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Europäischer Wettbewerb
Social Media – ein Demokratiekiller?
„Fake News”
1. Januar 2019
Autor
Niklas Schneider
Geburtstag: 08.09.2001 (17 Jahre)
Jahrgangsstufe: 12
Adresse
Ringstraße 89b
64823 Groß-Umstadt
Nation: Deutschland (Hessen)
Kontakt
E-Mail: schneiderniklas01@gmail.com
Schule
Max-Planck-Gymnasium
64823 Groß-Umstadt
Lehrer
Herr Willmann, Markus
1
Inhalt
Einleitung...............................................................................................................................................2
Nachrichten im Allgemeinen..............................................................................................................2
Nachrichten in der Demokratie..........................................................................................................3
Nachrichten in Social Media...............................................................................................................3
Hauptteil.................................................................................................................................................4
Nachrichtennutzung...........................................................................................................................4
Historie...............................................................................................................................................5
Verbreitung.........................................................................................................................................5
Quellenuntersuchung.........................................................................................................................6
Vertrauen in Nachrichten...................................................................................................................6
EU-Wahlen - Problembewusstsein.....................................................................................................6
Beispiele.............................................................................................................................................7
1. Beispiel.......................................................................................................................................7
2. Beispiel.......................................................................................................................................7
Fazit: Social Media als Demokratiekiller missbraucht.............................................................................8
Literaturverzeichnis..............................................................................................................................10
Einleitung
Nachrichten im Allgemeinen
Die Nachricht ist eine journalistische Darstellungsform und teilt eine Neuigkeit mit, die für
den Leser oder Hörer von Interesse ist. Im Gegensatz zum Kommentar sollte eine Nachricht
objektive Sachverhalte darstellen und frei von subjektiven Einflüssen sein. Subjektive
Färbungen durch Auswahl und Wortwahl sollen vermieden werden, kommen jedoch in der
Praxis häufig vor.
2
Nachrichten in der Demokratie
Im Grundgesetz unter Artikel 5 findet sich die wichtigste Grundlage für den Journalismus in
Deutschland, nämlich die Pressefreiheit. Diese garantiert keine Zensur im Staat, sodass die
Pressevertreter ihre wesentlichen Aufgaben wahrnehmen können. Dazu gehört die
Zugänglichkeit von Informationen für die Gesellschaft (Informationsfunktion,
Artikulationsfunktion) und die Kontrolle, sowie die Überwachung des Staates
(Kontrollfunktion). Damit fungiert die Presse als „vierte Gewalt“ im Staat und soll die
Bevölkerung aufklären, beispielsweise über Missstände.
Nachrichten in Social Media
Das Internet ist ein Teil unserer Gesellschaft geworden. Nutzern steht es frei, Inhalte einem
großen Publikum zu präsentieren. Soziale Netzwerke sind ein Teil davon und durchdringen
unser Leben. Menschen können sich untereinander austauschen und vernetzen, um Inhalte
oder Informationen zu erstellen und weiterzugeben. Internetkonzerne oder Internetgiganten,
wie Facebook, Twitter und Co., die anhand von Algorithmen entscheiden, welcher Nutzer
welche Inhalte (nutzerbezogene Inhalte) sieht, bekommen damit auch Gelegenheit zur
politischen Einflussnahme. Aber auch der Nutzer selbst spielt eine erhebliche Rolle, indem er
im Auswahlprozess, durch z.B. Blockieren von anderen Inhalten, eingreift. Dies führt zu
einem eingeschränkten Meinungsbild. Des Weiteren passt sich der Nachrichtenmarkt den
medialen Plattformen an, um eine größtmögliche Reichweite zu generieren. Die Nachrichten
in den Social Media werden – um Aufmerksamkeit zu erhalten – mit plakativen und
provokanten Headlines überschrieben. Dabei rückt der Inhalt in den Hintergrund. Da jeder
Mensch in den sozialen Netzwerken Nachrichten erstellen kann, ist festzustellen, dass
Falschmeldungen oder Desinformationen, so genannte „Fake News“, immer häufiger
auftreten. Die Internetgiganten entziehen sich der Verantwortung gegen diese
Falschmeldungen vorzugehen. Dies kann die Demokratie gefährden, wie später ausgeführt
wird. Diese Art von Falschmeldungen werden umgangssprachlich Fake-News oder Fakenews,
englisch: fake news genannt.
3
Hauptteil
Nachrichtennutzung
Einen Überblick über die Nachrichtennutzung in Social Media bietet die Studie von „Reuters
Institute Digital News Survey“. In dieser werden die Nachrichtenquellen insbesondere aus
2016 gezeigt. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die sozialen Netzwerke mit 31 Prozent
eine Zusatzquelle zu den klassischen Medien darstellen (Fernsehnachrichten: 72 Prozent,
Radionachrichten: 46 Prozent). Außerdem würden Nutzer die Quellenvielfalt und die
Verbreitungsgeschwindigkeit schätzen. Trotzdem fände die Bevölkerung die journalistische
Leistung gut, kritisiere aber die mangelnde Nachrichtenvielfalt durch Algorithmen (44
Prozent der deutschen Bevölkerung).
„Ein Mediennutzungsverhalten, bei dem aus Dutzenden oder Hunderten Quellen individuell
Nachrichten abonniert werden, gibt den Konsumenten das Gefühl, maßgeschneidert
informiert zu werden. Doch in Wahrheit handelt es sich gerade bei aktuellen Nachrichten
meist um wenige Ursprungsquellen — Nachrichtenagenturen, Live-Medien, die hundertfach
kopiert, übernommen, bearbeitet werden. Online-Redaktionen arbeiten auf Akkord Inhalte
von Nachrichtenagenturen ein, diese Meldungen gehen durch die Netze wie das warme
Messer durch die Butter.“
— VÖZ Public Value (2015, S. 112)
4
Historie
Auch früher gab es schon Desinformationen in Form von Propaganda. Zur Zeit des
Naziregimes war die Voraussetzung für Adolf Hitlers Erfolg, die Massenmobilisierung durch
Propaganda, insbesondere anhand des damals neuen und so genannten Volksempfängers
(Radio). Dadurch stieg die Zustimmung und ein großer Teil der deutschen Bevölkerung wurde
durch diese Propaganda manipuliert. Die Folge aus dieser damals nahezu einzigen
Informationsquelle, war letztlich ein Mittel zur Abschaffung der Demokratie. Die technischen
Voraussetzungen wurden auch damals schon vollständig ausgeschöpft. Hier kann man einige
Verbindungen zu den „Fake News“ von heute in Social Media herstellen. Die größtmögliche
Ausnutzung von modernster Technik, „social Bots“, oder auch die Manipulation der
Menschen durch Desinformationen, könnte den Vergleich zum Dritten Reich und der
Zerstörung der Demokratie stützen. Insgesamt stellt sich die Frage, ob sich mit
Desinformationen durch „Fake News“ die Geschichte wiederholen kann oder sich
herausstellt, dass unsere Gesellschaft aus der Historie gelernt hat und daher
Desinformationen erkennen kann und entgegenwirkt.
