Paid Content: Verlage schöpfen Online-Potenzial nicht aus
SCHICKLER-Analyse zeigt Ansätze für Erlössteigerung
Hamburg/München, 5. Dezember 2013. Online-Potenzial für deutsche Zeitungsverlage bleibt teilweise ungenutzt. Die Verlage experimentieren zwar mit digitalen Angebotsformen, aber sie schöpfen die neuen Möglichkeiten noch nicht vollständig aus. Das zeigt eine Analyse der SCHICKLER Unternehmensberatung, die rund 50 Online-Angebote unter die Lupe genommen hat. Die Analyse beleuchtet unterschiedliche Modelle von Bezahlschranken, den Umfang der angebotenen Inhalte, die Abonnementmodelle und Bezahlsysteme sowie die Preisstrategie.
Die Studie verdeutlicht: Verlage setzen online auf ähnliche Produkte wie offline im Print. Sie verkaufen auch digital eher vollständige Zeitungen als einzelne Artikel. Nur 9 Prozent der betrachteten Websites bieten einzelne Artikel zum Kauf an. Hierfür lassen sich drei Gründe anführen: Das Produkt „Zeitung“ ist Verlagen und Lesern vertraut, noch hat sich kein Bezahlsystem für den Kauf einzelner Artikel etabliert, und der Markt ist ungewiss.
Bei Bezahlschranken setzen die Zeitungverlage auf „Freemium“-Modelle: kostenfreie Inhalte plus kostenpflichtige Premium-Inhalte. Drei von vier Verlagen bieten Freemium an. Nur ein Fünftel der Verlage nutzen das „Metered“-Modell, das Lesern bis zu 15 bis 20 Artikel pro Monat frei zugänglich macht und danach vollständig kostenpflichtig ist. Die übrigen Verlage bieten ausschließlich kostenpflichtige Online-Inhalte an („harte Bezahlschranke“, 7 Prozent) oder setzen auf freiwillige Bezahlung (2 Prozent).
„Die Dominanz von Freemium überrascht“, sagt Alexander Kahlmann, Partner der Schickler Unternehmensberatung, „Metered-Modell und Freemium bieten den Verlagen ähnliche Erlöspotenziale: Beide gefährden die Online-Werbeerlöse kaum, denn der Großteil der User sieht die Paywall nie. Insofern bleiben die Online-Angebote der Verlage bei beiden Modellen für Werbekunden attraktiv.“
Betrachtet man die Abonnementmodelle, wird deutlich: Die Verlage fokussieren auf Monats-Abos (82 Prozent bei Online-Angeboten, 87 Prozent bei E-Papers). Weniger als ein Viertel der Zeitungen bieten ein digitales Jahresabo an. „Das lässt darauf schließen, dass die Verlage noch experimentieren möchten. Lange Laufzeiten würden die Möglichkeiten zum Verändern des Angebotes einschränken“, so Alexander Kahlmann.
Die Bezahlprozesse unterscheiden sich stark nach Einzelkauf oder Abo-Abschluss: Während der Nutzer einzelne Artikel in der Regel mit vier bis fünf Klicks kaufen kann, steht hinter einem Abonnement in der Regel ein sehr komplexer Prozess. Dieser orientiert sich an der Print-Welt: Auf mehr als der Hälfte der Websites muss der User 15mal oder häufiger klicken, um ein Abo zu erwerben.
Auch bei der Preissetzung probieren die Verlage noch aus.... Mehr Infos unter http://www.schickler.de
Verlagen senden wir den Einblick auf Anfrage gern zu: beratung@schickler.de
1. SCHICKLER - Ihr Partner für Paid Content-Modelle
Hamburg, November 2013
Realisierung von Paid Content
in Zeitungsverlagen (Auszüge)
11/2013
Realisierung von Paid Content in regionalen Zeitungsverlagen
2. Die hier vorliegende Studie soll größtmögliche Transparenz über die Paid ContentAngebotsstrategie deutscher Zeitungsverlage schaffen.
