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BUSINESS EXCELLENCE 
12 
MQ Management und Qualität 9/2014 
Kompetenzmanagement 
Die richtigen Mitarbeitenden 
heute, morgen und übermorgen 
Von Andreas Mollet 
Dass die Mitarbeitenden den kleinen, entscheiden-den 
Unterschied ausmachen können, ist in der 
Zwischenzeit auch in den Werthaltungen und 
Denkweisen der Unternehmen angekommen. 
Doch die strategische und operative Umsetzung 
der Thematik – nämlich die richtigen und die 
passendsten Mitarbeitenden ins Unternehmen zu 
holen, zu halten und zu entwickeln – steht vieler-orts 
noch in den Kinderschuhen und wird wenig 
systematisch angegangen. 
Unternehmen neigen dazu, 
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im Bereich Führungskompetenz) 
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und -programmen, in deren 
Zentrum meist die Bedürfnisse des 
einzelnen Mitarbeitenden, denn 
der Bedarf des Unternehmens steht. 
Wie soll aber eine zielgerichtete Per-sonalentwicklung 
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die entsprechenden Grundlagen 
gar nicht strukturiert vorhanden 
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heute und morgen gefordert und 
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Weg vom Ist zum Soll defi-niert 
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Die Ursache für die fehlende Struk-tur 
liegt dabei in der Praxis meist 
ganz am Anfang des Prozesses. Er 
wird nämlich der Personal- oder 
HR-Abteilung delegiert. Doch die 
Thematik – dem Unternehmen die 
richtigen Ressourcen zum richtigen 
Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen 
– ist eine strategische Kernaufgabe, 
deren Verantwortung bei der Ge-schäftsleitung 
liegt. Einzig die ope-rationelle 
Ausführung kann durch 
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der Personalabteilung übertra-gen 
werden. Entscheidende Frage-stellungen 
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die definierte Strategie? 
– Welche Kompetenzen müssen 
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bewusst abbauen? 
Vor allem die dritte Frage wird in der 
Praxis zu wenig beachtet. Kompe-tenzen 
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Ohne unternehmerischen Kon-text 
gibt es weder gute noch schlech-te 
Kompetenzen. Bezogen auf die 
Strategie bedeutet dies jedoch, dass 
heute erwünschte Kompetenzen in 
der Zukunft – aufgrund geänderter 
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während Reorganisationen, Zusam-menschlüssen 
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Aber ein Unternehmen sollte 
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Um diese Fragen beantworten zu 
können, ist die Anbindung des 
Kompetenzmanagements an die 
Unternehmensstrategie der ent-scheidende 
Erfolgsfaktor. Nur, wenn 
die Kompetenzen und das Kompe-tenzmodell 
konsequent an die Be-dürfnisse, 
die Stärken und Schwä-chen, 
die Individualität und die Ei-genheiten 
angepasst sind, können 
sowohl die Geschäftsleitung als 
auch die HR-Abteilung die ge-wünschten 
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Der Prozess 
Ganz allgemein kann man den Pro-zess 
des Kompetenzmanagements 
in fünf einzelne Teilschritte unter-teilen, 
welche aber nicht bei jeder 
Anwendung sequenziell durchlau-fen 
werden müssen. 
Kompetenzmodell erstellen: Das 
Kompetenzmodell bildet die Grund-lage 
für das Kompetenzmanage-ment. 
Es umfasst alle jetzigen und 
zukünftig benötigten Kompetenzen 
des Unternehmens. Besondere Be-deutung 
kommt dabei der Individu-alität 
des Unternehmens zu. 
Anforderungen definieren: Auf der 
Basis des Kompetenzmodells wer-den 
für jede Funktion oder Stelle 
die erforderlichen Kompetenzen zu 
einem Anforderungsprofil zusam-mengezogen. 
In der Praxis wird 
auch gerne mit «Rollenprofilen» ge-arbeitet, 
um die Komplexität bzw. 
Anzahl der Anforderungsprofile zu 
reduzieren. 
Andreas Mollet ist Geschäftsleiter der 
INOLUTION (www.inolution.com), Betriebs­ökonom 
und hat einen MaS in Corporate 
Development. Seine Erfahrung aus über 
70 Kompetenz­modellen 
und zahlreichen 
Projekten bloggt er regelmässig auf 
www.kompetenz-management.com.
