Die Lügenpresse als VerschwörungstheorieUwe Krüger
Ein beachtlicher Teil der Deutschen glaubt, die Bevölkerung werde von den Medien systematisch belogen und die Journalisten arbeiteten mit der Politik Hand in Hand, um die Bevölkerungsmeinung zu manipulieren. In diesem Vortrag wird der "Lügenpresse"-Vorwurf als Verschwörungstheorie begriffen, allerdings wertfrei und nicht abwertend. Es wird gefragt, was eine Verschwörungstheorie ist und wie man "Lügenpresse" als Verschwörungstheorie definieren kann. Mit Hilfe der Systemtheorie von Niklas Luhmann wird argumentiert, dass verschiedene Vorwürfe an die etablierten Medien (aus dem rechten ebenso wie aus dem linken Lager) darauf zurückzuführen sind, dass Journalismus Komplexität reduziert und selbst ein komplexes soziales Funktions- bzw. Leistungssystem darstellt. Mehr Transparenz über die Arbeitsweise von Journalisten herzustellen wird allerdings nicht als Lösung für das Problem angesehen, da das Komplexitätsthema nur eine nachrangige Ursache für die Emergenz von Verschwörungstheorien ist; vorgeschaltete Bedingung sind Gefühle von Entfremdung, Ohnmacht und Benachteiligung. Die Aufgabe ist also eher politisch als technokratisch zu lösen.
Zur Dynamik von Öffentlichkeiten in Kneipen und Weblogs, auf Facebook und Twitter.
Vortrag auf der ExpertInnen-Tagung "Das 3-Ebenen-Modell von Öffentlichkeit“,
Universität Salzburg, 12.-13. Dezember 2013.
Medienrepertoires: Intensivnutzer vs. News-Depriviertefoeg
Typische Muster der Mediennutzung werden zu Repertoires verdichtet. Exemplarisch werden zwei Repertoires der Informationsmediennutzung vorgestellt:
«Intensivnutzer» und «News-Deprivierte». Medienrepertoires liefern Erklärungen für Medieneffekte, z. B. für die Frage: Wie prägen Medienrepertoires die Wahrnehmung von Themen und Ereignissen?
Die Lügenpresse als VerschwörungstheorieUwe Krüger
Ein beachtlicher Teil der Deutschen glaubt, die Bevölkerung werde von den Medien systematisch belogen und die Journalisten arbeiteten mit der Politik Hand in Hand, um die Bevölkerungsmeinung zu manipulieren. In diesem Vortrag wird der "Lügenpresse"-Vorwurf als Verschwörungstheorie begriffen, allerdings wertfrei und nicht abwertend. Es wird gefragt, was eine Verschwörungstheorie ist und wie man "Lügenpresse" als Verschwörungstheorie definieren kann. Mit Hilfe der Systemtheorie von Niklas Luhmann wird argumentiert, dass verschiedene Vorwürfe an die etablierten Medien (aus dem rechten ebenso wie aus dem linken Lager) darauf zurückzuführen sind, dass Journalismus Komplexität reduziert und selbst ein komplexes soziales Funktions- bzw. Leistungssystem darstellt. Mehr Transparenz über die Arbeitsweise von Journalisten herzustellen wird allerdings nicht als Lösung für das Problem angesehen, da das Komplexitätsthema nur eine nachrangige Ursache für die Emergenz von Verschwörungstheorien ist; vorgeschaltete Bedingung sind Gefühle von Entfremdung, Ohnmacht und Benachteiligung. Die Aufgabe ist also eher politisch als technokratisch zu lösen.
Zur Dynamik von Öffentlichkeiten in Kneipen und Weblogs, auf Facebook und Twitter.
Vortrag auf der ExpertInnen-Tagung "Das 3-Ebenen-Modell von Öffentlichkeit“,
Universität Salzburg, 12.-13. Dezember 2013.
Medienrepertoires: Intensivnutzer vs. News-Depriviertefoeg
Typische Muster der Mediennutzung werden zu Repertoires verdichtet. Exemplarisch werden zwei Repertoires der Informationsmediennutzung vorgestellt:
«Intensivnutzer» und «News-Deprivierte». Medienrepertoires liefern Erklärungen für Medieneffekte, z. B. für die Frage: Wie prägen Medienrepertoires die Wahrnehmung von Themen und Ereignissen?
2015 – Hauptbefunde aus dem Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse Svi...foeg
Das fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft untersucht jährlich die aktuellsten Veränderungen in der Schweizer Medienlandschaft. Im Mittelpunkt stehen dabei die Mediengattungen Presse, Radio Fernsehen und Online.
Weitere Informationen unter: www.foeg.uzh.ch
Eliten-Netzwerke deutscher Journalisten und ihre Auswirkungen am Beispiel der...Uwe Krüger
Journalisten brauchen Nähe zu den Mächtigen, um informiert zu sein – und sollen doch unabhängig bleiben. Dieser Vortrag zeigt, wie eng deutsche Leitmedien mit Eliten aus Politik und Wirtschaft verflochten sind und fragt, ob das Auffälligkeiten, Leerstellen und Tabus in der Berichterstattung nach sich zieht. Eine Netzwerkanalyse fokussiert die soziale Umgebung von 219 leitenden Redakteuren – mit dem Ergebnis, dass jeder Dritte informelle Kontakte zu Eliten unterhielt. Besonders auffällig: die dichten Netzwerke von vier Außenpolitik- Journalisten in Nato- und US-affinen Kreisen. Anschließend zeigt eine Frame-Analyse zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und zum „erweiterten Sicherheitsbegriff“ die Konformität dieser Journalisten mit dem Diskurs des außen- und sicherheitspolitischen Establishments auf. Schließlich werden die möglichen Zusammenhänge zwischen diesen Befunden (Eliten-Netzwerke und Argumentation der Journalisten) diskutiert und Folgerungen für die journalistische Ethik abgeleitet.
