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Mobilität der Zukunft
Hans-Peter Storz
verkehrspolitischer Sprecher
 Baden-Württemberg ist ein Pendler-Land und es
wird ganz überwiegend mit dem PKW gependelt
 Auch der Güterverkehr läuft hauptsächlich über
die Straße
 Verkehr nimmt immer weiter zu, trotz Einbruch
durch die Pandemie
 Verkehr ist drittgrößter Verursacher von
CO2-Emissionen
 Stau und schlechte Luft in den Städten
 Klimaziele werden nicht erreicht
Wir müssen etwas ändern!
Mobilität
 ist Ausdruck von Freiheit
 sichert soziale, kulturelle und
wirtschaftliche Teilhabe
 ist menschliches
Grundbedürfnis
Unsere Grundüberzeugung
Mobilität
muss für alle möglich sein:
 unabhängig vom Wohnort
 unabhängig von Stadt und Land
 unabhängig vom Geldbeutel
Mobilität darf nicht zur
sozialen Frage werden.
So soll es werden
In der Stadt
 gut ausgebautes, sicheres Rad- und
Fußwegenetz
 5-Minuten-Takt im ÖPNV
 in maximal 30 min mit maximal einem Umstieg
von jedem Punkt der Stadt an jeden beliebigen
anderen Punkt der Stadt
 entlang der Haupt-Pendlerstrecken 10-
Minuten-Takt
 365 EUR-Tickets in den Verkehrsverbünden
So soll es werden
Auf dem Land
 Mobilitätsgarantie: von jedem Ort in maximal
30 Minuten im nächsten Mittel- oder
Oberzentrum
 mindestens stündliche Anbindung an Bus
oder Bahn
 erleichterte Fahrradmitnahme
 Förderung emissionsarmer Antriebsformen,
nicht nur Elektro-Antrieb
 Carsharing-Angebote und
Fahrgemeinschaften-App, viele Park-and-Ride
Parkplätze
So soll es werden
Güterverkehr
 in der Hauptsache auf der Schiene
 Lieferverkehr in den Städten durch
emissionsarme LKW und Lieferwägen
 City-Logistik-Systeme
 Transport über weite Strecken und mit
emissionsstarken Verkehrsmitteln schlägt
sich stärker auf den Preis nieder als kurze
Strecken mit emissionsfreundlichen
Verkehrsmitteln
Verkehr verlagern?
Besonderheit Verlagerungspotential
Berufs- und
Ausbildungsverkehr
Viele Menschen wollen
zur gleichen Zeit an den
gleichen Ort
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Freizeitverkehr
Großveranstaltungen,
individuelle Ziele
mittel
Einkaufsverkehr
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Transportbedarf
gering
Das tun wir dafür
Verbesserung der Bedingungen für
Fußgänger und Radfahrer
 Umkehrung der Vorrangstellung des
Fahrzeugverkehrs in der StVO innerorts
 konsequente Umsetzung der Radstrategie
Baden-Württemberg
 Lockerung der Qualitätsstandards für
Radschnellwege
Das tun wir dafür
Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030
 massiver Ausbau der Infrastruktur und Leistungen im
ÖPNV mit Schwerpunkt auf der Schiene
 Optimierung der Fahrpläne, Tarifgefüge einfacher
machen, Preise senken (365 Euro-Ticket), Zahl der
Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg reduzieren
 landesweites bzw. besser bundesweit einheitliche E-
Tickets für den ÖPNV
Das tun wir dafür
Ausbau des Angebots auch im ländlichen Raum
 in 30 Minuten im nächsten Mittel- oder
Oberzentrum
 mindestens stündliche Anbindung an Bus oder
Bahn
 Förderung der Bildung von Fahrgemeinschaften,
z.B. über App
 Fahrradmitnahme erleichtern
 Park and Ride-Parkplätze ausbauen und an ÖPNV
anbinden
Das tun wir dafür
Entlastung der Innenstädte vom KfZ-Verkehr
 bis 2030 Reduzierung des PKW-Verkehrs um 50
% in der Stadt
 Verbesserung des Angebots des ÖPNV ,
gleiches Recht für alle Verkehrsmittel in den
Städten (verringert Platz für PKW)
 Technologieoffenheit bei neuen PKW-
Antriebsarten und bei Förderprogrammen
Das tun wir dafür
Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene
 massiver Ausbau der Schienen-
Infrastruktur
 über Transport-Steuer nach ökologischen
Kriterien Anreize schaffen, auf die Schiene
zu wechseln
 auf Landesebene Förderung von
unabhängigen Logistik-Hubs
zu überwindende Schwierigkeiten I
Rechtliche und politische:
 Unklare und verflochtene
Zuständigkeiten (Bund, Länder,
Kommunen)
 Vermischte Finanzierungssysteme
(Regionalisierungsmittel, GVFG)
 Schienennetz: unterschiedliche
Akteure planen und finanzieren
Zu überwindende Schwierigkeiten II
Psychologische:
Das Auto ist für viele Nutzer nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern ein
mobiler privater Wohnraum.
