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Kernenergie ist wichtigste Stütze im Winter
Weltweit werden neue Kernkraftwerke gebaut
In der Schweiz wird nach den schweren Störfällen in japanischen Atomkraftwerken intensiv über die
Sicherheit von Atomkraftwerken diskutiert. Die Besorgnis breiter Bevölkerungskreise ist angesichts
der Ereignisse verständlich und muss ernst genommen werden. In der Schweiz stammt der Strom
heute zu rund 40 Prozent aus Kernkraftwerken. Aktuell sind weltweit 446 Kernreaktoren zur
Stromerzeugung im Betrieb (siehe Grafik). Davon unter anderem 58 in Frankreich, 19 in England, 17
in Deutschland (wovon sieben zurzeit nicht am Netz sind) und sieben in Belgien. 64 weitere sind im
Bau, 25 davon alleine in China. Aber auch Amerika, Finnland, Frankreich oder Südkorea setzen
weiterhin auf Atomkraft und bauen weitere Kernkraftwerke. Die internationale Atomenergiebehörde
geht davon aus, dass der globale Anteil des Kernenergiestroms bis 2050 von 16 auf 23 Prozent
steigen wird.




Die Kernkraftwerke liefern rund um die Uhr die sogenannte Grundlast. Nachfragegerecht wird im
Winter mehr produziert, nicht zuletzt, weil Revisionen in den Sommer gelegt werden können. So
ergänzen die Kernkraftwerke die Schweizer Wasserkraft. Der CO2-Ausstoss über den ganzen
Produktionszyklus ist tief und wird nur von Wasserkraftwerken unterboten.

Bisherige Kernkraftwerke müssen ab 2020 ersetzt werden
In der Schweiz sind fünf Kernkraftwerke in Betrieb:

− Beznau 1 seit 1969 (mit heute 365 Megawatt Leistung)

− Beznau 2 (baugleicher Block seit 1972, mit ebenfalls 365 Megawatt Leistung)

− Mühleberg seit 1972 (mit heute 373 Megawatt Leistung)

− Gösgen seit 1979 (mit heute 985 Megawatt Leistung)
− Leibstadt seit 1984 (mit heute 1165 Megawatt Leistung)

Seit der Inbetriebnahme sind die Schweizer Kernkraftwerke laufend modernisiert worden. In den
vergangenen 20 Jahren gelang es, die jährliche Gesamtproduktion um rund 5000 GWh zu steigern,
was in etwa der Jahresproduktion eines zusätzlichen mittelgrossen Kernkraftwerks entspricht. Die
Investitionen in die Schweizer Kernkraftwerke erfolgten so, dass die dienstälteren Anlagen Beznau
1 und 2 sowie Mühleberg mindestens 50 Jahre, daher bis in die Zeit nach 2020, sicher betrieben
werden können. Die beiden jüngeren Anlagen in Gösgen und Leibstadt sind gegenwärtig auf 60 Jahre
Betrieb ausgerichtet. Sie müssten daher nach 2040 ersetzt werden.

200 Tonnen Uran statt 980 000 Tonnen Erdgas
In den Atomkernen steckt sehr viel Energie. Kernkraftwerke benötigen daher nur sehr geringe Mengen
Brennstoff, um grosse Mengen Strom zu erzeugen. Ein 1000-Megawatt-Kernkraftwerk wie jenes in
Gösgen beispielsweise benötigt pro Jahr rund 200 Tonnen Natururan, um rund eine Million Menschen
mit Strom zu versorgen. Ein modernes Gaskraftwerk würde dazu rund 980 000 Tonnen Erdgas
benötigen. In der Schweiz erzeugt die Kernenergie neben der Wasserkraft die geringsten Mengen an
Treibhausgasen pro KWh. Würden wir heute den in der Schweiz erzeugten Atomstrom in modernen
Gaskombikraftwerken erzeugen, würde die Luft zusätzlich mit rund 10,5 Millionen Tonnen CO2
belastet, dies entspricht der CO2-Menge, die alle Autos mit Benzinmotor in der Schweiz pro Jahr
ausstossen.

