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FOSS-Strategien - Red Hat vs. Oracle vs. SAP


                      Raphael Bernhard, ITET, beraphae@ee.ethz.ch
                     Hannes Vollenweider, ITET, hannesv@ee.ethz.ch
                        Felix Wermelinger, ITET, wfelix@ee.ethz.ch




                                          Zusammenfassung
    Die vorliegende Arbeit beschreibt die Rolle von freier Software bei den drei weltweit t¨tigen Soft-
                                                                                              a
wareunternehmen Red Hat, Oracle und SAP. Zun¨chst werden die Gesch¨ftsmodelle und Open Source
                                                  a                         a
Strategien dieser Unternehmen vorgestellt. Anschliessend werden die Strategien aus einer wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Perspektive verglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Strategien dieser drei
Unternehmen, die in ¨hnlichen Gebieten t¨tig sind, in wesentlichen Punkten unterscheiden. Abschliessend
                     a                    a
werden die Erkenntnisse zusammengefasst und es wird ein Ausblick auf die Zukunft der freien Software
in der Welt der Wirtschaft gewagt.




                       Dieser Bericht entstand im Rahmen der Vorlesung
          ”Digitale Nachhaltigkeit in der Wissensgesellschaft” bei Dr. Marcus M. Dapp




              Er darf gem¨ss folgender Creative Commons Lizenz verwendet werden:
                         a
                  CC-BY-SA http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/



                                  Herbstsemester 2010 ETH Z¨rich
                                                           u
Inhaltsverzeichnis
1 Einf¨ hrung
      u                                                                                                              2
  1.1   Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       2

2 Analyse der FOSS-Strategien                                                                                       3
  2.1   Red Hat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      3
  2.2   Oracle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     5
  2.3   SAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      8

3 Vergleich der Strategien                                                                                          10
  3.1   Wirtschaftlicher Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     10
  3.2   Nachhaltigkeit    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   10

4 Zusammenfassung und Ausblick                                                                                      11




                                                         1
1      Einfuhrung
           ¨
Die Bewegung zur F¨rderung von Open Source Software besteht bereits seit vielen Jahren. Sie wurde 1985 von
                     o
Richard Stallman mit der Gr¨ndung der Free Software Foundation ins Leben gerufen. Im wissenschaftlichen
                              u
Bereich erlangte freie Software schnell eine grosse Verbreitung. Dass Open Source Software in der Wirtschaft
eingesetzt wird, ist hingegen ein relativ neues Ph¨nomen. Lange Zeit wurde freie Software in Unternehmen
                                                    a
nicht als gen¨gend qualit¨tssicher erachtet und oft standen freie Produkte mangels kritischer Features ausser
             u            a
Debatte. Erst vor wenigen Jahren begannen junge Startup-Unternehmen vermehrt Linux und Open Source
Software einzusetzen. Auch einige gr¨ssere Firmen haben bereits Teile ihrer IT Infrastruktur zu Linux mi-
                                      o
griert. Zudem besitzt Linux bereits seit einigen Jahren eine bedeutende Stellung im Markt f¨r Server und
                                                                                               u
Workstations.
Trotz diesem Trend zu freier Software haben Open Source L¨sungen im Gesch¨ftsbereich noch lange nicht
                                                               o                 a
den Stellenwert von propriet¨rer Software erreicht. Die Rolle von freier Software in der IT-Branche bleibt bis
                             a
heute ausserst umstritten. Manche Softwareentwickler betrachten freie Software als Chance f¨r eine gerech-
       ¨                                                                                       u
tere Gesellschaftsordnung, w¨hrend andere Vertreter der Softwarebranche freie Software als Gefahr f¨r die
                              a                                                                        u
Softwareindustrie und das kapitalistische Wirtschaftssystem wahrnehmen und v¨llig ablehnen. Weil die Ver-
                                                                                 o
treter dieser beiden Lager nicht bereit waren, Kompromisse einzugehen, waren die Welten von Open Source
und propriet¨rer Software in der Vergangenheit oft weitgehend getrennt. In der Softwareindustrie wird in
              a
letzter Zeit allerdings zunehmend versucht, einen Mittwelweg zwischen diesen beiden Positionen zu finden.
Mittlerweile erlauben neue Lizenzmodelle und leistungsf¨higere Open Source Produkte den gleichzeitigen
                                                          a
Einsatz von freier und propriet¨rer Software. Infolge dieser Entwicklung entstanden neue Firmen und auch
                                a
bei etablierten Unternehmen kamen in den letzten Jahren vermehrt freie Produkte zum Einsatz.
Mit der vorliegenden Arbeit sollen der zunehmende Einsatz von freier Software in der Wirtschaft und dessen
Auswirkungen am Beispiel der Firmen Red Hat, Oracle und SAP n¨her untersucht werden. Zun¨chst werden
                                                                  a                            a
die Gesch¨ftsmodelle und Open Source Strategien dieser Unternehmen vorgestellt. Dabei wird besonders
         a
die Zusammenarbeit mit der Community n¨her betrachtet. Im Folgenden werden die verschiedenen Open
                                            a
Source Strategien aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive verglichen. Abschliessend werden
die Erkenntnisse zusammengefasst und es soll ein Ausblick auf die Zukunft der freien Software in der Welt
der Wirtschaft gewagt werden.


1.1     Aufgabenstellung

Wie Firmen mit FOSS1 /Linux Geld verdienen ist recht unterschiedlich; und nach wie vor nicht sehr verbreitet
(obwohl sich der Markt sehr dynamisch bewegt).

    • Findet auf systematische (d.h. vergleichbare) Weise heraus, wie die folgenden drei Firmen ”funktionie-
      ren”: SAP, Oracle, Red Hat
    • Stellt dazu einen Frageleitfaden zusammen, ein paar Beispiele:
         – Gesch¨ftsmodell (wie wird Geld mit FOSS verdient?)
                a
         – Lizenzierungsmodelle (Rechte/Pflichten der Anwender)
         – Wie wird in 10 Jahren das Geld verdient? Auf die gleiche Weise oder anders?
    • Stellt Eure Fragen direkt an Vertreter der drei Unternehmen!

    1 FOSS   steht f¨r Free and Open Source Software
                    u




                                                       2
2     Analyse der FOSS-Strategien

2.1    Red Hat

Firmenportrait: Red Hat ist ein amerikanischer Softwarevertreiber, welcher weltweit t¨tig ist. 1993 war
                                                                                         a
Red Hat noch ein kleines Gesch¨ft, welches kleinere Linux und Unix Programme verkaufte. Inzwischen ent-
                                a
wickelte sich die Firma zu einem der gr¨ssten Unternehmen, die im Open Source Software Segment t¨tig
                                        o                                                              a
sind. Hauptverantwortlich daf¨r ist die hauseigene Linux Distribution ”Red Hat Linux”, welche seit ihrer
                              u
Entstehung 1994 stetig weiterentwickelt wurde. Ein Meilenstein in der Geschichte der Firma war, als sie im
Jahre 1999 zu einer Aktiengesellschaft wurde. Der Aktienpreis stieg schon am ersten Tag derart hoch, dass
er noch bis heute, als der achtgr¨sste Ersttagesanstieg in der Geschichte der amerikanischen B¨rse gilt[1].
                                  o                                                           o
Seither hat die Firma sich uber den ganzen Globus ausgebreitet und hat inzwischen 58 Niederlassungen in
                           ¨
28 L¨ndern auf allen 6 bewohnten Kontinenten der Welt[2].
     a


Gesch¨ftsmodell: Auch wenn Red Hat nicht der gr¨sste Vertreiber von freier Software ist, so ist Red
       a                                                 o
Hat doch wohl der bekannteste. Dies vor allem wegen des einzigartigen Gesch¨ftsmodelles von Red Hat.
                                                                               a
Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen, die mit Open Source Software arbeiten, vertreibt Red
Hat ihre Software-Produkte ausschliesslich kostenlos. S¨mtliche Einnahmen des Unternehmens werden durch
                                                       a
Supportleistungen, Betreuung und Ausbildung der Kunden generiert. Dies gr¨ndet auf dem Grundgedanken,
                                                                           u
dass die Kosten f¨r die Entwicklung der Software nur einmal anfallen und nicht f¨r jeden Kunden eine
                  u                                                                 u
neue Software geschrieben werden muss. Die Kosten sind also pro Kunde relativ klein und nicht definitiv
berechenbar. Die Zeit, die ein Mitarbeiter von Red Hat aufwendet, um einen Kunden zu unterst¨tzen, ihn zu
                                                                                             u
betreuen oder auszubilden f¨llt jedoch f¨r jeden Kunden immer wieder neu an und diese Kosten werden somit
                            a           u
logischerweise auch auf diesen Kunden abgew¨lzt[2]. Red Hat hat dabei den Fokus auf Business-Firmen. Es
                                               a
wurden sogenannte Gesamtl¨sungen entwickelt, mit allen notwendigen Komponenten wie Betriebssystem,
                              o
passender Middleware und Serversystemen um ein funktionierendes internes Netzwerk der Firma zu bilden.
Der grosse Vorteil daran ist, dass der Support deutlich einfacher und effizienter wird, wenn eine Firma f¨r
                                                                                                       u
das gesamte Netzwerk denselben Anbieter w¨hlt, da dieser vollumf¨nglich informiert und kompetent ist.
                                               a                     a
W¨rde man s¨mtliche Netzwerk- und Softwarekomponenten bei verschiedenen Anbietern beziehen, so h¨tten
  u           a                                                                                     a
die jeweiligen Supporter nur beschr¨nkten Horizont und kaum Erfahrung, wie ihr Produkt zusammen mit
                                     a
den anderen Komponenten funktioniert. Zusammengefasst sieht sich Red Hat also nicht als Fabrik, die ein
Produkt herstellt und vermarktet, sondern als Dienstleistungsbetrieb, der seinen Kunden Support zur frei
verf¨gbaren Software anbietet.
    u


Open Source bei RedHat: Aus der bereits erw¨hnten Linux Distribution Red Hat Linux haben sich
                                                         a
inzwischen verschiedene weitere Distributionen entwickelt. Red Hat selbst hat Red Hat Enterprise Linux
entwickelt, welches sie zusammen mit dem 2006 angekauften Middlewareprovider JBoss an Firmen vertreiben.
Die parallel dazu entwickelte Linux Distribution Fedora ist vor allem an private Nutzer und ¨ffentliche
                                                                                                     o
Institutionen gerichtet. Red Hat beteiligt sich allerdings auch noch an einigen anderen Projekten. Zum Beispiel
arbeitet Red Hat an der Software zum Projekt One Laptop per Child mit. Ziel ist es ein kosteng¨nstiges u
Laptop zu entwickeln, welches weltweit jedem Kind Zugang zu freier Kommunikation und vor allem freiem
Wissen erm¨glicht[5]. Seit Februar 2009 ist Red Hat zudem das Unternehmen, welches am meisten zum Linux
            o
Kernel beigetragen hat.


Beziehungen zur Community: Auch wenn Red Hat ausschliesslich mit Open Source Software arbeitet, so
beschr¨nkt sich die Einbeziehung der Community dennoch vor allem auf die an Privatanwender ausgerichteten
       a
Produkte. So steht hinter der Fedora Distribution zum Beispiel eine grosse Community, die an dem Projekt
mitentwickelt und innovative Ideen hat. Die Fedora Project Community besteht aus verschiedenen freiwilligen
Entwicklern aus aller Welt, die sich online uber ein Forum, verschiedene Blogs und einige IRC-Channels
                                             ¨
organisiert haben[4]. Viele dieser Entwicklungen werden danach von Red Hat Mitarbeitern so angepasst,
dass sie optimal mit Red Hat Enterprise Linux funktionieren. Dieser Vorgang ist durchaus nachvollziehbar,
da die Community aus Privatanwendern besteht und diese somit auch die das an sie gerichtete Produkte
weiterentwickeln, w¨hrend Red Hat selbst vor allem an der Weiterentwicklung von Red Hat Enterprise Linux
                     a
interessiert ist, da dort durch die Supportleistungen die eigentliche Einkommensquelle des Unternehmens


                                                      3
liegt. Es ist jedoch nicht so, dass Red Hat nur Innovationen aus der Community nimmt und diese umsetzt
oder adaptiert, sondern es wird auch viel Wissen und Innovation in die Community getragen. Es sind zum
Beispiel mehrere Vollzeitentwickler an nicht hauseigenen Produkten beteiligt. Nat¨rlich ergeben sich auch
                                                                                 u
hier wieder Vorteile f¨r Red Hat selbst, da so auch Know-How aus fremden Softwarebereichen angeeignet
                       u
werden k¨nnen, die eventuell auch bei hauseigener Software wiederverwendet werden kann.
          o


