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Authentizität im Social Web:
Erwartungen an die
Organisationskommunikation

Jahrestagung der Fachgruppe PR der DGPuK,
Offenburg im November 2009:
Alles nur Theater?’ Authentizität und Inszenierung
in der Organisationskommunikation.




Prof. Dr. Thomas Pleil & Daniel Rehn
IKuM - Institut für Kommunikation und Medien
Hochschule Darmstadt
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Frage von Organisationen:
  „Wie können wir uns sicher in Social Media bewegen?“

Annahme:
  Die Diskussion einzelner Aspekte innerhalb des Social
   Web kann Anhaltspunkte liefern
  Expertenwissen
  Framing (Akzeptanz, Nicht-Akzeptanz)

  ntersuchung des Aspekts „Authentizität“
 U




                                                           © Thomas Pleil
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Hypothese:
  Authentizität gilt als ein Erfolgsfaktor für
   Organisationskommunikation im Social Web

Fragen:
  Welches Verständnis von Authentizität haben Akteure im
   deutschsprachigen Social Web?
  Welche Erwartungen ergeben sich hieraus an die
   Online-Kommunikation von Organisationen?




                                                            © Thomas Pleil
Ergebnis


  Organisationskommunikation im Social Web:
   Authentizität ist wichtiges Thema
  Verständnis von Authentizität bleibt allerdings
   oft unklar und oberflächlich
  Negativ bewertet werden:
     Ghostwriting
     Mangel an Dialog bzw. nur Werbebotschaften
  Neutral:
     Authentisierungsstrategien bei Videos
  Positiv:
     Kommunikation durch den/die Verantwortlichen




                                                     © Thomas Pleil
     Ehrlichkeit
     Dialog, Offenheit
Ansatz




            Literatur

  Qual. Inhaltsanalyse Social Web
        (Blogs, Twitter, Xing)

            Einzelfälle




                                    © Thomas Pleil
Ansatz




            Literatur

  Qual. Inhaltsanalyse Social Web
        (Blogs, Twitter, Xing)

            Einzelfälle




                                    © Thomas Pleil
Literatur


Fernsehforschung:
     Authentizität als Wirklichkeitsnähe
     Alltagstugend: Wahrhaftigkeit; Medientugend: Authentizität Thoma (1989):

     Authentizität = Gegenteil von Inszenierung
     Authentizität: abhängig von Wahrnehmung, also subjektiv Krieg (1997)

     Wirkung von Authentizität: Illusion der Teilhabe Wetschanow (2005)

New Journalism
     Inszenierung von Authentizität durch bestimmte Elemente (z.B. O-Töne,
      Alltagssprache, Geräusche)
     Authentizität durch Transparenz (z.B. Quellen, Vorgehen bei Reportage) (z.B.
      Bleicher/Pörksen 2005)




                                                                                     © Thomas Pleil
Literatur


Politische Kommunikation
     Authentizität als Strategie der Imagekonstruktion von Politikern (Schicha 2002 (


Medientheorie: Internet I
     Authentizität im elektronischen Zeitalter als medial vermittelter Prozess, nicht
      mehr an Inhalte geknüpft, sondern erscheint als Medienkompetenz
     In Anlehnung an Goffman: Authentizität als kommunikatives Produkt, das Selbst
      setzt sich ständig neu zusammen
     Authentizität ist im elektron. Zeitalter Wissen um die eigene Wirkung
                                                                 (Dreyer 2005 /McLuhan)




                                                                                          © Thomas Pleil
Literatur: Internet


Kulturanthropologie: Internet II
     Echtheitserfahrung durch dramaturgische Aufbereitung (subjektiv)
     Strategien:
         Audiovisuelle Strategien der Suggestion von Authentizität
          (Einstellung, Webcam-Optik, Handkamera, wenig Nachbearbeitung,
          mäßiger Ton)
         Authentisierende Handlungs- und Kommunikationspraktiken
          (Phonische Mündlichkeit, soziale Interaktion, multiple Präsenz ,
          Teilen von offline Erlebnissen)
                                                                  (Näser 2008)




                                                                                 © Thomas Pleil
Literatur


Online-PR
     Authentizität durch erkennbare Persönlichkeit des Kommunikators
                                                               (Zerfaß/Boelter 2005)

       Authentizität + Dialogbereitschaft + Transparenz = Erfolgsfaktoren der Online-PR
       Authentizität: unverfälschtes, echtes, ungeschminktes Verhalten einer Person
       Web 2.0 lebt von authentischen Personen
       Authentizität ist nicht übertragbar
       Authentizität durch teilweise Aufgabe von Kontrolle:
                                                                            Kielholz 2008