Ausführlich sind die Befunde nachzulesen im Buch "Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse" (Herbert von Halem Verlag, Köln 2013).
Mainstream - Wie einseitig ist Berichterstattung heute?Uwe Krüger
Dieser Vortrag wurde am 12. September 2016 auf einer Fachtagung der Bundeszentrale für politische Bildung und der Kultusministerkonferenz ("Kriege und Konflikte - Schule zwischen medialer Meinungsbildung und dem Anspruch politischer Bildung") v.a. vor Lehrer/innen und Lehrerfortbildner/inne/n gehalten. Thema ist die aktuelle Vertrauenskrise der Medien (mit den Vorwürfen "Lügenpresse", "Mainstream-Medien", "Gleichschaltung", "Systemmedien") und dahinterliegende Auffälligkeiten in der Berichterstattung etwa zur Ukraine-Krise, Griechenland-Staatsschuldenkrise und Flüchtlingskrise. Die zentralen Argumente sind nachzulesen in Uwe Krüger: Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen (C.H.Beck, München 2016).
Im Februar 2010 war ich vom Chef des Rundfunkrates Bernd Lenze eingeladen, in der Hanns-Seidl-Stiftung einen Impulsvortrag im medienpolitischen Arbeitskreis "Politik & neue Medien"zu halten. Das Thema sollte sein: "Social Networks: Die Revolution der Basis."
Der Vortrag zeichnet einen vglw. allgemeinen Querschnitt über Themengebiete wie...
- Änderung Mediennutzung
- Zahlen, Fakten, Chancen rund um Social Media
- Was machte Barack Obama im Wahlkampf besser als die deutsche Politik (ein weites Feld...; hier nur sehr verkürzt dargestellt).
- Wie ließe sich mit Social Media kommunizieren?
Présentation sur le "pouvoir des blogs" réalisé durant mon semestre d'études en Allemagne, dans le cadre d'un cours sur le pouvoir, les médias et la manipulation. En allemand dans le texte !
Das Smartphone als Fluchthelfer. Die Rolle sozialer Netzwerke für die gegenwä...Setare Seyyed-Hashemi
Die vorliegende Abschlussarbeit zum Diplomlehrgang "Social Media Management" widmet sich der Erhebung und Analyse der Relevanz von Social Media für flüchtende bzw. geflohene Menschen. Österreich war schon oftmals Zufluchtsort für eine Vielzahl von Flüchtlingen und dennoch ist gegenwärtig alles anders als jemals zuvor. Und dies findet seine Ursache neben der Uneinigkeit und der Unentschlossenheit politischer AkteuerInnen in der Tatsache, dass wir gegenwärtig in DEM digitalen Zeitalter leben. Niemals zuvor konnten sich die Flüchtlinge selbst, engagierte FlüchtlingshelferInnen und ebenso engagierte ZuwanderungsgegnerInnen so schnell formieren, organisieren, vernetzten und bestärken als gegenwärtig mit der Hilfe sozialer Netzwerke.
Von Filterblasen, Feindbildern und Fake News - Rechtspopulismus im Social WebChristian Buggisch
Als Donald Trump die Wahl in den USA gewann, haben sich viele verwundert die Augen gerieben. Wie konnte das passieren, wo doch alle mit einem Sieg Hillary Clintons gerechnet hatten? Ein Grund dafür: Wir nehmen die Wirklichkeit immer mehr in Filterblasen wahr, in denen bestimmte Sichtweisen dominieren. Das funktioniert besonders gut auf Plattformen wie Facebook, wo Algorithmen helfen, die eigene Meinung zu bestärken und abweichende Gedanken auszublenden. Der Vortrag berichtet von einem Experiment, die eigene Filterblase zu verlassen und zu verstehen, was sich am rechten Rand des politischen Spektrums tut. Er erklärt, wie Meinungsbildung im Social Web funktioniert, was Filterblasen sind, welche Feindbilder in rechten Communitys gepflegt werden und welche Rolle Fake News dabei spielen.
Desinformationskampagnen spielen im politischen Meinungskampf zunehmend eine größere Rolle. Mal geht es um ein angeblich entführtes und vergewaltigtes Mädchen, mal um ein vermeintliches Massaker in einer amerikanischen Kleinstadt. Die sozialen Medien spülen jede Menge Falschmeldungen auf die Redaktionsserver und Journalistenrechner. Und die werden dann tausendfach kommentiert und weiterverbreitet. Nicht immer stecken Menschen aus Fleisch und Blut hinter diesen Kommentaren auf Facebook, Twitter & Co, häufig handelt es sich um mehr oder weniger raffinierte Propagandasoftware, Social Bots genannt. Der amerikanische Präsident Donald Trump hat vier Millionen solcher Propaganda-Roboter im Wahlkampf Stimmung für sich und seine Position machen lassen.
Journalisten dürfen weder auf derartige Falschmeldungen hereinfallen, noch dürfen sie die automatisierte Demagogie von Propaganda-Bots für ein reales politisches Meinungsbild halten. Wie schnell ist da die angebliche Stimme des Volkes auf Facebook, Twitter oder aus einem Diskussionsforum in einem Beitrag zitiert. Und dabei handelt es sich doch nur um raffinierte Meinungsmache mittels Bots.
Seminarziel:
Propaganda-Bots und Fake News zu entlarven, ist keine leichte Aufgabe. In diesem Seminar werden die notwendige Methoden dafür und die Strategien digitaler Recherche vermittelt, um Fake News und Meinungsmache per Bot besser erkennen zu können.