Werbeerlöse Tageszeitungen
Vertriebserlöse Tageszeitungen
Print-Werbeerlöse sinken jährlich
etwa um 6%
Auflagen sinken jährlich etwa um
-2 bis -3%
Online-Werbeausgaben generell
wachsen deutlich
Immer mehr Verlage implementieren
Paid Content
Aber: Anteil Online an Werbeerlösen
bei Tageszeitungen meist noch < 5%.
Aber: Anteil Paid Content an
Vertriebserlösen aktuell bei etwa 1%
Wie können die digitalen
Werbeerlöse optimiert werden?
Welche Strategien werden für digitale
Vertriebserlöse verfolgt?
Quelle: BDZV, Recherche SCHICKLER
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
November 2013
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3. Die Studie basiert auf der empirischen Analyse von rund 50 Zeitungs-Webseiten
deutscher Verlage, die Paid Content einsetzen.
Analysierte Zeitungstitel
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
November 2013
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4. Verlage experimentieren mit digitalen Angebotsformen, nutzen neue Möglichkeiten aber
nicht vollständig aus: das klassische Zeitungs-Produkt zeigt sich auch im Digitalen.
Angebotsstruktur
Fakten
Zeitungen setzen primär auf
das Freemium-Modell
Analyse
Dominanz von Freemium
überrascht
Der Verkauf einzelner
Artikel ist Ausnahme
Überlegenheit des
Freemium-Modells nicht
per se gegeben
Es überwiegt der
vollständige Zugriff auf alle
Inhalte (wie im Print)
Bedarf an Angebotsdifferenzierung ggü. Print
primär im preislichen
Bereich akzeptiert
Kurzfristige AngebotsLaufzeiten dominieren im
Gegensatz zu Print
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
November 2013
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5. Auch in der Preissetzung wird im Abo-Bereich noch viel experimentiert. Lediglich der
digitale Einzelverkauf ähnelt vom Preis her dem Kauf am Kiosk.
Preissetzung
Fakten
Online-Abo-Preise
variieren deutlich stärker
als bei Print
Analyse
Preissetzung digitaler
Abo-Modelle noch im
Experimentierstatus
Online-Abo-Preis meist
< 50% des Print-Abos
„Wertigkeit“ digitaler
Inhalte liegt unter Print
Online-EV-Preise dagegen
meist ähnlich zu Print-Preis
Kannibalisierungsrisiko
wird im EV hoch
eingeschätzt
Meist kostenloser Zugang
zu Digital für PrintAbonnenten
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
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6. Die Abo-Bestellprozesse und die Heterogenität an Bezahlsystemen sind irritierend aus
Nutzersicht.
Bestellprozess
Fakten
Bestellprozess digitaler
Abos beinhaltet vielfache
Datenabfragen
Fazit
Abo-Bestellungen aus
Nutzersicht zu komplex /
aufwändig
Einzelverkauf erfolgt
dagegen meist in nur
wenigen Schritten
Einzelverkauf zeigt kaum
Optimierungspotenzial
Bei Bezahlsystemen
herrscht sehr häufig
Heterogenität zwischen
Abo- und
Einzelverkauf
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
Heterogenität an
Bezahlsystemen für
Nutzer nicht
nachvollziehbar
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7. Die Ergebnisse der Studie basieren auf empirischen Daten, welche durch den „Blick
von Außen“ auf die Zeitungs-Webseiten erhoben wurden.
