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Europäische Staatsschuldenkrise
Update




Bundesverband deutscher Banken
Wirtschaftspolitik und Internationale Beziehungen
Berlin, 14. Dezember 2012
Europäische Staatsschuldenkrise
Update


 I.      Wichtige Ereignisse und Marktreaktionen

 II.     Griechenland-Hilfen

 III.    Vertiefung der Währungsunion

 IV.     Sonderthema: Frankreich




                                                   2
I. Wichtige Ereignisse und
   Marktreaktionen




                             3
Wichtige Ereignisse und Marktreaktionen – Übersicht


                   12. Nov. 2012: Nicht vollständige Troika-Bericht zu GR wird vorgelegt
                     Finanzierungslücke im GR-Programm von knapp 33 Mrd. € (bis 2016)

                   19. Nov. 2012: Moody‘s stuft FR auf „Aa1 (negativ)“ herunter
  Wichtige

  Ereignisse       26. Nov. 2012: Eurogruppe fällt Beschlüsse zum Hilfsprogramm für Griechenland

    in den
                   28. Nov. 2012: Hilfen für spanische Banken aus dem ESM knapp 40 Mrd. €
 letzten zwei
                   30. Nov. 2012: Moody‘s Stuft ESM/EFSF von „Aaa“ auf „Aa1“
   Monaten
                   8. Dez. 2012: Italienischer Ministerpräsident Monti kündigt Rücktritt an

                   13. Dez. 2012: Finanzminister der Euro-Zone verständigen sich auf einheitliche Banken-
                    aufsicht für die Euro-Zone (Single Supervisory Mechanism, SSM)




                   Sinkende Anleihespreads
   Markt-
                   Euro gewinnt gegenüber zahlreichen Währungen wieder an Boden
  reaktionen
                   Target2-Saldo der Bundesbank gesunken (aktuell rd. 40 Mrd. € niedriger als im Aug. 2012)




                                                                                                               4
Marktreaktionen (1/3)




                        5
Marktreaktionen (2/3)




                        6
Marktreaktionen (3/3)
II. Griechenland-Hilfen




                          8
   Nominales BIP (2011): 208,5 Mrd. €
    Zum Vergleich: Niedersachsen 224 Mrd. €, Berlin 101 Mrd. €

   Einwohner (Jan. 2011): 11,3 Millionen (2,3 % von EU-27)

   Reales BIP seit 2008 um rund ¼ gesunken

   Arbeitslosenquote zurzeit rund 25 %




                                                                 9
Die Hilfspakete
 1. Programm                                                             2. Programm
   (Bilaterales Hilfsprogramm/Greek Loan Facility)                          (EFSF-Programm)
   Mai 2010 bis Dez. 2011                                                   März 2012 bis Ende 2014
                          Euro-Länder      IWF      Summe                                             EFSF           IWF       Summe
                             Mrd. €       Mrd. €    Mrd. €                                            Mrd. €        Mrd. €     Mrd. €

 GR-I ursprünglich             80            30        110               Neue Hilfszusagen               120            10       130

 Nichtteilnahme Slowa-         77,3          30       107,3              Noch nicht ausge-               24,4           10      34,4
 kei, Ausstieg IR + PT                                                   zahlter Rest aus GR-I
                                                                         Zusätzliche Hilfszu-               -           8,3      8,3
 Erfolgte Auszahlung          52,9         20,1        73
                                                                         sage für das Jahr
 (bis Ende 2011)
                                                                         2015
 Rest                          24,4         9,9        34,4              Summe                        144,4             28,3    172,7




                              Auszahlungen aus dem zweiten Programm
                                                                                   EFSF           IWF           Summe
                                                                                   Mrd. €        Mrd. €         Mrd. €
                              12. März – 28. Juni 2012 (in sieben Tranchen)          74            1,6           75,6
                              Geplant: Dezember 2012                               31,1*          3,2*           34,3             rd.
                                                                                                                               49 Mrd. €
                              Geplant: 1. Quartal 2013 (drei Tranchen)             13,0*          1,6*           14,6
                              Summe Auszahlungen 2. Programm                      rd. 118*       rd. 6,5*       124,5
                              (bis Ende März 2013)




* Aufteilung zwischen EFSF und IWF noch nicht endgültig vereinbart.

