1. Weiterbildung für kirchliche JugendleiterInnen.
Österrreichische Arbeitsgemeinschaft
kirchlicher JugendleiterInnen (ÖAkJl)
9. November 2010
„Manchmal trifft man unerwartet Menschen und merkt dass
man sich im Gespräch immer näher kommt und mitten im
Irgendwo Begegnung statt findet“
Facebook-Profil-Motto von Michael
Brandstätter, der mich heute hier eingeladen hat.
Social Media. And more.
2. Wer ist denn da?
Mein Name
Mein Arbeitsfeld
Meine Social Media
Meine drei #Tags
3. Was passiert heute?
9.00 – 10.30 Was ist Social Media
10.45 – 12.00 Jugendliche in
Social Media
14.00 – 15.00 Privatsphäre und
Identität
15.30 – 18.00 Online arbeiten
konkret, Feedback
4. Film: Social Media Revolution
Deutsche Fassung, Oktober 2009
http://www.youtube.com/watch?v=2_Ig0ClYlmM
5. Vom
Web (1.0)
zum Web
2.0 zu
Social
Media
Tim O`Reilly 2004 „Was ist Web 2.0“
Interaktivität: one-to-one, one-to-
many, many-to-many
Inhalt vor Design
“User generated content”
Einfache Nutzung durch alle mit
„normalen“ Computerkenntnissen
Social Media / Social Web
Beziehung. Beziehung. Beziehung.
Authentisch und Persönlich.
Mundpropaganda.
7. Zahlen Österreich
77 % der ÖsterreicherInnen haben
Internet-Anschluss zu Hause,
83 % verfügen prinzipiell über eine
Internet-Zugangsmöglichkeit.
AUSTRIAN INTERNET MONITOR - 1. QUARTAL 2010
Facebook dominiert in Österreich
Mehr als 2. Mio. ÖsterreicherInnen auf Facebook.
13-19: 600.000. 20-29: 766.000. Mann:Frau: 50,52:49,48.
9. Es geht
um Kommunikation
Technisches Wissen
ist gut.
Aber am wichtigsten
sind die Inhalte und die
Diskussion.
Am alleralleralleraller
wichtigsten. Ever.
10. Wie kommunzieren?
– Zuhören! Zuhören! Zuhören!
Nie nur „eigene“ Inhalte posten, sondern auch für die
Zielgruppe passende Inhalte Anderer.
– Persönlich und authentisch kommunizieren.
– Das was über private Facebook-Profile kommuniziert
wird, ist viel wichtiger als offizielle
Organisationskommunikation.
– Keine überzogenen Erwartungen an die Interaktion bei
„offiziellen Kanälen“ haben. Social Media ist
Aufbauarbeit.
– Betroffene zu Beteiligten machen!
– Monitoring-Tools nutzen und Aktivitäten evaluieren (z.B.
regelmässige Reflexion im Team).
11. Klassische
Werbung
Ein Mann erscheint auf einer Party.
Er nähert sich den Menschen, die
sich gerade über den neuesten
Tratsch aus dem FreundInnenkreis
unterhalten. Er schleicht sich von
hinten an und schreit „Meine
Versicherungen sind die
billigsten“. Dann geht er zur
nächsten Gruppe weiter.
12. Klassische
PR
Ein Mann erscheint auf einer Party.
Er nähert sich den Menschen, die
sich gerade über den neuesten
Tratsch aus dem FreundInnenkreis
unterhalten. Der Mann begibt sich
langsam in die Nähe der Gruppe.
„Entschuldigen Sie bitte. Ich
arbeite bei einer Versicherung und
wollte ihnen kurz die Vorteile
unseres neuesten Haftpflicht-
produkts vorstellen“. Zwei Frauen
wenden sich gelangweilt ab, ein
Mann interessiert sich.
13. Social Media
Relations
Ein Mann erscheint auf einer Party.
Er nähert sich den Menschen, die
sich gerade über den neuesten
Tratsch aus dem FreundInnenkreis
unterhalten. Der Mann hört eine
Weile zu und erzählt eine amüsante
Geschichte. Es wird geplaudert und
man/frau ist sich sympathisch. Als
die Rede auf eine zerbrochene Vase
kommt, erwähnt der Mann, dass er
bei einer Versicherung arbeitet. Er
schreibt seine Telefonnummer auf
einen Zettel, für den Fall der Fälle.
Dann setzt er die Unterhaltung in
eine andere Richtung fort.
14. Glaubenskommunikation
in Social Media
Glaube kommt vom Hören.
Hearing to Speech – Stefanie Klein
Glaube entwickelt sich in Beziehung.
Bezeugen und Bekennen als Modus der
Glaubenskommunikation. Edmund Arens
Glaube erweist sich als glaub-würdig im Alltag: Es braucht
authentische Christinnen und Christen, mit all ihrer
Freude, Trauer, Hoffnung und Angst. Gaudium et Spes
Social Media als Realisierung der Theologie des
II. Vatikanischen Konzils? Priestertum aller
Getauften und Gefirmten. Usergenerierte Kirche.