Grosse technologische Entwicklungen
Die sistierten Rahmenbewilligungsgesuche für Ersatzkernkraftwerke sahen den Einsatz von neusten
Reaktoren der dritten Generation vor, wie sie heute weltweit gebaut werden. Durch technologische
Weiterentwicklungen (beispielsweise passive Sicherheitssysteme) kann die Sicherheit dieser
Reaktoren weiter verbessert werden. Und bereits arbeiten Wissenschaftler in der ganzen Welt an
einer weiteren verbesserten Generation von Reaktoren. Diese sollen noch sicherer sein, mit
wesentlich weniger Brennstoff auskommen und erheblich weniger und deutlich schwächerstrahlende
Abfälle hinterlassen. In Entwicklung sind zudem kleine Reaktoren, die flexibel eingesetzt werden
können. Welche Reaktortechniken in Zukunft zur Verfügung stehen werden, lässt sich heute noch
nicht im Detail abschätzen. Daher wäre es falsch, heute einen Technologieentscheid zu fällen.

Fazit: Kernenergie muss eine Option bleiben
Die Kernenergie wird noch weitere Jahre eine tragende Rolle bei der schweizerischen
Stromproduktion spielen. Die Nutzung der Kernenergie in der Schweiz bedeutet heute:

− hohe Versorgungssicherheit bei geringer Auslandsabhängigkeit;

− im Verbund mit den erneuerbaren Energien eine sehr umweltfreundliche Stromproduktion mit tiefen
  CO2-Emissionen;

− Wettbewerbsvorteile für die Wirtschaft durch berechenbare Strompreise.

Mit Blick auf die neuen technologischen Entwicklungen muss die Option Kernenergie auch für die
Zukunft offen bleiben.

Klar ist aber auch: Nach den tragischen Ereignissen von Japan ist zentral, dass die
Kraftwerksbetreiber alle Erkenntnisse umsetzen, die für eine höhere Sicherheit der Anlagen in der
Schweiz sorgen. Jede Technik hat ihre Vor- und Nachteile und 100-prozentige Sicherheit wird es nie
geben. Dies muss auch in der nun laufenden Debatte berücksichtigt werden.

