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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Auftaktveranstaltung
Modellförderung
„Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement“
3. April 2017
Hannover
Integration im Quartier – „Was haben wir?“
„Was brauchen wir?“
Dr. Thomas Franke
2
DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Ankunftsstadtteile“ nach Doug Saunders („Arrival City“)
 Staatsbürgerschaft (?)
 informeller Sektor (?)
 Möglichkeit, Wohneigentum zu bilden (?)
 (potenziell) starke Identifizierung mit „Ankunftsstädten“
„Integrationsquartiere“ in Deutschland
• günstiger (Miet-)Wohnraum
• ggf. Jobgelegenheiten (?)
• Aufeinandertreffen verschiedener „Communities“  heterogene
und homogene Lebenswelten
 (faktische) Integration(en) in den jeweiligen „Gegebenheiten“
Perspektiven
3
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Perspektiven
Soziale Stadt
soziale Stadt
4
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Perspektiven
(vor allem) Strukturen
vor allem auch: (soziale) Prozesse
5
DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (I)
 Integration „klassisch“
 Platzierung auf Wohn- und Arbeitsmarkt
 Kulturation: Wissen um (Aufnahme-) Gesellschaft
 Interaktion: Einbindung in soziale Netzwerke, Teilhabe
 Identifikation: subjektive Verortung
 Kritikpunkte
 Fokussierung auf Perspektive Aufnahmeland
 objektive Perspektiven für Geflüchtete?
 kaum Berücksichtigung der Identität(en) der Geflüchteten
 subjektive Perspektive(n) von Geflüchteten?
 subjektive Perspektiven der „Aufnehmenden“?
(vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016)
6
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 Geflüchtete suchen Nähe zu „eigener“ Community
 familiäre Netzwerke
 ethnische, religiöse, soziale Nähe (Kultur / Sprache, Werte und
Normen)
 Hilfestellung durch „eigene“ Netzwerke / Strukturen
 Vermittlung zwischen „eigener“ und bis dato fremden
Communities
 Normative Frage: „ethnische Enklaven“ versus „Durchmischung“?
 „Steuerbarkeiten“: Wohnsitzauflage … (?)
 Entstehung „faktischer ‚Integrationsquartiere‘“
„Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (II)
7
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Integrationsstrategien (I)
 Platzierung auf dem Wohnungsmarkt
 Wohnungsneubau
 Wohnsitzauflage, …
 Platzierung auf dem Arbeitsmarkt
 Förderung von Berufsausbildungen
 Sprachförderung, …
 Förderung der Kulturation
 Integrationskurse
 Schaffung / Anpassung von
Gemeinschaftseinrichtungen, …
 Förderung von Interaktionen
 Unterstützung von Ehrenamt, …
8
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Perspektiven
(vor allem) Strukturen
vor allem auch: (soziale) Prozesse
9
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Integrationsstrategien (II)
 Förderung subjektiver Verortung(en)
 ???  Quartiers- / Nachbarschafts- /
Gemeinwesenbezug!
 „Innenperspektive(n)“
 soziales / kulturelles Kapital: Bildung,
Sprache, kulturelle Praktiken,
individuelle (informelle) Fähigkeiten /
Skills etc.
 Werte und Normen
 „Vergemeinschaftungsspezifika“:
Familie, Rollen, Gemeinwesen /
Community
 biografische Erfahrungen: u.a. Krieg /
existenzielle Bedrohungen, Traumata
 Erwartungen
10
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 Verbesserung der Bildungsangebote im
Stadtteil
 frühkindliche Förderung in Kita und Vorschule,
vorschulische Sprachförderung
 individuelle Förderung von Schüler/innen
 Elternbildung (u.a. Spracherwerb)
 Entwicklung von Kitas und Schulen zu
quartiersbezogenen „Stadtteilschulen“ /
„Stadtteilkitas“, interkulturelle Öffnung
 Übergangsmanagement Kita – Schule(n) –
Beruf
 quartiersbezogene Vermittlung zwischen
Betrieben und ausbildungsgeeigneten
Zuwanderer/innen
Strategien der Sozialen Stadt (I)
11
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 bedarfsgerechte Anpassung der
sozialen Infrastruktur im
Stadtteil
 Begegnungsräume
 Nachbarschaftshäuser
 …
Strategien der Sozialen Stadt (II)
12
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 Stärkung der ethnischen
Ökonomie
 Unterstützung von
Existenzgründungen
 Stabilisierung bestehender
Unternehmen
 Bereitstellung von Kleinkrediten