BUSINESS EXCELLENCE 
14 
MQ Management und Qualität 9/2014 
Kompetenzen messen: Die benö-tigten 
Kompetenzen werden mit ge-eigneten 
Instrumenten, Methoden 
und Tools (die teilweise starke quali-tative 
Unterschiede bezüglich der 
Objektivität haben) gemessen. Um-fang 
und die Anzahl involvierter Ein-schätzer 
können dabei stark variie-ren, 
je nach Wichtigkeit der Funkti-on, 
Ressourcen und Kultur des Un-ternehmens. 
Kompetenzen analysieren: Grund-sätzlich 
sollte die Analyse der Kom-petenzen 
klar von der Einschätzung 
getrennt werden. Neben der typi-schen 
Analyse eines Person/Mitar-beitenden 
ist vor allem der Ver-gleich 
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auch die Analyse der Entwicklung 
z.B. während einer Weiterbildung. 
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bedeutet Rückschritt. Die 
Kompetenzen zu entwickeln ist also 
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Bestandteil des Kompetenzmanage-ments. 
Doch nur eine effiziente und 
effektive Analyse ermöglicht, die 
richtigen Massnahmen zu definie-ren. 
Unabhängig davon, ob es sich 
um die individuelle Entwicklung 
handelt oder um Schwerpunktset-zung 
für ganze Teams, Funktionen 
oder das ganze Unternehmen. 
Erfolgsfaktor 
Kompetenzmodell 
Im Kern jedes Kompetenzmanage-ments 
steht das Kompetenzmodell. 
Das Kompetenzmodell ist aber weit 
mehr als nur eine Strukturierungshil-fe 
für die Kompetenzen. Das Kompe-tenzmodell 
ist Orientierungsrahmen, 
Wegweiser und Perspektive für Mit-arbeitende 
und Führungskräfte im 
täglichen und strategischen Umgang 
mit Stärken, Schwächen, Normen 
und Werten. Und so individuell wie 
jedes Unternehmen ist, so einzigartig 
muss diese Landkarte sein. Nur so 
kann der effizienteste und effektivste 
Weg vom Ist zum Soll beschritten 
werden. Wie soll ein Kompetenzma-nagement 
die individuelle Unterneh-mensstrategie 
unterstützen, wenn 
die Individualität nicht oder nur 
oberflächlich berücksichtigt wird? 
Der Ausgestaltung des Kompetenz-modells 
kommt somit im Prozess des 
Kompetenz- oder Talentmanage-ments 
eine entscheidende Bedeu-tung 
zu. Deshalb müssen bei der Er-stellung 
notwendige Qualitätskriteri-en 
berücksichtigt werden. Ein gutes 
Modell bildet eine verlässliche Basis 
für alle Aspekte des Kompetenzma-nagements, 
während ein schlechtes 
Modell Fehlentscheidungen und 
Misserfolge verstärkt. Anforderungen 
an ein Kompetenzmodell sind: 
– Zweck 
Klar definierter und geklärter 
Zweck bzw. Einsatzgebiet 
– Begriff 
Einheitliche Begriffsverwendung 
im Modell und anderen Instru-menten 
– Verankerung 
Explizite Berücksichtigung der 
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Normen 
– Beständigkeit 
Verwendung einer trag- und zu-kunftsfähigen 
Vision als Basis 
– Mass 
Grösstmögliche Flexibilität in-nerhalb 
der gewählten Modell-struktur 
– Einheitlichkeit 
Konsistenz zu anderen firmenin-ternen 
Instrumenten und Me-thoden 
Idealerweise bildet ein Kompetenz-modell 
also Strategie, Werte und Visi-on 
des Unternehmens ab. Dies, ohne 
dabei die bisherigen und zu erwar-tenden 
Erfolgsfaktoren des Unter-nehmens 
zu vernachlässigen. Natür-lich 
unterliegen auch die Messung 
und die Analyse der einzelnen Kom-petenzen 
systematischen Anforde-rungen. 