Verbreitung
Die Reichweite von „Fake News“ ist in Deutschland nicht so groß, als die seriösen
Nachrichten, laut der Studie „Fakten statt Fakes“ der Stiftung „Neue Verantwortung“. Die
Verbreitung findet nicht über vielen verschiedenen Nutzern statt, sondern hauptsächlich
durch Rechtspopulisten. Dabei ist aber zu beachten, dass diese Verbreitung nicht durch eine
hohe Anzahl von Nutzern entsteht, sondern durch einzelne, professionelle Akteure, die
gezielt Desinformationen erstellen. Dabei stellt sich die Frage: Wie schaffen es diese Akteure,
viele Menschen mit „Fake News“ in sehr kurzer Zeit zu erreichen. Eine Möglicher Faktor sind
„social Bots“, die wie echte Nutzer agieren und Desinformationen in hoher Anzahl
publizieren. Die Vielzahl der „Fake News“, die verbreitet und geteilt werden ist zentral und
garantiert die größtmögliche Aufmerksamkeit der Nutzer. Dazu kommt aber noch der
Mensch als Nutzer, der von diesen Desinformationen beeinflusst wird und sie dann
wiederum über Teilen verbreitet (Multiplikatoreffekt). Sie hinterfragen die Seriosität dieser
Nachrichten nicht, da davon ausgegangen wird, dass andere Menschen vor ihnen dies auch
nicht taten. Dadurch wird die Meinung der Bürger unter anderem zu politischen Fragen
maßgeblich verändert, bevor die Echtheit der Nachricht überprüft wird.
5
Quellenuntersuchung
Um Desinformationen besser erkennen zu können, sollten die Quellen, wie folgt in vier
Schritten untersucht werden1
. Demnach müsse zuerst der Faktor Emotionen weggelassen
werden. „Fake News“ zielen darauf, dass sie die Gefühle der Menschen ansprechen und
provozieren. Damit erhalten sie Aufmerksamkeit, die zu rasanter Verbreitung führen. Daher
müsse der Verstand zuerst berücksichtigt werden, um eine sachliche Quellenuntersuchung zu
ermöglichen. Der zweite Schritt, ist der Autoren-Check. Hierbei müsse der Autor und
Verleger der Nachrichten nachvollziehbar und offen ausgewiesen sein. Im dritten Schritt
müssten Vergleichsquellen hinzugezogen werden, um zu prüfen, ob diese Nachricht auch bei
anderen Nachrichtenseiten veröffentlicht wurden. Mit dem Fakten-Check als letzter Schritt
sollte die Informationsquelle des Artikels auf Authentizität und Verfügbarkeit überprüft
werden, die in seriösen Artikel stets angegeben werden. Die genannten Schritte für eine
Quellenuntersuch sind kein Garant auf eine immer funktionierende Erkennung von „Fake
News“, jedoch verhelfen sie zur Aufdeckung von Desinformationen oder das Identifizieren
von „Fake News“.
Vertrauen in Nachrichten
Das Vertrauen der Internetnutzer in Nachrichten sei laut des Meinungsforschungsinstituts
„Ipsos“ sehr gering. Jeder dritte Deutsche (30 Prozent) sei überzeugt, regelmäßig oder häufig
auf Desinformationen zu stoßen“. Des Weiteren gaben 42 Prozent der Deutschen an, eher
selten oder nie „Fake News“ zu erkennen. Keine Probleme mit der Unterscheidung von
Fakten und Fiktionen haben nur 47 Prozent der Befragten. Im Gegensatz dazu würden 53
Prozent der deutschen Bevölkerung stehen, die Desinformationen gar nicht erkennen
können. Als Mitschuldige für den Vertrauensverlust mache die Bevölkerung die Medien (49
Prozent) und die Sozialen Medien (41 Prozent) verantwortlich.
EU-Wahlen- Problembewusstsein
Nach Einschätzungen von Experten könnten Desinformationskampagnen die Wahlen des
Brexit-Referendums und der US-Wahlen 2016 beeinflusst haben. Genaugenommen
verdächtigte die EU-Kommission Russland als Initiator der Desinformationen während diesen
Wahlen. Obwohl im September 2018 die Internetgiganten Facebook, Twitter, Mozilla und
Google einen Verhaltenskodex zum Kampf gegen „Fake News“ unterschrieben haben,
nehmen sie aus der Sicht der EU-Kommission ihre Verantwortung zu wenig gegenüber
Falschinformationen und Wahlbeeinflussung wahr. Die anstehende Europawahl Ende Mai
2019 müsse daher transparenter werden. Demzufolge soll politische Werbung
1 Quelle: faktenfinder.tagesschau.de
6
gekennzeichnet werden und eine engere Zusammenarbeit mit den EU-Staaten stattfinden.
Außerdem seien hohe Strafen für die politischen Parteien zu erwarten, die den Missbrauch
von Daten zu ihren Gunsten verwenden. Zudem stelle die EU-Kommission einen Plan vor, der
ihre Analyse-Gruppe gegen „Fake News“ verdoppele.
Beispiele
1. Beispiel
Das schwindende Vertrauen der Bevölkerung in die Medien ist auch in den USA zu
beobachten. 43 Prozent der Republikaner wünsche sich, dass der Präsident der Vereinigten
Staaten, Donald Trump, befugt sein soll, mediale Inhalte zu sperren2
. Eigentlich ist die
Freiheit der Presse ein bedeutsamer Wert in vielen Demokratien, so auch in Amerika. Der
erste Zusatzartikel der Verfassung schützt dies. In der Umfrage wurden 323 Demokraten, 363
Republikaner und 207 Unabhängige über ihre Meinung zur Presse befragt. 79 Prozent der
Republikaner behaupten, dass die Massenmedien den Präsidenten unfair behandeln und zu
negativ berichten. Fast die Hälfte der befragten Republikaner empfindet die
Nachrichtenmedien als „Feind des amerikanischen Volkes“. Als nach der Sperrung
spezifischer Medien wie CNN, „Washington Post“ oder der „New York Times“ gefragt wurde,
stimmten nahezu ein Viertel der Republikaner, 23 Prozent, zu. Einige Demokraten möchten
Trump mit mehr Macht ausstatten: 12 Prozent der Demokraten und 21 Prozent der
Demokraten stimmen zu, dass der Präsident die Autorität besitzen sollte, Inhalte von Medien
zu blockieren, die sich „schlecht verhalten“. Donald Trump ist dafür bekannt, deutliche Worte
für Medien zu finden, die seiner Meinung nach „unfair“ berichten. Auf Twitter lässt er sich
regelmäßig über „Fake News“ aus. Auch in der Befragung ist ein Großteil der Teilnehmer
nicht grundsätzliche gegen die freie Presse. 57 Prozent der Befragten denken, dass
Nachrichten und Reporter „notwendig sind, damit die Trump-Administration ehrlich bleibt“.
