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„To understand my state of mind, however, you have to know that I believe
myself to be writing a book on economics theory which will largely
revolutionise—not, I suppose, at once but in the course of the next ten
years—the way the world thinks about economic problems“
– John Maynard Keynes: Brief an George Bernard Shaw vom 1. Januar 1935
Internationales Studienkolleg Fachhochschule Kaiserslautern
Vortraege in VWL W-kurs 2
Sommersemester 2010/2011
01.06.2010
( Entstehung, Umsetzung, Probleme )
Bei : Christoper Dewangga Pramudita
Literatur
 Green, Simon/Paterson, William E. (eds.), 2005: Governance in
 Contemporary Germany. The Semisovereign State Revisited.
 Cambridge: Cambridge UP.
 Katzenstein, Peter J., 1987: Policy and Politics in West Germany.
 The Growth of a Semisovereign State. Philadelphia: Temple
 UP.
 Pilz, Frank/Hortwein, Heike, 2000: Das politische System
 Deutschland. München: Oldenbourg, S. 325-370.
 Rudzio, Wolfgang, 2006: Das politische System der
 Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden: VS Verlag für
 Sozialwissenschaften, S. 473-475.
 Schmid, Josef/Buhr, Daniel/Roth, Christian/Steffen, Christian,
 2006: Wirtschaftspolitik für Politologen. Stuttgart: Schöningh
Quelle :
 http://de.wikipedia.org/wiki/keynesianismus
 www.nilsbandelow.de
 http://www.studentshelp.de/p/referate/02/5471.ht
m
Enstehung
 Der Ökonom John M. Keynes prägte durch die Entwicklung seiner
Wirtschaftstheorie im frühen 20. Jahrhundert maßgeblich die
weltwirtschaftliche Entwicklung und revolutionierte die damalige
ökonomische Denkweise. Seine Theorie zur Wirtschaftspolitik, welche
auch Keynesianismus genannt wird, erschien im Jahre 1936 in seinem
Buch „General Theory of Employment, Interest and Money“.
 Grund für die Entwicklung seiner Wirtschaftstheorie war die
vorherrschende Wirtschaftskrise in Amerika, ausgelöst durch den
Zusammenbruch der New Yorker Börse im Jahre 1929. Diese Krise
breitete sich ebenfalls auf Europa und den Rest der Welt aus und führte
so zur Weltwirtschaftskrise.
Geschichte
Die Keynesianische Konzeption
In den dreissiger Jahren begann J. M. Keynes die klassische Theorie zu
bekämpfen, da er nicht an die Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft in der
Massenarbeitslosigkeit der dreissiger Jahre glaubte. Keynes wollte drei Punkte
aufzeigen:
1. Unter bestimmten Bedingungen kann ein Gleichgewicht auf den
Gütermärkten mit Arbeitslosigkeit bestehen.
2. Ein marktwirtschaftliches System setzt nicht
aus sich heraus Kräfte frei, um Vollbeschäftigung
zu erreichen.
3. Solche Instabilitäten können aber durchaus
korrigiert werden.
Phasen der deutschen
Wirtschaftspolitik
1949 bis ca. 1966: Ordoliberalismus
1966 bis ca. 1974: Keynesianischer
1974 bis ca. 1998: Bürgerliche
1998 bis ca. 2005: “Dritter Weg”, “Neue
Mitte”
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Elemente keynesianischer
Globalsteuerung :
 Antizyklische Stabilisierungspolitik
 Staatliche Bereitstellung von Gütern- und Dienstleistungen, die der
Markt nicht ohne Mängel bereitstellt
 Umfassendes System sozialer Sicherung
 Einbindung von Gewerkschaften und
Arbeitgeberverbänden in die Politik
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Politik
Gewerk-
schaften
Arbeitgeber-
verbaenden
Elemente keynesianischer
Globalsteuerung :
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Gesetz zur Förderung der Stabilität und des
Wachstums der Wirtschaft vom 8. Juni 1967 :
Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und
finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des
gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten.
Die Maßnahmen sind so zu treffen, dass sie im
Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig
zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen
Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem
Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem
Wirtschaftswachstum beitragen.
