2. (c) Dr. Claudia Mewald 2
Theoretische
Grundlagen &
Forschungsfrage
bzw. Forschungs-
interesse
Forschungs-
design
qualitativ
quantitativ
mixed-method
Forschungs-
ansatz
Ethographie
Experiment
Fallstudie
Aktionsforschung
Lesson Study etc.
Methoden
Datensammlung
Datenanalyse
Interpretation
Validierung
3. Das qualitative Paradigma
Qualitative Forschung versteht sich als
Alternative und/oder Ergänzung der
etablierten "quantitativen",
standardisierten und zumeist auf
Verfahren der Statistik
zurückgreifenden Sozialforschung.
Wesentliche Kennzeichen
qualitativer Forschung:
Offenheit
Orientierung am Verstehen
(c) Dr. Claudia Mewald 3
4. Offenheit
- möglichst wenige Vorentscheidungen in
Bezug auf „Zugang“ zum Thema, Feld,
Untersuchungspersonen und Daten
- keine Hypothesenbildung a priori
- flexible Handhabung des Feldzugangs und
der Auswahl der Untersuchungspersonen
- Anpassungen an neue Erfordernisse und
Fragestellungen im Verlauf des Forschungs-
prozesses
- Erzeugung der Daten mit möglichst
geringer Beeinflussung durch Forscher/in
- Datenauswertung möglichst lange offen für
möglichst viele Fragen
(c) Dr. Claudia Mewald 4
5. Orientierung am Verstehen
Qualitative Forschung ist meistens an der
sozialen Welt als einer sinnhaft konstituierten
Welt orientiert.
Dieser Sinn - der nicht unbedingt ein
den Subjekten bewusster Sinn sein muss - ist
durch Verfahren der Hermeneutik zu
erschließen.
(c) Dr. Claudia Mewald 5
6. Hermeneutik
Die Lehre vom interpretativen Verstehen.
Im Gegensatz zum „einfachen“, „naiven" oder
mutualen Verstehen, mit dem wir im Alltag
immer schon (glauben) den Anderen (zu)
verstehen, muss hermeneutisches Verstehen
von der Offenheit, Uneindeutigkeit und
prinzipiellen Unabgeschlossenheit des
Verstehens ausgehen, insbesondere davon,
dass sich in Texten oder Äußerungen immer
mehr Sinn-Schichten zeigen als auf den
ersten Blick erkennbar ist.
(c) Dr. Claudia Mewald 6
8. Datensammlung
(c) Dr. Claudia Mewald 8
Zutritt
verschaffen:
Kontaktaufnahme
Ort
lokalisieren
Sinnvolle
Auswahl des
Samples
Sammlung
der Daten
WIE?
Aufzeichnung
Sammlung
Auftretende
Probleme
lösen
Daten
speichern
9. „Wie aufregend Ihre Erfahrungen
bei der Datenerhebung auch sein
mögen, es kommt der Tag, an
dem die Daten analysiert werden
müssen.“
Anselm Strauss
(zitiert in Kuckartz 1999, 9)
(c) Dr. Claudia Mewald 9
10. Qualitative Inhaltsanalyse will
Kommunikation analysieren
systematisch vorgehen
regelgeleitet vorgehen
theoriegeleitet vorgehen
Rückschlüsse auf bestimmte
Aspekte der Kommunikation
ziehen
(Mayring 2003)
(c) Dr. Claudia Mewald 10
11. (c) Dr. Claudia Mewald 11
Phasenmodell nach Mayring
Qualitative Analyse
Fragestellung
Begriffs- und Kategorienfindung
Analyseinstrumentarium
Qualitative oder
quantitative Analyse
Anwendung des Analyseinstrumentariums je
nach Gegenstand und Ziel der Analyse
unter Zuhilfenahme quantitativer Verfahren
Qualitative Analyse
Rückbezug der Ergebnisse
auf die Fragestellung
Interpretation
12. EDV Programme zur
computerunterstützten
Analyse qualitativer Daten
QDA-Software
= Qualitative Data Analysis
CAQDAS
= Computer Assisted Qualitative
Data Analysis Software
(c) Dr. Claudia Mewald 12
13. (c) Dr. Claudia Mewald 13
Vom Text zum Text
Prozess vom Primärtext (=Rohdaten)
zum Forschungstext
(=Forschungsbericht)
Klassifizieren
Codieren
Segmentieren
Typisieren
Interpretieren
Theorie konstruieren/anwenden
15. Anwendungsfelder
Soziologie, Psychologie,
Politikwissenschaft, Bildungsforschung:
Analysen von Biographien,
psychoanalytischen Gesprächen
Dokumenten, Protokollen, Reden, Interviews
mit Experten und Akteuren….
Kommunikations- und Medien-
wissenschaft: Inhaltsanalysen von
Massenmedien, Analysen von
Kommunikationsformen (insbesondere neuer
Medien)
Gesundheits- u. Pflegewissenschaften
u.v.m.
