Mobiles, spielendes und kollaboratives Lernen mit TellYourTown: Ergebnisse der Feldstudien in Trier und Esch - #TellYourTown Abschlussveranstaltung 19. April 2018 - ADD, Trier, Deutschland, Robert A.P. REUTER & Valérie KEMP
Towards a strategic integration of digital technologies into classrooms
Mobiles, spielendes und kollaboratives Lernen mit TellYourTown: Ergebnisse der Feldstudien in Trier und Esch
1. #TellYourTown Abschlussveranstaltung
19. April 2018 - ADD, Trier, Deutschland
Dr Robert A.P. REUTER & Valérie KEMP
Institute of Teaching & Learning
Research Unit on Education, Culture, Cognition and Society
Mobiles, spielendes und kollaboratives
Lernen mit TellYourTown: Ergebnisse der
Feldstudien in Trier und Esch
2. 1. Innovative Forschung in
Kollaboration mit
LehrerInnen
2. Entwicklung von
evidenzbasierten
Theorien des Lehrens
und Lernens
3. Design, Evaluation und
Verbreitung von Tools
zurVerbesserung des
Lehrens und Lernens
2
Vorgehensweise
Analyse
Learning & Teaching
practices
Draw
implications
for scientific theories
Scientific Theories
of Learning & Teaching
(rooted in cultural studies, educational sciences,
learning sciences, psychology, etc.)
Design / Adapt
methods, scenarios,
strategies and tools
Implement
methods, scenarios,
strategies and tools
and for educational practices
#TellYourTown - 19/05/2018 - ADD, Trier, Deutschland
3. 3
Framework
1. Engaged Learners
2. Enhanced Learning
3. Extended Learning
Kolb, L. (2017). Learning First, Technology Second: The Educator’s Guide to Designing
Authentic Lessons. Portland, Oregon: ISTE.
4. Trier: 15.02.2018 | Esch: 01.03.2018
Ablauf (60-90 Minuten)
1. Begrüssung am Startpunkt
2. Erklärungen zum Ablauf (mit Karte in Esch)
3. Ankündigung von Zeit & Treffpunkt des Abschlusses
4. Gruppeneinteilung
5. Exploration
6. Zielpunkt erreichen
7. Nachbesprechung / UX Fragebogen
8. Mittagessen
4
Feldversuche: Trier & Esch
5. Dokumentation (2 Forscher)
•(Teilnehmende) Beobachtung: begleiten jeweils 1 Gruppe
SchülerInnen; versuchen nicht direkt auf den Ablauf
einzuwirken, stehen aber bei Fragen zur Verfügung (und
stellen sicher, dass die Gruppe nicht verloren geht).
•Videographie der Exploration
•Fragen an die SchülerInnen nach der Exploration (Trier)
•Fragebogen nach der Exploration (Esch)
5
Feldversuche: Trier & Esch
6. Engagierte Lerner?
•Minispiele werden begeistert gespielt, aber oft von einzelnen
SchülerInnen => sozial eher isolierend
•Trotz Kälte machen alle (irgendwie) mit, obwohl einige sich
darüber beschweren, dass es kalt ist
•Leader will Wegpunkte finden, will Fragen richtig beantworten
•Am Wegpunkt wird sich um das Gerät gesammelt, aber
einige SchülerInnen bleiben “in der zweiten Reihe” und
beschäftigen sich dann anderweitig (entweder mental oder
körperlich)
6
Beobachtungen (1)
9. Verbessertes Lernen?
•Mehrwert: Mobile App führt SchülerInnen zu Wegpunkten via
Distanzmessung & Bildausschnitt
•In der Zone der Nächsten Entwicklung? Nicht immer gegeben,
Interesse der SchülerInnen für das geschichtliche/städtebauliches
Wissen nicht umbedingt (automatisch) geweckt
•Spiel generiert individuell bedeutsame Fragen, zur Geschichte und zur
(deutschen) Sprache (“Hat die Porta Nigra wirklich mal gebrannt?”)