46 Prozent gestehen den Medien immerhin zu, ihr Bestes zu tun, um „Fake News“ zu
vermeiden, 35 Prozent sehen das anders. Vergessen haben die meisten Amerikaner in der
Umfrage den ersten Zusatzartikel zur Verfassung offenbar auch noch nicht: 85 Prozent
glauben, dass die Pressefreiheit essentiell für die amerikanische Demokratie ist.
2. Beispiel
„Geglaubt wird, was ins Weltbild passt“3
. Dieses Zitat ist das Ergebnis der Studie der Berliner
Denkfabrik „Stiftung Neue Verantwortung“. In dieser Studie wurden Bürger mit ausgewählten
Desinformationen konfrontiert und das Ergebnis war, dass die Bereitschaft an „Fake News“ zu
2 Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos für die amerikanische Website „The Daily Beast“
3 Zitat von Alexander Sängerlaub
7
glauben, bei AfD-Wählern am größten ist. 75 Prozent hielten die Falschnachricht „Jeder
zweite Flüchtling hat keinen Schulabschluss“, für wahr. Im Vergleich, bei den Grünenwähler
waren es nur 40 Prozent der Befragten. Ein weiteres Beispiel ist die Unterstellung, dass die
Kirchenfrau Margot Käßmann alle Deutschen als Nazis bezeichnet habe. Wieder ist die AfD-
Wählerschaft mit 25 Prozent der Spitzenreite, dass diese Meldung keine Falschnachricht sei.
Gegenüber stehen 5 Prozent der Grünen-Wähler, die diese Nachricht für falsch erklären. Um
auf das Zitat von Sängerlaub zurückzukommen: Die Gesellschaft glaubt nur die
Berichterstattung, die in das Weltbild der individuellen Person passt. Natürlich ist eine solche
Auseinandersetzung der Personen mit den Medien nicht Gesetzeswidrig, da der Artikel 1 des
GG dies sichert. Eine Nichterfüllung der Medienfunktion ist aber zu kritisieren, da die
Informationsfunktion und die Artikulationsfunktion nur unzureichend gegeben sind. Auch
hier schützt der Artikel 5 des GG die Pressefreiheit der Medien, um ein Verfassungsverstoß zu
vermeiden. Trotz des gesetzeskonformen Handelns nutzt eine Partei, wie die AfD, die
sozialen Netzwerke aus, um gezielt ihre leicht zu beeinflussbare Wählerschaft zu
manipulieren. Mit „Fake News“ werden die AfD-Wähler in ihrer Denkweise und damit in ihrer
eigenen Realität bestärkt. Sie befinden sich somit in einer Filterblase, die ihre
rechtsextremen Ansichten bestätigen. Diese gesellschaftliche Entwicklung wird von
rechtspopulistischen Parteien bewusst vorangetrieben und birgt damit eine Gefahr für die
Demokratie in Deutschland.
Fazit: Social Media als Demokratiekiller missbraucht
„Natürlich sind die gefährlich. Eine Demokratie braucht verlässliche Informationen, politische
Entscheidungen müssen ja auf Fakten basieren, sonst gehen sie in eine falsche Richtung und
können zum Teil sehr stark unerwünschte Effekte haben. Insofern ist das schon grundsätzlich
wichtig.“4
Die noch junge Geschichte des Internets zeigt, dass es in kurzer Zeit zu einem Wandel des
Medienkonsums führen kann. Die Nutzerzahlen in diesem Medium stiegen auf ein Drittel der
weltweiten Bevölkerung und werden in Zukunft auch stetig steigen. Durch vereinfachte
Möglichkeiten ist es einerseits dem Nutzer möglich, Inhalte schnell abzurufen, andererseits
auch Inhalte in kürzester Zeit zu verbreiten. Die klassischen Medien sind immer noch stark
vertreten, treten aber zunehmend in den Hintergrund. Ein Faktor dafür, ist die Nutzung von
Social Media und ihrer hohen und weiter ansteigenden Anzahl an Nutzern. Die
Internetgiganten versuchen, dem Nutzer die bestmöglichen Erfahrungen zu bieten, ganz nach
dem Motto: „Der Kunde ist König“. Dieses Zitat zeigt aber das eigentliche Problem. Der
Nutzer selbst ist nicht der „Kunde“ oder Zielgruppe, sondern letztlich die werbenden
Unternehmen. Der Nutzer soll nur so lange wie möglich an die entsprechende Plattform
4 Quelle: Martin Emmer, Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität
Berlin.
8
gebunden sein, um in letzter Konsequenz möglichst hohe Werbeeinnahmen zu generieren.
Der Einfluss der Mediengiganten, wie Facebook und Twitter, sind gewaltig. Diese Konzerne
nutzen Algorithmen, die nur eine gewisse nutzerbezogene Auswahl von Nachrichten und
Informationen anzeigen. Ihnen stehen damit gigantische Informationsquellen zur Verfügung
und erhalten auch gesellschaftspolitische Macht, indem sie daraus personalisierte
Nachrichten und Informationen generieren. Für diese Internetgiganten sollte jedoch
folgendes gelten: "Aus großer Kraft, folgt große Verantwortung!" - Ben Parker, Spider Man.
Dieser Verantwortung scheinen sich die Internetgiganten nicht bewusst zu sein.
Beispielsweise reagierte Facebook erst durch öffentlichen Druck auf die Verbreitung von
Desinformationen in seinem sozialen Netzwerk. Die Plattform Facebook hatte mit mehreren
Einschränkungen, wie Pornographie und Gewalt, ihre Rolle als Plattformbetreiber als erfüllt
angesehen. Die Punkte Propaganda und Desinformationen müssen aber auch in den
Aufgabenbereich der Internetgiganten fallen, so die Auffassung vieler Politiker.
