SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 16
Downloaden Sie, um offline zu lesen
1                 Folgen SIe uns auf                                                                                          Mehr Informationen unter www.scmonline.de




                                                                                                                                  Newsletter
                                                                                                                                  Ausgabe 05/2012
                                                                                                                                  Fachbeiträge                        2
    2                                         4                                        8                                          Die Expertenecke                    7
                                                                                                                                  Veranstaltungsvorschau              8
 Unternehmen unter-                        Rechtliche Maßnah-                       Fragen an Experten                            Studie                              9

 schätzen die Gefahr                       men in der Krisen-                       Jürgen Gemke (Currenta),                      Tipps                               11

 von Krisen                                kommunikation                            Mathias Brandes (Thomas Cook)
                                                                                    Dr. Rolf Kiefer (DekaBank)
                                                                                                                                  Veranstaltungsvorschau
                                                                                                                                  scm-Seminartermine
                                                                                                                                                                      12
                                                                                                                                                                      13
 von Jo Klein (Burson-Marsteller)          von Karl Hamcher (JONAS Rechts-                                                        Buchbesprechungen/Buchempfehlung 14
                                                                                                                                  Buchbesprechungen/ Literaturtipps
                                           anwaltsgesellschaft)	

                                                                                                                                  Buchbesprechungen/ Literaturtipps




Fachbeitrag                  6    Studie                      9    Tipps                        11    Ankündigung                  8      Bücher                      14

Die DNA des Skandals              Studie: Wer hat die Nase im      Vier Tipps für mobiles Marketing   Intensivkurs Social Media    12     Buchbesprechungen rund um
von Prof. Hans Mathias            Wind und wer betreibt business   von Nicolas Römer                                                      die Themen Krisenkommuni-
                                  as usual?                                                           K2-Tagung Krisen-
Kepplinger                        von Jacqueline Althaller                                                                                kation und Social Media
                                                                                                      kommunikation
2   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                                      Fachbeitrag



                                                                                                                                                                                        Jo Klein arbeitet seit 2006 für die


Unternehmen unterschätzen die Gefahr von                                                                                                                                                Corporate Communications Abtei-
                                                                                                                                                                                        lung von Burson-Marsteller und ist



Krisen
                                                                                                                                                                                        zudem stellvertretender Vorsitzen-
                                                                                                                                                                                        der der Burson-Marsteller EMEA
                                                                                                                                                                                        Media Practice. Als europaweit
                                                                                                                                                                                        verantwortlicher   Kundenbetreuer
Schwächen in der Vorbereitung sowie unkoordinierte Kommunikation verstärken und verlängern Krisen                                                                                       für Lufthansa unterstützt Klein die
                                                                                                                                                                                         Media Relations-Aktivitäten von
von Jo Klein (Burson-Marsteller)                                                                                                                                                         Lufthansa in 20 europäischen Län-
                                                                                                                                                dern und weiterer Unternehmen, wie Hofmann Personal und Accenture.



Eine Umfrage unter Kommunikationsverantwortlichen in Groß-               funktionen wie die Rechts- und IT-Abteilung eines Unterneh-          fenmodell bewährt. Wird ein Vorkommnis gemeldet oder durch
konzernen und mittelständischen Unternehmen hat ergeben,                 mens. Die Schnittstelle für alle beteiligten Bereiche ist der Kri-   kontinuierliches Monitoring entdeckt, beschäftigt sich in Stufe
dass nur rund die Hälfte der Organisationen über einen Krisen-           senstab, der zumeist in der Unternehmenszentrale angesiedelt         1 ein Team mit der Bewertung der Lage. Dieses Team entschei-
plan verfügen und mit regelmäßigen Krisensimulationen für den            ist. Dieser Krisenstab definiert im Krisenplan, was für das je-      det auch, ob Stufe 2 gestartet und der Krisenstab einberufen
Ernstfall üben. Dabei kann eine gezielte Vorbereitung helfen,            weilige Unternehmen eine Krise ausmacht und unterscheidet            wird. Sobald der Krisenfall eintritt, übernimmt der Krisenstab
die Reputation zu schützen und Umsatz-                                                                                                        die weitere strategische Richtung und entscheidet, ob weitere
verluste zu vermeiden sowie vor allem                                                                                                         Experten oder externe Unterstützung hinzugezogen werden.
die Länge einer Krise deutlich zu verkür-
zen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer                                                                                                      Sechs Grundsätze für erfolgreiches Krisenmanagement
Studie der internationalen Kommunika-
tionsagentur Burson-Marsteller, für die                                                                                                       1. Richtige und schnelle Kommunikation
mehr als 800 Manager befragt wurden.                                                                                                          • Die Öffentlichkeit erwartet keine Perfektion, aber Integrität.
                                                                                                                                              • Die Gesundheit und Sicherheit der Menschen steht immer 	
Gerade bei multinationalen Unterneh-                                                                                                             an erster Stelle.
men kann eine sorgfältige Vorbereitung                                                                                                        • Ehrliche und transparente Kommunikation, indem immer das
auf den Krisenfall überlebenswichtig                                                                                                             gesagt wird, was zum jeweiligen Zeitpunkt möglich ist. Wenn 	
sein. Die immer stärker vernetze Welt                                                                                                            es nicht möglich ist, Informationen zu liefern, sollte der
und vor allem die zahlreichen Social                                                                                                             Grund dafür genannt werden.
Media-Plattformen machen Krisen heu-                                                                                                          2. Enge Verknüpfung von Handeln und Kommunikation
te dynamischer und lassen sie schneller                                                                                                       • Krisen werden durch Kommunikation gesteuert, aber
eskalieren. Diese globalen und digita-                                                                                                           durch Handeln gelöst.
len Krisen können Unternehmen immer                                                                                                           • Welche Botschaften und Maßnahmen führen dazu, das 	
schwerer steuern und kontrollieren. Da-                                                                                                          Vertrauen in die Handlungen des Unternehmens zurück
her ist ein Krisenplan inklusive konkreter                                                                                                       zugewinnen?
Handlungsanweisungen für mögliche                                                                                                             3. Die Zielgruppen verstehen und die jeweils relevanten          	
Szenarien unerlässlich.                                                                                                                          Informationen liefern
                                             Das Auslösepotenzial einer Krise                                                                 • Nicht auf die eigene Wahrnehmung verlassen, sondern
Krisenvorbereitung                                                                                                                               verstehen lernen, was die Zielgruppen hören und sehen
                                                                                                                                                 wollen.
Die Krisenprävention und das Krisenmanagement umfassen                   somit auch die Krise von Vorfällen und Entwicklungen mit ge-         • Blitzumfragen oder ad-hoc Medienanalysen können dabei
alle Regionen, Geschäftsbereiche, Marken sowie Querschnitt-              ringem Gefahrenpotenzial. In der Praxis hat sich ein Zweistu-           hilfreich sein.


                                                                                                                                                              Mehr Informationen unter www.scmonline.de
3    scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                              Fachbeitrag



4. Verantwortung übernehmen                                                                       Der Hub ist oftmals in der Unternehmenszentrale angesiedelt. Dieser Krisenstab entwickelt die
• Die Öffentlichkeit erwartet, dass eine Person die Verantwortung übernimmt.                      Kommunikationsstrategie und gibt die Richtung für das weitere Vorgehen vor. Die einzelnen Märkte
• Es geht dabei nicht um die Schuld- oder Haftungsfrage.                                          (Spokes) adaptieren und betreuen die lokale Umsetzung der Maßnahmen. Mit dem Hub & Spoke
5. Im Blick haben, wie sich die Ereignisse weiterentwickeln und daran angepasstes, voraus- 	      Modell wird eine effiziente, einheitliche und konsistente Kommunikation während einer Krise ge-
   schauendes Handeln                                                                             währleistet.
• Nicht nur auf den aktuellen Stand der Krise fokussieren, sondern vorhersehen, wie sich die 	
   Situation kurz-, mittel- und langfristig weiterentwickelt.
• Welche Informationen können verbreitet werden, um künftige Erwartungen bereits frühzeitig
	 erfüllen zu können?
6. Nicht zu früh hoffen, dass die Krise überwunden ist
• Nur weil nicht mehr über die Krise berichtet wird, heißt das noch
   lange nicht, dass der Vorfall aus den Köpfen der Menschen ist.
• Wenn das Unternehmen zu schnell zurück in den Alltagsmodus
   wechselt, könnte das von der Öffentlichkeit negativ ausgelegt werden




                                                                                                  Das Hub & Spoke Modell


                                                                                                  Brand Recovery Programm

                                                                                                  Sobald die Krisensituation gemeistert ist, beginnt mit der Nachbereitung die dritte Phase. Neben
                                                                                                  dem Lernen aus der Krise, sollte in vielen Fällen ein Brand Recovery Programm im Mittelpunkt
                                                                                                  stehen. Die Reputation des Unternehmens hat während der Krise Schaden genommen und das
                                                                                                  verloren gegangene Vertrauen muss zurück gewonnen werden. Auch hier ist es nötig, ein Kom-
                                                                                                  munikationskonzept mit Botschaften und daraus resultierenden Maßnahmen zu entwickeln, die
                                                                                                  den Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht werden. Denn nur, wenn die Zielgruppen sich ernst
Der Krisenbereitschaftszyklus
                                                                                                  genommen und verstanden fühlen, kann ein Unternehmen gestärkt aus einer Krise hervorgehen.
                                                                                                  Im Idealfall steht das Unternehmen nach dem Brand Recovery Programm sogar besser da als vor
                                                                                                  der Krise.
Kommunikationsstruktur für eine länderübergreifende Krise
                                                                                                   Jo Klein spricht auf der K2-Tagung Krisenkommunikation am 18. Oktober in Frankfurt zum Thema
In der Praxis hat sich der Hub & Spoke Ansatz bewährt, um eine Krise in mehreren Ländern in den    „Globales Krisenmanagement – Unternehmen im Fokus der Weltöffentlichkeit“.
Griff zu bekommen. Der Krisenstab sitzt im sogenannten Hub, dem Zentrum des Geschehens.


                                                                                                                                                  Mehr Informationen unter www.scmonline.de
4   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                                  Fachbeitrag



                                                                                                                                                                                    Karl Hamacher ist seit 2007 ge-


Rechtliche Maßnahmen in der Krisen-                                                                                                                                                 schäftsführender     Rechtsanwalt
                                                                                                                                                                                    der JONAS Rechtsanwaltsge-



kommunikation von Unternehmen
                                                                                                                                                                                    sellschaft mbH, Köln. Er verfügt
                                                                                                                                                                                    über   langjährige    Erfahrungen
                                                                                                                                                                                    in den Bereichen Marken- und
                                                                                                                                                                                    Wettbewerbsrecht, Presse-, Me-
von Karl Hamacher (JONAS Rechtsanwaltsgesellschaft)                                                                                                                                 dien- und Urheberrecht. Hama-
                                                                                                                                           cher verfügt zudem über langjährige Erfahrungen im Bereich der rechtlichen
                                                                                                                                           Begleitung von Unternehmenskommunikationskrisen. Karl Hamacher ist
Was ist ein Skandal? Wie funktioniert Skandalisierung? Wie         einen Skandal bzw. für skandalauslösende Sachverhalte sind              Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz.
reagiert man am besten darauf? Sind die geeigneten Mittel ei-      mannigfaltig. Es kommen Straftaten, Verstöße gegen sonstige
ner Reaktion eher kommunikativ oder sind es rechtliche Mittel?     Gesetze, Umweltbeeinträchtigungen, Qualitätsmängel, aber              Wie reagiert man am besten darauf? Sind die geeigne-
Welche rechtlichen Mittel stehen überhaupt zur Verfügung?          auch Verstöße gegen die political correctness in Betracht.            ten Mittel einer Reaktion eher kommunikativ oder sind
                                                                                                                                         es rechtliche Mittel?
Geeignete Maßnahmen in einer Krisenkommunikation zu tref-          Ein echter „Skandal“ bedarf zudem einer gewissen Verfesti-
fen, ist eine schwierige und komplexe Aufgabe. Patentrezepte       gung und Dauer in der Berichterstattung, die sich in zumindest        Genauso wie die Ursachen einer Krise verschiedene Hinter-
gibt es aus Sicht des Verfassers kaum, da jede Kommunika-          drei Phasen unterteilt: Zunächst erfolgt die Schlagzeilen- und        gründe haben kann, so müssen auch die Maßnahmen, mit de-
tionskrise andere Ursachen hat, auf die maßgeschneiderte           Skandalisierungsphase, dann eine Aufschwung- und Etablie-             nen man auf die jeweilige Konstellation reagiert, unterschied-
Antworten gegeben werden müssen. Ausgangspunkt jeder Be-           rungsphase, in der sich ein Skandal verfestigt und in der Regel       lich sein. Will man vermeiden, dass aus einem veröffentlichten
trachtung und jeder zu findenden Antwort sind aus Sicht des        weitere Missstände aufgezeigt werden. Der Skandal endet mit           Missstand ein Skandal und im Weiteren eine Krise wird, muss
Verfassers insbesondere die vorstehenden Fragen, deren Be-         einer Abschwungphase, in der zum einen häufig Ergebnisse              ein Unternehmen im Idealfall den „ersten Aufschlag“ der Me-
antwortung einen ersten Überblick über die Aufgabenstellung        einer vom dem betroffenen Unternehmen veranlassten Aufklä-            dien zu seinen Gunsten parieren können. Das setzt allerdings
und die Handlungsalternativen geben soll.                          rung veröffentlicht werden und zum anderen der Skandal oder           voraus, dass es dem Unternehmen gelingt, den von der Presse
                                                                   vermeintliche Skandal in eine Phase geraten ist, die man als          veröffentlichten Sachverhalt zur Überzeugung weiterer wichti-
Skandal und Skandalisierung, Ursache und Ablauf von                „Kann keiner mehr hören“-Phase bezeichnen kann. In dieser             ger Medien als unwahr eingestuft zu bekommen (z.B. durch
Krisen                                                             Phase erlebt man häufig das Phänomen, dass die Öffentlich-            eine schnelle gerichtliche einstweilige Verfügung) oder doch
                                                                   keit das Interesse an weiteren Anschuldigungen gegen das Un-          zumindest erreicht, dass die Schlüsse, die das veröffentlichen-
Ursache der meisten Kommunikationskrisen in Unternehmen            ternehmen verliert, ja sogar Mitleid und Verständnis für das be-      de Erstmedium aus dem Sachverhalt zieht, bezweifelt werden.
ist zumeist ein Skandal oder ein vermeintlicher Skandal. Die In-   troffene Unternehmen entwickelt, wenn die Berichterstattung           Kepplinger spricht in diesem Zusammenhang von der Schaf-
ternet-Enzyklopädie „Wikipedia“ bezeichnet einen Skandal als       zu einseitig wird. Der „Skandal“ ist dann „zu Ende“.                  fung eines „Publizistischen Konfliktes“(vgl. z.B. Hans Mathias
ein „Aufsehen erregendes Ärgernis und die damit zusammen-                                                                                Kepplinger, Die Mechanismen der Skandalisierung, Olzog Ver-
hängenden Ereignisse und Verhaltensweisen“. In der Unterneh-       Die Ursachen für eine journalistische Skandalberichterstattung        lag 2012). Allerdings lehrt die Erfahrung im Umgang mit Unter-
menswirklichkeit ist ein zu einer Krisenkommunikation geeig-       können vielfältig sein. Der klassische Fall ist der, dass ein Jour-   nehmenskommunikationskrisen, dass diese Alternativen meist
neter Skandal in der Regel nur dann gegeben, wenn in einem         nalist einen Missstand aufspürt, diesen aufwendig recherchiert        nicht zur Verfügung stehen werden. Denn häufig treffen die ver-
Leitmedium der deutschen Presse nachhaltig – durch ein Fehl-       und dann der Öffentlichkeit vorstellt. Allerdings gibt es auch        öffentlichten Tatsachen zu oder lassen sich – wenn der „erste
verhalten ausgelöste – Missstände über ein Unternehmen ver-        zahlreiche andere Ursachen für eine Skandalberichterstattung.         Aufschlag“ der Presse mehr oder minder überraschend kommt
öffentlicht werden, welche geeignet sind, ein negatives Bild von   Häufig werden Krisen durch unzufriedene, insbesondere ehema-          – nicht rechtzeitig genug als wahr oder unwahr überprüfen. Die
dem Unternehmen zu erzeugen und diese Veröffentlichungen           lige Mitarbeiter und Geschäftspartner ausgelöst. Zum Teil stehen      Folge ist, dass die einmal losgetretene Lawine sich später –
von weiteren Leitmedien aufgegriffen werden. Hinzukommen           deren persönliche Interessen damit in Verbindung (Abfindungen         selbst bei erfolgreicher Überprüfung als unwahr – kaum noch
muss außerdem, dass die über das Unternehmen veröffentlich-        etc.). Daneben stehen weitere übergeordnete Interessen hinter         aufhalten lässt.
te Meinung kurzfristig auch zur öffentlichen Meinung wird, mit     skandalträchtigen Themen, wie z.B. die gezielte Rufschädigung
der Folge einer flächendeckenden Verfestigung eines durch die      durch Wettbewerber bzw. die Vorbereitung oder Verhinderung            Den für einen Juristen in der Theorie existierenden Idealfall, eine
Missstände ausgelösten negativen Gesamtbildes. Gründe für          von Unternehmensübernahmen und dergleichen.                           Krisenkommunikation eines Unternehmens durch eine einzige


                                                                                                                                                          Mehr Informationen unter www.scmonline.de
5   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                Fachbeitrag