•SchülerInnen lesen Texte vor wenn sie möchten und geben das Gerät
an eine/n andere/n ab wenn es zu langweilig/schwer ist
•Höher kognitive Leistungen (nach Bloom) werden beim Spielen selbst
weniger gefördert - das war aber der Fall beim Entwickeln des Spiels
9
Beobachtungen (2)
10. Sinnvolles Lernen?
•Aber zu anderen (interessanten) Dingen wurden sich keine
“weiterführenden” Fragen gestellt
•Zu Fuss unterwegs, da “wo die Dinge sind”, authentische
Lernkontexte
•Zum Teil machen SchülerInnen einfach mit, obwohl es für sie
keinen grossen Sinn hat
•Anschluss an Vorwissen findet statt für die “Einheimischen”: Sie
werden zu Experten ihrer Stadt
•Dialoge mit der fiktionalen Spielleiterfigur werden einfach durch
geklickt ohne wirkliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt
10
Beobachtungen (3)
11. Gesamteindruck:
- APP insgesamt: eher gut
- Handhabung/Installation: einfach
- Text & Textlänge: OKAY
Was fehlt:
- Andere Orte
- Spaß
- andere Sprachen
- Farben
- Pfeil mit Richtung
- leichtere Beschreibung
Was gefällt:
- Minispiele
- in der Gruppe arbeiten
- neue Dinge / Orte sehen
Was NICHT gefällt:
- GPS Probleme (wahrscheinlich
Trier Erfahrung)
- Weit gehen
- Spiel zu lange um 100% zu
schaffen
- Bilder: mittelmässig
11
Fragen & Fragebogen
12. • zwischen Geschichte und SchülerInnen (an den Wegpunkte)
• zwischen Geschichte und SchülerInnen (auf den Wegen)
• zwischen SchülerInnen (Sprachen + Heimatstadt)
• zwischen SchülerInnen (Geschlechter)
• zwischen Leader/Leser und Rest der Gruppe
• zwischen SchülerInnen und Gerät (einige wenige halten es)
• zwischen SchülerInnen und Wissen (Antworten werden oft
geraten)
• zwischen Gerät und Satelliten (GPS-Ortung gelingt nicht immer,
Gerät wird in die Höhe gehalten um Distanz zu überwinden)
12
Spannungen / Distanzen
14. Technische:
1. "sinnvolle" Pfade für Trier generieren und zufällig wählen
2. Orientierungshilfe durch Anzeigen der Himmelsrichtung zum nächsten Wegpunkt
3. GPS Ortung ist manchmal etwas "langsam" oder "ungenau" => grösserer Radius um
den Wegpunkt löst "Wegpunkterreichung" aus
4. Texte werden vorgelesen (das bedeutet aber, dass kleine Gruppen die App benutzen
und/oder einzelne Kinder mit Kopfhörern)
4.1. Könnte ausgebaut werden in Richtung "VoiceOver" Funktion für Seh-
beeinträchtigte
5. App könnte Aufgaben geben für die Wege zwischen den Wegpunkten welche
gezielt / strategisch die Aufmerksamkeit auf "interessante" Aspekte der Stadt lenken
(Welche Verzierungen sieht man über den Hauseingangstüren?) => Neugierde
anregen
6. Richtige Antworten haben eine Bedeutung für den Spielverlauf, z.b. falsche Antwort
führt zu "Herzverlust", oder richtige Antworten werden belohnt (Points, Rewards &
Badges)
14
Einige Empfehlungen & Fragen
15. Logistische:
1. Batteriepacks einpacken
2. Wenn möglich eher Tablets als Smartphones, grösser = besser
3. (Handy-fähige) Handschuhe mitbringen oder wenn es wärmer ist
Pädagogische:
1. Distanzen abbauen: Kennenlernen der SchülerInnen im Vorfeld der Exploration, sich gegenseitig
vorstellen in der Gruppe, Namensschilder tragen
2. Lokale SchülerInnen sollten expliziter angeleitet werden als Gastgeber und Stadtführer zu agieren
2.1. Max. 2-3 Schüler pro Gerät: Fokussiertere Aufmerksamkeit auf den Lerngegenstand // Hören
des Vorlesens würde besser
2.2. Erwachsener Begleiter fungiert als Entertainer => fesselnder / unterhaltender (eventuell mit
bis zu 10 Schülerinnen)
3. Bewusstsein für Sprachenvielfalt anregen
4. Weiterführende "Freundschaften" anregen
5. Feierlich Abschied nehmen
6. Gemeinsame Zielsprache anstatt Erstsprachen nebeneinander?
15
Einige Empfehlungen & Fragen