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INTERNATIONALE POLITIKANALYSE




                      Europa am Scheideweg
                                                        Wege aus der Krise




                                            KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL
                                                                  März 2011



„ Die neoliberale Konstruktion des Maastrichter Vertrages, eine Währungsunion ohne
  eine politische Union einzuführen, hat die Eurozone an den Rand des Zusammen-
  bruchs gebracht.

„ Die Politik unterliegt in ihrer Antikrisenpolitik drei Irrtümern: Sie führt die explodierte
  Staatsverschuldung auf eine angeblich laxe Ausgabenpolitik zurück, sie macht die
  Lohnpolitik in den Defizitländern für die Leistungsbilanzungleichgewichte verant-
  wortlich und sie überlässt den eigentlichen Verursachern des massiven Staatsschul-
  denanstiegs, den Banken und Versicherungen, das Regiment bei der Finanzierung
  und der wirtschaftspolitischen Disziplinierung der verschuldeten Staaten.

„ Um den europäischen Integrationsprozess wieder stabilisieren zu können, ist ein
  vierfacher Paradigmenwechsel notwendig: Die EU braucht eine neue Wachstums-
  strategie, eine demokratisch kontrollierte Wirtschaftsregierung, eine europaweite
  Koordinierung der Lohn-, Sozial- und Steuerpolitiken sowie europäische Regeln für
  die Schuldenfinanzierung.
KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg




Inhalt

         1. Einleitung: Der Irrweg von maastricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             3

         2. Die Antworten der Politik auf die Eurokrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 3
            2.1 Gründe für den Anstieg der Staatsverschuldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   4
            2.2 Auseinanderdriften der Leistungsbilanzsalden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                5
            2.3 Weiterhin unregulierte Kapitalmärkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            6

         3. Ein vierfacher Paradigmenwechsel ist notwendig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        6
            3.1 Strategie für qualitatives Wachstum und Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     6
            3.2 Europäische Wirtschaftsregierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          7
            3.3 Koordinierung von Lohn-, Steuer- und Sozialpolitiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                    7
            3.4 Europäische Regeln für die Finanzierung der Staatsschulden . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        8

         4. Ausblick: Kurswechsel zur Überwindung der Legitimationskrise . . . . . . . . . . . . . .                                  8

         weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   9




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1. Einleitung: Der Irrweg von Maastricht                                      gierungen, angeführt von Deutschland und Frankreich,
                                                                              glauben, durch einen harten Sparkurs und Lohnverzicht
 Die Europäische Union (EU) befindet sich in der größten                      die Krise in den Defizitländern überwinden zu können.
 Krise seit ihrer Gründung. Der Ursprung dieser Krise liegt                   Mit diesem Weg lassen sich aber weder die ökonomi-
 in der Konstruktion der Wirtschafts- und Währungsunion                       schen Probleme der EU lösen noch die sozialen Konflikte
 (WWU). Die Architekten der Maastrichter Wirtschafts-                         entschärfen.
 und Sozialverfassung glaubten, die WWU ohne politi-
 sche Union in Angriff nehmen zu können. Sie stellten
 der währungspolitischen Integration keine wirtschafts-                       2. Die Antworten der Politik auf die Eurokrise
 politische Integration zur Seite. Die einheitliche Währung
 sollte es ohne eine europäische Sozialverfassung geben.                      Die sich seit dem Frühjahr 2009 zuspitzende Krise des
 Für diesen asymmetrischen Weg in die Währungsunion                           Euro hat drei Dimensionen:
 gab es eine breite politische Unterstützung, wenn auch
 mit unterschiedlichen Begründungen. Ein Teil der Befür-                      „  die Staatsverschuldung ist durch die Wirtschafts- und
 worter war der Auffassung, dass die Einführung des Eu-                       Finanzkrise stark angestiegen;
 ros ein erster Schritt zur Vertiefung der ökonomischen
 und sozialen Integration der Union sei, dem durch soge-                      „  die Leistungsbilanzsalden der Euroländer entwickeln
 nannte spill over-Prozesse1 weitere folgen würden. Diese                     sich weiter auseinander;
 Position war insbesondere unter den sozialdemokrati-
 schen und sozialistischen Parteien Europas und in der                        „ die Staatsfinanzen befinden sich noch immer in der
 europäischen Gewerkschaftsbewegung stark vertreten.                          Geiselhaft unregulierter Kapitalmärkte.
 Eine andere Gruppe unter den Anhängern des Maast-
 richter Vertrags vertrat die neoliberale Position, dass der                  Auf die ersten der beiden genannten Krisendimensionen
 beschrittene Weg genau das richtige Konzept sei, um in                       antwortet die offizielle Politik mit einem Quidproquo. Die
 der EU eine monetäre Wirtschaftspolitik zu betreiben,                        Schuldenkrise erklärt der politische und wissenschaftli-
 schließlich sei die Fiskalpolitik ohnehin überholt. Die Neo-                 che Mainstream mit einem angeblich laxen Ausgaben-
 liberalen hofften, dass das Maastrichter System die nati-                    verhalten der öffentlichen Hand. Die Leistungsbilanzde-
 onalen Lohn-, Sozial- und Steuerpolitiken in ein Wettbe-                     fizite einiger Mitgliedstaaten begründet die herrschende
 werbsverhältnis setzen würde. Durch ein solches System                       Politik mit zu hohen Lohnsteigerungen. Letztere hätten
 der Wettbewerbsstaaten können europaweit die Staats-                         die Wettbewerbskraft der heutigen Krisenstaaten ge-
 quoten sinken und die Arbeitnehmer und ihre Gewerk-                          schwächt. Tatsächlich wurzelt der Anstieg der Staatsver-
 schaften geschwächt werden. Kritiker des Maastrichter                        schuldung – wie die Tabellen 1 und 2 zeigen – vor allem
 Weges bezweifelten die unterstellten spill over-Prozesse                     in der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise, welche die
 und wiesen darauf hin, dass eine gemeinsame Währung                          Staaten zu antizyklischen Konjunktur- und Rettungspro-
 ohne Einbettung in eine echte politische, wirtschaftliche                    grammen für den Bankensektor zwang. Tabelle 3 zeigt,
 und soziale Union scheitern muss. Der Verlauf der euro-                      dass vor allem die restriktive deutsche Lohnentwicklung
 päischen Integration seit Anfang der 1990er Jahre und                        für die preislichen Wettbewerbsverzerrungen in der Euro-
 die aktuelle tiefe Krise der Eurozone offenbaren, dass                       zone verantwortlich ist.2 Folglich entstanden hierzulande
 das Maastrichter Projekt ein Irrweg war. Heute ist der ge-                   Leistungsbilanzüberschüsse und in vielen europäischen
 samte Integrationsprozess gefährdet.                                         Nachbarländern hohe Leistungsbilanzdefizite. Schließlich
                                                                              lässt es die offizielle Politik zu, dass Banken und Versi-
 Statt jedoch aus diesen Fehlern zu lernen und die Kon-                       cherungen, durch deren Fehlverhalten die Staatsverschul-
 struktionsfehler der Euro-Architekten zu beseitigen, ver-
 schärfen die herrschenden politischen Kräfte in der EU                       2. Die schlechte Lohnentwicklung ist nicht das Ergebnis tarifpolitischer
                                                                              Bescheidenheit, sondern vielmehr Ausdruck einer politisch verursachten
 die Krise mit einer höheren Dosis der falschen Medizin.                      Schieflage auf dem Arbeitsmarkt. Die Deregulierung der Leiharbeit, Hartz
 Die Europäische Kommission und viele europäische Re-                         IV, erweiterte Befristungsmöglichkeiten, Ein-Euro-Jobs sowie die steuer-
                                                                              liche Förderung von Mini- und Midi-Jobs haben die Verhandlungsmacht
                                                                              der Gewerkschaften empfindlich geschwächt. Der Rückgang der Tarif-
 1. Wenn Integrationsschritte aus funktionalen Gründen weitere Integ-         bindung tat ein Übriges. Das, was Gewerkschaften heute aushandeln,
 rationsschritte erzwingen, zum Beispiel eine Währungsunion eine Wirt-        kommt nicht mehr bei allen Beschäftigten an. Folglich bleibt die allge-
 schaftsunion erforderlich macht, spricht man von spill over-Prozessen.       meine Lohnentwicklung hinter den Tarifabschlüssen zurück.