Social Media in sozialen Institutionen Vortrag 2013Friedemann Hesse
Vortrag und die Unterlagen zur Präsentation: "Informationen zur lernenden Organisation im sozialen Web und der Interaktion mit social media". Mit Blick auf folgende Themenfelder: Einleitung und Definition - Wandel und Erkenntnisse - Nutzergruppen der "Nativgrantseiders" - gemeinsames Lernen und Grenzen - Fazit und Ausblick. (Datum: 25.04.2013)
Social Media in sozialen Institutionen Vortrag 2013Friedemann Hesse
Vortrag und die Unterlagen zur Präsentation: "Informationen zur lernenden Organisation im sozialen Web und der Interaktion mit social media". Mit Blick auf folgende Themenfelder: Einleitung und Definition - Wandel und Erkenntnisse - Nutzergruppen der "Nativgrantseiders" - gemeinsames Lernen und Grenzen - Fazit und Ausblick. (Datum: 25.04.2013)
2015 – Hauptbefunde aus dem Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse Svi...foeg
Das fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft untersucht jährlich die aktuellsten Veränderungen in der Schweizer Medienlandschaft. Im Mittelpunkt stehen dabei die Mediengattungen Presse, Radio Fernsehen und Online.
Weitere Informationen unter: www.foeg.uzh.ch
Eliten-Netzwerke deutscher Journalisten und ihre Auswirkungen am Beispiel der...Uwe Krüger
Journalisten brauchen Nähe zu den Mächtigen, um informiert zu sein – und sollen doch unabhängig bleiben. Dieser Vortrag zeigt, wie eng deutsche Leitmedien mit Eliten aus Politik und Wirtschaft verflochten sind und fragt, ob das Auffälligkeiten, Leerstellen und Tabus in der Berichterstattung nach sich zieht. Eine Netzwerkanalyse fokussiert die soziale Umgebung von 219 leitenden Redakteuren – mit dem Ergebnis, dass jeder Dritte informelle Kontakte zu Eliten unterhielt. Besonders auffällig: die dichten Netzwerke von vier Außenpolitik- Journalisten in Nato- und US-affinen Kreisen. Anschließend zeigt eine Frame-Analyse zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und zum „erweiterten Sicherheitsbegriff“ die Konformität dieser Journalisten mit dem Diskurs des außen- und sicherheitspolitischen Establishments auf. Schließlich werden die möglichen Zusammenhänge zwischen diesen Befunden (Eliten-Netzwerke und Argumentation der Journalisten) diskutiert und Folgerungen für die journalistische Ethik abgeleitet.
Ausführlich sind die Befunde nachzulesen im Buch "Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse" (Herbert von Halem Verlag, Köln 2013).
Mainstream - Wie einseitig ist Berichterstattung heute?Uwe Krüger
Dieser Vortrag wurde am 12. September 2016 auf einer Fachtagung der Bundeszentrale für politische Bildung und der Kultusministerkonferenz ("Kriege und Konflikte - Schule zwischen medialer Meinungsbildung und dem Anspruch politischer Bildung") v.a. vor Lehrer/innen und Lehrerfortbildner/inne/n gehalten. Thema ist die aktuelle Vertrauenskrise der Medien (mit den Vorwürfen "Lügenpresse", "Mainstream-Medien", "Gleichschaltung", "Systemmedien") und dahinterliegende Auffälligkeiten in der Berichterstattung etwa zur Ukraine-Krise, Griechenland-Staatsschuldenkrise und Flüchtlingskrise. Die zentralen Argumente sind nachzulesen in Uwe Krüger: Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen (C.H.Beck, München 2016).
Im Februar 2010 war ich vom Chef des Rundfunkrates Bernd Lenze eingeladen, in der Hanns-Seidl-Stiftung einen Impulsvortrag im medienpolitischen Arbeitskreis "Politik & neue Medien"zu halten. Das Thema sollte sein: "Social Networks: Die Revolution der Basis."
Der Vortrag zeichnet einen vglw. allgemeinen Querschnitt über Themengebiete wie...
- Änderung Mediennutzung
- Zahlen, Fakten, Chancen rund um Social Media
- Was machte Barack Obama im Wahlkampf besser als die deutsche Politik (ein weites Feld...; hier nur sehr verkürzt dargestellt).
- Wie ließe sich mit Social Media kommunizieren?
Présentation sur le "pouvoir des blogs" réalisé durant mon semestre d'études en Allemagne, dans le cadre d'un cours sur le pouvoir, les médias et la manipulation. En allemand dans le texte !
Das Smartphone als Fluchthelfer. Die Rolle sozialer Netzwerke für die gegenwä...Setare Seyyed-Hashemi
Die vorliegende Abschlussarbeit zum Diplomlehrgang "Social Media Management" widmet sich der Erhebung und Analyse der Relevanz von Social Media für flüchtende bzw. geflohene Menschen. Österreich war schon oftmals Zufluchtsort für eine Vielzahl von Flüchtlingen und dennoch ist gegenwärtig alles anders als jemals zuvor. Und dies findet seine Ursache neben der Uneinigkeit und der Unentschlossenheit politischer AkteuerInnen in der Tatsache, dass wir gegenwärtig in DEM digitalen Zeitalter leben. Niemals zuvor konnten sich die Flüchtlinge selbst, engagierte FlüchtlingshelferInnen und ebenso engagierte ZuwanderungsgegnerInnen so schnell formieren, organisieren, vernetzten und bestärken als gegenwärtig mit der Hilfe sozialer Netzwerke.
Von Filterblasen, Feindbildern und Fake News - Rechtspopulismus im Social WebChristian Buggisch
Als Donald Trump die Wahl in den USA gewann, haben sich viele verwundert die Augen gerieben. Wie konnte das passieren, wo doch alle mit einem Sieg Hillary Clintons gerechnet hatten? Ein Grund dafür: Wir nehmen die Wirklichkeit immer mehr in Filterblasen wahr, in denen bestimmte Sichtweisen dominieren. Das funktioniert besonders gut auf Plattformen wie Facebook, wo Algorithmen helfen, die eigene Meinung zu bestärken und abweichende Gedanken auszublenden. Der Vortrag berichtet von einem Experiment, die eigene Filterblase zu verlassen und zu verstehen, was sich am rechten Rand des politischen Spektrums tut. Er erklärt, wie Meinungsbildung im Social Web funktioniert, was Filterblasen sind, welche Feindbilder in rechten Communitys gepflegt werden und welche Rolle Fake News dabei spielen.
