In der Zeit von 07.06.2017 bis 12.06.2017 wurden insgesamt 300 online Interviews zum Thema „Phobien“ repräsentativ für die Wiener Bevölkerung im Alter zwischen 14 und 65 Jahren durchgeführt.
Die Ergebnisse stellen sich wie folgt dar:
28% der Befragten leiden momentan unter einer bestimmten Angst - Am häufigsten sind Höhenangst, Klaustrophobie und die Angst vor Spinnen o Die häufigsten Ängste der 85 Befragten, die momentan unter einer bestimmten Phobie leiden, sind „Höhenangst“ (24%), „Klaustrophobie“ (21%) und „Arachnophobie“ (20%), also die Angst vor Spinnen. Flugangst wird dagegen nur von 8% der WienerInnen spontan genannt.
1. Seite 1Radio Wien – Phobien – Juni 2017
meinungsraum.at
Juni 2017
-
Radio Wien
Phobien
Studiennummer: K_3019
2. Seite 2Radio Wien – Phobien – Juni 2017
Inhalt
1. Studienbeschreibung
2. Ergebnisse
3. Summary
4. Stichprobenbeschreibung
5. Rückfragen/Kontakt
Zitierangabe: bitte zitieren Sie die Studie wie folgt:
Umfrage von meinungsraum.at im Auftrag von Radio Wien
4. Seite 4Radio Wien – Phobien – Juni 2017
1.1 Studienbeschreibung
Auftraggeber Radio Wien
Thematik Phobien
Zielgruppe
Wien und Speckgürtel im Alter von 14-65 Jahren, repräsentativ nach Geschlecht, Alter, Schulbildung
und Bundesland
Stichprobenmethode
Panel-Umfrage anhand des meinungsraum.at online-Panel (dzt. rund 30.000 PanelistInnen in ganz
Österreich
Nettostichprobe 300 Interviews
Interviewdauer ca. 3 Minuten
Responserate 43%
Feldzeit 07.06.2017 bis 12.06.2017
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit:
- verzichten wir auf eine geschlechterspezifische Differenzierung, wie z.B. Österreicher/Innen. Entsprechende Begriffe
gelten im Sinne der Gleichbehandlung geschlechtsneutral.
- zeigen wir bei Bedarf Datenbeschriftungen mit 2% und weniger nicht an
Mittelwerte werden exklusive „Weiß nicht“/“Keine Angabe“ berechnet
6. Seite 6Radio Wien – Phobien – Juni 2017
Q1 Etwas mehr als ein Viertel der WienerInnen geben an, unter einer bestimmten Angst zu
leiden
Leiden Sie unter einer ganz bestimmten Angst/Phobie?
Einfachnennung, Angaben in %, n=300
28%
64%
8%
Ja Nein Weiß nicht/keine Angabe
24%
21%
20%
11%
9%
8%
5%
3%
3%
2%
2%
22%
0% 25% 50%
Höhenangst
Klaustrophobie
(Menschenansammlungen, Platzangst)
Arachnophobie (Spinnenphobie)
Insektenphobie
Panikattacken
Flugangst
Sozialphobie (Versagensangst)
Hypochondrie
Hunde
Angstzustände
Tod, Verlust
Sonstiges
Wenn ja, unter welcher?
Spontane Nennung, Angaben in %, n=85 Personen, die
angegeben haben an einer bestimmten Angst zu leiden
7. Seite 7Radio Wien – Phobien – Juni 2017
Q2 Mehr als ein Drittel der Befragten litten in ihrem Leben schon einmal an Höhen- oder Prüfungsangst
Unter welchen der folgenden Ängste/Phobien haben Sie in Ihrem Leben schon einmal gelitten?
Mehrfachnennung, Angaben in %, n=300
35%
34%
28%
18%
13%
11%
10%
6%
4%
2%
8%
17%
3%
0% 25% 50%
Höhenangst
Prüfungsangst
Tierphobie (z.B. vor Spinnen, Schlangen, Hunden,…
Klaustrophobie (Platzangst)
Flugangst
Blut- und Verletzungsphobie (z.B. Angst vor Spritzen)
Agoraphobie (Angst vor großen Plätzen,…
Hypochondrie (Angst vor Krankheiten)
Infektionsangst
Emetophobie (Angst zu Erbrechen)
Keine von diesen
Ich habe noch nie unter Ängsten oder Phobien gelitten.
Keine Angabe
8. Seite 8Radio Wien – Phobien – Juni 2017
Q3 Fast die Hälfte der WienerInnen hat noch nie Hilfe bei Phobien in Anspruch genommen
Welche Form der Hilfe haben Sie schon einmal wegen einer Angststörung, einer Phobie oder Panikattacken in
Anspruch genommen?
Mehrfachnennung, Angaben in %, n=249 Personen, die in ihrem Leben schon einmal unter Ängsten/Phobien gelitten haben
20%
14%
8%
4%
4%
1%
17%
47%
3%
0% 25% 50%
Tipps und Ratschläge von vertrauten
Menschen aus meinem Umfeld
Psychotherapie
Ratgeber (Buch, Online, CD…)
Verhaltenstherapie
Coaching
Selbsthilfegruppe
Keine von diesen
Ich habe noch nie bei Ängsten oder Phobien
Hilfe in Anspruch genommen.