„Nutzer können inzwischen die Fakten einer Nachricht überprüfen und die meisten
Nachrichteninstitutionen führen auch eine weiterhin weitreichende Recherche durch, um eine
objektive Ereignisschilderung zu gewährleisten. Ob diesen Berichten allerdings vertraut wird,
liegt an der Einstellung des Rezipienten gegenüber des Verbreitungsmediums, der Quelle
oder des Themengebietes. Wird sein eigenes Meinungsbild gestärkt, ist er eher geneigt, der
Nachricht zu glauben.“5
Eine Gefahr von personalisierten Inhalten ist, dass nicht nur die Werbeanzeigen auf die
Relevanz des Nutzers geprüft wird, sondern jeder erdenkliche Inhalt auf Social Media
Plattformen, so auch private Inhalte des Nutzers. Als Folge daraus, ergibt sich eine
eingeschränkte Sicht auf die Gesellschaft, aber auch auf die Politik und unsere Demokratie.
Eine Lösungsansatz wäre die Verbannung von Desinformationen aus den sozialen
Netzwerken. Es ist aber fraglich, ob dies wirklich sinnvoll wäre, da dies eine Zensur wäre. Dies
steht im Konflikt mit dem Artikel 5 des GG: Meinungsfreiheit. Natürlich sind trotzdem
Vorfälle zu melden und Absender müssen zurückverfolgt werden können. Außerdem könnte
Aufklärung in Form von Bildung ein weiterer Faktor gegen Desinformationen sein. Eine
Prüfung von allen Inhalten im Vorfeld ist aber nicht demokratisch vertretbar. Beim Nutzer
muss ein Grundverständnis für die Logik der Algorithmen geschaffen werden. Auch die
Unternehmen sind in der Pflicht, ihre Methoden transparenter zu gestalten. Ein Problem,
welches zunehmend entsteht, ist, dass Informationen nicht immer seriös und objektiv sind
und die Weltanschauung der Nutzer beeinflussen können. Ein Beispiel ist der US-Präsident
Donald Trump, welcher die klassischen und traditionellen Massenmedien öffentlich
denunziert und als Fake-News darstellt. Auch in Deutschland ist das Thema „Fake News“
durch die AfD immer politischer geworden. Es ist nicht leicht, eine seriöse von einer
unseriösen Quelle zu unterscheiden. Dennoch könnten mithilfe von z.B. Vergleichsquellen
Grundlagen der Quellenuntersuchung geschafft werden. Da ein großer Anteil der Nutzer in
Social Media junge Menschen ist, muss im Bereich Aufklärung mehr stattfinden, um eine
5 Quelle: https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte
9
Zukunft mit objektiver Berichterstattung zu gewährleisten. Ein Schritt ist, die Pflicht zur
Veröffentlichung der Algorithmen, welche die Internetgiganten nutzen, um ihnen die Macht
über die Überbeanspruchung der Medienfunktionen, wie die Kontrollfunktion,
einzuschränken. Medien, die nicht seriös und aufklärende Medienpolitik betreiben, sollten
nicht als vierte Gewalt fungieren dürfen. Nach dem Demokratieverständnis der
Bundesrepublik Deutschland muss aber die Pressefreiheit gegeben sein (Artikel 5 GG).
Jedoch ist auch eine klare Gewaltenteilung von Exekutive, Judikative und Legislative gegeben
und dazu zählt nicht der Bereich Medien. Die Medien sind als Teil der freien sozialen
Marktwirtschaft gewinnorientierte Unternehmen und folgen der Logik des Marktes. Dennoch
haben die Medien auch eine gesellschaftspolitische Funktion, die sich aus dem Grundgesetz
ergeben (Artikel 5 GG). Aufgrund der ständig steigenden Marktkraft und ihrer konsequenten
Marktorientierung, beeinflussen die Mediengiganten insbesondere über Social Media die
Politik. Damit greifen die Medien in den politischen Bereich der Gesellschaft ein, zu dem sie
nicht legitimiert sind. Diese „Überbeanspruchung“ der medialen Macht in die Politik weitet
sich weiter aus und damit werden die sozialen Netzwerke sukzessive zum „Demokratiekiller“.
Dies insbesondere, wenn sie weiterhin, beispielsweise durch „Fake News“, rechtsextreme
Parteien und Präsidenten zum Erfolg verhelfen, die in letzter Konsequenz das demokratische
System ablehnen.
Literaturverzeichnis
(6. September 2018). Von http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/vertrauen-in-medien-jeder-
dritte-rechnet-mit-fake-news-15774256.html abgerufen
Dr. Andreas Füchter, D. D. (2018). Mensch und Politik Sekundarstufe 2. Braunschweig: Schrroedel,
Westermann.
Faz.net. (8. Oktober 2018). Von http://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-
praesidentschaft/republikaner-wollen-donald-trump-mehr-macht-ueber-medien-geben-
15727964.html abgerufen
gesetze-im-internet.de. (kein Datum). Von https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html
abgerufen
Granlund, D. (kein Datum). davegranlund.com. Von
https://www.davegranlund.com/cartoons/2016/12/08/fake-news-and-internet/ abgerufen
Huber, J. (10. März 2017). Tagesspiegel.de. Von https://www.tagesspiegel.de/medien/einfluss-durch-
falsche-informationen-gewinnen-fake-news-wahlen/19501114.html abgerufen
Lindner, R. (13. März 2018). Faz.net. Von http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/facebook-in-
der-kritik-fake-news-und-wahl-manipulation-15491309.html abgerufen
Schneider, J. (14. September 2017). Von Sueddeutsche.de:
https://www.sueddeutsche.de/politik/gezielte-grenzverletzungen-so-aggressiv-macht-die-
afd-wahlkampf-auf-facebook-1.3664785 abgerufen
10
Schwartmann, P. R. (26. April 2017). bpd.de. Von
https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/245111/meinung-luegen-als-demokratieproblem
abgerufen
Schwartmann, P. R. (kein Datum). bpb.de. Von
https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/247147/meinung-fake-news-werden-die-wahlen-in-
deutschland-nicht-entscheiden?type=galerie&show=image&i=247148 abgerufen
Stöckigt, V. (20. April 2017). faktenfinder.tagesschau.de. Von
http://faktenfinder.tagesschau.de/tutorials/fakenews-erkennen-tutorial-101.html abgerufen
SWR. (29. November 2016). ardmediathek.de. Von https://www.ardmediathek.de/tv/REPORT-
MAINZ/Wie-Fake-News-Politik-und-Wahlen-beeinfl/Das-Erste/Video?