                                                                          2
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     dung explodiert ist (siehe Tabelle 2), die Marktkondi-                  Der Stabilitätspakt hat in der Vergangenheit versagt,
     tionen für die Schuldenfinanzierung der Staatshaushalte                 da seine ökonomische Logik falsch ist. Es ist kein Zufall,
     bestimmen und den wirtschaftspolitischen Kurs der hoch                  dass die haushaltspolitischen Musterschüler Spanien und
     verschuldeten Länder diktieren.                                         Irland nach der Krise zu den größten Problemfällen wur-
                                                                             den (vergleiche Tabellen 1 und 2), denn private Schul-
                                                                             den werden durch den Radarschirm des Stabilitätspakts
2.1 Gründe für den Anstieg der Staatsverschuldung                            überhaupt nicht erfasst. Die öffentlichen Finanzen sind
                                                                             stark konjunkturabhängig. Die strikteste Haushaltsdis-
     Der herrschenden Politik ist es gelungen, ihre Lesart der               ziplin verpufft, wenn die Volkswirtschaft nicht wächst.
     Krise durchzusetzen. Aufgrund der Umkehrung von Ur-                     Folglich wird ein verschärfter Stabilitätspakt sich erneut
     sache und Wirkung erscheinen jetzt die Staatsschulden                   als Irrweg erweisen. Aus der Geschichte der Staatsver-
     als die Wurzel allen Übels. Der Schuldenberg soll durch                 schuldung können wir lernen, dass Staaten nur aus ihren
     harte Konsolidierungsprogramme abgebaut werden. Die                     Schulden herauswachsen können. Umgekehrt verstär-
     Politik der Europäischen Kommission steht in derselben                  ken die prozyklischen Sparbemühungen stark verschul-
     Tradition: Brüssel hat mit Unterstützung Berlins kürzlich               deter Staaten, wie Griechenland, Portugal und Irland,
     den Vorschlag unterbreitet, den Stabilitätspakt zu härten               nur die Wirtschaftskrise. So entsteht ein circulus vitio-
     und mit automatisch greifenden Sanktionen zu versehen.                  sus. Diese konjunkturblinde Kürzungspolitik schleift den
     Auch wenn dieser Plan in seiner ursprünglichen Form ge-                 Wohlfahrtsstaat und mutet den abhängig Beschäftigten
     scheitert ist, weil sich in einem Staatenverbund die Na-                große Einbußen zu. In allen europäischen Staaten, die
     tionalstaaten nicht die Haushaltssouveränität durch au-                 nun erhöhte Sparanstrengungen betreiben, sind die So-
     tomatische Sanktionsmechanismen unterhöhlen lassen,                     zialausgaben (vor allem die Rentenausgaben) abgebaut,
     wird der Stabilitätspakt aufgrund kürzerer Fristen und                  öffentliche Beschäftigte entlassen und die Löhne und Ge-
     des Prinzips der umgekehrten Mehrheitsregel gehärtet                    hälter der öffentlich Bediensteten stark gekürzt worden.
     werden.



     Tabelle 1: Wachstum und Schuldenquote


                                                     Wachstum und Schulden
                                                                                               12.2 %

               6.8 %
                                                                                   4.9 %                    4.1 %
                            3.9 %     3.8 %
                                                     2.8 %        2.4 %       2.3 %      2.0 %
                                1.6 %                                                                   1.8 %         1.4 %




                                                                                                                       –10.2 %

                                                                                        Durchschnittliches Wachstum des
                                                      –15.6 %
                                                                                        Bruttoinlandsprodukts 1999 bis 2007
                                                                                        Veränderung der Schuldenquote 2007
                                                                                        gegenüber 1999 in Prozent
                 –23.4 %                                           –29.5 %
                                          –26.2 %

                 Irland                  Spanien                   Belgien                   Portugal                  Italien
                          Griechenland              Niederlande                 Frankreich              Deutschland

     Quelle: Statistisches Bundesamt




                                                                      3
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   Tabelle 2: Krise und Staatsverschuldung                                         keit verloren haben, sollen eine moderatere Lohnpolitik
                                                                                   betreiben. Auch hier führt das Quidproquo dazu, dass
                         Haushaltsdefizit        Schuldenquote                     Deutschland als Hauptüberschussland »seinen Löhnen
                         (in % des BIP)          (in %)
                                                                                   keine Beine machen« soll. Vielmehr sollen die Defizit-
                         2010                    2007         2010
                                                                                   länder die schwache deutsche Lohnentwicklung kopie-
   Griechenland          –9,5                    99,2         140,2                ren. Tatsache ist jedoch, dass auch in den Defizitländern
   Irland                –32,3                   25,0         84,1                 die Löhne nicht stärker als die Marge aus Inflationsrate
   Spanien               –9,3                    36,1         97,4                 und Produktivitätswachstum gestiegen sind. Im Gegen-
   Portugal              –7,3                    62,7         82,8                 teil: Angesichts der Schwächung der Gewerkschaften ist
   Italien               –5,0                    112          118,9                es seit Anfang der 1990er Jahre mit Ausnahme Däne-
   Belgien               –4,8                    84,2         98,5                 marks, Tschechiens und Litauens in keinem EU-Staat ge-
   Frankreich            –7,7                    63,8         83
                                                                                   lungen, die realen LSK5 auch nur konstant zu halten. Mit
                                                                                   Ausnahme dieser drei Staaten sind überall die Reallöhne
   Deutschland           –3,7                    64,9         75,7
                                                                                   langsamer gewachsen als die Produktivität. Die Lohnpo-
   Eurozone              –6,3                    65,9         84,1
                                                                                   litik konnte die Umverteilung der Einkommen zuguns-
   Großbritannien        –10,5                   44,5         77,8
                                                                                   ten der Gewinne nicht aufhalten. Europaweit wurde von
   USA                   –11,1                   62,1         92,7                 unten nach oben umverteilt. Dies gilt auch für die Defi-
   Japan                 –9,6                    187,7        225,9                zitländer, in denen nach offizieller Lesart die Lohnpolitik
   Quelle: EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds (IWF)                      angeblich maßlos gewesen sein soll.

   Auf diese Weise ist es der herrschenden Politik gelungen,                       Wenn diese Staaten auf den deutschen Weg gezwungen
   den abhängig Beschäftigten die Hauptlast beim Abbau                             werden sollten, wird
   der krisenbedingt gestiegenen Staatsschulden aufzubür-
   den. Dagegen werden die eigentlichen Verursacher der                            „ die Ungleichverteilung der Einkommen in Europa
   Krise, die oberen Einkommens- und Vermögensschichten                            noch größer werden;
   sowie der Finanzsektor, nur in geringem Maße zur Sanie-
   rung der Staatsfinanzen herangezogen.                                           „  die deflatorische Politik in Europa einen weiteren
                                                                                   Schub erhalten;

2.2 Auseinanderdriften der Leistungsbilanzsalden                                   „   die Abwärtsspirale der LSK weiter beschleunigt.

   Was das Problem der Leistungsbilanzungleichgewichte                             Denn auch Deutschland wird in diesem »Spiel« weiter
   anbelangt, schlägt die Europäische Kommission ein Ver-                          mitzuhalten versuchen. Wir halten auch die Forderung
   fahren zur Bekämpfung makroökonomischer Ungleich-                               nach einer symmetrischen Anpassung – expansive Lohn-
   gewichte (Excessive Imbalances Procedure) vor. Anhand                           politik in den Überschussländern kombiniert mit einer
   makroökonomischer Indikatoren (scoreboard) sollen                               moderaten Lohnpolitik in den Defizitländern – für eine
   die Ungleichgewichte analysiert werden. Staaten sol-                            falsche Antwort auf die Ursachen der Ungleichgewichte.
   len sanktionsbewehrt zu Anpassungsmaßnahmen ge-                                 Aus unserer Sicht müsste Deutschland zunächst seine
   zwungen werden. Ein wichtiger Indikator ist dabei die                           Lohnpolitik neu ausrichten, denn es hat über Jahre hin
   Ermittlung der realen effektiven Wechselkurse3 auf der                          Wettbewerbsvorteile akkumuliert.
   Basis der nominalen Lohnstückkosten (LSK)4. Staaten, die
   aufgrund ihrer LSK-Entwicklung an Wettbewerbsfähig-                             Noch drastischere Eingriffe in die Lohnpolitik der Mit-
                                                                                   gliedstaaten sieht der Pakt für Wettbewerbsfähigkeit vor,
   3. Der effektive Wechselkurs ist der nach Außenhandelsanteilen gewich-          den die Bundesregierung den EU-Staaten im Gegenzug
   tete Wechselkurs gegenüber den wichtigsten Handelspartnern, zum Bei-            für die Einrichtung eines dauerhaften Europäischen Sta-
   spiel gegenüber 35 Ländern.
                                                                                   bilisierungsmechanismus (ESM) erzwingen möchte. Auf-
   4. Nominale LSK messen die nominalen, nicht preisbereinigten Brutto-
   löhne je abhängig Beschäftigtem in Relation zur preisbereinigten Wert-
   schöpfung je Erwerbstätigen (Arbeitsproduktivität). Dieser Indikator kann       5. Bei den realen LSK werden Zähler und Nenner preisbereinigt. Diese
   bereits dann steigen, wenn die Gewerkschaften einen Inflationsausgleich         bleiben konstant, wenn die Reallöhne genau so stark wachsen wie die
   in den Tarifverhandlungen durchsetzen, um die Reallöhne zu sichern.             Produktivität.