Weiß nicht/keine Angabe
9. Seite 9Radio Wien – Phobien – Juni 2017
Q4 41% der Befragten leiden immer wieder unter ihren Ängsten/Phobien
Haben Sie unter einer spezifischen Angst oder Phobie gelitten, unter der Sie heute nicht mehr leiden?
Einfachnennung, Angaben in %, n=249 Personen, die in ihrem Leben schon einmal unter Ängsten/Phobien gelitten haben
8%
34%
41%
17%
Ja, ich konnte sie mit Hilfe und Unterstützung anderer loswerden.
Ja, ich habe sie ganz alleine unter Kontrolle gebracht.
Nein, ich leide immer wieder darunter.
Weiß nicht/keine Angabe
10. Seite 10Radio Wien – Phobien – Juni 2017
Q5 Die häufigsten Folgen sind Verzicht auf Aktivitäten mit Freunden bzw. Vermeidung
medizinischer Untersuchungen
Welche Folgen/Konsequenzen haben Sie schon einmal auf Grund einer Angst oder Phobie in Kauf genommen?
Mehrfachnennung, Angaben in %, n=249 Personen, die in ihrem Leben schon einmal unter Ängsten/Phobien gelitten haben
16%
14%
11%
10%
7%
5%
3%
3%
2%
2%
20%
37%
4%
0% 25% 50%
auf gemeinsame Aktivitäten mit Freunden verzichtet
medizinische Untersuchungen oder Behandlungen
unterlassen/vermieden
Einladung zu Veranstaltung abgelehnt
auf Reise verzichtet
Hobbys aufgegeben
Jobangebot abgelehnt
Weiterbildungsmöglichkeit abgelehnt
Wohnung abgelehnt
Beziehung beendet
Beförderung abgelehnt
nichts davon
Ich habe noch nie auf Grund einer Angst oder Phobie etwas getan
oder unterlassen.
Weiß nicht/keine Angabe
11. Seite 11Radio Wien – Phobien – Juni 2017
46%
37%
21%
20%
16%
15%
12%
10%
7%
15%
12%
3%
0% 25% 50%
Herzklopfen/Herzrasen/hoher Puls
Schwitzen
Zittern
Schwindelgefühl/Gefühl, ohnmächtig zu werden
Verdauungsbeschwerden
Hitzewallung/Kälteschauer
Schmerzen/Enge in der Brust
Todesangst
Taubheitsgefühl/Kribbeln
nichts davon
Ich hatte in den letzten drei Jahren keine unmittelbaren
körperlichen Auswirkungen einer Angst oder Phobie.
Weiß nicht/keine Angabe
Q6 Das häufigste Symptom bei Ängsten ist Herzklopfen/Herzrasen/hoher Puls
Welche unmittelbaren Auswirkungen einer Angst oder Phobie haben Sie innerhalb der letzten drei Jahre mindestens
einmal erlebt?
Mehrfachnennung, Angaben in %, n=249 Personen, die in ihrem Leben schon einmal unter Ängsten/Phobien gelitten haben
12. Seite 12Radio Wien – Phobien – Juni 2017
Q7 43% der WienerInnen erzählen nur Ihren engsten Vertrauten von ihren Ängsten/Phobien
Wie offen gehen Sie mit Ihren Ängsten/Phobien im Allgemeinen um?
Einfachnennung, Angaben in %, n=249 Personen, die in ihrem Leben schon einmal unter Ängsten/Phobien gelitten haben
43%
37%
8%
12%
0% 25% 50%
Ich erzähle nur den allerengsten Vertrauten
davon.
Ich erzähle es jedem, den es interessiert.
Ich erzähle niemandem davon.
Weiß nicht/keine Angabe
14. Seite 14Radio Wien – Phobien – Juni 2017
3. Summary -1
In der Zeit von 07.06.2017 bis 12.06.2017 wurden insgesamt 300 online Interviews zum Thema „Phobien“ repräsentativ für die Wiener Bevölkerung im
Alter zwischen 14 und 65 Jahren durchgeführt.
Die Ergebnisse stellen sich wie folgt dar:
28% der Befragten leiden momentan unter einer bestimmten Angst - Am häufigsten sind Höhenangst, Klaustrophobie und die Angst vor
Spinnen
o Die häufigsten Ängste der 85 Befragten, die momentan unter einer bestimmten Phobie leiden, sind „Höhenangst“ (24%), „Klaustrophobie“ (21%)
und „Arachnophobie“ (20%), also die Angst vor Spinnen. Flugangst wird dagegen nur von 8% der WienerInnen spontan genannt.