bcastId=310120&documentId=39239694 abgerufen
Tagesschau.de. (6. März 2017). Von https://www.tagesschau.de/ausland/fake-news-schweden-
101.html abgerufen
Zeit. (kein Datum). Zeit.de. Von https://www.zeit.de/2017/09/bundestagswahl-fake-news-
manipulation-russland-hacker-cyberkrieg/seite-4 abgerufen
(Internetadressen im November 2018 abgerufen)
11

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  • 1. Europäischer Wettbewerb Social Media – ein Demokratiekiller? „Fake News” 1. Januar 2019 Autor Niklas Schneider Geburtstag: 08.09.2001 (17 Jahre) Jahrgangsstufe: 12 Adresse Ringstraße 89b 64823 Groß-Umstadt Nation: Deutschland (Hessen) Kontakt E-Mail: schneiderniklas01@gmail.com Schule Max-Planck-Gymnasium 64823 Groß-Umstadt Lehrer Herr Willmann, Markus 1
  • 2. Inhalt Einleitung...............................................................................................................................................2 Nachrichten im Allgemeinen..............................................................................................................2 Nachrichten in der Demokratie..........................................................................................................3 Nachrichten in Social Media...............................................................................................................3 Hauptteil.................................................................................................................................................4 Nachrichtennutzung...........................................................................................................................4 Historie...............................................................................................................................................5 Verbreitung.........................................................................................................................................5 Quellenuntersuchung.........................................................................................................................6 Vertrauen in Nachrichten...................................................................................................................6 EU-Wahlen - Problembewusstsein.....................................................................................................6 Beispiele.............................................................................................................................................7 1. Beispiel.......................................................................................................................................7 2. Beispiel.......................................................................................................................................7 Fazit: Social Media als Demokratiekiller missbraucht.............................................................................8 Literaturverzeichnis..............................................................................................................................10 Einleitung Nachrichten im Allgemeinen Die Nachricht ist eine journalistische Darstellungsform und teilt eine Neuigkeit mit, die für den Leser oder Hörer von Interesse ist. Im Gegensatz zum Kommentar sollte eine Nachricht objektive Sachverhalte darstellen und frei von subjektiven Einflüssen sein. Subjektive Färbungen durch Auswahl und Wortwahl sollen vermieden werden, kommen jedoch in der Praxis häufig vor. 2
  • 3. Nachrichten in der Demokratie Im Grundgesetz unter Artikel 5 findet sich die wichtigste Grundlage für den Journalismus in Deutschland, nämlich die Pressefreiheit. Diese garantiert keine Zensur im Staat, sodass die Pressevertreter ihre wesentlichen Aufgaben wahrnehmen können. Dazu gehört die Zugänglichkeit von Informationen für die Gesellschaft (Informationsfunktion, Artikulationsfunktion) und die Kontrolle, sowie die Überwachung des Staates (Kontrollfunktion). Damit fungiert die Presse als „vierte Gewalt“ im Staat und soll die Bevölkerung aufklären, beispielsweise über Missstände. Nachrichten in Social Media Das Internet ist ein Teil unserer Gesellschaft geworden. Nutzern steht es frei, Inhalte einem großen Publikum zu präsentieren. Soziale Netzwerke sind ein Teil davon und durchdringen unser Leben. Menschen können sich untereinander austauschen und vernetzen, um Inhalte oder Informationen zu erstellen und weiterzugeben. Internetkonzerne oder Internetgiganten, wie Facebook, Twitter und Co., die anhand von Algorithmen entscheiden, welcher Nutzer welche Inhalte (nutzerbezogene Inhalte) sieht, bekommen damit auch Gelegenheit zur politischen Einflussnahme. Aber auch der Nutzer selbst spielt eine erhebliche Rolle, indem er im Auswahlprozess, durch z.B. Blockieren von anderen Inhalten, eingreift. Dies führt zu einem eingeschränkten Meinungsbild. Des Weiteren passt sich der Nachrichtenmarkt den medialen Plattformen an, um eine größtmögliche Reichweite zu generieren. Die Nachrichten in den Social Media werden – um Aufmerksamkeit zu erhalten – mit plakativen und provokanten Headlines überschrieben. Dabei rückt der Inhalt in den Hintergrund. Da jeder Mensch in den sozialen Netzwerken Nachrichten erstellen kann, ist festzustellen, dass Falschmeldungen oder Desinformationen, so genannte „Fake News“, immer häufiger auftreten. Die Internetgiganten entziehen sich der Verantwortung gegen diese Falschmeldungen vorzugehen. Dies kann die Demokratie gefährden, wie später ausgeführt wird. Diese Art von Falschmeldungen werden umgangssprachlich Fake-News oder Fakenews, englisch: fake news genannt. 3