(c) Dr. Claudia Mewald 15
16. Begriffe
Projekt
Text-Set
alle Daten, die in einem
Analyseobjekt assoziiert
sind (= alle Texte, Codes,
Kategoriesystem, Codierungen,
Memos)
alle Texte, die im Rahmen
der Textanalyse analysiert
werden sollen
(c) Dr. Claudia Mewald 16
22. Memos
Komplexe Gedanken
Ideen, Vermutungen, Hypothesen
Kategoriedefinitionen
Fragen etc.
…..können als Memos festgehalten, laufend
ergänzt, verändert und nach Kriterien
durchsucht werden (Memomanager).
(c) Dr. Claudia Mewald 22
23. Entwicklung eines
Codesystems
Im Verlauf des Analyseprozesses
entsteht ein dichtes, geordnetes
System von Kategorien und Sub-
Kategorien (Codesystem).
Kodierungen können leicht
verschoben, zusammengefasst
oder ausdifferenziert werden.
(c) Dr. Claudia Mewald 23
26. Auswertung qualitativer Daten
“Constant comparative method“ (GT)
Daten werden gegenübergestellt, um Kategorien zu
bilden, welche die Grundlagen der Interpretation und
Auswertung
darstellen.
“Triangulation“
Daten aus mehreren Quellen und Daten unterschiedlicher
Art
(Dokumente, Interviews, Beobachtungen etc.) werden
gegenübergestellt, um Glaubwürdigkeit und
Verlässlichkeit der Ergebnisse herzustellen.
(c) Dr.Claudia Mewald 26
27. (c) Dr.Claudia Mewald 27
Schulz, S. (2013) The importance of movement in ESL lessons, BA Thesis
28. (c) Dr. Claudia Mewald 28
For the analysis, single statements that had similarities were
linked (see Fig. 11 to 14, pp. 37) and summarised in Excel in
various clusters. In this way, clusters that were developed
through the analysis of the research were linked with those
found in the literarture and described in detail in the theory
section (see section 2 Theoretical Background, pp. 10).
The clusters that emerged from data analysis and theory were
the following:
Posture of the Teacher
Eye Contact
Moving in the Class
Positioning in the Class
Writing on the Board
Posturing Arms
Pointing
Distance
Misbehaving Pupils
Facial Expressions
29. Finally, the information gathered in the
clusters was translated into “thick
description”, a narrative that decribes the
context of the action cycles, provides reasons
for and examples of the development of the
teacher’s body language, the pupils’ reaction
to and the mentor’s interpretation of it
(Denzin, 1989, p. 33). This narrative will be
presented in the section “Presentation and
Analysis of Data” and reflected on and
fleshed out in the interpretation of data. (see
section 4 Presentation and Analysis of Data,
pp. 40)
Schaffer, D. (2013) Body Language in Foreign Language Education:
An Action Research. BA -Thesis
(c) Dr. Claudia Mewald 29
32. (c) Dr.Claudia Mewald 32
Interviewer: In welchem Ausmaß haben Sie von Bildungsstandards und
standartisierten Tests gehört, bzw. wie intensiv haben Sie sich
mit diesem Thema auseinandergesetzt?“
Teacher 1: <denkt nach> „…In der Schule lag so eine Broschüre auf – so
ein Faltblatt…von der Gehrer glaub ich?…Aber das war - so weit
ich mich erinnern kann…sehr...allgemein gehalten“…(P4)…
Interviewer: „War das alles was Sie an Informationen erhalten haben?“
Teacher 1: „Schon,... also mehr haben wir nicht bekommen...(P1)...Etwas
später habe ich dann versucht mich selber zu
informieren…(P1)… Ich war im Internet…und… ein Laie wie
ich… konnte nicht wirklich herausfinden,…..worum es eigentlich
geht bzw. was jetzt wirklich wichtig ist…für mich als
Lehrer…(P1)... also...mich und mein Fach. Sie werden es eh
wissen - es gab SO viel,…dass ich nicht wusste was ich zuerst
lesen soll...oder was nützlich für mich ist.“
Interviewer: „Könnten Sie trotzdem kurz zusammenfassen, was Sie bisher
über standartisierte Tests und Bildungsstandards erfahren
haben?“
Teacher 1: „Oje…(P3)…gut, es gibt Probeschulen, die diese Standards
gerade testen…(P1)…Alle Schüler sollen in Zukunft einen
einheitlichen Test bekommen…(P2)…Es geht um
Mindeststandards,…das heißt – glaub ich – es wird nur das
Minimum, was sie können müssen, getestet. …(P1)…Sonst fällt
mir grad nichts ein. <schüttelt den Kopf>…(P2)....Doch!...Es
soll…glaub ich…so…Musterbeispiele...für Lehrer
geben,…(P2)…damit sie wissen, was sie den Kindern lernen
müssen. Stimmt das so?“
BMUKK
Medien
Pilotierung
Test
Standards
Informations-
quellen
Wissens-
stand