                                                                   chungen unterlassen, zumindest in Frage stellen oder inhaltlich    weiteren Behauptung und Verbreitung unwahrer Tatsachen oder
gerichtliche Eilmaßnahme verhindern zu können, gibt es in der
                                                                   abschwächen. Der Nachteil eines presserechtlichen Informa-         überzogener und schmähender Kritik. Sie wird von den angeru-
Praxis folglich so gut wie nie. Das Wort „Krisenkommunikati-
                                                                   tionsschreiben liegt allerdings darin, dass durch ein solches      fenen Gerichten regelmäßig ohne Anhörung des Gegners, d.h.
on“ enthält nach Auffassung des Autors vielmehr die wichtige,
                                                                   präventives Schreiben ein Sachverhalt, von dem unklar ist, ob      einseitig erlassen, bei einigen Gerichten allerdings nur nach
dem Wort bereits immanente Erkenntnis, dass eine Kommuni-
                                                                   und wie überhaupt über diesen berichtet wird, flächendeckend       vorheriger Abmahnung. Um wirksam zu werden, bedarf eine
kationskrise in aller erster Linie mit kommunikativen Maßnah-
                                                                   bekannt gemacht wird. Die Wirkung eines solchen Schreibens         einstweilige Verfügung der Zustellung an den Antragsgegner.
men, die von rechtlichen Maßnahmen begleitet werden sollten,
                                                                   muss daher im Einzelfall abgewogen werden. Es kommt au-            In der Regel erfolgt die Zustellung durch den Gerichtsvollzie-
angegangen werden muss. Rechtliche Maßnahmen kommen
                                                                   ßerdem nur dann in Betracht, wenn ein Sachverhalt, der ver-        her. Durch die Abhängigkeit von dem erlassenden Gericht und
– und können auch nur – dann in Betracht, wenn unwahre Tat-
                                                                   mutlich zum Nachteil des Unternehmens veröffentlicht werden        vom Gerichtsvollzieher kann das Prozedere durchaus mehrere
sachenbehauptungen, unzulässige Meinungsäußerungen (in
                                                                   soll, sich aus Sicht des Unternehmens vollständig zu seinen        Stunden und häufig auch Tage in Anspruch nehmen.
der Regel Schmähkritik), Verletzungen der Grundsätze der Ver-
                                                                   Gunsten als unwahr hat aufklären lassen.
dachtsberichterstattung oder Eingriffe in das allgemeine Per-                                                                         Gegendarstellungsanpruch	
sönlichkeitsrecht von Betroffenen in Rede stehen, d.h. wenn        Vorbeugende einstweilige (Unterlassungs-)Verfügung                 Mit dem Gegendarstellungsanspruch kann der Betroffene aus
„unfair“ gespielt wird. In den Fällen unwahrer Berichterstattung   Das presserechtliche Informationsschreiben ersetzt in dem          seiner Sicht Tatsachen (nicht Meinungen) richtig stellen. Die
sollte und muss in aller Regel juristisch vorgegangen werden.      Frühstadium, in dem nur gerüchteweise bekannt ist, was ver-        Geltendmachung des Anspruches setzt ein Aufforderungs-
Die Gefahr, dass unwahre Darstellungen, die nicht angegrif-        öffentlicht werden soll, in der Regel sämtliche gerichtlichen      schreiben sowie – bei Weigerung der Redaktion – eine spätere
fen werden, als unbestritten und als wahr eingestuft werden,       Maßnahmen. Ein vorbeugender gerichtlicher Rechtsschutz in          einstweilige Verfügung voraus. Das Gericht überprüft die ge-
ist ansonsten groß. Auch hilft die Autorität eines Gerichtes in    Form einer vorbeugenden Unterlassungsverfügung scheitert in        gengestellten Tatsachen nicht auf den Wahrheitsgehalt. Letzte-
den meisten Fällen, schwerwiegende unwahre Behauptungen            der Praxis jedenfalls regelmäßig daran, dass die Inhalte einer     res sowie der weitere Umstand, dass Redaktionen abgedruckte
nachhaltig aus der Welt zu räumen, insbesondere auch gegen-        Presseveröffentlichung unbekannt oder zumindest unklar sind.       Gegendarstellungen häufig mit dem Hinweis darauf versehen,
über sogenannten „Weiterverbreitern“. Immer vorausgesetzt,         Einem Gericht gegenüber kann deshalb keine zu befürchtende         dass sie zum Abdruck unabhängig davon verpflichtet sind, ob
dass der Umstand einer gerichtlichen Entscheidung eine aus-        rechtwidrige Veröffentlichung in ausreichender Form glaubhaft      die Gegendarstellung der Wahrheit entspricht (sog. Redakti-
reichende Öffentlichkeit findet (in weiteren Medien, in Presse-    gemacht werden, so dass es regelmäßig an der erforderlichen        onsschwanz), mindert sehr häufig die Außenwirkung einer Ge-
mitteilungen aber auch im Bereich der „Sozialen Medien“).          Begehungsgefahr fehlt. Vorbeugender gerichtlicher Rechts-          gendarstellung. Hinzu kommt, dass eine Gegendarstellung nur
                                                                   schutz spielt daher in der Krisenkommunikation nur selten eine     dann einer breiteren Leserschaft auffällt, wenn diese an pro-
Welche rechtlichen Mittel stehen überhaupt zur Verfügung?
                                                                   Rolle.                                                             minenter Stelle im Medium platziert ist. Eine Gegendarstellung
An juristischen Maßnahmen gegen unerwünschte Pressever-
                                                                                                                                      hat außerdem den Nachteil, dass der Betroffene nochmals die
öffentlichungen stehen regelmäßig folgende Maßnahmen zur           Presserechtliche Abmahnung	
                                                                                                                                      ursprüngliche Äußerung wiederholen muss.
Verfügung:                                                         Eine Abmahnung setzt die Kenntnis einer bestimmten Veröf-
• Presserechtliches Informationsschreiben                          fentlichung voraus und fällt daher unter die außergerichtlichen    Widerrufs- und Schadenersatzansprüche	
• Vorbeugende einstweilige (Unterlassungs-)Verfügung               Instrumentarien nach Veröffentlichung. Mit der Abmahnung           Der Betroffene kann schließlich Widerrufs- und Schadener-
• Presserechtliche Abmahnung                                       wird die Presse aufgefordert, bestimmte unwahre Tatsachen          satzansprüche geltend machen. Diese Ansprüche können
• Einstweilige (Unterlassungs-)Verfügung nach Veröffentlichung     nicht weiter aufzustellen und zu verbreiten oder überzogene,       allerdings nicht in gerichtlichen Eilverfahren geltend gemacht
• Gegendarstellung                                                 schmähende Kritik zu unterlassen. Eine Abmahnung geht mit          werden, sondern nur in zeitraubenden Hauptsacheverfahren.
• Widerruf- und Schadenersatzansprüche                             der Aufforderung einher, eine strafbewehrte Unterlassungs-         Beide Ansprüche spielen daher in der kurzfristigen Bewälti-
                                                                   erklärung abzugeben. Im Falle einer fruchtlosen Abmahnung          gung einer Krisenkommunikation keine Rolle. Immerhin kann
Presserechtliches Informationsschreiben	                           verbleibt dem Abmahnenden immerhin der Vorteil, dass spä-          der Schadensersatzanspruch mittelbar einen Einfluss auf die
Das presserechtliche Informationsschreiben ist ein außerge-        tere gerichtliche Maßnahmen von der Presse nicht mehr mit          Veröffentlichungsfreude der Presse haben, wenn Äußerung im
richtliches, vorbeugendes Mittel, sich gegen eine in etwa zu       günstiger Kostenfolge anerkannt werden können. Bei manchen         Einzelfall zu nachweisbaren großen Schäden führen können
erwartende, jedoch in den Einzelheiten noch nicht exakt fest-      Gerichten ist die vorherige Abmahnung sogar zwingende Vo-          und der Sachverhalt Risiken birgt.
stehende rechtswidrige Berichterstattung zur Wehr zu setzen.       raussetzung für die spätere gerichtliche Geltendmachung (so
In der Regel wird es den Redaktionen zugesandt, von denen          z.B. Landgericht Hamburg).                                           Karl Hamacher hält einen Vortrag zum Thema „Rechtliche Be-
man eine fehlerhafte Berichterstattung oder das Aufgreifen ei-
                                                                   Einstweilige Verfügung	                                            gleitung und rechtliche Maßnahmen in der Krisenkommunika-
ner solchen erwartet. Ein solches Schreiben appelliert an die
                                                                   Die einstweilige Verfügung ist die zentrale gerichtliche Eilmaß-   tion“ im Rahmen der K2-Tagung Krisenkommunikation am 18.
Folgen rechtswidriger Veröffentlichungen in der Erwartung,
                                                                   nahme nach Veröffentlichung. Sie dient der Verhinderung der        Oktober in Frankfurt.
dass sich die Redaktionen daran halten und ihre Veröffentli-

                                                                                                                                                    Mehr Informationen unter www.scmonline.de
6   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                    Fachbeitrag




Die DNA des Skandals
                                                                                                                                                                        Prof. Dr. Hans Mathias Kepplin-
                                                                                                                                                                        ger ist seit 1982 Professor für
                                                                                                                                                                        Empirische    Kommunikations-
                                                                                                                                                                        forschung am Institut für Publi-
                                                                                                                                                                        zistik der Johannes Gutenberg-
von Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger                                                                                                                                   Universität Mainz. Kepplinger ist
                                                                                                                                                                        Autor des Buchs „Die Mechanis-
                                                                                                                                                                        men der Skandalisierung“.
Die Medien decken keine Skandale auf. Skandale sind keine        sätzlich unterschiedlich dar entsteht kein Skandal, sondern
vorgegebenen Entitäten, die man entdecken oder aufdecken         ein publizistischer Konflikt. Berichten sie nicht sehr intensiv,
kann. Die Medien machen vielmehr Missstände zu Skanda-           bleibt die Mehrheit uninteressiert.                                Von Naturkatastrophen und der davon ausgelösten Trauer
len, indem sie sie als vermeidbar, verwerflich und schädigend                                                                       profitieren traditionell die Kirchen, die Trost spenden. Von der
darstellen. Die Missstände selbst sind oft nicht neu, meist      In Deutschland werden vor allem Geld und geldwerte Vorteile        wachsenden Zahl der durch Menschen verursachten Unglü-
beweisbar und sachlich unstrittig. Dies trifft auf die skand-    zum Skandal, in England und den USA vor allem Sex. Ein Bei-        cke und die dadurch hervorgerufene Wut profitieren diejeni-
alträchtige Perspektive nicht zu. Sie ist neu, im engeren Sinn   spiel hierfür ist der VW-Skandal. Die Vergnügungsreisenden         gen, die die Missstände anprangern – vor allem die Medien
nicht beweisbar, jedoch wirkmächtig.                             der Werksangehörigen wurden in Deutschland zum Skandal,            sowie NGOs und vergleichbare Akteure, die Abhilfe verspre-
                                                                 weil sie vom VW-Konzern bezahlt wurden. In den USA wäre            chen.
Skandalträchtige Sichtweisen entstehen häufig als Folge neu-     das kaum ein Skandal geworden. Dort wäre zum Skandal ge-
er Umstände, die bekannte Fakten in einem anderen Licht er-      worden, dass leitende Mitarbeiter von angesehenen Unter-           Jeder Skandal zielt auf die moralische Diskreditierung der at-
scheinen lassen. Diese Umstände kann man als „Schlüsseler-       nehmen ihre Frauen betrogen haben.                                 tackierten Personen und Organisationen. Oberstes Ziel der
eignisse“ bezeichnen. Skandale im sozialwissenschaftlichen                                                                          Skandalisierten muss deshalb die Bewahrung oder Wieder-
Sinn weisen einige typische Merkmale auf.                        Bei Skandalen glauben die meisten Menschen, sie würden             herstellung ihrer Glaubwürdigkeit sein. Die Minimierung der
                                                                 die skandalisierten Sachverhalte genau kennen. Dies ist auch       skandalisierten Missstände ist dabei genau so schädlich wie
Anlass von Skandalen sind materielle und immaterielle Schä-      dann der Fall, wenn sie, an objektiven Kriterien gemessen,         ihre Dramatisierung. Ersteres schadet der Glaubwürdigkeit,
den. Bei den materiellen Schäden handelt es sich oft um Tod,     keine Ahnung haben. Bei Skandalen ziehen die meisten Men-          letzteres führt zur Eskalation.
Krankheit oder Leid von Menschen und Tieren; bei den im-         schen die gleichen Folgerungen aus den von ihnen für wahr
materiellen Schäden meist um gesellschaftliche Normen und        gehaltenen Tatsachen: Sie fordern die Bestrafung der tatsäch-      Oberstes Gebot ist die nüchterne Präsentation sachlich rich-
Werte. Die Schäden oder Normverletzungen sind tatsächlich        lichen oder vermeintlichen Verursacher der Missstände.             tiger Informationen. Hierbei handelt es sich weniger um eine
oder vermeintlich durch eigennützig handelnde Menschen                                                                              moralische Pflicht als um eine praktische Notwendigkeit, weil
verursacht worden, die die Folgen ihres Verhaltens kannten       Durch den wissenschaftlich-technischen Fortschritt können          falsche oder nicht belegbare Informationen die Glaubwürdig-
und auch anders hätten handeln können, z. B. die Reaktorka-      wir immer mehr Missstände auf menschliches und techni-             keit der Skandalisierten nachhaltig diskreditieren.
tastrophe von Fukushima. Ist der Missstand die Folge eines       sches Versagen zurückführen. Folglich reagieren wir heute mit
natürlichen Ereignisses oder eines Zufalls, wird er nicht zum    Empörung auf Missstände, die früher Trauer ausgelöst haben.        Die Richtigkeit der Informationen ist deshalb wichtiger als ihre
Skandal, z.B. der Tsunami, der weit mehr Menschenleben ge-       Dies ist eine Ursache der zunehmenden Skandalisierung von          Schnelligkeit. Und weil die Beschaffung von richtigen Infor-
kostet hat.                                                      Missständen.                                                       mationen meist einige Zeit dauert gilt die generelle Regel: Die
                                                                                                                                    Skandalisierten müssen – obwohl sie unter höchstem Zeit-
Die Art der Verursachung von Schäden besitzt Auswirkungen        Zwischen der Art und Zahl der Missstände sowie der Art und         druck stehen – Zeit gewinnen.
auf die emotionalen Reaktionen der Bevölkerung: Auf Na-          Zahl der Skandale besteht kein Zusammenhang. Deshalb
turkatastrophen und ihre Opfer reagieren wir mit Trauer, auf     kann man weder von der Größe der Missstände auf die Grö-
menschlich verursachte Katastrophen dagegen mit Ärger und        ße der Skandale schließen, noch umgekehrt von der Größe              Prof. Dr. Kepplinger hält einen Vortrag zum Thema „Die DNA
Wut.                                                             der Skandale auf die Größe der Missstände: Die größten Um-         des Skandals“ im Rahmen der K2-Tagung Krisenkommunika-
                                                                 weltskandale gibt es in den Staaten, in denen die Umwelt am        tion am 18. Oktober in Frankfurt.
Die meinungsbildenden Medien berichten sehr intensiv und         wenigsten geschädigt ist. Die größten Umweltschäden exis-
stellen den Sachverhalt ähnlich dar. Stellen sie ihn gegen-      tieren in Staaten, in denen es keine Umweltskandale gibt.


                                                                                                                                                   Mehr Informationen unter www.scmonline.de
7   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                               Die Expertenecke




Fragen an Experten
Jürgen Gemke (Currenta)                                             Mathias Brandes (Thomas Cook)
                                                                                                                                       Wie in jeder Krise gilt das Gebot: Informiere schnell und transpa-
                                     Die Berichterstattung                                              Die Krisen in der Reise-       rent. Das haben wir versucht, indem wir in kürzester Zeit sowohl
                                     über Krisen und Unfälle                                            branche sind vielfältig        unsere Mitarbeiter und die Medien als auch die Reisebüros und
                                     in der Chemiebranche                                               und treten meist uner-         Dienstleister direkt informiert haben. Gleichzeitig haben wir unse-
                                     wird häufig sehr emoti-                                            wartet ein. Kann man           re Service Center und Social Media Abteilung mit Sprachregelun-
                                     onal geführt. Kann man                                             sich als Unternehmen           gen versorgt, damit sie die Kundenanfragen entsprechend beant-
                                     dennoch sachlich kom-                                              auf Aschewolke und Co.         worten konnten. In so einer Phase müssen Sie aktiv alle wichtigen
                                     munizieren?	                                                       wirklich vorbereiten?          Stakeholder ansprechen, damit Sie überhaupt eine Chance ha-
                                                                                                                                       ben, mit Ihren Botschaften wahrgenommen zu werden.
                                                                                                          Bis zu einem gewissen Grad
                                      Krisen und Unfälle lösen
Emotionen aus. Deshalb kommt es bei der Kommunikation mit
                                                                    kann und muss man sich auf solche Ereignisse vorbereiten. Das      Um hausgemachte Krisen zu vermeiden gibt es in vie-
der Öffentlichkeit auf die richtige Mischung zwischen Herz und
                                                                    heißt vor allem, dass die Prozesse im Unternehmen funktionieren    len Unternehmen Kommunikationsrichtlinien bzw. Social
Verstand an. Das wichtigste ist, die Gefühle und Sorgen der Men-
                                                                    müssen. Dazu gehören Krisenhandbücher, klare Zuständigkeiten       Media Guidelines. Wie sieht dies bei Thomas Cook aus?
                                                                    im Krisenfall und ein Lagezentrum, das rund um die Uhr die Welt
schen „da draußen“ sehr ernst zu nehmen und ihnen offen, in                                                                            Auch bei uns gibt es Guidelines für den Umgang mit Social Me-
                                                                    beobachtet. Hinzu kommen regelmäßige Krisenübungen, um Au-
einfacher und klarer Sprache zu berichten, was passiert ist und                                                                        dia. Dabei geht es vor allem darum, den Mitarbeitern bewusst zu
                                                                    tomatismen zu entwickeln und Schwachstellen frühzeitig zu er-
weiter passieren wird. Die eher technik- und wissenschaftsgetrie-                                                                      machen, wie ihre Äußerungen über das Unternehmen wahrge-
                                                                    kennen.
benen Experten aus den Unternehmen neigen manchmal dazu,                                                                               nommen werden können und welche Verantwortung für den Un-
die Fragen und Bedenken der Laien einfach „weg zu bügeln“.          Haben Kritik und Beschwerden in Zeiten von Social                  ternehmensruf sie damit auch haben. Im Netz bleibt selten etwas
                                                                    Media zugenommen und bedeutet öffentliche Kritik                   privat und dieser Tatsache muss sich jeder bewusst sein.
Was sind Ihrer Meinung nach kommunikative Fallen,
                                                                    auch immer gleich Krise?
in die auch PR-Profis in Krisensituationen immer wie-
der tappen?                                                         Kritik und Beschwerden sind zunächst einmal keine Krise, son-
Nicht alle verfügbaren Informationen parat zu haben – anders
                                                                    dern zeigen Verbesserungsbedarf auf. Eine Krise entsteht erst      Dr. Rolf Kiefer (DekaBank)
                                                                    durch den Umgang mit Kritik. Und da gibt es in Zeiten von Soci-
ausgedrückt: Das PR-Team muss zu jeder Zeit auf Ballhöhe mit                                                                                                                 Heutzutage ist zuneh-
                                                                    al Media selten eine zweite Chance. Die Transparenz hat extrem
den Experten und der aktuellen Lagebeschreibung sein. Nur so                                                                                                                 mend       unternehmeri-
                                                                    zugenommen und darauf müssen wir uns als Unternehmen ein-
können Lage und Auswirkungen aus kommunikativer Sicht richtig                                                                                                                sche Transparenz ge-
                                                                    stellen.
bewertet und eingeschätzt werden. Nichts ist schlimmer, als spä-                                                                                                             fragt. Ist dies zugleich
ter von der Wahrheit eingeholt zu werden.                           Haben Social Media Ihre tägliche Arbeit als Kommuni-                                                     ein guter Weg um Kri-
                                                                    kationschef verändert?                                                                                   sen vorzubeugen?
Auf den Krisenfall vorbereitet zu sein, ist unerlässlich.
Dennoch kommt es letzten Endes immer anders als                     Sie haben das Tempo erhöht, aber die Arbeit nicht grundsätzlich                                          Unternehmerische Trans-
geplant. Wie sind Ihre Erfahrungen?                                 verändert. Schnell und korrekt zu informieren war auch schon vor                                         parenz ist wichtig, hat aber
                                                                    Social Media unser Anspruch.                                                                             auch Grenzen, z.B. dort, wo
Es gibt keine Blaupausen – jedes Ereignis hat seine eigene Dyna-
                                                                                                                                       nachvollziehbare Kundeninteressen zu schützen sind. (Kommuni-
mik. Jeder Einsatz ist anders. Grundsätzlich hilft Erfahrung, mit   Vor einigen Wochen gingen Insolvenzgerüchte über
                                                                                                                                       kations-)Krisen kann man grundsätzlich dadurch vorbeugen, indem
den wechselnden Situationen und Anforderungen klar zu kom-          Thomas Cook durch die Medien. Sie mussten in die-
                                                                                                                                       man ständig mit allen Stakeholdern im Gespräch ist. Sollte es dann
men. Eine intensive Planung, Vorbereitung und andere Hilfsmittel    sem Fall nicht nur Journalisten, sondern auch Mitar-
                                                                                                                                       trotzdem Schwierigkeiten geben, gibt es ein paar grundlegende
wie etwa Checklisten und Mustertexte helfen allerdings sehr. Sie    beiter und Kunden mit Informationen versorgen. Wie
                                                                                                                                       Prinzipien, wie man Krisen kommunikativ meistern kann, und dazu
geben Sicherheit und sind auch für Krisenprofis sehr wichtig.       sind Sie in dieser Situation vorgegangen?	
                                                                                                                                       zählen u.a. Transparenz, Glaubwürdigkeit und auch Selbstkritik.