  • 4. Hauptteil Nachrichtennutzung Einen Überblick über die Nachrichtennutzung in Social Media bietet die Studie von „Reuters Institute Digital News Survey“. In dieser werden die Nachrichtenquellen insbesondere aus 2016 gezeigt. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die sozialen Netzwerke mit 31 Prozent eine Zusatzquelle zu den klassischen Medien darstellen (Fernsehnachrichten: 72 Prozent, Radionachrichten: 46 Prozent). Außerdem würden Nutzer die Quellenvielfalt und die Verbreitungsgeschwindigkeit schätzen. Trotzdem fände die Bevölkerung die journalistische Leistung gut, kritisiere aber die mangelnde Nachrichtenvielfalt durch Algorithmen (44 Prozent der deutschen Bevölkerung). „Ein Mediennutzungsverhalten, bei dem aus Dutzenden oder Hunderten Quellen individuell Nachrichten abonniert werden, gibt den Konsumenten das Gefühl, maßgeschneidert informiert zu werden. Doch in Wahrheit handelt es sich gerade bei aktuellen Nachrichten meist um wenige Ursprungsquellen — Nachrichtenagenturen, Live-Medien, die hundertfach kopiert, übernommen, bearbeitet werden. Online-Redaktionen arbeiten auf Akkord Inhalte von Nachrichtenagenturen ein, diese Meldungen gehen durch die Netze wie das warme Messer durch die Butter.“ — VÖZ Public Value (2015, S. 112) 4
  • 5. Historie Auch früher gab es schon Desinformationen in Form von Propaganda. Zur Zeit des Naziregimes war die Voraussetzung für Adolf Hitlers Erfolg, die Massenmobilisierung durch Propaganda, insbesondere anhand des damals neuen und so genannten Volksempfängers (Radio). Dadurch stieg die Zustimmung und ein großer Teil der deutschen Bevölkerung wurde durch diese Propaganda manipuliert. Die Folge aus dieser damals nahezu einzigen Informationsquelle, war letztlich ein Mittel zur Abschaffung der Demokratie. Die technischen Voraussetzungen wurden auch damals schon vollständig ausgeschöpft. Hier kann man einige Verbindungen zu den „Fake News“ von heute in Social Media herstellen. Die größtmögliche Ausnutzung von modernster Technik, „social Bots“, oder auch die Manipulation der Menschen durch Desinformationen, könnte den Vergleich zum Dritten Reich und der Zerstörung der Demokratie stützen. Insgesamt stellt sich die Frage, ob sich mit Desinformationen durch „Fake News“ die Geschichte wiederholen kann oder sich herausstellt, dass unsere Gesellschaft aus der Historie gelernt hat und daher Desinformationen erkennen kann und entgegenwirkt. Verbreitung Die Reichweite von „Fake News“ ist in Deutschland nicht so groß, als die seriösen Nachrichten, laut der Studie „Fakten statt Fakes“ der Stiftung „Neue Verantwortung“. Die Verbreitung findet nicht über vielen verschiedenen Nutzern statt, sondern hauptsächlich durch Rechtspopulisten. Dabei ist aber zu beachten, dass diese Verbreitung nicht durch eine hohe Anzahl von Nutzern entsteht, sondern durch einzelne, professionelle Akteure, die gezielt Desinformationen erstellen. Dabei stellt sich die Frage: Wie schaffen es diese Akteure, viele Menschen mit „Fake News“ in sehr kurzer Zeit zu erreichen. Eine Möglicher Faktor sind „social Bots“, die wie echte Nutzer agieren und Desinformationen in hoher Anzahl publizieren. Die Vielzahl der „Fake News“, die verbreitet und geteilt werden ist zentral und garantiert die größtmögliche Aufmerksamkeit der Nutzer. Dazu kommt aber noch der Mensch als Nutzer, der von diesen Desinformationen beeinflusst wird und sie dann wiederum über Teilen verbreitet (Multiplikatoreffekt). Sie hinterfragen die Seriosität dieser Nachrichten nicht, da davon ausgegangen wird, dass andere Menschen vor ihnen dies auch nicht taten. Dadurch wird die Meinung der Bürger unter anderem zu politischen Fragen maßgeblich verändert, bevor die Echtheit der Nachricht überprüft wird. 5
  • 6. Quellenuntersuchung Um Desinformationen besser erkennen zu können, sollten die Quellen, wie folgt in vier Schritten untersucht werden1 . Demnach müsse zuerst der Faktor Emotionen weggelassen werden. „Fake News“ zielen darauf, dass sie die Gefühle der Menschen ansprechen und provozieren. Damit erhalten sie Aufmerksamkeit, die zu rasanter Verbreitung führen. Daher müsse der Verstand zuerst berücksichtigt werden, um eine sachliche Quellenuntersuchung zu ermöglichen. Der zweite Schritt, ist der Autoren-Check. Hierbei müsse der Autor und Verleger der Nachrichten nachvollziehbar und offen ausgewiesen sein. Im dritten Schritt müssten Vergleichsquellen hinzugezogen werden, um zu prüfen, ob diese Nachricht auch bei anderen Nachrichtenseiten veröffentlicht wurden. Mit dem Fakten-Check als letzter Schritt sollte die Informationsquelle des Artikels auf Authentizität und Verfügbarkeit überprüft werden, die in seriösen Artikel stets angegeben werden. Die genannten Schritte für eine Quellenuntersuch sind kein Garant auf eine immer funktionierende Erkennung von „Fake News“, jedoch verhelfen sie zur Aufdeckung von Desinformationen oder das Identifizieren von „Fake News“. Vertrauen in Nachrichten Das Vertrauen der Internetnutzer in Nachrichten sei laut des Meinungsforschungsinstituts „Ipsos“ sehr gering. Jeder dritte Deutsche (30 Prozent) sei überzeugt, regelmäßig oder häufig auf Desinformationen zu stoßen“. Des Weiteren gaben 42 Prozent der Deutschen an, eher selten oder nie „Fake News“ zu erkennen. Keine Probleme mit der Unterscheidung von Fakten und Fiktionen haben nur 47 Prozent der Befragten. Im Gegensatz dazu würden 53 Prozent der deutschen Bevölkerung stehen, die Desinformationen gar nicht erkennen können. Als Mitschuldige für den Vertrauensverlust mache die Bevölkerung die Medien (49 Prozent) und die Sozialen Medien (41 Prozent) verantwortlich. EU-Wahlen- Problembewusstsein Nach Einschätzungen von Experten könnten Desinformationskampagnen die Wahlen des Brexit-Referendums und der US-Wahlen 2016 beeinflusst haben. Genaugenommen verdächtigte die EU-Kommission Russland als Initiator der Desinformationen während diesen Wahlen. Obwohl im September 2018 die Internetgiganten Facebook, Twitter, Mozilla und Google einen Verhaltenskodex zum Kampf gegen „Fake News“ unterschrieben haben, nehmen sie aus der Sicht der EU-Kommission ihre Verantwortung zu wenig gegenüber Falschinformationen und Wahlbeeinflussung wahr. Die anstehende Europawahl Ende Mai 2019 müsse daher transparenter werden. Demzufolge soll politische Werbung 1 Quelle: faktenfinder.tagesschau.de 6