Grundsätzlich geschieht die 
Messung von Kompetenzen immer 
auf der Basis von beobachtbaren 
oder erschliessbaren Handlungsan-kern 
oder Indikatoren. Diese Indika-toren 
müssen: 
– Beobachtbar 
Durch Dritte beobachtbar und 
somit einschätzungsfähig sein 
– Wirkungsorientiert 
Auf die gewünschte Wirkung oder 
das gewünschte Ergebnis fokus-sieren 
– Relevant 
Einen entscheidenden Aspekt 
der übergeordneten Kompetenz 
darstellen 
– Different 
Gemeinsam mit anderen Indika-toren 
die Kompetenz ganzheit-lich 
beschreiben 
– Neutral 
Geschlechts- und situationsun-abhängig 
formuliert sein 
Integriertes Kompetenz- und 
Talent-Management 
Nur wenn das zugrunde liegende 
Kompetenzmodell auch konsequent 
auf die Strategie des Unternehmens 
ausgerichtet wurde, kann es in den 
unterschiedlichen Bereichen die ge-wünschte 
Wirkung entfalten. 
Ein funktionierendes Kompetenz-management 
ist also das Bindeglied 
zwischen Personal-, Organisations-und 
Unternehmensentwicklung, in 
dem aktuelle und zukünftige vor-handene 
und benötigte Ressourcen 
berücksichtigt werden. Zu erwarten-de 
Kompetenzlücken können pro-aktiv 
angegangen werden und müs-sen 
nicht reaktiv durch teure Rekru-tierungen 
geschlossen werden. Po-tenziale 
werden langfristig durch die 
Personalentwicklung aktiviert. Vor-handene 
Stärken fliessen als be-kannte 
und genutzte Wettbewerbs-vorteile 
in die Unternehmensent-wicklung 
ein. 
Das Kompetenzmanagement 
schliesst aber auch die in der Praxis 
oft vorhandene Lücke zwischen 
operativem und strategischem HR. 
Als Führungsinstrument unter-stützt 
das Kompetenzmanagement 
die Linienverantwortlichen sowohl 
direkt im operativen Geschäft, aber 
auch in der Umsetzung von Projek-ten 
oder Zielen. Das Wissen über 
vorhandene und abrufbare Kompe-tenzen 
sichert die Business Excel-lence, 
während Potenzial und Ta-lente 
die Zukunft sichern. ■

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Kompetenzmanagement die richtigen mitarbeitenden heute, morgen und übermorgen

  • 1. BUSINESS EXCELLENCE 12 MQ Management und Qualität 9/2014 Kompetenzmanagement Die richtigen Mitarbeitenden heute, morgen und übermorgen Von Andreas Mollet Dass die Mitarbeitenden den kleinen, entscheiden-den Unterschied ausmachen können, ist in der Zwischenzeit auch in den Werthaltungen und Denkweisen der Unternehmen angekommen. Doch die strategische und operative Umsetzung der Thematik – nämlich die richtigen und die passendsten Mitarbeitenden ins Unternehmen zu holen, zu halten und zu entwickeln – steht vieler-orts noch in den Kinderschuhen und wird wenig systematisch angegangen. Unternehmen neigen dazu, scheinbare Lösungen dem ei-gentlichen Problem vorwegzu nehmen. Es werden Symptome (z.B. im Bereich Führungskompetenz) bekämpft, statt die eigentlichen Ur-sachen (z.B. der fehlenden Füh-rungswerte) anzugehen. In der Pra-xis äussert sich dies in sehr umfang-reichen Aus- und Weiterbildungska-talogen und -programmen, in deren Zentrum meist die Bedürfnisse des einzelnen Mitarbeitenden, denn der Bedarf des Unternehmens steht. Wie soll aber eine zielgerichtete Per-sonalentwicklung stattfinden, wenn die entsprechenden Grundlagen gar nicht strukturiert vorhanden sind? Wie sollen Talente entdeckt und gefördert werden können, wenn nicht klar definiert ist, was heute und morgen gefordert und notwendig ist? Wie soll ein struktu-rierter Weg vom Ist zum Soll defi-niert werden, wenn die verbinden-de Basis fehlt? Problem: fehlende Struktur Die Ursache für die fehlende Struk-tur liegt dabei in der Praxis meist ganz am Anfang des Prozesses. Er wird nämlich der Personal- oder HR-Abteilung delegiert. Doch die Thematik – dem Unternehmen die richtigen Ressourcen zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen – ist eine strategische Kernaufgabe, deren