                                                                                                                                                      Mehr Informationen unter www.scmonline.de
8   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                     Die Expertenecke


Spüren Sie auch in Ihrer Branche die wachsende Macht                 zu beobachten ist, verstärken, dass Kommunikation flüchtiger          Im Winter 2012 erscheint der neue
von Bürgerinitiativen und NGOs?                                      wird, man kann auch sagen flacher. Der Kampf um Aufmerksam-           Sammelband der scm zum Thema                            Buch-
Von Macht würde ich nicht sprechen, aber ein Unternehmen, das
                                                                     keit wird immer härter, gleichzeitig steigen die Bedeutung eines      „Krisenkommunikation“.                                 vorschau
                                                                     guten Storytellings sowie die Kommunikation über audiovisuelle
sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist, muss
                                                                     Medien. Kommunikationschefs werden künftig stärker die Rolle          Dieser Sammelband soll bei der Vorbe-
sich diesen Interessengruppen oder -verbänden stellen. Hier sind
                                                                     von Moderatoren einnehmen, die den vielstimmigen Dialog zwi-          reitung auf eine mögliche Krise helfen:
auch die Interessen von Kunden und Mitarbeitern gebündelt, die
                                                                     schen Unternehmen und Öffentlichkeit managen.                         Praktiker aus Unternehmen und Agenturen stellen ty-
erwarten, dass man den Dialog mit diesen Organisationen pflegt.
                                                                     Auf den Krisenfall vorbereitet zu sein, ist unerlässlich.             pische Fehler, aber auch Positivbeispiele anhand von
Was sind Ihrer Meinung nach kommunikative Fallen, in                 Dennoch kommt es letzten Endes immer anders als ge-
die auch PR-Profis in Krisensituationen immer wieder                                                                                       aktuellen Krisen vor und geben Tipps zur Erarbeitung
                                                                     plant. Wie sind Ihre Erfahrungen?                                     von Krisenstrategien und den Umgang mit den ver-
tappen?
                                                                     Jede Krise ist anders und doch laufen die meisten nach dem glei-      schiedenen Akteuren in der Krise. Krisenkommunika-
PR-Profis sollten eigentlich nicht in kommunikative Fallen tappen.
                                                                     chen Strickmuster ab. Deshalb ist es gut, wenn man das richtige       tion wird von der Entwicklung von Krisenszenarien bis
Denn jeder Profi weiß, dass es nichts bringt, eine Krise aussitzen
                                                                     Handwerkszeug beherrscht. Jeder Notarzt, der zu einer Unfallstel-
zu wollen oder wichtige Informationen nur auf größeren Druck                                                                               zum Reputationsmanagement so vorgestellt, dass die
                                                                     le kommt, muss auch zunächst die immer gleichen Maßnahmen
und dann auch nur häppchenweise herauszurücken (das wä-
                                                                     einleiten, um das Überleben des Patienten zu sichern. Ähnlich ist     Krise im besten Fall sogar zur Chance werden kann.
ren dann die Fallen). Das Entscheidende in Krisensituationen ist
                                                                     es in einer kritischen Kommunikationssituation. Die eingeübten        Autoren sind u.a.:
Schnelligkeit, Selbsterkenntnis, umfassende Aufklärung und ein
                                                                     Schritte helfen, in Ruhe eine vernünftige Grundkommunikation
glaubwürdiger Lösungsansatz.
                                                                     herzustellen, um anschließend an die kommunikative Rehabilita-        •   Andreas Breitsprecher (Vattenfall)	
Haben Social Media Ihre tägliche Arbeit als Kommunika-               tion zu gehen.                                                        •   Hauke Brekenfeld (Johanssen + Kretschmer)	
tionschef verändert?                                                                                                                       •   Volker Gaßner (Greenpeace)	
Die Veränderung hat langsam begonnen, aber sie ist immer deut-                                                                             •   Heiner Reiners (Deekeling Arndt Advisors)	
licher zu spüren. Social Media sind eigentlich nur weitere Kom-                                                                            •   Jan Ribbeck (Weber Shandwick)	
munikationskanäle, die leider den Trend, der seit einigen Jahren                                                                           •   Uwe Wache (Klenk & Hoursch)




 Intensivkurs: Social Media und Onlinekommunikation im Herbst/Winter 2012                                                                Termin:                                              Start am 8.11.
                                                                                                                                         Modul 1 (Erfolgreiche Social Media Strategien         in Düsseldorf
                                                                                                                                         und Konzepte): 8.11. - 10.11.2012, Düsseldorf
 Twitter, Blogs und soziale Netzwerke haben einen tiefgreifen-       Der Intensivkurs Social Media analysiert Chancen und
                                                                                                                                         Modul 2 (Social Media in der Praxis und die
 den Einfluss auf Kommunikationsmechanismen und -strategi-           Risiken, zeigt sichere und effiziente Wege hin zur optimalen
                                                                                                                                         optimale Nutzung): 29.11.- 1.12.2012, Düsseldorf
 en, die es zu erlernen und einzustufen gilt, um sie schließlich     Nutzung von Social Media. Somit können Sie sich gezielter
 gewinnbringend einzusetzen. Zögern Sie nicht länger, eine           auf diese neuen Herausforderungen vorbereiten. Sie lernen,
 Social Media-Strategie für Ihr Unternehmen zu entwickeln,           wie Sie Social Media Maßnahmen und die damit verbundenen            Stimme:
 um seriös und rechtlich abgesichert in den verschiedenen            Kosten im Unternehmen richtig bündeln und sinnvoll in Ihre          „Der Intensivkurs bietet umfassenden Einblick in die weite Social
 Kanälen Ihrer Zielgruppe präsent zu sein. Auf diese Weise           Strategie und Kostenplanung integrieren.                            Media-Welt. Ich nehme viele Anregungen mit und das Wissen, dass
 steigern Sie Ihre Wahrnehmung, Ihre Reputation und fördern                                                                              diese Welt morgen schon wieder anders aussehen kann. Spannend!“
                                                                     Mit vielen Best Practice-Beispielen, Übungen und zahlreichen
 den Austausch von Wissen und Erfahrungen bezüglich unter-                                                                               (Verena Blümling, LBM Rheinland-Pfalz)
                                                                     Tipps!
 nehmenstechnisch relevanter Themen.



                                                                                                                                                           Mehr Informationen unter www.scmonline.de
9    scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                                          Studie




Studie: Wer hat die Nase im Wind und wer                                                                                                                                            Jacqueline Althaller ist Inhaberin
                                                                                                                                                                                    von COMMUNICATION Presse


betreibt business as usual?
                                                                                                                                                                                    und PR sowie Initiatorin des ers-
                                                                                                                                                                                    ten Arbeitskreises Social Media
                                                                                                                                                                                    in der B2B-Unternehmenkom-
Was die einzelnen Branchen bei der Nutzung von Social Media unterscheidet.                                                                                                          munikation.


von Jacqueline Althaller (Arbeitskreis Social Media Relations in der Unternehmenskommunikation )


 So viel steht fest: Social Media ist in den Unternehmen angekom-           jedes fünfte Unternehmen nutzt die sozialen Medien nicht. 	         Neben der noch fehlenden Verantwortung, unterscheiden
 men. Doch wie nutzen beispielsweise Firmen aus der Baubranche                                                                                  sich die Branchen vor allem hinsichtlich der Frequenz, mit der
 die Netzwerke im Vergleich zu IT-Unternehmen? Diesen und an-               Bei der detaillierten Betrachtung der einzelnen Branchen sind       sie mit ihrer Zielgruppe via Social Media kommunizieren. Die
 deren Fragen geht die aktuelle Umfrage des ersten Arbeitskreises           die Ergebnisse eindeutig: Social Media ist überall angekom-         meisten Befragten suchen den Dialog mit ihren Fans und Fol-
 Social Media in der B2B-Unternehmenskommunikation nach.	                   men, wobei Unternehmen aus den Bereichen Informations-              lowern nur wöchentlich oder monatlich. Unternehmen, in de-
 Von den 202 befragten Unternehmen, aus 14 verschiedenen Bran-              technologie, Medien sowie Dienstleistungs- und Beratungs-           nen Social Media schon angekommen ist, beispielsweise aus
 chen (siehe Abb.), nutzt die Hälfte aller befragten Unternehmen So-        unternehmen die alten Hasen bei der Nutzung der sozialen            der IT, nehmen meist täglich Kontakt mit den Usern auf. 	
 cial Media zur externen Kommunikation und ein Viertel zusätzlich           Netzwerke sind. Tendenziell eher konservative Unternehmen           Von der breiten Masse heben sich die traditionellen Branchen
 noch zur internen Kommunikation. Dabei wollen die Firmen vor al-           wie aus der Automobilindustrie, der Bauwirtschaft oder der          ab, wenn es um den Zweck ihrer Social Media-Aktivitäten geht.
 lem ihr Image steigern und ihre Kunden binden. Weitere 10 Prozent          Elektrobranche tun sich an manchen Stellen noch schwer, So-         Ein Großteil der Unternehmen will potenzielle Mitarbeiter anspre-
 der Befragten planen erst den Einsatz von Social Media und knapp           cial Media zu etablieren und sind eher die Neulinge im Web 2.0.     chen und Wissen vermitteln. Jedoch sind viele Unternehmen der
                                                                                                                                                Meinung, dass die sozialen Medien in der Kommunikation heut-
                                                                                      Die Neulinge in den sozialen Netzwerken	                  zutage einfach dazu gehören. Dies bestätigen übrigens auch 75
                                                                                      Wer jetzt erwartet, dass Unternehmen aus den tenden-      Prozent der befragten Unternehmen aus der Automobilbranche.	
                                                                                      ziell eher konservativen Branchen kaum oder gar nicht     Bei der Wahl der Netzwerke schöpfen die Traditionsunterneh-
                                                                                      in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, hat weit       men ihr Potenzial noch nicht aus: Hier setzen fast alle Befragten
                                                                                      gefehlt: Auch wenn die Nutzung noch in den Kinder-        auf die üblichen Verdächtigen Facebook und XING. Dabei zei-
                                                                                      schuhen steckt und sich die Unternehmen an manchen        gen doch beispielsweise die MAN Gruppe und die Krones AG
                                                                                      Stellen noch schwer tun, Social Media umzusetzen, ho-     schon seit einiger Zeit, dass sich für erklärungsbedürftige The-
                                                                                      len Unternehmen aus der Automobil-, Bau- oder Elektro-    men Blogs oder Videoportale hervorragend eignen. Montagean-
                                                                                      branche im Vergleich mit anderen Branchen Schritt für     leitungen lassen sich hier schnell und einfach bereitstellen und
                                                                                      Schritt auf. Der Hauptunterschied sind die oftmals noch   die Themen können selbst bestimmt werden.
                                                                                      fehlenden, organisatorischen Rahmenbedingungen.
                                                                                      Aber auch hier zeigt der Trend deutlich nach oben: Bei    Die alten Hasen im Umgang mit Social Media
                                                                                      der Frage nach der Verantwortung geben zwar nur ein       Informationstechnologie, Medien und Dienstleistungs- und Be-
                                                                                      Viertel der befragten Unternehmen in der Baubranche       ratungsunternehmen gehörten vom Start weg zu den Vorreitern
                                                                                      an, aktuell einen Social Media Manager zu beschäftigen,   im Bereich Social Media. Über die Hälfte dieser Unternehmen
                                                                                      aber schon nahezu 40 Prozent planen künftig eine Stel-    setzt schon recht lange Social Media zur externen Kommunika-
                                                                                      le zu besetzen. Social Media Guidelines haben fast die    tion ein. Im Vergleich zur Studie des ersten Arbeitskreises Social
                                                                                      Hälfte der Befragten im Unternehmen eingeführt. Diese     Media aus dem Jahr 2010/2011, haben die befragten Unterneh-
                                                                                      sind entscheidend für den sicheren Umgang mit dem         men auch die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen
                                                                                      Web 2.0, denn sie geben den Mitarbeitern Orientierung     erfolgreichen Web 2.0 Auftritt geschaffen. So setzen bereits 46
Ein Blick auf die Branchen zeigt: Unternehmen aus der Informationstechnologie haben
                                                                                      im Umgang mit den verschiedenen Plattformen.              Prozent der befragten IT-Unternehmen einen Social Media Ma-
die Nase bei der Nutzung von Social Media vorn.                                                                                                 nager ein, der die Aufgaben rund um die Netzwerke übernimmt.


                                                                                                                                                                Mehr Informationen unter www.scmonline.de
10    scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                                     Studie



Beratungsunternehmen verteilen die anfallenden Arbeiten                                                                                       gedacht ist und nach wie vor Social Media mehr taktisches
hingegen eher auf mehrere Schultern: 56 Prozent betreuen                                                                                      Geplänkel als durchdachte Strategie ist. So fehlt es meist an
die sozialen Netzwerke durch ein Social Media Team.                                                                                           finanziellen Ressourcen und in den traditionellen Branchen
Überraschend ist, dass in der Beratungsbranche und auch                                                                                       oftmals auch an Organisation. Hier ist die Geschäftsführung
bei den IT- und Telekommunikationsunternehmen das Busi-                                                                                       gefragt: Um in Social Media erfolgreich zu sein, empfiehlt es
ness-Netzwerk XING die Nase vorn hat. Dienstleistungs- und                                                                                    sich nicht, nur das Notwendigste umzusetzen. Es sollte als
Medienunternehmen setzen hingegen mehr auf Facebook.                                                                                          Dialoginstrument betrachtet werden, und das Unternehmen
Die meist genannten Ziele, die die Unternehmen mit ihrem                                                                                      muss bereit sein, sich auf den Dialog mit seinen Zielgruppen
Social Media-Auftritt verfolgen sind dabei wenig individuell:                                                                                 über Social Media einzulassen. Dazu werden auch unterneh-
die Befragten wollen vor allem ihr Image steigern, ihre Kun-                                                                                  mensinterne Strukturen und Ressourcen benötigt.
den binden oder neue Kunden hinzugewinnen. Ähnlich wie
bei den Traditionsunternehmen ist es auch für über die Hälfte                                                                                 Im vorliegenden Artikel wurden die wichtigsten Ergebnisse der ein-
der IT- und Medienunternehmen heutzutage ein Muss, einen                                                                                      zelnen Branchen zusammengefasst. Die Management Summary und
Auftritt im Web 2.0 zu haben.                                                                                                                 die ausführliche Gesamtauswertung erhalten Sie auf Anfrage, unter
                                                                                                                                              info@communicationmunich.de
Die Frage nach dem Budget                                            Budgets für Social Media gibt es bislang in den wenigsten Unternehmen
Hier hat sich im Vergleich zu 2010/2011 nur wenig getan: Trotz       und auch die Prognosen für das kommende Jahr lassen zu wünschen übrig.     Der Arbeitskreis Social Media Relations in der Unternehmenskommu-
der Vorreiterrolle haben die wenigsten Unternehmen aus der                                                                                    nikation wurde 2010 gegründet. Zu den Initiatoren gehören Unterneh-
Informations- und Telekommunikationsbranche oder Dienst-              Fazit                                                                   men unterschiedlichster Branchen und Größenordnungen. Der Arbeits-
leistungsunternehmen ein Budget für ihre Social Media-Aktivitä-       Die Studie wurde mit gewissen Grundannahmen konzipiert und              kreis wird begleitet von Vertretern aus Wissenschaft und Forschung
ten. Ähnlich sieht es in den anderen befragten Branchen aus:          in den Ergebnissen zeigt sich, dass sich die wesentlichen Trends        und verfolgt keine wirtschaftlichen Interessen. Er richtet sich schwer-
Nur jedes fünfte Unternehmen, dass Social Media einsetzt, hat         der ersten Studie des „Arbeitskreises Social Media in der B2B-          punktmäßig an Unternehmen aus dem Bereich B2B, um die konkreten
aktuell ein definiertes Budget zur Verfügung. Einige planen zwar,     Kommunikation“ fortsetzen: Social Media ist heutzutage ein              Fragestellungen im Bereich Social Media zu beantworten und Verhal-
dies im nächsten Jahr zu ändern, aber ein Großteil der Firmen         Muss – davon ist die Hälfte aller befragten Unternehmen über-           tens- und Arbeitsstandards beim Einsatz von Social Media in der Un-
wird auch weiterhin kein separates Budget bereitstellen.              zeugt. Viele Faktoren sprechen dafür, dass das Thema soziale            ternehmenskommunikation zu setzen. Außerdem soll das Berufsbild
                                                                      Netzwerke vom Management der Unternehmen nicht zu Ende                  „Social Media Relations Expert“ maßgeblich mitgestaltet werden.



     Interne Kommunikation
     Vom Mauerblümchen zur strategisch wichtigsten Disziplin?
     Fachtagung I 21. und 22. November 2012 I Düsseldorf I 690 Euro
     Referenten sind u.a.