                                                                               4
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grund dieses Pakts sollen Belgien und Portugal ihre Form        Staaten wetten. Folglich steigen die Risikoprämien. Fi-
der Lohnanpassung an die Inflation aufgeben. Darüber            nanzinvestoren, die noch kürzlich Spareinlagen in den
hinaus sollen alle EU-Staaten Rentenreformen nach deut-         Geisterstädten der Costa del Sol versenkten, sollen jetzt
schem Vorbild einleiten. Im Stile einer Hegemonialmacht         die europäischen Kassenwarte disziplinieren. Die Regie-
will die deutsche Regierung den anderen Mitgliedstaaten         rungen der EU-Staaten, die noch kürzlich jedes Finanzin-
ihre wirtschaftspolitische Philosophie aufzwingen.              stitut und jedes Finanzprodukt regulieren wollten, sehen
                                                                diesem Treiben tatenlos zu.
Tabelle 3: Entwicklung der LSK (2000 = 100) und
der Leistungsbilanzsalden in Prozent des BIP
                                                                3. Ein vierfacher Paradigmenwechsel
          Entwicklung der Lohnstückkosten LSK 2008              ist notwendig
Länder             Nominale LSK        Ausfuhrgewichtete
                                       nominale LSK             Um den europäischen Integrationsprozess ökonomisch
Deutschland        103                  98                      und sozial wieder stabilisieren zu können, halten wir ei-
Frankreich         119                 114                      nen radikalen Politikwechsel für notwendig. Ein vierfa-
Griechenland       129                 117                      cher Paradigmenwechsel ist unseres Erachtens in folgen-
Italien            126                 123                      den Bereichen erforderlich:
Portugal           123                 114
                                                                „   in der Wachstumsstrategie;
Spanien            127                 119
Eurozone           119                 124
                                                                „   in der finanzpolitischen Architektur der EU;

           Leistungsbilanzsalden in Prozent des BIP             „  in der Gestaltung der europäischen Lohn-, Sozial- und
Länder                    2000                2007              Steuerpolitik;
Deutschland                –0,5                 7,5
Frankreich                  1,9                –1,0             „  beim Aufbau europäischer Regeln für die Finanzie-
Griechenland               –7,2               –14,1             rung der Staatsschulden.
Italien                    –0,1                –2,4
Portugal                   –9,9                –9,5
                                                                3.1 Strategie für qualitatives Wachstum und
Spanien                    –3,9               –10,2
                                                                Beschäftigung
Quelle: Eurostat
                                                                Erforderlich ist zuallererst eine neue europäische Stra-
                                                                tegie für qualitatives Wachstum und Beschäftigung, die
          2.3 Weiterhin unregulierte Kapitalmärkte              berücksichtigt, dass die Staatsschulden nicht durch Spar-
                                                                maßnahmen, sondern nur durch Wachstum reduziert
Die jüngsten Liquiditätskrisen Griechenlands und Irlands        werden können. Diese Strategie sollte aus folgenden drei
konnten sich nur aufgrund einer unzureichenden Regu-            Elementen bestehen:
lierung der Kapitalmärkte zuspitzen. Die Staatsfinanzen
hängen am Tropf der Kapitalmärkte. Deswegen werben              „   Der europäische New Deal zur Verbesserung der euro-
die Staatenlenker noch immer verzweifelt um das Ver-            päischen Infrastruktur und der Umwelt (Transportwesen,
trauen der Märkte. Es gleicht einem Stück aus dem Toll-         Telekommunikation, Umweltschutz): Die Finanzierung
haus: Die mit Steuergeldern geretteten Banken und Ver-          könnte durch europäische Anleihen organisiert werden.
sicherungen bestimmen den Preis, zu dem sich Staaten            Dieses Programm soll dem Abbau des Entwicklungsge-
frisches Kapital leihen können, Ratingagenturen, die vor        fälles in der EU und der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
der Krise für Schrottpapiere Bestnoten vergaben, urteilen       (vor allem der Jugendarbeitslosigkeit) in besonders stark
heute über die Kreditwürdigkeit Madrids, Dublins oder           von der Krise betroffenen Ländern dienen (Spanien, Grie-
Athens und Investmentbanken und Hedgefonds können               chenland, Irland, Portugal, Estland, Lettland, Litauen und
mit Kreditausfallversicherungen auf die Pleite einzelner        Ungarn).




                                                            5
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„   Einer starken Stimulierung der Binnennachfrage in                         Die Einführung dieser institutionellen Symmetrie zwi-
den Überschussländern, wobei hier Deutschland eine                            schen Geld- und Fiskalpolitik setzt allerdings eine weitere
Schlüsselrolle zufällt. Das größte Überschussland kann                        Demokratisierung der EU-Institutionen voraus. Heute fällt
durch eine Änderung seiner wirtschaftspolitischen Stra-                       das Europäische Parlament in seiner demokratischen Ver-
tegie helfen, die Defizite der Krisenländer abzubauen.                        ankerung und Kompetenz noch immer hinter die Errun-
Gleichzeitig kann Deutschland einen Beitrag zur Stimu-                        genschaften der Französischen Revolution zurück. Erst
lierung der Konjunktur in der EU leisten. Notwendig                           wenn ein nach dem Demokratieprinzip gewähltes Euro-
sind hierfür eine expansivere Lohnpolitik, ein Abbau der                      päisches Parlament eine europäische Regierung bilden
Schieflage auf dem Arbeitsmarkt (Mindestlöhne, gleicher                       kann, sollte die Kompetenz für die Fiskalpolitik, die auch
Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit) und eine Stär-                     Eingriffsrechte in die nationalen Haushalte impliziert, auf
kung öffentlicher Investitionen in Bildung, Gesundheit                        die EU übertragen werden.
und Umwelt.
                                                                              Die aktuelle Integrationskrise sollte als Chance begriffen
„  Die Beendigung der deflatorischen Austeritätspoli-                         werden, weitere Schritte zur Verwirklichung einer politi-
tik in den überdurchschnittlich verschuldeten Ländern,                        schen Union in Europa zu machen. Doch schon kurzfris-
deren Schuldenfinanzierung zukünftig über Eurobonds                           tig muss die Wirtschaftspolitik der EU-Staaten stärker ko-
stattfinden sollte. Die EU muss darüber hinaus signalisie-                    ordiniert werden. Die europäische Strategie für qualitati-
ren, dass sie für die Schulden aller Mitgliedstaaten ein-                     ves Wachstum und Beschäftigung, die oben beschrieben
steht. In einem gesamteuropäischen Schuldenabbaupro-                          wurde, lässt sich ohne eine Stärkung der wirtschaftspoli-
gramm ist darzulegen, wie die Mitgliedstaaten im Zuge                         tischen Kompetenz der EU nicht realisieren.
der neuen europäischen Wachstumsstrategie mittel-
und längerfristig ihre Haushalte konsolidieren und ihre
Staatsschulden abbauen wollen. Mit diesen Maßnahmen                           3.3 Koordinierung von Lohn-, Steuer- und Sozial-
wäre der Druck beseitigt, den die internationalen Finanz-                     politiken
märkte den Defizitländern aufzwingen. Deren Schulden-
dienst könnte so sinken.                                                      Der dritte Paradigmenwechsel muss in der Lohnpolitik
                                                                              der Mitgliedstaaten stattfinden. Diese ist europäisch so
                                                                              zu koordinieren, dass die Lohnzuwächse in den Mitglied-
             3.2 Europäische Wirtschaftsregierung                             staaten im Durchschnitt den verteilungsneutralen Spiel-
                                                                              raum (Inflations- plus Produktivitätszuwachs) ausschöp-
Der zweite Paradigmenwechsel muss sich in der Archi-                          fen. Damit würden lohnkostenbedingte Wettbewerbs-
tektur der Wirtschaftspolitik der EU vollziehen. Der Euro-                    verzerrungen vermieden und ein Beitrag zum Ausgleich
päischen Zentralbank (EZB) muss eine europäische Wirt-                        der Leistungsbilanzen geleistet. Deutschland müsste in
schaftsregierung gegenübergestellt werden. Nur wenn                           der Anfangszeit dieses Koordinierungsmechanismus
die EU auch eine Fiskalregierung hat, kann sie                                durch eine stark expansive Lohnpolitik die Fehler der
                                                                              Vergangenheit korrigieren. Der Anpassungsdruck läge
„   Krisen effektiv bekämpfen;                                                also zu Beginn dieses Paradigmenwechsels bei den Über-
                                                                              schussländern und nicht bei den Defizitländern.
„  einen flexiblen wirtschaftspolitischen Policy-Mix6
durchführen, der bei einer ungleichen Entwicklung der                         Um Sozial- und Steuerdumping zu vermeiden, ist darüber
europäischen Konjunkturlage geboten ist;                                      hinaus auch eine stärkere Koordinierung der Sozial- und
                                                                              Steuerpolitiken notwendig. Die Unternehmenssteuer-
„  ein Auseinanderdriften der Staatsverschuldung in der                       sätze sind auf der Grundlage einheitlicher Bemessungs-
EU vermeiden sowie ein gemeinsames Management der                             grundlagen zu harmonisieren. Die wohlfahrtstaatlichen
Schulden betreiben.                                                           Politiken sind in dem Sinne europäisch zu koordinieren,
                                                                              dass sich die Ausgaben für die sozialen Sicherungssys-
                                                                              teme an der ökonomischen Leistungsfähigkeit der Mit-
6. Policy-Mix meint eine Kombination aus Geld- und Fiskalpolitik, wobei       gliedstaaten orientieren. So würden ökonomischer und
die eine der beiden Maßnahmen expansiv und die andere restriktiv sein
kann.                                                                         sozialer Fortschritt in Europa Hand in Hand gehen. Auf-