Zukunfsperspektiven: Insbesondere in den letzten Jahren war Red Hat derart erfolgreich, dass das Un-
ternehmen sicherlich an der bisherigen Gesch¨ftsstrategie festhalten wird. Wie lange Red Hat bez¨glich ihrer
                                             a                                                  u
Gesch¨ftsstrategie ein Unikum bleibt ist jedoch fragw¨rdig, denn auch andere Unternehmen haben ”den
      a                                                 u
Braten gerochen” und es k¨nnten schon bald einige Konkurrenten auftauchen, die ihr Einkommen ebenfalls
                           o
ausschliesslich mit Supportleistungen generieren. Viele Konkurrenten stehen dem Gesch¨ftsmodell von Red
                                                                                        a
Hat jedoch auch sehr kritisch gegen¨ber. Von der Community wird Red Hat jedoch als Vorbild angesehen,
                                    u
da das Unternehmen sich der FOSS Philosophie angenommen hat und es tats¨chlich die Vervielf¨ltigung von
                                                                             a                 a
Software kostenlos anbietet und nur die tats¨chlich aufgewandte Arbeit in Rechnung stellt. Ginge es nach
                                             a
der Community, so w¨rden viele andere Softwarevertreiber sich ein Vorbild an Red Hat nehmen.
                      u




                                                     4
2.2   Oracle
Firmenportrait: Das amerikanische Unternehmen Oracle geh¨rt mit einem Umsatz von 26.8 Milliarden
                                                                 o
USD (im Jahr 2010) zu den weltweit gr¨ssten Firmen der IT-Branche. Oracle bedient rund 370’000 Kunden
                                       o
in 145 L¨ndern und besch¨ftigt weltweit 105’000 Mitarbeiter [6]. Das Unternehmen wurde 1977 von Larry El-
        a                a
lison, Bob Miner und Ed Oates gegr¨ndet. Oracle’s erstes Produkt war ein relationales Datenbanksystem. Da
                                   u
die Software in C geschrieben wurde, konnte sie vergleichsweise einfach auf andere Betriebssysteme portiert
werden und fand so schnell eine grosse Verbreitung [7]. Bis heute ist das Datenbanksystem Oracle Database
eines der bekanntesten und erfolgreichsten Produkte des Unternehmens. Seit dem Jahr 2000 hat Oracle die
                                                                                                     ¨
Produktpalette durch mehrere Akquisitionen stark erweitert. Besonders erw¨hnenswert ist dabei die Uber-
                                                                             a
nahme von Sun Microsystems im Januar 2010. Damit wandelte sich Oracle von einer reinen Softwarefirma
zu einem Anbieter von kompletten Systemen inklusive Hardware [8].


Gesch¨ftsmodell: Oracle ist einer der wenigen Anbieter in der IT-Branche, die Unternehmen ein kom-
        a
plettes System von der Hardware bis zu Endanwendungen bieten k¨nnen. Die Vorteile, die Oracle seinen
                                                                      o
Kunden verspricht, sind gr¨ssere Zuverl¨ssigkeit durch gemeinsames Testen der Komponenten, besseren Sup-
                          o            a
port, tiefere Anschaffungskosten und eine langfristige Strategie f¨r die Weiterentwicklung des Gesamtpakets.
                                                                 u
Oracle verkauft seinen Kunden Hardware und Software und bietet Unternehmen Supportleistungen an [6].




                                  Abbildung 1: Oracle’s Produktpalette

Im Folgenden soll die Produktpalette von Oracle ein bisschen ausf¨hrlicher beschrieben werden. Durch die
                                                                  u
¨
Ubernahme von Sun ist Oracle im Bereich der Server und Workstations vertreten. Oracle ist damit nun auch
im Besitz der SPARC Prozessorarchitektur. Ebenfalls von Sun wurden die Virtualisierungssoftware Virtu-
alBox und das Betriebssystem Solaris ubernommen. Ein wichtiger Teil des Gesch¨fts von Oracle bleiben
                                       ¨                                          a
die Datenbanksysteme. Neben Oracle Database werden die Open Source Datenbanken MySQL und Berkeley
DB angeboten. Der Bereich Oracle Middleware umfasst eine Vielzahl recht unterschiedlicher Softwarepake-
te. Dazu geh¨ren beispielsweise Java Enterprise Edition Anwendungsserver, Content Management Systeme,
            o
Entwicklungswerkzeuge und nicht zuletzt die Java Technologie, die von Sun ubernommen wurde. Zum An-
                                                                           ¨
gebot f¨r Endanwender geh¨ren schliesslich betriebswirtschaftliche Standardsoftware, wie zum Beispiel das
       u                   o
Kundenmanagementsystem Siebel oder das Office-Paket OpenOffice [7].


Open Source bei Oracle: Oracle’s Engagement im Open Source Bereich begann bereits 1998, als Oracle
Database zum ersten Mal unter Linux ver¨ffentlicht wurde. Im Jahr 2006 folgte mit der Ver¨ffentlichung
                                          o                                                  o
von Unbreakable Linux ein weiterer Schritt von Oracle in die Welt der freien Software. Bei Unbreakable
Linux handelt es sich um ein Betriebssystem, das auf Red Hat Enterprise Linux basiert [9]. Oracle bietet
Unternehmen Support f¨r Unbreakable Linux an und konkurrenziert damit das Supportangebot von Red
                        u
Hat. Mit der Akquisition von Sun im Jahr 2010 bricht f¨r Oracle im Open Source Bereich ein neues Zeitalter
                                                      u
              ¨
an. Durch die Ubernahme von Projekten wie Java, MySQL oder OpenOffice erh¨lt Oracle die Kontrolle uber
                                                                            a                        ¨

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Schl¨sseltechnologien und viele offene Standards. Zum Abschluss dieses kurzen historischen R¨ckblicks bleibt
    u                                                                                       u
zu erw¨hnen, dass Oracle auch intern bereits seit einiger Zeit viele Open Source Technologien verwendet.
       a
Mehr als 20’000 Entwickler bei Oracle verwenden Unbreakable Linux f¨r die Softwareentwicklung. Zudem
                                                                       u
betreibt Oracle mehr als 42’000 Server mit Unbreakable Linux und unterst¨tzt mehr als vier Millionen externe
                                                                        u
und 84’000 interne Benutzer [10].
Oracle steht vor der Aufgabe, die Rolle des Unterhnehmens in der Welt der freien Software klar zu definieren.
Die Gesch¨ftsstrategie von Sun Microsystems kann von Oracle nicht ohne weiteres ubernommen werden.
           a                                                                           ¨
Sun’s Gesch¨ft basierte in erster Linie auf der Vermarktung von Hardware Produkten. Die Entwicklung
             a
von freier Software sollte die Verbreitung von Sun’s Technologien f¨rdern und garantieren, dass Hardware
                                                                    o
und Software reibungslos zusammenarbeiten. Zus¨tzlich versuchte Sun, mit Supportleistungen Geld zu ver-
                                                   a
dienen. Oracle’s Gesch¨ft hingegen basierte bisher vorallem auf dem Verkauf von Softwarelizenzen f¨r ihre
                       a                                                                             u
propriet¨ren Produkte und Supportleistungen. Oracle’s Strategie zur L¨sung dieses Konflikts beruht auf der
        a                                                              o
Annahme, dass Oracle’s propriet¨re Produkte und die quelloffenen Produkte von Sun koexistieren k¨nnen.
                                  a                                                                   o
Oracle’s prim¨res Ziel besteht darin, die Bed¨rfnisse der Kunden, wie zum Beispiel Flexibilit¨t, Verl¨sslich-
               a                             u                                                a      a
keit, Skalierbarkeit oder zuverl¨ssiger Support, bestm¨glichst zu erf¨llen. Gem¨ss Oracle lassen sich diese
                                a                      o             u           a
Bed¨rfnisse nur erf¨llen, wenn die besten Technologien aus der Welt der freien und der propriet¨ren Software
    u               u                                                                           a
zusammen angeboten werden [6]. Zusammengefasst m¨chte Oracle mit der Entwicklung und Verbreitung von
                                                      o
Open Source Software den Absatz ihrer propriet¨ren Produkte steigern und weiterhin Geld mit Supportleis-
                                                 a
tungen f¨r die quelloffenen Produkte verdienen. Bei den Open Source Produkten k¨nnen Entwicklungskosten
        u                                                                          o
ausgelagert werden und es k¨nnen zudem stets die innovativsten Produkte aus dem Open Source Bereich in
                             o
das bestehende Angebot von Oracle integriert werden. Besonders im Markt f¨r KMU’s sieht Oracle im Open
                                                                             u
Source Bereich auch Chancen f¨r Wachstum.
                                u
Da heute viele Unternehmen Produkte verschiedener Hersteller f¨r ihre IT-Systeme kombinieren, nimmt die
                                                                u
                                                              ¨
Bedeutung von offenen Industriestandards weiter zu. Mit der Ubernahme von Sun hat Oracle die Kontrolle
uber viele wichtige offene Standards wie beispielsweise Java oder das Open Document Format ubernommen.
¨                                                                                           ¨
Oracle hat wiederholt bekr¨ftigt, dass sich dass Unternehmen f¨r die Weiterentwicklung dieser und anderer
                           a                                   u
wichtiger Standards einsetzten will, da sich nur auf diesem Wege die Bed¨rfnisse der Oracle Kunden nach
                                                                         u
Flexibilit¨t und Interoperabilit¨t erf¨llen liessen [11].
          a                     a     u
Ein interessanter Ansatz, den Konflikt zwischen propriet¨rer und freier Software zu l¨sen, kann bei den
                                                        a                            o
beiden Datenbanksystemen MySQL und Berkeley DB beobachten werden. Diese Produkte werden unter
einem dualen Lizenzsystem herausgegeben. Dies bedeutet, dass die Software sowohl unter einer freien Lizenz
(z.B. der GPL bei MySQL) als auch unter einer propriet¨ren Lizenz ver¨ffentlicht wird. Firmen k¨nnen die
                                                      a               o                          o
propriet¨re Lizenz verwenden, um kommerzielle Software zu schreiben. Wenn Unternehmen bereit sind, ihre
        a
Software wiederum unter der GPL zu ver¨ffentlichen, kann auch die freie Version verwendet werden.
                                       o

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Beziehungen zur Community: Mit der Ubernahme von Sun hat Oracle eine grosse Entwicklergemeinde
ubernommen. Oracle engagiert sich allerdings nicht nur in den von Sun ubernommenen Projekten, sondern
¨                                                                       ¨
liefert auch wesentliche Beitr¨ge zu vielen anderen Open Source Projekten wie zum Beispiel Eclipse, Apache,
                              a
                                           ¨
PHP oder dem Linux Kernel [6]. Seit der Ubernahme von Sun ¨usserten aber auch einige Entwickler Zweifel,
                                                              a
wie Ernst es Oracle mit dem langfristigen Engagement im Open Source Bereich sei. Im Folgenden sollen
anhand einiger Beispiele, die Bedenken dieser Entwickler aufgezeigt werden.
Im Fall von OpenOffice hatte die Community seit Beginn des Projekts nur einen kleinen Einfluss auf die Ent-
wicklung. Da Codebeitr¨ge aus der Community oft abegelehnt wurden, gab es f¨r Entwickler keinen grossen
                        a                                                       u
Anreiz sich am Projekt zu beteiligen. Der Hauptteil der Entwicklungsarbeit leistet seit etwa zwei Jahrzehnten
                                                                 ¨
ein Entwicklerteam aus Hamburg. Dieses Team geh¨rt seit der Ubernahme von Sun zum Oracle Konzern.
                                                     o
Die Community wirft nun Oracle vor, die Entwicklung von OpenOffice zu vernachl¨ssigen. Stattdessen sei
                                                                                      a
das Team in Hamburg mit der Entwicklung eines kommerziellen Cloud Office besch¨ftigt [12]. Als Reaktion
                                                                                     a
hat die Community die Document Foundation gegr¨ndet, die OpenOffice unter dem Namen LibreOffice frei
                                                    u
von Firmeninteressen weiterentwickeln soll. Die Community hat Oracle eingeladen, sich an diesem Projekt zu
beteiligen und hofft, dass Oracle die Namensrechte f¨r OpenOffice an die Stiftung ubertragen wird. Oracle
                                                      u                              ¨
hat sich allerdings geweigert, die Entwicklung von OpenOffice der Community zu ubergeben [13]. Zudem
                                                                                       ¨
forderte Oracle, dass alle Mitglieder des OpenOffice Community Council, die sich an LibreOffice beteiligen,
das Gremium verlassen sollen. Infolge dieser Forderung von Oracle kam es zu mehreren R¨ckritten [14]. Zu-
                                                                                            u
dem haben sich mehr als 30 Verantwortliche der deutschsprachigen Sektion von OpenOffice aus dem Projekt