     Rainer Berg-           Stefan Haver    Pit Hansing         Silke Hauber        Dr. Antje Lüssen-    Petra Röthlein       Bernd Stähler    Henriette Viebig      Michael Weg-           Johannes Winter
     hausen                 Evonik          Infineon            Carl Zeiss          hop                  Flughafen Mün-       Deutsche Post    RWE                   scheider               Condor
     Celesio                                                                        Deutsche Bahn        chen                 DHL                                    Allianz

                                                                        Partner:                                                                                         www.interne-kommunikation.net

                                                                                                                                                            Mehr Informationen unter www.scmonline.de
11   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                                      Tipps




Vier Tipps für Mobiles Marketing                                                                                                                                                 Nicolas Römer ist seit Mai 2012
                                                                                                                                                                                 als Director Mobile Strategy bei
                                                                                                                                                                                 der Multimedia-Agentur Inter-
von Nicolas Römer (Interone)                                                                                                                                                     one beschäftigt. Römers be-
                                                                                                                                                                                 ruflicher Werdegang führte ihn
                                                                                                                                                                                 als Unit Lead Client Services
Wenn über mobiles Marketing geredet wird, herrscht oft noch         2. Status Check – Brauchen wir überhaupt eine mobile Stra-                                                   und Head of Mobile zum Un-
das Bild vor, dass es sich um tragbare Werbebanner dreht oder,      tegie?                                                                                                       ternehmen Initiative Media in
dass irgendein fiktionaler Trendsetter mit seinem Smartphone        Natürlich ist die Dringlichkeit einer entsprechenden Ausrich-           Hamburg. Zuvor war Römer u.a. bei Ogilvy One, Wunderman sowie bei
einen QR-Code einscannt. Aber dieses Bild ist überholt und          tung auch von der Branche abhängig. Aber es ist wichtig zu              Fujitsu Siemens Computers und im Ernst&Young tätig.
erfasst nur einen kleinen Teil des Spektrums an Möglichkeiten,      wissen, dass 61% der Smartphone-Nutzer angeben, dass
die das mobile Marketing bietet.                                    Suchanfragen die einen lokalen Bezug vorweisen am relevan-
                                                                    testen sind. Sie suchen also nicht in den endlosen Weiten des          entsprechend nicht ausschließlich für den Bezug relevanter
Neben Themen wie der Suchmaschinen- oder Webseiten-Op-
                                                                    Internets, sondern wollen Informationen über ihre Umgebung             Informationen verwendet.
timierung für mobile Endgeräte, können auch beispielsweise
                                                                    erlangen. Und dieses gilt auch am POS, um dort eine bessere
Social Media- oder SMS-Kampagnen, In-Game Advertising,
                                                                    Entscheidungsfindung im aktuellen Kaufentscheidungsprozess             4. Ziele setzen – Was kann ich erwarten?	
Couponing Aktionen oder Gewinnspiele für die mobile Nutzung
                                                                    zu erzielen. 2011 hat schon fast jeder fünfte Smartphone Nut-          Es sollte nicht a priori davon ausgegangen werden, dass ein
realisiert werden.
                                                                    zer einen Barcode gescannt und fast jeder achte hat am POS             mobiler Ansatz automatisch zum Erfolg führt. Wichtig dabei ist
Dabei wird die Machbarkeit nicht mehr von technologischer Sei-      einen Preisvergleich durchgeführt. Hier können zukünftig sehr          es, sich klar zu machen, was für Ziele man damit verfolgen will,
te her begrenzt, sondern am ehesten noch durch die Kreativität      relevante Entscheidungen stattfinden. Denn schon heute nei-            und darauf optimieren. Will ich einfach für die nahe Zukunft
der Werbetreibenden. Technologien wie z.B. Augmented Rea-           gen 61% der Nutzer, die auf eine Seite treffen, die nicht für die      gewappnet sein und meine Website für die mobile Nutzung op-
lity, Geotagging, NFC oder RFID bieten ein großes Repertoire        mobile Nutzung ausgelegt ist, dazu, zu einer zu wechseln, die          timieren oder will ich es aktiv als Verkaufs- oder Kommunikati-
an Möglichkeiten und die Liste an weiteren technologischen          es ist. Also könnte auch schon hier eine eher kleine Anpas-            onsplattform nutzen? Auch welche Kennzahlen herangezogen
Errungenschaften wächst stetig an. Im Folgenden werden vier         sung, wie zum Beispiel eine Optimierung für mobile Suchanfra-          werden, um den erhofften Erfolg zu messen, sollte gut überlegt
grundlegende Tipps und Einblicke gegeben, wie dieses Thema          gen oder eine mobilfähige Website, ausschlaggebend sein.               sein. Denn die erwünschten Effekte können sich im Netz sehr
angegangen werden sollte.                                                                                                                  unterschiedlich ausdrücken. Eine klassische Zielsetzung ist,
                                                                    3. Relevanz – Welche Mobile Lösung macht für meinen Kun-               die Interaktion mit dem Kunden zu steigern. Diese Kennzahl
1. Umdenken – Mobiles Marketing ist kein Randphänomen               den Sinn?	                                                             kann zum Beispiel über die Verweildauer auf der mobilen Seite
mehr!                                                               Ob nun eine Applikation geschaffen werden soll oder ob auch            oder auf der Applikation ausgelesen werden. Aber auch hier
Prognosen zufolge wird sich die weltweite Nutzung des Inter-        eine optimierte Webseite ausreicht, hängt auch wiederum von            stellt sich schnell die Frage, welche Kennzahl für den Unter-
nets bis 2015 verdoppeln und dabei wird der mobile Zugriff          den entsprechenden Marktgegebenheiten ab. Aber es kann                 nehmenszweck die aussagekräftigste ist. Meine größte Emp-
den Großteil ausmachen. Diese Entwicklung ist schon heute           festgehalten werden, dass Smartphone-Nutzer einen spezi-               fehlung ist immer, alle Daten systematisch aufbewahren und
in Deutschland zu beobachten. 2011 ist das Verkaufsvolumen          fischen Nutzen suchen, zum Beispiel eine schnelle Auskunft,            „Business Intelligence“ für künftigen Einsatz aufbauen.
an Smartphones nach Angaben der BITKOM auf 11,8 Millionen           wo der nächste Baumarkt ist. Es muss also eine dem Kontext
Stück angestiegen und dabei ist nicht einmal der rasant an-         entsprechende Relevanz erzeugt werden, die der mobilen Nut-             QUICKFACTS
wachsende Tablet-Markt mit einbezogen. Der stetig anwach-           zung angepasst ist. Erfahrungen zeigen aber auch, dass eine
sende Anteil an verkauften Smartphones wird bald dazu führen,       mobile Seite im ersten Schritt, vor der Applikation, oft die effizi-    • Die weltweite Nutzung des Internets wird sich bis 2015 	
dass fast jeder Konsument mit einem „smarten“ Endgerät aus-         entere Lösung ist. User verwenden für die Suche, zuerst Such-             verdoppeln und dabei wird der mobile Zugriff den Groß-
gestattet sein wird. Mobiles Marketing kann dementsprechend         maschinen bevor sie App Stores durchsuchen.                               teil ausmachen
nicht mehr als optionales Add-On angesehen werden, sondern
                                                                    Bei Tablets sieht es da schon anders aus, wie wir auch in
muss als zentraler Touchpoint vom Kunden verstanden werden,                                                                                 • 61% der Smartphone-Nutzer geben an, dass Suchan-
                                                                    unserer aktuellen Studie „TV to come. TV to go.“ herausge-
der das Markenerlebnis in den Alltag integriert und als zentraler                                                                             fragen, die einen lokalen Bezug vorweisen, am relevan-
                                                                    funden haben. Diese Endgeräte werden oft neben dem TV-
Knotenpunkt von integrierten Kampagnen fungiert.                                                                                              testen sind
                                                                    Konsum genutzt (als „Second Screen“) und werden dem-



                                                                                                                                                          Mehr Informationen unter www.scmonline.de
12   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                                       Veranstaltungsvorschau



 • Erwachsene in den USA verbringen heute schon mehr
  Zeit mit ihrem Smartphone als mit dem Lesen von Zei-
  tungen oder Magazinen
                                                                                   Tagungsvorschau: „Krisenkommunikation”
                                                                                   Zwischen Shitstorms und langfristigen Reputationsrisiken
 • Mehr als die Hälfte der amerikanischen Smartphone
  Verwender haben 2011 am POS eine Recherche zum
  Einkauf getätigt                                                                 Die Krisenanfälligkeit aller in der Öffentlichkeit stehender Ak-    Am 19. Oktober bietet die scm ergänzende Workshops zu die-
                                                                                   teure scheint so groß wie nie: Egal, ob eine Bank einen Werbe-      sem Themenbereich an und gibt somit die Möglichkeit, das Er-
 • 40,1% der Deutschen verwenden ein Smartphone                                    spot in einer Metzgerei dreht, ein Sportartikler sich angeblich     lernte zu vertiefen. Folgende Workshops stehen zur Auswahl:
                                                                                   zu wenig um den Tierschutz kümmert oder die Bahn „natürlich“
 • 2011 wurden in Deutschland 11,8 Millionen Smart-                                wieder mal Kinder auf verlassenen Bahnsteigen aussetzt – die        W1: Krisenkommunikation im Social Web
   phones verkauft                                                                 Erregungsbereitschaft vieler Menschen scheint so groß wie nie.      Immer häufiger sind es Foren, Chats oder Diskussionen in
                                                                                   Schnell finden sich einige Dutzend Empörungsbereite, die den        Social Networks Plattformen, auf denen Krisenthemen an-
 • 36,2% der Deutschen verwenden Apps                                              Firmen ihr vermeintliches Versagen um die Ohren hauen, be-          gestoßen werden, die in der Folge von klassischen Medien
                                                                                   vorzugt via Social Media wie Facebook und Twitter.                  aufgegriffen und dadurch weiter verstärkt werden. Sie erfah-
 • 33,8% der Deutschen nutzen einen mobilen Browser                                                                                                    ren im Workshop, wie sie sich auf den Krisenfall vorbereiten
                                                                                   Ist Krisenkommunikation deswegen inzwischen Tagesgeschäft           können, welche Tools Ihnen bei Krisenprävention und -Ma-
 • Es wird erwartet, dass im Jahr 2012 über 170 Millio-                            für die meisten Kommunikationsprofis, die für das Image ihrer       nagement Hilfe bieten und vor welchen Herausforderungen
  nen Euro in Deutschland für mobile Werbung ausge-                                Institutionen verantwortlich sind? Oder wird der Begriff Krise      Sie als Krisenmanager im Zeitalter des Social Webs stehen.
  geben wird. Das entspricht einem Anstieg von fast                                nur inflationär verwendet? Nicht jeder von den entsprechenden
  85% im Vergleich zum Vorjahr                                                     „Experten“ titulierte „Shitstorm“ ist auch tatsächlich einer, be-   W2: Krisen-PR – Kontroversen, Konflikte, Krisen 	
                                                                                   ziehungsweise nicht jeder Meinungssturm ist direkt bedrohend        Eine Flut von Medienanfragen, überraschte, entsetzte oder
 • Mehr als drei Viertel der Internet-Verwender in Deutsch-                        für die Reputation der Unternehmen.                                 gar geschockte Mitarbeiter, die Unternehmensführung in Auf-
  land haben Ende 2011 angegeben, dass sie auch mobil                                                                                                  ruhr. Der Krisenfall ist da! Nun steht die Glaubwürdigkeit des
  auf Soziale Netzwerke zugreifen                                                  Wie aber können PR-Profis entscheiden, welche Ansprüche an          Unternehmens, seiner Manager und der Marke mit ihren Kern-
                                                                                   ihre Unternehmen und Institutionen von einer breiten Bevölke-       werten auf dem Spiel. Eine heikle Situation, die operativ und
 • Jeder dritte deutsche Smartphone-Besitzer nutzt sein                            rungsmehrheit getragen werden und somit tatsächliches Krisen-       kommunikativ bewältigt werden muss. Da ist entscheidend,
   Gerät auch zum mobilen Einkauf                                                  potential mit sich bringen – und welche nur von einer lautstarken   schnell zum Mitgestalter des Geschehens zu werden, aus der
                                                                                   aber verschwindend kleinen Minderheit im Modus höchster Em-         bloßen Reaktion auf die Krisensituation so schnell wie möglich
                                                                                   pörung vorgetragen wird, oft um sich auf Kosten des angegriffe-     herauszufinden. Im Workshop lernen Sie unter Anleitung eines
 Nicolas Römer leitet einen Workshop zum Thema „Mobile                             nen „Goliaths“ als guter „David“ zu positionieren?                  erfahrenen Praktikers und Trainers, wie Sie sich auf Stunde X
 Marketing“ bei den „Social Media Praxistagen“ am 16./17.                                                                                              vorbereiten und wie Sie im Fall der Fälle zielgerichtet agieren.
 Oktober in Frankfurt.                                                             Der Kampf um die Deutungshoheit in der Öffentlichkeit muss
                                                                                   schnell und effektiv geführt werden. Abwiegeln, Ignorieren oder     W3: Rhetorik im Medienumgang in Krisensituationen	
                                                                                   Verharmlosen sind keine Erfolg versprechenden Optionen. Für         „Krisen“ sind heute fester Bestandteil von Nachrichtensendung
 Impressum                                                                         die kommunikative Bewältigung von Krisen gibt es keinen Mas-        und Talkrunden – und geübter „Kommunikations-Alltag“ zustän-
                                                                                   terplan. Wie Kommunikatoren trotzdem Krisen eindämmen und           diger Akteure in Unternehmen und Verbänden? Weit gefehlt!
Herausgeber: Madlen Brückner (V.i.s.d.P.) | Vertretungsberechtigter: Lars Dörfel
                                                                                   die Glaubwürdigkeit ihrer Organisation bewahren können, zei-        Was manche Unternehmenssprecher, Vorstände oder „Exper-
Redaktion: Julia Arendt, Theresa Schulz
                                                                                   gen die Referenten der Fachtagung Krisenkommunikation am            ten“ von sich geben, sich vor Kamera und Mikrophon winden,
Steuernummer: 37/171/21334                                                         18. Oktober 2012 in Frankfurt. Es erwarten Sie Best-Cases,          verstärkt oft den „Krisen-Eindruck“ und entwickelt sich nicht
scm/ prismus communications GmbH | Weichselstraße 6 | 10247 Berlin                 Fachvorträge, lebhafte Diskussionen und Hintergrundgesprä-          selten zu einem Kommunikationsdesaster. Wie bereitet man
T: +49(0)30 47 98 97 89 | F: +49(0)30 47 98 98 00                                  che zu konkreten Erlebnissen, Konzepten und Lösungsansät-           sich auf solche Situationen vor, was erwarten die Medien, wie
E: info@scmonline.de | W: www.scmonline.de                                         zen.                                                                vermittelt man Botschaften kompetent, glaubwürdig und ver-
                                                                                                                                                       ständlich? Fragen, auf die der Workshop detailliert eingeht.


                                                                                                                                                                     Mehr Informationen unter www.scmonline.de
13   scm Newsletter | Ausgabe 05/2012                                                                                                                                             Seminartermine




Seminartermine der scm im Herbst (Auswahl)

11./12.10.2012: Effektive Pressearbeit,                            9.11.2012: PR und Recht, in Düsseldorf                           16.11.2012: Agenda Setting erfolgreich umsetzen:
in Düsseldorf                                                                                                                       Strategisches Themen- und Issues Management,
                                                                                                Referenten: Karl Hamacher und       in Köln
                              Referent: Matthias Kutzscher                                      Dr. Markus Robak
                                                                                                                                                                  Referent: Norbert L. Esser
                               Eine überzeugende Medienarbeit                                   Es werden die rechtlichen Rah-
                               ist mehr denn je eine entschei-                                  menbedingungen erfolgreicher                                       Wie findet man „eigene“ Themen,
                               dende Erfolgs-Voraussetzung für                                  PR-Arbeit dargestellt und für                                      wie werden sie strukturiert, medi-
                               Personen und Organisationen der                                  Nichtjuristen nachvollziehbar und                                  al aufbereitet und platziert? Wie
                               Wirtschaft, Politik, Kultur, Wis-                                handhabbar gemacht. Behandelt                                      erreicht man es, die Wahrneh-
                              senschaft und Kirche. Doch wie       werden die täglichen Herausforderungen für PR-Verantwortli-                                     mungsschwelle zu überschrei-
muss eine Pressemitteilung verfasst, wie eine Pressekonferenz      che in den Bereichen Presse- und Persönlichkeitsrecht, Urhe-                                    ten, das knappe Gut „Aufmerk-
gestaltet, wie ein Hintergrundgespräch vorbereitet werden? Wie     berrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Online-Recht sowie      samkeit“ und „Gehör“ in der Öffentlichkeit zu erreichen und im
arbeiten Journalisten? Und: Welche Möglichkeiten bieten Soci-      das PR-relevante Prozessrecht. Neben der Absicherung eige-       Idealfall sogar die „Meinungsführerschaft“ zu erzielen? Wäh-
al Media dem Öffentlichkeitsarbeiter? All diesen Fragen wird in    ner PR-Maßnahmen steht der gezielte Einsatz rechtlicher Mittel   rend es oft schwierig ist, aus eigener Kraft ein neues Thema zu
dem Seminar nachgegangen.                                          zur Unterstützung erfolgreicher PR-Strategien im Vordergrund.    initiieren, gelingt es mit entsprechendem Themenmonitoring,
                                                                                                                                    latente oder aktuelle mediale Themen aufzugreifen, sie für die
                                                                                                                                    eigenen Kommunikationsziele zu gestalten und zu nutzen.

11./12.10.2012: Schreibtraining für PR-Profis –                    9.11.2012: Vertriebsunterstützende PR,                           26./27.11.2012: Professionelle PR-Konzepte,
Journalistisches Schreiben in Unternehmen,                         in Düsseldorf                                                    in Berlin
in Düsseldorf
                                                                                                Referent: Matthias Kutzscher                                       Referent:   Prof.   Dieter   Georg
                             Referent: Bernd Stadelmann                                                                                                            Herbst
                                                                                                Mehr denn je steht integrierte
                            Sprache und Tonlage sind das                                        Kommunikation auf dem Fahr-                                       Von der Analyse der Ausgangs-
                            Gütesiegel von Unternehmen                                          plan der Abteilungen Vertrieb,                                    situation bis zum PR-Controlling
                            und Verbänden. Sie entscheiden                                      Marketing und PR. Ein gemein-                                     lernen Sie in diesem Seminar
                            im Umgang mit Kunden, Mitar-                                        sames Programm für den Erfolg                                     jeden Schritt bis zum schlüssi-
                            beitern und Journalisten über Er-                                   des eigenen Unternehmens muss                                     gen PR-Konzept. Anhand einer
                            folg oder Misserfolg. Im Seminar       her. Ein gemeinsames Verständnis von Kommunikation. Sie er-      effektiven Mischung aus theoretischen Grundlagen und prakti-
wird der Sprachraum durchmessen, in dem sich PR-Experten           halten einen Überblick über Strategien und PR-Instrumente zur    schen Übungen vermittelt Prof. Herbst Ihnen das grundlegende
bewegen: Zielgruppe und Produkt bestimmen Stil und Wort-           Vertriebsunterstützung.                                          Wissen zur Erarbeitung eines fundierten Konzepts, mit dem Sie
wahl, die Textform muss passen. Doch unterliegt diese Verträg-                                                                      alle Anforderungen, die von intern und extern an Ihre PR-Arbeit
lichkeit von Zweck und Sprache vielfältigen Anforderungen, die                                                                      gestellt werden, erfüllen.
erkannt und gemeistert sein wollen.