                                                                                            © Thomas Pleil
Ansatz




            Literatur

  Qual. Inhaltsanalyse Social Web
        (Blogs, Twitter, Xing)

            Einzelfälle




                                    © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse


Korpus
  Untersuchungszeitraum: 1/09 – 6/09
  Authentizität/authentisch + PR/Public Relations
  Untersuchungsgegenstände: Weblogs, Twitter, Social Network
   (Xing-Gruppen „Pressearbeit, PR und Medienkommunikation“,
   „Online-PR“, „Öffentlichkeitsarbeit und
   Unternehmenskommunikation“)
  N = 105




                                                                © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse


Qualitatives Vorgehen:
   1.  freie Verschlagwortung (Tagging) durch zwei Forscher
       (induktive Kategorienbildung in Social Bookmark-Archiv)
   2.  diskursive Festlegung der Kategorien für 3.
   3.  Kategorienbezogene Analyse (SPSS)

   4.  Dabei: Festhalten der drei am häufigsten erwähnten
       Fallbeispiele + Vodafone wg. Reichweite




                                                                 © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse




                 N = 105




                           © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse




                 N = 105




                           © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse




                 N = 105




                           © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse




                 N = 105




                           © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse




                 N = 105




                           © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse




                 N = 105




                           © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse



         Saftblog   TSG




                          N = 105




                                    © Thomas Pleil
Inhaltsanalyse




                 N = 105




                           © Thomas Pleil
Ansatz




            Literatur

  Qual. Inhaltsanalyse Social Web
        (Blogs, Twitter, Xing)

            Einzelfälle




                                    © Thomas Pleil
Einzelfälle


  Start: Corpus der Inhaltsanalyse
     Ziel: Verständnis von Authentizität
  Filter: Die drei in Bezug auf Authentizität am häufigsten
   genannten Fälle

     Thorsten Schäfer-Gümbel, Lufthansa, Saftblog
      + Vodafone (Juli 09, umfangreichste Diskussion)
     Suche: (Firmen-)Name + Authentizität
     Ziel: Diskussionslinien (Lob, Kritik)




                                                               © Thomas Pleil
Fall 1: Vodafone


  Thema: Social Media-Kampagne
  Diskussion zur Authentizität: 97 Blogposts




                                                © Thomas Pleil
Fall 1: Vodafone




  „Das Problem liegt eher darin, daß wir von den Netizens speziell
  auch des (Social) Web 2.0 erwartet (...) haben, sich in der
  Testimonial-Kategorie zu bewegen, wenn sie sich schon für ein
  Produkt stark machen. Deren Engagement für ein Produkt würde
  auch dann kritisch betrachtet bis angefeindet werden, wenn es
  ehrlich und authentisch wäre, (...) Nicht zuletzt auch aus der
  Geschichte des Mediums selbst heraus erwarten Netizens von
  anderen Netizens, speziell den berühmteren Exemplaren,
  Authentizität, und das läßt sich nicht einfach vom Tisch wischen mit
  einer “hey, it’s not like I owe you somethin’”-Attitüde.“
                                       Jay Martin (werbeblogger), 22.7.09




                                                                            © Thomas Pleil
Fall 1: Vodafone


Kritik:
      Authentizität/ Glaubwürdigkeit: Webzensur vs. Anfreunden mit
       Webszene
      Wahl der Testimonials (Social Media-Akteure)
      Trotz massiver Kritik keine Dialogbereitschaft
      Produktpalette: kein spezielles Angebot für Social Media-User




                                                                       © Thomas Pleil
Fall 2: Saftblog


  Themen: Weblog (mit Videoeinsatz)
  Diskussion zur Authentizität: 8 Blogposts




                                               © Thomas Pleil
Fall 2: Saftblog




  „Sie (Geschäftsführerin Kristin Walther, Anm. d. Verf.) vermittelt
  sehr reflektiert, ruhig und pointiert all die Dinge, die man als
  Kommunikationsberater seinen Klienten näherzubringen sucht:
  Authentizität, Persönlichkeit und Bereitschaft zum Gespräch sind
  der Schlüssel zum Erfolg. “
                                                       Tapio Liller (22.4.09)




                                                                                © Thomas Pleil
Fall 2: Saftblog


Lob: Authentizität durch....
       ... Person: Geschäftsführerin bloggt
       ... Primat des Dialogs
       ... Ehrlichkeit (auch: Eingestehen von Fehlern)
       ... Schreibstil
       ... Videos