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Bund
Laender
teilnehmen zu beachten
In gesamtwirtschaftlichen
Gleichgewicht
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Keynesianische
Globalsteuerung
(ca. 1966 bis 1974)
Voraussetzung
Konzentrierung 1 Konzentrierung 2 Konzentrierung 3
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Voraussetzungen keynesianischer Konzertierung 1 :
 Starke Sozialdemokratie
 Abhängige Zentralbank
 Starke Gewerkschaften
 Zentralisierte Gewerkschaften
 Zentralisierte Arbeitgeberverbände
mit hohem Organisationsgrad
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Voraussetzungen keynesianischer Konzertierung 2 :
 Institutionalisierte Formen der Einbindung der
Tarifparteien in die Politik
 Konsenskultur
 Geringe Abhängigkeit von negativer Integration (EU)
 Einheit der Regierung
 Keine starke zweite Kammer
 Zentralismus
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Voraussetzungen keynesianischer Konzertierung 3 :
 Starke Verflechtung Regierung-Parlament
 Starke Verflechtungen Politik-Verbände
 Mehrheitswahlrecht
 Keine Stagflation
 Starker Binnenmarkt
 Großer öffentlicher Sektor
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Polity, Politics und Policy :
 Keine vollständige Umsetzung einer keynesianischen
Strategie in Deutschland
 Erfolgreiche Inflationsbekämpfung aber relativ hohe
Arbeitslosigkeit
 Grundlegende politisch-institutionelle Hindernisse
für Erfolgreiche Globalsteuerung
in Deutschland
Umsetzung
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Grundkonzeption von Keynes :
 Der einfache Wirtschaftskreislauf zeigt ein Gleichgewicht zwischen den Einkommen der
Haushalte und der Ausgaben der Haushalte. Nach Keynes wird dieses Gleichgewicht aber
durch verschiedene gewichtige Zu- und Abflüsse gestört.
Zuflüsse Exporte, Investitionen, Staatskonsum
Abflüsse Sparen, Importe, Steuern
 Das Missverhältnis zwischen den Zu- und Abflüssen führt zu folgenden
Gleichgewichtsstörungen :
Wenn Zuflüsse > Abflüsse ⇒ Überschwemmung der Wirtschaft mit Inflation als Folge.
Wenn Zuflüsse < Abflüsse ⇒ Die Wirtschaft sitzt auf dem Trockenen. Folge =
Arbeitslosigkeit.
 Daraus folgt, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt.
Probleme
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
Wirtschaftlich Kritik an keynesianischer Globalsteuerung :
 Crowding Out
 Time Lag
 Empirische Befunde (Stagflation), keine Antwort auf
Angebotsschock durch Ölpreiskrise
 Mittelstandsfeindlichkeit (Globalsteuerung bewirkt
Zentralisierung)
 Globalisierung: Nachfrage verpufft ins Ausland
 Rückweg : Einmal gemachte Erleichterungen lassen sich nur schwer wieder
zurückfordern.
 Finanzierung der Defizite : Dies kann zu einem crowding-out Effekt führen wenn
das Defizit nicht durch Anleihen sondern durch die Nationalbank finanziert wird. Somit
wird die Geldmenge vergrössert und die Inflationsgefahr steigt.
 Theorie der rationalen Erwartung : Staatliche Eingriffe sind wirkungslos, weil die
Wirtschaftsteilnehmer sie durchschauen.
 Strukturerhaltungsfalle : Staatliche Ankurbelungsprogramme sind mit der Gefahr
behaftet, dass sie in ineffiziente Projekte und Branchen gelenkt werden und somit nur
ein kurzes Strohfeuer auslösen.
Fazit
Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)
 Daneben bezeichnet Keynesianismus auch verschiedene wirtschaftspolitische Modelle,
die darauf ausgerichtet sind, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zu steuern
und bei Bedarf die Wirtschaft durch vermehrte Staatsausgaben zu beleben. Als
Hochphase des Keynesianismus weltweit gilt die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (in
Deutschland ab 1967) bis in die 1970er Jahre.
 Der Keynesianismus konnte eine Reihe von Unstimmigkeiten in
der neoklassischen Theorie auflösen.
Die Theorie ist u.a. deshalb an ihre Grenzen gestoßen, weil die
Empfehlungen von Keynes falsch umgesetzt wurden
(z.B. keine Rückzahlung der öffentlichen Kredite).