Halten wir, was wir in Social Media versprechen?
15. Kirchliche Internetstrategie
Milieusensibel und lebens-
weltorientiert agieren. (Sinusstudien)
Dort hin gehen, wo die Menschen
sind: In die Communities.
Charismen wahrnehmen: Gute Social Media
Kommunikation ist ein Charisma. Viele, aber nicht alle,
müssen es tun. Jürgen Pelzer
Subsidarität: Was von den Gläubigen direkt kommuniziert
wird, was vor Ort in der Pfarrgemeinde passiert, ist
wichtiger und beziehungsreicher als alles, was in der
„Zentrale“ passiert.
Aufgabe der „Zentrale“: Ermutigung, modellhafte Projekte
und event. Infrastrukturen, Unterstützung durch Beratung,
Weiterbildung, …
16. Es geht
um die Haltung
Technik ist gut.
Wissen um
Kommunikations-
dynamiken ist noch
besser.
Doch entscheidend ist
die Haltung.
17. Trends in Social Media
Facebook ist sehr stabil, andere
Communities werden unwichtiger
netlog, Szene1, StudiVZ
Diaspora als freie Facebook-Alternative?
noch nicht mal fertig
Social Gaming
Mobile Anwendungen
Lokalisierung Facebook Places, Gowalla, Foursquare
Echtzeitanwendungen: Twitter, Live-
Videostreaming, LiveBlogging, …
20. Crowdsourcing:
Wie bewegen sich Jugendliche in
Social Media?
Arbeitsgruppen mit je 4 Personen
5 Minuten Zeit
Stichworte gut lesbar auf Karterl notieren
21.
22.
23.
24.
25.
26. Beziehungen verändern sich
nicht. Spielräume werden mehr.
Jugendliche gegen nach wie vor an,
2 bis 3 echte FreundInnen zu haben.
Friends ≠ FreundInnen.
Erweitert hat sich der Bekanntenkreis.
Communities führen nicht zum Verlust der
Sozialbeziehungen, sondern erweitern den
Spielraum der Jugendlichen.
Mobbing etc. gibt es aber auch im Netz, aber
es ist kein Massenphänomen.
Institut für Jugendkulturforschung, www.jugendkultur.at, 2010
28. Wer Jugendliche erreichen will,
muss lebensweltorientiert und
milieusensibel agieren.
Online-Jugendarbeit ist
Beziehungsarbeit, nicht
Werbung oder PR.
„Coole“ Online-Projekte
können das unterstützen,
aber niemals ersetzen.
Wenn der Online-Kontakt der
„Türöffner“ für mehr ist,
dann muß das Haus dahinter
das halten, was es online
verspricht: Partizipation.
29.
30. Privatsphäre und
Identität in Social Media
Wer kirchliche
Jugendleiterin ist, ist
das 24 Stunden am Tag.
Social Media lässt
Grenzen zwischen
Privat und Beruflich
verfließen.
Nicht nur ein Segen.
31. Die eigenen Grenzen kennen
“Bei mir gilt folgende Grenze: Ich würde nichts
veröffentlichen, was ich auch nicht auf meine
Hauswand malen würde. Letztens hatte ich einen
wirklich schlechten Arbeitstag, aber das geht halt
andere Leute nichts an. Was soll ich auch mit so
einer Information als Empfänger anfangen? Den
Trost brauch ich immer noch persönlich – im
sogenannten Real-Life.”
Alexander Neuhoff, Katholische Junge Gemeinde Rulle
32. Selektiv authentisch!
Das, was ich veröffentliche,
muss stimmen.
Was ich veröffentliche,
entscheide ich selbst.
Selektive Authentizität
Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn
33. Öffentlichkeiten verändern sich
Ego-Googeln als Infoquelle, was über einen
selbst im Netz steht. Online-Reputation. Wer
selbst aktiv ist, bestimmt, welche Links auf der
ersten Seite in Google stehen.
Sind das alles nur „Selbstechniken“ und Ich-
AGs? Wo ist die Grenze?
Lesetipp: Antje Schrupp, Was sollen denn die Nachbarn sagen?
http://antjeschrupp.com/2010/09/25/was-sollen-denn-die-nachbarn-sagen/
34. Erfahrungsaustausch:
Wie erlebe ich das Spannungsfeld
beruflich – privat in Social Media?
Arbeitsgruppen mit je 4 Personen
15 Minuten Zeit
Stichworte gut lesbar auf Karterl notieren
37. Das private Profil
Was übers private
Profil auf Facebook & Co. kommuniziert wird, ist
viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel, viel
wichtiger als alles andere!
Was zu privat wird, gehört in einen privaten Chat,
eine private Message oder – noch besser – ein
persönliches Gespräch.
JugendleiterInnen als Role Model für
Jugendliche.