                                                                                                                                                  Mehr Informationen unter www.scmonline.de
scm-Newsletter 5/2012
scm-Newsletter 5/2012
scm-Newsletter 5/2012

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Los Modelos de Negocios Mas Efectivos que Existen
Los Modelos de Negocios Mas Efectivos que ExistenLos Modelos de Negocios Mas Efectivos que Existen
Los Modelos de Negocios Mas Efectivos que ExistenMiguel Angel Santos
 
No llores!
No llores!No llores!
No llores!ANNI1996
 
Amor y amistad
Amor y amistadAmor y amistad
Amor y amistadlizz.tatiz
 
Modelos pedagogicos
Modelos pedagogicosModelos pedagogicos
Modelos pedagogicosliliak19
 
Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...
Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...
Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...Lars Reppesgaard
 
Amor y amistad
Amor y amistadAmor y amistad
Amor y amistadlizz.tatiz
 
Andrea concepcion
Andrea concepcionAndrea concepcion
Andrea concepcionandreac89
 
Plataforma marca blanca web apps
Plataforma marca blanca web appsPlataforma marca blanca web apps
Plataforma marca blanca web appsgonzagar1957
 
Power point proyecto final
Power point proyecto finalPower point proyecto final
Power point proyecto finalmestraflorencia
 
CLASE AM2 - 01/08/2012
CLASE AM2  - 01/08/2012CLASE AM2  - 01/08/2012
CLASE AM2 - 01/08/2012unneingmat
 
Semana3 my s_construccion de modelos.pptx
Semana3 my s_construccion de modelos.pptxSemana3 my s_construccion de modelos.pptx
Semana3 my s_construccion de modelos.pptxRaul Rendon
 
Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...
Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...
Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...Jan Uekermann
 
Die Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen Lernumgebungen
Die Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen  LernumgebungenDie Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen  Lernumgebungen
Die Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen LernumgebungenJutta H. Wester
 
Diaporama kiefer
Diaporama kieferDiaporama kiefer
Diaporama kieferconny59
 

Andere mochten auch (20)

Clase1 archivos
Clase1 archivosClase1 archivos
Clase1 archivos
 
Los Modelos de Negocios Mas Efectivos que Existen
Los Modelos de Negocios Mas Efectivos que ExistenLos Modelos de Negocios Mas Efectivos que Existen
Los Modelos de Negocios Mas Efectivos que Existen
 
No llores!
No llores!No llores!
No llores!
 
Los Combustibles
Los CombustiblesLos Combustibles
Los Combustibles
 
Transics | Vortrag auf der 3. Anwendertagung Telematik in Köln
Transics | Vortrag auf der 3. Anwendertagung Telematik in KölnTransics | Vortrag auf der 3. Anwendertagung Telematik in Köln
Transics | Vortrag auf der 3. Anwendertagung Telematik in Köln
 
Amor y amistad
Amor y amistadAmor y amistad
Amor y amistad
 
Modelos pedagogicos
Modelos pedagogicosModelos pedagogicos
Modelos pedagogicos
 
Unidad avilay
Unidad avilayUnidad avilay
Unidad avilay
 
Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...
Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...
Brücken bauen für die Transformation - zum Kongress "Digitaler Wandel: Baden ...
 
Amor y amistad
Amor y amistadAmor y amistad
Amor y amistad
 
Andrea concepcion
Andrea concepcionAndrea concepcion
Andrea concepcion
 
Plataforma marca blanca web apps
Plataforma marca blanca web appsPlataforma marca blanca web apps
Plataforma marca blanca web apps
 
Power point proyecto final
Power point proyecto finalPower point proyecto final
Power point proyecto final
 
FOKUS IK - Social Intranet
FOKUS IK - Social IntranetFOKUS IK - Social Intranet
FOKUS IK - Social Intranet
 
CLASE AM2 - 01/08/2012
CLASE AM2  - 01/08/2012CLASE AM2  - 01/08/2012
CLASE AM2 - 01/08/2012
 
Semana3 my s_construccion de modelos.pptx
Semana3 my s_construccion de modelos.pptxSemana3 my s_construccion de modelos.pptx
Semana3 my s_construccion de modelos.pptx
 
Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...
Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...
Workshop Verdankungswesen_Danke sagen im Fundraising_Jan Uekermann_SwissFundr...
 
Die Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen Lernumgebungen
Die Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen  LernumgebungenDie Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen  Lernumgebungen
Die Flexibilisierung des Fremdsprachenunterrichts in digitalen Lernumgebungen
 
Diaporama kiefer
Diaporama kieferDiaporama kiefer
Diaporama kiefer
 
GRADOS DE EDUCACION Y NIVELES
GRADOS DE EDUCACION Y NIVELESGRADOS DE EDUCACION Y NIVELES
GRADOS DE EDUCACION Y NIVELES
 

Ähnlich wie scm-Newsletter 5/2012 (8)

scm
scm scm
scm
 
Scm NL 4/2012
Scm NL 4/2012Scm NL 4/2012
Scm NL 4/2012
 
scm_Newsletter 6/2012
scm_Newsletter 6/2012scm_Newsletter 6/2012
scm_Newsletter 6/2012
 
Scm newsletter - 2011-02
Scm newsletter - 2011-02Scm newsletter - 2011-02
Scm newsletter - 2011-02
 
Scm newsletter 2_2011
Scm newsletter 2_2011Scm newsletter 2_2011
Scm newsletter 2_2011
 
scm Newsletter 03/2012
scm Newsletter 03/2012scm Newsletter 03/2012
scm Newsletter 03/2012
 
Über den deutschen Tellerrand -- Finanzkommunikation ohne Grenzen
Über den deutschen Tellerrand -- Finanzkommunikation ohne GrenzenÜber den deutschen Tellerrand -- Finanzkommunikation ohne Grenzen
Über den deutschen Tellerrand -- Finanzkommunikation ohne Grenzen
 
scm-Newsletter 1/2012
scm-Newsletter 1/2012scm-Newsletter 1/2012
scm-Newsletter 1/2012
 

Mehr von SCM – School for Communication and Management

Mehr von SCM – School for Communication and Management (20)

SCM Gesamtprogramm 2016/2017
SCM Gesamtprogramm 2016/2017SCM Gesamtprogramm 2016/2017
SCM Gesamtprogramm 2016/2017
 
SCM-Newsletter 2-2016
SCM-Newsletter 2-2016SCM-Newsletter 2-2016
SCM-Newsletter 2-2016
 
Praxistage Strategisches Content Marketing
Praxistage Strategisches Content MarketingPraxistage Strategisches Content Marketing
Praxistage Strategisches Content Marketing
 
Praxistage Interne Kommunikation 2.0 am 16. und 17. Juni 2016 in Düsseldorf
Praxistage Interne Kommunikation 2.0 am 16. und 17. Juni 2016 in Düsseldorf Praxistage Interne Kommunikation 2.0 am 16. und 17. Juni 2016 in Düsseldorf
Praxistage Interne Kommunikation 2.0 am 16. und 17. Juni 2016 in Düsseldorf
 
Praxistage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 04-16
Praxistage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 04-16Praxistage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 04-16
Praxistage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 04-16
 
Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 4-2016
Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 4-2016Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 4-2016
Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 4-2016
 
TOURImag 1-2016: Influencer Relations
TOURImag 1-2016: Influencer RelationsTOURImag 1-2016: Influencer Relations
TOURImag 1-2016: Influencer Relations
 
Broschüre Praxistage Onlinekommunikation 4/16
Broschüre Praxistage Onlinekommunikation 4/16Broschüre Praxistage Onlinekommunikation 4/16
Broschüre Praxistage Onlinekommunikation 4/16
 
Intensivkurs Tourismuskommunikation und -marketing 2016
Intensivkurs Tourismuskommunikation und -marketing 2016Intensivkurs Tourismuskommunikation und -marketing 2016
Intensivkurs Tourismuskommunikation und -marketing 2016
 
Intensivkurs Social Media und Onlinekommunikation 2016
Intensivkurs Social Media und Onlinekommunikation 2016Intensivkurs Social Media und Onlinekommunikation 2016
Intensivkurs Social Media und Onlinekommunikation 2016
 
Intensivkurs Interne Kommunikation 2016
Intensivkurs Interne Kommunikation 2016Intensivkurs Interne Kommunikation 2016
Intensivkurs Interne Kommunikation 2016
 
Praxistage Interne Kommunikation 2.0 der SCM am 9. und 10. März 2016 in Frank...
Praxistage Interne Kommunikation 2.0 der SCM am 9. und 10. März 2016 in Frank...Praxistage Interne Kommunikation 2.0 der SCM am 9. und 10. März 2016 in Frank...
Praxistage Interne Kommunikation 2.0 der SCM am 9. und 10. März 2016 in Frank...
 
Beyond Ausgabe #5 – Leseprobe
Beyond Ausgabe #5 – LeseprobeBeyond Ausgabe #5 – Leseprobe
Beyond Ausgabe #5 – Leseprobe
 
Studie "Intranet – Marktübersicht und Trends 2015"
Studie "Intranet – Marktübersicht und Trends 2015"Studie "Intranet – Marktübersicht und Trends 2015"
Studie "Intranet – Marktübersicht und Trends 2015"
 
SCM Gesamtprogramm 2016
SCM Gesamtprogramm 2016SCM Gesamtprogramm 2016
SCM Gesamtprogramm 2016
 
Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 11/2015
Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 11/2015Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 11/2015
Tagungsbroschüre Interne Kommunikation 11/2015
 
Tagungsbroschüre Krisenkommunikation 2015
Tagungsbroschüre Krisenkommunikation 2015Tagungsbroschüre Krisenkommunikation 2015
Tagungsbroschüre Krisenkommunikation 2015
 
Fokus IK 3/2015
Fokus IK 3/2015Fokus IK 3/2015
Fokus IK 3/2015
 
SCM-Gesamtprogram 2015-2016
SCM-Gesamtprogram 2015-2016SCM-Gesamtprogram 2015-2016
SCM-Gesamtprogram 2015-2016
 