                                                                                                                                        10
Ergänzung des zweiten Hilfeprogramms (Beschlüsse vom 26. Nov. 2012)

 Mehr Zeit         Angestrebter Primärüberschuss von 4,5 % des BIP 2016 statt 2014
  bei den
                   Schuldenstandsquote (zzt. kp. 180 %) soll bis 2020 auf 124 % (statt 120 %) des BIP sinken
  Defizit-
   zielen           (für 2022 wurde als Ziel eine Schuldenstandsquote von unter 110 % vereinbart)



                   Kreditlaufzeiten beider Hilfsprogramme um 15 Jahre verlängert
  Zinser-          Zinsen für erstes Hilfsprogramm werden um 60 (sofort) bzw. 100 Basispunkte (sobald
 leichter-          Primärüberschuss von 4,5 % des BIP erreicht ist) gesenkt*
  ungen            Zinsen für EFSF-Kredite (zweites Hilfsprogramm) werden 10 Jahre lang gestundet;
                    danach Zinsreduktion um 10 Basispunkte




  SMP-             Euro-Staaten zahlen an GR einen Betrag, der den Gewinnen entspricht, den die EZB aus
 Gewinne            ihrem ersten Anleihekaufprogramm (SMP) mit griechischen Staatsanleihen erzielt*




                   Rückkauf von Staatsanleihen im Nominalwert von 31,9 Mrd. €
Rückkauf-
                   Durchschnittlicher Kaufkurs 33,8 % des Nominalwertes (Gesamtkosten gut 11 Mrd. €)
programm
                   Schuldenstand sinkt um gut 20 Mrd. € (Schuldenstandsquote sinkt um kp. 10 Prozentpunkte)



* Euro-Staaten, die sich in einem Anpassungsprogramm befinden, sind von dieser Maßnahme freigestellt, solange sie selbst
  Hilfen bekommen.

                                                                                                                           11
Griechenland: Staatsverschuldung nominal

                                      Schuldenstand

                                      vor dem Rückkauf:      nach dem Rückkauf:
                                      rd. 304 Mrd. €         rd. 284 Mrd. €




                                      EFSF 74

                                                             EFSF 85                + 11,3
                                                                                    Mrd. €

                                       Bilaterale Hilfen
                                       der Euro-Staaten 53
                                                             Bilaterale Hilfen
                                                             der Euro-Staaten 53
                                      IWF 22

                                                             IWF 22
                                      EZB 45

                                                             EZB 45

                                      Private Gläubiger 63
                                                                                    - 32
                                                             Private Gläubiger 31
                                                                                    Mrd. €


                                      Sonstige 47            Sonstige 47




                                                                                           12
Griechenland: Schuldenstandsquote




                                    13
Griechenland: jüngste Entwicklung und Perspektiven
                  GR  Investitionsstillstand und Kapitalflucht
  GRexit-
                  Ansteckungseffekte  Investoren scheuen auch Engagement in SP und IT
  Speku-
   lation         Rest-WU  wäre nur noch ein Fixkurssystem
                  Mit GRexit wären Probleme in GR nicht gelöst


 Polit. Ent-      Seit Spätsommer 2012  politisches Bekenntnis zu weiteren Hilfen
 scheidung,
                  EZB: Konvertibilitätsrisiko (systemisches Risiko)  Ankündigung des OMT-Programms
 GR weiter
 zu stützen       Erste positive Marktreaktionen (sinkende Spreads, Kapitalflucht gestoppt)


                  Überarbeitetes Hilfsprogramm  mit Transferelementen (z. B. SMP-Gewinn)

 Zeitkaufen       Zweiter Schuldenschnitt (Official Sector Involvement, OSI) in GR könnte gegenwärtig …
                             … Spekulationen über ähnliche Schritte in anderen Euro-Staaten auslösen
    vs.                      … Reformanstrengungen bremsen
                             … weitere Hilfen ausschließen (haushaltsrechtliches Argument der Bundesregierung)
  zweiter         Zeitgewinn um …
 Schulden-
                         … Primärüberschuss in GR zu erreichen
  schnitt
                         … Strukturreformen in den Euro-Ländern weiter voranzubringen
                         … Abschwächung der Anpassungsrezession abzuwarten

