handlungsemp-
fehlung und eine Information zum weiteren Prozess an den
Bewerber erfolgen. Diese kann zum Beispiel ein Appell sein, sich
beim Unternehmen zu bewerben, eine Info, dass der Lebenslauf
erfolgreich hochgeladen wurde oder wann mit einem Rückruf
eines Recruiters zu rechnen ist.
Seitens der Kandidaten gehört neben Geduld auch die Akzep-
tanz und Freude an dieser Art des Erstkontakts dazu. Ein
reibungsloser Ablauf ist in einem so anspruchsvollen Anwen-
dungsgebiet wie dem Personalgespräch derzeit eher die
Ausnahme. Chatbots leiten die Kommunikation zwischen
Recruiter und Fachabteilung lediglich ein und unterstützen bei
leichten Sachverhalten, wiederkehrenden Fragen oder Stan-
dard-Problemen. Chatbots sind jedoch noch nicht so weit, dass
sie den menschlichen Kontakt ersetzen können.
3.7 Online-Assessments
Das klassische Assessment-Center zur Bewerberanalyse zählt
bei namhaften Arbeitgebern zum Standard. Bei der Online-
Variante haben Kandidaten innerhalb einer oder mehrerer
zeitlich begrenzter Sessions eine Fülle an unterschiedlichsten
Testaufgaben zu lösen – wie Brain Teaser oder andere
Logikaufgaben.
Im Vordergrund steht die Erfassung von kognitiven Fähigkeiten,
AllgemeinwissensowiedieErfassungbestimmterPersönlichkeits-
merkmale.
3.8 Active Sourcing und Boolesche Suche
Für das Auffinden von Fachkräften mit besonderen Speziali
sierungen leistet die Eingabe von Suchbefehlen nach dem
Booleschen Verfahren recht nützliche Dienste.
Die an Programmiersprachen erinnernden Regeln verspre-
chen eine gezielte Filterung von Keywords in Kandidaten-
profilen, die in Business- Netzwerken wie XING oder LinkedIn
abgelegt sind.
Diese Methode ist allerdings nur für recht versierte Recruiter
geeignet, die sich tiefer mit den semantischen Regeln des
jeweils aktuellen Google-Algorithmus befassen.
Bei der Anwendung der Booleschen Operatoren lassen sich
so beispielsweise durch die Verwendung von AND- und
OR-Verknüpfungsregeln bestimmte Kriterien dezidiert von
der Sucheingabe einschließen. Oder Sie klammern durch
das Setzen von Minus-Zeichen bestimmte Schlagworte aus.
Auf diese Weise bilden Sie ganze Verknüpfungsketten von
Kriterien, um die Suche nach passenden Profilen zu ver-
feinern.
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
3.9 Behavioural Analytics –
die Zukunft der Personaldiagnostik?
Erfahrene Personalmanager sind gut darin geschult, auf die
Körpersprache, den Tonfall und die Mimik eines Bewerbers
zu achten, um eventuelle Unstimmigkeiten oder Unsicherhei-
ten zu entlarven. Dass KI-Systeme eines Tages in der Lage
sein sollen, soziale Kompetenz, seelische Befindlichkeit sowie
bestimmte Verhaltensmuster oder Charaktereigenschaften
eines Bewerbers zu erkennen, ist ein Schreckgespenst für
Gegner dieser Entwicklung.
Vor allem die Tatsache, dass – angeblich objektiv – zum Teil
sogar biometrische Daten zu einer letztlich doch program-
mierten subjektiven Beurteilung führen könnten, schreckt
viele Menschen ab. Dennoch lässt sich durch die Analyse
von Stimmlagen, Tonhöhen und Sprachstil, der Augenbewe-
gungen sowie der Gestik und Mimik das nonverbale
Kommunikationsverhalten eines Kandidaten erfassen und
über intelligente Algorithmen auswerten. Es bleibt abzuwar-
ten, wie Kandidaten in der nächsten Zeit auf eine solche
Erfahrung reagieren.
3.10. Zwischenfazit
Vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels
scheint der Vormarsch von intuitiven Recruiting-Tools und
intelligenter Software für die Aufspürung und die Bewertung
von Kandidaten unaufhaltsam. Dass jedoch am Ende eine
Maschine, die fehleranfällig sein könnte, über eine Jobzusage
oder eine Absage entscheidet, löst bei vielen Menschen
Unbehagen aus. So sind es aktuell vor allem Konzerne und
größere Mittelstandsunternehmen, die sich dieser Tools
aufgrund der ungeheuren Datenmengen bedienen müssen.
Kleineren Unternehmen hingegen fehlen oftmals die Ressour-
cen für Programme zum maschinellen Lernen sowie eigene
Datenanalysten. Entsprechend schwer fällt ihnen die Suche
nach den richtigen Kandidaten.
Aktuell bewegen wir uns in der Rekrutierung technologisch
an der Grenze der Akzeptanz. Voll- und Teilautomatisierung
gibt es dort, wo KI-gestützte Teilprozesse Sinn machen. Aber
die vollständige Durchführung eines Rekrutierungsprozesses
nur mit KI stößt bis dato bei der Mehrheit der Bewerber auf
Ablehnung. Denn gerade Top-Talente sind bei der Auswahl des
Arbeitgebers wählerisch und legen viel Wert auf eine passge-
naue Unternehmenskultur.
Auch spielen Fehlinterpretationen von Daten, der Datenmiss-
brauch oder die Manipulation von System eine wichtige Rolle
bei Fragen der Akzeptanz.
So kommen neben datenschutzrechtlichen auch ethische
Grenzbereiche auf, die in der Politik aktuell auf unterschiedli-
chen Ebenen diskutiert werden. Der Ethikbeirat HR Tech hat
bereits auf die Entwicklungen reagiert und Richtlinien für KI
im Recruiting herausgegeben. Ziel ist der verantwortungsvol-
le Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Personalarbeit
– dabei steht es außer Frage, dass KI Flexibilität und Ge-
schwindigkeit ermöglichen, Kosten senken und den Match
zwischen Unternehmen und Kandidaten optimieren kann.
Und dennoch:
„Sie [KI] ersetzt nicht den Menschen. Dieser ist
es, der am Ende eine Auswahl trifft und damit
eine wechselseitig bedeutsame Vereinbarung
eingeht, und der sich – auch in schwierigen
Phasen der Zusammenarbeit – verantwortlich
zeigt für das Gelingen nicht nur des eigenen,
sondern auch des Berufslebens seiner Kollegen
und Mitarbeiter“.
Thomas Belker, BPM
Dieses Bewusstsein scheint bei den heimischen Unternehmen
auch noch vorzuherrschen und somit sind viele Firmen
aktuell damit beschäftigt, die technologischen Voraussetzun-
gen aufzubauen und die vorhandene IT- und HR-Infrastruktur
entsprechend anzupassen, wie bspw. mit Analysemöglichkei-
ten für maschinenlesbare CVs.
Das Unbehagen der Bewerber im Umgang mit KI-Technolo-
gien ist hingegen primär auf eine Ursache zurückzuführen,
die ganz allgemein immer stärker in den Blickpunkt bei
datenschutzrechtlichen Fragen tritt: Wer nicht weiß, welcher
Technologie genau er sich bei einem Bewerbungsprozess
aussetzt und was mit sensiblen Daten passiert, verzichtet
möglicherweise auf die Bewerbung.
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
People Analytics spielen schon immer eine große Rolle in der
Rekrutierung, denn neue Fach- oder Führungskräfte sollen
natürlich über entsprechende soziale Kompetenzen verfügen.
Zwar verweisen die Befürworter von KI-Strategien immer
wieder auf die stetig ansteigende Zuverlässigkeit ihrer
Ergebnisse.
Dem steht aber das Problem gegenüber, dass jede Unterneh-
menskultur auch Teil eines allgemeinen gesellschaftlichen
Wandels ist. Nachrückende Generationen treten ihre Jobs mit
gänzlich anderen Erwartungshaltungen an, als es bei den
bestehenden Mitarbeitern der Fall gewesen ist. So verändern
sich grundsätzliche Handlungsmuster, Vorlieben oder
Einstellungen mit jeder neuen Arbeitnehmergeneration.
Vor dem Hintergrund des Fachkräfte- und Expertenmangels
müssen sich speziell KMUs gegenüber großen Konzernen
beim Ringen um stark gefragte Fachkräfte behaupten. Eine
noch nicht ausgereifte und in weiten Teilen sogar recht
schematische KI-Strategie verspricht hier recht wenig Erfolg.
