2. Baden-Württemberg ist ein Pendler-Land und es
wird ganz überwiegend mit dem PKW gependelt
Auch der Güterverkehr läuft hauptsächlich über
die Straße
Verkehr nimmt immer weiter zu, trotz Einbruch
durch die Pandemie
Verkehr ist drittgrößter Verursacher von
CO2-Emissionen
Stau und schlechte Luft in den Städten
Klimaziele werden nicht erreicht
Wir müssen etwas ändern!
3. Mobilität
ist Ausdruck von Freiheit
sichert soziale, kulturelle und
wirtschaftliche Teilhabe
ist menschliches
Grundbedürfnis
Unsere Grundüberzeugung
Mobilität
muss für alle möglich sein:
unabhängig vom Wohnort
unabhängig von Stadt und Land
unabhängig vom Geldbeutel
Mobilität darf nicht zur
sozialen Frage werden.
4. So soll es werden
In der Stadt
gut ausgebautes, sicheres Rad- und
Fußwegenetz
5-Minuten-Takt im ÖPNV
in maximal 30 min mit maximal einem Umstieg
von jedem Punkt der Stadt an jeden beliebigen
anderen Punkt der Stadt
entlang der Haupt-Pendlerstrecken 10-
Minuten-Takt
365 EUR-Tickets in den Verkehrsverbünden
5. So soll es werden
Auf dem Land
Mobilitätsgarantie: von jedem Ort in maximal
30 Minuten im nächsten Mittel- oder
Oberzentrum
mindestens stündliche Anbindung an Bus
oder Bahn
erleichterte Fahrradmitnahme
Förderung emissionsarmer Antriebsformen,
nicht nur Elektro-Antrieb
Carsharing-Angebote und
Fahrgemeinschaften-App, viele Park-and-Ride
Parkplätze
6. So soll es werden
Güterverkehr
in der Hauptsache auf der Schiene
Lieferverkehr in den Städten durch
emissionsarme LKW und Lieferwägen
City-Logistik-Systeme
Transport über weite Strecken und mit
emissionsstarken Verkehrsmitteln schlägt
sich stärker auf den Preis nieder als kurze
Strecken mit emissionsfreundlichen
Verkehrsmitteln
7. Verkehr verlagern?
Besonderheit Verlagerungspotential
Berufs- und
Ausbildungsverkehr
Viele Menschen wollen
zur gleichen Zeit an den
gleichen Ort
hoch
Freizeitverkehr
Großveranstaltungen,
individuelle Ziele
mittel
Einkaufsverkehr
Unterschiedliche Orte,
Transportbedarf
gering
8. Das tun wir dafür
Verbesserung der Bedingungen für
Fußgänger und Radfahrer
Umkehrung der Vorrangstellung des
Fahrzeugverkehrs in der StVO innerorts
konsequente Umsetzung der Radstrategie
Baden-Württemberg
Lockerung der Qualitätsstandards für
Radschnellwege
9. Das tun wir dafür
Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030
massiver Ausbau der Infrastruktur und Leistungen im
ÖPNV mit Schwerpunkt auf der Schiene
Optimierung der Fahrpläne, Tarifgefüge einfacher
machen, Preise senken (365 Euro-Ticket), Zahl der
Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg reduzieren
landesweites bzw. besser bundesweit einheitliche E-
Tickets für den ÖPNV
10. Das tun wir dafür
Ausbau des Angebots auch im ländlichen Raum
in 30 Minuten im nächsten Mittel- oder
Oberzentrum
mindestens stündliche Anbindung an Bus oder
Bahn
Förderung der Bildung von Fahrgemeinschaften,
z.B. über App
Fahrradmitnahme erleichtern
Park and Ride-Parkplätze ausbauen und an ÖPNV
anbinden
11. Das tun wir dafür
Entlastung der Innenstädte vom KfZ-Verkehr
bis 2030 Reduzierung des PKW-Verkehrs um 50
% in der Stadt
Verbesserung des Angebots des ÖPNV ,
gleiches Recht für alle Verkehrsmittel in den
Städten (verringert Platz für PKW)
Technologieoffenheit bei neuen PKW-
Antriebsarten und bei Förderprogrammen
12. Das tun wir dafür
Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene
massiver Ausbau der Schienen-
Infrastruktur
über Transport-Steuer nach ökologischen
Kriterien Anreize schaffen, auf die Schiene
zu wechseln
auf Landesebene Förderung von
unabhängigen Logistik-Hubs
13. zu überwindende Schwierigkeiten I
Rechtliche und politische:
Unklare und verflochtene
Zuständigkeiten (Bund, Länder,
Kommunen)
Vermischte Finanzierungssysteme
(Regionalisierungsmittel, GVFG)
Schienennetz: unterschiedliche
Akteure planen und finanzieren
14. Zu überwindende Schwierigkeiten II
Psychologische:
Das Auto ist für viele Nutzer nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern ein
mobiler privater Wohnraum.
Schlussfolgerung:
Verkehrsteilnehmer nicht gängeln und bevormunden
Keine Verteuerung bestimmter Verkehrsmittel ohne leistungsfähige Alternativen
15. Auszug aus dem SPD-Wahlprogramm
„Um die Finanzierung des ÖPNV zu
sichern, wollen wir unseren Kommunen
eine weitere Einnahmequelle
ermöglichen: eine einkommensabhängige
Nahverkehrs-Abgabe. Über Einführung
und Höhe der Abgabe können die Städte
und Gemeinden selbst entscheiden.“
Das bedeutet:
zusätzliche Abgabe für nur für
zusätzliche und freiwillige Angebote
durch attraktivere Tarife
oder bessere Fahrzeuge
oder dichterer Takt
am örtlichen Bedarf orientiert
16. Kritik an der Landesregierung
Mobilitätsgarantie
15 Minuten Takt im Ballungsraum / 30
min-Takt im Verdichtungsraum
von 5 bis 24 Uhr / bis 2026 in
Hauptverkehrszeiten
Künftig: Pflichtaufgabe der Städte und
Gemeinden
Aber: Finanzieller Beitrag des Landes offen
Kommunen zahlen also für die
Versprechen des Landes
Verstoß gegen Verfassungsgrundsatz der
Konnexität möglich
Mobilitätspass
Grundidee:
Nahverkehrsabgabe
ÖPNV-Guthaben in Höhe der Abgabe
Probleme:
• Einnahmen werden dadurch aufgezehrt
• Wer zahlt Kosten des höheren Angebots?
• Verteilungswirkung der Abgabe?
• Flickenteppich aus unterschiedlichen
Modellen und Kosten im gleichen
Verkehrsraum oder –verbund?