Desinformationskampagnen spielen im politischen Meinungskampf zunehmend eine größere Rolle. Mal geht es um ein angeblich entführtes und vergewaltigtes Mädchen, mal um ein vermeintliches Massaker in einer amerikanischen Kleinstadt. Die sozialen Medien spülen jede Menge Falschmeldungen auf die Redaktionsserver und Journalistenrechner. Und die werden dann tausendfach kommentiert und weiterverbreitet. Nicht immer stecken Menschen aus Fleisch und Blut hinter diesen Kommentaren auf Facebook, Twitter & Co, häufig handelt es sich um mehr oder weniger raffinierte Propagandasoftware, Social Bots genannt. Der amerikanische Präsident Donald Trump hat vier Millionen solcher Propaganda-Roboter im Wahlkampf Stimmung für sich und seine Position machen lassen.
Journalisten dürfen weder auf derartige Falschmeldungen hereinfallen, noch dürfen sie die automatisierte Demagogie von Propaganda-Bots für ein reales politisches Meinungsbild halten. Wie schnell ist da die angebliche Stimme des Volkes auf Facebook, Twitter oder aus einem Diskussionsforum in einem Beitrag zitiert. Und dabei handelt es sich doch nur um raffinierte Meinungsmache mittels Bots.
Seminarziel:
Propaganda-Bots und Fake News zu entlarven, ist keine leichte Aufgabe. In diesem Seminar werden die notwendige Methoden dafür und die Strategien digitaler Recherche vermittelt, um Fake News und Meinungsmache per Bot besser erkennen zu können.
Social Media in sozialen Institutionen Vortrag 2013Friedemann Hesse
Vortrag und die Unterlagen zur Präsentation: "Informationen zur lernenden Organisation im sozialen Web und der Interaktion mit social media". Mit Blick auf folgende Themenfelder: Einleitung und Definition - Wandel und Erkenntnisse - Nutzergruppen der "Nativgrantseiders" - gemeinsames Lernen und Grenzen - Fazit und Ausblick. (Datum: 25.04.2013)
Social Media in sozialen Institutionen Vortrag 2013Friedemann Hesse
Vortrag und die Unterlagen zur Präsentation: "Informationen zur lernenden Organisation im sozialen Web und der Interaktion mit social media". Mit Blick auf folgende Themenfelder: Einleitung und Definition - Wandel und Erkenntnisse - Nutzergruppen der "Nativgrantseiders" - gemeinsames Lernen und Grenzen - Fazit und Ausblick. (Datum: 25.04.2013)
Präsentation von Eva Gottmann (Universität Augsburg, Twitter: @Evsche), bei der Fortbildung "Soziale Netzwerke in der kirchlichen Arbeit", Landau 19.-21.11.2012
Empörungsnetzwerke, Open Science und Open Data: Wie Wissenschaft, Hochschul-...Julian Ausserhofer
Vortrag auf der Jahrestagung des Bundesverbands Hochschulkommunikation (#allesdigital)
Workshop „Datenjournalismus in der Hochschulkommunikation”
Donnerstag, 15.09.2016, 14:15 bis 15:45 Uhr
Ausgehend von den Erfahrungen in einem Kooperationsprojekt zwischen Datenjournalisten und Wissenschaftlern beschreibt dieser Vortrag auf sehr praktischer Ebene die Synergien zwischen Datenjournalismus, Wissenschaft und Hochschulkommunikation. Das Manuskript ist auf http://ausserhofer.net zu finden
Chirstoph Lüscher's Referat zum Thema Facts 2.0 im Rahmen des Burson-Marsteller Tabeltalk "Food for Thought".
Der Tabletalk hat stattgefunden am 3.6.08 in Zürich und am 4.6. in Bern.
Dieser Workshop im Rahmen der Medientage Passau 2010 setzt sich mit den veränderten Bedingungen der Krisen-PR auseinander und zeigt Chancen und Herausforderungen von Social Media für die Unternehmenskommunikation auf. Wie können Unternehmen auf Social Media Krisen reagieren? Wie haben sie es bisher getan? Welche konkreten Herangehensweisen und Handlungsempfehlungen beugen Social Media Krisen vor? Diesen Fragen wurde in einem zweistündigen Workshop an der Uni Passau nachgegangen.
A empresa de tecnologia anunciou um novo smartphone com câmera avançada, bateria de longa duração e processador rápido. O dispositivo também possui tela grande e armazenamento expandível. O lançamento está programado para o final do ano com preço inicial sugerido de US$799.
The document discusses the benefits of exercise for mental health. Regular physical activity can help reduce anxiety and depression and improve mood and cognitive functioning. Exercise causes chemical changes in the brain that may help protect against mental illness and improve symptoms.
1. Europäischer Wettbewerb
Social Media – ein Demokratiekiller?
