Business Performance Index (BPI) Mittelstand Dienstleistung 2012
Ungenutztes Marktfeedback - Win Loss Analyse 2016-06-09
1. Oli Nachtrab, 09.06.2016
Ungenutztes Marktfeedback: Warum beim Finden
neuer Produktideen und Innovationen die Win/Loss
Analyse nicht fehlen darf
<Kunden-
logo>
2. 2
Oli Nachtrab
19+ Jahre Managementerfahrung in der IT
Leitung Produktmanagement, Business Development,
Marketing & Sales
Allegion (Astrum/Interflex/Ingersoll Rand), Suse Linux/Novell,
Open-Xchange, EMC2, 1&1, Bestseller, Namasas
Auf- und Ausbau der Bereiche in Start-Ups, Mittelstand und
internationalen Konzernen
Weltweite Produkt-, Marketing- und Vertriebseinführungen
Fokus:
Produkt- und Unternehmensstrategie, PM Organisationen
optimieren, trainieren und coachen. Produkte erfolgreich
machen!
Optimierung von Vertriebseinheiten
Oli
Nachtrab
2
4. 4
Win/Loss Analyse ?
Win/Loss
Analysis
Warum wurden Projekte/Kunden
gewonnen, warum wurden sie verloren?
Zusätzlich Informationen
Über unser Unternehmen und unsere
Produkte
Über den Wettbewerb
(Kunden-) Wahrnehmung ist
Realität
Perception is reality!
5. 5
Win/Loss Analyse
Win/Loss
Analysis
Wie viele Unternehmen führen
regelmäßig eine Win/Loss
Analyse durch?
Weniger als 1/3 der
Unternehmen!
(*) Daten basieren auf Umfragen, die bei mehr als 150 Produktmanagement-Schulungsteilnehmern in 2014/2015/2016 durchgeführt
wurden
6. 6
Win/Loss Analyse
Win/Loss
Analysis
Wie viele davon führen die
Win/Loss Analyse mit Kunden
und „verlorenen Kunden“
durch?
Weniger als 1/4 der
Unternehmen, die eine
Win/Loss Analyse
durchführen
7. 7
Win/Loss Analyse
Win/Loss
Analysis
Relevante Marktinformationen?
Nur bei ca. 8%
der Unternehmen (1/3 * 1/4)
Wer führt bei diesen
Unternehmen die Win/Loss
Analyse durch?
> 90% Vertrieb
(*) Daten basieren auf Umfragen, die bei mehr als 150 Produktmanagement-Schulungsteilnehmern in 2014/2015/2016 durchgeführt
wurden
8. 8
Win/Loss Analyse – Gründe Vertrieb
Win/Loss
Analysis
Gewonnene Projekte
> 50%: „ich habe den
Kunden gut gemanaged“
Verlorene Projekte
> 80% entweder
Zu teuer
Funktionalitäten fehlen
10. 10
Win/Loss Analyse – Wer?
Win/Loss
Analysis
Unabhängige Abteilung
Verantwortlich für Produkterfolg
Gibt es eine Market Research
Abteilung?
Budgetnutzung für
kontinuierliche und
professionelle Win/Loss, statt
Kauf von Analystenreports
oder Studien
11. 11
Gewonnene Projekte
Win/Loss
Analysis
Einfach – es sind inzwischen Kunden
Man erfährt im Nachhinein
Die wahren Gründe
Die wirklichen
Entscheidungskriterien und deren
Gewichtung
Die ehrlichere Sicht auf das
Unternehmen, die Produkte und
den Wettbewerb, v.a. neue
Argumente und Ideen
… weil man „nichts mehr
verkaufen will“
12. 12
Verlorene Projekte
Win/Loss
Analysis
Schwerer – Zeitpunkt wichtig
Man erfährt im Nachhinein
Die echten Gründe
Die Wahrnehmung und
Meinung des Kunden = Realität
Richtig oder falsch?
Die Stärken des Wettbewerbs,
die Schwächen des eigenen
Unternehmens
13. 13
Praxisbeispiel: Großkonzern
Win/Loss Analysis
Nur verlorene Kundeprojekte:
22
22 Interviews mit dem
Vertrieb
17 Interviews mit den
Kunden
27% Großkonzerne
23% „Verbundunternehmen“
mit mehreren Geräten
50% Mittelstand, sogar
„Kleinunternehmer“
Projekte
Investitionsgüter mit hohem digitalen Anteil
Volumen zwischen 0,5 Mio und 7 Mio EUR
Durchschnittlich: 2,5 Mio
14. 14
Praxisbeispiel: Großkonzern
Intensive Kd. Betreuung
Wir waren zu teuer
Entscheider hat sich für
unser Produkt
ausgesprochen
Wir wissen nicht, warum
wir letztendlich verloren
haben
WBW war präsenter
Preis spielt eine Rolle,
war aber nicht der Grund
Fachliche Entscheider:
o.k.