                                                                          6
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 grund der starken Eingriffe in die Rentensysteme, die ak-       4. Ausblick: Kurswechsel zur Überwindung
 tuell in vielen EU-Staaten mit der Konsolidierungspolitik       der Legitimationskrise
 verbunden sind, ist ein europäischer Koordinierungsme-
 chanismus für die sozialen Sicherungssysteme dringend           Die EU steht vor dem Dilemma, dass sie einerseits zur
 geboten.                                                        Überwindung der Krise weitere Vertiefungsschritte in
                                                                 Richtung Wirtschaftsunion und politische Union gehen
                                                                 muss, andererseits für diese Schritte zurzeit keine politi-
3.4 Europäische Regeln für die Finanzierung der                  sche Zustimmung vorhanden ist. Die EU befindet sich in
                                 Staatsschulden                  einer wachsenden Legitimationskrise. Verursacht wurde
                                                                 diese Krise durch Vertiefungs- und Erweiterungsschritte,
 Der vierte Paradigmenwechsel muss sich auf den Finanz-          die sozial nicht flankiert wurden. Die zunehmende Euro-
 märkten vollziehen. Die Staaten müssen aus der Geisel-          pafeindlichkeit am rechten Rand des politischen Spekt-
 haft der Finanzmärkte befreit werden. Kurzfristig muss          rums, die in vielen europäischen Staaten zu beobachten
 der Euro-Rettungsschirm nachgebessert werden. Die               ist, legt dafür ein beredtes Zeugnis ab. Die Deflations-
 Notfallkredite sollten zu günstigeren Konditionen verge-        politiken, welche die EU seit dem letzten Jahr vor allem
 ben werden. Zudem muss der Rettungsschirm so ausge-             den Defizitländern aufzwingt, führen zu steigender
 staltet werden, dass auch eine Rettung der Euro-Schwer-         Arbeitslosigkeit, Lohneinschnitten und Sozialabbau.
 gewichte Spanien und Italien möglich ist. Deswegen soll-        Dadurch fördert die herrschende Politik jetzt auch die
 ten die Euroländer sich gegenseitig ihre Staatsanleihen         Europaskepsis in der europäischen Arbeiterbewegung,
 garantieren. Die Risikoprämien und somit auch die Zins-         die immer eine der stärksten Säulen des europäischen
 last der Schuldnerstaaten würden sinken. Eine solche Ga-        Integrationsprozesses war. Die Gewerkschaften wurden
 rantie wirkt sofort und kann die Zeit bis zur Einführung        durch die Entwicklung von Lohn- und Sozialdumping in
 von Eurobonds überbrücken.                                      Europa und durch die Gerichtsurteile des Europäischen
                                                                 Gerichtshofs (EuGH) in den Fällen Laval, Viking, Rüffert
 Eurobonds fassen die Staatsschulden der Euroländer zu           und Luxemburg, die den Marktfreiheiten Vorrang vor
 einem gemeinsamen Staatsschuldenpool zusammen. Sie              den sozialen Grundrechten einräumten, alarmiert. Heute
 sollten sowohl für bestehende Staatsschulden als auch           kämpfen die Gewerkschaften in vielen europäischen
 für die Neuverschuldung ausgegeben werden und kön-              Staaten gegen die antisoziale Austeritätspolitik, die den
 nen die Finanzierungskosten der Schuldnerstaaten er-            Regierungen teilweise von außen aufoktroyiert wurde.
 heblich senken. Darüber hinaus sollte durch ein Verbot          Ohne einen radikalen politischen Kurswechsel besteht
 des Handels mit Kreditausfallversicherungen die Speku-          die Gefahr, dass die Europaskepsis in vielen Teilen der
 lation gegen Staaten eingedämmt werden.                         europäischen Gewerkschaftsbewegung in eine offene
                                                                 Ablehnung des europäischen Integrationsprozesses um-
 Der radikalste Schritt zur Rettung des Euros wäre eine          schlägt.
 direkte Staatsfinanzierung durch die Zentralbank, die in-
 flationsneutral zu gestalten wäre. So könnte die Staats-
 finanzierung von den Kapitalmärkten weitgehend ent-
 koppelt werden. Dies ist in den USA, Japan und Groß-
 britannien gängige Praxis. Lediglich auf dem alten
 Kontinent verbietet die EZB-Satzung diese Form der
 Staatsfinanzierung. Über die Sinnhaftigkeit dieses geld-
 politischen Alleinstellungsmerkmals der Eurozone muss
 diskutiert werden.




                                                             7
KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg




weiterführende Literatur

               Arbeitskreis Europa (2010): Die Zukunft der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Berlin: Friedrich-Ebert-
               Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/07426.pdf
               Bontrup, Heinz-J. (2010): Durch Umverteilung von unten nach oben in die Krise. (Expertise im Auftrag der Abteilung
               Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn); http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07705.pdf
               Collignon, Stefan (2010): Demokratische Anforderungen an eine europäische Wirtschaftsregierung. Berlin: Friedrich-
               Ebert-Stiftung; http://www.fes.de/cgi-bin/gbv.cgi?id=07712&ty=pdf
               Dauderstädt, michael (2011): Staatsgläubigerpanik ist keine Eurokrise! Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.
               fes.de/pdf-files/wiso/07795.pdf
               Dullien, Sebastian (2010): Ungleichgewichte im Euro-Raum: Akuter Handlungsbedarf auch für Deutschland. Bonn:
               Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07696.pdf
               Dullien, Sebastian und von Hardenberg, Christiane (2011): Der Staat bezahlt die Krisenzeche (Expertise im Auftrag
               der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn); http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07875.
               pdf
               Hacker, Björn und van Treeck, Till (2010): Wie einflussreich wird die europäische Governance?: Reformierter Sta-
               bilitäts- und Wachstumspakt, Europa 2020-Strategie und »Europäisches Semester«. Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung;
               http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/07639.pdf
               Heise, Arne und görmez Heise, Özlem (2010): Auf dem Weg zu einer europäischen Wirtschaftsregierung. Berlin:
               Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/07427.pdf
               Joebges, Heike et al. (2010): Deutschlands Exportüberschüsse gehen zu Lasten der Beschäftigten. (Expertise im
               Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung); http://www.fes.de/cgi-bin/gbv.
               cgi?id=07718&ty=pdf
               Steinbach, Armin und Steinberg, Philipp (2010): Nach der Krise ist vor der Krise: Haben wir die richtigen Lehren
               gezogen, und was bleibt zu tun?. Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07551.pdf




                                                          8
Über die Autoren                                                       Impressum

Prof. Dr. Klaus Busch ist europapolitischer Berater der Ge-            Friedrich-Ebert-Stiftung
werkschaft ver.di.                                                     Internationale Politikanalyse | Abteilung Internationaler Dialog
                                                                       Hiroshimastraße 28 | 10785 Berlin | Deutschland
Dr. Dierk Hirschel ist Bereichsleiter für europäische Wirt-
schaftspolitik der Gewerkschaft ver.di.                                Verantwortlich:
                                                                       Dr. Gero Maaß, Leiter Internationale Politikanalyse

                                                                       Tel.: ++49-30-269-35-7745 | Fax: ++49-30-269-35-9248
                                                                       www.fes.de/ipa

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Die Internationale Politikanalyse (IPA) ist die Analyseeinheit der Abteilung Internationaler Dialog der Friedrich-Ebert-Stiftung. In
unseren Publikationen und Studien bearbeiten wir Schlüsselthemen der europäischen und internationalen Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft. Unser Ziel ist die Entwicklung von politischen Handlungsempfehlungen und Szenarien aus der Perspektive der
Sozialen Demokratie.