                                                          © Thomas Pleil
Fall 3: Lufthansa


  Themen: Twitter
  Diskussion zur Authentizität: 50 Blogposts




                                                © Thomas Pleil
Fall 3: Lufthansa




  „Die Lufthansa sourced ihre Echtzeit-Kommunikation aus – denn
  nichts anderes ist Twitter. Ein nicht ungefährlicher Schritt. Ich denke,
  dass Agenturen ihre Daseinsberechtigung in der Beratung,
  Konzeption, Realisierungsphase und Betreuung haben. Die
  eigentliche Kommunikation, ob im Blog, auf Twitter etc. sollte
  authentisch und transparent aus dem Unternehmen heraus
  erfolgen.“
                                                  Tilo Bonow, 21.05.09 –




                                                                             © Thomas Pleil
Fall 3: Lufthansa


Kritik:
     Ghostwriting
     Broadcasting: Werbebotschaften statt Dialog




                                                    © Thomas Pleil
Fall 4: Thorsten Schäfer Gümbel


  Themen: Online-Wahlkampf, besonders Twitter, z.T. YouTube
  Diskussion zur Authentizität: 29 Blogposts




                                                               © Thomas Pleil
Fall 4: Thorsten Schäfer Gümbel




  „Nun stellt sich aber die Frage, ob das mit der Authentizität denn so
   stimmt oder ob da nicht viel Wahlkampf-Inszenierung
   war.“ (netzpolitik, 27.1.09)

  „Bei TSG ist es etwas anders, dort wird Twitter verwendet, um
   Authentizität herzustellen.“ (Kommentar zu netzpolitik, 27.1.09)




                                                                           © Thomas Pleil
Fall 4: Thorsten Schäfer Gümbel


Kritik:
       Ghostwriting: Verlust an Authentizität i.S. von Echtheit, zu viel
        Inszenierung, dadurch verminderte Glaubwürdigkeit
Neutral:
       Authentisierende Strategien bei Videos (Wackelkamera, Ausleuchtung),
        werden eher akzeptiert
Lob:
       Spontanes und ungeschnittenes Interview mit Blogger
       Mut, Neues zu wagen




                                                                               © Thomas Pleil
Danke!




                                                                     © Thomas Pleil
 Twitter: tp_da, Blog: das-textdepot.de, Wiki: wiki.thomaspleil.de

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Authentizitaet im Social Web: Anforderungen an die PR