                                                     6
zur¨ckgezogen. Die Document Foundation hat mittlerweile die erste Beta Version von LibreOffice ver¨ffent-
    u                                                                                            o
licht und Unterst¨tzung von grossen Softwarefirmen wie Red Hat, Novell und Google erhalten. Zudem haben
                 u
auch Regierungen von L¨ndern wie Brasilien, Indien, China und Russland ihre Unterst¨tzung zugesichert,
                        a                                                           u
um das Fortbestehen des Open Document Format (ODF) zu sichern [15].
Ein weiterer Konflikt entbrannte um die Zukunft von MySQL. Besonders der Urvater von MySQL, Michael
                                                                                              ¨
Widenius, beschuldigte Oracle, MySQL schleichend zu kommerzialisieren. Als Antwort auf die Ubernahme
von MySQL durch Oracle hat Widenius den MySQL Fork Maria DB ins Leben gerufen. Damit hofft er, die
langfristige Zukunft von MySQL als freie Software zu sichern. Obwohl Oracle im Dezember 2009 ¨ffentlich
                                                                                                o
erkl¨rt hat, dass MySQL als freie Software w¨hrend mindestens f¨nf Jahren weiterentwickelt werde, bleiben
    a                                       a                  u
Zweifel in der Open Source Gemeinde bestehen. Wie im Fall von Open Office wird praktisch die gesamte
Entwicklungsarbeit von Mitarbeitern von Oracle geleistet [16].
Auch beim Open Solaris Projekt kam es in letzter Zeit zu Unstimmigkeiten. Oracle hat die Entwicklung
von Open Solaris aufgegeben und will in Zukunft nur noch die kommerzielle Version von Solaris vertreiben.
Mittlerweile hat sich unter dem Namen OpenIndiana ein Projekt gebildet, das Open Solaris als freie Software
weiterentwickeln will. Auch im Fall von Open Solaris leistete Sun in den vergangenen Jahren den gr¨ssten
                                                                                                     o
Teil der Entwicklungsarbeit [17].
F¨r das gr¨sste Aufsehen sorgten die Ereignisse um Java. Zuerst verliess der Java Urvater James Gosling unter
  u       o
lautem Protest das Unternehmen. Darauf verklagte Oracle Google wegen Patentverletzungen bei der Java
Implementation in Google’s Android Betriebssystem. Vor kurzer Zeit hat Oracle angek¨ndigt, dass die Open-
                                                                                       u
Source-Implementierung von Java (OpenJDK ) zusammen mit IBM langfristig weiterentwickelt werde. Weiter
hat Oracle bekannt gegeben, dass die beiden Java Virtual Machines JRockit (propriet¨r) und HotSpot (freie
                                                                                       a
Software) zusammengef¨hrt werden sollen. Die Basiskomponenten der entstehenden Java Virtual Machine
                         u
werden frei verf¨gbar sein. Allerdings sollen gewisse Premium-Erweiterungen, die von JRockit ubernommen
                u                                                                               ¨
werden, weiterhin nur f¨r kommerzielle Entwickler verf¨gbar sein. Im Unterschied zu den bisher beschriebenen
                        u                              u
Projekten sind im Rahmen des Java Community Process verschiedene Grossfirmen an der Weiterentwicklung
von Java beteiligt [18].

                                                                                         ¨
Zukunftsperspektiven: Die Reaktionen aus der Open Source Gemeinde seit der Ubernahme von Sun
durch Oracle deuten darauf hin, dass sich die Welten der propriet¨ren und freien Software nicht leicht vereinen
                                                                  a
lassen. Oracle hat langfristig kein Interesse, das lukrative Gesch¨ft mit propriet¨rer Software zu gef¨hrden.
                                                                   a              a                     a
Deshalb wird wohl auch in Zukunft ein grosser Teil der Produkte im Datenbankbereich oder im Markt f¨r        u
betriebswirtschaftliche Standardsoftware propriet¨re Software sein. Welche Rolle wird in Zukunft also Open
                                                    a
Source zukommen? Falls Oracle in einem Bereich keine kommerziellen L¨sungen anbieten kann, wird Open
                                                                           o
Source Software eingesetzt werden, um das Gesamtangebot zu erg¨nzen. Zudem gibt es bereits Anzeichen,
                                                                     a
dass Oracle versuchen wird, durch h¨here Preise f¨r Supportleistungen und kommerzielle Zusatzprodukte,
                                       o              u
die Marge im Open Source Bereich zu steigern, um damit das von Sun ubernommene Gesch¨ft rentabler
                                                                             ¨                    a
zu machen. Eine solche Strategie ist f¨r eine gewinnorientierte Firma wie Oracle ein pragmatischer Weg
                                          u
f¨r die Zukunft. Open Source Software in dieser Art und Weise einzusetzen, widerspricht allerdings den
 u
Idealen, die Entwicklern wie Richard Stallman vorschwebten, als sie die Open Source Bewegung ins Leben
riefen. Deshalb werden auch in Zukunft Konflikte mit der Open Source Gemeinde unumg¨nglich sein. Die
                                                                                             a
Zukunft von OpenOffice respektive LibreOffice vorherzusagen ist wesentlich schwieriger. Falls aufstrebende
L¨nder wie China oder Indien konsequent die Document Foundation unterst¨tzen, wird das Projekt sicherlich
  a                                                                           u
ein ernst zu nehmender Konkurrent f¨r OpenOffice werden. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie gross das
                                        u
Engagement von Google, Red Hat und Novell f¨r LibreOffice sein wird. Denn ein Office Paket geh¨rt nicht
                                                  u                                                   o
zum Kerngesch¨ft dieser Firmen und Google bietet mit Google Text&Tabellen gar ein eigenes Produkt an.
               a




                                                      7
2.3     SAP

Firmenportrait: Bei SAP handelt es sich um eines der gr¨ssten Softwareunternehmen der Welt, das gemes-
                                                           o
sen an der Marktkapitalisierung in der Top 10 der gr¨ssten Softwareunternehmen rangiert [19]. SAP verkauft
                                                    o
ausschliesslich Produkte, die im Bereich von ERP 2 angesiedelt sind. Das Hauptprodukt ist dabei das wohl-
bekannte SAP-ERP, das einer Firma eine komplette ERP L¨sung bietet. SAP verkauft jedoch auch diverse
                                                             o
andere Softwarel¨sungen, wie beispielsweise Middleware oder Datenbanken [20], [21]. Kunden von SAP sind
                 o
prim¨r gr¨ssere Unternehmen, obwohl in letzter Zeit auch KMUs zum Kundenstamm hinzugewonnen werden
     a    o
konnten [21].


Gesch¨ftsmodell: Wie bereits erw¨hnt, verkauft SAP ERP-L¨sungen und alles was zu diesen geh¨rt,
        a                            a                            o                                     o
beziehungsweise notwendig ist, um diese effektiv einsetzen zu k¨nnen. Dabei steht der eigentliche Verkauf
                                                                o
von Softwarelizenzen eher im Hintergrund, denn Supportleistungen nehmen einen wichtigen Stellenwert ein.
Laut SAP ist es wichtig, dass Kunden innert kurzer Zeit Support erhalten und dass sowohl Software, als auch
Support stets hohen Qualit¨tsstandards entsprechen. Die Priorit¨t liegt dabei weniger auf der Reduktion
                            a                                     a
des Preises eines Produktes, als an der Verbesserung der Stabilit¨t, die im Allgemeinen f¨r Unternehmen
                                                                  a                       u
kritischer ist [21].
Aufgrund der immensen Gr¨sse von SAP, ist das Unternehmen sowohl auf Service-, als auch auf Imple-
                          o
mentierungspartner angwiesen, die entsprechende Softwarel¨sungen jeweils auf die entsprechenden Kunden
                                                         o
anpassen und direkten Support garantieren k¨nnen [21].
                                           o

                                               ¨
Open Source bei SAP: In einem derartigen Okosystem von Serviceleistungen scheint Open Source Soft-
ware relativ wenig verloren zu haben. Doch laut SAP wird Open Source Software immer ¨fters in ihren
                                                                                    o
Produkten, aber auch in der internen Entwicklung von Software eingesetzt [22].
Das erste mal, als SAP ihr Produkt auf Linux portierte, war im Jahre 1999. Dies kann als Meilenstein f¨r
                                                                                                       u
die Linuxplattform gesehen werden, da dies vielen, vorallem jungen Firmen, erm¨glichte, die St¨rken einer
                                                                                o              a
offenen Plattform mit denjenigen von SAP Produkten zu vereinen. Zur Zeit belaufen sich die Anzahl der
Neuinstallationen, die auf Linux basieren laut SAP auf ca. 20% [21]. Dies illustriert ein Trend, der auch
bei gr¨sseren Unternehmen in letzter Zeit beobachtbar ist: Das Interesse an der Linux-Plattform mit deren
      o
Vorteilen werden langsam aber sicher auch in der Businesswelt erkenntlich.
SAP hat sich im Jahre 2004, als Gr¨ndungsmitglied massgeblich an der Eclipse Foundation beteiligt [22].
                                    u
Die Eclipse Foundation ist eine Non-Profit Unternehmung zur Unterst¨tzung des Eclipse Software Project,
                                                                     u
das eine integrierte Entwicklungsumgebung entwickelt. Seit diesem Zeitpunkt hat SAP mithilfe von Eclipse
fast seine gesamte Entwicklungskette auf Open Source Software basiert [21].
Ausserdem hat SAP im Oktober 2009 angek¨ndigt, einige Projekte der Apache Foundation zu unterst¨tzen
                                            u                                                  u
[25]. Als Grund daf¨r, gibt SAP folgendes Statement ab:
                   u

      SAP plans to further support the development and use of open solutions to drive industry standards
      and empower the developer community with the tools they need to be successful.
                                                                                                 SAP Annk¨ ndigung [25]
                                                                                                         u




Dies illustriert sehr gut, was SAP uber Open Source Software denkt: Laut SAP sieht man Open Source als
                                   ¨
”not a business model, but a way to develop Software” [21]. Man stellt sich also vielmehr die Frage, mit
was mehr Geld verdient werden kann, als dass man sich mit ethischen Standpunkten befasst. Open Source
Software bringt dabei einige Vorteile und Nachteile mit sich. Die Vorteile von Open Source kann aus der
Perspektive von SAP wie folgt zusammengefasst werden:

   • Adoption: Die Adoptionsrate von Open Source Software ist im Allgemeinen h¨her, denn diese bedient
                                                                              o
     sich offener Standards und weist keine Anschaffungskosten auf.
  2 Bei ERP-Software handelt es sich um sogenannte Enterpriese Resource Planning Software, welche die Organisation diverser

Aspekte in einer Firma erlaubt.




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• Produktivit¨t: Die Entwicklungsgeschwindigkeit kann unter Umst¨nden durch eine Community von
                    a                                                  a
     Freiwilligen, aber auch von anderen Unternehmen, bedeutend gesteigert werden. Dies erlaubt SAP einen
     Wettbewerbsvorteil. Ausserdem m¨ssen gewisse Plattformprodukte nicht mehr entwickelt werden, da
                                        u
     diese bereits als Open Source Software existieren.
   • Qualit¨t: Open Source Software weist oft eine bessere Qualit¨t als propriet¨re Software auf, da sich
             a                                                   a              a
     einerseits Entwickler mehr M¨he bei der Entwicklung geben und andererseits weil der Code besser
                                 u
     kontrolliert wird.

Der prim¨re Nachteil, der in der Gesch¨ftsstrategie von SAP zum Tragen kommt, ist die Freigabe von
         a                            a
geistigem Eigentum.
Man setzt also dort Open Source Software ein, wo man sich nicht speziell von der Konkurrenz abheben will,
sondern man sich auf bew¨hrte L¨sungen st¨tzen kann. Ausserdem wird Open Source Software vorallem
                           a      o          u
dort eingesetzt, wo bereits gute offene Standards existieren und keine neuen Errungenschaften notwendig
sind. Dort wo sich SAP jedoch von der Menge abheben will, wird oft Open Source Software mit propriet¨ren
                                                                                                    a
Erweiterungen oder ganzheitlich propriet¨re Software entwickelt.
                                        a


Beitr¨ge zur Community: Fr¨her hat sich SAP mit Beitr¨gen eher zur¨ckgehalten, da man in der
      a                          u                           a             u
Firmenleitung um das geistige Eigentum der Firma besorgt war [21]. Eine gewisse Art von Vorreiterrolle in
diesem Aspekt hat die im Jahre 2000 unter der GPL (GNU Public License) ver¨ffentlichte SAP-DB, die nun
                                                                           o
vorallem unter dem Namen Max-DB bekannt ist.
Laut SAP hat ausserdem die Anzahl der Beitr¨ge an die Community stetig zugenommen, nachdem die
                                                a
                             a         ¨
Unternehmensleitung die anf¨nglichen Angste uber die Freigabe von geistigem Eigentum uberwunden hatte
                                              ¨                                            ¨
[21]. Unabh¨ngige Quellen verifizieren diesen Trend, denn im Jahr 2009 hat Eclipse begonnen das Eclipse
            a
Projekt auch mit Codebeitr¨gen zu unterst¨tzen. SAP rutschte wegen der immensen Gr¨sse des Konzerns
                            a              u                                               o
sofort auf Platz 4 im Bezug zur Anzahl beigetragener Code Zeilen [23]. 2010 zeichnet jedoch ein dramatisch
anderes Bild, denn SAP rutscht in diesem Jahr auf einen sehr viel tieferen Platz ab [24]. Dies wirft die Frage
auf, ob dieser Beitrag nicht eine einmalige Investition war, oder ob dem Unternehmen die Unterst¨tzung u
wirklich ernst ist.