Wenn die Personalsuche bei Ihnen auf sehr spezielle fachliche
Qualifikationen oder besondere Fähigkeiten abzielt, ist es
ratsam, diese zeit- und ressourcenintensive Suche einem
erfahrenen Dienstleister anzuvertrauen. Viele KI-Visionen, das
ist als Zwischenfazit festzuhalten, fokussieren sich entweder
zu stark auf das Screening von Kandidatenprofilen. Oder sie
konzentrieren sich im anderen Extrem nur auf die Bewertung
von Bewerbern und folglich den Aufbau eines Talent-Pools.
Zwischen diesen beiden Phasen der Personalgewinnung
befindet sich für die meisten KMUs jedoch die eigentlich
längste und mühevollste Wegstrecke: nämlich einen passiven
Top-Kandidaten in einen aktiven Bewerber zu verwandeln.
Hier kann aktuell jedoch noch kein ausgereifter KI-Roboter
nützliche Dienste leisten; die Algorithmen erkennen momen-
tan nur, ob Kandidaten latent wechselwillig sind.
Dass Tools jedoch schon so weit sind, um den nächsten
Entwicklungsschritt des Kandidaten treffsicher vorherzusa-
gen, ist aktuell noch Zukunftsmusik. Aus gutem Grunde
vertrauen immer mehr mittelständische Unternehmen auf
die Zusammenarbeit mit einem externen Partner, der zielfüh-
rend die anspruchsvolle Aufgabe der Kandidatensuche erfüllt
und Unternehmen durch strategische Partnerschaften einen
Wettbewerbsvorteil ermöglicht.
4. DAS RECRUITING-ZIEL BEST MATCHES
UNTER BERÜCKSICHTIGUNG VON KI
4.1 Paradigmenwechsel im Recruiting
Eines ist sicher: Um neue Talente zu finden, braucht es inno-
vative Ansätze und fundiertes Wissen. Während die Rekru-
tierung früher über Stellenausschreibungen, Online- Jobbörsen
und vertikale Suchmaschinen funktionierte, stößt dieses
klassische Modell „Werben und Bewerben“ – Unternehmen
schreiben Stellen aus und Bewerber bewerben sich aktiv
darauf – an seine Grenzen.
Durch das rasante Wachstum sozialer Netzwerke, Online-
Communities und der immer besseren Infodienste über neu
ausgeschriebene Stellen (Job Alerts oder Job Agenten),
müssen Jobsuchende immer weniger Energie für die eigene
Jobsuche aufwenden. Statt auf eigene Faust zu suchen, stärkt
der seit Jahren beklagte Fachkräftemangel das Selbstbe-
wusstsein qualifizierter Fachkräfte.
Wer auf dem Arbeitsmarkt ein attraktives Kompetenzprofil
in die Waagschale wirft, gepaart mit einem starken Online-
Auftritt, muss sich grundsätzlich nicht mehr aktiv bewerben.
Und genau hierin besteht das grundlegende Manko vieler
Rekrutierungsstrategien der Unternehmen: Eine Mischung
aus E-Mail-Marketing und Banneranzeigen stützt sich in
erster Linie auf die Annahme, dass Bewerber aktiv nach
Jobmöglichkeiten suchen und sich aktiv bewerben.
So beschränkt sich der Bewerberpool nur auf aktiv Jobsu-
chende – also genau auf die Personen, die sich auch über
andere Kanäle bewerben. Diese klassische Recruiting-Vor-
gehensweise hilft dabei, offene Stellen mit verfügbaren
Kandidaten zu besetzen – nicht mehr und nicht weniger.
4.2 Find  Engage: ein neuer
Recruiting-Ansatz von Hays
Um Stand heute die besten Talente auf dem Markt zu finden,
ist die Rekrutierungsstrategie „Werben und Bewerben“ nicht
mehr ausreichend. Hays hat deshalb ein neues Konzept der
Personalbeschaffung entwickelt: „Finden und Binden“.
Dieses kombiniert bewährte Verfahren und Kompetenzen der
klassischen Personalvermittlung, wie z.B. den Erfahrungs-
schatz und die persönliche Bindung eines guten Personal-
dienstleisters, mit neuen Technologien und Techniken zur
Datenauswertung.
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
Mithilfe dieses Modells, sowie Active Sourcing und neuen
Technologien und Techniken zur Datenauswertung ermittelt
Hays, wie offen ein Bewerber für ein konkretes Stellenange-
bot ist.
Der Vorteil: Damit erreichen Unternehmen auch Bewerber,
die aktuell nicht aktiv nach einem neuen Job suchen. Ausge-
schriebene oder geplante Stellen finden sozusagen den
optimalen Kandidaten.
Geeignete Kandidaten zu finden, ist und bleibt eine Mammut-
aufgabe. Deshalb hat sich Hays in den letzten Jahren gezielt
darauf konzentriert, seine Kompetenzen im Bereich der
Kandidatenermittlung weiter auszubauen.
Der Personaldienstleister setzt deshalb auf die intelligente
Kombination folgender Elemente: strategische Partnerschaf-
ten mit unterschiedlichen Karrierenetzwerken, Bereitstellung
hochwertiger Inhalte für die Karriereplanung sowie die
Implementierung von leistungsstarken Software-Lösungen
und Verfahren zur Marktanalyse. Dies gepaart mit Werkzeu-
gen im Bereich KI und maschinellen Lernens ermöglicht eine
völlig neue Art der digitalen Personalsuche.
19. JAHRHUNDERT – 1990ER-JAHRE
Stellenanzeigen werden hauptsächlich
in Printmedien veröffentlicht.
VOR DEM INTERNETZEITALTER
1990ER-JAHRE
Stellenausschreibungen und die erste Bewerbungsrunde
werden zunehmend ins Internet verlagert. Das Printmodell
verliert weitgehend an Bedeutung.
1. ENTWICKLUNGSSPRUNG: JOBBÖRSEN
2000ER-JAHRE
Zahlreiche soziale Plattformen und Netzwerke entstehen – und damit neue Kanäle,
um Bewerber zu erreichen und ihr Interesse zu wecken.
2. ENTWICKLUNGSSPRUNG: NETZWERKE
2010ER-JAHRE
Neue Suchmaschinen bündeln Stellenanzeigen von Jobbörsen und
Personalvermittlerseiten. Das erleichtert Bewerbern die Stellensuche.
3. ENTWICKLUNGSSPRUNG: VERTIKALE SUCHMASCHINEN
HEUTE
Das klassische Modell „Werben und bewerben“ wird durch den neuen Ansatz
„Finden und binden“ abgelöst. Es werden innovative Analysemethoden genutzt, um eine
möglichst große Anzahl potenzieller Bewerber und Wechselwilliger zu erreichen.
4. ENTWICKLUNGSSPRUNG: „FINDEN UND BINDEN“
11
// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
Doch neben der technischen Komponente und der Aufspü-
rung der richtigen Kandidaten geht es um den Dialog mit
den Kandidaten über einen längeren Zeitraum hinweg – und
zwar über das Web und den persönlichen Austausch.
Um im entscheidenden Moment das beste Talent für eine
offene Stelle zu finden, braucht es deshalb nicht nur leistungs-
starke Technik und Automatisierungswerkzeuge, sondern
auch die Erfahrung und Kompetenz eines Personaldienst-
leisters.
WERBEN  BEWERBEN
Heute
NutzungvonSuchwerkzeugenundDatenanalysen
Morgen
Bewerber sucht aktiv nach
Stellenangeboten
Viele Bewerber für
eine Position
Perfect Match
Das Modell
„Finden  Binden“
Entwicklet sich zum
neuen Standardverfahren
bei der Vermittlung
von Fachkräften.
Erfahren Sie mehr über das neue Modell „Finden und Binden“ in unserer Broschüre: „Recruiting neu gedacht“
!
12
// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
KandidatenerhoffensichbeimEinsatzvonKIimRekrutierungs-
prozess mehr Objektivität im Sinne von mehr Fairness im
Vergleich zum klassischen Bewerbungsprozess. Gleichzeitig
besteht allerdings auch Verunsicherung darüber, ob die
neuen Recruitingmechanismen diese Vorteiler tatsächlich
auch hervorbringen.