33. (c) Dr.Claudia Mewald 33
Interviewer: “In welchem Ausmaß haben Sie über Bildungsstandards und
standartisierte Tests gehört, bzw. wie intensiv haben Sie sich mit
diesem Thema auseinandergesetzt?“
Teacher 2: „Ich habe davon gehört… - wer nicht? Aber wissen…- nichts
Konkretes…<stockt>…nur was man halt so von anderen
mitbekommt.“
Interviewer: „Wurden Ihnen Informationsmöglichkeiten von der Schule oder dem
BM:UWK geboten?“
Teacher 2: „Nein...<schüttelt den Kopf>…nicht dass ich wüsste…Also,…
…vielleicht hätte es beim Bundesministerium etwas
gegeben…aber…erfahren hab ich nichts davon,…<ich hatte das
Gefühl, die Lehrkraft wollte sich rechtfertigen>…es hing ja nichts in
der Schule aus…(P1)…“
BMUKK
Medien
Pilotierung
Test
Standards
34. (c) Dr.Claudia Mewald 34
BMUKK
Medien
Pilotierung
Test
Standards
Interviewer: „Könnten Sie kurz zusammenfassen, was Sie über standartisierte
Tests und Bildungsstandards wissen?...Was Sie also gehört
haben?“
Teacher 2: <zögert>…Man plant sie einzuführen – also Prüfungen, die für alle
Kinder gleich sind…(P1)… Alle Lehrer müssen den gleichen Stoff
unterrichten. Man muss den Kindern alles das beibringen,…was sie
halt für diesen Test können sollten…Die Ergebnisse dieser
Tests,…ja…(P6)…ich denke es wird so sein,… Lehrer werden nur
versuchen,…dass sie eben den Stoff,…der bei diesen Tests
verlangt wird...ja,...halt irgendwie in die Köpfe der Kinder
bekommen. <schüttelt den Kopf>…(P1)…Keiner will, dass seine
Schüler dann wegen eines schlechten Resultats auf diesen Test
nicht in eine weiterführende Schule gehen dürfen…
und…ja...(P6)…<wird lauter> außerdem, <ballt die Faust!!!> finde
ich es eine Frechheit dass man MIR – einem erfahrenen
Pädagogen - sagen will...WAS ich WIE und WANN unterrichten
soll!“
37. On-line Ressourcen & Literatur
http://www.univie.ac.at/ksa/elearning/cp/qualitative/qualitative-full.html
http://www.psychologie-aktuell.com/fileadmin/download/esp/1-
2009/bernasconi.pdf
http://www.soziologie.uni-
kiel.de/bergermethqual/Jakob_Moglichkeiten_und_Grenzen_2001.pdf
http://www.mutzumhandeln.de/downloads/qualitativeinhaltsanalyse.pdf
http://www.stangl-
taller.at/ARBEITSBLAETTER/FORSCHUNGSMETHODEN/Inhaltsanalyse.shtml
http://wiki.meinungsklima.de/index.php?title=Inhaltsanalyse
http://www.soziologie.uni-halle.de/langer/pdf/meth1/inhaltan.pdf
http://www.psychologie.uni-oldenburg.de/veranstaltungen/ReferatQIA.pdf
Lofland, L. (1994) Observations and observers conflict: Field research in the
public realm. In S. Cahill & l. Lofland (Hg.), The community of the streets.
Greenwich, CT: JAI.
Adler, Patricia A. und Peter Adler (1998) Observational Techniques. In: Denzin,
Norman K. & Yvonna S. Lincoln (Hg.): Handbook of Qualitative Research. Sage:
London, S. 377-392.
(c) Dr.Claudia Mewald 37
38. On-line Ressourcen & Literatur
http://www.qualitative-research.net/organizations/or-exp-d.htm[1].
Bernard, H. Russell (2002) Interviewing: Unstructured and Semistructured In: ders.
Research Methods in Anthropology. Altamira Press: Walnut Creek, CA, S. 210-250.
Bogner, Alexander (Hg.) (2005) Das Experteninterview. Verlag für
Sozialwissenschaften: Wiesbaden.
Fontana, Andrea und James H. Frey (1994) Interviewing. In: Denzin, Norman K. &
Yvonna S. Lincoln (Hg.) Handbook of Qualitative Research. Sage: London, S. 361-376.
Froschauer, Ulrike und Manfred Lueger (2003) Das qualitative Interview. WUV UTB:
Wien.
Flick, Uwe (2002) Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Rowohlt: Reinbeck bei
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Girtler, Roland (2001) Methoden der Feldforschung. Böhlau: Wien, S. 147-211; 168.
Lamnek, Siegfried (2005) Qualitatives Interview. In: ders.Qualitative Sozialforschung.
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Observation. In: Bernard, H. Russell (Hg.) Handbook of Methods in Cultural
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Spradley J. P. (1979) The ethnographic interview. Holt, Rinehart & Winston: New York
.
Witzel, Andreas (2000) Das problemzentrierte Interview. In: Forum: Qualitative
Sozialforschung 1(1).
http://www.qualitative- research.net/fqs- texte/1-00/1-00witzel-d.htm[2]
Academeic Phrasebank: www.phrasebank.manchester.ac.uk/
(c) Dr.Claudia Mewald 38