Internet als Beziehungsmedium
38. Öffentlichkeitsarbeit
Facebook-Seite
Regelmässige Infos, keine reine Ver-
anstaltungsankündigung, nicht nur eigene
Infos. Persönlich kommunizieren.
Jugendliche als Admins einbeziehen!
Pimp up your Facebook: http://www.slideshare.net/ThemaTisch/pimp-up-your-internet-5607364
Blog oder Blogbereich der Homepage
YouTube und Fotocommunities ...
Basis für vieles andere
39. Online-Zusammenarbeit
Selbst rausfinden,
was wo passt.
Inhalt kommt vor Technik!
Facebook-Gruppen, Google Docs, Dropbox,
Social Bookmarking, Online-Kalender, Skype,
Wiki ....
Bestehendes nutzen und auch
was dazu beitragen z.B. KJ OÖ
Praxisweb
So transparent wie
möglich, so vertraulich
wie nötig.
40. Projekte
* Mitmachen bei
kirchlichen Initiativen
z.B. 72 h ohne Kompromiss.
* Kirche in der Welt: Mitmachen bei
Initiativen z.B. gegen Rechtsextremismus.
* Projekte selbst machen
Social Media gleich im Planungsprozess
mitdenken. Social Media als Teil der
Organisationsentwicklung.
Jugendliche selbst entwickeln lassen!
Technischer
Schnickschnack ist
fein. Entscheiden tut
aber die Beziehung.
41. Kein Selbstzweck!
Wo geben wir Menschen
eine Stimme, die sonst keine Stimme in der
Öffentlichkeit haben? z.B. arbeitslose Jugendliche
Wer sind die „VerliererInnen“ im Internet?
Wer ist drinnen und wer draussen?
Pfarren wirken generationsverbindend.
Können Digital Natives ihr Charisma einbringen
und interessierte Ältere beim Social Media
Einstieg unterstützen?
Kirche um der
Menschen willen
42. Erfahrungsaustausch:
Social Media Arbeit und Projekte
Was läuft gut? Was nicht so gut?
Kurzer Ideenaustausch mit NachbarIn
Stichworte lesbar auf Karterl schreiben
Im Plenum vorstellen
43. YouTube-Video
einbinden
Kann mittels eines von YouTube
zur Verfügung gestellten
Einbettungscodes einfach in die
eigene Homepage eingebunden
werden.
Übrigens nicht nur auf der
eigenen Homepage – auch
andere können das mit dem
Video tun.
44. Flickr-Foto-Album
einbinden
Fotos aus Flickr-Alben können einfach
in die eigene Homepage eingebunden
werden (Slidehow → Share). Sie
müssen darum nur einmal
hochgeladen werden.
Tipp: Fotos auf Flickr gut
beschlagworten (Tags): Namen, Orte,
Bildinhalte.
Und: Menschen lieben Foto
anschauen einfach!
47. Wir haben was zum Herzeigen!
– Wer konsequent alle Medien bei den passenden Social
Media Diensten hochlädt und RSS-Feeds zur Verfügung
stellt, erreicht eine bessere Verbreitung - und hat auch
nur einmal die Arbeit des Sortierens und Hochladens.
– Tags / Schlagworte erleichtern die Auffindbarkeit.
Backlinks zur eigenen Homepage stellen die Inhalte in
den richtigen Kontext.
– Die Optimierung für Google passiert implizit.
» http://www.flickr.com
» http://youtube.com
» http://issuu.com
» http://slideshare.com
49. Am Abend trinke ich
keinen Kaffee. Da kann
ich nicht schlafen.
50. Credits
Bild Uhr, CC by BenJTsunami
Bild Frau mit Kabel, CC by Martin Neuhof martin-neuhof.com
Bild Logowüste, CC by Trebor Scholz' Photos
Bild Party, CC by Whiskeygonebad
Bild Kaffee, CC by dongga BS
Bild Crowd, CC by adesigna
In den letzten 4 Wochen Facebook genutzt:
http://www.integral.co.at/downloads/Internet/2010/06/AIM-Consumer_Pressetext_Sinus_-_Q1_2010.pdf
Sinus U27 Studie, Grafik S. 25
Geschichte des Versicherungsvertreters leicht adaptiert
übernommen von Storymaker GmbH:
http://www.slideshare.net/beichstaedt/social-media-relationsnicola4
Social Media Zahlen Österreich: http://socialmediaradar.at/
Institut für Jugendkulturforschung, http://www.jugendkultur.at, einige Folien übernommen vom Vortrag
von Philipp Ikrath beim Medienforum der OÖ. Journalistenakademie, Oktober 2010,
http://store.provo.at/downloads/ja/mf2010%20ikrath.pdf
51. Mehr Infos und so ...
Blog Kirche und Social Media
http://www.thematisch.at/kirche2null
Auch mit Links zu weiteren Ressourcen, z.B. Facebook
Pages, Best Practice Beispiele, …
Andrea Mayer-Edoloeyi
ThemaTisch.at