Zusammenfassung und Zukunfsperspektiven: SAP zeigt, wie die Welt von Open Source Software, mit
derjenigen von propriet¨rer Software zusammengef¨gt werden kann und Kompromisse zwischen dogmatischer
                        a                         u
Offenheit und radikaler Geschlossenheit gefunden werden k¨nnen. SAP selbst interssiert sich wenig f¨r die
                                                           o                                       u
Freiheiten, die Open Source Software mit sich bringt, sondern sieht Open Source als eine Methode Software
zu entwickeln, die in der Wirtschaft sowohl Vor- als auch Nachteile hat und nicht mehr.
Trotzdem glauben wir, dass SAP in den letzten Jahren ein gesundes Verh¨ltnis zu Open Source Software
                                                                          a
aufbauen konnte, denn auch SAP hat sich innovativ an der Weiterentwicklung einiger freier Produkte beteiligt.
Trotzdem h¨lt es SAP f¨r wichtig, dass ihr geistiges Eigentum gut gesch¨tzt wird und setzt sich auch aktiv
            a          u                                               u
f¨r dessen Einhaltung ein.
 u
Wird eine Strategie, wie sie SAP einsetzt, weiter betrieben, so k¨nnte dies in Zukunft zur Folge haben, dass
                                                                 o
offene Plattformen wie zum Beispiel das Linux Betriebssystem eine bedeutende Stellung erlangen werden.
Somit wird das von vielen angestrebte Ziel von mehr Freiheit und besserer Produkte langfristig erreicht.
Dies w¨rde bedeuten, dass zum Beispiel das Betriebsystem und andere Komponenten, die uberall verwendet
      u                                                                                    ¨
werden, offen w¨ren und Erweiterungen zu dieser Plattform, wie die SAP Produkte, unter einer propriet¨ren
               a                                                                                        a
Lizenz stehen w¨rden.
               u




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3     Vergleich der Strategien

3.1    Wirtschaftlicher Erfolg
Red Hat, Oracle und SAP waren in den letzten Jahren aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet sehr
erfolgreich. SAP (2.4 Milliarden USD Gewinn im Jahr 2009 [20]) und Oracle (6.1 Milliarden USD Gewinn
im Jahr 2010 [7]) geh¨ren zu den erfolgreichsten Unternehmen der IT-Branche. Red Hat ist mit einem
                      o
Gewinn von 87.3 Millionen USD im Jahr 2010 bedeutend kleiner als SAP und Oracle. Allerdings muss dabei
beachtet werden, dass Red Hat alle Produkte als Open Source Software anbietet und ausschliesslich mit
Supportleistungen Geld verdient. In dieser Kategorie ist Red Hat wohl das erfolgreichste Unternehmen der
Welt.
Im Fall von Oracle und SAP ist es schwierig festzustellen, welcher Anteil des Gewinns aus dem Open Sour-
ce Gesch¨ft stammt. Insgesamt ist das Open Source Engagement f¨r Oracle und SAP aber sicherlich ein
         a                                                           u
lohnendes Gesch¨ft. Denn weder Oracle noch SAP haben ein Interesse, die Entwcklung freier Software zu
                  a
subventionieren. Sowohl SAP als auch Oracle verwenden f¨r die Softwareentwicklung eine Vielzahl von Open
                                                           u
Source Werkzeugen. Alleine durch die Verwendung dieser Software k¨nnen die Firmen beachtliche Betr¨ge
                                                                      o                                 a
einsparen. Diese Einsparungen sind wohl deutlich h¨her als die Kosten, die durch die Mitarbeit an Open
                                                       o
Source Projekten entstehen. Oracle und SAP setzen freie Software zudem ein, um den Absatz ihrer pro-
priet¨ren Produkte zu steigern und damit deren Verbreitung zu f¨rdern. Den wirtschaftlichen Nutzen dieser
     a                                                            o
Massnahme zu bewerten ist ¨ussert schwierig. Allerdings muss wiederum betont werden, dass Oracle und SAP
                             a
diese Strategie sicherlich nur weiter verfolgen werden, wenn damit auch in Zukunft ein Gewinn erwirtschaftet
werden kann.
Sollte es Oracle tats¨chlich gelingen, die Open Source Produkte von Sun erfolgreicher zu vermarkten, wird
                     a
Oracle wohl in Zukunft noch st¨rker auf kommerzielle Zusatzprodukte f¨r Open Source Software setzen.
                                  a                                         u
Zudem muss beachtet werden, dass es Oracle und SAP durch zahlreiche Akquisitionen w¨hrend den letz-
                                                                                             a
ten Jahren gelungen ist, eine bedeutende Markstellung zu erlangen. Im Datenbankbereich wird der Markt
beispielsweise von Oracle, IBM und Microsoft dominiert. Deshalb werden es neue Anbieter wohl auch in
Zukunft schwer haben, die etablierten Unternehmen Oracle und SAP zu gef¨hrden. Red Hat ist es in den
                                                                               a
vergangenen Jahren gelungen als reiner Open Source Anbieter erfolgreich eine Nischenposition zu besetzen.
Sollte sich die Gesch¨ftsstrategie von Red Hat allerdings langristig als erfolgreich erweisen, d¨rfte Red Hat
                     a                                                                          u
bald von vielen Konkurrenten bedr¨ngt werden. Bereits heute versucht Oracle mit dem Supportangebot f¨r
                                    a                                                                      u
Unbreakable Linux, Kunden von Red Hat abzuwerben.


3.2    Nachhaltigkeit
Im vorigen Abschnitt wurden die Auswirkungen der Open Source Strategien von Red Hat, Oracle und SAP auf
den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen dargestellt. Im Folgenden sollen die verschiedenen Strategien von
einem anderen Gesichtspunkt betrachtet werden. Dabei sollen nicht die Interessen der einzelnen Unternehmen,
sondern die langfristigen Interessen der gesamten Gesellschaft im Vordergrund stehen.
Als Ausgangspunkt f¨r die weiteren Ausf¨hrungen muss zun¨chst die folgende grundlegende Frage beant-
                     u                    u                   a
wortet werden: Unter welchen Bedingungen bringt ein Softwareprodukt f¨r die Gesellschaft den maximalen
                                                                         u
Nutzen? Die Antwort von Vertretern der Bewegung f¨r freie Software lautet: Wenn Software f¨r m¨glichst
                                                      u                                         u    o
viele Menschen mit m¨glichst kleinen Einschr¨nkungen verf¨gbar ist, entfaltet sie f¨r die Gesellschaft den
                      o                       a              u                       u
gr¨ssten Nutzen. Die G¨ltigkeit dieser Aussage wird von Verfechtern propriet¨rer Software stark angezweifelt.
  o                    u                                                    a
Bef¨rworter des propriet¨ren Entwicklungsmodells behaupten, dass die Entwicklung qualitativ hochstehender
    u                    a
Software und damit die Erhaltung von Arbeitspl¨tzen in der Softwarebranche in Zukunft nur m¨glich sein
                                                 a                                                o
wird, wenn weiterhin konsquent auf das vorherrschende propriet¨re Entwicklungsmodell gesetzt wird.
                                                                a
Die Antwort auf die obige Frage f¨llt auch bei den Firmen Red Hat, Oracle und SAP sehr unterschiedlich aus.
                                 a
Oracle und SAP sehen langfristig keine Alternative zum propriet¨ren Entwicklungsmodell. Daher betrachten
                                                                   a
sie freie Software nur als Erg¨nzung zu ihrem bisherigen Angebot und sehen keinen Grund ihr Gesch¨fts-
                              a                                                                          a
modell grunds¨tzlich zu ¨ndern. Red Hat hingegen betrachtet die Entwicklung von freier Software als einen
               a         a
gangbaren Weg f¨r die Softwarebranche. Die Gesch¨ftsstrategie von Red Hat w¨rde dementsprechend auch in
                 u                                   a                          u
einer Gesellschaft funktionenieren, die ausschliesslich freie Software verwendet und auf propriet¨re Software
                                                                                                 a
g¨nzlich verzichtet.
 a


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4    Zusammenfassung und Ausblick
Die Analyse der Gesch¨ftsstrategien von Red Hat, Oracle und SAP hat gezeigt, dass freie Software bei all
                        a
diesen Unternehmen eine wichtige Rolle spielt und sehr unterschiedlich eingesetzt und vermarktet wird. Trotz
des zunehmenden Einsatzes von freier Software in einigen Unternehmen bleibt festzuhalten, dass sich Open
Source Software in vielen Branchen bisher noch nicht durchsetzen konnte. Firmen wie Oracle oder SAP wollen
ihre etablierten Produkte langfristig weiterhin nur als propriet¨re Software anbieten. Deshalb werden Open
                                                                a
Source L¨sungen im Gesch¨ftsbereich wohl auch in Zukunft nur in einem beschr¨nkten Masse verf¨gbar
          o                 a                                                       a                  u
sein. Weshalb gibt es nicht mehr Anbieter von Open Source Produkten f¨r Unternehmen? Die Open Source
                                                                          u
Bewegung hat es bisher nicht geschafft, mit der Entwicklung von Open Source Produkten Geld zu verdie-
nen. Viele bekannte Open Source Projekte wie der Linux Kernel, Apache, MySQL, PHP, OpenOffice oder
Java werden von Softwareingenieuren entwickelt, die von internationalen Grossunternehmen bezahlt werden.
Die Vorstellung, dass diese Projekte von einzelnen Programmierern in ihrer Freizeit entwickelt werden ist
ein Mythos. Im Falle von Oracle zeigt sich nun die Kehrseite dieses Entwicklungsmodells. Wird bei einem
Open Source Projekt die Entwicklungsarbeit von einer einzigen Firma geleistet, ist das Projekt auf Gedeih
und Verderben von diesem Unternehmen abh¨ngig. Beschliesst die Firma die Unterst¨tzung f¨r ein solches
                                               a                                       u       u
Projekt aufzugeben, kann die Community oft nicht die n¨tigen finanziellen Mittel aufbringen, um die Ent-
                                                           o
wicklung einer komplexen Software weiterzuf¨hren. Deshalb ist ein solches Projekt auch aus gesellschaftlicher
                                             u
Perspektive nicht nachhaltig [18]. Firmen wie Red Hat gelingt es zwar ausschliesslich mit Supportleistungen
Geld zu verdienen. Allerdings profitiert Red Hat im Falle des Linux Kernels auch von der Entwcklungsarbeit
anderer Grossfirmen. Falls freie Software in der Industrie st¨rkere Verbreitung finden soll, m¨sste es f¨r Fir-
                                                             a                               u        u
men m¨glich sein, mit der Entwicklung von freier Software Geld zu verdienen. Das duale Lizenzsystem stellt
       o
f¨r einige Anwendungen, wie zum Beispiel MySQL oder Qt, eine interessante M¨glichkeit dar, den Konflikt
 u                                                                               o
zwischen freier Software und der Marktwirtschaft zu l¨sen. Da in den letzten Jahren in der IT-Branche eine
                                                       o
zunehmende Konzentrierung der Marktmacht auf einige wenige Unternehmen stattgefunden hat, w¨re es f¨r
                                                                                                   a       u
den Kunden sicherlich w¨nschenswert, wenn einige neue Anbieter mit innovativen Gesch¨ftsmodellen den
                          u                                                                a
Markt mit freier Software beleben k¨nnten.
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                                                     11
Literatur
 [1] Financial Times http://www.ft.com Abgerufen am 20. November 2010
 [2] Red Hat http://www.redhat.com Abgerufen am 20. November 2010
 [3] Wikipediaeintrag zu Red Hat http://www.wikipedia.org Abgerufen am 20. November 2010
 [4] Fedora Project http://fedoraproject.org Abgerufen am 20. November 2010
 [5] One Laptop per Child http://www.laptop.org Abgerufen am 20. November 2010
 [6] Vortrag von Oracle in der DigiSus-Vorlesung vom 8. November 2010 Abgerufen am 17. November 2010
 [7] Wikipedia Eintrag von Oracle (Englisch) http://en.wikipedia.org/wiki/Oracle Corporation Abgerufen
     am 20. November 2010
 [8] Wikipedia Eintrag von Oracle (Deutsch) http://de.wikipedia.org/wiki/Oracle Abgerufen am 20. No-
     vember 2010
 [9] Oracle Unbreakable Linux http://www.oracle.com/us/technologies/linux/index.html Abgerufen am 20.
     November 2010
[10] Oracle und Linux http://www.oracle.com/us/technologies/linux/commitment-leadership-066451.html
     Abgerufen am 20. November 2010
[11] Oracle Magazine Interview: Open for Business http://www.oracle.com/technetwork/issue-archive/2010
     /o40interview-086226.html Abgerufen am 20. November 2010
[12] (K)eine Chance f¨r Open Office? http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-K-eine-Chance-fuer-
                     u
     OpenOffice-1099535.html Abgerufen am 20. November 2010
[13] The OpenOffice fork is officially here http://blogs.computerworld.com/17097/the openoffice fork is
     officially here Abgerufen am 20. November 2010
[14] Open Office Council members resign http://www.h-online.com/open/news/item/OpenOffice-org-Coun-
     cil-members-resign-Update-1124478.html Abgerufen am 20. November 2010
[15] Hintergr¨nde zu LibreOffice http://www.heise.de/open/meldung/Hintergruende-zu-LibreOffice-1100472
             u
     .html Abgerufen am 20. November 2010
[16] Interview with Monty Widenius http://itmanagement.earthweb.com/osrc/article.php/3861016/The-
     Fight-to-Save-MySQL-Interview-with-Monty-Widenius.htm Abgerufen am 20. November 2010
[17] Open Solaris http://www.pro-linux.de/news/1/15991/quo-vadis-opensolaris.html Abgerufen am 20.
     November 2010
[18] Blog Digitale Nachhaltigkeit http://www.digitale-nachhaltigkeit.ch/2010/09/oracle-vs-open-source Ab-
     gerufen am 20. November 2010
[19] Google Finance http://www.google.com/finance?q=sap Abgerufen am 17. November 2010
[20] Wikipedia Eintrag zu SAP http://en.wikipedia.org/wiki/SAP AG Abgerufen am 17. November 2010
[21] Vortrag von SAP in der DigiSus-Gessvorlesung vom 8. November 2010 Abgerufen am 17. November
     2010
[22] Fallstudie zu SAP http://blogs.the451group.com/opensource/2010/02/11/sap-as-a-case-study-for-open-
     source-engagement/ Abgerufen am 17. November 2010
[23] Commit Statistik vom Eclipse Projekt im Jahr 2009 http://dash.eclipse.org/dash/commits/web-
     app/commit-count-loc.php?show&year=2009&sortBy=loc Abgerufen am 17. November 2010
[24] Commit Statistik vom Eclipse Projekt im Jahr 2009 http://dash.eclipse.org/dash/commits/web-
     app/commit-count-loc.php?show&year=2010&sortBy=loc Abgerufen am 17. November 2010
[25] Ank¨ndigung von SAP http://www.sap.com/about/newsroom/press-releases/press.epx?pressid=12088
        u
     Abgerufen am 17. November 2010