Schlussfolgerung:
 Verkehrsteilnehmer nicht gängeln und bevormunden
 Keine Verteuerung bestimmter Verkehrsmittel ohne leistungsfähige Alternativen
Auszug aus dem SPD-Wahlprogramm
„Um die Finanzierung des ÖPNV zu
sichern, wollen wir unseren Kommunen
eine weitere Einnahmequelle
ermöglichen: eine einkommensabhängige
Nahverkehrs-Abgabe. Über Einführung
und Höhe der Abgabe können die Städte
und Gemeinden selbst entscheiden.“
Das bedeutet:
 zusätzliche Abgabe für nur für
zusätzliche und freiwillige Angebote
 durch attraktivere Tarife
 oder bessere Fahrzeuge
 oder dichterer Takt
 am örtlichen Bedarf orientiert
Kritik an der Landesregierung
Mobilitätsgarantie
 15 Minuten Takt im Ballungsraum / 30
min-Takt im Verdichtungsraum
 von 5 bis 24 Uhr / bis 2026 in
Hauptverkehrszeiten
 Künftig: Pflichtaufgabe der Städte und
Gemeinden
 Aber: Finanzieller Beitrag des Landes offen
 Kommunen zahlen also für die
Versprechen des Landes
 Verstoß gegen Verfassungsgrundsatz der
Konnexität möglich
Mobilitätspass
Grundidee:
 Nahverkehrsabgabe
 ÖPNV-Guthaben in Höhe der Abgabe
Probleme:
• Einnahmen werden dadurch aufgezehrt
• Wer zahlt Kosten des höheren Angebots?
• Verteilungswirkung der Abgabe?
• Flickenteppich aus unterschiedlichen
Modellen und Kosten im gleichen
Verkehrsraum oder –verbund?
Verkehrsangebote solidarisch finanzieren:
 Berücksichtigung der finanziellen
Leistungsfähigkeit
 Keine kommunale Kopfsteuer durch die
Hintertür
Mobilität der Zukunft

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1 Jahr Grün-Rote Landesregierung1 Jahr Grün-Rote Landesregierung
1 Jahr Grün-Rote Landesregierung
 

Mobilität der Zukunft

  • 1. Mobilität der Zukunft Hans-Peter Storz verkehrspolitischer Sprecher
  • 2.  Baden-Württemberg ist ein Pendler-Land und es wird ganz überwiegend mit dem PKW gependelt  Auch der Güterverkehr läuft hauptsächlich über die Straße  Verkehr nimmt immer weiter zu, trotz Einbruch durch die Pandemie  Verkehr ist drittgrößter Verursacher von CO2-Emissionen  Stau und schlechte Luft in den Städten  Klimaziele werden nicht erreicht Wir müssen etwas ändern!
  • 3. Mobilität  ist Ausdruck von Freiheit  sichert soziale, kulturelle und wirtschaftliche Teilhabe  ist menschliches Grundbedürfnis Unsere Grundüberzeugung Mobilität muss für alle möglich sein:  unabhängig vom Wohnort  unabhängig von Stadt und Land  unabhängig vom Geldbeutel Mobilität darf nicht zur sozialen Frage werden.