Diese Publikation erscheint im Rahmen der Arbeitslinie »Internationale Wirtschaftspolitik«, Redaktion: Dr. Björn Hacker,
bjoern.hacker@fes.de




Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Ansichten                                                  ISBN 978-3-86872-665-7
sind nicht notwendigerweise die der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Diese Publikation wird auf Papier aus nachhaltiger Forstwirt-
schaft gedruckt.

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Europa scheideweg

  • 1. INTERNATIONALE POLITIKANALYSE Europa am Scheideweg Wege aus der Krise KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL März 2011 „ Die neoliberale Konstruktion des Maastrichter Vertrages, eine Währungsunion ohne eine politische Union einzuführen, hat die Eurozone an den Rand des Zusammen- bruchs gebracht. „ Die Politik unterliegt in ihrer Antikrisenpolitik drei Irrtümern: Sie führt die explodierte Staatsverschuldung auf eine angeblich laxe Ausgabenpolitik zurück, sie macht die Lohnpolitik in den Defizitländern für die Leistungsbilanzungleichgewichte verant- wortlich und sie überlässt den eigentlichen Verursachern des massiven Staatsschul- denanstiegs, den Banken und Versicherungen, das Regiment bei der Finanzierung und der wirtschaftspolitischen Disziplinierung der verschuldeten Staaten. „ Um den europäischen Integrationsprozess wieder stabilisieren zu können, ist ein vierfacher Paradigmenwechsel notwendig: Die EU braucht eine neue Wachstums- strategie, eine demokratisch kontrollierte Wirtschaftsregierung, eine europaweite Koordinierung der Lohn-, Sozial- und Steuerpolitiken sowie europäische Regeln für die Schuldenfinanzierung.
  • 2.
  • 3. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg Inhalt 1. Einleitung: Der Irrweg von maastricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2. Die Antworten der Politik auf die Eurokrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.1 Gründe für den Anstieg der Staatsverschuldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2.2 Auseinanderdriften der Leistungsbilanzsalden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.3 Weiterhin unregulierte Kapitalmärkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3. Ein vierfacher Paradigmenwechsel ist notwendig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.1 Strategie für qualitatives Wachstum und Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.2 Europäische Wirtschaftsregierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.3 Koordinierung von Lohn-, Steuer- und Sozialpolitiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.4 Europäische Regeln für die Finanzierung der Staatsschulden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 4. Ausblick: Kurswechsel zur Überwindung der Legitimationskrise . . . . . . . . . . . . . . 8 weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1
  • 4. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg 1. Einleitung: Der Irrweg von Maastricht gierungen, angeführt von Deutschland und Frankreich, glauben, durch einen harten Sparkurs und Lohnverzicht Die Europäische Union (EU) befindet sich in der größten die Krise in den Defizitländern überwinden zu können. Krise seit ihrer Gründung. Der Ursprung dieser Krise liegt Mit diesem Weg lassen sich aber weder die ökonomi- in der Konstruktion der Wirtschafts- und Währungsunion schen Probleme der EU lösen noch die sozialen Konflikte (WWU). Die Architekten der Maastrichter Wirtschafts- entschärfen. und Sozialverfassung glaubten, die WWU ohne politi- sche Union in Angriff nehmen zu können. Sie stellten der währungspolitischen Integration keine wirtschafts- 2. Die Antworten der Politik auf die Eurokrise politische Integration zur Seite. Die einheitliche Währung sollte es ohne eine europäische Sozialverfassung geben. Die sich seit dem Frühjahr 2009 zuspitzende Krise des Für diesen asymmetrischen Weg in die Währungsunion Euro hat drei Dimensionen: gab es eine breite politische Unterstützung, wenn auch mit unterschiedlichen Begründungen. Ein Teil der Befür- „ die Staatsverschuldung ist durch die Wirtschafts- und worter war der Auffassung, dass die Einführung des Eu- Finanzkrise stark angestiegen; ros ein erster Schritt zur Vertiefung der ökonomischen und sozialen Integration der Union sei, dem durch soge- „ die Leistungsbilanzsalden der Euroländer entwickeln nannte spill over-Prozesse1 weitere folgen würden. Diese sich weiter auseinander; Position war insbesondere unter den sozialdemokrati- schen und sozialistischen Parteien Europas und in der „ die Staatsfinanzen befinden sich noch immer in der europäischen Gewerkschaftsbewegung stark vertreten. Geiselhaft unregulierter Kapitalmärkte. Eine andere Gruppe unter den Anhängern des Maast- richter Vertrags vertrat die neoliberale Position, dass der Auf die ersten der beiden genannten Krisendimensionen beschrittene Weg genau das richtige Konzept sei, um in antwortet die offizielle Politik mit einem Quidproquo. Die der EU eine monetäre Wirtschaftspolitik zu betreiben, Schuldenkrise erklärt der politische und wissenschaftli- schließlich sei die Fiskalpolitik ohnehin überholt. Die Neo- che Mainstream mit einem angeblich laxen Ausgaben- liberalen hofften, dass das Maastrichter System die nati- verhalten der öffentlichen Hand. Die Leistungsbilanzde- onalen Lohn-, Sozial- und Steuerpolitiken in ein Wettbe- fizite einiger Mitgliedstaaten begründet die herrschende werbsverhältnis setzen würde. Durch ein solches System Politik mit zu hohen Lohnsteigerungen. Letztere hätten der Wettbewerbsstaaten können europaweit die Staats- die Wettbewerbskraft der heutigen Krisenstaaten ge- quoten sinken und die Arbeitnehmer und ihre Gewerk- schwächt. Tatsächlich wurzelt der Anstieg der Staatsver- schaften geschwächt werden. Kritiker des Maastrichter schuldung – wie die Tabellen 1 und 2 zeigen – vor allem Weges bezweifelten die unterstellten spill over-Prozesse in der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise, welche die und wiesen darauf hin, dass eine gemeinsame Währung Staaten zu antizyklischen Konjunktur- und Rettungspro- ohne Einbettung in eine echte politische, wirtschaftliche grammen für den Bankensektor zwang. Tabelle 3 zeigt, und soziale Union scheitern muss. Der Verlauf der euro- dass vor allem die restriktive deutsche Lohnentwicklung päischen Integration seit Anfang der 1990er Jahre und für die preislichen Wettbewerbsverzerrungen in der Euro- die aktuelle tiefe Krise der Eurozone offenbaren, dass zone verantwortlich ist.2 Folglich entstanden hierzulande das Maastrichter Projekt ein Irrweg war. Heute ist der ge- Leistungsbilanzüberschüsse und in vielen europäischen samte Integrationsprozess gefährdet. Nachbarländern hohe Leistungsbilanzdefizite. Schließlich lässt es die offizielle Politik zu, dass Banken und Versi- Statt jedoch aus diesen Fehlern zu lernen und die Kon- cherungen, durch deren Fehlverhalten die Staatsverschul- struktionsfehler der Euro-Architekten zu beseitigen, ver- schärfen die herrschenden politischen Kräfte in der EU 2. Die schlechte Lohnentwicklung ist nicht das Ergebnis tarifpolitischer Bescheidenheit, sondern vielmehr Ausdruck einer politisch verursachten die Krise mit einer höheren Dosis der falschen Medizin. Schieflage auf dem Arbeitsmarkt. Die Deregulierung der Leiharbeit, Hartz Die Europäische Kommission und viele europäische Re- IV, erweiterte Befristungsmöglichkeiten, Ein-Euro-Jobs sowie die steuer- liche Förderung von Mini- und Midi-Jobs haben die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften empfindlich geschwächt. Der Rückgang der Tarif- 1. Wenn Integrationsschritte aus funktionalen Gründen weitere Integ- bindung tat ein Übriges. Das, was Gewerkschaften heute aushandeln, rationsschritte erzwingen, zum Beispiel eine Währungsunion eine Wirt- kommt nicht mehr bei allen Beschäftigten an. Folglich bleibt die allge- schaftsunion erforderlich macht, spricht man von spill over-Prozessen. meine Lohnentwicklung hinter den Tarifabschlüssen zurück. 2