                                                   12

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Groups 2010.14: FOSS-Strategien - Red Hat vs. Oracle vs. SAP (Digital Sustainability)

  • 1. FOSS-Strategien - Red Hat vs. Oracle vs. SAP Raphael Bernhard, ITET, beraphae@ee.ethz.ch Hannes Vollenweider, ITET, hannesv@ee.ethz.ch Felix Wermelinger, ITET, wfelix@ee.ethz.ch Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit beschreibt die Rolle von freier Software bei den drei weltweit t¨tigen Soft- a wareunternehmen Red Hat, Oracle und SAP. Zun¨chst werden die Gesch¨ftsmodelle und Open Source a a Strategien dieser Unternehmen vorgestellt. Anschliessend werden die Strategien aus einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Perspektive verglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Strategien dieser drei Unternehmen, die in ¨hnlichen Gebieten t¨tig sind, in wesentlichen Punkten unterscheiden. Abschliessend a a werden die Erkenntnisse zusammengefasst und es wird ein Ausblick auf die Zukunft der freien Software in der Welt der Wirtschaft gewagt. Dieser Bericht entstand im Rahmen der Vorlesung ”Digitale Nachhaltigkeit in der Wissensgesellschaft” bei Dr. Marcus M. Dapp Er darf gem¨ss folgender Creative Commons Lizenz verwendet werden: a CC-BY-SA http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ Herbstsemester 2010 ETH Z¨rich u
  • 2. Inhaltsverzeichnis 1 Einf¨ hrung u 2 1.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Analyse der FOSS-Strategien 3 2.1 Red Hat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.2 Oracle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.3 SAP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3 Vergleich der Strategien 10 3.1 Wirtschaftlicher Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.2 Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 4 Zusammenfassung und Ausblick 11 1
  • 3. 1 Einfuhrung ¨ Die Bewegung zur F¨rderung von Open Source Software besteht bereits seit vielen Jahren. Sie wurde 1985 von o Richard Stallman mit der Gr¨ndung der Free Software Foundation ins Leben gerufen. Im wissenschaftlichen u Bereich erlangte freie Software schnell eine grosse Verbreitung. Dass Open Source Software in der Wirtschaft eingesetzt wird, ist hingegen ein relativ neues Ph¨nomen. Lange Zeit wurde freie Software in Unternehmen a nicht als gen¨gend qualit¨tssicher erachtet und oft standen freie Produkte mangels kritischer Features ausser u a Debatte. Erst vor wenigen Jahren begannen junge Startup-Unternehmen vermehrt Linux und Open Source Software einzusetzen. Auch einige gr¨ssere Firmen haben bereits Teile ihrer IT Infrastruktur zu Linux mi- o griert. Zudem besitzt Linux bereits seit einigen Jahren eine bedeutende Stellung im Markt f¨r Server und u Workstations. Trotz diesem Trend zu freier Software haben Open Source L¨sungen im Gesch¨ftsbereich noch lange nicht o a den Stellenwert von propriet¨rer Software erreicht. Die Rolle von freier Software in der IT-Branche bleibt bis a heute ausserst umstritten. Manche Softwareentwickler betrachten freie Software als Chance f¨r eine gerech- ¨ u tere Gesellschaftsordnung, w¨hrend andere Vertreter der Softwarebranche freie Software als Gefahr f¨r die a u Softwareindustrie und das kapitalistische Wirtschaftssystem wahrnehmen und v¨llig ablehnen. Weil die Ver- o treter dieser beiden Lager nicht bereit waren, Kompromisse einzugehen, waren die Welten von Open Source und propriet¨rer Software in der Vergangenheit oft weitgehend getrennt. In der Softwareindustrie wird in a letzter Zeit allerdings zunehmend versucht, einen Mittwelweg zwischen diesen beiden Positionen zu finden. Mittlerweile erlauben neue Lizenzmodelle und leistungsf¨higere Open Source Produkte den gleichzeitigen a Einsatz von freier und propriet¨rer Software. Infolge dieser Entwicklung entstanden neue Firmen und auch a bei etablierten Unternehmen kamen in den letzten Jahren vermehrt freie Produkte zum Einsatz. Mit der vorliegenden Arbeit sollen der zunehmende Einsatz von freier Software in der Wirtschaft und dessen Auswirkungen am Beispiel der Firmen Red Hat, Oracle und SAP n¨her untersucht werden. Zun¨chst werden a a die Gesch¨ftsmodelle und Open Source Strategien dieser Unternehmen vorgestellt. Dabei wird besonders a die Zusammenarbeit mit der Community n¨her betrachtet. Im Folgenden werden die verschiedenen Open a Source Strategien aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive verglichen. Abschliessend werden die Erkenntnisse zusammengefasst und es soll ein Ausblick auf die Zukunft der freien Software in der Welt der Wirtschaft gewagt werden. 1.1 Aufgabenstellung Wie Firmen mit FOSS1 /Linux Geld verdienen ist recht unterschiedlich; und nach wie vor nicht sehr verbreitet (obwohl sich der Markt sehr dynamisch bewegt). • Findet auf systematische (d.h. vergleichbare) Weise heraus, wie die folgenden drei Firmen ”funktionie- ren”: SAP, Oracle, Red Hat • Stellt dazu einen Frageleitfaden zusammen, ein paar Beispiele: – Gesch¨ftsmodell (wie wird Geld mit FOSS verdient?) a – Lizenzierungsmodelle (Rechte/Pflichten der Anwender) – Wie wird in 10 Jahren das Geld verdient? Auf die gleiche Weise oder anders? • Stellt Eure Fragen direkt an Vertreter der drei Unternehmen! 1 FOSS steht f¨r Free and Open Source Software u 2
  • 4. 2 Analyse der FOSS-Strategien 2.1 Red Hat Firmenportrait: Red Hat ist ein amerikanischer Softwarevertreiber, welcher weltweit t¨tig ist. 1993 war a Red Hat noch ein kleines Gesch¨ft, welches kleinere Linux und Unix Programme verkaufte. Inzwischen ent- a wickelte sich die Firma zu einem der gr¨ssten Unternehmen, die im Open Source Software Segment t¨tig o a sind. Hauptverantwortlich daf¨r ist die hauseigene Linux Distribution ”Red Hat Linux”, welche seit ihrer u Entstehung 1994 stetig weiterentwickelt wurde. Ein Meilenstein in der Geschichte der Firma war, als sie im Jahre 1999 zu einer Aktiengesellschaft wurde. Der Aktienpreis stieg schon am ersten Tag derart hoch, dass er noch bis heute, als der achtgr¨sste Ersttagesanstieg in der Geschichte der amerikanischen B¨rse gilt[1]. o o Seither hat die Firma sich uber den ganzen Globus ausgebreitet und hat inzwischen 58 Niederlassungen in ¨ 28 L¨ndern auf allen 6 bewohnten Kontinenten der Welt[2]. a Gesch¨ftsmodell: Auch wenn Red Hat nicht der gr¨sste Vertreiber von freier Software ist, so ist Red a o Hat doch wohl der bekannteste. Dies vor allem wegen des einzigartigen Gesch¨ftsmodelles von Red Hat. a Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen, die mit Open Source Software arbeiten, vertreibt Red Hat ihre Software-Produkte ausschliesslich kostenlos. S¨mtliche Einnahmen des Unternehmens werden durch a Supportleistungen, Betreuung und Ausbildung der Kunden generiert. Dies gr¨ndet auf dem Grundgedanken, u dass die Kosten f¨r die Entwicklung der Software nur einmal anfallen und nicht f¨r jeden Kunden eine u u neue Software geschrieben werden muss. Die Kosten sind also pro Kunde relativ klein und nicht definitiv berechenbar. Die Zeit, die ein Mitarbeiter von Red Hat aufwendet, um einen Kunden zu unterst¨tzen, ihn zu u betreuen oder auszubilden f¨llt jedoch f¨r jeden Kunden immer wieder neu an und diese Kosten werden somit a u logischerweise auch auf diesen Kunden abgew¨lzt[2]. Red Hat hat dabei den Fokus auf Business-Firmen. Es a wurden sogenannte Gesamtl¨sungen entwickelt, mit allen notwendigen Komponenten wie Betriebssystem, o passender Middleware und Serversystemen um ein funktionierendes internes Netzwerk der Firma zu bilden. Der grosse Vorteil daran ist, dass der Support deutlich einfacher und effizienter wird, wenn eine Firma f¨r u das gesamte Netzwerk denselben Anbieter w¨hlt, da dieser vollumf¨nglich informiert und kompetent ist. a a W¨rde man s¨mtliche Netzwerk- und Softwarekomponenten bei verschiedenen Anbietern beziehen, so h¨tten u a a die jeweiligen Supporter nur beschr¨nkten Horizont und kaum Erfahrung, wie ihr Produkt zusammen mit a den anderen Komponenten funktioniert. Zusammengefasst sieht sich Red Hat also nicht als Fabrik, die ein Produkt herstellt und vermarktet, sondern als Dienstleistungsbetrieb, der seinen Kunden Support zur frei verf¨gbaren Software anbietet. u Open Source bei RedHat: Aus der bereits erw¨hnten Linux Distribution Red Hat Linux haben sich a inzwischen verschiedene weitere Distributionen entwickelt. Red Hat selbst hat Red Hat Enterprise Linux entwickelt, welches sie zusammen mit dem 2006 angekauften Middlewareprovider JBoss an Firmen vertreiben. Die parallel dazu entwickelte Linux Distribution Fedora ist vor allem an private Nutzer und ¨ffentliche o Institutionen gerichtet. Red Hat beteiligt sich allerdings auch noch an einigen anderen Projekten. Zum Beispiel arbeitet Red Hat an der Software zum Projekt One Laptop per Child mit. Ziel ist es ein kosteng¨nstiges u Laptop zu entwickeln, welches weltweit jedem Kind Zugang zu freier Kommunikation und vor allem freiem Wissen erm¨glicht[5]. Seit Februar 2009 ist Red Hat zudem das Unternehmen, welches am meisten zum Linux o Kernel beigetragen hat. Beziehungen zur Community: Auch wenn Red Hat ausschliesslich mit Open Source Software arbeitet, so beschr¨nkt sich die Einbeziehung der Community dennoch vor allem auf die an Privatanwender ausgerichteten a Produkte. So steht hinter der Fedora Distribution zum Beispiel eine grosse Community, die an dem Projekt mitentwickelt und innovative Ideen hat. Die Fedora Project Community besteht aus verschiedenen freiwilligen Entwicklern aus aller Welt, die sich online uber ein Forum, verschiedene Blogs und einige IRC-Channels ¨ organisiert haben[4]. Viele dieser Entwicklungen werden danach von Red Hat Mitarbeitern so angepasst, dass sie optimal mit Red Hat Enterprise Linux funktionieren. Dieser Vorgang ist durchaus nachvollziehbar, da die Community aus Privatanwendern besteht und diese somit auch die das an sie gerichtete Produkte weiterentwickeln, w¨hrend Red Hat selbst vor allem an der Weiterentwicklung von Red Hat Enterprise Linux a interessiert ist, da dort durch die Supportleistungen die eigentliche Einkommensquelle des Unternehmens 3