  • 4. So soll es werden In der Stadt  gut ausgebautes, sicheres Rad- und Fußwegenetz  5-Minuten-Takt im ÖPNV  in maximal 30 min mit maximal einem Umstieg von jedem Punkt der Stadt an jeden beliebigen anderen Punkt der Stadt  entlang der Haupt-Pendlerstrecken 10- Minuten-Takt  365 EUR-Tickets in den Verkehrsverbünden
  • 5. So soll es werden Auf dem Land  Mobilitätsgarantie: von jedem Ort in maximal 30 Minuten im nächsten Mittel- oder Oberzentrum  mindestens stündliche Anbindung an Bus oder Bahn  erleichterte Fahrradmitnahme  Förderung emissionsarmer Antriebsformen, nicht nur Elektro-Antrieb  Carsharing-Angebote und Fahrgemeinschaften-App, viele Park-and-Ride Parkplätze
  • 6. So soll es werden Güterverkehr  in der Hauptsache auf der Schiene  Lieferverkehr in den Städten durch emissionsarme LKW und Lieferwägen  City-Logistik-Systeme  Transport über weite Strecken und mit emissionsstarken Verkehrsmitteln schlägt sich stärker auf den Preis nieder als kurze Strecken mit emissionsfreundlichen Verkehrsmitteln
  • 7. Verkehr verlagern? Besonderheit Verlagerungspotential Berufs- und Ausbildungsverkehr Viele Menschen wollen zur gleichen Zeit an den gleichen Ort hoch Freizeitverkehr Großveranstaltungen, individuelle Ziele mittel Einkaufsverkehr Unterschiedliche Orte, Transportbedarf gering
  • 8. Das tun wir dafür Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer  Umkehrung der Vorrangstellung des Fahrzeugverkehrs in der StVO innerorts  konsequente Umsetzung der Radstrategie Baden-Württemberg  Lockerung der Qualitätsstandards für Radschnellwege
  • 9. Das tun wir dafür Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030  massiver Ausbau der Infrastruktur und Leistungen im ÖPNV mit Schwerpunkt auf der Schiene  Optimierung der Fahrpläne, Tarifgefüge einfacher machen, Preise senken (365 Euro-Ticket), Zahl der Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg reduzieren  landesweites bzw. besser bundesweit einheitliche E- Tickets für den ÖPNV
  • 10. Das tun wir dafür Ausbau des Angebots auch im ländlichen Raum  in 30 Minuten im nächsten Mittel- oder Oberzentrum  mindestens stündliche Anbindung an Bus oder Bahn  Förderung der Bildung von Fahrgemeinschaften, z.B. über App  Fahrradmitnahme erleichtern  Park and Ride-Parkplätze ausbauen und an ÖPNV anbinden
  • 11. Das tun wir dafür Entlastung der Innenstädte vom KfZ-Verkehr  bis 2030 Reduzierung des PKW-Verkehrs um 50 % in der Stadt  Verbesserung des Angebots des ÖPNV , gleiches Recht für alle Verkehrsmittel in den Städten (verringert Platz für PKW)  Technologieoffenheit bei neuen PKW- Antriebsarten und bei Förderprogrammen
  • 12. Das tun wir dafür Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene  massiver Ausbau der Schienen- Infrastruktur  über Transport-Steuer nach ökologischen Kriterien Anreize schaffen, auf die Schiene zu wechseln  auf Landesebene Förderung von unabhängigen Logistik-Hubs
  • 13. zu überwindende Schwierigkeiten I Rechtliche und politische:  Unklare und verflochtene Zuständigkeiten (Bund, Länder, Kommunen)  Vermischte Finanzierungssysteme (Regionalisierungsmittel, GVFG)  Schienennetz: unterschiedliche Akteure planen und finanzieren
  • 14. Zu überwindende Schwierigkeiten II Psychologische: Das Auto ist für viele Nutzer nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern ein mobiler privater Wohnraum. Schlussfolgerung:  Verkehrsteilnehmer nicht gängeln und bevormunden  Keine Verteuerung bestimmter Verkehrsmittel ohne leistungsfähige Alternativen
  • 15. Auszug aus dem SPD-Wahlprogramm „Um die Finanzierung des ÖPNV zu sichern, wollen wir unseren Kommunen eine weitere Einnahmequelle ermöglichen: eine einkommensabhängige Nahverkehrs-Abgabe. Über Einführung und Höhe der Abgabe können die Städte und Gemeinden selbst entscheiden.“ Das bedeutet:  zusätzliche Abgabe für nur für zusätzliche und freiwillige Angebote  durch attraktivere Tarife  oder bessere Fahrzeuge  oder dichterer Takt  am örtlichen Bedarf orientiert
  • 16. Kritik an der Landesregierung Mobilitätsgarantie  15 Minuten Takt im Ballungsraum / 30 min-Takt im Verdichtungsraum  von 5 bis 24 Uhr / bis 2026 in Hauptverkehrszeiten  Künftig: Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden  Aber: Finanzieller Beitrag des Landes offen  Kommunen zahlen also für die Versprechen des Landes  Verstoß gegen Verfassungsgrundsatz der Konnexität möglich Mobilitätspass Grundidee:  Nahverkehrsabgabe  ÖPNV-Guthaben in Höhe der Abgabe Probleme: • Einnahmen werden dadurch aufgezehrt • Wer zahlt Kosten des höheren Angebots? • Verteilungswirkung der Abgabe? • Flickenteppich aus unterschiedlichen Modellen und Kosten im gleichen Verkehrsraum oder –verbund?
  • 17. Verkehrsangebote solidarisch finanzieren:  Berücksichtigung der finanziellen Leistungsfähigkeit  Keine kommunale Kopfsteuer durch die Hintertür