Die Folien vom XING Puls Event zum Thema Personal Branding am 25.11.2020.
Mit der These: Niemand MUSS eine Personal Brand sein.
Warum ich das denke, erkläre ich hier.
3. • Redner & Recruitingexperte / „Luther des Recruitings“
• 20 Jahre Erfahrung als Personalberater, Inhouse & Interim Recruiter
• Blogger & Podcaster auf www.hzaborowski.de und www.humanplace.de
HENRIK
ZABOROWSKI
4. Die laute Botschaft ist:
Du musst eine Marke werden!!
Und wenn Du das nicht schaffst, bist Du am Ende!
5. „Nur wer sichtbar ist,
findet auch statt“
Die größte Irrlehre der „Branding-Blase“!
13. Die Resonanzkatastrophe der Moderne
„Resonanz bleibt das Versprechen der Moderne,
Entfremdung aber ist ihre Realität“
Prof. Dr. Hartmut Rosa
14. Erich Fromm 1979 über die Industriegesellschaft
„Der Mensch wird zur Ware auf dem
„Persönlichkeitsmarkt“ ...“
„Da der Erfolg weitgehend davon abhängt, wie gut
man seine Persönlichkeit verkauft, erlebt man sich als
Ware oder richtiger: gleichzeitig als Verkäufer und zu
verkaufende Ware. Der Mensch kümmert sich nicht
mehr um sein Leben und sein Glück, sondern um seine
Verkäuflichkeit.“
15. Mehr dazu jetzt im
Austausch!
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Mobil 0170 700 33 46
www.hzaborowski.de
www.humanplace.de
Hinweis der Redaktion
Ich selber bin eine Personal Brand. Ich werde für Vorträge angefragt, als Podcast Gast, als Trainer, in der Recruitingszene kennt man mich als „Luther des Recruiting“ und ich hab zwei Podcast, die gut laufen.
Ich sage nicht, niemand soll eine Personal Brand sein. Was mich aber stört, ist dieses Absolute, mit der das Thema verkauft wird.
Was ich damit meine, ist perfekt in dem absolut falschen Buchtitel „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ zusammengefasst. Das ist die Botschaft, gegen die ich mich wende. Denn nicht nur stimmt sie nicht, sondern sie ist auch eine Ohrfeige für alle Menschen, die keine Brand sind und sie setzt die schwachen Gemüter wahnsinnig unter Druck die denken, sie müssten eine Brand sein und das nicht so richtig hinbekommen.
Das Leben ist analog!!!! Und analog eine brand zu werden, ist fast nur in meinem unmittelbaren Umfeld möglich. Oder halt als Schauspielerin, Sängerin, Politikerin etc.
Alles andere müssen digital sichtbar werden. Aber das hat nix mit dem echten Leben zu tun.
Niemand muss eine Personal Brand sein. Das behaupten nur die, die davon leben, Menschen dabei zu beraten eine Brand zu werden. Und warum behaupten sie das so lautstark und penetrant? Weil sie erst ein Bedürfnis bei den Menschen wecken müssen, das die noch gar nciht haben. Vor wenigen Jahren hat noch kein Normalbürger daran gedacht, er/sie müsste eine Brand sein. Heute scheine ich morgen geschäftlich tot zu sein, wenn ich keine bin!
Warum müssen sie erst dieses Bedürfnis wecken? Weil es den Markt „ich will eine Brand“ sein, nicht gibt. Und auch nicht geben wird. Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, eine Brand zu sein.
Warum muss niemand eine Brand sein? WEil ich meine Leistung immer dann verkaufen kann, wenn es dafür einen Markt gibt. Warum gibt es so viele Steuerberater, Pflegekräfte, Online Marketeer und Controller? Weil die vom Markt gebraucht werden. Was nicht am Markt gebraucht wird, wird auch nicht nachgefragt! Da kann ich Brand sein, so viel ich will. Den Dorfdeppen kannte früher jeder! Der war ne Brand! Aber genützt hat es ihm nix.
Wenn es keinen Markt für meine Leistung gibt, muss ich was anderes machen oder diesen Markt erst schaffen. So wie Hermann Scherer es in wenigen Jahren geschafft hat, das auf einmal jeder Redner werden will. Auf die Idee ist jahrtausendelang niemand gekommen. Scherer hat diesen Markt geschaffen. Musste er auch, um seine Leistung verkaufen zu können.
Wie finde ich denn Kunden für meine Leistung? Ich muss gefunden werden. im Internet und im analogen Leben. Und einen guten/soliden Job machen. Meinen Steuerberater habe ich über eine Empfehlung bekommen, genaau so wie unseren HUndefriseur oder der Übersetzer meines Onlinekurse. Den Videografen kannte ich persönlich. Den Hundetrainer und den Dachdecker habe ich gegoogelt und dann einfach einen genommen. unser Gärtner war unser Nachbar. An unserem Handwerker für schwierige Fälle bin ich morgens immer vorbei gegangen. Das waren und sind alle keine Brands. Aber sie bekommen alle Aufträge. Weil die Menschen nicht bei Brands kaufen, sondern da, wo es gerade sinnvoll ist.
Es gibt tausende Personalberater, die alle keine Brand sind. Aber die leben sehr gut. Außer in Coronazeiten. Warum? Die akquirieren 5-10 Kunden. Per Kaltakquise am Telefon, über Empfehlung, Netzwerke, persönlcihe Treffen und und und. Und dann machen die einfach einen soliden Job. Wenn ich als Unternehmen einen Personalberater habe, mit dem ich zufrieden bin, dann schicke ich den nciht in die Wüste, nur weil ich einmal einen Post von einer Personalberaterbrand sehe.
Was mich zum nächsten Punkt bringt: eine Brand aufzubauen, ist wahnsinnig mühsam. Mich hat es fast in den Burnout geführt. Dabei wollte ich noch nciht mal eine Brand werden. ich wollte einfach nur wahrgenommen werden. Über Sozial Media. Das war ein Vollzeitjob. Und ging auch nur so lange, wie ich noch nicht genug Aufträge hatte. Jetzt bin ich voll ausgelastet und komme kaum noch zum posten. Ich habe keine Zeit. Und mal ganz böse und aus eigener Erfahrung formuliert: Je mehr irgendwelche Berater oder Brands in Sozial Media aktiv sind, um so mehr könnt ihr davon ausgehen, dass die gerade keine Aufträge haben. Oder Arbeitnehmer gerade auf Jobsuche sind und jetzt auf sich aufmerksam machen wollen.
Wie werde ich überhaupt eine Brand? durch regelmässigen, sichtbaren content! Aber, wer liest den denn überhaupt!!! Fast niemand!!! IMmer nur die selbe eigene Blase. Wenn überhaupt. Denn inzwischen werden wir alle so zugemüllt, dass ich den ganzen Tag auf lInkedin sein könnte, um den ganzen Kram zu lesen. Dafür habe ich aber keine Zeit. ich arbeite. So wie dei meisten Menschen auch. Und zwar analog. Nur dei Speaker und Brand Experten, die keine Aufträge haben, die posten ständig irgendwelchen Kram.