„Fake News”
1. Januar 2019
Autor
Niklas Schneider
Geburtstag: 08.09.2001 (17 Jahre)
Jahrgangsstufe: 12
Adresse
Ringstraße 89b
64823 Groß-Umstadt
Nation: Deutschland (Hessen)
Kontakt
E-Mail: schneiderniklas01@gmail.com
Schule
Max-Planck-Gymnasium
64823 Groß-Umstadt
Lehrer
Herr Willmann, Markus
1
2. Inhalt
Einleitung...............................................................................................................................................2
Nachrichten im Allgemeinen..............................................................................................................2
Nachrichten in der Demokratie..........................................................................................................3
Nachrichten in Social Media...............................................................................................................3
Hauptteil.................................................................................................................................................4
Nachrichtennutzung...........................................................................................................................4
Historie...............................................................................................................................................5
Verbreitung.........................................................................................................................................5
Quellenuntersuchung.........................................................................................................................6
Vertrauen in Nachrichten...................................................................................................................6
EU-Wahlen - Problembewusstsein.....................................................................................................6
Beispiele.............................................................................................................................................7
1. Beispiel.......................................................................................................................................7
2. Beispiel.......................................................................................................................................7
Fazit: Social Media als Demokratiekiller missbraucht.............................................................................8
Literaturverzeichnis..............................................................................................................................10
Einleitung
Nachrichten im Allgemeinen
Die Nachricht ist eine journalistische Darstellungsform und teilt eine Neuigkeit mit, die für
den Leser oder Hörer von Interesse ist. Im Gegensatz zum Kommentar sollte eine Nachricht
objektive Sachverhalte darstellen und frei von subjektiven Einflüssen sein. Subjektive
Färbungen durch Auswahl und Wortwahl sollen vermieden werden, kommen jedoch in der
Praxis häufig vor.
2
3. Nachrichten in der Demokratie
Im Grundgesetz unter Artikel 5 findet sich die wichtigste Grundlage für den Journalismus in
Deutschland, nämlich die Pressefreiheit. Diese garantiert keine Zensur im Staat, sodass die
Pressevertreter ihre wesentlichen Aufgaben wahrnehmen können. Dazu gehört die
Zugänglichkeit von Informationen für die Gesellschaft (Informationsfunktion,
Artikulationsfunktion) und die Kontrolle, sowie die Überwachung des Staates
(Kontrollfunktion). Damit fungiert die Presse als „vierte Gewalt“ im Staat und soll die
Bevölkerung aufklären, beispielsweise über Missstände.
Nachrichten in Social Media
Das Internet ist ein Teil unserer Gesellschaft geworden. Nutzern steht es frei, Inhalte einem
großen Publikum zu präsentieren. Soziale Netzwerke sind ein Teil davon und durchdringen
unser Leben. Menschen können sich untereinander austauschen und vernetzen, um Inhalte
oder Informationen zu erstellen und weiterzugeben. Internetkonzerne oder Internetgiganten,
wie Facebook, Twitter und Co., die anhand von Algorithmen entscheiden, welcher Nutzer
welche Inhalte (nutzerbezogene Inhalte) sieht, bekommen damit auch Gelegenheit zur
politischen Einflussnahme. Aber auch der Nutzer selbst spielt eine erhebliche Rolle, indem er
im Auswahlprozess, durch z.B. Blockieren von anderen Inhalten, eingreift. Dies führt zu
einem eingeschränkten Meinungsbild. Des Weiteren passt sich der Nachrichtenmarkt den
medialen Plattformen an, um eine größtmögliche Reichweite zu generieren. Die Nachrichten
in den Social Media werden – um Aufmerksamkeit zu erhalten – mit plakativen und
provokanten Headlines überschrieben. Dabei rückt der Inhalt in den Hintergrund. Da jeder
Mensch in den sozialen Netzwerken Nachrichten erstellen kann, ist festzustellen, dass
Falschmeldungen oder Desinformationen, so genannte „Fake News“, immer häufiger
auftreten. Die Internetgiganten entziehen sich der Verantwortung gegen diese
Falschmeldungen vorzugehen. Dies kann die Demokratie gefährden, wie später ausgeführt
wird. Diese Art von Falschmeldungen werden umgangssprachlich Fake-News oder Fakenews,
englisch: fake news genannt.
3
4. Hauptteil
Nachrichtennutzung
Einen Überblick über die Nachrichtennutzung in Social Media bietet die Studie von „Reuters
Institute Digital News Survey“. In dieser werden die Nachrichtenquellen insbesondere aus
2016 gezeigt. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die sozialen Netzwerke mit 31 Prozent
eine Zusatzquelle zu den klassischen Medien darstellen (Fernsehnachrichten: 72 Prozent,
Radionachrichten: 46 Prozent). Außerdem würden Nutzer die Quellenvielfalt und die
Verbreitungsgeschwindigkeit schätzen. Trotzdem fände die Bevölkerung die journalistische
Leistung gut, kritisiere aber die mangelnde Nachrichtenvielfalt durch Algorithmen (44
Prozent der deutschen Bevölkerung).
„Ein Mediennutzungsverhalten, bei dem aus Dutzenden oder Hunderten Quellen individuell
Nachrichten abonniert werden, gibt den Konsumenten das Gefühl, maßgeschneidert
informiert zu werden. Doch in Wahrheit handelt es sich gerade bei aktuellen Nachrichten
meist um wenige Ursprungsquellen — Nachrichtenagenturen, Live-Medien, die hundertfach
kopiert, übernommen, bearbeitet werden. Online-Redaktionen arbeiten auf Akkord Inhalte
von Nachrichtenagenturen ein, diese Meldungen gehen durch die Netze wie das warme
Messer durch die Butter.“
— VÖZ Public Value (2015, S. 112)
4
5. Historie
Auch früher gab es schon Desinformationen in Form von Propaganda. Zur Zeit des
Naziregimes war die Voraussetzung für Adolf Hitlers Erfolg, die Massenmobilisierung durch
Propaganda, insbesondere anhand des damals neuen und so genannten Volksempfängers
(Radio). Dadurch stieg die Zustimmung und ein großer Teil der deutschen Bevölkerung wurde
durch diese Propaganda manipuliert. Die Folge aus dieser damals nahezu einzigen
Informationsquelle, war letztlich ein Mittel zur Abschaffung der Demokratie. Die technischen
Voraussetzungen wurden auch damals schon vollständig ausgeschöpft. Hier kann man einige
Verbindungen zu den „Fake News“ von heute in Social Media herstellen. Die größtmögliche
Ausnutzung von modernster Technik, „social Bots“, oder auch die Manipulation der
Menschen durch Desinformationen, könnte den Vergleich zum Dritten Reich und der
Zerstörung der Demokratie stützen. Insgesamt stellt sich die Frage, ob sich mit
Desinformationen durch „Fake News“ die Geschichte wiederholen kann oder sich
herausstellt, dass unsere Gesellschaft aus der Historie gelernt hat und daher
Desinformationen erkennen kann und entgegenwirkt.
