12. 10.10.2019
Folie 12
NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
„Digitalisierung“ und „Digitale Transformation“
Digitalisierung Kulturelle Flankierung
Zum Kunden: Digitalisierung i.e.S. Organisationsstrukturen:
- Agilisierung
- Flachere Hierarchien
Intern: Automatisierung Führung: mehr Leadership – weniger Management
Motto:
„Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert“
„Way of Work“:
New Work (Postmoderne) statt Industriezeitalter
(Moderne)
15. 10.10.2019
Folie 15
NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
Führung
Management Leadership
Kontrolle Vertrauen
Systeme Emotionalität
Distanz Nahbarkeit
Hierarchie Führung als Teil des Teams und ihm dienend
Controlling als zentrale Unternehmensfunktion HR als zentrale Unternehmensfunktion
Geeignet für ein stabiles Umfeld Geeignet für Situationen des Umbruchs
Geeignet für ein industrielles Umfeld Geeignet für ein agiles Umfeld
„Management“ und „Leadership“ sind keine Antagonisten, sondern zueinander komplementär. Das
Umfeld definiert, welcher Führungsansatz der passende ist. Das aktuelle VUCA-Umfeld verlangt eine
eher Leadership-orientierte Führung. Eine gute Führungskraft beherrscht beide Ansätze und erkennt,
wann welcher angemessen ist.
18. 10.10.2019
Folie 18
NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
Agilität: „Much ado about nothing“ – oder eine echte Evolution?
▪ Ben Akiba: „Es ist alles schon einmal dagewesen“
„ Die Prinzipien der Agilität sind alles andere als neu. Beeindruckend ist lediglich die
Kreativität, mit der immer wieder neue Begrifflichkeiten ins Feld geführt werden, die die
Veränderungsfähigkeit von Unternehmen umschreiben. […]
Das, was unter dem Label der „agilen Organisation“ propagiert wird, ist kalter Kaffee. “
▪ Prof. Stefan Kühl, Interview, 2017
19. 10.10.2019
Folie 19
NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
Agilität: „Much ado about nothing“ – oder eine echte Evolution?
▪ „Agilität“ ist ein Thema, das sich noch in der Findungsphase bewegt:
„ Führungs- und Unternehmenskulturen sind unter dem Zeichen der Agilität überall im
Umbruch. Aber kaum jemand weiß so recht, wie viel „agil“ eigentlich passt und was
genau es bedeutet, als Unternehmen, Team oder Führungskraft agiler zu werden. Und
was „agil“ konkret bewirkt.“
▪ Svenja Hofert (2016)
23. 10.10.2019
Folie 23
NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
Status agile Methoden in der Westerwald Bank eG
Methode Genutzte Einsatzmöglichkeiten Wo aktuell im Einsatz? Bewertung
Kanban Board Priorisierter Themenspeicher mit Zuordnung der
Umsetzungsaufgaben auf vorhanden Ressourcen
• Haptisch (z.B. in Workshops)
• Virtuell für eine dauerhafte Zusammenarbeit
• MBL-Runde
(= F3-Führungsrunde
Retail)
• PEM-
Aufgabensteuerung
• Marktforschungsportal
(in Vorbereitung)
• Leicht zu handhaben
• Regelmäßig zu genannten Zwecken
im Einsatz
• In WWB etabliert
Prototyping / MVP Iterativer Ansatz in der Projekt-/Prozessentwicklung.
Ziel: Erstellen eines minimal lauffähigen (ersten)
Produktentwurfes.
• Bauprojekten
• Raum- und
Arbeitsplatzkonzepte
• PEM
• Geeignet zur konkreten Diskussion
am aktuellen Umsetzungsstand, statt
anhand theoretischer Modelle
• Kostenfokus betrachten
• Gelegentlich im Einsatz
• In WWB etabliert
Scrum Bearbeiten komplexer Themen in interativen,
kurzen Entwicklungsschritten (Sprints) aus einem
Anforderungs-Backlog. Kombination mit MVP.
• PEM
• IT (Sharepoint-Migration,
WWIR-App-Entwicklung)
• Geeignet für komplexe, mächtige
Veränderungsprojekte
• Aufwändige Steuerung erforderlich
• In WWB noch nicht hinreichend
professionalisiert
Hackathon Bearbeitung eines Changes in einem stark
interdisziplinär besetzten Team zur vollständigen
Bearbeitung eines Themas (inkrementell, ein Sprint
bis zum MVP/Ergebnis)
• PEM
• Projekt- und
Maßnahmenmanageme
nt
• Geeignet für „kleinere“ Themen mit
niedrigerer Komplexität
• Führt schnell zu finalen Ergebnissen
• Sehr einfache Handhabung
• In WWB etabliert
Design Thinking Kundenzentrierter Ansatz zur Entwicklung von
innovativen Produktideen. Zentrales Instrument ist
Protoypisierung und Iteration. Gut für Open-
Innovation-Projekte
• Bauprojekte
• PEM („Prozess- und
Effizienzmanagement“)
• Geeignet für kundenfokussierte
Produkt-, Prozess- und allgemeine
Innovationsentwicklung
• Hoher zeitlicher Aufwand
• Kostenintensiv
• Methodisch anspruchsvoll
• In WWB geringe
24. 10.10.2019
Folie 24
NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
Agilität: Eine Zwischenbewertung (2015 bis 2019) aus Sicht einer Regionalbank
▪ Mit den klassischen hierarchieorientierten Aufbauorganisationen plus dazu passender
Prozessorientierung alleine kann eine Bank den Anforderungen der VUCA-Welt nicht
mehr genügen.