Aufgrund der Blackbox, die aktuell durch die unterschiedlichen
Abfrage-Modi der Unternehmen (persönliche und private
Einstellungen sowie Verhaltensweisen und deren Auswer-
tung) vorhanden ist, stehen Kandidaten einem persönlichen
Kontakt im Bewerbungsgespräch immer noch sehr offen,
wenn nicht sogar offener, gegenüber.
5.1 Aufbau eines Talent-Pools
FürSieaufUnternehmerseiteergibtsichausdieserStimmungs-
lage des Bewerberverhaltens kein Nachteil. Nutzen Sie eine
Voll- oder Teilautomatisierung des Bewerbungsprozesses
dort, wo es sinnvoll ist. Das kann je nach Phase der Erstkon-
takt sein – entweder über Social Media, ein Besuch auf der
Website oder ein Treffen auf der Messe – oder erst im
späteren Verlauf des Prozesses.
Active Sourcing oder das „Finden  Binden“-Modell von Hays
erlaubt durch die gezielte Schatzsuche in branchenbezoge-
nen Business-Portalen das Aufspüren von wechselbereiten
Experten. Zudem lassen sich bereits geprüfte Bewerber, die
bei der Besetzung einer Vakanz aktuell nicht zum Zuge
kommen, aber ein interessantes Profil aufweisen, bei der
nächsten Gelegenheit wieder als Kandidaten mobilisieren.
Es entfällt somit ein erneuter Bewertungsprozess für Ihr
Unternehmen und Sie können gleich in die Einstellungsver-
handlung übergehen.
5.2 Interne Lösung oder strategische
Partnerschaft für das Recruiting?
Nicht alle Software-Werkzeuge sind hilfreich, wenn es darum
geht, nachhaltige Talent-Pools aufzubauen. Einige Tools
versprechen Ihnen zwar kurzfristige Treffer, sind aber nicht
geeignet, um eine langfristig erfolgreiche HR-Strategie zu
unterstützen. In diesen Fällen lohnt sich die Überlegung einer
strategischen Partnerschaft mit einem externen Dienstleister,
der über das entsprechende Know-how in der Rekrutierung
und der Branche verfügt.
5. WIE DIE BEWERBERSEITE
KI-STRATEGIEN EINSCHÄTZT
Vor allem KMUs profitieren von einer zusätzlichen externen
Unterstützung, da die teils recht komplexen Software-Tools
zunächst in die vorhandene IT- und HR-Infrastruktur einge-
bettet werden müssen. Größere Unternehmen – mit ent-
sprechend gut besetzten Personalabteilungen – sparen
zwar mit ATS-Tools Zeit, jedoch mangelt es häufig an tiefer-
gehenden Kenntnissen bezüglich neuer Trends und Tools.
Dementsprechend sind viele automatisierte und digitalisierte
Prozesse in der HR weiterhin auf manuelle Prüfungen ange-
wiesen. Denn mit oftmals noch unstrukturierten Daten kann
Künstliche Intelligenz auch in der HR nicht reibungslos
funktionieren.
13
// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
Doch was wünschen sich Bewerber eigentlich bei einem
Recruitingprozess? Viele Bewerber brechen diesen oftmals
ab, weil die Ansprache nicht auf Augenhöhe stattfindet oder
der Prozess zu kompliziert und zeitaufwendig ist.
Die Arbeitgebermarke (Employer Brand)
besteht aus zwei wesentlichen Komponenten
für die erfolgreiche Mitarbeitergewinnung.
Zum einen der Attraktivität Ihres Unterneh-
mens als Arbeitgeber, die erst zu einer Be-
werbung führt. Dieser Punkt umfasst flexible
Arbeitsmodelle, Bezuschussung, Entwick-
lungsperspektiven und die Unternehmens-
kultur etc. Zum anderen dem Recruiting,
welches unkompliziert und so einfach wie
möglich für den Kandidaten gestaltet sein
muss.
Bewerbungsformulare, die aus vielen Feldern
bestehen, vergraulen Kandidaten und ver-
mitteln den Eindruck einer hohen Bürokratie –
auch innerhalb des Unternehmens.
VERNACHLÄSSIGEN SIE NICHT
DIE ARBEITGEBERMARKE:
Bei jeder Kontaktaufnahme (sei es beim Erst-
kontakt oder bei Kontaktwiederaufnahmen)
bedarf es hochwertiger Inhalte.
KandidatenwünschensichInformationen,Empfeh-
lungen, Artikel und Blogbeiträge zu relevanten
Themen. Diese bieten aktiven und passiven
Kandidaten in jeder Phase ihrer Stellensuche
Orientierung. Fachkundige Einblicke in das
jeweilige Arbeitsgebiet vertiefen die Beziehung
zwischen Ihnen als Unternehmen und den
Bewerbern.
Vergessen Sie nicht, diese Inhalte regelmäßig zu
aktualisieren und für alle Endgeräte entsprechend
anzupassen (Mobile vs. Tablet vs. Desktop).
ZIELGRUPPENGERECHTE ANSPRACHE:
Unterschätzen Sie nicht den persönlichen
Kontakt zu den Bewerbern. Ein zwangloses
Gespräch über eine Jobmöglichkeit kommt
viel leichter zustande, selbst wenn der
Kandidat aktuell nicht nach einer neuen
Stelle sucht. Überzeugen Sie Kandidaten von
Ihrer fachlichen Expertise, Ihrem Ruf in
der Branche und Ihrer Vision, wo die Reise
Ihres Unternehmens noch hingehen kann.
Durch diesen Austausch unterstützen Sie den
Wissensfluss und gewinnen neue Erkenntnis-
se sowie weitere relevante Quellen oder
Kontakte.
DER MEHRWERT EINER ZUSAMMENARBEIT:
Befolgen Sie diese drei Punkte, um den Kandidaten den
Recruitingprozess so angenehm und interessant wie möglich
zu gestalten – Stichwort Candidate Experience:
6. ANFORDERUNGEN DER KANDIDATEN AN
DEN BEWERBUNGSPROZESS
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// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
Zweifellos durchläuft die Personalbeschaffung aktuell durch
neue Technologien und Plattformen eine Transformation, mit
der sich Unternehmen wie Kandidaten intensiv auseinander-
setzen müssen. Das Recruiting ist so technologiegetrieben
und durch schnelllebige Trends beeinflusst wie nie zuvor.
Einige Ansätze, die etwas zurückhaltender mit dem KI-Ver-
sprechen umgehen, bergen für Kandidaten und Unternehmen
durchaus neue, attraktive Chancen. Da es immer schwerer
wird, passende Kandidaten auf dem Markt zu finden, müssen
Unternehmen flächendeckende Talent-Pools aufbauen.
Hierfür sollten Unternehmen verschiedene Kanäle und
Methoden nutzen, um Beziehungen zu potenziellen Bewer-
bern aufzubauen. So lernen Sie deren Interessen und
Prioritäten kennen und können Ihre Bewerber anschließend
passgenau über interessante Jobangebote informieren. Dabei
helfen leistungsstarke Datenanalyseprogramme und digitale
Tools, um potenzielle Kandidaten möglichst zeitnah zu finden
– speziell bei schwer zu besetzenden Positionen.
Diese Tools erfordern enorme Datenmengen und komplexe
Personalvermittlungsprogramme. Zudem müssen Unterneh-
men interessante Inhalte für einen öffentlichen Dialog mit den
Bewerbern entwickeln, um im Austausch zu bleiben.
7. FAZIT
! Trotz aller Digitalisierung bleibt festzuhalten:
Der Mensch wird im Recruiting immer im Mittelpunkt
stehen. Daran wird auch die fortschreitende Digitali-
sierung nichts ändern. Automatisierte Verfahren
können die Kernkompetenzen und Erfahrungswerte
eines guten Recruiters nicht ersetzen, jedoch ergän-
zen. Folglich bleibt die menschliche Urteilskraft
weiterhin unverzichtbar, wenn Kandidaten auf dem
Prüfstand stehen. Denn gerade bei der Personalge-
winnung geht es um Vertrauen, Verlässlichkeit und
Partnerschaftlichkeit – also den persönlichen
Austausch.