Methodik
Datenerhebung
Analyse
Alle deutschen Tageszeitungen mit Paid Content
Online-Angebot* (45 Tageszeitungen)
Paid Content-Modell (Freemium, Metered, harte
Bezahlschranke, freiwillige Abgabe)
Keine Betrachtung von Apps – eigener Komplex
Online Angebot (Tagespass, Abo, Artikelkauf)
E-Paper Angebot (Abo, Einzelkauf)
Schnupperangebote (Online, E-Paper)
Kosten Online/E-Paper (Artikel, Tagespass,
Wochenabo, Monatsabo, Jahresabo)
Kosten Kombinationen (exist. Abonnenten)
Bezahlprozess (Komplexität, Anzahl Felder)
Kernfragen
Angebotsstruktur
Welcher Zugriff auf Bezahlinhalte
wird ermöglicht?
Welche Abo-Modelle überwiegen?
Einzelzugriff auf Artikel möglich?
Preissetzung
Welche Abo-Preise werden im
Vergleich zu Print verlangt?
Wie ist die Preisgestaltung im
digitalen Einzelverkauf?
Bestellprozess
Wie wurden aus Nutzersicht die
Bestellprozesse für Abos und
Einzelverkauf gestaltet?
Sind die Bestellprozesse für den
Nutzer einfach und homogen?
*
Keine Betrachtung von Tageszeitungen, die nur das E-Paper als Paid Content anbieten
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
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8. Die wichtigsten Begrifflichkeiten dieser Studie sind hier zusammengefasst.
Wichtigste Begrifflichkeiten
Freemium
Metered
Kostenpflichtige PremiumInhalte als Zusatz zu kostenfreien Inhalten (ca. 20% bis
40% aller Artikel kostenpflichtig)
Ca. 5 bis 20 Artikel pro Monat
frei zugänglich, danach
vollständig kostenpflichtig
Harte Bezahlschranke
Freiwillige Bezahlung
Alle Inhalte sind kostenpflichtig.
Nur Vorschau von Artikeln
möglich
Freiwillige Bezahlung auf Basis
von Micropayments
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9. Freemium ist das am meisten eingesetzte Paid Content-Modell bei deutschen
Tageszeitungen: Ein etwas überraschendes Ergebnis!
Paid Content-Modelle
Zeitungen setzen weitgehend auf
Freemium - das überrascht!
Freiwillige
Bezahlung
2%
7%
Metered bietet vergleichbares bzw. sogar
höheres Potenzial für Werbeerlöse
Harte
Bezahlschranke
Großteil der Nutzer bliebe
unterhalb der Bezahlschranke
18%
Metered
73%
Online-Werbeerlöse sind im
Gegensatz zu Freemium-Modell auf
keiner der Seiten gefährdet
Freemium
Freemium & Metered bieten Möglichkeiten
mit Bezahlinhalten zu experimentieren
Quelle: BDZV, Recherche SCHICKLER
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10. Digitale Abos kosten weniger als die Hälfte der Print-Abos, während die Preissetzung
im Einzelverkauf ähnlich zu Print ist.
Im Durchschnitt liegt der Preis
für ein digitales Monats-Abo
bei 41% des Print-Abos
Digitale
Monatsabos
kosten
weniger als
Das E-Paper-Abo wird mit
durchschnittlich 62% des
Print-Abos bepreist
die Hälfte
der Print-Abos
Die Wertigkeit des digitalen
Angebots ist somit niedriger
als das Print-Angebot
E-Paper sind „zeitungsnaher“
und werden etwas höher
gepreist
Im digitalen
Einzelverkauf
sind die Preise
ähnlich zu
Im Einzelverkauf dominieren
Kannibalisierungsängste die
Preissetzung
den Kiosk-
preisen
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11. Bei über der Hälfte der Zeitungs-Webseiten ist der Bestellaufwand eines digitalen Abos
noch mit sehr hohem Aufwand auf Seiten des Nutzers verbunden.
Nutzeraufwand beim Kauf digitaler Inhalte
53%
Abo
29%
18%
weniger als
10 Klicks
Tagespass/
Einzelverkauf
10 bis 15
Klicks
mehr als
15 Klicks
Abokauf
nicht
optimiert!