Mehr als ein Drittel der Befragten litt im Leben schon einmal an Höhen- oder Prüfungsangst – Frauen und Männer zeigen unterschiedliche
Ängste
o Bei gestützter Abfrage verschiedener Phobien bzw. einem erweiterten Zeithorizont („im Leben“ statt „momentan“) erhöhen sich die Nennungen zu
einzelnen Ängsten stark – trotzdem bleibt das grundsätzliche Bild ähnlich:
o „Höhenangst“ wird erneut am häufigsten genannt (35%), auch „Tierophobie“ (28%) und „Klaustrophobie“ (18%) findet sich unter den TOP 4.
o „Prüfungsangst“ wurde spontan nicht genannt, ist aber ebenfalls weit verbreitet (34%).
o 17% der Befragten geben an, noch nie in ihrem Leben unter Ängsten/Phobien gelitten zu haben.
o Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern entsprechen mehr oder weniger den Rollenbildern, sind aber nicht besonders stark:
o Männer geben häufiger an „nie unter Ängsten zu leiden“ (m: 22%, w: 13%) – erscheinen somit in dieser Hinsicht als „stärkeres Geschlecht“
– ob dies in der Praxis tatsächlich so ist oder Männer ihre Ängste schlechter zugeben können, ist hier nicht feststellbar
o Bei „Tierophobie“ (w: 35%, m: 21%), „Klaustrophobie“ (w: 23%, m: 13%), „Agoraphobie“ (w: 13%, m: 7%) und „Prüfungsangst“ (w: 37%, m:
30%) ist der Anteil bei den Frauen höher, Männer leiden dafür häufiger an „Blut- und Verletzungsphobie“ (m: 14%, w: 9%)
o Letzteres Ergebnis könnte daran liegen, dass Männer tendenziell mehr Sport machen oder dass eine „Verletzungsphobie“ noch eine
vergleichsweise „männliche“ Angst ist
15. Seite 15Radio Wien – Phobien – Juni 2017
3. Summary -2
Fast die Hälfte der WienerInnen hat noch nie Hilfe bei Phobien in Anspruch genommen
o 47% der Befragten, die in ihrem Leben schon einmal unter Ängsten gelitten haben, haben noch nie Hilfe in Anspruch genommen.
o Ein Fünftel (20%) nahm Tipps und Ratschläge aus dem vertrauen Umfeld in Anspruch, 14% Psychotherapie.
o Hinsichtlich geschlechtsspezifischer Unterschiede zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Verbreitung der Ängste – Männer geben häufiger an noch
nie Hilfe in Anspruch genommen zu haben.
41% der Befragten leiden immer wieder unter ihren Ängsten/Phobien, 42% konnten diese aus eigener Kraft oder mit Hilfe anderer
überwinden
o Die Ergebnisse in dieser Hinsicht sind sehr ausgeglichen – wobei hinzugefügt werden muss, dass die Befragten die Überwindung ihrer Ängste
wesentlich häufiger ausschließlich sich selbst zuschreiben (34% geben an, sie ganz alleine unter Kontrolle gebracht zu haben, 8% mit Hilfe anderer)
o Männer geben wesentlich häufiger an, ihre Ängste alleine unter Kontrolle gebracht zu haben (m: 42%, w: 29%) – Frauen leiden wesentlich häufiger
noch unter ihren Phobien (w: 51%, m: 28%)
Die häufigsten Folgen von Ängsten/Phobien sind Verzicht auf Aktivitäten mit Freunden bzw. Vermeidung medizinischer Untersuchungen –
37% geben an, noch nie aufgrund von Ängsten/Phobien etwas getan oder unterlassen zu haben
o 16% der WienerInnen haben auf Aktivitäten mit Freunden verzichtet, 14% medizinische Untersuchungen vermieden. Jede/r Zehnte hat schon
einmal auf eine Reise verzichtet, 7% sogar ein Hobby aufgegeben.
o Interessanterweise zeigen sich hier kaum Unterschiede nach dem Geschlecht – bei manchen Folgen (Aufgabe von Hobbys) sind sogar die Männer
tendenziell stärker vertreten
16. Seite 16Radio Wien – Phobien – Juni 2017
3. Summary -3
Das häufigste Symptom bei Ängsten ist Herzklopfen/Herzrasen/hoher Puls
o 46% der Befragten, die in ihrem Leben schon einmal unter Ängsten gelitten haben, nennen dieses Symptom.
o Für 37% der WienerInnen äußern sich Ängste durch „Schwitzen“, für ca. ein Fünftel in Form von „Zittern“ (21%) oder „Schwindel“ (20%).
o Auch bei den Symptomen existieren Geschlechtsunterschiede: Während bei Frauen tendenziell eher „Herzklopfen/-rasen“, „Zittern“, „Schwindel“,
„Hitzewallungen“, „Schmerzen in der Brust“ auftreten, sind es bei Männern (auch wenn die Unterschiede hier sehr gering sind) eher „Schwitzen“
und „Kribbeln/Taubheitsgefühl“
43% der WienerInnen erzählen nur Ihren engsten Vertrauten von ihren Ängsten/Phobien
o 37% erzählen es jedem, den es interessiert, 8% niemandem – Frauen sind diesbezüglich tendenziell offener