15
// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
•	 https://www.hays.de/personaldienstleistung-aktuell/studie/hr-report-2019-neu
•	 https://media.newjobs.com/id/hiring/419/page/Recruiting_Trends_2019/Studien_2019_01_Social_Recruiting_Web.pdf
•	 https://www.regus.de/work-germany/its-official-flexible-working-can-get-you-promoted
•	 https://www.uni-bamberg.de/isdl/transfer/e-recruiting/recruiting-trends/recruiting-trends-2018/
•	 https://pages.viasto.com/whitepaper/KI-im-HR
•	 BPM, Bundesverand der Personalmanager, 2019: Zwischen Euphorie und Skepsis – KI in der Personalarbeit.
https://www.bpm.de/sites/default/files/bpm-service-24-ki_in_der_personalarbeit.pdf
•	 Marvin Minsky, 2003: Semantic Information Processing. MIT Press.
•	 Uwe Schick, 2018: Was ist künstliche Intelligenz? SAP Analytics.
https://news.sap.com/germany/2018/03/was-ist-kuenstliche-intelligenz/
•	 DFKI und Bitcoin, 2017: Künstliche Intelligenz. Wirtschaftliche Bedeutung, gesellschaftliche Herausforderung, menschliche
Verantwortung.
https://www.dfki.de/fileadmin/user_upload/import/9744_171012-KI-Gipfelpapier-online.pdf
Zugriff auf die Onlinequellen: September 2019.
8. QUELLEN
16
// Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung
Hays ist das weltweit führende Rekrutierungsunternehmen für
hoch qualifizierte Spezialisten bzw. Fach- und Führungskräfte
im privaten sowie im öffentlichen Sektor.
Das Leistungsportfolio umfasst die Vermittlung von Experten
im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung, für Festanstellun-
gen sowie für Projekte. Darüber hinaus bietet Hays
Werkverträge, IT Services  Solutions, intelligentes Workforce
Management sowie Executive Search an.
Im deutschsprachigen Raum ist Hays auf die Fachgebiete
Engineering, Construction  Property, IT, Finance, Life
Sciences, Healthcare, Sales  Marketing, Retail sowie Legal
fokussiert.
Kontakt
Hays
Willy-Brandt-Platz 1-3
68161 Mannheim
T: +49 621 1788 0
E: info@hays.de
I: www.hays.de
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Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung

  • 1. 1 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN DER REKRUTIERUNG hays.de Status quo und Trends
  • 2. 2 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung 1. Intro 3 2. Künstliche Intelligenz 4 2.1 Begriffsannäherung KI 4 2.2 Machine Learning und Deep Learning 4 2.3 Was Unternehmen von Künstlicher Intelligenz im Recruiting erwarten 5 3. Schlagworte, Trends und Methoden des modernen Recruitings 6 3.1 Robot-Recruiting 6 3.2 E-Recruitment-Systeme 6 3.3 ATS (Applicant-Tracking-System) und TRM (Talent-Relationship-Management) 6 3.4 Mobile Recruiting 7 3.5 One-Click-Bewerbung 7 3.6 Chatbots 7 3.7 Online-Assessments 7 3.8 Active Sourcing und Boolesche Suche 8 3.9 Behavioural Analytics – die Zukunft der Personaldiagnostik? 8 3.10. Zwischenfazit 8 4. Das Recruiting-Ziel Best Matches unter Berücksichtigung von KI 9 4.1 Paradigmenwechsel im Recruiting 9 4.2 Find & Engage: ein neuer Recruiting-Ansatz von Hays 10 5. Wie die Bewerberseite KI-Strategien einschätzt 12 5.1 Aufbau eines Talent-Pools 12 5.2 Interne Lösung oder strategische Partnerschaft für das Recruiting? 12 6. Anforderungen der Kandidaten an den Bewerbungsprozess 13 7. Fazit 14 8. Quellen 15 9. Über Hays 16 INHALTSVERZEICHNIS
  • 3. 3 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung 1. INTRO Ob in der Landwirtschaft, der Industrie oder im Dienstleis- tungsgewerbe: Künstliche Intelligenz (KI) oder auch Artificial Intelligence (AI) ist in aller Munde. Zukünftig soll Informati- onstechnik in immer mehr Anwendungsbereichen dazu fähig sein, menschenähnliches Lern-, Beurteilungs- und Entschei- dungsverhalten nachzuahmen und zu automatisieren. Mittels ausgefeilter Algorithmen überprüfen Systeme fortlaufend Daten und analysieren Ereignisse. Doch was heißt das für Unternehmen in puncto Rekrutierung? Es gibt zwar etliche Studien, die Künstlicher Intelligenz eine bahnbrechende Zukunft in der Personalgewinnung prokla- mieren – jedoch gibt es mindestens ebenso viele Studien, die KI und ihre Wirkungsweisen als Bedrohung für das Personal- wesen ansehen. Sicher ist: Bei der Anwendung im Recruiting-Bereich weist der KI-Begriff eine große Spannweite auf. Nicht alles, was von den Anbietern neuer Technologien für eine effektivere und effizientere Personalgewinnung auf den Markt kommt, verdient auch das Prädikat Künstliche Intelligenz. In großen Teilen haben wir es derzeit nur mit regelbasierten Systemen zu tun. Immer mehr Großunternehmen nutzen auch hierzulande Algorithmen und Analytics zur Unterstützung ihres Bewerbermanagements (bspw. für die teilautomatisierte Vorauswahl beim Bewerbereingang) – in den USA sind es bereits 95 Prozent aller Konzerne. Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung Dabei stellen sich Unternehmen und auch Bewerber aktuell die Frage, inwieweit Künstliche Intelligenz den Kontakt zum Menschen an welchen Stellen ersetzen kann, wie die Interaktion zwischen Mensch und Maschine auch unter ethischen Gesichtspunkten zu vertreten ist und wie hoch die Akzeptanz von KI seitens der Nutzer ist. Das vorliegende Whitepaper dient folglich als Auftakt für die Beleuchtung der aktuellen Trends in der digitalisierten Personalgewinnung unter Berücksichtigung von Künstlicher Intelligenz. Erfahren Sie mit Hays, welche Methoden und Tools bereits in der deutschen Recruiting-Landschaft im Einsatz sind – und was derzeit noch als ferne Zukunftsmusik zu bewerten ist. 95% aller Konzerne in den USA nutzen Algorithmen und Analytics zur Unterstützung ihres Bewerbermanagements
  • 4. 4 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung 2. KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Schon heute erleben wir das Personalwesen in unterschied- lichen Bereichen als zukunftsorientiert. Voll- oder teilauto- matisierte Prozesse wie bspw. die Bewerbervorauswahl oder Personalentwicklungsprogramme produzieren hohe Daten- mengen, welche es zu interpretieren gilt. Diese Vorstufe von Künstlicher Intelligenz verursacht den heimischen Unternehmen noch immense Probleme. Datenzusammenführungen, -bereinigungen und unterschied- liche Systemumgebungen erhöhen die Fehleranfälligkeit für unsauberes Datenmaterial und können infolgedessen zu Fehlinterpretationen führen. Um Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz besser bewerten zu können, beginnen wir zunächst mit einer Begriffsannäherung. 2.1 Begriffsannäherung KI Künstliche Intelligenz ist als Begriff nicht einheitlich definiert. Seit der Begriffsbildung Ende der 50er Jahre (Marvin Minsky) hat sich Künstliche Intelligenz als interdisziplinäre Forschungs- richtung entwickelt und sich in ihrer (Be-)Deutung stets an die technischen Möglichkeiten angepasst. Für die praktische Anwendung im Umfeld der Rekrutierung empfiehlt sich folgende Definition: „Künstliche Intelligenz ist der Überbegriff für Anwendungen, bei denen Maschinen menschenähnliche Intelligenzleistungen erbringen. Darunter fallen das maschinelle Lernen oder Machine Learning, das Verar- beiten natürlicher Sprache (NLP – Natural Language Processing) und Deep Learning. Die Grundidee besteht darin, durch Maschi- nen eine Annäherung an wichtige Funktio- nen des menschlichen Gehirns zu schaffen – Lernen, Urteilen und Probleme lösen“. Uwe Schick, SAP Was ist das eigentlich? 2.2 Machine Learning und Deep Learning Machine Learning, auch Maschinelles Lernen genannt, be- zeichnet Verfahren, bei denen Computer-Algorithmen aus Daten lernen, Muster zu erkennen oder gewünschte Verhaltensweisen zu zeigen, ohne dass jeder Einzelfall explizit programmiert wurde. So lernen bspw. Algorithmen im Online-Buchhandel, dass es bestimmte Klassen von Büchern gibt, die von bestimmten Kundenkreisen gekauft werden. Und dies ohne, dass irgend- wo im Vorfeld definiert worden wäre, welchem Genre diese Romane zugehörig sind. Maschinelles Lernen wird häufig mit KI gleichgesetzt, dies ist jedoch nicht korrekt. Maschinelles Lernen ist eine Methode, ein Werkzeug unter vielen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Dies kommt beispielsweise bereits in der Automobilindustrie bei selbstfahrenden Fahrzeugen vor, die unübersichtliche Verkehrszeichen interpretieren. Macht Künstliche Intelligenz die Personalauswahl also bald zu einer Sache von nur noch wenigen Klicks? Diesen und weiteren Fragen gehen wir im nächsten Kapitel nach. ! Maschinelles Lernen mit einem großen Datenvolumen und mehreren neuronalen Netzen wird als Deep Learning bezeichnet (DFKI). Deep Learning zeichnet sich durch eine noch tiefere Algorithmusdurchdrin- gung aus: Hier erkennt die Maschine Strukturen, kann diese evaluieren und sich in mehreren vorwärts wie rückwärts gerichteten Durchläufen selbstständig verbessern. Dabei verwendet der Algorithmus mehrere Knotenebenen (Neuronen) parallel, um fundierte Entscheidungen zu treffen (BPM).
