Wie man mit Hilfe eines lernergebnisorientierten didaktischen Designs und der Media-Synchronicity-Theory passende digitale Werkzeuge & Funktionen auswählt.
Ein Beitrag von Isabell Grundschober und Stefan Oppl für die DigiPH3 (2020)
1. Informierte Werkzeug-Auswahl für technologiegestütztes Lernen
mittels der Media-Synchronicity-Theory
Stefan Oppl & Isabell Grundschober
Donau-Universität Krems
2. Wo haben Sie sich schon mal über eine total
unpassende Werkzeugauswahl für eine konkrete
Arbeitssituation oder ein Lehr/Lernarrangement
geärgert?
JETZT SIND SIE GEFRAGT!
3. • Sie kennen die Struktureigenschaften von digitalen Medien.
• Sie können gegebene Werkzeuge hinsichtlich deren Eigenschaften in
die MST einordnen.
• Sie können Kommunikationsanforderungen für ein gegebenes
Lehr/Lern-Arrangement einschätzen und dafür passende Werkzeuge
wählen.
Intendierte Lernergebnisse dieser eLecture
6. Übergeordnetes intendiertes Lernergebnis:
Die Lernenden sollen eine Klimschutzmaßnahme für die Unterstützung
im Klassenverband auswählen.
Gemeinsames Verständnis aufbauen und auf eine Klimaschutz-Maßnahme einigen, die im
Klassenverband unterstützt werden soll.
7. Grober Ablauf
1. Einteilung in Gruppen
2. Jede Gruppe untersucht andere Klimaschutz-Maßnahme.
3. Jede Gruppe fasst die Ergebnisse zusammen.
4. Teilen der Ergebnisse im Klassenverband
5. Diskussion und Abstimmung im Klassenverband
11. Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Evaluieren Gestalten
Konvergenz
Informations-
übermittlung
Niedrige Synchronizität: Aufnahme von neuer Information, verarbeiten von
Information, einbinden in mentalem Denkmodell
Hohe Synchronizität: Sich auf ein gemeinsames Verständnis einigen,
Information wurde bereits aufgenommen, geht nur darum zu verstehen was die
anderen aufgenommen haben
Die zwei Grund-Kommunikationsprozesse in der MST:
12. 5 Struktureigenschaften von Medien
Übertragungsgeschwindigkeit
Bilder
gesprochene Sprache
geschriebene Sprache
Videos
mathematische Formeln
Tabellen
Symbolvarietät
Quelle
Ziel
Quelle
Quelle
Ziel
Ziel
Informationsverarbeitung InformationsverarbeitungInformationsübertragung
(vgl. Dennis, Fuller & Valacich (2008), p.584)
Überarbeit-
barkeit
Wiederabruf-
barkeit
13. 5 Struktureigenschaften von Medien
Symbolvarietät
Parallelität
Übertragungsgeschwindigkeit
Überarbeitbarkeit
Wiederabrufbarkeit
14. Die Lernenden können eine Klimaschutzmaßnahme XY beschreiben.
Die Lernenden recherchieren
Informationen zu einer
Klimamaßnahme.
Die Lernenden einigen sich
auf die wichtigsten Eckpunkte
in der Gruppe.
Die Lernenden bereiten die
wichtigsten Eckpunkte als
Explainervideo via Flipgrid
vor.
1 2 3
15. Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Evaluieren Gestalten
Konvergenz
Informations-
übermittlung
Die Lernenden recherchieren
Informationen zu einer
Klimamaßnahme.
Die Lernenden können eine Klimaschutzmaßnahme XY beschreiben.
16. Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Evaluieren Gestalten
Konvergenz
Informations-
übermittlung
Die Lernenden einigen sich
auf die wichtigsten Eckpunkte
in der Gruppe
Die Lernenden können eine Klimaschutzmaßnahme XY beschreiben.
17. Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Evaluieren Gestalten
Konvergenz
Informations-
übermittlung
Die Lernenden bereiten die
wichtigsten Eckpunkte als
Explainervideo vor.
Die Lernenden können eine Klimaschutzmaßnahme XY beschreiben.
18. Die Lernenden können die Nachhaltigkeit der Klimaschutzmaßnahme XY in
Österreich diskutieren.
Die Lernenden sehen sich
die unterschiedlichen
Explainervideos auf Flipgrid
an.
1
Die Lernenden diskutieren die
verschiedenen Videos bzw.
Die Maßnahmen via Flipgrid.
2 3
Die Lernenden stimmen über
die präsentierten Maßnahmen
via Mentimeter ab.
19. Erinnern Verstehen Anwenden Analysieren Evaluieren Gestalten
Konvergenz
Informations-
übermittlung
Die Lernenden können die Nachhaltigkeit der Klimaschutzmaßnahme XY in
Österreich diskutieren.
20.
21. 1) Applikationen und digitale Werkzeuge verfügen über
verschiedenste Funktionalitäten - eine einfache Zuteilung
zu kognitiven Prozessen ist nicht möglich.
2) Ein Lernergebnis kann verschiedene Tasks einbeziehen,
die über unterschiedliche Kommunikationsanforderungen
verfügen.
3) Braucht der jeweilige Task Synchronizität oder nicht?
4) Wähle eine Funktionalität eines digitalen Werkzeugs, das
der Anforderung an Synchronizität entspricht.
Take Home Message
23. Literatur
Anderson, L. W. (1999). Rethinking Bloom’s Taxonomy: Implications for Testing and
Assessment. http://eric.ed.gov/?id=ED435630
Carrington, A. (2016). The Padagogy Wheel. It’s Not About The Apps, It’s About The
Pedagogy. TeachThought. https://www.teachthought.com/technology/the-padagogy-wheel/
Dennis, A., Fuller, R., & Valacich, J. (2008). Media, Tasks, and Communication Processes:
A Theory of Media Synchronicity. MIS Quarterly, 32(3), 575-600. doi:10.2307/25148857
Schwabe, G. (2001). Mediensynchronizität - Theorie und Anwendung bei Gruppenarbeit
und Lernen. In: Hesse, F; Friedrich, H. Partizipation und Interaktion im virtuellen Seminar.
München / Berlin, Deutschland: Waxmann, 111-134.
Windeler, J. B. and Harrison, A. (2018). Rethinking Media Synchronicity Theory:
Examining the Cooperative Assumption. SIGMIS Database 49, 4 (November 2018), 15–29.
DOI:https://doi.org/10.1145/3290768.3290772
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