Verantwortung bei der Ge-schäftsleitung liegt. Einzig die ope-rationelle Ausführung kann durch die Geschäftsleitung an die Exper-ten der Personalabteilung übertra-gen werden. Entscheidende Frage-stellungen hierbei sind: – Welche Kompetenzen benötigen wir in zwei, fünft, zehn Jahren für die definierte Strategie? – Welche Kompetenzen müssen wir selber bereitstellen, welche können wir zukaufen? – Welche Kompetenzen wollen wir bewusst abbauen? Vor allem die dritte Frage wird in der Praxis zu wenig beachtet. Kompe-tenzen sind grundsätzlich wertneu­tral. Ohne unternehmerischen Kon-text gibt es weder gute noch schlech-te Kompetenzen. Bezogen auf die Strategie bedeutet dies jedoch, dass heute erwünschte Kompetenzen in der Zukunft – aufgrund geänderter Rahmenbedingungen – sogar uner-wünscht sein können. Insbesondere während Reorganisationen, Zusam-menschlüssen oder Wachstumspha-sen ist dies zwingend zu berücksich-tigen. Aber ein Unternehmen sollte auch in der Lage sein, Antworten auf diese Fragen zu liefern: – Über welche Kompetenzen ver-fügen wir heute (Kompetenzin-ventar)? – Über welches ungenutzte Talent und Potenzial verfügen wir im Unternehmen? – Wie bewerkstelligen wir den ge-wünschten Transfer? Um diese Fragen beantworten zu können, ist die Anbindung des Kompetenzmanagements an die Unternehmensstrategie der ent-scheidende Erfolgsfaktor. Nur, wenn die Kompetenzen und das Kompe-tenzmodell konsequent an die Be-dürfnisse, die Stärken und Schwä-chen, die Individualität und die Ei-genheiten angepasst sind, können sowohl die Geschäftsleitung als auch die HR-Abteilung die ge-wünschten und notwendigen Ant-worten liefern. Der Prozess Ganz allgemein kann man den Pro-zess des Kompetenzmanagements in fünf einzelne Teilschritte unter-teilen, welche aber nicht bei jeder Anwendung sequenziell durchlau-fen werden müssen. Kompetenzmodell erstellen: Das Kompetenzmodell bildet die Grund-lage für das Kompetenzmanage-ment. Es umfasst alle jetzigen und zukünftig benötigten Kompetenzen des Unternehmens. Besondere Be-deutung kommt dabei der Individu-alität des Unternehmens zu. Anforderungen definieren: Auf der Basis des Kompetenzmodells wer-den für jede Funktion oder Stelle die erforderlichen Kompetenzen zu einem Anforderungsprofil zusam-mengezogen. In der Praxis wird auch gerne mit «Rollenprofilen» ge-arbeitet, um die Komplexität bzw. Anzahl der Anforderungsprofile zu reduzieren. Andreas Mollet ist Geschäftsleiter der INOLUTION (www.inolution.com), Betriebs­ökonom und hat einen MaS in Corporate Development. Seine Erfahrung aus über 70 Kompetenz­modellen und zahlreichen Projekten bloggt er regelmässig auf www.kompetenz-management.com.
  • 2. BUSINESS EXCELLENCE 14 MQ Management und Qualität 9/2014 Kompetenzen messen: Die benö-tigten Kompetenzen werden mit ge-eigneten Instrumenten, Methoden und Tools (die teilweise starke quali-tative Unterschiede bezüglich der Objektivität haben) gemessen. Um-fang und die Anzahl involvierter Ein-schätzer können dabei stark variie-ren, je nach Wichtigkeit der Funkti-on, Ressourcen und Kultur des Un-ternehmens. Kompetenzen analysieren: Grund-sätzlich sollte die Analyse der Kom-petenzen klar von der Einschätzung getrennt werden. Neben der typi-schen Analyse eines Person/Mitar-beitenden ist vor allem der Ver-gleich von Teams, Gruppen und Funktionen sehr sinnvoll. Aber auch die Analyse der Entwicklung z.B. während einer Weiterbildung. Kompetenzen entwickeln: Still-stand bedeutet Rückschritt. Die Kompetenzen zu entwickeln ist also der letzte – und wohl wichtigste – Bestandteil des Kompetenzmanage-ments. Doch nur eine effiziente und effektive Analyse ermöglicht, die richtigen Massnahmen zu definie-ren. Unabhängig davon, ob es sich um die individuelle Entwicklung handelt oder um Schwerpunktset-zung für ganze