  • 5. 5 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung 2.3 Was Unternehmen von Künstlicher Intelligenz im Recruiting erwarten Deutsche Unternehmen nähern sich dem Thema Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung mehr und mehr an, beispiels- weise mit Stimmanalysen und neuartigen Interviewformaten. So sind neben smarten Suchmaschinen für die Kandidaten- suche vor allem Verfahren für die Bewältigung großer Bewerberzahlen sowie zur Eignungsdiagnostik bereits im Einsatz. Aufgrund des Datenschutzes in Deutschland, der ungleich strikter ist als in anderen Ländern, stehen aber aktuell auch noch viele Maßnahmen, Tools oder neue Software-Program- me auf dem Prüfstand. Bis diese Einzug in den deutschen Markt halten, wird noch einige Zeit vergehen – nicht zuletzt wegen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Allen Vorurteilen zum Trotz ist die nachstehende Frage jedoch durchaus berechtigt: Ist ein gut programmierter Algo- rithmus nicht in Wirklichkeit viel neutraler in der Bewertung und konstanter in der Leistung als ein Mensch, der unbewus- ste Vorurteile hat oder auch mal müde wird? Zumindest in diesem Fall versprechen die Treiber neuer Rekrutierungs- Technologien auf jeden Fall mehr Objektivität.
  • 6. 6 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung Künstliche Intelligenz erhebt den Anspruch, an die komplexe Intelligenz von Menschen heranzureichen, mehr noch: Ihr eines Tages sogar ebenbürtig zu sein. So muss KI die Fähig- keit haben, aus Fehlern zu lernen, aus gesammelten Informationen Rückschlüsse zu ziehen und Entscheidungen zu treffen. Gemünzt auf einen Rekrutierungsprozess müsste ein Tool mit KI folglich in der Lage sein, einen passenden Kandidaten aufzuspüren, ihn umfassend zu prüfen, anhand der vorgege- benen Kriterien zu bewerten und anschließend einzustellen oder abzulehnen. Vor dem Hintergrund eines solch hohen Anspruchs finden Sie anbei einen Überblick über die derzeitigen Schlagworte, Trends und Methoden des modernen Recruitings, die Sie kennen sollten: 3.1 Robot-Recruiting Mit diesem Oberbegriff werden algorithmusbasierte Systeme bezeichnet, die in Portalen und sozialen Netzwerken hinter- legte Kandidatenprofile unter Vorgabe bestimmter Kriterien durchforsten. Es handelt sich um eine Teilautomatisierung von Suchvorgängen, bei der eine selbstständig arbeitende Software die manuelle Eingabe von Suchbegriffen ersetzt. In einem weiter gefassten Sinne sollen gefundene Kandidaten durch automatisierte Prozesse begleitetet werden, zum Beispiel mithilfe von Chatbots. Diese kommen bei der Erst- kontaktaufnahme auf Websites zum Einsatz, um Interessier- ten erste Antworten auf ihre Fragen zu geben und weitere Handlungsschritte zu empfehlen. 3.2 E-Recruitment-Systeme Im Gegensatz zum Robot-Recruiting steht die Teilautomati- sierung hier nicht zwangsläufig im Vordergrund. E-Recruiting bezeichnet allgemein das softwaregestützte Recruiting-Ma- nagement, bei dem Personaler oder Recruiter Jobangebote 3. SCHLAGWORTE, TRENDS UND METHODEN DES MODERNEN RECRUITINGS in Portalen und sozialen Netzwerken platzieren und durch weiterführende digitale Bewerbungsformulare begleiten. Im Idealfall wird die HR-Software auch zum Aufbau von Talent-Pools genutzt und Recruiter bleiben über digitale Kommunikationskanäle in Kontakt mit ihren Wunsch- kandidaten. 3.3 ATS (Applicant-Tracking-System) und TRM (Talent-Relationship-Management) Im E-Recruitment unterstützt ATS-Software speziell große Unternehmen dabei, aus einer Flut an Bewerbungen über entsprechend definierte Filterfunktionen den Kandidatenkreis einzugrenzen. Im Unterschied dazu bieten TRM-Systeme die erweiterten Möglichkeiten des Active Sourcing, auch mit zunächst abschlägig beschiedenen Kandidaten in Kontakt zu bleiben. Der funktionale Kern eines TRM besteht somit in der Einrich- tung und Pflege eines Talent-Pools. 3.4 Mobile Recruiting Qualitativ unterscheidet sich dieser Trend von HR-Recruit- ment- Systemen durch die Nutzbarkeit auf Mobilgeräten. Laut der Studienreihe Recruiting Trends 2018 des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universi- tät Bamberg, geben vier von zehn Deutschen an, unterwegs mit dem Smartphone nach Jobs zu suchen. Experten sind sich einig, dass einfache One-Click-Bewerbun- gen in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen – speziell über Social Media, aber auch mit Apps und Tools, die teils auf unterhaltsame Weise eine Vorauswahl treffen. Daneben besteht – zum Beispiel via Whatsapp oder Facebook – die Möglichkeit zur direkten mobilen Kontaktaufnahme.
  • 7. 7 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung 3.5 One-Click-Bewerbung Diese spezielle Funktion soll es den Nutzern von Mobilgerä- ten so einfach wie möglich machen, gleich auf ein entdecktes Jobangebot zu reagieren. Der Bewerber lädt einfach sein bestehendes Profil aus einem Business-Netzwerk oder einer Cloud direkt auf den Server des Jobanbieters – mit wenigen Klicks. In einer anderen Variante lassen sich die Daten des Lebens- laufes automatisch per One Touch in die Bewerbermaske eines Karriereportals übertragen, ohne dass der Kandidat alle Einzelheiten selbst eingeben muss. 3.6 Chatbots Auf Basis eines vor-programmierten Dialog-Schemas führen Chatbots zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Gespräch mit einem Kandidaten – und sammeln dabei wertvolle Informationen, die weit über die eigentlichen Bewerbungsunterlagen hinaus- reichen. Der Chatbot stellt schriftlich oder mündlich gezielte Fragen an den Kandidaten und richtet die weiteren Fragen anhand der jeweiligen Antworten des Kandidaten aus. Idealerweise sollte am Ende eines Chatbot-Dialogs eine konkrete Handlungsemp- fehlung und eine Information zum weiteren Prozess an den Bewerber erfolgen. Diese kann zum Beispiel ein Appell sein, sich beim Unternehmen zu bewerben, eine Info, dass der Lebenslauf erfolgreich hochgeladen wurde oder wann mit einem Rückruf eines Recruiters zu rechnen ist. Seitens der Kandidaten gehört neben Geduld auch die Akzep- tanz und Freude an dieser Art des Erstkontakts dazu. Ein reibungsloser Ablauf ist in einem so anspruchsvollen Anwen- dungsgebiet wie dem Personalgespräch derzeit eher die Ausnahme. Chatbots leiten die Kommunikation zwischen Recruiter und Fachabteilung lediglich ein und unterstützen bei leichten Sachverhalten, wiederkehrenden Fragen oder Stan- dard-Problemen. Chatbots sind jedoch noch nicht so weit, dass sie den menschlichen Kontakt ersetzen können. 3.7 Online-Assessments Das klassische Assessment-Center zur Bewerberanalyse zählt bei namhaften Arbeitgebern zum Standard. Bei der Online- Variante haben Kandidaten innerhalb einer oder mehrerer zeitlich begrenzter Sessions eine Fülle an unterschiedlichsten Testaufgaben zu lösen – wie Brain Teaser oder andere Logikaufgaben. Im Vordergrund steht die Erfassung von kognitiven Fähigkeiten, AllgemeinwissensowiedieErfassungbestimmterPersönlichkeits- merkmale. 3.8 Active Sourcing und Boolesche Suche Für das Auffinden von Fachkräften mit besonderen Speziali sierungen leistet die Eingabe von Suchbefehlen nach dem Booleschen Verfahren recht nützliche Dienste. Die an Programmiersprachen erinnernden Regeln verspre- chen eine gezielte Filterung von Keywords in Kandidaten- profilen, die in Business- Netzwerken wie XING oder LinkedIn abgelegt sind. Diese Methode ist allerdings nur für recht versierte Recruiter geeignet, die sich tiefer mit den semantischen Regeln des jeweils aktuellen Google-Algorithmus befassen. Bei der Anwendung der Booleschen Operatoren lassen sich so beispielsweise durch die Verwendung von AND- und OR-Verknüpfungsregeln bestimmte Kriterien dezidiert von der Sucheingabe einschließen. Oder Sie klammern durch das Setzen von Minus-Zeichen bestimmte Schlagworte aus. Auf diese Weise bilden Sie ganze Verknüpfungsketten von Kriterien, um die Suche nach passenden Profilen zu ver- feinern.