  • 5. liegt. Es ist jedoch nicht so, dass Red Hat nur Innovationen aus der Community nimmt und diese umsetzt oder adaptiert, sondern es wird auch viel Wissen und Innovation in die Community getragen. Es sind zum Beispiel mehrere Vollzeitentwickler an nicht hauseigenen Produkten beteiligt. Nat¨rlich ergeben sich auch u hier wieder Vorteile f¨r Red Hat selbst, da so auch Know-How aus fremden Softwarebereichen angeeignet u werden k¨nnen, die eventuell auch bei hauseigener Software wiederverwendet werden kann. o Zukunfsperspektiven: Insbesondere in den letzten Jahren war Red Hat derart erfolgreich, dass das Un- ternehmen sicherlich an der bisherigen Gesch¨ftsstrategie festhalten wird. Wie lange Red Hat bez¨glich ihrer a u Gesch¨ftsstrategie ein Unikum bleibt ist jedoch fragw¨rdig, denn auch andere Unternehmen haben ”den a u Braten gerochen” und es k¨nnten schon bald einige Konkurrenten auftauchen, die ihr Einkommen ebenfalls o ausschliesslich mit Supportleistungen generieren. Viele Konkurrenten stehen dem Gesch¨ftsmodell von Red a Hat jedoch auch sehr kritisch gegen¨ber. Von der Community wird Red Hat jedoch als Vorbild angesehen, u da das Unternehmen sich der FOSS Philosophie angenommen hat und es tats¨chlich die Vervielf¨ltigung von a a Software kostenlos anbietet und nur die tats¨chlich aufgewandte Arbeit in Rechnung stellt. Ginge es nach a der Community, so w¨rden viele andere Softwarevertreiber sich ein Vorbild an Red Hat nehmen. u 4
  • 6. 2.2 Oracle Firmenportrait: Das amerikanische Unternehmen Oracle geh¨rt mit einem Umsatz von 26.8 Milliarden o USD (im Jahr 2010) zu den weltweit gr¨ssten Firmen der IT-Branche. Oracle bedient rund 370’000 Kunden o in 145 L¨ndern und besch¨ftigt weltweit 105’000 Mitarbeiter [6]. Das Unternehmen wurde 1977 von Larry El- a a lison, Bob Miner und Ed Oates gegr¨ndet. Oracle’s erstes Produkt war ein relationales Datenbanksystem. Da u die Software in C geschrieben wurde, konnte sie vergleichsweise einfach auf andere Betriebssysteme portiert werden und fand so schnell eine grosse Verbreitung [7]. Bis heute ist das Datenbanksystem Oracle Database eines der bekanntesten und erfolgreichsten Produkte des Unternehmens. Seit dem Jahr 2000 hat Oracle die ¨ Produktpalette durch mehrere Akquisitionen stark erweitert. Besonders erw¨hnenswert ist dabei die Uber- a nahme von Sun Microsystems im Januar 2010. Damit wandelte sich Oracle von einer reinen Softwarefirma zu einem Anbieter von kompletten Systemen inklusive Hardware [8]. Gesch¨ftsmodell: Oracle ist einer der wenigen Anbieter in der IT-Branche, die Unternehmen ein kom- a plettes System von der Hardware bis zu Endanwendungen bieten k¨nnen. Die Vorteile, die Oracle seinen o Kunden verspricht, sind gr¨ssere Zuverl¨ssigkeit durch gemeinsames Testen der Komponenten, besseren Sup- o a port, tiefere Anschaffungskosten und eine langfristige Strategie f¨r die Weiterentwicklung des Gesamtpakets. u Oracle verkauft seinen Kunden Hardware und Software und bietet Unternehmen Supportleistungen an [6]. Abbildung 1: Oracle’s Produktpalette Im Folgenden soll die Produktpalette von Oracle ein bisschen ausf¨hrlicher beschrieben werden. Durch die u ¨ Ubernahme von Sun ist Oracle im Bereich der Server und Workstations vertreten. Oracle ist damit nun auch im Besitz der SPARC Prozessorarchitektur. Ebenfalls von Sun wurden die Virtualisierungssoftware Virtu- alBox und das Betriebssystem Solaris ubernommen. Ein wichtiger Teil des Gesch¨fts von Oracle bleiben ¨ a die Datenbanksysteme. Neben Oracle Database werden die Open Source Datenbanken MySQL und Berkeley DB angeboten. Der Bereich Oracle Middleware umfasst eine Vielzahl recht unterschiedlicher Softwarepake- te. Dazu geh¨ren beispielsweise Java Enterprise Edition Anwendungsserver, Content Management Systeme, o Entwicklungswerkzeuge und nicht zuletzt die Java Technologie, die von Sun ubernommen wurde. Zum An- ¨ gebot f¨r Endanwender geh¨ren schliesslich betriebswirtschaftliche Standardsoftware, wie zum Beispiel das u o Kundenmanagementsystem Siebel oder das Office-Paket OpenOffice [7]. Open Source bei Oracle: Oracle’s Engagement im Open Source Bereich begann bereits 1998, als Oracle Database zum ersten Mal unter Linux ver¨ffentlicht wurde. Im Jahr 2006 folgte mit der Ver¨ffentlichung o o von Unbreakable Linux ein weiterer Schritt von Oracle in die Welt der freien Software. Bei Unbreakable Linux handelt es sich um ein Betriebssystem, das auf Red Hat Enterprise Linux basiert [9]. Oracle bietet Unternehmen Support f¨r Unbreakable Linux an und konkurrenziert damit das Supportangebot von Red u Hat. Mit der Akquisition von Sun im Jahr 2010 bricht f¨r Oracle im Open Source Bereich ein neues Zeitalter u ¨ an. Durch die Ubernahme von Projekten wie Java, MySQL oder OpenOffice erh¨lt Oracle die Kontrolle uber a ¨ 5
  • 7. Schl¨sseltechnologien und viele offene Standards. Zum Abschluss dieses kurzen historischen R¨ckblicks bleibt u u zu erw¨hnen, dass Oracle auch intern bereits seit einiger Zeit viele Open Source Technologien verwendet. a Mehr als 20’000 Entwickler bei Oracle verwenden Unbreakable Linux f¨r die Softwareentwicklung. Zudem u betreibt Oracle mehr als 42’000 Server mit Unbreakable Linux und unterst¨tzt mehr als vier Millionen externe u und 84’000 interne Benutzer [10]. Oracle steht vor der Aufgabe, die Rolle des Unterhnehmens in der Welt der freien Software klar zu definieren. Die Gesch¨ftsstrategie von Sun Microsystems kann von Oracle nicht ohne weiteres ubernommen werden. a ¨ Sun’s Gesch¨ft basierte in erster Linie auf der Vermarktung von Hardware Produkten. Die Entwicklung a von freier Software sollte die Verbreitung von Sun’s Technologien f¨rdern und garantieren, dass Hardware o und Software reibungslos zusammenarbeiten. Zus¨tzlich versuchte Sun, mit Supportleistungen Geld zu ver- a dienen. Oracle’s Gesch¨ft hingegen basierte bisher vorallem auf dem Verkauf von Softwarelizenzen f¨r ihre a u propriet¨ren Produkte und Supportleistungen. Oracle’s Strategie zur L¨sung dieses Konflikts beruht auf der a o Annahme, dass Oracle’s propriet¨re Produkte und die quelloffenen Produkte von Sun koexistieren k¨nnen. a o Oracle’s prim¨res Ziel besteht darin, die Bed¨rfnisse der Kunden, wie zum Beispiel Flexibilit¨t, Verl¨sslich- a u a a keit, Skalierbarkeit oder zuverl¨ssiger Support, bestm¨glichst zu erf¨llen. Gem¨ss Oracle lassen sich diese a o u a Bed¨rfnisse nur erf¨llen, wenn die besten Technologien aus der Welt der freien und der propriet¨ren Software u u a zusammen angeboten werden [6]. Zusammengefasst m¨chte Oracle mit der Entwicklung und Verbreitung von o Open Source Software den Absatz ihrer propriet¨ren Produkte steigern und weiterhin Geld mit Supportleis- a tungen f¨r die quelloffenen Produkte verdienen. Bei den Open Source Produkten k¨nnen Entwicklungskosten u o ausgelagert werden und es k¨nnen zudem stets die innovativsten Produkte aus dem Open Source Bereich in o das bestehende Angebot von Oracle integriert werden. Besonders im Markt f¨r KMU’s sieht Oracle im Open u Source Bereich auch Chancen f¨r Wachstum. u Da heute viele Unternehmen Produkte verschiedener Hersteller f¨r ihre IT-Systeme kombinieren, nimmt die u ¨ Bedeutung von offenen Industriestandards weiter zu. Mit der Ubernahme von Sun hat Oracle die Kontrolle uber viele wichtige offene Standards wie beispielsweise Java oder das Open Document Format ubernommen. ¨ ¨ Oracle hat wiederholt bekr¨ftigt, dass sich dass Unternehmen f¨r die Weiterentwicklung dieser und anderer a u wichtiger Standards einsetzten will, da sich nur auf diesem Wege die Bed¨rfnisse der Oracle Kunden nach u Flexibilit¨t und Interoperabilit¨t erf¨llen liessen [11]. a a u Ein interessanter Ansatz, den Konflikt zwischen propriet¨rer und freier Software zu l¨sen, kann bei den a o beiden Datenbanksystemen MySQL und Berkeley DB beobachten werden. Diese Produkte werden unter einem dualen Lizenzsystem herausgegeben. Dies bedeutet, dass die Software sowohl unter einer freien Lizenz (z.B. der GPL bei MySQL) als auch unter einer propriet¨ren Lizenz ver¨ffentlicht wird. Firmen k¨nnen die a o o propriet¨re Lizenz verwenden, um kommerzielle Software zu schreiben. Wenn Unternehmen bereit sind, ihre a Software wiederum unter der GPL zu ver¨ffentlichen, kann auch die freie Version verwendet werden. o ¨ Beziehungen zur Community: Mit der Ubernahme von Sun hat Oracle eine grosse Entwicklergemeinde ubernommen. Oracle engagiert sich allerdings nicht nur in den von Sun ubernommenen Projekten, sondern ¨ ¨ liefert auch wesentliche Beitr¨ge zu vielen anderen Open Source Projekten wie zum Beispiel Eclipse, Apache, a ¨ PHP oder dem Linux Kernel [6]. Seit der Ubernahme von Sun ¨usserten aber auch einige Entwickler Zweifel, a wie Ernst es Oracle mit dem langfristigen Engagement im Open Source Bereich sei. Im Folgenden sollen anhand einiger Beispiele, die Bedenken dieser Entwickler aufgezeigt werden. Im Fall von OpenOffice hatte die Community seit Beginn des Projekts nur einen kleinen Einfluss auf die Ent- wicklung. Da Codebeitr¨ge aus der Community oft abegelehnt wurden, gab es f¨r Entwickler keinen grossen a u Anreiz sich am Projekt zu beteiligen. Der Hauptteil der Entwicklungsarbeit leistet seit etwa zwei Jahrzehnten ¨ ein Entwicklerteam aus Hamburg. Dieses Team geh¨rt seit der Ubernahme von Sun zum Oracle Konzern. o Die Community wirft nun Oracle vor, die Entwicklung von OpenOffice zu vernachl¨ssigen. Stattdessen sei a das Team in Hamburg mit der Entwicklung eines kommerziellen Cloud Office besch¨ftigt [12]. Als Reaktion a hat die Community die Document Foundation gegr¨ndet, die OpenOffice unter dem Namen LibreOffice frei u von Firmeninteressen weiterentwickeln soll. Die Community hat Oracle eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen und hofft, dass Oracle die Namensrechte f¨r OpenOffice an die Stiftung ubertragen wird. Oracle u ¨ hat sich allerdings geweigert, die Entwicklung von OpenOffice der Community zu ubergeben [13]. Zudem ¨ forderte Oracle, dass alle Mitglieder des OpenOffice Community Council, die sich an LibreOffice beteiligen, das Gremium verlassen sollen. Infolge dieser Forderung von Oracle kam es zu mehreren R¨ckritten [14]. Zu- u dem haben sich mehr als 30 Verantwortliche der deutschsprachigen Sektion von OpenOffice aus dem Projekt 6
