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22 personalSCHWEIZ Dezember 2021-Januar 2022
PERSONALARBEIT IN DER PRAXIS
Die 5 Einflussfaktoren der Zukunft
Die Herausforderungen der Zukunft sind
vielseitig und vielschichtig. Sie betreffen
sämtliche Aspekte der Unternehmens-
führung. Von der Strategie über die
Struktur bis zur Kultur. Neben der Digi-
talisierung beschäftigen uns die aktuel-
le Situation und das New Normal. Aber
auch eine ganze Generation von anderen
Werten und Vorstellungen drängt auf den
Arbeitsmarkt. Neue Organisations- und
Kooperationsformen verändern unsere
Art der Zusammenarbeit nachhaltig. Und
mittendrin sind die Mitarbeitenden, die
mit diesen veränderten Einflussfaktoren
und den entsprechenden Anforderungen
umgehen müssen.
Wenn solche elementaren Veränderun-
gen gleichzeitig in Unternehmen und
Gesellschaft geschehen, dann geben be-
stehende Systeme meist keine adäquate
Antwort mehr. Vielmehr braucht es einen
neuen Ansatz, um diese Transformatio-
nen nachhaltig erfolgreich zu gestalten.
Kompetenzorientierte HR-Prozesse
Mit schlanken Organisationen und agilen
Prozessen wird schon viel in Unterneh-
men umgesetzt, doch die letzte Konse-
quenz, damit die Ergebnisorientierung
und die Wirkung von Handlungen im
Zentrum stehen, fehlt vielerorts noch.
Noch zu oft stehen Funktionen, Struk-
turen oder Hierarchien im Zentrum von
HR-Prozessen. Dabei ist in Zukunft, um
dynamisch auf die Einflussfaktoren zu re-
agieren, ein noch konsequenterer Fokus
auf Kompetenzen, Werte und Skills in den
HR-Kernprozessen notwendig.
• Personalplanung: Nicht die Anzahl
benötigter Stellen wird geplant, son-
dern im Rahmen der Strategie werden
jene Kernkompetenzen definiert, wel-
che im Unternehmen gezielt gefördert
werden müssen. Nachfolgeplanung
findet nicht mehr auf Funktionen oder
Stellen statt, sondern auf den Kompe-
tenzen, welche für das Unternehmen
oder die Organisation nachhaltig er-
folgsrelevant sind. Dadurch werden
auch Fach- und Projektkarrieren ge-
stärkt und zur valablen Alternative zur
Führungskarriere.
• Personalbeschaffung: Diplome, Ab-
schlüsse oder Erfahrungsjahre sind
nicht mehr zwingende Voraussetzun-
gen für den Rekrutierungsprozess.
Vielmehr stehen konsequent die erziel-
te Wirkung und nachweisbare Ergeb-
nisse im Zentrum. Gerade in Bereichen
mit akutem Fachkräftemangel müssen
andere, neue Wege gegangen werden.
Deshalb wird auch der klassische un-
befristete Arbeitsvertrag mit nur einem
Arbeitgeber kritisch hinterfragt werden
müssen. Ebenso werden alternative Be-
rufsbiografien nicht nur toleriert, son-
dern bewusst im Sinne der Diversität
aktiv gesucht und gefördert.
• Personalentwicklung: Ausbildungs-
kataloge und Systeme zur Wissensver-
mittlung gehören der Vergangenheit
an. Vielmehr wird konsequent die
70-20-10-Lernmethode genutzt, um
die Kompetenzentwicklung nachhaltig
im Unternehmen zu etablieren. Mento-
ring, gemeinsames (voneinander) Ler-
nen, Working out Loud, Lernzirkel und
aktiver Netzwerkaustausch werden
zum Standard und zur Basis der Perso-
nalentwicklung. Immer mit dem Fokus
auf erzielter Wirkung und Ergebnissen.