Verbreitung
Die Reichweite von „Fake News“ ist in Deutschland nicht so groß, als die seriösen
Nachrichten, laut der Studie „Fakten statt Fakes“ der Stiftung „Neue Verantwortung“. Die
Verbreitung findet nicht über vielen verschiedenen Nutzern statt, sondern hauptsächlich
durch Rechtspopulisten. Dabei ist aber zu beachten, dass diese Verbreitung nicht durch eine
hohe Anzahl von Nutzern entsteht, sondern durch einzelne, professionelle Akteure, die
gezielt Desinformationen erstellen. Dabei stellt sich die Frage: Wie schaffen es diese Akteure,
viele Menschen mit „Fake News“ in sehr kurzer Zeit zu erreichen. Eine Möglicher Faktor sind
„social Bots“, die wie echte Nutzer agieren und Desinformationen in hoher Anzahl
publizieren. Die Vielzahl der „Fake News“, die verbreitet und geteilt werden ist zentral und
garantiert die größtmögliche Aufmerksamkeit der Nutzer. Dazu kommt aber noch der
Mensch als Nutzer, der von diesen Desinformationen beeinflusst wird und sie dann
wiederum über Teilen verbreitet (Multiplikatoreffekt). Sie hinterfragen die Seriosität dieser
Nachrichten nicht, da davon ausgegangen wird, dass andere Menschen vor ihnen dies auch
nicht taten. Dadurch wird die Meinung der Bürger unter anderem zu politischen Fragen
maßgeblich verändert, bevor die Echtheit der Nachricht überprüft wird.
5
6. Quellenuntersuchung
Um Desinformationen besser erkennen zu können, sollten die Quellen, wie folgt in vier
Schritten untersucht werden1
. Demnach müsse zuerst der Faktor Emotionen weggelassen
werden. „Fake News“ zielen darauf, dass sie die Gefühle der Menschen ansprechen und
provozieren. Damit erhalten sie Aufmerksamkeit, die zu rasanter Verbreitung führen. Daher
müsse der Verstand zuerst berücksichtigt werden, um eine sachliche Quellenuntersuchung zu
ermöglichen. Der zweite Schritt, ist der Autoren-Check. Hierbei müsse der Autor und
Verleger der Nachrichten nachvollziehbar und offen ausgewiesen sein. Im dritten Schritt
müssten Vergleichsquellen hinzugezogen werden, um zu prüfen, ob diese Nachricht auch bei
anderen Nachrichtenseiten veröffentlicht wurden. Mit dem Fakten-Check als letzter Schritt
sollte die Informationsquelle des Artikels auf Authentizität und Verfügbarkeit überprüft
werden, die in seriösen Artikel stets angegeben werden. Die genannten Schritte für eine
Quellenuntersuch sind kein Garant auf eine immer funktionierende Erkennung von „Fake
News“, jedoch verhelfen sie zur Aufdeckung von Desinformationen oder das Identifizieren
von „Fake News“.
Vertrauen in Nachrichten
Das Vertrauen der Internetnutzer in Nachrichten sei laut des Meinungsforschungsinstituts
„Ipsos“ sehr gering. Jeder dritte Deutsche (30 Prozent) sei überzeugt, regelmäßig oder häufig
auf Desinformationen zu stoßen“. Des Weiteren gaben 42 Prozent der Deutschen an, eher
selten oder nie „Fake News“ zu erkennen. Keine Probleme mit der Unterscheidung von
Fakten und Fiktionen haben nur 47 Prozent der Befragten. Im Gegensatz dazu würden 53
Prozent der deutschen Bevölkerung stehen, die Desinformationen gar nicht erkennen
können. Als Mitschuldige für den Vertrauensverlust mache die Bevölkerung die Medien (49
Prozent) und die Sozialen Medien (41 Prozent) verantwortlich.
EU-Wahlen- Problembewusstsein
Nach Einschätzungen von Experten könnten Desinformationskampagnen die Wahlen des
Brexit-Referendums und der US-Wahlen 2016 beeinflusst haben. Genaugenommen
verdächtigte die EU-Kommission Russland als Initiator der Desinformationen während diesen
Wahlen. Obwohl im September 2018 die Internetgiganten Facebook, Twitter, Mozilla und
Google einen Verhaltenskodex zum Kampf gegen „Fake News“ unterschrieben haben,
nehmen sie aus der Sicht der EU-Kommission ihre Verantwortung zu wenig gegenüber
Falschinformationen und Wahlbeeinflussung wahr. Die anstehende Europawahl Ende Mai
2019 müsse daher transparenter werden. Demzufolge soll politische Werbung
1 Quelle: faktenfinder.tagesschau.de
6
7. gekennzeichnet werden und eine engere Zusammenarbeit mit den EU-Staaten stattfinden.
Außerdem seien hohe Strafen für die politischen Parteien zu erwarten, die den Missbrauch
von Daten zu ihren Gunsten verwenden. Zudem stelle die EU-Kommission einen Plan vor, der
ihre Analyse-Gruppe gegen „Fake News“ verdoppele.