  • 7. gekennzeichnet werden und eine engere Zusammenarbeit mit den EU-Staaten stattfinden. Außerdem seien hohe Strafen für die politischen Parteien zu erwarten, die den Missbrauch von Daten zu ihren Gunsten verwenden. Zudem stelle die EU-Kommission einen Plan vor, der ihre Analyse-Gruppe gegen „Fake News“ verdoppele. Beispiele 1. Beispiel Das schwindende Vertrauen der Bevölkerung in die Medien ist auch in den USA zu beobachten. 43 Prozent der Republikaner wünsche sich, dass der Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, befugt sein soll, mediale Inhalte zu sperren2 . Eigentlich ist die Freiheit der Presse ein bedeutsamer Wert in vielen Demokratien, so auch in Amerika. Der erste Zusatzartikel der Verfassung schützt dies. In der Umfrage wurden 323 Demokraten, 363 Republikaner und 207 Unabhängige über ihre Meinung zur Presse befragt. 79 Prozent der Republikaner behaupten, dass die Massenmedien den Präsidenten unfair behandeln und zu negativ berichten. Fast die Hälfte der befragten Republikaner empfindet die Nachrichtenmedien als „Feind des amerikanischen Volkes“. Als nach der Sperrung spezifischer Medien wie CNN, „Washington Post“ oder der „New York Times“ gefragt wurde, stimmten nahezu ein Viertel der Republikaner, 23 Prozent, zu. Einige Demokraten möchten Trump mit mehr Macht ausstatten: 12 Prozent der Demokraten und 21 Prozent der Demokraten stimmen zu, dass der Präsident die Autorität besitzen sollte, Inhalte von Medien zu blockieren, die sich „schlecht verhalten“. Donald Trump ist dafür bekannt, deutliche Worte für Medien zu finden, die seiner Meinung nach „unfair“ berichten. Auf Twitter lässt er sich regelmäßig über „Fake News“ aus. Auch in der Befragung ist ein Großteil der Teilnehmer nicht grundsätzliche gegen die freie Presse. 57 Prozent der Befragten denken, dass Nachrichten und Reporter „notwendig sind, damit die Trump-Administration ehrlich bleibt“. 46 Prozent gestehen den Medien immerhin zu, ihr Bestes zu tun, um „Fake News“ zu vermeiden, 35 Prozent sehen das anders. Vergessen haben die meisten Amerikaner in der Umfrage den ersten Zusatzartikel zur Verfassung offenbar auch noch nicht: 85 Prozent glauben, dass die Pressefreiheit essentiell für die amerikanische Demokratie ist. 2. Beispiel „Geglaubt wird, was ins Weltbild passt“3 . Dieses Zitat ist das Ergebnis der Studie der Berliner Denkfabrik „Stiftung Neue Verantwortung“. In dieser Studie wurden Bürger mit ausgewählten Desinformationen konfrontiert und das Ergebnis war, dass die Bereitschaft an „Fake News“ zu 2 Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos für die amerikanische Website „The Daily Beast“ 3 Zitat von Alexander Sängerlaub 7
  • 8. glauben, bei AfD-Wählern am größten ist. 75 Prozent hielten die Falschnachricht „Jeder zweite Flüchtling hat keinen Schulabschluss“, für wahr. Im Vergleich, bei den Grünenwähler waren es nur 40 Prozent der Befragten. Ein weiteres Beispiel ist die Unterstellung, dass die Kirchenfrau Margot Käßmann alle Deutschen als Nazis bezeichnet habe. Wieder ist die AfD- Wählerschaft mit 25 Prozent der Spitzenreite, dass diese Meldung keine Falschnachricht sei. Gegenüber stehen 5 Prozent der Grünen-Wähler, die diese Nachricht für falsch erklären. Um auf das Zitat von Sängerlaub zurückzukommen: Die Gesellschaft glaubt nur die Berichterstattung, die in das Weltbild der individuellen Person passt. Natürlich ist eine solche Auseinandersetzung der Personen mit den Medien nicht Gesetzeswidrig, da der Artikel 1 des GG dies sichert. Eine Nichterfüllung der Medienfunktion ist aber zu kritisieren, da die Informationsfunktion und die Artikulationsfunktion nur unzureichend gegeben sind. Auch hier schützt der Artikel 5 des GG die Pressefreiheit der Medien, um ein Verfassungsverstoß zu vermeiden. Trotz des gesetzeskonformen Handelns nutzt eine Partei, wie die AfD, die sozialen Netzwerke aus, um gezielt ihre leicht zu beeinflussbare Wählerschaft zu manipulieren. Mit „Fake News“ werden die AfD-Wähler in ihrer Denkweise und damit in ihrer eigenen Realität bestärkt. Sie befinden sich somit in einer Filterblase, die ihre rechtsextremen Ansichten bestätigen. Diese gesellschaftliche Entwicklung wird von rechtspopulistischen Parteien bewusst vorangetrieben und birgt damit eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Fazit: Social Media als Demokratiekiller missbraucht „Natürlich sind die gefährlich. Eine Demokratie braucht verlässliche Informationen, politische Entscheidungen müssen ja auf Fakten basieren, sonst gehen sie in eine falsche Richtung und können zum Teil sehr stark unerwünschte Effekte haben. Insofern ist das schon grundsätzlich wichtig.“4 Die noch junge Geschichte des Internets zeigt, dass es in kurzer Zeit zu einem Wandel des Medienkonsums führen kann. Die Nutzerzahlen in diesem Medium stiegen auf ein Drittel der weltweiten Bevölkerung und werden in Zukunft auch stetig steigen. Durch vereinfachte Möglichkeiten ist es einerseits dem Nutzer möglich, Inhalte schnell abzurufen, andererseits auch Inhalte in kürzester Zeit zu verbreiten. Die klassischen Medien sind immer noch stark vertreten, treten aber zunehmend in den Hintergrund. Ein Faktor dafür, ist die Nutzung von Social Media und ihrer hohen und weiter ansteigenden Anzahl an Nutzern. Die Internetgiganten versuchen, dem Nutzer die bestmöglichen Erfahrungen zu bieten, ganz nach dem Motto: „Der Kunde ist König“. Dieses Zitat zeigt aber das eigentliche Problem. Der Nutzer selbst ist nicht der „Kunde“ oder Zielgruppe, sondern letztlich die werbenden Unternehmen. Der Nutzer soll nur so lange wie möglich an die entsprechende Plattform 4 Quelle: Martin Emmer, Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. 8
  • 9. gebunden sein, um in letzter Konsequenz möglichst hohe Werbeeinnahmen zu generieren. Der Einfluss der Mediengiganten, wie Facebook und Twitter, sind gewaltig. Diese Konzerne nutzen Algorithmen, die nur eine gewisse nutzerbezogene Auswahl von Nachrichten und Informationen anzeigen. Ihnen stehen damit gigantische Informationsquellen zur Verfügung und erhalten auch gesellschaftspolitische Macht, indem sie daraus personalisierte Nachrichten und Informationen generieren. Für diese Internetgiganten sollte jedoch folgendes gelten: "Aus großer Kraft, folgt große Verantwortung!" - Ben Parker, Spider Man. Dieser Verantwortung scheinen sich die Internetgiganten nicht bewusst zu sein. Beispielsweise reagierte Facebook erst durch öffentlichen Druck auf die Verbreitung von Desinformationen in seinem sozialen Netzwerk. Die Plattform Facebook hatte mit mehreren Einschränkungen, wie Pornographie und Gewalt, ihre Rolle als Plattformbetreiber als erfüllt angesehen. Die Punkte Propaganda und Desinformationen müssen aber auch in den Aufgabenbereich der Internetgiganten fallen, so die Auffassung vieler Politiker. „Nutzer können inzwischen die Fakten einer Nachricht überprüfen und die meisten Nachrichteninstitutionen führen auch eine weiterhin weitreichende Recherche durch, um eine objektive Ereignisschilderung zu gewährleisten. Ob diesen Berichten allerdings vertraut wird, liegt an der Einstellung des Rezipienten gegenüber des Verbreitungsmediums, der Quelle oder des Themengebietes. Wird sein eigenes Meinungsbild gestärkt, ist er eher geneigt, der Nachricht zu glauben.