• Talentmanagement: Das elitäre Ta-
lentmanagement mit High-Potential-
Pools hat ausgedient. Es gilt der
Grundsatz, dass alle Mitarbeitenden
Mit Kernkompetenzen zukünftige Herausforderungen meistern
Die Kompetenz(r)evolution
Die Arbeitswelt ist in stetigem Umbruch. Notwendige Transformationen werden zur Normalität.
Entsprechend liefern bestehende Managementsysteme nur noch bedingt Antworten auf die
Herausforderungen der Zukunft. Die kompetenzorientierte Unternehmensführung ist eine Alter-
native dazu.
Von Andreas Mollet
Digitalisierung &
Technologieshift
Es muss nicht immer
Blockchain und Coding sein,
aber die Digitalisierung ist
und bleibt ein Haupttreiber.
1
New Work &
New Normal
Homeoffice wird nur eine
von mehreren Rahmen-
bedingungen sein, welche
unsere Arbeitszukunft mit-
beeinflussen.
2
Generation
Next
Werte und Sinnstiftung
werden unser aller Ver-
halten in Zukunft noch
mehr prägen und lenken.
3
Agile
Organisation
Neue Arbeitsformen werden
entscheidend sein für die
zukünftigen notwendigen
Skills und Kompetenzen.
4
Neue
Kooperationsformen
Kollaboration werden unsere
Zukunft prägen, sowohl
intern als auch im Umgang
mit Gig-Workern, Wissens-
arbeitern und Freelancern.
5
Die 5 Einflussfaktoren auf die Kompetenzen der Zukunft
23
personalSCHWEIZ Dezember 2021-Januar 2022
PERSONALARBEIT IN DER PRAXIS
Talente sind und Talente haben. Der
Fokus liegt also auch nicht mehr auf
der gesamten Person, sondern auf den
erfolgskritischen Skills, welche für die
Zukunft relevant sind. Entscheidend
für den Unternehmenserfolg ist daher,
diese Stärken, Potenziale und Kompe-
tenzen zu kennen, zum richtigen Zeit-
punkt zu fördern und dann situativ zu
nutzen.
• Personalbeurteilung: Die klassische
rückwärtsgerichtete Leistungsbeurtei-
lung ist schon länger nicht mehr zeit-
gemäss. Aber der konsequente Schritt
weg von der Beurteilung zum Entwick-
lungsfokus fehlt noch vielerorts. Nur
wenn Organisationen die Zukunft im-
mer wieder antizipieren, gestalten sie
diese aktiv mit. Richtig umgesetzt, leis-
tet ein moderner Ansatz zudem einen
Beitrag zur Arbeitsmarktfähigkeit, zum
Employer Branding und zur Arbeitge-
berbindung.
Kernkompetenzen
als Wettbewerbsvorteil
Das Ziel der kompetenzbasierten Un-
ternehmensführung ist aber nicht nur
die Ausrichtung auf Kompetenzen statt
Funktionen und Strukturen, sondern die
aktive Förderung und Nutzung von Kern-
kompetenzen. Echte Kernkompetenzen
zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der
Wirkung wahrnehmbar sind, Mehr-
wert stiften, nicht substituierbar und
nicht duplizierbar sind. Unter Kern-
kompetenzen verstehen wir nicht Fähig-
keiten und Prozesse, die Unternehmen
einfach gut beherrschen. Denn das, was
viele können, ist keine Kernkompetenz.
Kernkompetenzen sind vielmehr nur jene
Aspekte, die Organisationen nachweis-
lich viel besser als andere Organisationen
beherrschen. Als Wettbewerbsvorteil sind
Kernkompetenzen deshalb elementar
und sollten entsprechend aktiv gefördert
werden. Da diese aber meist erst dann
entstehen, wenn zwei oder mehr un-
terschiedliche Disziplinen sich ergänzen,
kann dieser Prozess nicht geplant wer-
den. Vielmehr müssen möglichst viele
Berührungspunkte geschaffen werden.
Dabei helfen klassische Instrumente wie
Job-Sharing, Job-Rotation, Rollenteilung
und Rollenvielfalt, aber auch moderne di-
gitale Tools im Bereich der Kollaboration.