Teams, Funktionen oder das ganze Unternehmen. Erfolgsfaktor Kompetenzmodell Im Kern jedes Kompetenzmanage-ments steht das Kompetenzmodell. Das Kompetenzmodell ist aber weit mehr als nur eine Strukturierungshil-fe für die Kompetenzen. Das Kompe-tenzmodell ist Orientierungsrahmen, Wegweiser und Perspektive für Mit-arbeitende und Führungskräfte im täglichen und strategischen Umgang mit Stärken, Schwächen, Normen und Werten. Und so individuell wie jedes Unternehmen ist, so einzigartig muss diese Landkarte sein. Nur so kann der effizienteste und effektivste Weg vom Ist zum Soll beschritten werden. Wie soll ein Kompetenzma-nagement die individuelle Unterneh-mensstrategie unterstützen, wenn die Individualität nicht oder nur oberflächlich berücksichtigt wird? Der Ausgestaltung des Kompetenz-modells kommt somit im Prozess des Kompetenz- oder Talentmanage-ments eine entscheidende Bedeu-tung zu. Deshalb müssen bei der Er-stellung notwendige Qualitätskriteri-en berücksichtigt werden. Ein gutes Modell bildet eine verlässliche Basis für alle Aspekte des Kompetenzma-nagements, während ein schlechtes Modell Fehlentscheidungen und Misserfolge verstärkt. Anforderungen an ein Kompetenzmodell sind: – Zweck Klar definierter und geklärter Zweck bzw. Einsatzgebiet – Begriff Einheitliche Begriffsverwendung im Modell und anderen Instru-menten – Verankerung Explizite Berücksichtigung der vorhandenen Kultur, Werte und Normen – Beständigkeit Verwendung einer trag- und zu-kunftsfähigen Vision als Basis – Mass Grösstmögliche Flexibilität in-nerhalb der gewählten Modell-struktur – Einheitlichkeit Konsistenz zu anderen firmenin-ternen Instrumenten und Me-thoden Idealerweise bildet ein Kompetenz-modell also Strategie, Werte und Visi-on des Unternehmens ab. Dies, ohne dabei die bisherigen und zu erwar-tenden Erfolgsfaktoren des Unter-nehmens zu vernachlässigen. Natür-lich unterliegen auch die Messung und die Analyse der einzelnen Kom-petenzen systematischen Anforde-rungen. Grundsätzlich geschieht die Messung von Kompetenzen immer auf der Basis von beobachtbaren oder erschliessbaren Handlungsan-kern oder Indikatoren. Diese Indika-toren müssen: – Beobachtbar Durch Dritte beobachtbar und somit einschätzungsfähig sein – Wirkungsorientiert Auf die gewünschte Wirkung oder das gewünschte Ergebnis fokus-sieren – Relevant Einen entscheidenden Aspekt der übergeordneten Kompetenz darstellen – Different Gemeinsam mit anderen Indika-toren die Kompetenz ganzheit-lich beschreiben – Neutral Geschlechts- und situationsun-abhängig formuliert sein Integriertes Kompetenz- und Talent-Management Nur wenn das zugrunde liegende Kompetenzmodell auch konsequent auf die Strategie des Unternehmens ausgerichtet wurde, kann es in den unterschiedlichen Bereichen die ge-wünschte Wirkung entfalten. Ein funktionierendes Kompetenz-management ist also das Bindeglied zwischen Personal-, Organisations-und Unternehmensentwicklung, in dem aktuelle und zukünftige vor-handene und benötigte Ressourcen berücksichtigt werden. Zu erwarten-de Kompetenzlücken können pro-aktiv angegangen werden und müs-sen nicht reaktiv durch teure Rekru-tierungen geschlossen werden. Po-tenziale werden langfristig durch die Personalentwicklung aktiviert. Vor-handene Stärken fliessen als be-kannte und genutzte Wettbewerbs-vorteile in die Unternehmensent-wicklung ein. Das Kompetenzmanagement schliesst aber auch die in der Praxis oft vorhandene Lücke zwischen operativem und strategischem HR. Als Führungsinstrument unter-stützt das Kompetenzmanagement die Linienverantwortlichen sowohl direkt im operativen Geschäft, aber auch in der Umsetzung von Projek-ten oder Zielen. Das Wissen über vorhandene und abrufbare Kompe-tenzen sichert die Business Excel-lence, während Potenzial und Ta-lente die Zukunft sichern. ■