4. Strukturelle Probleme
des deutschen Modells
der sozialen Wohnraumförderung
Anstieg der Mietpreise in Esslingen um 25%
innerhalb von 10 Jahren
Im Vergleich zum letzten Mietspiegel
2020 ergab sich eine
durchschnittliche Steigerung von 4
Prozent. Zum Zeitpunkt der
Datenerhebung beträgt die
durchschnittliche Nettokaltmiete
somit in Esslingen unabhängig aller
Wohnwertmerkmale 8,99 €/m2.
5. Es „fallen“ mehr Sozialwohnungen aus den Bindungen
als dass neue gebaut werden
Bund: über 7 Mio gebaut; 1,13 Millionen Sozialwohnungen (2020)
Baden Württemberg: Ende 2020 habe es landesweit 54.093 Sozialmietwohnungen gegeben
Ende 2017, bei der letzten offiziellen Erhebung, noch 58.400 Sozialmietwohnungen Q. Stala BW)
Esslingen: 2013 gab es noch 1.196 Sozialmietwohnungen, 2020 nur noch 650 Wohnungen
(Gemeinderatsvorlage 61/387/2020)
6. Perspektivwechsel
• Bodenfrage und kommunale Bodenpolitik
• Priorität für gemeinwohlorientierten
Wohnungsbau (gemeinwohlorientierte Akteure: eG, EWB u.a.)
• Langfristige bzw. dauerhafte Bildungen;
Stabiler Bestand an nichtspekulativen Wohnungen
• Stabile Quote für gebundene Wohnungen
7.
8. Gemeinwohlorientierter Wohnungsbau und Quotierung
Städtische Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften agieren in
der Regel nichtspekulativ und halten den Bestand langfristig
Eine Privilegierung gemeinwohlorientierter Baugesellschaften entbindet
aber nicht von der Verantwortung zum Bau von Sozialwohnungen
Das Instrument der mittelbaren Belegung hat sich bei sehr geringem
Wohnungsleerstand als wirkungsarm erwiesen
9. Vergabepraxis
• Konzeptvergabe statt Höchstgebot
• Vergabekriterium: sozialer Mehrwert für die Stadt
„Welches Projekt generierte einen Mehrwert für die Gemeinschaft“
• Gemeinwohlorientierung
„Mehr als Wohnen“/ Stabilisierung und Mischung der Quartiere/
Ausbau von Allmendestrukturen
Abb.: Auszug Dagmar Pelger: Spatial Commons versus Separate Spaces. Zwei Modi der urbanen Raumproduktion. Diss B 2021
10. Nachhaltige sozialorientierte
Wohnungspolitik
• Generationsübergreifende Stadtentwicklungs- und
Bodenpolitik
• Dauerhafte Sicherung des nichtspektulativen
sozial orientierten Wohnungsbestandes
(u.a. auch Sicherung des Bestandes durch Erhaltungssatzungen /
Milieuschutz)
• Berücksichtigung beider Zielsetzung: klima- und sozialgerechtes
bzw. bezahlbares Bauen