  • 8. zur¨ckgezogen. Die Document Foundation hat mittlerweile die erste Beta Version von LibreOffice ver¨ffent- u o licht und Unterst¨tzung von grossen Softwarefirmen wie Red Hat, Novell und Google erhalten. Zudem haben u auch Regierungen von L¨ndern wie Brasilien, Indien, China und Russland ihre Unterst¨tzung zugesichert, a u um das Fortbestehen des Open Document Format (ODF) zu sichern [15]. Ein weiterer Konflikt entbrannte um die Zukunft von MySQL. Besonders der Urvater von MySQL, Michael ¨ Widenius, beschuldigte Oracle, MySQL schleichend zu kommerzialisieren. Als Antwort auf die Ubernahme von MySQL durch Oracle hat Widenius den MySQL Fork Maria DB ins Leben gerufen. Damit hofft er, die langfristige Zukunft von MySQL als freie Software zu sichern. Obwohl Oracle im Dezember 2009 ¨ffentlich o erkl¨rt hat, dass MySQL als freie Software w¨hrend mindestens f¨nf Jahren weiterentwickelt werde, bleiben a a u Zweifel in der Open Source Gemeinde bestehen. Wie im Fall von Open Office wird praktisch die gesamte Entwicklungsarbeit von Mitarbeitern von Oracle geleistet [16]. Auch beim Open Solaris Projekt kam es in letzter Zeit zu Unstimmigkeiten. Oracle hat die Entwicklung von Open Solaris aufgegeben und will in Zukunft nur noch die kommerzielle Version von Solaris vertreiben. Mittlerweile hat sich unter dem Namen OpenIndiana ein Projekt gebildet, das Open Solaris als freie Software weiterentwickeln will. Auch im Fall von Open Solaris leistete Sun in den vergangenen Jahren den gr¨ssten o Teil der Entwicklungsarbeit [17]. F¨r das gr¨sste Aufsehen sorgten die Ereignisse um Java. Zuerst verliess der Java Urvater James Gosling unter u o lautem Protest das Unternehmen. Darauf verklagte Oracle Google wegen Patentverletzungen bei der Java Implementation in Google’s Android Betriebssystem. Vor kurzer Zeit hat Oracle angek¨ndigt, dass die Open- u Source-Implementierung von Java (OpenJDK ) zusammen mit IBM langfristig weiterentwickelt werde. Weiter hat Oracle bekannt gegeben, dass die beiden Java Virtual Machines JRockit (propriet¨r) und HotSpot (freie a Software) zusammengef¨hrt werden sollen. Die Basiskomponenten der entstehenden Java Virtual Machine u werden frei verf¨gbar sein. Allerdings sollen gewisse Premium-Erweiterungen, die von JRockit ubernommen u ¨ werden, weiterhin nur f¨r kommerzielle Entwickler verf¨gbar sein. Im Unterschied zu den bisher beschriebenen u u Projekten sind im Rahmen des Java Community Process verschiedene Grossfirmen an der Weiterentwicklung von Java beteiligt [18]. ¨ Zukunftsperspektiven: Die Reaktionen aus der Open Source Gemeinde seit der Ubernahme von Sun durch Oracle deuten darauf hin, dass sich die Welten der propriet¨ren und freien Software nicht leicht vereinen a lassen. Oracle hat langfristig kein Interesse, das lukrative Gesch¨ft mit propriet¨rer Software zu gef¨hrden. a a a Deshalb wird wohl auch in Zukunft ein grosser Teil der Produkte im Datenbankbereich oder im Markt f¨r u betriebswirtschaftliche Standardsoftware propriet¨re Software sein. Welche Rolle wird in Zukunft also Open a Source zukommen? Falls Oracle in einem Bereich keine kommerziellen L¨sungen anbieten kann, wird Open o Source Software eingesetzt werden, um das Gesamtangebot zu erg¨nzen. Zudem gibt es bereits Anzeichen, a dass Oracle versuchen wird, durch h¨here Preise f¨r Supportleistungen und kommerzielle Zusatzprodukte, o u die Marge im Open Source Bereich zu steigern, um damit das von Sun ubernommene Gesch¨ft rentabler ¨ a zu machen. Eine solche Strategie ist f¨r eine gewinnorientierte Firma wie Oracle ein pragmatischer Weg u f¨r die Zukunft. Open Source Software in dieser Art und Weise einzusetzen, widerspricht allerdings den u Idealen, die Entwicklern wie Richard Stallman vorschwebten, als sie die Open Source Bewegung ins Leben riefen. Deshalb werden auch in Zukunft Konflikte mit der Open Source Gemeinde unumg¨nglich sein. Die a Zukunft von OpenOffice respektive LibreOffice vorherzusagen ist wesentlich schwieriger. Falls aufstrebende L¨nder wie China oder Indien konsequent die Document Foundation unterst¨tzen, wird das Projekt sicherlich a u ein ernst zu nehmender Konkurrent f¨r OpenOffice werden. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie gross das u Engagement von Google, Red Hat und Novell f¨r LibreOffice sein wird. Denn ein Office Paket geh¨rt nicht u o zum Kerngesch¨ft dieser Firmen und Google bietet mit Google Text&Tabellen gar ein eigenes Produkt an. a 7
  • 9. 2.3 SAP Firmenportrait: Bei SAP handelt es sich um eines der gr¨ssten Softwareunternehmen der Welt, das gemes- o sen an der Marktkapitalisierung in der Top 10 der gr¨ssten Softwareunternehmen rangiert [19]. SAP verkauft o ausschliesslich Produkte, die im Bereich von ERP 2 angesiedelt sind. Das Hauptprodukt ist dabei das wohl- bekannte SAP-ERP, das einer Firma eine komplette ERP L¨sung bietet. SAP verkauft jedoch auch diverse o andere Softwarel¨sungen, wie beispielsweise Middleware oder Datenbanken [20], [21]. Kunden von SAP sind o prim¨r gr¨ssere Unternehmen, obwohl in letzter Zeit auch KMUs zum Kundenstamm hinzugewonnen werden a o konnten [21]. Gesch¨ftsmodell: Wie bereits erw¨hnt, verkauft SAP ERP-L¨sungen und alles was zu diesen geh¨rt, a a o o beziehungsweise notwendig ist, um diese effektiv einsetzen zu k¨nnen. Dabei steht der eigentliche Verkauf o von Softwarelizenzen eher im Hintergrund, denn Supportleistungen nehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Laut SAP ist es wichtig, dass Kunden innert kurzer Zeit Support erhalten und dass sowohl Software, als auch Support stets hohen Qualit¨tsstandards entsprechen. Die Priorit¨t liegt dabei weniger auf der Reduktion a a des Preises eines Produktes, als an der Verbesserung der Stabilit¨t, die im Allgemeinen f¨r Unternehmen a u kritischer ist [21]. Aufgrund der immensen Gr¨sse von SAP, ist das Unternehmen sowohl auf Service-, als auch auf Imple- o mentierungspartner angwiesen, die entsprechende Softwarel¨sungen jeweils auf die entsprechenden Kunden o anpassen und direkten Support garantieren k¨nnen [21]. o ¨ Open Source bei SAP: In einem derartigen Okosystem von Serviceleistungen scheint Open Source Soft- ware relativ wenig verloren zu haben. Doch laut SAP wird Open Source Software immer ¨fters in ihren o Produkten, aber auch in der internen Entwicklung von Software eingesetzt [22]. Das erste mal, als SAP ihr Produkt auf Linux portierte, war im Jahre 1999. Dies kann als Meilenstein f¨r u die Linuxplattform gesehen werden, da dies vielen, vorallem jungen Firmen, erm¨glichte, die St¨rken einer o a offenen Plattform mit denjenigen von SAP Produkten zu vereinen. Zur Zeit belaufen sich die Anzahl der Neuinstallationen, die auf Linux basieren laut SAP auf ca. 20% [21]. Dies illustriert ein Trend, der auch bei gr¨sseren Unternehmen in letzter Zeit beobachtbar ist: Das Interesse an der Linux-Plattform mit deren o Vorteilen werden langsam aber sicher auch in der Businesswelt erkenntlich. SAP hat sich im Jahre 2004, als Gr¨ndungsmitglied massgeblich an der Eclipse Foundation beteiligt [22]. u Die Eclipse Foundation ist eine Non-Profit Unternehmung zur Unterst¨tzung des Eclipse Software Project, u das eine integrierte Entwicklungsumgebung entwickelt. Seit diesem Zeitpunkt hat SAP mithilfe von Eclipse fast seine gesamte Entwicklungskette auf Open Source Software basiert [21]. Ausserdem hat SAP im Oktober 2009 angek¨ndigt, einige Projekte der Apache Foundation zu unterst¨tzen u u [25]. Als Grund daf¨r, gibt SAP folgendes Statement ab: u SAP plans to further support the development and use of open solutions to drive industry standards and empower the developer community with the tools they need to be successful. SAP Annk¨ ndigung [25] u Dies illustriert sehr gut, was SAP uber Open Source Software denkt: Laut SAP sieht man Open Source als ¨ ”not a business model, but a way to develop Software” [21]. Man stellt sich also vielmehr die Frage, mit was mehr Geld verdient werden kann, als dass man sich mit ethischen Standpunkten befasst. Open Source Software bringt dabei einige Vorteile und Nachteile mit sich. Die Vorteile von Open Source kann aus der Perspektive von SAP wie folgt zusammengefasst werden: • Adoption: Die Adoptionsrate von Open Source Software ist im Allgemeinen h¨her, denn diese bedient o sich offener Standards und weist keine Anschaffungskosten auf. 2 Bei ERP-Software handelt es sich um sogenannte Enterpriese Resource Planning Software, welche die Organisation diverser Aspekte in einer Firma erlaubt. 8
  • 10. • Produktivit¨t: Die Entwicklungsgeschwindigkeit kann unter Umst¨nden durch eine Community von a a Freiwilligen, aber auch von anderen Unternehmen, bedeutend gesteigert werden. Dies erlaubt SAP einen Wettbewerbsvorteil. Ausserdem m¨ssen gewisse Plattformprodukte nicht mehr entwickelt werden, da u diese bereits als Open Source Software existieren. • Qualit¨t: Open Source Software weist oft eine bessere Qualit¨t als propriet¨re Software auf, da sich a a a einerseits Entwickler mehr M¨he bei der Entwicklung geben und andererseits weil der Code besser u kontrolliert wird. Der prim¨re Nachteil, der in der Gesch¨ftsstrategie von SAP zum Tragen kommt, ist die Freigabe von a a geistigem Eigentum. Man setzt also dort Open Source Software ein, wo man sich nicht speziell von der Konkurrenz abheben will, sondern man sich auf bew¨hrte L¨sungen st¨tzen kann. Ausserdem wird Open Source Software vorallem a o u dort eingesetzt, wo bereits gute offene Standards existieren und keine neuen Errungenschaften notwendig sind. Dort wo sich SAP jedoch von der Menge abheben will, wird oft Open Source Software mit propriet¨ren a Erweiterungen oder ganzheitlich propriet¨re Software entwickelt. a Beitr¨ge zur Community: Fr¨her hat sich SAP mit Beitr¨gen eher zur¨ckgehalten, da man in der a u a u Firmenleitung um das geistige Eigentum der Firma besorgt war [21]. Eine gewisse Art von Vorreiterrolle in diesem Aspekt hat die im Jahre 2000 unter der GPL (GNU Public License) ver¨ffentlichte SAP-DB, die nun o vorallem unter dem Namen Max-DB bekannt ist. Laut SAP hat ausserdem die Anzahl der Beitr¨ge an die Community stetig zugenommen, nachdem die a a ¨ Unternehmensleitung die anf¨nglichen Angste uber die Freigabe von geistigem Eigentum uberwunden hatte ¨ ¨ [21]. Unabh¨ngige Quellen verifizieren diesen Trend, denn im Jahr 2009 hat Eclipse begonnen das Eclipse a Projekt auch mit Codebeitr¨gen zu unterst¨tzen. SAP rutschte wegen der immensen Gr¨sse des Konzerns a u o sofort auf Platz 4 im Bezug zur Anzahl beigetragener Code Zeilen [23]. 2010 zeichnet jedoch ein dramatisch anderes Bild, denn SAP rutscht in diesem Jahr auf einen sehr viel tieferen Platz ab [24]. Dies wirft die Frage auf, ob dieser Beitrag nicht eine einmalige Investition war, oder ob dem Unternehmen die Unterst¨tzung u wirklich ernst ist. Zusammenfassung und Zukunfsperspektiven: SAP zeigt, wie die Welt von Open Source Software, mit derjenigen von propriet¨rer Software zusammengef¨gt werden kann und Kompromisse zwischen dogmatischer a u Offenheit und radikaler Geschlossenheit gefunden werden k¨nnen. SAP selbst interssiert sich wenig f¨r die o u Freiheiten, die Open Source Software mit sich bringt, sondern sieht Open Source als eine Methode Software zu entwickeln, die in der Wirtschaft sowohl Vor- als auch Nachteile hat und nicht mehr. Trotzdem glauben wir, dass SAP in den letzten Jahren ein gesundes Verh¨ltnis zu Open Source Software a aufbauen konnte, denn auch SAP hat sich innovativ an der Weiterentwicklung einiger freier Produkte beteiligt. Trotzdem h¨lt es SAP f¨r wichtig, dass ihr geistiges Eigentum gut gesch¨tzt wird und setzt sich auch aktiv a u u f¨r dessen Einhaltung ein. u Wird eine Strategie, wie sie SAP einsetzt, weiter betrieben, so k¨nnte dies in Zukunft zur Folge haben, dass o offene Plattformen wie zum Beispiel das Linux Betriebssystem eine bedeutende Stellung erlangen werden. Somit wird das von vielen angestrebte Ziel von mehr Freiheit und besserer Produkte langfristig erreicht. Dies w¨rde bedeuten, dass zum Beispiel das Betriebsystem und andere Komponenten, die uberall verwendet u ¨ werden, offen w¨ren und Erweiterungen zu dieser Plattform, wie die SAP Produkte, unter einer propriet¨ren a a Lizenz stehen w¨rden. u 9