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  • 1. Kernenergie ist wichtigste Stütze im Winter Weltweit werden neue Kernkraftwerke gebaut In der Schweiz wird nach den schweren Störfällen in japanischen Atomkraftwerken intensiv über die Sicherheit von Atomkraftwerken diskutiert. Die Besorgnis breiter Bevölkerungskreise ist angesichts der Ereignisse verständlich und muss ernst genommen werden. In der Schweiz stammt der Strom heute zu rund 40 Prozent aus Kernkraftwerken. Aktuell sind weltweit 446 Kernreaktoren zur Stromerzeugung im Betrieb (siehe Grafik). Davon unter anderem 58 in Frankreich, 19 in England, 17 in Deutschland (wovon sieben zurzeit nicht am Netz sind) und sieben in Belgien. 64 weitere sind im Bau, 25 davon alleine in China. Aber auch Amerika, Finnland, Frankreich oder Südkorea setzen weiterhin auf Atomkraft und bauen weitere Kernkraftwerke. Die internationale Atomenergiebehörde geht davon aus, dass der globale Anteil des Kernenergiestroms bis 2050 von 16 auf 23 Prozent steigen wird. Die Kernkraftwerke liefern rund um die Uhr die sogenannte Grundlast. Nachfragegerecht wird im Winter mehr produziert, nicht zuletzt, weil Revisionen in den Sommer gelegt werden können. So ergänzen die Kernkraftwerke die Schweizer Wasserkraft. Der CO2-Ausstoss über den ganzen Produktionszyklus ist tief und wird nur von Wasserkraftwerken unterboten. Bisherige Kernkraftwerke müssen ab 2020 ersetzt werden In der Schweiz sind fünf Kernkraftwerke in Betrieb: − Beznau 1 seit 1969 (mit heute 365 Megawatt Leistung) − Beznau 2 (baugleicher Block seit 1972, mit ebenfalls 365 Megawatt Leistung) − Mühleberg seit 1972 (mit heute 373 Megawatt Leistung) − Gösgen seit 1979 (mit heute 985 Megawatt Leistung)
  • 2. − Leibstadt seit 1984 (mit heute 1165 Megawatt Leistung) Seit der Inbetriebnahme sind die Schweizer Kernkraftwerke laufend modernisiert worden. In den vergangenen 20 Jahren gelang es, die jährliche Gesamtproduktion um rund 5000 GWh zu steigern, was in etwa der Jahresproduktion eines zusätzlichen mittelgrossen Kernkraftwerks entspricht. Die Investitionen in die Schweizer Kernkraftwerke erfolgten so, dass die dienstälteren Anlagen Beznau 1 und 2 sowie Mühleberg mindestens 50 Jahre, daher bis in die Zeit nach 2020, sicher betrieben werden können. Die beiden jüngeren Anlagen in Gösgen und Leibstadt sind gegenwärtig auf 60 Jahre Betrieb ausgerichtet. Sie müssten daher nach 2040 ersetzt werden. 200 Tonnen Uran statt 980 000 Tonnen Erdgas In den Atomkernen steckt sehr viel Energie. Kernkraftwerke benötigen daher nur sehr geringe Mengen Brennstoff, um grosse Mengen Strom zu erzeugen. Ein 1000-Megawatt-Kernkraftwerk wie jenes in Gösgen beispielsweise benötigt pro Jahr rund 200 Tonnen Natururan, um rund eine Million Menschen mit Strom zu versorgen. Ein modernes Gaskraftwerk würde dazu rund 980 000 Tonnen Erdgas benötigen. In der Schweiz erzeugt die Kernenergie neben der Wasserkraft die geringsten Mengen an Treibhausgasen pro KWh. Würden wir heute den in der Schweiz erzeugten Atomstrom in modernen Gaskombikraftwerken erzeugen, würde die Luft zusätzlich mit rund 10,5 Millionen Tonnen CO2 belastet, dies entspricht der CO2-Menge, die alle Autos mit Benzinmotor in der Schweiz pro Jahr ausstossen. Grosse technologische Entwicklungen Die sistierten Rahmenbewilligungsgesuche für Ersatzkernkraftwerke sahen den Einsatz von neusten Reaktoren der dritten Generation vor, wie sie heute weltweit gebaut werden. Durch technologische Weiterentwicklungen (beispielsweise passive Sicherheitssysteme) kann die Sicherheit dieser Reaktoren weiter verbessert werden. Und bereits arbeiten Wissenschaftler in der ganzen Welt an einer weiteren verbesserten Generation von Reaktoren. Diese sollen noch sicherer sein, mit wesentlich weniger Brennstoff auskommen und erheblich weniger und deutlich schwächerstrahlende Abfälle hinterlassen. In Entwicklung sind zudem kleine Reaktoren, die flexibel eingesetzt werden können. Welche Reaktortechniken in Zukunft zur Verfügung stehen werden, lässt sich heute noch nicht im Detail abschätzen. Daher wäre es falsch, heute einen Technologieentscheid zu fällen. Fazit: Kernenergie muss eine Option bleiben Die Kernenergie wird noch weitere Jahre eine tragende Rolle bei der schweizerischen Stromproduktion spielen. Die Nutzung der Kernenergie in der Schweiz bedeutet heute: − hohe Versorgungssicherheit bei geringer Auslandsabhängigkeit; − im Verbund mit den erneuerbaren Energien eine sehr umweltfreundliche Stromproduktion mit tiefen CO2-Emissionen; − Wettbewerbsvorteile für die Wirtschaft durch berechenbare Strompreise. Mit Blick auf die neuen technologischen Entwicklungen muss die Option Kernenergie auch für die Zukunft offen bleiben. Klar ist aber auch: Nach den tragischen Ereignissen von Japan ist zentral, dass die Kraftwerksbetreiber alle Erkenntnisse umsetzen, die für eine höhere Sicherheit der Anlagen in der
  • 3. Schweiz sorgen. Jede Technik hat ihre Vor- und Nachteile und 100-prozentige Sicherheit wird es nie geben. Dies muss auch in der nun laufenden Debatte berücksichtigt werden.