Diese Massnahmen sollten aber nicht an
den Unternehmensgrenzen (oder an Be-
reichsgrenzen) Halt machen. Die aktive
Einbindung von Lieferanten und Kunden
ist genauso wichtig wie der Einbezug von
Freelancern, Gig-Workern und Experten,
immer mit dem Ziel, Kompetenzpools zu
bilden. Und dazu gehört last but not least
auch die aktive Förderung von Diversität
auf allen Stufen.
Kompetenzentwicklung ist
Unternehmensentwicklung
Kompetenzentwicklung ist nicht ein
anderes Wort für Personalentwicklung.
Kompetenzmanagement ist auch keine
HR-Aufgabe. Das Kompetenzmanage-
ment im modernen Verständnis ist ei-
ne unternehmerische Aufgabe, um die
strategischen, taktischen und operativen
Ziele in Zukunft zu erreichen. Dazu ge-
hört auch die organisatorische Selbstre-
flexion über eigene Stärken, Schwächen
und Potenziale. Diese Prozesse finden
aber nicht mehr nur top-down statt.
Vielmehr gilt es, einen Mix zu finden,
damit sich bottom-up auch individuelle
Stärken und Talente ins Unternehmen
einbringen. Denn dann erreicht die kom-
petenzbasierte Unternehmensführung
ihr Ziel: die Zukunft aktiv gestalten statt
nur passiv verwalten.
careerdevelopment.ch
1. Gespräch kostenlos
Analyse zur Laufbahn-
vielfalt in Unternehmen
Institut für Qualitätsmanagement
und Angewandte Betriebswirtschaft
IQB
PLANUNG:
Kompetenzen
statt Funktionen
BESCHAFFUNG:
Alternative
Berufsbiografien
ENTWICKLUNG:
70-20-10
statt Katalogen
TALENT-MGMT:
Alle haben
Talente
BEURTEILUNG:
Preview statt
Review
Die HR-Kernprozesse in der kompetenzbasierten Unternehmensführung
Andreas Mollet ist Ge-
schäftsleiter der INOLUTION
(inolution.com). Er unter-
stützt Unternehmen und
Organisationen darin,
Kompetenzen, Werte und
Performance nutzbar zu
machen, für kompetente
Mitarbeitende heute, morgen und übermor-
gen. Seine Erfahrung bloggt er regelmässig
auf kompetenz-management.com.

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  • 1. 22 personalSCHWEIZ Dezember 2021-Januar 2022 PERSONALARBEIT IN DER PRAXIS Die 5 Einflussfaktoren der Zukunft Die Herausforderungen der Zukunft sind vielseitig und vielschichtig. Sie betreffen sämtliche Aspekte der Unternehmens- führung. Von der Strategie über die Struktur bis zur Kultur. Neben der Digi- talisierung beschäftigen uns die aktuel- le Situation und das New Normal. Aber auch eine ganze Generation von anderen Werten und Vorstellungen drängt auf den Arbeitsmarkt. Neue Organisations- und Kooperationsformen verändern unsere Art der Zusammenarbeit nachhaltig. Und mittendrin sind die Mitarbeitenden, die mit diesen veränderten Einflussfaktoren und den entsprechenden Anforderungen umgehen müssen. Wenn solche elementaren Veränderun- gen gleichzeitig in Unternehmen und Gesellschaft geschehen, dann geben be- stehende Systeme meist keine adäquate Antwort mehr. Vielmehr braucht es einen neuen Ansatz, um diese Transformatio- nen nachhaltig erfolgreich zu gestalten. Kompetenzorientierte HR-Prozesse Mit schlanken Organisationen und agilen Prozessen wird schon viel in Unterneh- men umgesetzt, doch die letzte Konse- quenz, damit die Ergebnisorientierung und die Wirkung von Handlungen im Zentrum stehen, fehlt vielerorts noch. Noch zu oft stehen Funktionen, Struk- turen oder Hierarchien im Zentrum von HR-Prozessen. Dabei ist in Zukunft, um dynamisch auf die Einflussfaktoren zu re- agieren, ein noch konsequenterer Fokus auf Kompetenzen, Werte und Skills in den