Fokus IK 2/2015
Fokus IK 2/2015Fokus IK 2/2015
Fokus IK 2/2015
 

scm-Newsletter 5/2012

  • 1. 1 Folgen SIe uns auf Mehr Informationen unter www.scmonline.de Newsletter Ausgabe 05/2012 Fachbeiträge 2 2 4 8 Die Expertenecke 7 Veranstaltungsvorschau 8 Unternehmen unter- Rechtliche Maßnah- Fragen an Experten Studie 9 schätzen die Gefahr men in der Krisen- Jürgen Gemke (Currenta), Tipps 11 von Krisen kommunikation Mathias Brandes (Thomas Cook) Dr. Rolf Kiefer (DekaBank) Veranstaltungsvorschau scm-Seminartermine 12 13 von Jo Klein (Burson-Marsteller) von Karl Hamcher (JONAS Rechts- Buchbesprechungen/Buchempfehlung 14 Buchbesprechungen/ Literaturtipps anwaltsgesellschaft) Buchbesprechungen/ Literaturtipps Fachbeitrag 6 Studie 9 Tipps 11 Ankündigung 8 Bücher 14 Die DNA des Skandals Studie: Wer hat die Nase im Vier Tipps für mobiles Marketing Intensivkurs Social Media 12 Buchbesprechungen rund um von Prof. Hans Mathias Wind und wer betreibt business von Nicolas Römer die Themen Krisenkommuni- as usual? K2-Tagung Krisen- Kepplinger von Jacqueline Althaller kation und Social Media kommunikation
  • 2. 2 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Fachbeitrag Jo Klein arbeitet seit 2006 für die Unternehmen unterschätzen die Gefahr von Corporate Communications Abtei- lung von Burson-Marsteller und ist Krisen zudem stellvertretender Vorsitzen- der der Burson-Marsteller EMEA Media Practice. Als europaweit verantwortlicher Kundenbetreuer Schwächen in der Vorbereitung sowie unkoordinierte Kommunikation verstärken und verlängern Krisen für Lufthansa unterstützt Klein die Media Relations-Aktivitäten von von Jo Klein (Burson-Marsteller) Lufthansa in 20 europäischen Län- dern und weiterer Unternehmen, wie Hofmann Personal und Accenture. Eine Umfrage unter Kommunikationsverantwortlichen in Groß- funktionen wie die Rechts- und IT-Abteilung eines Unterneh- fenmodell bewährt. Wird ein Vorkommnis gemeldet oder durch konzernen und mittelständischen Unternehmen hat ergeben, mens. Die Schnittstelle für alle beteiligten Bereiche ist der Kri- kontinuierliches Monitoring entdeckt, beschäftigt sich in Stufe dass nur rund die Hälfte der Organisationen über einen Krisen- senstab, der zumeist in der Unternehmenszentrale angesiedelt 1 ein Team mit der Bewertung der Lage. Dieses Team entschei- plan verfügen und mit regelmäßigen Krisensimulationen für den ist. Dieser Krisenstab definiert im Krisenplan, was für das je- det auch, ob Stufe 2 gestartet und der Krisenstab einberufen Ernstfall üben. Dabei kann eine gezielte Vorbereitung helfen, weilige Unternehmen eine Krise ausmacht und unterscheidet wird. Sobald der Krisenfall eintritt, übernimmt der Krisenstab die Reputation zu schützen und Umsatz- die weitere strategische Richtung und entscheidet, ob weitere verluste zu vermeiden sowie vor allem Experten oder externe Unterstützung hinzugezogen werden. die Länge einer Krise deutlich zu verkür- zen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer Sechs Grundsätze für erfolgreiches Krisenmanagement Studie der internationalen Kommunika- tionsagentur Burson-Marsteller, für die 1. Richtige und schnelle Kommunikation mehr als 800 Manager befragt wurden. • Die Öffentlichkeit erwartet keine Perfektion, aber Integrität. • Die Gesundheit und Sicherheit der Menschen steht immer Gerade bei multinationalen Unterneh- an erster Stelle. men kann eine sorgfältige Vorbereitung • Ehrliche und transparente Kommunikation, indem immer das auf den Krisenfall überlebenswichtig gesagt wird, was zum jeweiligen Zeitpunkt möglich ist. Wenn sein. Die immer stärker vernetze Welt es nicht möglich ist, Informationen zu liefern, sollte der und vor allem die zahlreichen Social Grund dafür genannt werden. Media-Plattformen machen Krisen heu- 2. Enge Verknüpfung von Handeln und Kommunikation te dynamischer und lassen sie schneller • Krisen werden durch Kommunikation gesteuert, aber eskalieren. Diese globalen und digita- durch Handeln gelöst. len Krisen können Unternehmen immer • Welche Botschaften und Maßnahmen führen dazu, das schwerer steuern und kontrollieren. Da- Vertrauen in die Handlungen des Unternehmens zurück her ist ein Krisenplan inklusive konkreter zugewinnen? Handlungsanweisungen für mögliche 3. Die Zielgruppen verstehen und die jeweils relevanten Szenarien unerlässlich. Informationen liefern Das Auslösepotenzial einer Krise • Nicht auf die eigene Wahrnehmung verlassen, sondern Krisenvorbereitung verstehen lernen, was die Zielgruppen hören und sehen wollen. Die Krisenprävention und das Krisenmanagement umfassen somit auch die Krise von Vorfällen und Entwicklungen mit ge- • Blitzumfragen oder ad-hoc Medienanalysen können dabei alle Regionen, Geschäftsbereiche, Marken sowie Querschnitt- ringem Gefahrenpotenzial. In der Praxis hat sich ein Zweistu- hilfreich sein. Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 3. 3 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Fachbeitrag 4. Verantwortung übernehmen Der Hub ist oftmals in der Unternehmenszentrale angesiedelt. Dieser Krisenstab entwickelt die • Die Öffentlichkeit erwartet, dass eine Person die Verantwortung übernimmt. Kommunikationsstrategie und gibt die Richtung für das weitere Vorgehen vor. Die einzelnen Märkte • Es geht dabei nicht um die Schuld- oder Haftungsfrage. (Spokes) adaptieren und betreuen die lokale Umsetzung der Maßnahmen. Mit dem Hub & Spoke 5. Im Blick haben, wie sich die Ereignisse weiterentwickeln und daran angepasstes, voraus- Modell wird eine effiziente, einheitliche und konsistente Kommunikation während einer Krise ge- schauendes Handeln währleistet. • Nicht nur auf den aktuellen Stand der Krise fokussieren, sondern vorhersehen, wie sich die Situation kurz-, mittel- und langfristig weiterentwickelt. • Welche Informationen können verbreitet werden, um künftige Erwartungen bereits frühzeitig erfüllen zu können? 6. Nicht zu früh hoffen, dass die Krise überwunden ist • Nur weil nicht mehr über die Krise berichtet wird, heißt das noch lange nicht, dass der Vorfall aus den Köpfen der Menschen ist. • Wenn das Unternehmen zu schnell zurück in den Alltagsmodus wechselt, könnte das von der Öffentlichkeit negativ ausgelegt werden Das Hub & Spoke Modell Brand Recovery Programm Sobald die Krisensituation gemeistert ist, beginnt mit der Nachbereitung die dritte Phase. Neben dem Lernen aus der Krise, sollte in vielen Fällen ein Brand Recovery Programm im Mittelpunkt stehen. Die Reputation des Unternehmens hat während der Krise Schaden genommen und das verloren gegangene Vertrauen muss zurück gewonnen werden. Auch hier ist es nötig, ein Kom- munikationskonzept mit Botschaften und daraus resultierenden Maßnahmen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht werden. Denn nur, wenn die Zielgruppen sich ernst Der Krisenbereitschaftszyklus genommen und verstanden fühlen, kann ein Unternehmen gestärkt aus einer Krise hervorgehen. Im Idealfall steht das Unternehmen nach dem Brand Recovery Programm sogar besser da als vor der Krise. Kommunikationsstruktur für eine länderübergreifende Krise Jo Klein spricht auf der K2-Tagung Krisenkommunikation am 18. Oktober in Frankfurt zum Thema In der Praxis hat sich der Hub & Spoke Ansatz bewährt, um eine Krise in mehreren Ländern in den „Globales Krisenmanagement – Unternehmen im Fokus der Weltöffentlichkeit“. Griff zu bekommen. Der Krisenstab sitzt im sogenannten Hub, dem Zentrum des Geschehens. Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 4. 4 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Fachbeitrag Karl Hamacher ist seit 2007 ge- Rechtliche Maßnahmen in der Krisen- schäftsführender Rechtsanwalt der JONAS Rechtsanwaltsge- kommunikation von Unternehmen sellschaft mbH, Köln. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in den Bereichen Marken- und Wettbewerbsrecht, Presse-, Me- von Karl Hamacher (JONAS Rechtsanwaltsgesellschaft) dien- und Urheberrecht. Hama- cher verfügt zudem über langjährige Erfahrungen im Bereich der rechtlichen Begleitung von Unternehmenskommunikationskrisen. Karl Hamacher ist Was ist ein Skandal? Wie funktioniert Skandalisierung? Wie einen Skandal bzw. für skandalauslösende Sachverhalte sind Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz. reagiert man am besten darauf? Sind die geeigneten Mittel ei- mannigfaltig. Es kommen Straftaten, Verstöße gegen sonstige ner Reaktion eher kommunikativ oder sind es rechtliche Mittel? Gesetze, Umweltbeeinträchtigungen, Qualitätsmängel, aber Wie reagiert man am besten darauf? Sind die geeigne- Welche rechtlichen Mittel stehen überhaupt zur Verfügung? auch Verstöße gegen die political correctness in Betracht. ten Mittel einer Reaktion eher kommunikativ oder sind es rechtliche Mittel? Geeignete Maßnahmen in einer Krisenkommunikation zu tref- Ein echter „Skandal“ bedarf zudem einer gewissen Verfesti- fen, ist eine schwierige und komplexe Aufgabe. Patentrezepte gung und Dauer in der Berichterstattung, die sich in zumindest Genauso wie die Ursachen einer Krise verschiedene Hinter- gibt es aus Sicht des Verfassers kaum, da jede Kommunika- drei Phasen unterteilt: Zunächst erfolgt die Schlagzeilen- und gründe haben kann, so müssen auch die Maßnahmen, mit de- tionskrise andere Ursachen hat, auf die maßgeschneiderte Skandalisierungsphase, dann eine Aufschwung- und Etablie- nen man auf die jeweilige Konstellation reagiert, unterschied- Antworten gegeben werden müssen. Ausgangspunkt jeder Be- rungsphase, in der sich ein Skandal verfestigt und in der Regel lich sein. Will man vermeiden, dass aus einem veröffentlichten trachtung und jeder zu findenden Antwort sind aus Sicht des weitere Missstände aufgezeigt werden. Der Skandal endet mit Missstand ein Skandal und im Weiteren eine Krise wird, muss Verfassers insbesondere die vorstehenden Fragen, deren Be- einer Abschwungphase, in der zum einen häufig Ergebnisse ein Unternehmen im Idealfall den „ersten Aufschlag“ der Me- antwortung einen ersten Überblick über die Aufgabenstellung einer vom dem betroffenen Unternehmen veranlassten Aufklä- dien zu seinen Gunsten parieren können. Das setzt allerdings und die Handlungsalternativen geben soll. rung veröffentlicht werden und zum anderen der Skandal oder voraus, dass es dem Unternehmen gelingt, den von der Presse vermeintliche Skandal in eine Phase geraten ist, die man als veröffentlichten Sachverhalt zur Überzeugung weiterer wichti- Skandal und Skandalisierung, Ursache und Ablauf von „Kann keiner mehr hören“-Phase bezeichnen kann. In dieser ger Medien als unwahr eingestuft zu bekommen (z.B. durch Krisen Phase erlebt man häufig das Phänomen, dass die Öffentlich- eine schnelle gerichtliche einstweilige Verfügung) oder doch keit das Interesse an weiteren Anschuldigungen gegen das Un- zumindest erreicht, dass die Schlüsse, die das veröffentlichen- Ursache der meisten Kommunikationskrisen in Unternehmen ternehmen verliert, ja sogar Mitleid und Verständnis für das be- de Erstmedium aus dem Sachverhalt zieht, bezweifelt werden. ist zumeist ein Skandal oder ein vermeintlicher Skandal. Die In- troffene Unternehmen entwickelt, wenn die Berichterstattung Kepplinger spricht in diesem Zusammenhang von der Schaf- ternet-Enzyklopädie „Wikipedia“ bezeichnet einen Skandal als zu einseitig wird. Der „Skandal“ ist dann „zu Ende“. fung eines „Publizistischen Konfliktes“(vgl. z.B. Hans Mathias ein „Aufsehen erregendes Ärgernis und die damit zusammen- Kepplinger, Die Mechanismen der Skandalisierung, Olzog Ver- hängenden Ereignisse und Verhaltensweisen“. In der Unterneh- Die Ursachen für eine journalistische Skandalberichterstattung lag 2012). Allerdings lehrt die Erfahrung im Umgang mit Unter- menswirklichkeit ist ein zu einer Krisenkommunikation geeig- können vielfältig sein. Der klassische Fall ist der, dass ein Jour- nehmenskommunikationskrisen, dass diese Alternativen meist neter Skandal in der Regel nur dann gegeben, wenn in einem nalist einen Missstand aufspürt, diesen aufwendig recherchiert nicht zur Verfügung stehen werden. Denn häufig treffen die ver- Leitmedium der deutschen Presse nachhaltig – durch ein Fehl- und dann der Öffentlichkeit vorstellt. Allerdings gibt es auch öffentlichten Tatsachen zu oder lassen sich – wenn der „erste verhalten ausgelöste – Missstände über ein Unternehmen ver- zahlreiche andere Ursachen für eine Skandalberichterstattung. Aufschlag“ der Presse mehr oder minder überraschend kommt öffentlicht werden, welche geeignet sind, ein negatives Bild von Häufig werden Krisen durch unzufriedene, insbesondere ehema- – nicht rechtzeitig genug als wahr oder unwahr überprüfen. Die dem Unternehmen zu erzeugen und diese Veröffentlichungen lige Mitarbeiter und Geschäftspartner ausgelöst. Zum Teil stehen Folge ist, dass die einmal losgetretene Lawine sich später – von weiteren Leitmedien aufgegriffen werden. Hinzukommen deren persönliche Interessen damit in Verbindung (Abfindungen selbst bei erfolgreicher Überprüfung als unwahr – kaum noch muss außerdem, dass die über das Unternehmen veröffentlich- etc.). Daneben stehen weitere übergeordnete Interessen hinter aufhalten lässt. te Meinung kurzfristig auch zur öffentlichen Meinung wird, mit skandalträchtigen Themen, wie z.B. die gezielte Rufschädigung der Folge einer flächendeckenden Verfestigung eines durch die durch Wettbewerber bzw. die Vorbereitung oder Verhinderung Den für einen Juristen in der Theorie existierenden Idealfall, eine Missstände ausgelösten negativen Gesamtbildes. Gründe für von Unternehmensübernahmen und dergleichen. Krisenkommunikation eines Unternehmens durch eine einzige Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 5. 5 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Fachbeitrag chungen unterlassen, zumindest in Frage stellen oder inhaltlich weiteren Behauptung und Verbreitung unwahrer Tatsachen oder gerichtliche Eilmaßnahme verhindern zu können, gibt es in der abschwächen. Der Nachteil eines presserechtlichen Informa- überzogener und schmähender Kritik. Sie wird von den angeru- Praxis folglich so gut wie nie. Das Wort „Krisenkommunikati- tionsschreiben liegt allerdings darin, dass durch ein solches fenen Gerichten regelmäßig ohne Anhörung des Gegners, d.h. on“ enthält nach Auffassung des Autors vielmehr die wichtige, präventives Schreiben ein Sachverhalt, von dem unklar ist, ob einseitig erlassen, bei einigen Gerichten allerdings nur nach dem Wort bereits immanente Erkenntnis, dass eine Kommuni- und wie überhaupt über diesen berichtet wird, flächendeckend vorheriger Abmahnung. Um wirksam zu werden, bedarf eine kationskrise in aller erster Linie mit kommunikativen Maßnah- bekannt gemacht wird. Die Wirkung eines solchen Schreibens einstweilige Verfügung der Zustellung an den Antragsgegner. men, die von rechtlichen Maßnahmen begleitet werden sollten, muss daher im Einzelfall abgewogen werden. Es kommt au- In der Regel erfolgt die Zustellung durch den Gerichtsvollzie- angegangen werden muss. Rechtliche Maßnahmen kommen ßerdem nur dann in Betracht, wenn ein Sachverhalt, der ver- her. Durch die Abhängigkeit von dem erlassenden Gericht und – und können auch nur – dann in Betracht, wenn unwahre Tat- mutlich zum Nachteil des Unternehmens veröffentlicht werden vom Gerichtsvollzieher kann das Prozedere durchaus mehrere sachenbehauptungen, unzulässige Meinungsäußerungen (in soll, sich aus Sicht des Unternehmens vollständig zu seinen Stunden und häufig auch Tage in Anspruch nehmen. der Regel Schmähkritik), Verletzungen der Grundsätze der Ver- Gunsten als unwahr hat aufklären lassen. dachtsberichterstattung oder Eingriffe in das allgemeine Per- Gegendarstellungsanpruch sönlichkeitsrecht von Betroffenen in Rede stehen, d.h. wenn Vorbeugende einstweilige (Unterlassungs-)Verfügung Mit dem Gegendarstellungsanspruch kann der Betroffene aus „unfair“ gespielt wird. In den Fällen unwahrer Berichterstattung Das presserechtliche Informationsschreiben ersetzt in dem seiner Sicht Tatsachen (nicht Meinungen) richtig stellen. Die sollte und muss in aller Regel juristisch vorgegangen werden. Frühstadium, in dem nur gerüchteweise bekannt ist, was ver- Geltendmachung des Anspruches setzt ein Aufforderungs- Die Gefahr, dass unwahre Darstellungen, die nicht angegrif- öffentlicht werden soll, in der Regel sämtliche gerichtlichen schreiben sowie – bei Weigerung der Redaktion – eine spätere fen werden, als unbestritten und als wahr eingestuft werden, Maßnahmen. Ein vorbeugender gerichtlicher Rechtsschutz in einstweilige Verfügung voraus. Das Gericht überprüft die ge- ist ansonsten groß. Auch hilft die Autorität eines Gerichtes in Form einer vorbeugenden Unterlassungsverfügung scheitert in gengestellten Tatsachen nicht auf den Wahrheitsgehalt. Letzte- den meisten Fällen, schwerwiegende unwahre Behauptungen der Praxis jedenfalls regelmäßig daran, dass die Inhalte einer res sowie der weitere Umstand, dass Redaktionen abgedruckte nachhaltig aus der Welt zu räumen, insbesondere auch gegen- Presseveröffentlichung unbekannt oder zumindest unklar sind. Gegendarstellungen häufig mit dem Hinweis darauf versehen, über sogenannten „Weiterverbreitern“. Immer vorausgesetzt, Einem Gericht gegenüber kann deshalb keine zu befürchtende dass sie zum Abdruck unabhängig davon verpflichtet sind, ob dass der Umstand einer gerichtlichen Entscheidung eine aus- rechtwidrige Veröffentlichung in ausreichender Form glaubhaft die Gegendarstellung der Wahrheit entspricht (sog. Redakti- reichende Öffentlichkeit findet (in weiteren Medien, in Presse- gemacht werden, so dass es regelmäßig an der erforderlichen onsschwanz), mindert sehr häufig die Außenwirkung einer Ge- mitteilungen aber auch im Bereich der „Sozialen Medien“). Begehungsgefahr fehlt. Vorbeugender gerichtlicher Rechts- gendarstellung. Hinzu kommt, dass eine Gegendarstellung nur schutz spielt daher in der Krisenkommunikation nur selten eine dann einer breiteren Leserschaft auffällt, wenn diese an pro- Welche rechtlichen Mittel stehen überhaupt zur Verfügung? Rolle. minenter Stelle im Medium platziert ist. Eine Gegendarstellung An juristischen Maßnahmen gegen unerwünschte Pressever- hat außerdem den Nachteil, dass der Betroffene nochmals die öffentlichungen stehen regelmäßig folgende Maßnahmen zur Presserechtliche Abmahnung ursprüngliche Äußerung wiederholen muss. Verfügung: Eine Abmahnung setzt die Kenntnis einer bestimmten Veröf- • Presserechtliches Informationsschreiben fentlichung voraus und fällt daher unter die außergerichtlichen Widerrufs- und Schadenersatzansprüche • Vorbeugende einstweilige (Unterlassungs-)Verfügung Instrumentarien nach Veröffentlichung. Mit der Abmahnung Der Betroffene kann schließlich Widerrufs- und Schadener- • Presserechtliche Abmahnung wird die Presse aufgefordert, bestimmte unwahre Tatsachen satzansprüche geltend machen. Diese Ansprüche können • Einstweilige (Unterlassungs-)Verfügung nach Veröffentlichung nicht weiter aufzustellen und zu verbreiten oder überzogene, allerdings nicht in gerichtlichen Eilverfahren geltend gemacht • Gegendarstellung schmähende Kritik zu unterlassen. Eine Abmahnung geht mit werden, sondern nur in zeitraubenden Hauptsacheverfahren. • Widerruf- und Schadenersatzansprüche der Aufforderung einher, eine strafbewehrte Unterlassungs- Beide Ansprüche spielen daher in der kurzfristigen Bewälti- erklärung abzugeben. Im Falle einer fruchtlosen Abmahnung gung einer Krisenkommunikation keine Rolle. Immerhin kann Presserechtliches Informationsschreiben verbleibt dem Abmahnenden immerhin der Vorteil, dass spä- der Schadensersatzanspruch mittelbar einen Einfluss auf die Das presserechtliche Informationsschreiben ist ein außerge- tere gerichtliche Maßnahmen von der Presse nicht mehr mit Veröffentlichungsfreude der Presse haben, wenn Äußerung im richtliches, vorbeugendes Mittel, sich gegen eine in etwa zu günstiger Kostenfolge anerkannt werden können. Bei manchen Einzelfall zu nachweisbaren großen Schäden führen können erwartende, jedoch in den Einzelheiten noch nicht exakt fest- Gerichten ist die vorherige Abmahnung sogar zwingende Vo- und der Sachverhalt Risiken birgt. stehende rechtswidrige Berichterstattung zur Wehr zu setzen. raussetzung für die spätere gerichtliche Geltendmachung (so In der Regel wird es den Redaktionen zugesandt, von denen z.B. Landgericht Hamburg). Karl Hamacher hält einen Vortrag zum Thema „Rechtliche Be- man eine fehlerhafte Berichterstattung oder das Aufgreifen ei- Einstweilige Verfügung gleitung und rechtliche Maßnahmen in der Krisenkommunika- ner solchen erwartet. Ein solches Schreiben appelliert an die Die einstweilige Verfügung ist die zentrale gerichtliche Eilmaß- tion“ im Rahmen der K2-Tagung Krisenkommunikation am 18. Folgen rechtswidriger Veröffentlichungen in der Erwartung, nahme nach Veröffentlichung. Sie dient der Verhinderung der Oktober in Frankfurt. dass sich die Redaktionen daran halten und ihre Veröffentli- Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 6. 