Beispiele
1. Beispiel
Das schwindende Vertrauen der Bevölkerung in die Medien ist auch in den USA zu
beobachten. 43 Prozent der Republikaner wünsche sich, dass der Präsident der Vereinigten
Staaten, Donald Trump, befugt sein soll, mediale Inhalte zu sperren2
. Eigentlich ist die
Freiheit der Presse ein bedeutsamer Wert in vielen Demokratien, so auch in Amerika. Der
erste Zusatzartikel der Verfassung schützt dies. In der Umfrage wurden 323 Demokraten, 363
Republikaner und 207 Unabhängige über ihre Meinung zur Presse befragt. 79 Prozent der
Republikaner behaupten, dass die Massenmedien den Präsidenten unfair behandeln und zu
negativ berichten. Fast die Hälfte der befragten Republikaner empfindet die
Nachrichtenmedien als „Feind des amerikanischen Volkes“. Als nach der Sperrung
spezifischer Medien wie CNN, „Washington Post“ oder der „New York Times“ gefragt wurde,
stimmten nahezu ein Viertel der Republikaner, 23 Prozent, zu. Einige Demokraten möchten
Trump mit mehr Macht ausstatten: 12 Prozent der Demokraten und 21 Prozent der
Demokraten stimmen zu, dass der Präsident die Autorität besitzen sollte, Inhalte von Medien
zu blockieren, die sich „schlecht verhalten“. Donald Trump ist dafür bekannt, deutliche Worte
für Medien zu finden, die seiner Meinung nach „unfair“ berichten. Auf Twitter lässt er sich
regelmäßig über „Fake News“ aus. Auch in der Befragung ist ein Großteil der Teilnehmer
nicht grundsätzliche gegen die freie Presse. 57 Prozent der Befragten denken, dass
Nachrichten und Reporter „notwendig sind, damit die Trump-Administration ehrlich bleibt“.
46 Prozent gestehen den Medien immerhin zu, ihr Bestes zu tun, um „Fake News“ zu
vermeiden, 35 Prozent sehen das anders. Vergessen haben die meisten Amerikaner in der
Umfrage den ersten Zusatzartikel zur Verfassung offenbar auch noch nicht: 85 Prozent
glauben, dass die Pressefreiheit essentiell für die amerikanische Demokratie ist.
2. Beispiel
„Geglaubt wird, was ins Weltbild passt“3
. Dieses Zitat ist das Ergebnis der Studie der Berliner
Denkfabrik „Stiftung Neue Verantwortung“. In dieser Studie wurden Bürger mit ausgewählten
Desinformationen konfrontiert und das Ergebnis war, dass die Bereitschaft an „Fake News“ zu
2 Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos für die amerikanische Website „The Daily Beast“
3 Zitat von Alexander Sängerlaub
7
8. glauben, bei AfD-Wählern am größten ist. 75 Prozent hielten die Falschnachricht „Jeder
zweite Flüchtling hat keinen Schulabschluss“, für wahr. Im Vergleich, bei den Grünenwähler
waren es nur 40 Prozent der Befragten. Ein weiteres Beispiel ist die Unterstellung, dass die
Kirchenfrau Margot Käßmann alle Deutschen als Nazis bezeichnet habe. Wieder ist die AfD-
Wählerschaft mit 25 Prozent der Spitzenreite, dass diese Meldung keine Falschnachricht sei.
Gegenüber stehen 5 Prozent der Grünen-Wähler, die diese Nachricht für falsch erklären. Um
auf das Zitat von Sängerlaub zurückzukommen: Die Gesellschaft glaubt nur die
Berichterstattung, die in das Weltbild der individuellen Person passt. Natürlich ist eine solche
Auseinandersetzung der Personen mit den Medien nicht Gesetzeswidrig, da der Artikel 1 des
GG dies sichert. Eine Nichterfüllung der Medienfunktion ist aber zu kritisieren, da die
Informationsfunktion und die Artikulationsfunktion nur unzureichend gegeben sind. Auch
hier schützt der Artikel 5 des GG die Pressefreiheit der Medien, um ein Verfassungsverstoß zu
vermeiden. Trotz des gesetzeskonformen Handelns nutzt eine Partei, wie die AfD, die
sozialen Netzwerke aus, um gezielt ihre leicht zu beeinflussbare Wählerschaft zu
manipulieren. Mit „Fake News“ werden die AfD-Wähler in ihrer Denkweise und damit in ihrer
eigenen Realität bestärkt. Sie befinden sich somit in einer Filterblase, die ihre
rechtsextremen Ansichten bestätigen. Diese gesellschaftliche Entwicklung wird von
rechtspopulistischen Parteien bewusst vorangetrieben und birgt damit eine Gefahr für die
Demokratie in Deutschland.
Fazit: Social Media als Demokratiekiller missbraucht
„Natürlich sind die gefährlich. Eine Demokratie braucht verlässliche Informationen, politische
Entscheidungen müssen ja auf Fakten basieren, sonst gehen sie in eine falsche Richtung und
können zum Teil sehr stark unerwünschte Effekte haben. Insofern ist das schon grundsätzlich
wichtig.“4
Die noch junge Geschichte des Internets zeigt, dass es in kurzer Zeit zu einem Wandel des
Medienkonsums führen kann. Die Nutzerzahlen in diesem Medium stiegen auf ein Drittel der
weltweiten Bevölkerung und werden in Zukunft auch stetig steigen. Durch vereinfachte
Möglichkeiten ist es einerseits dem Nutzer möglich, Inhalte schnell abzurufen, andererseits
auch Inhalte in kürzester Zeit zu verbreiten. Die klassischen Medien sind immer noch stark
vertreten, treten aber zunehmend in den Hintergrund. Ein Faktor dafür, ist die Nutzung von
Social Media und ihrer hohen und weiter ansteigenden Anzahl an Nutzern. Die
Internetgiganten versuchen, dem Nutzer die bestmöglichen Erfahrungen zu bieten, ganz nach
dem Motto: „Der Kunde ist König“. Dieses Zitat zeigt aber das eigentliche Problem. Der
Nutzer selbst ist nicht der „Kunde“ oder Zielgruppe, sondern letztlich die werbenden
Unternehmen. Der Nutzer soll nur so lange wie möglich an die entsprechende Plattform
4 Quelle: Martin Emmer, Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität
Berlin.