  • 1. Authentizität im Social Web: Erwartungen an die Organisationskommunikation Jahrestagung der Fachgruppe PR der DGPuK, Offenburg im November 2009: Alles nur Theater?’ Authentizität und Inszenierung in der Organisationskommunikation. Prof. Dr. Thomas Pleil & Daniel Rehn IKuM - Institut für Kommunikation und Medien Hochschule Darmstadt
  • 2. Start Frage von Organisationen:   „Wie können wir uns sicher in Social Media bewegen?“ Annahme:   Die Diskussion einzelner Aspekte innerhalb des Social Web kann Anhaltspunkte liefern   Expertenwissen   Framing (Akzeptanz, Nicht-Akzeptanz)   ntersuchung des Aspekts „Authentizität“ U © Thomas Pleil
  • 3. Start Hypothese:   Authentizität gilt als ein Erfolgsfaktor für Organisationskommunikation im Social Web Fragen:   Welches Verständnis von Authentizität haben Akteure im deutschsprachigen Social Web?   Welche Erwartungen ergeben sich hieraus an die Online-Kommunikation von Organisationen? © Thomas Pleil
  • 4. Ergebnis   Organisationskommunikation im Social Web: Authentizität ist wichtiges Thema   Verständnis von Authentizität bleibt allerdings oft unklar und oberflächlich   Negativ bewertet werden:   Ghostwriting   Mangel an Dialog bzw. nur Werbebotschaften   Neutral:   Authentisierungsstrategien bei Videos   Positiv:   Kommunikation durch den/die Verantwortlichen © Thomas Pleil   Ehrlichkeit   Dialog, Offenheit
  • 5. Ansatz Literatur Qual. Inhaltsanalyse Social Web (Blogs, Twitter, Xing) Einzelfälle © Thomas Pleil
  • 6. Ansatz Literatur Qual. Inhaltsanalyse Social Web (Blogs, Twitter, Xing) Einzelfälle © Thomas Pleil
  • 7. Literatur Fernsehforschung:   Authentizität als Wirklichkeitsnähe   Alltagstugend: Wahrhaftigkeit; Medientugend: Authentizität Thoma (1989):   Authentizität = Gegenteil von Inszenierung   Authentizität: abhängig von Wahrnehmung, also subjektiv Krieg (1997)   Wirkung von Authentizität: Illusion der Teilhabe Wetschanow (2005) New Journalism   Inszenierung von Authentizität durch bestimmte Elemente (z.B. O-Töne, Alltagssprache, Geräusche)   Authentizität durch Transparenz (z.B. Quellen, Vorgehen bei Reportage) (z.B. Bleicher/Pörksen 2005) © Thomas Pleil
  • 8. Literatur Politische Kommunikation   Authentizität als Strategie der Imagekonstruktion von Politikern (Schicha 2002 ( Medientheorie: Internet I   Authentizität im elektronischen Zeitalter als medial vermittelter Prozess, nicht mehr an Inhalte geknüpft, sondern erscheint als Medienkompetenz   In Anlehnung an Goffman: Authentizität als kommunikatives Produkt, das Selbst setzt sich ständig neu zusammen   Authentizität ist im elektron. Zeitalter Wissen um die eigene Wirkung (Dreyer 2005 /McLuhan) © Thomas Pleil
  • 9. Literatur: Internet Kulturanthropologie: Internet II   Echtheitserfahrung durch dramaturgische Aufbereitung (subjektiv)   Strategien:   Audiovisuelle Strategien der Suggestion von Authentizität (Einstellung, Webcam-Optik, Handkamera, wenig Nachbearbeitung, mäßiger Ton)   Authentisierende Handlungs- und Kommunikationspraktiken (Phonische Mündlichkeit, soziale Interaktion, multiple Präsenz , Teilen von offline Erlebnissen) (Näser 2008) © Thomas Pleil
  • 10. Literatur Online-PR   Authentizität durch erkennbare Persönlichkeit des Kommunikators (Zerfaß/Boelter 2005)   Authentizität + Dialogbereitschaft + Transparenz = Erfolgsfaktoren der Online-PR   Authentizität: unverfälschtes, echtes, ungeschminktes Verhalten einer Person   Web 2.0 lebt von authentischen Personen   Authentizität ist nicht übertragbar   Authentizität durch teilweise Aufgabe von Kontrolle: Kielholz 2008 © Thomas Pleil
  • 11. Ansatz Literatur Qual. Inhaltsanalyse Social Web (Blogs, Twitter, Xing) Einzelfälle © Thomas Pleil
  • 12. Inhaltsanalyse Korpus   Untersuchungszeitraum: 1/09 – 6/09   Authentizität/authentisch + PR/Public Relations   Untersuchungsgegenstände: Weblogs, Twitter, Social Network (Xing-Gruppen „Pressearbeit, PR und Medienkommunikation“, „Online-PR“, „Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation“)   N = 105 © Thomas Pleil
  • 13. Inhaltsanalyse Qualitatives Vorgehen: 1.  freie Verschlagwortung (Tagging) durch zwei Forscher (induktive Kategorienbildung in Social Bookmark-Archiv) 2.  diskursive Festlegung der Kategorien für 3. 3.  Kategorienbezogene Analyse (SPSS) 4.  Dabei: Festhalten der drei am häufigsten erwähnten Fallbeispiele + Vodafone wg. Reichweite © Thomas Pleil