6 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Fachbeitrag Die DNA des Skandals Prof. Dr. Hans Mathias Kepplin- ger ist seit 1982 Professor für Empirische Kommunikations- forschung am Institut für Publi- zistik der Johannes Gutenberg- von Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger Universität Mainz. Kepplinger ist Autor des Buchs „Die Mechanis- men der Skandalisierung“. Die Medien decken keine Skandale auf. Skandale sind keine sätzlich unterschiedlich dar entsteht kein Skandal, sondern vorgegebenen Entitäten, die man entdecken oder aufdecken ein publizistischer Konflikt. Berichten sie nicht sehr intensiv, kann. Die Medien machen vielmehr Missstände zu Skanda- bleibt die Mehrheit uninteressiert. Von Naturkatastrophen und der davon ausgelösten Trauer len, indem sie sie als vermeidbar, verwerflich und schädigend profitieren traditionell die Kirchen, die Trost spenden. Von der darstellen. Die Missstände selbst sind oft nicht neu, meist In Deutschland werden vor allem Geld und geldwerte Vorteile wachsenden Zahl der durch Menschen verursachten Unglü- beweisbar und sachlich unstrittig. Dies trifft auf die skand- zum Skandal, in England und den USA vor allem Sex. Ein Bei- cke und die dadurch hervorgerufene Wut profitieren diejeni- alträchtige Perspektive nicht zu. Sie ist neu, im engeren Sinn spiel hierfür ist der VW-Skandal. Die Vergnügungsreisenden gen, die die Missstände anprangern – vor allem die Medien nicht beweisbar, jedoch wirkmächtig. der Werksangehörigen wurden in Deutschland zum Skandal, sowie NGOs und vergleichbare Akteure, die Abhilfe verspre- weil sie vom VW-Konzern bezahlt wurden. In den USA wäre chen. Skandalträchtige Sichtweisen entstehen häufig als Folge neu- das kaum ein Skandal geworden. Dort wäre zum Skandal ge- er Umstände, die bekannte Fakten in einem anderen Licht er- worden, dass leitende Mitarbeiter von angesehenen Unter- Jeder Skandal zielt auf die moralische Diskreditierung der at- scheinen lassen. Diese Umstände kann man als „Schlüsseler- nehmen ihre Frauen betrogen haben. tackierten Personen und Organisationen. Oberstes Ziel der eignisse“ bezeichnen. Skandale im sozialwissenschaftlichen Skandalisierten muss deshalb die Bewahrung oder Wieder- Sinn weisen einige typische Merkmale auf. Bei Skandalen glauben die meisten Menschen, sie würden herstellung ihrer Glaubwürdigkeit sein. Die Minimierung der die skandalisierten Sachverhalte genau kennen. Dies ist auch skandalisierten Missstände ist dabei genau so schädlich wie Anlass von Skandalen sind materielle und immaterielle Schä- dann der Fall, wenn sie, an objektiven Kriterien gemessen, ihre Dramatisierung. Ersteres schadet der Glaubwürdigkeit, den. Bei den materiellen Schäden handelt es sich oft um Tod, keine Ahnung haben. Bei Skandalen ziehen die meisten Men- letzteres führt zur Eskalation. Krankheit oder Leid von Menschen und Tieren; bei den im- schen die gleichen Folgerungen aus den von ihnen für wahr materiellen Schäden meist um gesellschaftliche Normen und gehaltenen Tatsachen: Sie fordern die Bestrafung der tatsäch- Oberstes Gebot ist die nüchterne Präsentation sachlich rich- Werte. Die Schäden oder Normverletzungen sind tatsächlich lichen oder vermeintlichen Verursacher der Missstände. tiger Informationen. Hierbei handelt es sich weniger um eine oder vermeintlich durch eigennützig handelnde Menschen moralische Pflicht als um eine praktische Notwendigkeit, weil verursacht worden, die die Folgen ihres Verhaltens kannten Durch den wissenschaftlich-technischen Fortschritt können falsche oder nicht belegbare Informationen die Glaubwürdig- und auch anders hätten handeln können, z. B. die Reaktorka- wir immer mehr Missstände auf menschliches und techni- keit der Skandalisierten nachhaltig diskreditieren. tastrophe von Fukushima. Ist der Missstand die Folge eines sches Versagen zurückführen. Folglich reagieren wir heute mit natürlichen Ereignisses oder eines Zufalls, wird er nicht zum Empörung auf Missstände, die früher Trauer ausgelöst haben. Die Richtigkeit der Informationen ist deshalb wichtiger als ihre Skandal, z.B. der Tsunami, der weit mehr Menschenleben ge- Dies ist eine Ursache der zunehmenden Skandalisierung von Schnelligkeit. Und weil die Beschaffung von richtigen Infor- kostet hat. Missständen. mationen meist einige Zeit dauert gilt die generelle Regel: Die Skandalisierten müssen – obwohl sie unter höchstem Zeit- Die Art der Verursachung von Schäden besitzt Auswirkungen Zwischen der Art und Zahl der Missstände sowie der Art und druck stehen – Zeit gewinnen. auf die emotionalen Reaktionen der Bevölkerung: Auf Na- Zahl der Skandale besteht kein Zusammenhang. Deshalb turkatastrophen und ihre Opfer reagieren wir mit Trauer, auf kann man weder von der Größe der Missstände auf die Grö- menschlich verursachte Katastrophen dagegen mit Ärger und ße der Skandale schließen, noch umgekehrt von der Größe Prof. Dr. Kepplinger hält einen Vortrag zum Thema „Die DNA Wut. der Skandale auf die Größe der Missstände: Die größten Um- des Skandals“ im Rahmen der K2-Tagung Krisenkommunika- weltskandale gibt es in den Staaten, in denen die Umwelt am tion am 18. Oktober in Frankfurt. Die meinungsbildenden Medien berichten sehr intensiv und wenigsten geschädigt ist. Die größten Umweltschäden exis- stellen den Sachverhalt ähnlich dar. Stellen sie ihn gegen- tieren in Staaten, in denen es keine Umweltskandale gibt. Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 7. 7 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Die Expertenecke Fragen an Experten Jürgen Gemke (Currenta) Mathias Brandes (Thomas Cook) Wie in jeder Krise gilt das Gebot: Informiere schnell und transpa- Die Berichterstattung Die Krisen in der Reise- rent. Das haben wir versucht, indem wir in kürzester Zeit sowohl über Krisen und Unfälle branche sind vielfältig unsere Mitarbeiter und die Medien als auch die Reisebüros und in der Chemiebranche und treten meist uner- Dienstleister direkt informiert haben. Gleichzeitig haben wir unse- wird häufig sehr emoti- wartet ein. Kann man re Service Center und Social Media Abteilung mit Sprachregelun- onal geführt. Kann man sich als Unternehmen gen versorgt, damit sie die Kundenanfragen entsprechend beant- dennoch sachlich kom- auf Aschewolke und Co. worten konnten. In so einer Phase müssen Sie aktiv alle wichtigen munizieren? wirklich vorbereiten? Stakeholder ansprechen, damit Sie überhaupt eine Chance ha- ben, mit Ihren Botschaften wahrgenommen zu werden. Bis zu einem gewissen Grad Krisen und Unfälle lösen Emotionen aus. Deshalb kommt es bei der Kommunikation mit kann und muss man sich auf solche Ereignisse vorbereiten. Das Um hausgemachte Krisen zu vermeiden gibt es in vie- der Öffentlichkeit auf die richtige Mischung zwischen Herz und heißt vor allem, dass die Prozesse im Unternehmen funktionieren len Unternehmen Kommunikationsrichtlinien bzw. Social Verstand an. Das wichtigste ist, die Gefühle und Sorgen der Men- müssen. Dazu gehören Krisenhandbücher, klare Zuständigkeiten Media Guidelines. Wie sieht dies bei Thomas Cook aus? im Krisenfall und ein Lagezentrum, das rund um die Uhr die Welt schen „da draußen“ sehr ernst zu nehmen und ihnen offen, in Auch bei uns gibt es Guidelines für den Umgang mit Social Me- beobachtet. Hinzu kommen regelmäßige Krisenübungen, um Au- einfacher und klarer Sprache zu berichten, was passiert ist und dia. Dabei geht es vor allem darum, den Mitarbeitern bewusst zu tomatismen zu entwickeln und Schwachstellen frühzeitig zu er- weiter passieren wird. Die eher technik- und wissenschaftsgetrie- machen, wie ihre Äußerungen über das Unternehmen wahrge- kennen. benen Experten aus den Unternehmen neigen manchmal dazu, nommen werden können und welche Verantwortung für den Un- die Fragen und Bedenken der Laien einfach „weg zu bügeln“. Haben Kritik und Beschwerden in Zeiten von Social ternehmensruf sie damit auch haben. Im Netz bleibt selten etwas Media zugenommen und bedeutet öffentliche Kritik privat und dieser Tatsache muss sich jeder bewusst sein. Was sind Ihrer Meinung nach kommunikative Fallen, auch immer gleich Krise? in die auch PR-Profis in Krisensituationen immer wie- der tappen? Kritik und Beschwerden sind zunächst einmal keine Krise, son- Nicht alle verfügbaren Informationen parat zu haben – anders dern zeigen Verbesserungsbedarf auf. Eine Krise entsteht erst Dr. Rolf Kiefer (DekaBank) durch den Umgang mit Kritik. Und da gibt es in Zeiten von Soci- ausgedrückt: Das PR-Team muss zu jeder Zeit auf Ballhöhe mit Heutzutage ist zuneh- al Media selten eine zweite Chance. Die Transparenz hat extrem den Experten und der aktuellen Lagebeschreibung sein. Nur so mend unternehmeri- zugenommen und darauf müssen wir uns als Unternehmen ein- können Lage und Auswirkungen aus kommunikativer Sicht richtig sche Transparenz ge- stellen. bewertet und eingeschätzt werden. Nichts ist schlimmer, als spä- fragt. Ist dies zugleich ter von der Wahrheit eingeholt zu werden. Haben Social Media Ihre tägliche Arbeit als Kommuni- ein guter Weg um Kri- kationschef verändert? sen vorzubeugen? Auf den Krisenfall vorbereitet zu sein, ist unerlässlich. Dennoch kommt es letzten Endes immer anders als Sie haben das Tempo erhöht, aber die Arbeit nicht grundsätzlich Unternehmerische Trans- geplant. Wie sind Ihre Erfahrungen? verändert. Schnell und korrekt zu informieren war auch schon vor parenz ist wichtig, hat aber Social Media unser Anspruch. auch Grenzen, z.B. dort, wo Es gibt keine Blaupausen – jedes Ereignis hat seine eigene Dyna- nachvollziehbare Kundeninteressen zu schützen sind. (Kommuni- mik. Jeder Einsatz ist anders. Grundsätzlich hilft Erfahrung, mit Vor einigen Wochen gingen Insolvenzgerüchte über kations-)Krisen kann man grundsätzlich dadurch vorbeugen, indem den wechselnden Situationen und Anforderungen klar zu kom- Thomas Cook durch die Medien. Sie mussten in die- man ständig mit allen Stakeholdern im Gespräch ist. Sollte es dann men. Eine intensive Planung, Vorbereitung und andere Hilfsmittel sem Fall nicht nur Journalisten, sondern auch Mitar- trotzdem Schwierigkeiten geben, gibt es ein paar grundlegende wie etwa Checklisten und Mustertexte helfen allerdings sehr. Sie beiter und Kunden mit Informationen versorgen. Wie Prinzipien, wie man Krisen kommunikativ meistern kann, und dazu geben Sicherheit und sind auch für Krisenprofis sehr wichtig. sind Sie in dieser Situation vorgegangen? zählen u.a. Transparenz, Glaubwürdigkeit und auch Selbstkritik. Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 8. 8 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Die Expertenecke Spüren Sie auch in Ihrer Branche die wachsende Macht zu beobachten ist, verstärken, dass Kommunikation flüchtiger Im Winter 2012 erscheint der neue von Bürgerinitiativen und NGOs? wird, man kann auch sagen flacher. Der Kampf um Aufmerksam- Sammelband der scm zum Thema Buch- Von Macht würde ich nicht sprechen, aber ein Unternehmen, das keit wird immer härter, gleichzeitig steigen die Bedeutung eines „Krisenkommunikation“. vorschau guten Storytellings sowie die Kommunikation über audiovisuelle sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist, muss Medien. Kommunikationschefs werden künftig stärker die Rolle Dieser Sammelband soll bei der Vorbe- sich diesen Interessengruppen oder -verbänden stellen. Hier sind von Moderatoren einnehmen, die den vielstimmigen Dialog zwi- reitung auf eine mögliche Krise helfen: auch die Interessen von Kunden und Mitarbeitern gebündelt, die schen Unternehmen und Öffentlichkeit managen. Praktiker aus Unternehmen und Agenturen stellen ty- erwarten, dass man den Dialog mit diesen Organisationen pflegt. Auf den Krisenfall vorbereitet zu sein, ist unerlässlich. pische Fehler, aber auch Positivbeispiele anhand von Was sind Ihrer Meinung nach kommunikative Fallen, in Dennoch kommt es letzten Endes immer anders als ge- die auch PR-Profis in Krisensituationen immer wieder aktuellen Krisen vor und geben Tipps zur Erarbeitung plant. Wie sind Ihre Erfahrungen? von Krisenstrategien und den Umgang mit den ver- tappen? Jede Krise ist anders und doch laufen die meisten nach dem glei- schiedenen Akteuren in der Krise. Krisenkommunika- PR-Profis sollten eigentlich nicht in kommunikative Fallen tappen. chen Strickmuster ab. Deshalb ist es gut, wenn man das richtige tion wird von der Entwicklung von Krisenszenarien bis Denn jeder Profi weiß, dass es nichts bringt, eine Krise aussitzen Handwerkszeug beherrscht. Jeder Notarzt, der zu einer Unfallstel- zu wollen oder wichtige Informationen nur auf größeren Druck zum Reputationsmanagement so vorgestellt, dass die le kommt, muss auch zunächst die immer gleichen Maßnahmen und dann auch nur häppchenweise herauszurücken (das wä- einleiten, um das Überleben des Patienten zu sichern. Ähnlich ist Krise im besten Fall sogar zur Chance werden kann. ren dann die Fallen). Das Entscheidende in Krisensituationen ist es in einer kritischen Kommunikationssituation. Die eingeübten Autoren sind u.a.: Schnelligkeit, Selbsterkenntnis, umfassende Aufklärung und ein Schritte helfen, in Ruhe eine vernünftige Grundkommunikation glaubwürdiger Lösungsansatz. herzustellen, um anschließend an die kommunikative Rehabilita- • Andreas Breitsprecher (Vattenfall) Haben Social Media Ihre tägliche Arbeit als Kommunika- tion zu gehen. • Hauke Brekenfeld (Johanssen + Kretschmer) tionschef verändert? • Volker Gaßner (Greenpeace) Die Veränderung hat langsam begonnen, aber sie ist immer deut- • Heiner Reiners (Deekeling Arndt Advisors) licher zu spüren. Social Media sind eigentlich nur weitere Kom- • Jan Ribbeck (Weber Shandwick) munikationskanäle, die leider den Trend, der seit einigen Jahren • Uwe Wache (Klenk & Hoursch) Intensivkurs: Social Media und Onlinekommunikation im Herbst/Winter 2012 Termin: Start am 8.11. Modul 1 (Erfolgreiche Social Media Strategien in Düsseldorf und Konzepte): 8.11. - 10.11.2012, Düsseldorf Twitter, Blogs und soziale Netzwerke haben einen tiefgreifen- Der Intensivkurs Social Media analysiert Chancen und Modul 2 (Social Media in der Praxis und die den Einfluss auf Kommunikationsmechanismen und -strategi- Risiken, zeigt sichere und effiziente Wege hin zur optimalen optimale Nutzung): 29.11.- 1.12.2012, Düsseldorf en, die es zu erlernen und einzustufen gilt, um sie schließlich Nutzung von Social Media. Somit können Sie sich gezielter gewinnbringend einzusetzen. Zögern Sie nicht länger, eine auf diese neuen Herausforderungen vorbereiten. Sie lernen, Social Media-Strategie für Ihr Unternehmen zu entwickeln, wie Sie Social Media Maßnahmen und die damit verbundenen Stimme: um seriös und rechtlich abgesichert in den verschiedenen Kosten im Unternehmen richtig bündeln und sinnvoll in Ihre „Der Intensivkurs bietet umfassenden Einblick in die weite Social Kanälen Ihrer Zielgruppe präsent zu sein. Auf diese Weise Strategie und Kostenplanung integrieren. Media-Welt. Ich nehme viele Anregungen mit und das Wissen, dass steigern Sie Ihre Wahrnehmung, Ihre Reputation und fördern diese Welt morgen schon wieder anders aussehen kann. Spannend!“ Mit vielen Best Practice-Beispielen, Übungen und zahlreichen den Austausch von Wissen und Erfahrungen bezüglich unter- (Verena Blümling, LBM Rheinland-Pfalz) Tipps! nehmenstechnisch relevanter Themen. Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 9. 9 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Studie Studie: Wer hat die Nase im Wind und wer Jacqueline Althaller ist Inhaberin von COMMUNICATION Presse betreibt business as usual? und PR sowie Initiatorin des ers- ten Arbeitskreises Social Media in der B2B-Unternehmenkom- Was die einzelnen Branchen bei der Nutzung von Social Media unterscheidet. munikation. von Jacqueline Althaller (Arbeitskreis Social Media Relations in der Unternehmenskommunikation ) So viel steht fest: Social Media ist in den Unternehmen angekom- jedes fünfte Unternehmen nutzt die sozialen Medien nicht. Neben der noch fehlenden Verantwortung, unterscheiden men. Doch wie nutzen beispielsweise Firmen aus der Baubranche sich die Branchen vor allem hinsichtlich der Frequenz, mit der die Netzwerke im Vergleich zu IT-Unternehmen? Diesen und an- Bei der detaillierten Betrachtung der einzelnen Branchen sind sie mit ihrer Zielgruppe via Social Media kommunizieren. Die deren Fragen geht die aktuelle Umfrage des ersten Arbeitskreises die Ergebnisse eindeutig: Social Media ist überall angekom- meisten Befragten suchen den Dialog mit ihren Fans und Fol- Social Media in der B2B-Unternehmenskommunikation nach. men, wobei Unternehmen aus den Bereichen Informations- lowern nur wöchentlich oder monatlich. Unternehmen, in de- Von den 202 befragten Unternehmen, aus 14 verschiedenen Bran- technologie, Medien sowie Dienstleistungs- und Beratungs- nen Social Media schon angekommen ist, beispielsweise aus chen (siehe Abb.), nutzt die Hälfte aller befragten Unternehmen So- unternehmen die alten Hasen bei der Nutzung der sozialen der IT, nehmen meist täglich Kontakt mit den Usern auf. cial Media zur externen Kommunikation und ein Viertel zusätzlich Netzwerke sind. Tendenziell eher konservative Unternehmen Von der breiten Masse heben sich die traditionellen Branchen noch zur internen Kommunikation. Dabei wollen die Firmen vor al- wie aus der Automobilindustrie, der Bauwirtschaft oder der ab, wenn es um den Zweck ihrer Social Media-Aktivitäten geht. lem ihr Image steigern und ihre Kunden binden. Weitere 10 Prozent Elektrobranche tun sich an manchen Stellen noch schwer, So- Ein Großteil der Unternehmen will potenzielle Mitarbeiter anspre- der Befragten planen erst den Einsatz von Social Media und knapp cial Media zu etablieren und sind eher die Neulinge im Web 2.0. chen und Wissen vermitteln. Jedoch sind viele Unternehmen der Meinung, dass die sozialen Medien in der Kommunikation heut- Die Neulinge in den sozialen Netzwerken zutage einfach dazu gehören. Dies bestätigen übrigens auch 75 Wer jetzt erwartet, dass Unternehmen aus den tenden- Prozent der befragten Unternehmen aus der Automobilbranche. ziell eher konservativen Branchen kaum oder gar nicht Bei der Wahl der Netzwerke schöpfen die Traditionsunterneh- in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, hat weit men ihr Potenzial noch nicht aus: Hier setzen fast alle Befragten gefehlt: Auch wenn die Nutzung noch in den Kinder- auf die üblichen Verdächtigen Facebook und XING. Dabei zei- schuhen steckt und sich die Unternehmen an manchen gen doch beispielsweise die MAN Gruppe und die Krones AG Stellen noch schwer tun, Social Media umzusetzen, ho- schon seit einiger Zeit, dass sich für erklärungsbedürftige The- len Unternehmen aus der Automobil-, Bau- oder Elektro- men Blogs oder Videoportale hervorragend eignen. Montagean- branche im Vergleich mit anderen Branchen Schritt für leitungen lassen sich hier schnell und einfach bereitstellen und Schritt auf. Der Hauptunterschied sind die oftmals noch die Themen können selbst bestimmt werden. fehlenden, organisatorischen Rahmenbedingungen. Aber auch hier zeigt der Trend deutlich nach oben: Bei Die alten Hasen im Umgang mit Social Media der Frage nach der Verantwortung geben zwar nur ein Informationstechnologie, Medien und Dienstleistungs- und Be- Viertel der befragten Unternehmen in der Baubranche ratungsunternehmen gehörten vom Start weg zu den Vorreitern an, aktuell einen Social Media Manager zu beschäftigen, im Bereich Social Media. Über die Hälfte dieser Unternehmen aber schon nahezu 40 Prozent planen künftig eine Stel- setzt schon recht lange Social Media zur externen Kommunika- le zu besetzen. Social Media Guidelines haben fast die tion ein. Im Vergleich zur Studie des ersten Arbeitskreises Social Hälfte der Befragten im Unternehmen eingeführt. Diese Media aus dem Jahr 2010/2011, haben die befragten Unterneh- sind entscheidend für den sicheren Umgang mit dem men auch die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen Web 2.0, denn sie geben den Mitarbeitern Orientierung erfolgreichen Web 2.0 Auftritt geschaffen. So setzen bereits 46 Ein Blick auf die Branchen zeigt: Unternehmen aus der Informationstechnologie haben im Umgang mit den verschiedenen Plattformen. Prozent der befragten IT-Unternehmen einen Social Media Ma- die Nase bei der Nutzung von Social Media vorn. nager ein, der die Aufgaben rund um die Netzwerke übernimmt. Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 10. 10 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Studie Beratungsunternehmen verteilen die anfallenden Arbeiten gedacht ist und nach wie vor Social Media mehr taktisches hingegen eher auf mehrere Schultern: 56 Prozent betreuen Geplänkel als durchdachte Strategie ist. So fehlt es meist an die sozialen Netzwerke durch ein Social Media Team. finanziellen Ressourcen und in den traditionellen Branchen Überraschend ist, dass in der Beratungsbranche und auch oftmals auch an Organisation. Hier ist die Geschäftsführung bei den IT- und Telekommunikationsunternehmen das Busi- gefragt: Um in Social Media erfolgreich zu sein, empfiehlt es ness-Netzwerk XING die Nase vorn hat. Dienstleistungs- und sich nicht, nur das Notwendigste umzusetzen. Es sollte als Medienunternehmen setzen hingegen mehr auf Facebook. Dialoginstrument betrachtet werden, und das Unternehmen Die meist genannten Ziele, die die Unternehmen mit ihrem muss bereit sein, sich auf den Dialog mit seinen Zielgruppen Social Media-Auftritt verfolgen sind dabei wenig individuell: über Social Media einzulassen. Dazu werden auch unterneh- die Befragten wollen vor allem ihr Image steigern, ihre Kun- mensinterne Strukturen und Ressourcen benötigt. den binden oder neue Kunden hinzugewinnen. Ähnlich wie bei den Traditionsunternehmen ist es auch für über die Hälfte Im vorliegenden Artikel wurden die wichtigsten Ergebnisse der ein- der IT- und Medienunternehmen heutzutage ein Muss, einen zelnen Branchen zusammengefasst. Die Management Summary und Auftritt im Web 2.0 zu haben. die ausführliche Gesamtauswertung erhalten Sie auf Anfrage, unter info@communicationmunich.de Die Frage nach dem Budget Budgets für Social Media gibt es bislang in den wenigsten Unternehmen Hier hat sich im Vergleich zu 2010/2011 nur wenig getan: Trotz und auch die Prognosen für das kommende Jahr lassen zu wünschen übrig. Der Arbeitskreis Social Media Relations in der Unternehmenskommu- der Vorreiterrolle haben die wenigsten Unternehmen aus der nikation wurde 2010 gegründet. Zu den Initiatoren gehören Unterneh- Informations- und Telekommunikationsbranche oder Dienst- Fazit men unterschiedlichster Branchen und Größenordnungen. Der Arbeits- leistungsunternehmen ein Budget für ihre Social Media-Aktivitä- Die Studie wurde mit gewissen Grundannahmen konzipiert und kreis wird begleitet von Vertretern aus Wissenschaft und Forschung ten. Ähnlich sieht es in den anderen befragten Branchen aus: in den Ergebnissen zeigt sich, dass sich die wesentlichen Trends und verfolgt keine wirtschaftlichen Interessen. Er richtet sich schwer- Nur jedes fünfte Unternehmen, dass Social Media einsetzt, hat der ersten Studie des „Arbeitskreises Social Media in der B2B- punktmäßig an Unternehmen aus dem Bereich B2B, um die konkreten aktuell ein definiertes Budget zur Verfügung. Einige planen zwar, Kommunikation“ fortsetzen: Social Media ist heutzutage ein Fragestellungen im Bereich Social Media zu beantworten und Verhal- dies im nächsten Jahr zu ändern, aber ein Großteil der Firmen Muss – davon ist die Hälfte aller befragten Unternehmen über- tens- und Arbeitsstandards beim Einsatz von Social Media in der Un- wird auch weiterhin kein separates Budget bereitstellen. zeugt. Viele Faktoren sprechen dafür, dass das Thema soziale ternehmenskommunikation zu setzen. Außerdem soll das Berufsbild Netzwerke vom Management der Unternehmen nicht zu Ende „Social Media Relations Expert“ maßgeblich mitgestaltet werden. Interne Kommunikation Vom Mauerblümchen zur strategisch wichtigsten Disziplin? Fachtagung I 21. und 22. November 2012 I Düsseldorf I 690 Euro Referenten sind u.a. Rainer Berg- Stefan Haver Pit Hansing Silke Hauber Dr. Antje Lüssen- Petra Röthlein Bernd Stähler Henriette Viebig Michael Weg- Johannes Winter hausen Evonik Infineon Carl Zeiss hop Flughafen Mün- Deutsche Post RWE scheider Condor Celesio Deutsche Bahn chen DHL Allianz Partner: www.interne-kommunikation.net Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 11. 11 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Tipps Vier Tipps für Mobiles Marketing Nicolas Römer ist seit Mai 2012 als Director Mobile Strategy bei der Multimedia-Agentur Inter- von Nicolas Römer (Interone) one beschäftigt. Römers be- ruflicher Werdegang führte ihn als Unit Lead Client Services Wenn über mobiles Marketing geredet wird, herrscht oft noch 2. Status Check – Brauchen wir überhaupt eine mobile Stra- und Head of Mobile zum Un- das Bild vor, dass es sich um tragbare Werbebanner dreht oder, tegie? ternehmen Initiative Media in dass irgendein fiktionaler Trendsetter mit seinem Smartphone Natürlich ist die Dringlichkeit einer entsprechenden Ausrich- Hamburg. Zuvor war Römer u.a. bei Ogilvy One, Wunderman sowie bei einen QR-Code einscannt. Aber dieses Bild ist überholt und tung auch von der Branche abhängig. Aber es ist wichtig zu Fujitsu Siemens Computers und im Ernst&Young tätig. erfasst nur einen kleinen Teil des Spektrums an Möglichkeiten, wissen, dass 61% der Smartphone-Nutzer angeben, dass die das mobile Marketing bietet. Suchanfragen die einen lokalen Bezug vorweisen am relevan- testen sind. Sie suchen also nicht in den endlosen Weiten des entsprechend nicht ausschließlich für den Bezug relevanter Neben Themen wie der Suchmaschinen- oder Webseiten-Op- Internets, sondern wollen Informationen über ihre Umgebung Informationen verwendet. timierung für mobile Endgeräte, können auch beispielsweise erlangen. Und dieses gilt auch am POS, um dort eine bessere Social Media- oder SMS-Kampagnen, In-Game Advertising, Entscheidungsfindung im aktuellen Kaufentscheidungsprozess 4. Ziele setzen – Was kann ich erwarten? Couponing Aktionen oder Gewinnspiele für die mobile Nutzung zu erzielen. 2011 hat schon fast jeder fünfte Smartphone Nut- Es sollte nicht a priori davon ausgegangen werden, dass ein realisiert werden. zer einen Barcode gescannt und fast jeder achte hat am POS mobiler Ansatz automatisch zum Erfolg führt. Wichtig dabei ist Dabei wird die Machbarkeit nicht mehr von technologischer Sei- einen Preisvergleich durchgeführt. Hier können zukünftig sehr es, sich klar zu machen, was für Ziele man damit verfolgen will, te her begrenzt, sondern am ehesten noch durch die Kreativität relevante Entscheidungen stattfinden. Denn schon heute nei- und darauf optimieren. Will ich einfach für die nahe Zukunft der Werbetreibenden. Technologien wie z.B. Augmented Rea- gen 61% der Nutzer, die auf eine Seite treffen, die nicht für die gewappnet sein und meine Website für die mobile Nutzung op- lity, Geotagging, NFC oder RFID bieten ein großes Repertoire mobile Nutzung ausgelegt ist, dazu, zu einer zu wechseln, die timieren oder will ich es aktiv als Verkaufs- oder Kommunikati- an Möglichkeiten und die Liste an weiteren technologischen es ist. Also könnte auch schon hier eine eher kleine Anpas- onsplattform nutzen? Auch welche Kennzahlen herangezogen Errungenschaften wächst stetig an. Im Folgenden werden vier sung, wie zum Beispiel eine Optimierung für mobile Suchanfra- werden, um den erhofften Erfolg zu messen, sollte gut überlegt grundlegende Tipps und Einblicke gegeben, wie dieses Thema gen oder eine mobilfähige Website, ausschlaggebend sein. sein. Denn die erwünschten Effekte können sich im Netz sehr angegangen werden sollte. unterschiedlich ausdrücken. Eine klassische Zielsetzung ist, 3. Relevanz – Welche Mobile Lösung macht für meinen Kun- die Interaktion mit dem Kunden zu steigern. Diese Kennzahl 1. Umdenken – Mobiles Marketing ist kein Randphänomen den Sinn? kann zum Beispiel über die Verweildauer auf der mobilen Seite mehr! Ob nun eine Applikation geschaffen werden soll oder ob auch oder auf der Applikation ausgelesen werden. Aber auch hier Prognosen zufolge wird sich die weltweite Nutzung des Inter- eine optimierte Webseite ausreicht, hängt auch wiederum von stellt sich schnell die Frage, welche Kennzahl für den Unter- nets bis 2015 verdoppeln und dabei wird der mobile Zugriff den entsprechenden Marktgegebenheiten ab. Aber es kann nehmenszweck die aussagekräftigste ist. Meine größte Emp- den Großteil ausmachen. Diese Entwicklung ist schon heute festgehalten werden, dass Smartphone-Nutzer einen spezi- fehlung ist immer, alle Daten systematisch aufbewahren und in Deutschland zu beobachten. 2011 ist das Verkaufsvolumen fischen Nutzen suchen, zum Beispiel eine schnelle Auskunft, „Business Intelligence“ für künftigen Einsatz aufbauen. an Smartphones nach Angaben der BITKOM auf 11,8 Millionen wo der nächste Baumarkt ist. Es muss also eine dem Kontext Stück angestiegen und dabei ist nicht einmal der rasant an- entsprechende Relevanz erzeugt werden, die der mobilen Nut- QUICKFACTS wachsende Tablet-Markt mit einbezogen. Der stetig anwach- zung angepasst ist. Erfahrungen zeigen aber auch, dass eine sende Anteil an verkauften Smartphones wird bald dazu führen, mobile Seite im ersten Schritt, vor der Applikation, oft die effizi- • Die weltweite Nutzung des Internets wird sich bis 2015 dass fast jeder Konsument mit einem „smarten“ Endgerät aus- entere Lösung ist. User verwenden für die Suche, zuerst Such- verdoppeln und dabei wird der mobile Zugriff den Groß- gestattet sein wird. Mobiles Marketing kann dementsprechend maschinen bevor sie App Stores durchsuchen. teil ausmachen nicht mehr als optionales Add-On angesehen werden, sondern Bei Tablets sieht es da schon anders aus, wie wir auch in muss als zentraler Touchpoint vom Kunden verstanden werden, • 61% der Smartphone-Nutzer geben an, dass Suchan- unserer aktuellen Studie „TV to come. TV to go.“ herausge- der das Markenerlebnis in den Alltag integriert und als zentraler fragen, die einen lokalen Bezug vorweisen, am relevan- funden haben. Diese Endgeräte werden oft neben dem TV- Knotenpunkt von integrierten Kampagnen fungiert. testen sind Konsum genutzt (als „Second Screen“) und werden dem- Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 12. 12 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Veranstaltungsvorschau • Erwachsene in den USA verbringen heute schon mehr Zeit mit ihrem Smartphone als mit dem Lesen von Zei- tungen oder Magazinen Tagungsvorschau: „Krisenkommunikation” Zwischen Shitstorms und langfristigen Reputationsrisiken • Mehr als die Hälfte der amerikanischen Smartphone Verwender haben 2011 am POS eine Recherche zum Einkauf getätigt Die Krisenanfälligkeit aller in der Öffentlichkeit stehender Ak- Am 19. Oktober bietet die scm ergänzende Workshops zu die- teure scheint so groß wie nie: Egal, ob eine Bank einen Werbe- sem Themenbereich an und gibt somit die Möglichkeit, das Er- • 40,1% der Deutschen verwenden ein Smartphone spot in einer Metzgerei dreht, ein Sportartikler sich angeblich lernte zu vertiefen. Folgende Workshops stehen zur Auswahl: zu wenig um den Tierschutz kümmert oder die Bahn „natürlich“ • 2011 wurden in Deutschland 11,8 Millionen Smart- wieder mal Kinder auf verlassenen Bahnsteigen aussetzt – die W1: Krisenkommunikation im Social Web phones verkauft Erregungsbereitschaft vieler Menschen scheint so groß wie nie. Immer häufiger sind es Foren, Chats oder Diskussionen in Schnell finden sich einige Dutzend Empörungsbereite, die den Social Networks Plattformen, auf denen Krisenthemen an- • 36,2% der Deutschen verwenden Apps Firmen ihr vermeintliches Versagen um die Ohren hauen, be- gestoßen werden, die in der Folge von klassischen Medien vorzugt via Social Media wie Facebook und Twitter. aufgegriffen und dadurch weiter verstärkt werden. Sie erfah- • 33,8% der Deutschen nutzen einen mobilen Browser ren im Workshop, wie sie sich auf den Krisenfall vorbereiten Ist Krisenkommunikation deswegen inzwischen Tagesgeschäft können, welche Tools Ihnen bei Krisenprävention und -Ma- • Es wird erwartet, dass im Jahr 2012 über 170 Millio- für die meisten Kommunikationsprofis, die für das Image ihrer nagement Hilfe bieten und vor welchen Herausforderungen nen Euro in Deutschland für mobile Werbung ausge- Institutionen verantwortlich sind? Oder wird der Begriff Krise Sie als Krisenmanager im Zeitalter des Social Webs stehen. geben wird. Das entspricht einem Anstieg von fast nur inflationär verwendet? Nicht jeder von den entsprechenden 85% im Vergleich zum Vorjahr „Experten“ titulierte „Shitstorm“ ist auch tatsächlich einer, be- W2: Krisen-PR – Kontroversen, Konflikte, Krisen ziehungsweise nicht jeder Meinungssturm ist direkt bedrohend Eine Flut von Medienanfragen, überraschte, entsetzte oder • Mehr als drei Viertel der Internet-Verwender in Deutsch- für die Reputation der Unternehmen. gar geschockte Mitarbeiter, die Unternehmensführung in Auf- land haben Ende 2011 angegeben, dass sie auch mobil ruhr. Der Krisenfall ist da! Nun steht die Glaubwürdigkeit des auf Soziale Netzwerke zugreifen Wie aber können PR-Profis entscheiden, welche Ansprüche an Unternehmens, seiner Manager und der Marke mit ihren Kern- ihre Unternehmen und Institutionen von einer breiten Bevölke- werten auf dem Spiel. Eine heikle Situation, die operativ und • Jeder dritte deutsche Smartphone-Besitzer nutzt sein rungsmehrheit getragen werden und somit tatsächliches Krisen- kommunikativ bewältigt werden muss. Da ist entscheidend, Gerät auch zum mobilen Einkauf potential mit sich bringen – und welche nur von einer lautstarken schnell zum Mitgestalter des Geschehens zu werden, aus der aber verschwindend kleinen Minderheit im Modus höchster Em- bloßen Reaktion auf die Krisensituation so schnell wie möglich pörung vorgetragen wird, oft um sich auf Kosten des angegriffe- herauszufinden. Im Workshop lernen Sie unter Anleitung eines Nicolas Römer leitet einen Workshop zum Thema „Mobile nen „Goliaths“ als guter „David“ zu positionieren? erfahrenen Praktikers und Trainers, wie Sie sich auf Stunde X Marketing“ bei den „Social Media Praxistagen“ am 16./17. vorbereiten und wie Sie im Fall der Fälle zielgerichtet agieren. Oktober in Frankfurt. Der Kampf um die Deutungshoheit in der Öffentlichkeit muss schnell und effektiv geführt werden. Abwiegeln, Ignorieren oder W3: Rhetorik im Medienumgang in Krisensituationen Verharmlosen sind keine Erfolg versprechenden Optionen. Für „Krisen“ sind heute fester Bestandteil von Nachrichtensendung Impressum die kommunikative Bewältigung von Krisen gibt es keinen Mas- und Talkrunden – und geübter „Kommunikations-Alltag“ zustän- terplan. Wie Kommunikatoren trotzdem Krisen eindämmen und diger Akteure in Unternehmen und Verbänden? Weit gefehlt! Herausgeber: Madlen Brückner (V.i.s.d.P.) | Vertretungsberechtigter: Lars Dörfel die Glaubwürdigkeit ihrer Organisation bewahren können, zei- Was manche Unternehmenssprecher, Vorstände oder „Exper- Redaktion: Julia Arendt, Theresa Schulz gen die Referenten der Fachtagung Krisenkommunikation am ten“ von sich geben, sich vor Kamera und Mikrophon winden, Steuernummer: 37/171/21334 18. Oktober 2012 in Frankfurt. Es erwarten Sie Best-Cases, verstärkt oft den „Krisen-Eindruck“ und entwickelt sich nicht scm/ prismus communications GmbH | Weichselstraße 6 | 10247 Berlin Fachvorträge, lebhafte Diskussionen und Hintergrundgesprä- selten zu einem Kommunikationsdesaster. Wie bereitet man T: +49(0)30 47 98 97 89 | F: +49(0)30 47 98 98 00 che zu konkreten Erlebnissen, Konzepten und Lösungsansät- sich auf solche Situationen vor, was erwarten die Medien, wie E: info@scmonline.de | W: www.scmonline.de zen. vermittelt man Botschaften kompetent, glaubwürdig und ver- ständlich? Fragen, auf die der Workshop detailliert eingeht. Mehr Informationen unter www.scmonline.de
  • 13. 13 scm Newsletter | Ausgabe 05/2012 Seminartermine Seminartermine der scm im Herbst (Auswahl) 11./12.10.2012: Effektive Pressearbeit, 9.11.2012: PR und Recht, in Düsseldorf 16.11.2012: Agenda Setting erfolgreich umsetzen: in Düsseldorf Strategisches Themen- und Issues Management, Referenten: Karl Hamacher und in Köln Referent: Matthias Kutzscher Dr. Markus Robak Referent: Norbert L. Esser Eine überzeugende Medienarbeit Es werden die rechtlichen Rah- ist mehr denn je eine entschei- menbedingungen erfolgreicher Wie findet man „eigene“ Themen, dende Erfolgs-Voraussetzung für PR-Arbeit dargestellt und für wie werden sie strukturiert, medi- Personen und Organisationen der Nichtjuristen nachvollziehbar und al aufbereitet und platziert? Wie Wirtschaft, Politik, Kultur, Wis- handhabbar gemacht. Behandelt erreicht man es, die Wahrneh- senschaft und Kirche. Doch wie werden die täglichen Herausforderungen für PR-Verantwortli- mungsschwelle zu überschrei- muss eine Pressemitteilung verfasst, wie eine Pressekonferenz che in den Bereichen Presse- und Persönlichkeitsrecht, Urhe- ten, das knappe Gut „Aufmerk- gestaltet, wie ein Hintergrundgespräch vorbereitet werden? Wie berrecht, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Online-Recht sowie samkeit“ und „Gehör“ in der Öffentlichkeit zu erreichen und im arbeiten Journalisten? Und: Welche Möglichkeiten bieten Soci- das PR-relevante Prozessrecht. Neben der Absicherung eige- Idealfall sogar die „Meinungsführerschaft“ zu erzielen? Wäh- al Media dem Öffentlichkeitsarbeiter? All diesen Fragen wird in ner PR-Maßnahmen steht der gezielte Einsatz rechtlicher Mittel rend es oft schwierig ist, aus eigener Kraft ein neues Thema zu dem Seminar nachgegangen. zur Unterstützung erfolgreicher PR-Strategien im Vordergrund. initiieren, gelingt es mit entsprechendem Themenmonitoring, latente oder aktuelle mediale Themen aufzugreifen, sie für die eigenen Kommunikationsziele zu gestalten und zu nutzen. 11./12.10.2012: Schreibtraining für PR-Profis – 9.11.2012: Vertriebsunterstützende PR, 26./27.11.2012: Professionelle PR-Konzepte, Journalistisches Schreiben in Unternehmen, in Düsseldorf in Berlin in Düsseldorf Referent: Matthias Kutzscher Referent: Prof. Dieter Georg Referent: Bernd Stadelmann Herbst Mehr denn je steht integrierte Sprache und Tonlage sind das Kommunikation auf dem Fahr- Von der Analyse der Ausgangs- Gütesiegel von Unternehmen plan der Abteilungen Vertrieb, situation bis zum PR-Controlling und Verbänden. Sie entscheiden Marketing und PR. Ein gemein- lernen Sie in diesem Seminar im Umgang mit Kunden, Mitar- sames Programm für den Erfolg jeden Schritt bis zum schlüssi- beitern und Journalisten über Er- des eigenen Unternehmens muss gen PR-Konzept. Anhand einer folg oder Misserfolg. Im Seminar her. Ein gemeinsames Verständnis von Kommunikation. Sie er- effektiven Mischung aus theoretischen Grundlagen und prakti- wird der Sprachraum durchmessen, in dem sich PR-Experten halten einen Überblick über Strategien und PR-Instrumente zur schen Übungen vermittelt Prof. Herbst Ihnen das grundlegende bewegen: Zielgruppe und Produkt bestimmen Stil und Wort- Vertriebsunterstützung. Wissen zur Erarbeitung eines fundierten Konzepts, mit dem Sie wahl, die Textform muss passen. Doch unterliegt diese Verträg- alle Anforderungen, die von intern und extern an Ihre PR-Arbeit lichkeit von Zweck und Sprache vielfältigen Anforderungen, die gestellt werden, erfüllen. erkannt und gemeistert sein wollen. Mehr Informationen unter www.scmonline.de