Environmental Social Governance – ESG wird als weiter Begriff für CSR (Corporate Social Responsibility) verwendet. Hierbei handelt es sich um die Evaluierung der unternehmerischen Sozialverantwortung. ESG ist damit durchaus auch im Kontext einer übergreifenden Corporate Governance und Nachhaltigkeit zu sehen.
Die Berichtslegung zu Nachhaltigkeitsthemen ist dynamisch wie nie zuvor. Neue Rahmenwerke und Standardisierungen erhöhen die Komplexität, gleichzeitig wächst der regulatorische Druck. Nachhaltigkeitsbeauftragte stehen vor der Herausforderung, sich entwickelnde Berichtsstandards einzuordnen und die richtigen Ableitungen für ihr Unternehmen zu treffen.
Mit dem Hinweis „wir ziehen unsere Daten aus SAP / Workday …“ springen derzeit viele Unternehmen zu kurz. Die oben skizzierten Standardeinstellungen sind damit nicht möglich. Eine unternehmensweite Automatisierung, Demokratisierung und Skalierung ebenso wenig.
MINT Lehrer Kongress Berlin Impulsvortrag STRIMgroup AG Dezember 2014
Nachhaltigkeit-Sustainability-220406.pdf
1.
2. ESG-Klassifizierung
WEF-Metriken zu ESG: 21 Kern- und 34 erweiterte Metriken
April 2022
Anmerkung: WEF steht für: World Economic Forum
Governance Planet People Prosperity
• Setting purpose
• Governance body composition
• Material issues impacting stakeholders
• Anti-corruption
• Protected ethics advice and reporting
mechanisms
• Integrating risk and opportunity into
business process
• Greenhouse gas (GHG) emissions
• TCFD implementation
• Land use and ecological sensitivity
• Water consumption and withdrawal in
water-stressed areas
• Diversity and inclusion (%)
• Pay equality (%)
• Wage level (%)
• Risk for incidents of child, forced or
compulsory labour
• Health and safety (%)
• Training provided (#, €)
• Absolute number and rate of
employment
• Economic contribution
• Financial investment contribution
• Total R&D expenses (€)
• Total tax paid
Die Definition von Governance
entwickelt sich weiter, da von
Organisationen zunehmend erwartet
wird, dass sie ihren Zweck im
Mittelpunkt ihres Geschäfts definieren
und verankern. Aber die Grundsätze der
Entscheidungsfreiheit, Rechenschafts-
pflicht und Stewardship ist nach wie vor
von entscheidender Bedeutung für eine
wirklich „gute Governance“.
Das Bestreben, den Planeten vor
Zerstörung zu schützen, u.a. durch
nachhaltigen Konsum und nachhaltige
Produktion, nachhaltige Bewirtschaf-
tung seiner natürlichen Ressourcen
und dringende Maßnahmen gegen
den Klimawandel, damit er die Bedürf-
nisse der heutigen und künftiger
Generationen erfüllen kann.
Ein Bestreben, Armut und Hunger in all
ihren Formen und Ausmaßen zu
beenden und sicherzustellen, dass alle
Menschen ihr Potenzial in Würde und
Gleichheit und in einer gesunden
Umwelt entfalten können.
Der Ehrgeiz sicherzustellen, dass alle
Menschen ein wohlhabendes und
erfülltes Leben führen können und
dass wirtschaftlicher, sozialer und
technologischer Fortschritt im Einklang
mit der Natur erfolgt.
2
3. GRI Standards
Überblick
April 2022 3
► Die GRI-Standards bestehen aus einem Satz mehrerer,
miteinander in Beziehung stehender Standards.
► Sie wurden hauptsächlich entwickelt, damit Unternehmen
sie alle gemeinsam als Leitfaden für die Erstellung eines
Nachhaltigkeitsberichts verwenden können, der auf den
von GRI ausgearbeiteten Prinzipien der Berichterstattung
basiert und den Schwerpunkt auf wesentliche Themen legt.