“5 Eine Gefahr von personalisierten Inhalten ist, dass nicht nur die Werbeanzeigen auf die Relevanz des Nutzers geprüft wird, sondern jeder erdenkliche Inhalt auf Social Media Plattformen, so auch private Inhalte des Nutzers. Als Folge daraus, ergibt sich eine eingeschränkte Sicht auf die Gesellschaft, aber auch auf die Politik und unsere Demokratie. Eine Lösungsansatz wäre die Verbannung von Desinformationen aus den sozialen Netzwerken. Es ist aber fraglich, ob dies wirklich sinnvoll wäre, da dies eine Zensur wäre. Dies steht im Konflikt mit dem Artikel 5 des GG: Meinungsfreiheit. Natürlich sind trotzdem Vorfälle zu melden und Absender müssen zurückverfolgt werden können. Außerdem könnte Aufklärung in Form von Bildung ein weiterer Faktor gegen Desinformationen sein. Eine Prüfung von allen Inhalten im Vorfeld ist aber nicht demokratisch vertretbar. Beim Nutzer muss ein Grundverständnis für die Logik der Algorithmen geschaffen werden. Auch die Unternehmen sind in der Pflicht, ihre Methoden transparenter zu gestalten. Ein Problem, welches zunehmend entsteht, ist, dass Informationen nicht immer seriös und objektiv sind und die Weltanschauung der Nutzer beeinflussen können. Ein Beispiel ist der US-Präsident Donald Trump, welcher die klassischen und traditionellen Massenmedien öffentlich denunziert und als Fake-News darstellt. Auch in Deutschland ist das Thema „Fake News“ durch die AfD immer politischer geworden. Es ist nicht leicht, eine seriöse von einer unseriösen Quelle zu unterscheiden. Dennoch könnten mithilfe von z.B. Vergleichsquellen Grundlagen der Quellenuntersuchung geschafft werden. Da ein großer Anteil der Nutzer in Social Media junge Menschen ist, muss im Bereich Aufklärung mehr stattfinden, um eine 5 Quelle: https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte 9
  • 10. Zukunft mit objektiver Berichterstattung zu gewährleisten. Ein Schritt ist, die Pflicht zur Veröffentlichung der Algorithmen, welche die Internetgiganten nutzen, um ihnen die Macht über die Überbeanspruchung der Medienfunktionen, wie die Kontrollfunktion, einzuschränken. Medien, die nicht seriös und aufklärende Medienpolitik betreiben, sollten nicht als vierte Gewalt fungieren dürfen. Nach dem Demokratieverständnis der Bundesrepublik Deutschland muss aber die Pressefreiheit gegeben sein (Artikel 5 GG). Jedoch ist auch eine klare Gewaltenteilung von Exekutive, Judikative und Legislative gegeben und dazu zählt nicht der Bereich Medien. Die Medien sind als Teil der freien sozialen Marktwirtschaft gewinnorientierte Unternehmen und folgen der Logik des Marktes. Dennoch haben die Medien auch eine gesellschaftspolitische Funktion, die sich aus dem Grundgesetz ergeben (Artikel 5 GG). Aufgrund der ständig steigenden Marktkraft und ihrer konsequenten Marktorientierung, beeinflussen die Mediengiganten insbesondere über Social Media die Politik. Damit greifen die Medien in den politischen Bereich der Gesellschaft ein, zu dem sie nicht legitimiert sind. Diese „Überbeanspruchung“ der medialen Macht in die Politik weitet sich weiter aus und damit werden die sozialen Netzwerke sukzessive zum „Demokratiekiller“. Dies insbesondere, wenn sie weiterhin, beispielsweise durch „Fake News“, rechtsextreme Parteien und Präsidenten zum Erfolg verhelfen, die in letzter Konsequenz das demokratische System ablehnen. Literaturverzeichnis (6. September 2018). Von http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/vertrauen-in-medien-jeder- dritte-rechnet-mit-fake-news-15774256.html abgerufen Dr. Andreas Füchter, D. D. (2018). Mensch und Politik Sekundarstufe 2. Braunschweig: Schrroedel, Westermann. Faz.net. (8. Oktober 2018). Von http://www.faz.net/aktuell/politik/trumps- praesidentschaft/republikaner-wollen-donald-trump-mehr-macht-ueber-medien-geben- 15727964.html abgerufen gesetze-im-internet.de. (kein Datum). Von https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html abgerufen Granlund, D. (kein Datum). davegranlund.com. Von https://www.davegranlund.com/cartoons/2016/12/08/fake-news-and-internet/ abgerufen Huber, J. (10. März 2017). Tagesspiegel.de. Von https://www.tagesspiegel.de/medien/einfluss-durch- falsche-informationen-gewinnen-fake-news-wahlen/19501114.html abgerufen Lindner, R. (13. März 2018). Faz.net. Von http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/facebook-in- der-kritik-fake-news-und-wahl-manipulation-15491309.html abgerufen Schneider, J. (14. September 2017). Von Sueddeutsche.de: https://www.sueddeutsche.de/politik/gezielte-grenzverletzungen-so-aggressiv-macht-die- afd-wahlkampf-auf-facebook-1.3664785 abgerufen 10
  • 11. Schwartmann, P. R. (26. April 2017). bpd.de. Von https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/245111/meinung-luegen-als-demokratieproblem abgerufen Schwartmann, P. R. (kein Datum). bpb.de. Von https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/247147/meinung-fake-news-werden-die-wahlen-in- deutschland-nicht-entscheiden?type=galerie&show=image&i=247148 abgerufen Stöckigt, V. (20. April 2017). faktenfinder.tagesschau.de. Von http://faktenfinder.tagesschau.de/tutorials/fakenews-erkennen-tutorial-101.html abgerufen SWR. (29. November 2016). ardmediathek.de. Von https://www.ardmediathek.de/tv/REPORT- MAINZ/Wie-Fake-News-Politik-und-Wahlen-beeinfl/Das-Erste/Video? bcastId=310120&documentId=39239694 abgerufen Tagesschau.de. (6. März 2017). Von https://www.tagesschau.de/ausland/fake-news-schweden- 101.html abgerufen Zeit. (kein Datum). Zeit.de. Von https://www.zeit.de/2017/09/bundestagswahl-fake-news- manipulation-russland-hacker-cyberkrieg/seite-4 abgerufen (Internetadressen im November 2018 abgerufen) 11