Agile Methoden können wirkungsvoll helfen, die kulturelle Seite der digitalen
Transformation zu begleiten.
▪ Eine Bank vollständig zu „agilisieren“, erscheint jedoch ebenso unrealistisch wie unnötig.
Vor allem ist es gefährlich für ihre Stabilität. Agilität ist nicht alles.
▪ Wichtig ist es, zu erkennen, in welchen Bereichen der Bank agile Methoden Sinn machen.
▪ Dazu gehören ausgewählte Vertriebsteams und vertriebsnahe Stabsstellen wie z.B.
Marketing oder Organisationsentwicklung. Im Backoffice hingegen ist z.B. LeanSixSigma
ein besserer Ansatz.
▪ Auch ist die Auswahl passender agiler Methoden unternehmensindividuell.
27. 10.10.2019
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NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
Das Paket macht den Unterschied – in Worten
▪ Agilität als Teil einer kulturellen Veränderung ist erforderlich.
▪ Agilität kann den Kundennutzen erhöhen.
▪ Zahlen agile Methoden somit auf den aktuell dominierenden Trend „Money for
Convenience“ ein, erhöht sich die Zahlungsbereitschaft und damit die Nachfrage der
Kunden.
▪ In diesem Fall leisten agile Methoden einen echten ökonomischen Beitrag.
▪ Dann und nur dann ist „Agilität“ mehr als lediglich ein weiterer Hype, der bald
vorbeigeht.
▪ Dann ist „Agilität“ nachhaltig – und nur nachhaltige Konzepte überleben.
29. 10.10.2019
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NACHHALTIGKEIT
BETEILIGUNG
SELBSTSTÄNDIGKEIT
VERANTWORTLICHKEIT
Literaturempfehlungen
▪ Anderson, K./Uhlig, J., „Das agile Unternehmen – wie Organisationen sich neu erfinden“, Frankfurt 2015.
▪ Bischof, H./Kohn, I., „Mit scrum zur agilen Organisation“, in: Organisationsentwicklung 3-2015, S. 90-95.
▪ Breidenbach, J./Rollow, B., „New Work needs Inner Work: Ein Handbuch für Unternehmen auf dem Weg zur Selbstorganisation“, Berlin 2019.
▪ Christensen, C.M., Matzler, K./von den Eichen, S.F., „The Innovator´s Dilemma – warum etablierte Unternehmen den Wettbewerb um
bahnbrechende Innovationen verlieren“, München 2011.
▪ Deeken, M./Fuchs, T., „Agiles Management als Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung: Praktische Erkenntnisse und
Gestaltungshinweise für die Bankenbranche“, kindle Ausgabe, 2018.
▪ Disselkamp, M., „Innovationen und Veränderungen“, Stuttgart 2017.
▪ DGFP-Praxispapiere, Best Practices 01/2016, „Agile Unternehmen – agiles Personalmanagement“.
▪ Dohms, H.-R., „ING Deutschland: Mitarbeiter moppern gegen Radikalumbau“, H.-R. Dohms / Finanz-Szene.de, 07.08.2019.
▪ Gloger, B./Rösner, D., „Selbstorganisation braucht Führung - Die einfachen Geheimnisse agilen Managements“, kindle Ausgabe, 2014.
▪ Güttel, W. H. (Hrsg.), „Erfolgreich in turbulenten Zeiten: Impulse für Leadership, Change Management und Ambidexterity, Augsburg, München
2017.
▪ Hofert, S., „Agiler führen: Einfache Maßnahmen für bessere Teamarbeit, mehr Leistung und höhere Kreativität, Wiesbaden 2016.
▪ Hofert, S., „Das agile Mindset: Mitarbeiter entwickeln, Zukunft der Arbeit gestalten“, Wiesbaden 2018.
▪ King, B., „Bank 4.0 – Banking Everywhere, Never at a Bank“, Singapore 2018, Kindle Edition.
▪ Kölbach, R., „Agile Organisation – die Genossenschaftsidee als ideale Grundlage“, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen 19-2017, S. 42-48.
▪ Kühl, S., „Sisyphos im Management: die vergebliche Suche nach der optimalen Organisationsstruktur“, 2. aktualisierte Auflage, Frankfurt/Main
2015.
▪ Kühl, S., „Wenn die Affen den Zoo regieren: die Tücken der flachen Hierarchien“, 6., aktualisierte Auflage, Frankfurt/Main 2015.
▪ Laloux, F., „Reinventing Organizations – A Guide to Creating Organizations Inspired by the Next Stage of Human Consciousness“, Brussels 2014,
Kindle Edition.
▪ Leitl, M., „Lost in Transformation“, in: HBM 05-2016, S. 30-37.
▪ Nowotny, V., „Agile Unternehmen – fokussiert, schnell, flexibel: Nur was sich bewegt, kann sich verbessern“, 3. Auflage, Göttingen 2017.
▪ Obmann, C., „New Work - Führung durch die Mitarbeiter: Die größten Irrtümer über agiles Management“, Handelsblatt Online, 20.06.2019.
▪ Oliver Wyman, „Managing Complexity – The State of the Financial Services Industry 2015“, 2015.
▪ Prystav, F./Welter, F., „Agile Innovationsarbeit aus dem Lab“, in: die bank 03-2017, S. 62-64.
▪ Sprenger, R.K., „Das Prinzip Selbstverantwortung – Wege zur Motivation“, Frankfurt/Main 2007.