  • 14. Inhaltsanalyse N = 105 © Thomas Pleil
  • 15. Inhaltsanalyse N = 105 © Thomas Pleil
  • 16. Inhaltsanalyse N = 105 © Thomas Pleil
  • 17. Inhaltsanalyse N = 105 © Thomas Pleil
  • 18. Inhaltsanalyse N = 105 © Thomas Pleil
  • 19. Inhaltsanalyse N = 105 © Thomas Pleil
  • 20. Inhaltsanalyse Saftblog TSG N = 105 © Thomas Pleil
  • 21. Inhaltsanalyse N = 105 © Thomas Pleil
  • 22. Ansatz Literatur Qual. Inhaltsanalyse Social Web (Blogs, Twitter, Xing) Einzelfälle © Thomas Pleil
  • 23. Einzelfälle   Start: Corpus der Inhaltsanalyse   Ziel: Verständnis von Authentizität   Filter: Die drei in Bezug auf Authentizität am häufigsten genannten Fälle   Thorsten Schäfer-Gümbel, Lufthansa, Saftblog + Vodafone (Juli 09, umfangreichste Diskussion)   Suche: (Firmen-)Name + Authentizität   Ziel: Diskussionslinien (Lob, Kritik) © Thomas Pleil
  • 24. Fall 1: Vodafone   Thema: Social Media-Kampagne   Diskussion zur Authentizität: 97 Blogposts © Thomas Pleil
  • 25. Fall 1: Vodafone „Das Problem liegt eher darin, daß wir von den Netizens speziell auch des (Social) Web 2.0 erwartet (...) haben, sich in der Testimonial-Kategorie zu bewegen, wenn sie sich schon für ein Produkt stark machen. Deren Engagement für ein Produkt würde auch dann kritisch betrachtet bis angefeindet werden, wenn es ehrlich und authentisch wäre, (...) Nicht zuletzt auch aus der Geschichte des Mediums selbst heraus erwarten Netizens von anderen Netizens, speziell den berühmteren Exemplaren, Authentizität, und das läßt sich nicht einfach vom Tisch wischen mit einer “hey, it’s not like I owe you somethin’”-Attitüde.“ Jay Martin (werbeblogger), 22.7.09 © Thomas Pleil
  • 26. Fall 1: Vodafone Kritik:   Authentizität/ Glaubwürdigkeit: Webzensur vs. Anfreunden mit Webszene   Wahl der Testimonials (Social Media-Akteure)   Trotz massiver Kritik keine Dialogbereitschaft   Produktpalette: kein spezielles Angebot für Social Media-User © Thomas Pleil
  • 27. Fall 2: Saftblog   Themen: Weblog (mit Videoeinsatz)   Diskussion zur Authentizität: 8 Blogposts © Thomas Pleil
  • 28. Fall 2: Saftblog „Sie (Geschäftsführerin Kristin Walther, Anm. d. Verf.) vermittelt sehr reflektiert, ruhig und pointiert all die Dinge, die man als Kommunikationsberater seinen Klienten näherzubringen sucht: Authentizität, Persönlichkeit und Bereitschaft zum Gespräch sind der Schlüssel zum Erfolg. “ Tapio Liller (22.4.09) © Thomas Pleil
  • 29. Fall 2: Saftblog Lob: Authentizität durch....   ... Person: Geschäftsführerin bloggt   ... Primat des Dialogs   ... Ehrlichkeit (auch: Eingestehen von Fehlern)   ... Schreibstil   ... Videos © Thomas Pleil
  • 30. Fall 3: Lufthansa   Themen: Twitter   Diskussion zur Authentizität: 50 Blogposts © Thomas Pleil
  • 31. Fall 3: Lufthansa „Die Lufthansa sourced ihre Echtzeit-Kommunikation aus – denn nichts anderes ist Twitter. Ein nicht ungefährlicher Schritt. Ich denke, dass Agenturen ihre Daseinsberechtigung in der Beratung, Konzeption, Realisierungsphase und Betreuung haben. Die eigentliche Kommunikation, ob im Blog, auf Twitter etc. sollte authentisch und transparent aus dem Unternehmen heraus erfolgen.“ Tilo Bonow, 21.05.09 – © Thomas Pleil
  • 32. Fall 3: Lufthansa Kritik:   Ghostwriting   Broadcasting: Werbebotschaften statt Dialog © Thomas Pleil
  • 33. Fall 4: Thorsten Schäfer Gümbel   Themen: Online-Wahlkampf, besonders Twitter, z.T. YouTube   Diskussion zur Authentizität: 29 Blogposts © Thomas Pleil
  • 34. Fall 4: Thorsten Schäfer Gümbel   „Nun stellt sich aber die Frage, ob das mit der Authentizität denn so stimmt oder ob da nicht viel Wahlkampf-Inszenierung war.“ (netzpolitik, 27.1.09)   „Bei TSG ist es etwas anders, dort wird Twitter verwendet, um Authentizität herzustellen.“ (Kommentar zu netzpolitik, 27.1.09) © Thomas Pleil
  • 35. Fall 4: Thorsten Schäfer Gümbel Kritik:   Ghostwriting: Verlust an Authentizität i.S. von Echtheit, zu viel Inszenierung, dadurch verminderte Glaubwürdigkeit Neutral:   Authentisierende Strategien bei Videos (Wackelkamera, Ausleuchtung), werden eher akzeptiert Lob:   Spontanes und ungeschnittenes Interview mit Blogger   Mut, Neues zu wagen © Thomas Pleil
  • 36. Danke! © Thomas Pleil Twitter: tp_da, Blog: das-textdepot.de, Wiki: wiki.thomaspleil.de