 Beratungs- und
Qualifizierungsangebote
 sozialräumliche Ausrichtung der
kommunalen
Wirtschaftsförderung
Strategien der
Sozialen Stadt (III)
13
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 Verbesserung von Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten
 Einrichtung interkultureller Kommunikations-
und Begegnungsorte
 Unterstützung der Selbstorganisation von Zuwanderergruppen
 stärkere Einbeziehung von Migrant/innen in (politische) Gremien
 intensivere Zusammenarbeit mit Multiplikator/innen
 Aktivierung und Beteiligung von Zuwander/innen
 persönliche Ansprache durch Personen aus dem gleichen
Sprachkreis wie der Zielgruppe
 Berücksichtigung der kulturellen „Pfadabhängigkeiten“ der
Zuwander/innen
 Identifizierung von Interessen, Bedarfen, …
Strategien der Sozialen Stadt (IV)
14
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 „Basiselemente“ der Sozialen Stadt für eine soziale Stadt
 (Sozial-) Raumorientierung („Fördergebiet“, „Lebenswelt“)
 vernetzungsorientiertes Management
(ressortübergreifende Verwaltungszusammenarbeit, QM, …)
 Integrierte (Quartiers-) Entwicklungskonzepte
 Ressourcenbündelung (Finanzmittel, Know How)
 Aktivierung und Beteiligung (spezifische Zugänge, …)
„Was haben wir?“
15
DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Was haben wir?“
Erfahrungen mit Quartiersentwicklung
Erfahrungen mit Gemeinwesenarbeit
16
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 (Förderung von) Strukturen und Prozesse(n)
 Adressierung „faktischer ‚Integrationsquartiere‘“ innerhalb und
außerhalb der Sozialen Stadt
 Adressierung der gesamten Quartiersbevölkerung
(„Integrationen“)
 sozialraumbezogene Förderung investiver und sozial-integrativer
Maßnahmen aus einer Hand („Strukturen und Menschen“);
„Bespielung“ von Strukturen
 größere Gewichtung von Gemeinwesenarbeit
 „Zugänge“ herstellen, Kommunikation stiften, vermitteln, …;
 „Qualitäten“ (skills, Verträge) und „Quantitäten“
 Trennung QM - GWA
 Trennung Hauptamt - Ehrenamt
 Förderung von (ergebnisoffenen) Prozessen
„Was brauchen wir?“
17
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Ausblicke
(städtebauliche)
Strukturen
„Soziale Stadt“
(soziale)
Prozesse
„GWA“
„Wissen“
Begleit-
forschung
18
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
franke@difu.de

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Integration im Quartier – was haben wir, was brauchen wir Dr. Thomas Franke, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin

  • 1. 1 DeutschesInstitutfürUrbanistik Auftaktveranstaltung Modellförderung „Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement“ 3. April 2017 Hannover Integration im Quartier – „Was haben wir?“ „Was brauchen wir?“ Dr. Thomas Franke
  • 2. 2 DeutschesInstitutfürUrbanistik „Ankunftsstadtteile“ nach Doug Saunders („Arrival City“)  Staatsbürgerschaft (?)  informeller Sektor (?)  Möglichkeit, Wohneigentum zu bilden (?)  (potenziell) starke Identifizierung mit „Ankunftsstädten“ „Integrationsquartiere“ in Deutschland • günstiger (Miet-)Wohnraum • ggf. Jobgelegenheiten (?) • Aufeinandertreffen verschiedener „Communities“  heterogene und homogene Lebenswelten  (faktische) Integration(en) in den jeweiligen „Gegebenheiten“ Perspektiven
  • 5. 5 DeutschesInstitutfürUrbanistik „Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (I)  Integration „klassisch“  Platzierung auf Wohn- und Arbeitsmarkt  Kulturation: Wissen um (Aufnahme-) Gesellschaft  Interaktion: Einbindung in soziale Netzwerke, Teilhabe  Identifikation: subjektive Verortung  Kritikpunkte  Fokussierung auf Perspektive Aufnahmeland  objektive Perspektiven für Geflüchtete?  kaum Berücksichtigung der Identität(en) der Geflüchteten  subjektive Perspektive(n) von Geflüchteten?  subjektive Perspektiven der „Aufnehmenden“? (vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016)
  • 6. 6 DeutschesInstitutfürUrbanistik  Geflüchtete suchen Nähe zu „eigener“ Community  familiäre Netzwerke  ethnische, religiöse, soziale Nähe (Kultur / Sprache, Werte und Normen)  Hilfestellung durch „eigene“ Netzwerke / Strukturen  Vermittlung zwischen „eigener“ und bis dato fremden Communities  Normative Frage: „ethnische Enklaven“ versus „Durchmischung“?  „Steuerbarkeiten“: Wohnsitzauflage … (?)  Entstehung „faktischer ‚Integrationsquartiere‘“ „Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (II)