  • 5. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg dung explodiert ist (siehe Tabelle 2), die Marktkondi- Der Stabilitätspakt hat in der Vergangenheit versagt, tionen für die Schuldenfinanzierung der Staatshaushalte da seine ökonomische Logik falsch ist. Es ist kein Zufall, bestimmen und den wirtschaftspolitischen Kurs der hoch dass die haushaltspolitischen Musterschüler Spanien und verschuldeten Länder diktieren. Irland nach der Krise zu den größten Problemfällen wur- den (vergleiche Tabellen 1 und 2), denn private Schul- den werden durch den Radarschirm des Stabilitätspakts 2.1 Gründe für den Anstieg der Staatsverschuldung überhaupt nicht erfasst. Die öffentlichen Finanzen sind stark konjunkturabhängig. Die strikteste Haushaltsdis- Der herrschenden Politik ist es gelungen, ihre Lesart der ziplin verpufft, wenn die Volkswirtschaft nicht wächst. Krise durchzusetzen. Aufgrund der Umkehrung von Ur- Folglich wird ein verschärfter Stabilitätspakt sich erneut sache und Wirkung erscheinen jetzt die Staatsschulden als Irrweg erweisen. Aus der Geschichte der Staatsver- als die Wurzel allen Übels. Der Schuldenberg soll durch schuldung können wir lernen, dass Staaten nur aus ihren harte Konsolidierungsprogramme abgebaut werden. Die Schulden herauswachsen können. Umgekehrt verstär- Politik der Europäischen Kommission steht in derselben ken die prozyklischen Sparbemühungen stark verschul- Tradition: Brüssel hat mit Unterstützung Berlins kürzlich deter Staaten, wie Griechenland, Portugal und Irland, den Vorschlag unterbreitet, den Stabilitätspakt zu härten nur die Wirtschaftskrise. So entsteht ein circulus vitio- und mit automatisch greifenden Sanktionen zu versehen. sus. Diese konjunkturblinde Kürzungspolitik schleift den Auch wenn dieser Plan in seiner ursprünglichen Form ge- Wohlfahrtsstaat und mutet den abhängig Beschäftigten scheitert ist, weil sich in einem Staatenverbund die Na- große Einbußen zu. In allen europäischen Staaten, die tionalstaaten nicht die Haushaltssouveränität durch au- nun erhöhte Sparanstrengungen betreiben, sind die So- tomatische Sanktionsmechanismen unterhöhlen lassen, zialausgaben (vor allem die Rentenausgaben) abgebaut, wird der Stabilitätspakt aufgrund kürzerer Fristen und öffentliche Beschäftigte entlassen und die Löhne und Ge- des Prinzips der umgekehrten Mehrheitsregel gehärtet hälter der öffentlich Bediensteten stark gekürzt worden. werden. Tabelle 1: Wachstum und Schuldenquote Wachstum und Schulden 12.2 % 6.8 % 4.9 % 4.1 % 3.9 % 3.8 % 2.8 % 2.4 % 2.3 % 2.0 % 1.6 % 1.8 % 1.4 % –10.2 % Durchschnittliches Wachstum des –15.6 % Bruttoinlandsprodukts 1999 bis 2007 Veränderung der Schuldenquote 2007 gegenüber 1999 in Prozent –23.4 % –29.5 % –26.2 % Irland Spanien Belgien Portugal Italien Griechenland Niederlande Frankreich Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt 3
  • 6. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg Tabelle 2: Krise und Staatsverschuldung keit verloren haben, sollen eine moderatere Lohnpolitik betreiben. Auch hier führt das Quidproquo dazu, dass Haushaltsdefizit Schuldenquote Deutschland als Hauptüberschussland »seinen Löhnen (in % des BIP) (in %) keine Beine machen« soll. Vielmehr sollen die Defizit- 2010 2007 2010 länder die schwache deutsche Lohnentwicklung kopie- Griechenland –9,5 99,2 140,2 ren. Tatsache ist jedoch, dass auch in den Defizitländern Irland –32,3 25,0 84,1 die Löhne nicht stärker als die Marge aus Inflationsrate Spanien –9,3 36,1 97,4 und Produktivitätswachstum gestiegen sind. Im Gegen- Portugal –7,3 62,7 82,8 teil: Angesichts der Schwächung der Gewerkschaften ist Italien –5,0 112 118,9 es seit Anfang der 1990er Jahre mit Ausnahme Däne- Belgien –4,8 84,2 98,5 marks, Tschechiens und Litauens in keinem EU-Staat ge- Frankreich –7,7 63,8 83 lungen, die realen LSK5 auch nur konstant zu halten. Mit Ausnahme dieser drei Staaten sind überall die Reallöhne Deutschland –3,7 64,9 75,7 langsamer gewachsen als die Produktivität. Die Lohnpo- Eurozone –6,3 65,9 84,1 litik konnte die Umverteilung der Einkommen zuguns- Großbritannien –10,5 44,5 77,8 ten der Gewinne nicht aufhalten. Europaweit wurde von USA –11,1 62,1 92,7 unten nach oben umverteilt. Dies gilt auch für die Defi- Japan –9,6 187,7 225,9 zitländer, in denen nach offizieller Lesart die Lohnpolitik Quelle: EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds (IWF) angeblich maßlos gewesen sein soll. Auf diese Weise ist es der herrschenden Politik gelungen, Wenn diese Staaten auf den deutschen Weg gezwungen den abhängig Beschäftigten die Hauptlast beim Abbau werden sollten, wird der krisenbedingt gestiegenen Staatsschulden aufzubür- den. Dagegen werden die eigentlichen Verursacher der „ die Ungleichverteilung der Einkommen in Europa Krise, die oberen Einkommens- und Vermögensschichten noch größer werden; sowie der Finanzsektor, nur in geringem Maße zur Sanie- rung der Staatsfinanzen herangezogen. „ die deflatorische Politik in Europa einen weiteren Schub erhalten; 2.2 Auseinanderdriften der Leistungsbilanzsalden „ die Abwärtsspirale der LSK weiter beschleunigt. Was das Problem der Leistungsbilanzungleichgewichte Denn auch Deutschland wird in diesem »Spiel« weiter anbelangt, schlägt die Europäische Kommission ein Ver- mitzuhalten versuchen. Wir halten auch die Forderung fahren zur Bekämpfung makroökonomischer Ungleich- nach einer symmetrischen Anpassung – expansive Lohn- gewichte (Excessive Imbalances Procedure) vor. Anhand politik in den Überschussländern kombiniert mit einer makroökonomischer Indikatoren (scoreboard) sollen moderaten Lohnpolitik in den Defizitländern – für eine die Ungleichgewichte analysiert werden. Staaten sol- falsche Antwort auf die Ursachen der Ungleichgewichte. len sanktionsbewehrt zu Anpassungsmaßnahmen ge- Aus unserer Sicht müsste Deutschland zunächst seine zwungen werden. Ein wichtiger Indikator ist dabei die Lohnpolitik neu ausrichten, denn es hat über Jahre hin Ermittlung der realen effektiven Wechselkurse3 auf der Wettbewerbsvorteile akkumuliert. Basis der nominalen Lohnstückkosten (LSK)4. Staaten, die aufgrund ihrer LSK-Entwicklung an Wettbewerbsfähig- Noch drastischere Eingriffe in die Lohnpolitik der Mit- gliedstaaten sieht der Pakt für Wettbewerbsfähigkeit vor, 3. Der effektive Wechselkurs ist der nach Außenhandelsanteilen gewich- den die Bundesregierung den EU-Staaten im Gegenzug tete Wechselkurs gegenüber den wichtigsten Handelspartnern, zum Bei- für die Einrichtung eines dauerhaften Europäischen Sta- spiel gegenüber 35 Ländern. bilisierungsmechanismus (ESM) erzwingen möchte. Auf- 4. Nominale LSK messen die nominalen, nicht preisbereinigten Brutto- löhne je abhängig Beschäftigtem in Relation zur preisbereinigten Wert- schöpfung je Erwerbstätigen (Arbeitsproduktivität). Dieser Indikator kann 5. Bei den realen LSK werden Zähler und Nenner preisbereinigt. Diese bereits dann steigen, wenn die Gewerkschaften einen Inflationsausgleich bleiben konstant, wenn die Reallöhne genau so stark wachsen wie die in den Tarifverhandlungen durchsetzen, um die Reallöhne zu sichern. Produktivität. 4