► Die 100er-Reihe beinhaltet universelle Standards.
► Allgemeine Angaben umfassen Angaben zum Organisa-
tionsprofil, zur Strategie, zu Ethik und Integrität und zur
Unternehmensführung.
► Die 200er-, 300er- und 400er-Reihen umfassen zahlreiche
themenspezifische Standards: ökonomische, ökologische
und soziale Themen.
5. GRI Standards
400er-Reihe (1/3)
April 2022 5
► Im Kontext der GRI-Standards bezieht sich die 400er-Reihe, die soziale Dimension der Nachhaltig-
keit, auf die Auswirkungen einer Organisation auf die sozialen Systeme, in denen sie tätig ist.
► GRI 401 behandelt das Thema Beschäftigung. Dies umfasst den Ansatz einer Organisation zur
Beschäftigung oder Schaffung von Arbeitsplätzen, d. h. den Ansatz einer Organisation bezüglich der
Einstellung, Anwerbung und Bindung von Mitarbeitern, sowie die damit verbundenen Praktiken und
die Arbeitsbedingungen, die die Organisation bietet. Der Standard GRI 401 befasst sich auch mit der
Beschäftigung und den Arbeitsbedingungen in der Lieferkette einer Organisation.
► Arbeitsbedingungen werden auch in GRI 402 bis 406 ausführlich behandelt:
► GRI 402 behandelt das Thema Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis. Dies umfasst die Verfahren
einer Organisation zur Konsultation von Angestellten und ihren Vertretern, einschließlich ihres
Ansatzes zur Kommunikation von erheblichen betrieblichen Veränderungen.
6. GRI Standards
400er-Reihe (2/3)
April 2022 6
► GRI 403 behandelt das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Gesunde und sichere
Arbeitsbedingungen sind ein anerkanntes Menschenrecht und werden in verschiedenen
maßgeblichen internationalen Instrumenten behandelt, einschließlich der Instrumente der
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
► GRI 404 behandelt das Thema Aus- und Weiterbildung. Dies umfasst den Ansatz einer
Organisation für die Ausund Weiterbildung und die Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten
sowie für die Beurteilung ihrer Leistung und ihrer beruflichen Entwicklung. Dazu gehören auch
Programme zur Übergangshilfe, die den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit ermöglichen und den
Berufsausstieg aufgrund von Ruhestand oder Kündigung unterstützen.
7. GRI Standards
400er-Reihe (3/3)
April 2022 7
► GRI 405 behandelt den Ansatz einer Organisation zu Diversität und Chancengleichheit am
Arbeitsplatz. Wenn eine Organisation die Diversität und Chancengleichheit am Arbeitsplatz aktiv
fördert, können sowohl die Organisation als auch die Mitarbeiter erheblich davon profitieren. So kann
die Organisation zum Beispiel Zugang zu einer größeren und vielfältigeren Gruppe potenzieller
Mitarbeiter erhalten. Dies ist auch für die Gesellschaft als Ganzes von Vorteil, da mehr
Gleichberechtigung die soziale Stabilität fördert und die weitere wirtschaftliche Entwicklung
unterstützt.
► GRI 406 behandelt das Thema Nichtdiskriminierung. Für die Zwecke dieses Standards ist
Diskriminierung die ungleiche Behandlung von Personen oder das Ergebnis der ungleichen
Behandlung von Personen durch ungleiche Belastungen oder die Verweigerung von Leistungen
anstelle einer fairen Behandlung jeder Person aufgrund ihres individuellen Verdiensts.
Diskriminierung kann auch Belästigungen umfassen. Als Belästigungen gelten Kommentare oder
Handlungen, die von der Person, an die sie gerichtet sind, unerwünscht sind oder allgemein als
unerwünscht gelten.