  • 11. 3 Vergleich der Strategien 3.1 Wirtschaftlicher Erfolg Red Hat, Oracle und SAP waren in den letzten Jahren aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet sehr erfolgreich. SAP (2.4 Milliarden USD Gewinn im Jahr 2009 [20]) und Oracle (6.1 Milliarden USD Gewinn im Jahr 2010 [7]) geh¨ren zu den erfolgreichsten Unternehmen der IT-Branche. Red Hat ist mit einem o Gewinn von 87.3 Millionen USD im Jahr 2010 bedeutend kleiner als SAP und Oracle. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass Red Hat alle Produkte als Open Source Software anbietet und ausschliesslich mit Supportleistungen Geld verdient. In dieser Kategorie ist Red Hat wohl das erfolgreichste Unternehmen der Welt. Im Fall von Oracle und SAP ist es schwierig festzustellen, welcher Anteil des Gewinns aus dem Open Sour- ce Gesch¨ft stammt. Insgesamt ist das Open Source Engagement f¨r Oracle und SAP aber sicherlich ein a u lohnendes Gesch¨ft. Denn weder Oracle noch SAP haben ein Interesse, die Entwcklung freier Software zu a subventionieren. Sowohl SAP als auch Oracle verwenden f¨r die Softwareentwicklung eine Vielzahl von Open u Source Werkzeugen. Alleine durch die Verwendung dieser Software k¨nnen die Firmen beachtliche Betr¨ge o a einsparen. Diese Einsparungen sind wohl deutlich h¨her als die Kosten, die durch die Mitarbeit an Open o Source Projekten entstehen. Oracle und SAP setzen freie Software zudem ein, um den Absatz ihrer pro- priet¨ren Produkte zu steigern und damit deren Verbreitung zu f¨rdern. Den wirtschaftlichen Nutzen dieser a o Massnahme zu bewerten ist ¨ussert schwierig. Allerdings muss wiederum betont werden, dass Oracle und SAP a diese Strategie sicherlich nur weiter verfolgen werden, wenn damit auch in Zukunft ein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Sollte es Oracle tats¨chlich gelingen, die Open Source Produkte von Sun erfolgreicher zu vermarkten, wird a Oracle wohl in Zukunft noch st¨rker auf kommerzielle Zusatzprodukte f¨r Open Source Software setzen. a u Zudem muss beachtet werden, dass es Oracle und SAP durch zahlreiche Akquisitionen w¨hrend den letz- a ten Jahren gelungen ist, eine bedeutende Markstellung zu erlangen. Im Datenbankbereich wird der Markt beispielsweise von Oracle, IBM und Microsoft dominiert. Deshalb werden es neue Anbieter wohl auch in Zukunft schwer haben, die etablierten Unternehmen Oracle und SAP zu gef¨hrden. Red Hat ist es in den a vergangenen Jahren gelungen als reiner Open Source Anbieter erfolgreich eine Nischenposition zu besetzen. Sollte sich die Gesch¨ftsstrategie von Red Hat allerdings langristig als erfolgreich erweisen, d¨rfte Red Hat a u bald von vielen Konkurrenten bedr¨ngt werden. Bereits heute versucht Oracle mit dem Supportangebot f¨r a u Unbreakable Linux, Kunden von Red Hat abzuwerben. 3.2 Nachhaltigkeit Im vorigen Abschnitt wurden die Auswirkungen der Open Source Strategien von Red Hat, Oracle und SAP auf den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen dargestellt. Im Folgenden sollen die verschiedenen Strategien von einem anderen Gesichtspunkt betrachtet werden. Dabei sollen nicht die Interessen der einzelnen Unternehmen, sondern die langfristigen Interessen der gesamten Gesellschaft im Vordergrund stehen. Als Ausgangspunkt f¨r die weiteren Ausf¨hrungen muss zun¨chst die folgende grundlegende Frage beant- u u a wortet werden: Unter welchen Bedingungen bringt ein Softwareprodukt f¨r die Gesellschaft den maximalen u Nutzen? Die Antwort von Vertretern der Bewegung f¨r freie Software lautet: Wenn Software f¨r m¨glichst u u o viele Menschen mit m¨glichst kleinen Einschr¨nkungen verf¨gbar ist, entfaltet sie f¨r die Gesellschaft den o a u u gr¨ssten Nutzen. Die G¨ltigkeit dieser Aussage wird von Verfechtern propriet¨rer Software stark angezweifelt. o u a Bef¨rworter des propriet¨ren Entwicklungsmodells behaupten, dass die Entwicklung qualitativ hochstehender u a Software und damit die Erhaltung von Arbeitspl¨tzen in der Softwarebranche in Zukunft nur m¨glich sein a o wird, wenn weiterhin konsquent auf das vorherrschende propriet¨re Entwicklungsmodell gesetzt wird. a Die Antwort auf die obige Frage f¨llt auch bei den Firmen Red Hat, Oracle und SAP sehr unterschiedlich aus. a Oracle und SAP sehen langfristig keine Alternative zum propriet¨ren Entwicklungsmodell. Daher betrachten a sie freie Software nur als Erg¨nzung zu ihrem bisherigen Angebot und sehen keinen Grund ihr Gesch¨fts- a a modell grunds¨tzlich zu ¨ndern. Red Hat hingegen betrachtet die Entwicklung von freier Software als einen a a gangbaren Weg f¨r die Softwarebranche. Die Gesch¨ftsstrategie von Red Hat w¨rde dementsprechend auch in u a u einer Gesellschaft funktionenieren, die ausschliesslich freie Software verwendet und auf propriet¨re Software a g¨nzlich verzichtet. a 10
  • 12. 4 Zusammenfassung und Ausblick Die Analyse der Gesch¨ftsstrategien von Red Hat, Oracle und SAP hat gezeigt, dass freie Software bei all a diesen Unternehmen eine wichtige Rolle spielt und sehr unterschiedlich eingesetzt und vermarktet wird. Trotz des zunehmenden Einsatzes von freier Software in einigen Unternehmen bleibt festzuhalten, dass sich Open Source Software in vielen Branchen bisher noch nicht durchsetzen konnte. Firmen wie Oracle oder SAP wollen ihre etablierten Produkte langfristig weiterhin nur als propriet¨re Software anbieten. Deshalb werden Open a Source L¨sungen im Gesch¨ftsbereich wohl auch in Zukunft nur in einem beschr¨nkten Masse verf¨gbar o a a u sein. Weshalb gibt es nicht mehr Anbieter von Open Source Produkten f¨r Unternehmen? Die Open Source u Bewegung hat es bisher nicht geschafft, mit der Entwicklung von Open Source Produkten Geld zu verdie- nen. Viele bekannte Open Source Projekte wie der Linux Kernel, Apache, MySQL, PHP, OpenOffice oder Java werden von Softwareingenieuren entwickelt, die von internationalen Grossunternehmen bezahlt werden. Die Vorstellung, dass diese Projekte von einzelnen Programmierern in ihrer Freizeit entwickelt werden ist ein Mythos. Im Falle von Oracle zeigt sich nun die Kehrseite dieses Entwicklungsmodells. Wird bei einem Open Source Projekt die Entwicklungsarbeit von einer einzigen Firma geleistet, ist das Projekt auf Gedeih und Verderben von diesem Unternehmen abh¨ngig. Beschliesst die Firma die Unterst¨tzung f¨r ein solches a u u Projekt aufzugeben, kann die Community oft nicht die n¨tigen finanziellen Mittel aufbringen, um die Ent- o wicklung einer komplexen Software weiterzuf¨hren. Deshalb ist ein solches Projekt auch aus gesellschaftlicher u Perspektive nicht nachhaltig [18]. Firmen wie Red Hat gelingt es zwar ausschliesslich mit Supportleistungen Geld zu verdienen. Allerdings profitiert Red Hat im Falle des Linux Kernels auch von der Entwcklungsarbeit anderer Grossfirmen. Falls freie Software in der Industrie st¨rkere Verbreitung finden soll, m¨sste es f¨r Fir- a u u men m¨glich sein, mit der Entwicklung von freier Software Geld zu verdienen. Das duale Lizenzsystem stellt o f¨r einige Anwendungen, wie zum Beispiel MySQL oder Qt, eine interessante M¨glichkeit dar, den Konflikt u o zwischen freier Software und der Marktwirtschaft zu l¨sen. Da in den letzten Jahren in der IT-Branche eine o zunehmende Konzentrierung der Marktmacht auf einige wenige Unternehmen stattgefunden hat, w¨re es f¨r a u den Kunden sicherlich w¨nschenswert, wenn einige neue Anbieter mit innovativen Gesch¨ftsmodellen den u a Markt mit freier Software beleben k¨nnten. o 11
  • 13. Literatur [1] Financial Times http://www.ft.com Abgerufen am 20. November 2010 [2] Red Hat http://www.redhat.com Abgerufen am 20. November 2010 [3] Wikipediaeintrag zu Red Hat http://www.wikipedia.org Abgerufen am 20. November 2010 [4] Fedora Project http://fedoraproject.org Abgerufen am 20. November 2010 [5] One Laptop per Child http://www.laptop.org Abgerufen am 20. November 2010 [6] Vortrag von Oracle in der DigiSus-Vorlesung vom 8. November 2010 Abgerufen am 17. November 2010 [7] Wikipedia Eintrag von Oracle (Englisch) http://en.wikipedia.org/wiki/Oracle Corporation Abgerufen am 20. November 2010 [8] Wikipedia Eintrag von Oracle (Deutsch) http://de.wikipedia.org/wiki/Oracle Abgerufen am 20. No- vember 2010 [9] Oracle Unbreakable Linux http://www.oracle.com/us/technologies/linux/index.html Abgerufen am 20. November 2010 [10] Oracle und Linux http://www.oracle.com/us/technologies/linux/commitment-leadership-066451.html Abgerufen am 20. November 2010 [11] Oracle Magazine Interview: Open for Business http://www.oracle.com/technetwork/issue-archive/2010 /o40interview-086226.html Abgerufen am 20. November 2010 [12] (K)eine Chance f¨r Open Office? http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-K-eine-Chance-fuer- u OpenOffice-1099535.html Abgerufen am 20. November 2010 [13] The OpenOffice fork is officially here http://blogs.computerworld.com/17097/the openoffice fork is officially here Abgerufen am 20. November 2010 [14] Open Office Council members resign http://www.h-online.com/open/news/item/OpenOffice-org-Coun- cil-members-resign-Update-1124478.html Abgerufen am 20. November 2010 [15] Hintergr¨nde zu LibreOffice http://www.heise.de/open/meldung/Hintergruende-zu-LibreOffice-1100472 u .html Abgerufen am 20. November 2010 [16] Interview with Monty Widenius http://itmanagement.earthweb.com/osrc/article.php/3861016/The- Fight-to-Save-MySQL-Interview-with-Monty-Widenius.htm Abgerufen am 20. November 2010 [17] Open Solaris http://www.pro-linux.de/news/1/15991/quo-vadis-opensolaris.html Abgerufen am 20. November 2010 [18] Blog Digitale Nachhaltigkeit http://www.digitale-nachhaltigkeit.ch/2010/09/oracle-vs-open-source Ab- gerufen am 20. November 2010 [19] Google Finance http://www.google.com/finance?q=sap Abgerufen am 17. November 2010 [20] Wikipedia Eintrag zu SAP http://en.wikipedia.org/wiki/SAP AG Abgerufen am 17. November 2010 [21] Vortrag von SAP in der DigiSus-Gessvorlesung vom 8. November 2010 Abgerufen am 17. November 2010 [22] Fallstudie zu SAP http://blogs.the451group.com/opensource/2010/02/11/sap-as-a-case-study-for-open- source-engagement/ Abgerufen am 17. November 2010 [23] Commit Statistik vom Eclipse Projekt im Jahr 2009 http://dash.eclipse.org/dash/commits/web- app/commit-count-loc.php?show&year=2009&sortBy=loc Abgerufen am 17. November 2010 [24] Commit Statistik vom Eclipse Projekt im Jahr 2009 http://dash.eclipse.org/dash/commits/web- app/commit-count-loc.php?show&year=2010&sortBy=loc Abgerufen am 17. November 2010 [25] Ank¨ndigung von SAP http://www.sap.com/about/newsroom/press-releases/press.epx?pressid=12088 u Abgerufen am 17. November 2010 12