  • 7. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg grund dieses Pakts sollen Belgien und Portugal ihre Form Staaten wetten. Folglich steigen die Risikoprämien. Fi- der Lohnanpassung an die Inflation aufgeben. Darüber nanzinvestoren, die noch kürzlich Spareinlagen in den hinaus sollen alle EU-Staaten Rentenreformen nach deut- Geisterstädten der Costa del Sol versenkten, sollen jetzt schem Vorbild einleiten. Im Stile einer Hegemonialmacht die europäischen Kassenwarte disziplinieren. Die Regie- will die deutsche Regierung den anderen Mitgliedstaaten rungen der EU-Staaten, die noch kürzlich jedes Finanzin- ihre wirtschaftspolitische Philosophie aufzwingen. stitut und jedes Finanzprodukt regulieren wollten, sehen diesem Treiben tatenlos zu. Tabelle 3: Entwicklung der LSK (2000 = 100) und der Leistungsbilanzsalden in Prozent des BIP 3. Ein vierfacher Paradigmenwechsel Entwicklung der Lohnstückkosten LSK 2008 ist notwendig Länder Nominale LSK Ausfuhrgewichtete nominale LSK Um den europäischen Integrationsprozess ökonomisch Deutschland 103 98 und sozial wieder stabilisieren zu können, halten wir ei- Frankreich 119 114 nen radikalen Politikwechsel für notwendig. Ein vierfa- Griechenland 129 117 cher Paradigmenwechsel ist unseres Erachtens in folgen- Italien 126 123 den Bereichen erforderlich: Portugal 123 114 „ in der Wachstumsstrategie; Spanien 127 119 Eurozone 119 124 „ in der finanzpolitischen Architektur der EU; Leistungsbilanzsalden in Prozent des BIP „ in der Gestaltung der europäischen Lohn-, Sozial- und Länder 2000 2007 Steuerpolitik; Deutschland –0,5 7,5 Frankreich 1,9 –1,0 „ beim Aufbau europäischer Regeln für die Finanzie- Griechenland –7,2 –14,1 rung der Staatsschulden. Italien –0,1 –2,4 Portugal –9,9 –9,5 3.1 Strategie für qualitatives Wachstum und Spanien –3,9 –10,2 Beschäftigung Quelle: Eurostat Erforderlich ist zuallererst eine neue europäische Stra- tegie für qualitatives Wachstum und Beschäftigung, die 2.3 Weiterhin unregulierte Kapitalmärkte berücksichtigt, dass die Staatsschulden nicht durch Spar- maßnahmen, sondern nur durch Wachstum reduziert Die jüngsten Liquiditätskrisen Griechenlands und Irlands werden können. Diese Strategie sollte aus folgenden drei konnten sich nur aufgrund einer unzureichenden Regu- Elementen bestehen: lierung der Kapitalmärkte zuspitzen. Die Staatsfinanzen hängen am Tropf der Kapitalmärkte. Deswegen werben „ Der europäische New Deal zur Verbesserung der euro- die Staatenlenker noch immer verzweifelt um das Ver- päischen Infrastruktur und der Umwelt (Transportwesen, trauen der Märkte. Es gleicht einem Stück aus dem Toll- Telekommunikation, Umweltschutz): Die Finanzierung haus: Die mit Steuergeldern geretteten Banken und Ver- könnte durch europäische Anleihen organisiert werden. sicherungen bestimmen den Preis, zu dem sich Staaten Dieses Programm soll dem Abbau des Entwicklungsge- frisches Kapital leihen können, Ratingagenturen, die vor fälles in der EU und der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit der Krise für Schrottpapiere Bestnoten vergaben, urteilen (vor allem der Jugendarbeitslosigkeit) in besonders stark heute über die Kreditwürdigkeit Madrids, Dublins oder von der Krise betroffenen Ländern dienen (Spanien, Grie- Athens und Investmentbanken und Hedgefonds können chenland, Irland, Portugal, Estland, Lettland, Litauen und mit Kreditausfallversicherungen auf die Pleite einzelner Ungarn). 5
  • 8. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg „ Einer starken Stimulierung der Binnennachfrage in Die Einführung dieser institutionellen Symmetrie zwi- den Überschussländern, wobei hier Deutschland eine schen Geld- und Fiskalpolitik setzt allerdings eine weitere Schlüsselrolle zufällt. Das größte Überschussland kann Demokratisierung der EU-Institutionen voraus. Heute fällt durch eine Änderung seiner wirtschaftspolitischen Stra- das Europäische Parlament in seiner demokratischen Ver- tegie helfen, die Defizite der Krisenländer abzubauen. ankerung und Kompetenz noch immer hinter die Errun- Gleichzeitig kann Deutschland einen Beitrag zur Stimu- genschaften der Französischen Revolution zurück. Erst lierung der Konjunktur in der EU leisten. Notwendig wenn ein nach dem Demokratieprinzip gewähltes Euro- sind hierfür eine expansivere Lohnpolitik, ein Abbau der päisches Parlament eine europäische Regierung bilden Schieflage auf dem Arbeitsmarkt (Mindestlöhne, gleicher kann, sollte die Kompetenz für die Fiskalpolitik, die auch Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit) und eine Stär- Eingriffsrechte in die nationalen Haushalte impliziert, auf kung öffentlicher Investitionen in Bildung, Gesundheit die EU übertragen werden. und Umwelt. Die aktuelle Integrationskrise sollte als Chance begriffen „ Die Beendigung der deflatorischen Austeritätspoli- werden, weitere Schritte zur Verwirklichung einer politi- tik in den überdurchschnittlich verschuldeten Ländern, schen Union in Europa zu machen. Doch schon kurzfris- deren Schuldenfinanzierung zukünftig über Eurobonds tig muss die Wirtschaftspolitik der EU-Staaten stärker ko- stattfinden sollte. Die EU muss darüber hinaus signalisie- ordiniert werden. Die europäische Strategie für qualitati- ren, dass sie für die Schulden aller Mitgliedstaaten ein- ves Wachstum und Beschäftigung, die oben beschrieben steht. In einem gesamteuropäischen Schuldenabbaupro- wurde, lässt sich ohne eine Stärkung der wirtschaftspoli- gramm ist darzulegen, wie die Mitgliedstaaten im Zuge tischen Kompetenz der EU nicht realisieren. der neuen europäischen Wachstumsstrategie mittel- und längerfristig ihre Haushalte konsolidieren und ihre Staatsschulden abbauen wollen. Mit diesen Maßnahmen 3.3 Koordinierung von Lohn-, Steuer- und Sozial- wäre der Druck beseitigt, den die internationalen Finanz- politiken märkte den Defizitländern aufzwingen. Deren Schulden- dienst könnte so sinken. Der dritte Paradigmenwechsel muss in der Lohnpolitik der Mitgliedstaaten stattfinden. Diese ist europäisch so zu koordinieren, dass die Lohnzuwächse in den Mitglied- 3.2 Europäische Wirtschaftsregierung staaten im Durchschnitt den verteilungsneutralen Spiel- raum (Inflations- plus Produktivitätszuwachs) ausschöp- Der zweite Paradigmenwechsel muss sich in der Archi- fen. Damit würden lohnkostenbedingte Wettbewerbs- tektur der Wirtschaftspolitik der EU vollziehen. Der Euro- verzerrungen vermieden und ein Beitrag zum Ausgleich päischen Zentralbank (EZB) muss eine europäische Wirt- der Leistungsbilanzen geleistet. Deutschland müsste in schaftsregierung gegenübergestellt werden. Nur wenn der Anfangszeit dieses Koordinierungsmechanismus die EU auch eine Fiskalregierung hat, kann sie durch eine stark expansive Lohnpolitik die Fehler der Vergangenheit korrigieren. Der Anpassungsdruck läge „ Krisen effektiv bekämpfen; also zu Beginn dieses Paradigmenwechsels bei den Über- schussländern und nicht bei den Defizitländern. „ einen flexiblen wirtschaftspolitischen Policy-Mix6 durchführen, der bei einer ungleichen Entwicklung der Um Sozial- und Steuerdumping zu vermeiden, ist darüber europäischen Konjunkturlage geboten ist; hinaus auch eine stärkere Koordinierung der Sozial- und Steuerpolitiken notwendig. Die Unternehmenssteuer- „ ein Auseinanderdriften der Staatsverschuldung in der sätze sind auf der Grundlage einheitlicher Bemessungs- EU vermeiden sowie ein gemeinsames Management der grundlagen zu harmonisieren. Die wohlfahrtstaatlichen Schulden betreiben. Politiken sind in dem Sinne europäisch zu koordinieren, dass sich die Ausgaben für die sozialen Sicherungssys- teme an der ökonomischen Leistungsfähigkeit der Mit- 6. Policy-Mix meint eine Kombination aus Geld- und Fiskalpolitik, wobei gliedstaaten orientieren. So würden ökonomischer und die eine der beiden Maßnahmen expansiv und die andere restriktiv sein kann. sozialer Fortschritt in Europa Hand in Hand gehen. Auf- 6