8. European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG)
Anlehnung an die ESG-Klassifizierung
April 2022
Quelle: EFRAG Sustainability Reporting Standardsetting 8
9. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Die 20 Kriterien im Überblick
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► Kriterien 1-4: Nachhaltigkeitskonzept (Strategie). Strategische Analyse und Maßnahmen,
Wesentlichkeit, Ziele, Tiefe der Wertschöpfungskette
► Kriterien 5-10: Nachhaltigkeitskonzept (Prozessmanagement). Verantwortung, Regeln und
Prozesse, Kontrolle, Anreizsysteme, Beteiligung von Anspruchsgruppen, Innovations- und
Produktmanagement.
► Kriterien 11-13: Nachhaltigkeitsaspekte (Umweltbelange). Inanspruchnahme natürlicher
Ressourcen, Ressourcenmanagement, klimarelevante Emissionen
► Kriterien 14-16: Nachhaltigkeitsaspekte (Gesellschaft/Arbeitnehmerbelange).
Arbeitnehmerrechte, Chancengerechtigkeit, Qualifizierung
► Kriterien 17: Nachhaltigkeitsaspekte (Gesellschaft/Menschenrechte).
► Kriterien 18: Nachhaltigkeitsaspekte (Gesellschaft/Gemeinwesen).
► Kriterien 19-20: Nachhaltigkeitsaspekte (Gesellschaft/Compliance). Politische Einflussnahme,
gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten
10. DIN ISO 30414 Human Capital Reporting
April 2022
Quelle: Personalmanagement - Leitlinien für das interne und externe HCR 10
11. DIN ISO 30414 Human Capital Reporting
11 Kernbereiche des HCR
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12. DIN ISO 30414 Human Capital Reporting
11 core areas of HCR
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April 2022
13. DIN ISO 30414 Human Capital Reporting
Verantwortlichkeiten
► Berichtsbezogene Verantwortlichkeit: qualitative Verantwortlichkeit für den Inhalt und die Gestalt
des HCR, einschließlich der Festlegung von Daten.
► Systembezogene Verantwortlichkeit: Sicherstellung der fortlaufenden Funktionalität derjenigen
Systeme, die Daten durch eine Beschreibung der Anforderungen liefern, die von den
Systemen/Partnern/Einrichtungen, die Daten liefern, erfüllt werden müssen; wobei diese ausgerichtet
sind auf Festlegungen des HCR.
► Ressourcen- und inhaltsbezogene Verantwortlichkeit: Fähigkeit, Prioritäten zuzuordnen
(Reihenfolge) und Entscheidungen zu treffen, welche Schlüsselkennzahlen ausgewählt werden
sollten und in welcher Form, mit Hinblick auf:
► den kausalen Zusammenhang und die Korrelation von Daten mit der beabsichtigten Richtung;
► die Verlässlichkeit der Quellen hinsichtlich der Datenqualität;
► Bedarf, Bedeutung und Interpretierbarkeit.
Quelle: Personalmanagement - Leitlinien für das interne und externe HCR 13
April 2022
14. Entwicklung der Datenorientierung in HR
Quelle: Reindl, IW-Report 35/19 14
April 2022
prädiktiv,
präskriptiv,
kognitiv
deskriptiv,
vergleichend
deskriptiv
Evidenz-
Barriere
Nachhaltigkeitsberichterstattung
15. Herausforderungen für Berichtsstandards
Herausforderung
Fehlende Investitionen in die
Datentechnologie
Fehlende Standards – Prozesse
oder Daten
Veraltete oder fragmentierte
Systeme
Manuelle Prozesse und fehlende
Automatisierung
Alteryx Platform
5%
10%
27%
52%
Liefert regelm. einen RoI von über 300 % mit
einer Amortisationszeit von < 12 Monaten
Standards im Datenkatalog und Konsistenz in
der Datennutzung
Kombination fragmentierter Systeme in einer
einzigen, überprüfbaren Quelle
Optimierung der Self-Service-Datenaufberei-
tung und Automation manueller Prozesse
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