Kaufmännische
Entscheider: meist nicht
involviert
Vertrieb - Intern Kunde
15. 15
Praxisbeispiel: Großkonzern
Fazit - Kunde
Nicht das Produkt oder der Gesamtpreis, sondern der Vertriebsprozess
muss verändert werden
Der (Gesamt-) Preis - Capex vs. Opex / laufende Wartungskosten
Einige Produktideen und Verbesserungen wurden angesprochen
Die Hälfte der relevanten Buyer Persona werden nicht korrekt oder gar
nicht adressiert:
Andere Entscheidungskriterien, andere Bedürfnisse
Andere Strategien, z.B. Dual Vendor
Die selben Vertriebsunterlagen und Argumente werden für
unterschiedliche Entscheider genutzt
Die persönlichen Ziele relevanter Buyer Persona finden keinen
Einzug in die Vertriebsstrategie (in diesem Beispiel nutzt diese Buyer Persona
das Produkt niemals)
16. 16
Praxisbeispiel: Großkonzern
Fazit der Win/Loss
Du kennst vorher das Ergebnis nicht
Nicht immer spielen Produktverbesserungen
oder Innovationen die Hauptrolle
Du gewinnst dennoch immer neue Erkenntnisse
Die Du als Hypothese bei folgenden Gesprächen
abprüfen kannst
17. 17
Praxisbeispiel: kleiner lokaler
Rechenzentrumsbetreiber
Win/Loss Analysis
Gewonnene und verlorene
Kundeprojekte: 18
14 Interviews mit Kunden, davon
10 gewonnene Kunden
4 verlorene Kunden
21% Großkonzerne, mit
regionalem Standort in der
Nähe des RZ
79% regionaler Mittelstand,
teilweise Kleinstunternehmen
Projekte
Monatlicher Umsatz: Zwischen 300 EUR und 5.000 EUR
Cloud-Lösungen, Hosting, Housing, Co-Location
18. 18
Praxisbeispiel: kleiner lokaler
Rechenzentrumsbetreiber
technische Produktfunktionalitäten einzelner
Produkte zu 80% nebensächlich („am Ende bleibt ein
Microsoft Server ein Microsoft Server, egal bei welchem Hoster“)
Produktportfolio – Erweiterung notwendig („alles aus
einer Hand“)
Kosten dürfen im Vergleich zum überregionalen
Wettbewerb um bis zu 25%(*) höher sein
Persönlicher (Haupt-) Ansprechpartner im Support
muss Teil der Lösung für den Kunden werden
(*) Zahl entspricht nicht der Realität
19. 19
Praxisbeispiel: kleiner lokaler
Rechenzentrumsbetreiber – Fazit der Win/Loss
Adressierbare Zielgruppe besser beschreibbar,
somit auch Fokus bei Weiterentwicklungen
Value Proposition fokussiert und besser auf die
User und Buyer Persona zugeschnitten
Neue Lösungen:
Ausbau Service-Dienstleistungen als „Teil des
Produktes“
Ausbau Portfolio, anstatt Ausweitung einzelner
Produkte
20. 20
Praxisbeispiel: Cloud-Lösungen für kleine SMBs
Win/Loss Analysis
Gewonnene und verlorene
Kundeprojekte: 300+
50% gewonnene
50% verlorene
100% SMB und SoHo Kunden
(bis zu 20 Mitarbeiter)
Unterschiedliche User
Personas
Projekte
Online Produkte: Registrierung führt ins Produkt
User meist Buyer – Customer Journey vom Kauf bis zur
Produktnutzung – Kohorten Auswertung im Verlauf
21. 21
Praxisbeispiel: Cloud-Lösungen für kleine SMBs
Fazit der Win/Loss
Mehr als 50+ Produktverbesserungen
Fehlende Produktfeatures, die bisher nicht bedacht
waren (Untermenge Markt: Für Kauf und Nutzung entscheidend – dem
Hersteller fehlt jedoch Kompetenz)
Im Verlauf:
Identifikation und Trennung Persona
Zielkonflikte der unterschiedlichen Persona
identifiziert
Hypothesen pro Persona verifiziert
(*) Zahl entspricht nicht der Realität
22. 22
Praxisbeispiel: Cloud-Lösungen für kleine SMBs
Fazit der Win/Loss
Kundensegmente wurden identifiziert, getrennt und
quantifiziert
Zielkonflikte unterschiedlicher Persona in den
Segmenten identifiziert
Produktstrategie basiert nun auf die zwei Haupt-
Persona, die
Im Produkt anders geführt werden
Teilweise andere Funktionalitäten erhalten
24. 24
Weitergabe erlaubt
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kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International
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Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter
http://www.namasas.com/kontakt/ erhalten.