  • 9. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg grund der starken Eingriffe in die Rentensysteme, die ak- 4. Ausblick: Kurswechsel zur Überwindung tuell in vielen EU-Staaten mit der Konsolidierungspolitik der Legitimationskrise verbunden sind, ist ein europäischer Koordinierungsme- chanismus für die sozialen Sicherungssysteme dringend Die EU steht vor dem Dilemma, dass sie einerseits zur geboten. Überwindung der Krise weitere Vertiefungsschritte in Richtung Wirtschaftsunion und politische Union gehen muss, andererseits für diese Schritte zurzeit keine politi- 3.4 Europäische Regeln für die Finanzierung der sche Zustimmung vorhanden ist. Die EU befindet sich in Staatsschulden einer wachsenden Legitimationskrise. Verursacht wurde diese Krise durch Vertiefungs- und Erweiterungsschritte, Der vierte Paradigmenwechsel muss sich auf den Finanz- die sozial nicht flankiert wurden. Die zunehmende Euro- märkten vollziehen. Die Staaten müssen aus der Geisel- pafeindlichkeit am rechten Rand des politischen Spekt- haft der Finanzmärkte befreit werden. Kurzfristig muss rums, die in vielen europäischen Staaten zu beobachten der Euro-Rettungsschirm nachgebessert werden. Die ist, legt dafür ein beredtes Zeugnis ab. Die Deflations- Notfallkredite sollten zu günstigeren Konditionen verge- politiken, welche die EU seit dem letzten Jahr vor allem ben werden. Zudem muss der Rettungsschirm so ausge- den Defizitländern aufzwingt, führen zu steigender staltet werden, dass auch eine Rettung der Euro-Schwer- Arbeitslosigkeit, Lohneinschnitten und Sozialabbau. gewichte Spanien und Italien möglich ist. Deswegen soll- Dadurch fördert die herrschende Politik jetzt auch die ten die Euroländer sich gegenseitig ihre Staatsanleihen Europaskepsis in der europäischen Arbeiterbewegung, garantieren. Die Risikoprämien und somit auch die Zins- die immer eine der stärksten Säulen des europäischen last der Schuldnerstaaten würden sinken. Eine solche Ga- Integrationsprozesses war. Die Gewerkschaften wurden rantie wirkt sofort und kann die Zeit bis zur Einführung durch die Entwicklung von Lohn- und Sozialdumping in von Eurobonds überbrücken. Europa und durch die Gerichtsurteile des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in den Fällen Laval, Viking, Rüffert Eurobonds fassen die Staatsschulden der Euroländer zu und Luxemburg, die den Marktfreiheiten Vorrang vor einem gemeinsamen Staatsschuldenpool zusammen. Sie den sozialen Grundrechten einräumten, alarmiert. Heute sollten sowohl für bestehende Staatsschulden als auch kämpfen die Gewerkschaften in vielen europäischen für die Neuverschuldung ausgegeben werden und kön- Staaten gegen die antisoziale Austeritätspolitik, die den nen die Finanzierungskosten der Schuldnerstaaten er- Regierungen teilweise von außen aufoktroyiert wurde. heblich senken. Darüber hinaus sollte durch ein Verbot Ohne einen radikalen politischen Kurswechsel besteht des Handels mit Kreditausfallversicherungen die Speku- die Gefahr, dass die Europaskepsis in vielen Teilen der lation gegen Staaten eingedämmt werden. europäischen Gewerkschaftsbewegung in eine offene Ablehnung des europäischen Integrationsprozesses um- Der radikalste Schritt zur Rettung des Euros wäre eine schlägt. direkte Staatsfinanzierung durch die Zentralbank, die in- flationsneutral zu gestalten wäre. So könnte die Staats- finanzierung von den Kapitalmärkten weitgehend ent- koppelt werden. Dies ist in den USA, Japan und Groß- britannien gängige Praxis. Lediglich auf dem alten Kontinent verbietet die EZB-Satzung diese Form der Staatsfinanzierung. Über die Sinnhaftigkeit dieses geld- politischen Alleinstellungsmerkmals der Eurozone muss diskutiert werden. 7
  • 10. KLAUS BUSCH UND DIERK HIRSCHEL | EUROPA Am SCHEIDEwEg weiterführende Literatur Arbeitskreis Europa (2010): Die Zukunft der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Berlin: Friedrich-Ebert- Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/07426.pdf Bontrup, Heinz-J. (2010): Durch Umverteilung von unten nach oben in die Krise. (Expertise im Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn); http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07705.pdf Collignon, Stefan (2010): Demokratische Anforderungen an eine europäische Wirtschaftsregierung. Berlin: Friedrich- Ebert-Stiftung; http://www.fes.de/cgi-bin/gbv.cgi?id=07712&ty=pdf Dauderstädt, michael (2011): Staatsgläubigerpanik ist keine Eurokrise! Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library. fes.de/pdf-files/wiso/07795.pdf Dullien, Sebastian (2010): Ungleichgewichte im Euro-Raum: Akuter Handlungsbedarf auch für Deutschland. Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07696.pdf Dullien, Sebastian und von Hardenberg, Christiane (2011): Der Staat bezahlt die Krisenzeche (Expertise im Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn); http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07875. pdf Hacker, Björn und van Treeck, Till (2010): Wie einflussreich wird die europäische Governance?: Reformierter Sta- bilitäts- und Wachstumspakt, Europa 2020-Strategie und »Europäisches Semester«. Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/07639.pdf Heise, Arne und görmez Heise, Özlem (2010): Auf dem Weg zu einer europäischen Wirtschaftsregierung. Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/07427.pdf Joebges, Heike et al. (2010): Deutschlands Exportüberschüsse gehen zu Lasten der Beschäftigten. (Expertise im Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung); http://www.fes.de/cgi-bin/gbv. cgi?id=07718&ty=pdf Steinbach, Armin und Steinberg, Philipp (2010): Nach der Krise ist vor der Krise: Haben wir die richtigen Lehren gezogen, und was bleibt zu tun?. Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung; http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07551.pdf 8
  • 11. Über die Autoren Impressum Prof. Dr. Klaus Busch ist europapolitischer Berater der Ge- Friedrich-Ebert-Stiftung werkschaft ver.di. Internationale Politikanalyse | Abteilung Internationaler Dialog Hiroshimastraße 28 | 10785 Berlin | Deutschland Dr. Dierk Hirschel ist Bereichsleiter für europäische Wirt- schaftspolitik der Gewerkschaft ver.di. Verantwortlich: Dr. Gero Maaß, Leiter Internationale Politikanalyse Tel.: ++49-30-269-35-7745 | Fax: ++49-30-269-35-9248 www.fes.de/ipa Bestellungen/Kontakt hier: info.ipa@fes.de Die Internationale Politikanalyse (IPA) ist die Analyseeinheit der Abteilung Internationaler Dialog der Friedrich-Ebert-Stiftung. In unseren Publikationen und Studien bearbeiten wir Schlüsselthemen der europäischen und internationalen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unser Ziel ist die Entwicklung von politischen Handlungsempfehlungen und Szenarien aus der Perspektive der Sozialen Demokratie. Diese Publikation erscheint im Rahmen der Arbeitslinie »Internationale Wirtschaftspolitik«, Redaktion: Dr. Björn Hacker, bjoern.hacker@fes.de Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Ansichten ISBN 978-3-86872-665-7 sind nicht notwendigerweise die der Friedrich-Ebert-Stiftung. Diese Publikation wird auf Papier aus nachhaltiger Forstwirt- schaft gedruckt.