 Heute Annährung:
Viele neoklass. Ökonomen akzeptieren manchmal Staatseingriffe.
Keynesianer erkennen auch die Bedeutung der
Investitionsbedingungen.
Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
Ich freue mich auf Ihre
Fragen!
Keynesianismus

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Keynesianismus

  • 1. „To understand my state of mind, however, you have to know that I believe myself to be writing a book on economics theory which will largely revolutionise—not, I suppose, at once but in the course of the next ten years—the way the world thinks about economic problems“ – John Maynard Keynes: Brief an George Bernard Shaw vom 1. Januar 1935 Internationales Studienkolleg Fachhochschule Kaiserslautern Vortraege in VWL W-kurs 2 Sommersemester 2010/2011 01.06.2010 ( Entstehung, Umsetzung, Probleme ) Bei : Christoper Dewangga Pramudita
  • 2. Literatur  Green, Simon/Paterson, William E. (eds.), 2005: Governance in  Contemporary Germany. The Semisovereign State Revisited.  Cambridge: Cambridge UP.  Katzenstein, Peter J., 1987: Policy and Politics in West Germany.  The Growth of a Semisovereign State. Philadelphia: Temple  UP.  Pilz, Frank/Hortwein, Heike, 2000: Das politische System  Deutschland. München: Oldenbourg, S. 325-370.  Rudzio, Wolfgang, 2006: Das politische System der  Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden: VS Verlag für  Sozialwissenschaften, S. 473-475.  Schmid, Josef/Buhr, Daniel/Roth, Christian/Steffen, Christian,  2006: Wirtschaftspolitik für Politologen. Stuttgart: Schöningh
  • 3. Quelle :  http://de.wikipedia.org/wiki/keynesianismus  www.nilsbandelow.de  http://www.studentshelp.de/p/referate/02/5471.ht m
  • 4. Enstehung  Der Ökonom John M. Keynes prägte durch die Entwicklung seiner Wirtschaftstheorie im frühen 20. Jahrhundert maßgeblich die weltwirtschaftliche Entwicklung und revolutionierte die damalige ökonomische Denkweise. Seine Theorie zur Wirtschaftspolitik, welche auch Keynesianismus genannt wird, erschien im Jahre 1936 in seinem Buch „General Theory of Employment, Interest and Money“.  Grund für die Entwicklung seiner Wirtschaftstheorie war die vorherrschende Wirtschaftskrise in Amerika, ausgelöst durch den Zusammenbruch der New Yorker Börse im Jahre 1929. Diese Krise breitete sich ebenfalls auf Europa und den Rest der Welt aus und führte so zur Weltwirtschaftskrise.
  • 5. Geschichte Die Keynesianische Konzeption In den dreissiger Jahren begann J. M. Keynes die klassische Theorie zu bekämpfen, da er nicht an die Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft in der Massenarbeitslosigkeit der dreissiger Jahre glaubte. Keynes wollte drei Punkte aufzeigen: 1. Unter bestimmten Bedingungen kann ein Gleichgewicht auf den Gütermärkten mit Arbeitslosigkeit bestehen. 2. Ein marktwirtschaftliches System setzt nicht aus sich heraus Kräfte frei, um Vollbeschäftigung zu erreichen. 3. Solche Instabilitäten können aber durchaus korrigiert werden.
  • 6. Phasen der deutschen Wirtschaftspolitik 1949 bis ca. 1966: Ordoliberalismus 1966 bis ca. 1974: Keynesianischer 1974 bis ca. 1998: Bürgerliche 1998 bis ca. 2005: “Dritter Weg”, “Neue Mitte”
  • 7. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Elemente keynesianischer Globalsteuerung :  Antizyklische Stabilisierungspolitik  Staatliche Bereitstellung von Gütern- und Dienstleistungen, die der Markt nicht ohne Mängel bereitstellt  Umfassendes System sozialer Sicherung  Einbindung von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden in die Politik
  • 8. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Politik Gewerk- schaften Arbeitgeber- verbaenden Elemente keynesianischer Globalsteuerung :
  • 9. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft vom 8. Juni 1967 : Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, dass sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.