By: Namasas GmbH
Wir reden viel über Innovationen, User Experience und Produkte für den User – das ist auch gut, aber
Die meisten von Euch haben schon Produkte im Markt und starten nicht auf der grünen Wiese
Tests mit Usern vom Kunden und Marktteilnehmern (bei User Research)
SWOTs machen viele, meist theoretisch, Value Proposition manchen einige, aber worauf basierend – Hypothesen, die dann getestet werden – das ist gut, geht aber unter Umständen schneller
Wettbewerbsvergleiche werden plötzlich quantifizierbar und objektiv – ob es uns gefällt ist etwas anderes!
Es tut manchmal weh, die Wahrheit über das eigene Produkt zu erfahren.
Unternehmen trauen sich oft nicht an die Kunden ranzugehen, diese sind aber bereit mit uns zu sprechen– weil – „Dem Hersteller liegt daran sich zu verbessern… und unsere Meinung ist ihnen wichtig..“
Wer von Euch bzw. Euren Unternehmen führt regelmäßig und kontinuierlich eine Win/Loss Analyse durch?
Von denen die eine durchführen
Wer macht diese mit echten Kunden und nicht Kunden, also nicht nur intern
Also nur ca 8% relevante Informationen
ABER
Falls Ihr W/L nicht nur intern durchführt, wer führt diese durch!
Wer war schon im Vertrieb tätig?
Was meint Ihr sind die Antworten und Gründe des Vertriebes im allgemeinen zu den gewonnenen und verlorenen Projekten?
Wenn es niemand macht, dann sollte PM dies regelmäßig machen. Mehr und bessere Marktinformationen sind selten erhältlich.
Es werden Fakten gesammelt, die einem
Produktinnovationen aufzeigen
Andere Schwerpunkte, die gut / schlecht laufen aufzeigen
Oftmals mit wenig Aufwand in der Technik, kann das Produkt besser vermarktet werden
Der, der für den Erfolg des Produktes verantwortlich ist, muss Sorge tragen, dass eine Win/Loss durchgeführt wird.
EIN PM SOLLTE DIES IMMER REGELMÄßIG SELBST MACHEN, um das Ohr am Markt zu haben und sicherzustellen, dass diese Gespräche in hoher Qualität durchgeführt werden. Ein Call Center kann diese i.d.R. nicht sehr gut durchführen, da es an „seniorität“ in der Gesprächsführung fehlt.
Natürlich gab es auch eine Menge Produktinformationen und Bewertung von Funktionalitäten – war in dieser Win/Loss jedoch sekundär, wurde aber auch genutzt!
Zu Produktfunktionalität – hier war wichtiger, dass „alles aus einer Hand Prinzip“ möglichst viele Lösungen angeboten werden können. Gleichzeitig Challgenge für kleine Betreiber
Regionale Nähe (<100 km)
Möglichkeit, notfalls schnell ins RZ zu kommen
Proaktiver Service, vor allem im Störfall
… und natürlich: möglichst kein Störfall
Natürlich immer auch eine Menge Produktthemen und Bewertungen
Natürlich immer auch eine Menge Produktthemen und Bewertungen
Natürlich immer auch eine Menge Produktthemen und Bewertungen
Dadurch entstehen
WBW Vergleiche, die relevant, objektiv und vergleichbar sind
Im zeitlichen Verlauf Veränderungen / Verbesserungen aufzeigen
Als tatsächliche Grundlage für Entscheidungen dienen
Subjektive Empfindungen führen zu objektiven, quantifizierbaren Merkmalen, auf Basis derer man auch Entscheidungen treffen kann
- Your opinion althoug interersting is irrelevant – einer Meiner Lieblingssprüche dem Vorstand gegenüber
ODER
Das Management „overrulen“ kann
Liefert ganz neue Aspekte => z.B. für Partnerschaften – Z.B. WENN ein vorgelagertes Problem nicht gelöst werden kann, werde ich mein Produkt nie verkaufen – ist aber nicht meine Kernkompetenz!