Über 50% der
Zeitungswebsites:
mehr als 15
Klicks
Einzelkauf
optimiert!
56%
35%
Über 50% der
Zeitungswebsites:
4 bis 5 Klicks
9%
weniger als
3 Klicks
4 bis 5
Klicks
mehr als
5 Klicks
Vorgang von
Registrierung bis Kauf
Nutzeraufwand beim Kauf
von Abos sehr hoch
Einzelkauf bereits
weitgehend optimiert
Registrierungs- und
Bestellprozess bei Abos
stark an Print-Welt
orientiert
On Top: Nutzung des
Abos teilweise erst
zeitverzögert möglich
Lesebeispiel: 53% der Zeitungs-Websites benötigen mehr als 15 Klicks zum Kauf eines digitalen Abos
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12. Die SCHICKLER Beratungsgruppe bietet Kompetenzen in der Unternehmensberatung,
der Personalberatung und in der Personalentwicklung.
Gegründet vor 30 Jahren, im Besitz der aktiven Partner
Professionelle und praxisbewährte Methodik
Fokus auf umsetzungsorientierte Beratung
Schwerpunkte: Medien, E-Business und IT-Management
Alle Berater mit langjähriger Berufserfahrung
50 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg und München
Unternehmensberatung
Strategieentwicklung
Geschäftsentwicklung
Prozessoptimierung
Restrukturierung
IT-Management
Projektmanagement
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
Personalberatung
Personalentwicklung
Besetzung von
Führungspositionen
Management und Verkäufer
Assessments
Beratung/Begleitung von
Aufsichtsgremien in
Besetzungsfragen
Individuelle Trainings
Instrumente zur
Personalentwicklung
Coaching von
Führungskräften
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13. Wir glauben, dass SCHICKLER im deutschsprachigen Raum
die breiteste Erfahrung in der Beratung von Medienunternehmen besitzt.
Top 100
Medienunternehmen*
56%
SCHICKLER Kunden
Insgesamt haben wir für über 200
Medienunternehmen gearbeitet.
Unter den Top 100 Medienunternehmen hat uns
mehr als jedes zweite Unternehmen bereits
beauftragt.
Neben Medien sind digitale Geschäftsmodelle
ein weiterer Schwerpunkt.
Darunter fallen E-Commerce, TransaktionsGeschäftsmodelle, Plattformen, etc.
*
Quelle: Horizont Ranking der 100 größten deutschen Medienunternehmen (2010), ohne öffentlich-rechtliche Medienanstalten
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14. SCHICKLER und seine Mitarbeiter besitzen auch eine breite Projekterfahrung in
Medienprojekten außerhalb Deutschlands.
Projekterfahrung in internationalen Medienmärkten
Schweiz
Rumänien
Österreich
Russland
Bulgarien
Serbien
Frankreich
Spanien
Kroatien
Ungarn
Mazedonien
Dubai
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
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15. Auch über die Projekte hinaus engagieren wir uns in der Medienbranche
mit Studien, Hochschulkooperationen, Events und Vorträgen.
SCHICKLER-Strategiestudien (beispielhaft)
Hochschulkooperationen
Geschäftsmodelle im Internet: „What´s truly hot?“
Trends der digitalen Welt: Topografie der Zukunft
Digital Publishing: Strategien deutscher
Zeitungsverlage
Proximity Mobile Payment: Das Smartphone als
Geldbörse?
Zusammenarbeit mit Verbänden/Vorträge
Realisierung von Paid Content in Zeitungsverlagen
LMU München
Branchen-Veranstaltungen
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16. Bitte sprechen Sie uns an, für Fragen stehen wir gern zur Verfügung.
Kontakt
Alexander Kahlmann
Partner
Tel.
E-Mail
(040) 376650-40
a.kahlmann@schickler.de
SCHICKLER Unternehmensberatung GmbH
Große Bäckerstraße 10
20095 Hamburg
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