  • 8. 8 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung 3.9 Behavioural Analytics – die Zukunft der Personaldiagnostik? Erfahrene Personalmanager sind gut darin geschult, auf die Körpersprache, den Tonfall und die Mimik eines Bewerbers zu achten, um eventuelle Unstimmigkeiten oder Unsicherhei- ten zu entlarven. Dass KI-Systeme eines Tages in der Lage sein sollen, soziale Kompetenz, seelische Befindlichkeit sowie bestimmte Verhaltensmuster oder Charaktereigenschaften eines Bewerbers zu erkennen, ist ein Schreckgespenst für Gegner dieser Entwicklung. Vor allem die Tatsache, dass – angeblich objektiv – zum Teil sogar biometrische Daten zu einer letztlich doch program- mierten subjektiven Beurteilung führen könnten, schreckt viele Menschen ab. Dennoch lässt sich durch die Analyse von Stimmlagen, Tonhöhen und Sprachstil, der Augenbewe- gungen sowie der Gestik und Mimik das nonverbale Kommunikationsverhalten eines Kandidaten erfassen und über intelligente Algorithmen auswerten. Es bleibt abzuwar- ten, wie Kandidaten in der nächsten Zeit auf eine solche Erfahrung reagieren. 3.10. Zwischenfazit Vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels scheint der Vormarsch von intuitiven Recruiting-Tools und intelligenter Software für die Aufspürung und die Bewertung von Kandidaten unaufhaltsam. Dass jedoch am Ende eine Maschine, die fehleranfällig sein könnte, über eine Jobzusage oder eine Absage entscheidet, löst bei vielen Menschen Unbehagen aus. So sind es aktuell vor allem Konzerne und größere Mittelstandsunternehmen, die sich dieser Tools aufgrund der ungeheuren Datenmengen bedienen müssen. Kleineren Unternehmen hingegen fehlen oftmals die Ressour- cen für Programme zum maschinellen Lernen sowie eigene Datenanalysten. Entsprechend schwer fällt ihnen die Suche nach den richtigen Kandidaten. Aktuell bewegen wir uns in der Rekrutierung technologisch an der Grenze der Akzeptanz. Voll- und Teilautomatisierung gibt es dort, wo KI-gestützte Teilprozesse Sinn machen. Aber die vollständige Durchführung eines Rekrutierungsprozesses nur mit KI stößt bis dato bei der Mehrheit der Bewerber auf Ablehnung. Denn gerade Top-Talente sind bei der Auswahl des Arbeitgebers wählerisch und legen viel Wert auf eine passge- naue Unternehmenskultur. Auch spielen Fehlinterpretationen von Daten, der Datenmiss- brauch oder die Manipulation von System eine wichtige Rolle bei Fragen der Akzeptanz. So kommen neben datenschutzrechtlichen auch ethische Grenzbereiche auf, die in der Politik aktuell auf unterschiedli- chen Ebenen diskutiert werden. Der Ethikbeirat HR Tech hat bereits auf die Entwicklungen reagiert und Richtlinien für KI im Recruiting herausgegeben. Ziel ist der verantwortungsvol- le Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Personalarbeit – dabei steht es außer Frage, dass KI Flexibilität und Ge- schwindigkeit ermöglichen, Kosten senken und den Match zwischen Unternehmen und Kandidaten optimieren kann. Und dennoch: „Sie [KI] ersetzt nicht den Menschen. Dieser ist es, der am Ende eine Auswahl trifft und damit eine wechselseitig bedeutsame Vereinbarung eingeht, und der sich – auch in schwierigen Phasen der Zusammenarbeit – verantwortlich zeigt für das Gelingen nicht nur des eigenen, sondern auch des Berufslebens seiner Kollegen und Mitarbeiter“. Thomas Belker, BPM Dieses Bewusstsein scheint bei den heimischen Unternehmen auch noch vorzuherrschen und somit sind viele Firmen aktuell damit beschäftigt, die technologischen Voraussetzun- gen aufzubauen und die vorhandene IT- und HR-Infrastruktur entsprechend anzupassen, wie bspw. mit Analysemöglichkei- ten für maschinenlesbare CVs. Das Unbehagen der Bewerber im Umgang mit KI-Technolo- gien ist hingegen primär auf eine Ursache zurückzuführen, die ganz allgemein immer stärker in den Blickpunkt bei datenschutzrechtlichen Fragen tritt: Wer nicht weiß, welcher Technologie genau er sich bei einem Bewerbungsprozess aussetzt und was mit sensiblen Daten passiert, verzichtet möglicherweise auf die Bewerbung.