HR-Kernprozessen notwendig. • Personalplanung: Nicht die Anzahl benötigter Stellen wird geplant, son- dern im Rahmen der Strategie werden jene Kernkompetenzen definiert, wel- che im Unternehmen gezielt gefördert werden müssen. Nachfolgeplanung findet nicht mehr auf Funktionen oder Stellen statt, sondern auf den Kompe- tenzen, welche für das Unternehmen oder die Organisation nachhaltig er- folgsrelevant sind. Dadurch werden auch Fach- und Projektkarrieren ge- stärkt und zur valablen Alternative zur Führungskarriere. • Personalbeschaffung: Diplome, Ab- schlüsse oder Erfahrungsjahre sind nicht mehr zwingende Voraussetzun- gen für den Rekrutierungsprozess. Vielmehr stehen konsequent die erziel- te Wirkung und nachweisbare Ergeb- nisse im Zentrum. Gerade in Bereichen mit akutem Fachkräftemangel müssen andere, neue Wege gegangen werden. Deshalb wird auch der klassische un- befristete Arbeitsvertrag mit nur einem Arbeitgeber kritisch hinterfragt werden müssen. Ebenso werden alternative Be- rufsbiografien nicht nur toleriert, son- dern bewusst im Sinne der Diversität aktiv gesucht und gefördert. • Personalentwicklung: Ausbildungs- kataloge und Systeme zur Wissensver- mittlung gehören der Vergangenheit an. Vielmehr wird konsequent die 70-20-10-Lernmethode genutzt, um die Kompetenzentwicklung nachhaltig im Unternehmen zu etablieren. Mento- ring, gemeinsames (voneinander) Ler- nen, Working out Loud, Lernzirkel und aktiver Netzwerkaustausch werden zum Standard und zur Basis der Perso- nalentwicklung. Immer mit dem Fokus auf erzielter Wirkung und Ergebnissen. • Talentmanagement: Das elitäre Ta- lentmanagement mit High-Potential- Pools hat ausgedient. Es gilt der Grundsatz, dass alle Mitarbeitenden Mit Kernkompetenzen zukünftige Herausforderungen meistern Die Kompetenz(r)evolution Die Arbeitswelt ist in stetigem Umbruch. Notwendige Transformationen werden zur Normalität. Entsprechend liefern bestehende Managementsysteme nur noch bedingt Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Die kompetenzorientierte Unternehmensführung ist eine Alter- native dazu. Von Andreas Mollet Digitalisierung & Technologieshift Es muss nicht immer Blockchain und Coding sein, aber die Digitalisierung ist und bleibt ein Haupttreiber. 1 New Work & New Normal Homeoffice wird nur eine von mehreren Rahmen- bedingungen sein, welche unsere Arbeitszukunft mit- beeinflussen. 2 Generation Next Werte und Sinnstiftung werden unser aller Ver- halten in Zukunft noch mehr prägen und lenken. 3 Agile Organisation Neue Arbeitsformen werden entscheidend sein für die zukünftigen notwendigen Skills und Kompetenzen. 4 Neue Kooperationsformen Kollaboration werden unsere Zukunft prägen, sowohl intern als auch im Umgang mit Gig-Workern, Wissens- arbeitern und Freelancern. 5 Die 5 Einflussfaktoren auf die Kompetenzen der Zukunft
  • 2. 23 personalSCHWEIZ Dezember 2021-Januar 2022 PERSONALARBEIT IN DER PRAXIS Talente sind und Talente haben. Der Fokus liegt also auch nicht mehr auf der gesamten Person, sondern auf den erfolgskritischen Skills, welche für die Zukunft relevant sind. Entscheidend für den Unternehmenserfolg ist daher, diese Stärken, Potenziale und Kompe- tenzen zu kennen, zum richtigen Zeit- punkt zu fördern und dann situativ zu nutzen. • Personalbeurteilung: Die klassische rückwärtsgerichtete Leistungsbeurtei- lung ist schon länger nicht mehr zeit- gemäss. Aber der