8
9. gebunden sein, um in letzter Konsequenz möglichst hohe Werbeeinnahmen zu generieren.
Der Einfluss der Mediengiganten, wie Facebook und Twitter, sind gewaltig. Diese Konzerne
nutzen Algorithmen, die nur eine gewisse nutzerbezogene Auswahl von Nachrichten und
Informationen anzeigen. Ihnen stehen damit gigantische Informationsquellen zur Verfügung
und erhalten auch gesellschaftspolitische Macht, indem sie daraus personalisierte
Nachrichten und Informationen generieren. Für diese Internetgiganten sollte jedoch
folgendes gelten: "Aus großer Kraft, folgt große Verantwortung!" - Ben Parker, Spider Man.
Dieser Verantwortung scheinen sich die Internetgiganten nicht bewusst zu sein.
Beispielsweise reagierte Facebook erst durch öffentlichen Druck auf die Verbreitung von
Desinformationen in seinem sozialen Netzwerk. Die Plattform Facebook hatte mit mehreren
Einschränkungen, wie Pornographie und Gewalt, ihre Rolle als Plattformbetreiber als erfüllt
angesehen. Die Punkte Propaganda und Desinformationen müssen aber auch in den
Aufgabenbereich der Internetgiganten fallen, so die Auffassung vieler Politiker.
„Nutzer können inzwischen die Fakten einer Nachricht überprüfen und die meisten
Nachrichteninstitutionen führen auch eine weiterhin weitreichende Recherche durch, um eine
objektive Ereignisschilderung zu gewährleisten. Ob diesen Berichten allerdings vertraut wird,
liegt an der Einstellung des Rezipienten gegenüber des Verbreitungsmediums, der Quelle
oder des Themengebietes. Wird sein eigenes Meinungsbild gestärkt, ist er eher geneigt, der
Nachricht zu glauben.“5
Eine Gefahr von personalisierten Inhalten ist, dass nicht nur die Werbeanzeigen auf die
Relevanz des Nutzers geprüft wird, sondern jeder erdenkliche Inhalt auf Social Media
Plattformen, so auch private Inhalte des Nutzers. Als Folge daraus, ergibt sich eine
eingeschränkte Sicht auf die Gesellschaft, aber auch auf die Politik und unsere Demokratie.
Eine Lösungsansatz wäre die Verbannung von Desinformationen aus den sozialen
Netzwerken. Es ist aber fraglich, ob dies wirklich sinnvoll wäre, da dies eine Zensur wäre. Dies
steht im Konflikt mit dem Artikel 5 des GG: Meinungsfreiheit. Natürlich sind trotzdem
Vorfälle zu melden und Absender müssen zurückverfolgt werden können. Außerdem könnte
Aufklärung in Form von Bildung ein weiterer Faktor gegen Desinformationen sein. Eine
Prüfung von allen Inhalten im Vorfeld ist aber nicht demokratisch vertretbar. Beim Nutzer
muss ein Grundverständnis für die Logik der Algorithmen geschaffen werden. Auch die
Unternehmen sind in der Pflicht, ihre Methoden transparenter zu gestalten. Ein Problem,
welches zunehmend entsteht, ist, dass Informationen nicht immer seriös und objektiv sind
und die Weltanschauung der Nutzer beeinflussen können. Ein Beispiel ist der US-Präsident
Donald Trump, welcher die klassischen und traditionellen Massenmedien öffentlich
denunziert und als Fake-News darstellt. Auch in Deutschland ist das Thema „Fake News“
durch die AfD immer politischer geworden. Es ist nicht leicht, eine seriöse von einer
unseriösen Quelle zu unterscheiden. Dennoch könnten mithilfe von z.B. Vergleichsquellen
Grundlagen der Quellenuntersuchung geschafft werden. Da ein großer Anteil der Nutzer in
Social Media junge Menschen ist, muss im Bereich Aufklärung mehr stattfinden, um eine
5 Quelle: https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte
9
10. Zukunft mit objektiver Berichterstattung zu gewährleisten. Ein Schritt ist, die Pflicht zur
Veröffentlichung der Algorithmen, welche die Internetgiganten nutzen, um ihnen die Macht
über die Überbeanspruchung der Medienfunktionen, wie die Kontrollfunktion,
einzuschränken. Medien, die nicht seriös und aufklärende Medienpolitik betreiben, sollten
nicht als vierte Gewalt fungieren dürfen. Nach dem Demokratieverständnis der
Bundesrepublik Deutschland muss aber die Pressefreiheit gegeben sein (Artikel 5 GG).
Jedoch ist auch eine klare Gewaltenteilung von Exekutive, Judikative und Legislative gegeben
und dazu zählt nicht der Bereich Medien. Die Medien sind als Teil der freien sozialen
Marktwirtschaft gewinnorientierte Unternehmen und folgen der Logik des Marktes. Dennoch
haben die Medien auch eine gesellschaftspolitische Funktion, die sich aus dem Grundgesetz
ergeben (Artikel 5 GG). Aufgrund der ständig steigenden Marktkraft und ihrer konsequenten
Marktorientierung, beeinflussen die Mediengiganten insbesondere über Social Media die
Politik. Damit greifen die Medien in den politischen Bereich der Gesellschaft ein, zu dem sie
nicht legitimiert sind. Diese „Überbeanspruchung“ der medialen Macht in die Politik weitet
sich weiter aus und damit werden die sozialen Netzwerke sukzessive zum „Demokratiekiller“.
Dies insbesondere, wenn sie weiterhin, beispielsweise durch „Fake News“, rechtsextreme
Parteien und Präsidenten zum Erfolg verhelfen, die in letzter Konsequenz das demokratische
System ablehnen.
Literaturverzeichnis
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(Internetadressen im November 2018 abgerufen)
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