  • 9. 9 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung People Analytics spielen schon immer eine große Rolle in der Rekrutierung, denn neue Fach- oder Führungskräfte sollen natürlich über entsprechende soziale Kompetenzen verfügen. Zwar verweisen die Befürworter von KI-Strategien immer wieder auf die stetig ansteigende Zuverlässigkeit ihrer Ergebnisse. Dem steht aber das Problem gegenüber, dass jede Unterneh- menskultur auch Teil eines allgemeinen gesellschaftlichen Wandels ist. Nachrückende Generationen treten ihre Jobs mit gänzlich anderen Erwartungshaltungen an, als es bei den bestehenden Mitarbeitern der Fall gewesen ist. So verändern sich grundsätzliche Handlungsmuster, Vorlieben oder Einstellungen mit jeder neuen Arbeitnehmergeneration. Vor dem Hintergrund des Fachkräfte- und Expertenmangels müssen sich speziell KMUs gegenüber großen Konzernen beim Ringen um stark gefragte Fachkräfte behaupten. Eine noch nicht ausgereifte und in weiten Teilen sogar recht schematische KI-Strategie verspricht hier recht wenig Erfolg. Wenn die Personalsuche bei Ihnen auf sehr spezielle fachliche Qualifikationen oder besondere Fähigkeiten abzielt, ist es ratsam, diese zeit- und ressourcenintensive Suche einem erfahrenen Dienstleister anzuvertrauen. Viele KI-Visionen, das ist als Zwischenfazit festzuhalten, fokussieren sich entweder zu stark auf das Screening von Kandidatenprofilen. Oder sie konzentrieren sich im anderen Extrem nur auf die Bewertung von Bewerbern und folglich den Aufbau eines Talent-Pools. Zwischen diesen beiden Phasen der Personalgewinnung befindet sich für die meisten KMUs jedoch die eigentlich längste und mühevollste Wegstrecke: nämlich einen passiven Top-Kandidaten in einen aktiven Bewerber zu verwandeln. Hier kann aktuell jedoch noch kein ausgereifter KI-Roboter nützliche Dienste leisten; die Algorithmen erkennen momen- tan nur, ob Kandidaten latent wechselwillig sind. Dass Tools jedoch schon so weit sind, um den nächsten Entwicklungsschritt des Kandidaten treffsicher vorherzusa- gen, ist aktuell noch Zukunftsmusik. Aus gutem Grunde vertrauen immer mehr mittelständische Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit einem externen Partner, der zielfüh- rend die anspruchsvolle Aufgabe der Kandidatensuche erfüllt und Unternehmen durch strategische Partnerschaften einen Wettbewerbsvorteil ermöglicht. 4. DAS RECRUITING-ZIEL BEST MATCHES UNTER BERÜCKSICHTIGUNG VON KI 4.1 Paradigmenwechsel im Recruiting Eines ist sicher: Um neue Talente zu finden, braucht es inno- vative Ansätze und fundiertes Wissen. Während die Rekru- tierung früher über Stellenausschreibungen, Online- Jobbörsen und vertikale Suchmaschinen funktionierte, stößt dieses klassische Modell „Werben und Bewerben“ – Unternehmen schreiben Stellen aus und Bewerber bewerben sich aktiv darauf – an seine Grenzen. Durch das rasante Wachstum sozialer Netzwerke, Online- Communities und der immer besseren Infodienste über neu ausgeschriebene Stellen (Job Alerts oder Job Agenten), müssen Jobsuchende immer weniger Energie für die eigene Jobsuche aufwenden. Statt auf eigene Faust zu suchen, stärkt der seit Jahren beklagte Fachkräftemangel das Selbstbe- wusstsein qualifizierter Fachkräfte. Wer auf dem Arbeitsmarkt ein attraktives Kompetenzprofil in die Waagschale wirft, gepaart mit einem starken Online- Auftritt, muss sich grundsätzlich nicht mehr aktiv bewerben. Und genau hierin besteht das grundlegende Manko vieler Rekrutierungsstrategien der Unternehmen: Eine Mischung aus E-Mail-Marketing und Banneranzeigen stützt sich in erster Linie auf die Annahme, dass Bewerber aktiv nach Jobmöglichkeiten suchen und sich aktiv bewerben. So beschränkt sich der Bewerberpool nur auf aktiv Jobsu- chende – also genau auf die Personen, die sich auch über andere Kanäle bewerben. Diese klassische Recruiting-Vor- gehensweise hilft dabei, offene Stellen mit verfügbaren Kandidaten zu besetzen – nicht mehr und nicht weniger. 4.2 Find Engage: ein neuer Recruiting-Ansatz von Hays Um Stand heute die besten Talente auf dem Markt zu finden, ist die Rekrutierungsstrategie „Werben und Bewerben“ nicht mehr ausreichend. Hays hat deshalb ein neues Konzept der Personalbeschaffung entwickelt: „Finden und Binden“. Dieses kombiniert bewährte Verfahren und Kompetenzen der klassischen Personalvermittlung, wie z.B. den Erfahrungs- schatz und die persönliche Bindung eines guten Personal- dienstleisters, mit neuen Technologien und Techniken zur Datenauswertung.
  • 10. 10 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung Mithilfe dieses Modells, sowie Active Sourcing und neuen Technologien und Techniken zur Datenauswertung ermittelt Hays, wie offen ein Bewerber für ein konkretes Stellenange- bot ist. Der Vorteil: Damit erreichen Unternehmen auch Bewerber, die aktuell nicht aktiv nach einem neuen Job suchen. Ausge- schriebene oder geplante Stellen finden sozusagen den optimalen Kandidaten. Geeignete Kandidaten zu finden, ist und bleibt eine Mammut- aufgabe. Deshalb hat sich Hays in den letzten Jahren gezielt darauf konzentriert, seine Kompetenzen im Bereich der Kandidatenermittlung weiter auszubauen. Der Personaldienstleister setzt deshalb auf die intelligente Kombination folgender Elemente: strategische Partnerschaf- ten mit unterschiedlichen Karrierenetzwerken, Bereitstellung hochwertiger Inhalte für die Karriereplanung sowie die Implementierung von leistungsstarken Software-Lösungen und Verfahren zur Marktanalyse. Dies gepaart mit Werkzeu- gen im Bereich KI und maschinellen Lernens ermöglicht eine völlig neue Art der digitalen Personalsuche. 19. JAHRHUNDERT – 1990ER-JAHRE Stellenanzeigen werden hauptsächlich in Printmedien veröffentlicht. VOR DEM INTERNETZEITALTER 1990ER-JAHRE Stellenausschreibungen und die erste Bewerbungsrunde werden zunehmend ins Internet verlagert. Das Printmodell verliert weitgehend an Bedeutung. 1. ENTWICKLUNGSSPRUNG: JOBBÖRSEN 2000ER-JAHRE Zahlreiche soziale Plattformen und Netzwerke entstehen – und damit neue Kanäle, um Bewerber zu erreichen und ihr Interesse zu wecken. 2. ENTWICKLUNGSSPRUNG: NETZWERKE 2010ER-JAHRE Neue Suchmaschinen bündeln Stellenanzeigen von Jobbörsen und Personalvermittlerseiten. Das erleichtert Bewerbern die Stellensuche. 3. ENTWICKLUNGSSPRUNG: VERTIKALE SUCHMASCHINEN HEUTE Das klassische Modell „Werben und bewerben“ wird durch den neuen Ansatz „Finden und binden“ abgelöst. Es werden innovative Analysemethoden genutzt, um eine möglichst große Anzahl potenzieller Bewerber und Wechselwilliger zu erreichen. 4. ENTWICKLUNGSSPRUNG: „FINDEN UND BINDEN“
  • 11. 11 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung Doch neben der technischen Komponente und der Aufspü- rung der richtigen Kandidaten geht es um den Dialog mit den Kandidaten über einen längeren Zeitraum hinweg – und zwar über das Web und den persönlichen Austausch. Um im entscheidenden Moment das beste Talent für eine offene Stelle zu finden, braucht es deshalb nicht nur leistungs- starke Technik und Automatisierungswerkzeuge, sondern auch die Erfahrung und Kompetenz eines Personaldienst- leisters. WERBEN BEWERBEN Heute NutzungvonSuchwerkzeugenundDatenanalysen Morgen Bewerber sucht aktiv nach Stellenangeboten Viele Bewerber für eine Position Perfect Match Das Modell „Finden Binden“ Entwicklet sich zum neuen Standardverfahren bei der Vermittlung von Fachkräften. Erfahren Sie mehr über das neue Modell „Finden und Binden“ in unserer Broschüre: „Recruiting neu gedacht“ !
  • 12. 12 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung KandidatenerhoffensichbeimEinsatzvonKIimRekrutierungs- prozess mehr Objektivität im Sinne von mehr Fairness im Vergleich zum klassischen Bewerbungsprozess. Gleichzeitig besteht allerdings auch Verunsicherung darüber, ob die neuen Recruitingmechanismen diese Vorteiler tatsächlich auch hervorbringen. Aufgrund der Blackbox, die aktuell durch die unterschiedlichen Abfrage-Modi der Unternehmen (persönliche und private Einstellungen sowie Verhaltensweisen und deren Auswer- tung) vorhanden ist, stehen Kandidaten einem persönlichen Kontakt im Bewerbungsgespräch immer noch sehr offen, wenn nicht sogar offener, gegenüber. 5.1 Aufbau eines Talent-Pools FürSieaufUnternehmerseiteergibtsichausdieserStimmungs- lage des Bewerberverhaltens kein Nachteil. Nutzen Sie eine Voll- oder Teilautomatisierung des Bewerbungsprozesses dort, wo es sinnvoll ist. Das kann je nach Phase der Erstkon- takt sein – entweder über Social Media, ein Besuch auf der Website oder ein Treffen auf der Messe – oder erst im späteren Verlauf des Prozesses. Active Sourcing oder das „Finden Binden“-Modell von Hays erlaubt durch die gezielte Schatzsuche in branchenbezoge- nen Business-Portalen das Aufspüren von wechselbereiten Experten. Zudem lassen sich bereits geprüfte Bewerber, die bei der Besetzung einer Vakanz aktuell nicht zum Zuge kommen, aber ein interessantes Profil aufweisen, bei der nächsten Gelegenheit wieder als Kandidaten mobilisieren. Es entfällt somit ein erneuter Bewertungsprozess für Ihr Unternehmen und Sie können gleich in die Einstellungsver- handlung übergehen. 5.2 Interne Lösung oder strategische Partnerschaft für das Recruiting? Nicht alle Software-Werkzeuge sind hilfreich, wenn es darum geht, nachhaltige Talent-Pools aufzubauen. Einige Tools versprechen Ihnen zwar kurzfristige Treffer, sind aber nicht geeignet, um eine langfristig erfolgreiche HR-Strategie zu unterstützen. In diesen Fällen lohnt sich die Überlegung einer strategischen Partnerschaft mit einem externen Dienstleister, der über das entsprechende Know-how in der Rekrutierung und der Branche verfügt. 5. WIE DIE BEWERBERSEITE KI-STRATEGIEN EINSCHÄTZT Vor allem KMUs profitieren von einer zusätzlichen externen Unterstützung, da die teils recht komplexen Software-Tools zunächst in die vorhandene IT- und HR-Infrastruktur einge- bettet werden müssen. Größere Unternehmen – mit ent- sprechend gut besetzten Personalabteilungen – sparen zwar mit ATS-Tools Zeit, jedoch mangelt es häufig an tiefer- gehenden Kenntnissen bezüglich neuer Trends und Tools. Dementsprechend sind viele automatisierte und digitalisierte Prozesse in der HR weiterhin auf manuelle Prüfungen ange- wiesen. Denn mit oftmals noch unstrukturierten Daten kann Künstliche Intelligenz auch in der HR nicht reibungslos funktionieren.