konsequente Schritt weg von der Beurteilung zum Entwick- lungsfokus fehlt noch vielerorts. Nur wenn Organisationen die Zukunft im- mer wieder antizipieren, gestalten sie diese aktiv mit. Richtig umgesetzt, leis- tet ein moderner Ansatz zudem einen Beitrag zur Arbeitsmarktfähigkeit, zum Employer Branding und zur Arbeitge- berbindung. Kernkompetenzen als Wettbewerbsvorteil Das Ziel der kompetenzbasierten Un- ternehmensführung ist aber nicht nur die Ausrichtung auf Kompetenzen statt Funktionen und Strukturen, sondern die aktive Förderung und Nutzung von Kern- kompetenzen. Echte Kernkompetenzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Wirkung wahrnehmbar sind, Mehr- wert stiften, nicht substituierbar und nicht duplizierbar sind. Unter Kern- kompetenzen verstehen wir nicht Fähig- keiten und Prozesse, die Unternehmen einfach gut beherrschen. Denn das, was viele können, ist keine Kernkompetenz. Kernkompetenzen sind vielmehr nur jene Aspekte, die Organisationen nachweis- lich viel besser als andere Organisationen beherrschen. Als Wettbewerbsvorteil sind Kernkompetenzen deshalb elementar und sollten entsprechend aktiv gefördert werden. Da diese aber meist erst dann entstehen, wenn zwei oder mehr un- terschiedliche Disziplinen sich ergänzen, kann dieser Prozess nicht geplant wer- den. Vielmehr müssen möglichst viele Berührungspunkte geschaffen werden. Dabei helfen klassische Instrumente wie Job-Sharing, Job-Rotation, Rollenteilung und Rollenvielfalt, aber auch moderne di- gitale Tools im Bereich der Kollaboration. Diese Massnahmen sollten aber nicht an den Unternehmensgrenzen (oder an Be- reichsgrenzen) Halt machen. Die aktive Einbindung von Lieferanten und Kunden ist genauso wichtig wie der Einbezug von Freelancern, Gig-Workern und Experten, immer mit dem Ziel, Kompetenzpools zu bilden. Und dazu gehört last but not least auch die aktive Förderung von Diversität auf allen Stufen. Kompetenzentwicklung ist Unternehmensentwicklung Kompetenzentwicklung ist nicht ein anderes Wort für Personalentwicklung. Kompetenzmanagement ist auch keine HR-Aufgabe. Das Kompetenzmanage- ment im modernen Verständnis ist ei- ne unternehmerische Aufgabe, um die strategischen, taktischen und operativen Ziele in Zukunft zu erreichen. Dazu ge- hört auch die organisatorische Selbstre- flexion über eigene Stärken, Schwächen und Potenziale. Diese Prozesse finden aber nicht mehr nur top-down statt. Vielmehr gilt es, einen Mix zu finden, damit sich bottom-up auch individuelle Stärken und Talente ins Unternehmen einbringen. Denn dann erreicht die kom- petenzbasierte Unternehmensführung ihr Ziel: die Zukunft aktiv gestalten statt nur passiv verwalten. careerdevelopment.ch 1. Gespräch kostenlos Analyse zur Laufbahn- vielfalt in Unternehmen Institut für Qualitätsmanagement und Angewandte Betriebswirtschaft IQB PLANUNG: Kompetenzen statt Funktionen BESCHAFFUNG: Alternative Berufsbiografien ENTWICKLUNG: 70-20-10 statt Katalogen TALENT-MGMT: Alle haben Talente BEURTEILUNG: Preview statt Review Die HR-Kernprozesse in der kompetenzbasierten Unternehmensführung Andreas Mollet ist Ge- schäftsleiter der INOLUTION (inolution.com). Er unter- stützt Unternehmen und Organisationen darin, Kompetenzen, Werte und Performance nutzbar zu machen, für kompetente Mitarbeitende heute, morgen und übermor- gen. Seine Erfahrung bloggt er regelmässig auf kompetenz-management.com.