  • 10. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Bund Laender teilnehmen zu beachten In gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht
  • 11. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Voraussetzung Konzentrierung 1 Konzentrierung 2 Konzentrierung 3
  • 12. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Voraussetzungen keynesianischer Konzertierung 1 :  Starke Sozialdemokratie  Abhängige Zentralbank  Starke Gewerkschaften  Zentralisierte Gewerkschaften  Zentralisierte Arbeitgeberverbände mit hohem Organisationsgrad
  • 13. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Voraussetzungen keynesianischer Konzertierung 2 :  Institutionalisierte Formen der Einbindung der Tarifparteien in die Politik  Konsenskultur  Geringe Abhängigkeit von negativer Integration (EU)  Einheit der Regierung  Keine starke zweite Kammer  Zentralismus
  • 14. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Voraussetzungen keynesianischer Konzertierung 3 :  Starke Verflechtung Regierung-Parlament  Starke Verflechtungen Politik-Verbände  Mehrheitswahlrecht  Keine Stagflation  Starker Binnenmarkt  Großer öffentlicher Sektor
  • 15. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Polity, Politics und Policy :  Keine vollständige Umsetzung einer keynesianischen Strategie in Deutschland  Erfolgreiche Inflationsbekämpfung aber relativ hohe Arbeitslosigkeit  Grundlegende politisch-institutionelle Hindernisse für Erfolgreiche Globalsteuerung in Deutschland
  • 16. Umsetzung Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Grundkonzeption von Keynes :  Der einfache Wirtschaftskreislauf zeigt ein Gleichgewicht zwischen den Einkommen der Haushalte und der Ausgaben der Haushalte. Nach Keynes wird dieses Gleichgewicht aber durch verschiedene gewichtige Zu- und Abflüsse gestört. Zuflüsse Exporte, Investitionen, Staatskonsum Abflüsse Sparen, Importe, Steuern  Das Missverhältnis zwischen den Zu- und Abflüssen führt zu folgenden Gleichgewichtsstörungen : Wenn Zuflüsse > Abflüsse ⇒ Überschwemmung der Wirtschaft mit Inflation als Folge. Wenn Zuflüsse < Abflüsse ⇒ Die Wirtschaft sitzt auf dem Trockenen. Folge = Arbeitslosigkeit.  Daraus folgt, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt.
  • 17. Probleme Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974) Wirtschaftlich Kritik an keynesianischer Globalsteuerung :  Crowding Out  Time Lag  Empirische Befunde (Stagflation), keine Antwort auf Angebotsschock durch Ölpreiskrise  Mittelstandsfeindlichkeit (Globalsteuerung bewirkt Zentralisierung)  Globalisierung: Nachfrage verpufft ins Ausland  Rückweg : Einmal gemachte Erleichterungen lassen sich nur schwer wieder zurückfordern.  Finanzierung der Defizite : Dies kann zu einem crowding-out Effekt führen wenn das Defizit nicht durch Anleihen sondern durch die Nationalbank finanziert wird. Somit wird die Geldmenge vergrössert und die Inflationsgefahr steigt.  Theorie der rationalen Erwartung : Staatliche Eingriffe sind wirkungslos, weil die Wirtschaftsteilnehmer sie durchschauen.  Strukturerhaltungsfalle : Staatliche Ankurbelungsprogramme sind mit der Gefahr behaftet, dass sie in ineffiziente Projekte und Branchen gelenkt werden und somit nur ein kurzes Strohfeuer auslösen.
  • 18. Fazit Keynesianische Globalsteuerung (ca. 1966 bis 1974)  Daneben bezeichnet Keynesianismus auch verschiedene wirtschaftspolitische Modelle, die darauf ausgerichtet sind, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zu steuern und bei Bedarf die Wirtschaft durch vermehrte Staatsausgaben zu beleben. Als Hochphase des Keynesianismus weltweit gilt die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (in Deutschland ab 1967) bis in die 1970er Jahre.  Der Keynesianismus konnte eine Reihe von Unstimmigkeiten in der neoklassischen Theorie auflösen. Die Theorie ist u.a. deshalb an ihre Grenzen gestoßen, weil die Empfehlungen von Keynes falsch umgesetzt wurden (z.B. keine Rückzahlung der öffentlichen Kredite).  Heute Annährung: Viele neoklass. Ökonomen akzeptieren manchmal Staatseingriffe. Keynesianer erkennen auch die Bedeutung der Investitionsbedingungen.
  • 19. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Ich freue mich auf Ihre Fragen!