  • 7. 7 DeutschesInstitutfürUrbanistik Integrationsstrategien (I)  Platzierung auf dem Wohnungsmarkt  Wohnungsneubau  Wohnsitzauflage, …  Platzierung auf dem Arbeitsmarkt  Förderung von Berufsausbildungen  Sprachförderung, …  Förderung der Kulturation  Integrationskurse  Schaffung / Anpassung von Gemeinschaftseinrichtungen, …  Förderung von Interaktionen  Unterstützung von Ehrenamt, …
  • 9. 9 DeutschesInstitutfürUrbanistik Integrationsstrategien (II)  Förderung subjektiver Verortung(en)  ???  Quartiers- / Nachbarschafts- / Gemeinwesenbezug!  „Innenperspektive(n)“  soziales / kulturelles Kapital: Bildung, Sprache, kulturelle Praktiken, individuelle (informelle) Fähigkeiten / Skills etc.  Werte und Normen  „Vergemeinschaftungsspezifika“: Familie, Rollen, Gemeinwesen / Community  biografische Erfahrungen: u.a. Krieg / existenzielle Bedrohungen, Traumata  Erwartungen
  • 10. 10 DeutschesInstitutfürUrbanistik  Verbesserung der Bildungsangebote im Stadtteil  frühkindliche Förderung in Kita und Vorschule, vorschulische Sprachförderung  individuelle Förderung von Schüler/innen  Elternbildung (u.a. Spracherwerb)  Entwicklung von Kitas und Schulen zu quartiersbezogenen „Stadtteilschulen“ / „Stadtteilkitas“, interkulturelle Öffnung  Übergangsmanagement Kita – Schule(n) – Beruf  quartiersbezogene Vermittlung zwischen Betrieben und ausbildungsgeeigneten Zuwanderer/innen Strategien der Sozialen Stadt (I)
  • 11. 11 DeutschesInstitutfürUrbanistik  bedarfsgerechte Anpassung der sozialen Infrastruktur im Stadtteil  Begegnungsräume  Nachbarschaftshäuser  … Strategien der Sozialen Stadt (II)
  • 12. 12 DeutschesInstitutfürUrbanistik  Stärkung der ethnischen Ökonomie  Unterstützung von Existenzgründungen  Stabilisierung bestehender Unternehmen  Bereitstellung von Kleinkrediten  Beratungs- und Qualifizierungsangebote  sozialräumliche Ausrichtung der kommunalen Wirtschaftsförderung Strategien der Sozialen Stadt (III)
  • 13. 13 DeutschesInstitutfürUrbanistik  Verbesserung von Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten  Einrichtung interkultureller Kommunikations- und Begegnungsorte  Unterstützung der Selbstorganisation von Zuwanderergruppen  stärkere Einbeziehung von Migrant/innen in (politische) Gremien  intensivere Zusammenarbeit mit Multiplikator/innen  Aktivierung und Beteiligung von Zuwander/innen  persönliche Ansprache durch Personen aus dem gleichen Sprachkreis wie der Zielgruppe  Berücksichtigung der kulturellen „Pfadabhängigkeiten“ der Zuwander/innen  Identifizierung von Interessen, Bedarfen, … Strategien der Sozialen Stadt (IV)
  • 14. 14 DeutschesInstitutfürUrbanistik  „Basiselemente“ der Sozialen Stadt für eine soziale Stadt  (Sozial-) Raumorientierung („Fördergebiet“, „Lebenswelt“)  vernetzungsorientiertes Management (ressortübergreifende Verwaltungszusammenarbeit, QM, …)  Integrierte (Quartiers-) Entwicklungskonzepte  Ressourcenbündelung (Finanzmittel, Know How)  Aktivierung und Beteiligung (spezifische Zugänge, …) „Was haben wir?“
  • 15. 15 DeutschesInstitutfürUrbanistik „Was haben wir?“ Erfahrungen mit Quartiersentwicklung Erfahrungen mit Gemeinwesenarbeit
  • 16. 16 DeutschesInstitutfürUrbanistik  (Förderung von) Strukturen und Prozesse(n)  Adressierung „faktischer ‚Integrationsquartiere‘“ innerhalb und außerhalb der Sozialen Stadt  Adressierung der gesamten Quartiersbevölkerung („Integrationen“)  sozialraumbezogene Förderung investiver und sozial-integrativer Maßnahmen aus einer Hand („Strukturen und Menschen“); „Bespielung“ von Strukturen  größere Gewichtung von Gemeinwesenarbeit  „Zugänge“ herstellen, Kommunikation stiften, vermitteln, …;  „Qualitäten“ (skills, Verträge) und „Quantitäten“  Trennung QM - GWA  Trennung Hauptamt - Ehrenamt  Förderung von (ergebnisoffenen) Prozessen „Was brauchen wir?“
  • 18. 18 DeutschesInstitutfürUrbanistik Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! franke@difu.de