  • 13. 13 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung Doch was wünschen sich Bewerber eigentlich bei einem Recruitingprozess? Viele Bewerber brechen diesen oftmals ab, weil die Ansprache nicht auf Augenhöhe stattfindet oder der Prozess zu kompliziert und zeitaufwendig ist. Die Arbeitgebermarke (Employer Brand) besteht aus zwei wesentlichen Komponenten für die erfolgreiche Mitarbeitergewinnung. Zum einen der Attraktivität Ihres Unterneh- mens als Arbeitgeber, die erst zu einer Be- werbung führt. Dieser Punkt umfasst flexible Arbeitsmodelle, Bezuschussung, Entwick- lungsperspektiven und die Unternehmens- kultur etc. Zum anderen dem Recruiting, welches unkompliziert und so einfach wie möglich für den Kandidaten gestaltet sein muss. Bewerbungsformulare, die aus vielen Feldern bestehen, vergraulen Kandidaten und ver- mitteln den Eindruck einer hohen Bürokratie – auch innerhalb des Unternehmens. VERNACHLÄSSIGEN SIE NICHT DIE ARBEITGEBERMARKE: Bei jeder Kontaktaufnahme (sei es beim Erst- kontakt oder bei Kontaktwiederaufnahmen) bedarf es hochwertiger Inhalte. KandidatenwünschensichInformationen,Empfeh- lungen, Artikel und Blogbeiträge zu relevanten Themen. Diese bieten aktiven und passiven Kandidaten in jeder Phase ihrer Stellensuche Orientierung. Fachkundige Einblicke in das jeweilige Arbeitsgebiet vertiefen die Beziehung zwischen Ihnen als Unternehmen und den Bewerbern. Vergessen Sie nicht, diese Inhalte regelmäßig zu aktualisieren und für alle Endgeräte entsprechend anzupassen (Mobile vs. Tablet vs. Desktop). ZIELGRUPPENGERECHTE ANSPRACHE: Unterschätzen Sie nicht den persönlichen Kontakt zu den Bewerbern. Ein zwangloses Gespräch über eine Jobmöglichkeit kommt viel leichter zustande, selbst wenn der Kandidat aktuell nicht nach einer neuen Stelle sucht. Überzeugen Sie Kandidaten von Ihrer fachlichen Expertise, Ihrem Ruf in der Branche und Ihrer Vision, wo die Reise Ihres Unternehmens noch hingehen kann. Durch diesen Austausch unterstützen Sie den Wissensfluss und gewinnen neue Erkenntnis- se sowie weitere relevante Quellen oder Kontakte. DER MEHRWERT EINER ZUSAMMENARBEIT: Befolgen Sie diese drei Punkte, um den Kandidaten den Recruitingprozess so angenehm und interessant wie möglich zu gestalten – Stichwort Candidate Experience: 6. ANFORDERUNGEN DER KANDIDATEN AN DEN BEWERBUNGSPROZESS
  • 14. 14 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung Zweifellos durchläuft die Personalbeschaffung aktuell durch neue Technologien und Plattformen eine Transformation, mit der sich Unternehmen wie Kandidaten intensiv auseinander- setzen müssen. Das Recruiting ist so technologiegetrieben und durch schnelllebige Trends beeinflusst wie nie zuvor. Einige Ansätze, die etwas zurückhaltender mit dem KI-Ver- sprechen umgehen, bergen für Kandidaten und Unternehmen durchaus neue, attraktive Chancen. Da es immer schwerer wird, passende Kandidaten auf dem Markt zu finden, müssen Unternehmen flächendeckende Talent-Pools aufbauen. Hierfür sollten Unternehmen verschiedene Kanäle und Methoden nutzen, um Beziehungen zu potenziellen Bewer- bern aufzubauen. So lernen Sie deren Interessen und Prioritäten kennen und können Ihre Bewerber anschließend passgenau über interessante Jobangebote informieren. Dabei helfen leistungsstarke Datenanalyseprogramme und digitale Tools, um potenzielle Kandidaten möglichst zeitnah zu finden – speziell bei schwer zu besetzenden Positionen. Diese Tools erfordern enorme Datenmengen und komplexe Personalvermittlungsprogramme. Zudem müssen Unterneh- men interessante Inhalte für einen öffentlichen Dialog mit den Bewerbern entwickeln, um im Austausch zu bleiben. 7. FAZIT ! Trotz aller Digitalisierung bleibt festzuhalten: Der Mensch wird im Recruiting immer im Mittelpunkt stehen. Daran wird auch die fortschreitende Digitali- sierung nichts ändern. Automatisierte Verfahren können die Kernkompetenzen und Erfahrungswerte eines guten Recruiters nicht ersetzen, jedoch ergän- zen. Folglich bleibt die menschliche Urteilskraft weiterhin unverzichtbar, wenn Kandidaten auf dem Prüfstand stehen. Denn gerade bei der Personalge- winnung geht es um Vertrauen, Verlässlichkeit und Partnerschaftlichkeit – also den persönlichen Austausch.
  • 15. 15 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung • https://www.hays.de/personaldienstleistung-aktuell/studie/hr-report-2019-neu • https://media.newjobs.com/id/hiring/419/page/Recruiting_Trends_2019/Studien_2019_01_Social_Recruiting_Web.pdf • https://www.regus.de/work-germany/its-official-flexible-working-can-get-you-promoted • https://www.uni-bamberg.de/isdl/transfer/e-recruiting/recruiting-trends/recruiting-trends-2018/ • https://pages.viasto.com/whitepaper/KI-im-HR • BPM, Bundesverand der Personalmanager, 2019: Zwischen Euphorie und Skepsis – KI in der Personalarbeit. https://www.bpm.de/sites/default/files/bpm-service-24-ki_in_der_personalarbeit.pdf • Marvin Minsky, 2003: Semantic Information Processing. MIT Press. • Uwe Schick, 2018: Was ist künstliche Intelligenz? SAP Analytics. https://news.sap.com/germany/2018/03/was-ist-kuenstliche-intelligenz/ • DFKI und Bitcoin, 2017: Künstliche Intelligenz. Wirtschaftliche Bedeutung, gesellschaftliche Herausforderung, menschliche Verantwortung. https://www.dfki.de/fileadmin/user_upload/import/9744_171012-KI-Gipfelpapier-online.pdf Zugriff auf die Onlinequellen: September 2019. 8. QUELLEN
  • 16. 16 // Hays - Künstliche Intelligenz in der Rekrutierung Hays ist das weltweit führende Rekrutierungsunternehmen für hoch qualifizierte Spezialisten bzw. Fach- und Führungskräfte im privaten sowie im öffentlichen Sektor. Das Leistungsportfolio umfasst die Vermittlung von Experten im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung, für Festanstellun- gen sowie für Projekte. Darüber hinaus bietet Hays Werkverträge, IT Services Solutions, intelligentes Workforce Management sowie Executive Search an. Im deutschsprachigen Raum ist Hays auf die Fachgebiete Engineering, Construction Property, IT, Finance, Life Sciences, Healthcare, Sales Marketing, Retail sowie Legal fokussiert. Kontakt Hays Willy-Brandt-Platz 1-3 68161 Mannheim T: +49 621 1788 0 E: info@hays.de I: www.hays.de 9. ÜBER HAYS