                  Überarbeitetes Hilfsprogramm hat Finanzierungslücke von rd. 6 Mrd. € bis 2015
                  „Tragfähigkeitsziel“ (Schuldenstandsquote 2022 < 110 %) = äußerst ambitioniert
  Ausblick
                  Weichenstellungen für langjährige Hilfen (Kreditverlängerung bis 2042)
                  Zweiter Schuldenschnitt (OSI) bleibt auf der Tagesordnung

                                                                                                                 14
III. Vertiefung der Währungsunion




                                    15
„Mehr Europa“: Ein verzweigter Weg

                                            Vertiefung der Währungsunion




           Haftungsunion                   Wirtschaftspolitische Koordination                          Politische Union

   Eurobonds                              Verbindlichkeit gemeinsamer Regeln
                                                                                             Gemeinsame politische Entscheidungen
   Langfristige und umfangreiche          Verbindliche Abstimmung
    Finanzhilfen (z. B. ESM)
   Bankenrekapitalisierung (gemein-
                                                                      Wettbewerbs-
    same Haftung für Altfälle)                Wachstum                                        zentralistisch             föderal
                                                                        fähigkeit
   Europäische Einlagensicherung
    (gemeinsame Haftung)                                                                     Zentrale Ent-          Zentrale Ent-
                                           „Mechanistisches“        Internat. Wett-
                                                                                              scheidungen mit         scheidungen
   Gemeinsames Budget                      Wirtschaftsbild           bewerbsfähigkeit
                                                                                              hohem Detail-           über Rahmenbe-
    („fiskalische Kapazität)                „Direkte“ Wachs-         Indirekte Wachs-
                                                                                             lierungsgrad            dingungen
                                            tumssteuerung             tumssteuerung
                                                                                             Geringe nat. Ge-       Umfangreiche
                                            (z. B. staatl. Aus-       (gute Rahmen-
Wenn Haftung ohne Kontroll-                                                                   staltungsmöglich-       nat. Gestaltungs-
                                            gabenprogramme)           bedingungen)
rechte:                                                                                       keiten                  möglichkeiten

   wirtschaftspolitische Eigenver-
    antwortung 
   Reformbereitschaft                   Schlechte Er-             Erfordert hohes        Keine Akzeptanz        Zurzeit allenfalls
                                           fahrungen in der           Maß an Anpas-           in den National-        Zukunftsvision
   Staatsverschuldung 
                                           Praxis („Global-           sungsbereitschaft       staaten (Politik
   schwaches Wirtschaftswachstum,         steuerung“)                (Beweglichkeit)         und Bevölkerung)
    hohe Arbeitslosigkeit


                                                                                                                                      16
Abschlussbericht der Van-Rompuy-Arbeitsgruppe

   Van-            Van Rompuy, Barroso, Juncker, Draghi
 Rompuy-           Auftrag: verbindlicher Fahrplan zur Erschaffung einer echten WWU
  Gruppe           Abschlussbericht am 5. Dez. 2012 vorgelegt


                   Integrierter Finanzrahmen
Handlungs-
                   Integrierter Haushaltsrahmen
  felder
                   Integrierter wirtschaftspolitischer Rahmen



     Stufe 1            Haushalts- und wirtschaftspolitische Steuerung („Six-pack“, „Two-pack“)
   (Ende 2012           Wirksamer einheitlicher Aufsichtsmechanismus
    bis 2013)           Harmonisierung der einzelstaatlichen Rahmen für Abwicklung und Einlagensicherung



     Stufe 2            Gemeinsamen Abwicklungsbehörde
    (2013 bis           Mechanismus für Durchsetzung strukturpolitischer Maßnahmen
      2014)              („Vereinbarungen vertraglicher Natur“ zwischen den Mitgliedstaaten und den EU-Organen)



                        Fiskalkapazität zur Abfederung länderspezifischer wirtschaftlicher Schocks
     Stufe 3
   (nach 2014)          Zunehmendes Maß an gemeinsamer Beschlussfassung in Bezug auf einzelstaatlicher
                         Haushalte und einer verstärkten Koordinierung der Wirtschaftspolitik



                                                                                                                  17
Beschlüsse des Europäischen Rats vom 13./14. Dezember 2012
                        Bis Ende März 2013 Verständigung zu den Richtlinien zur Bankenabwicklung und
                         Einlagensicherung
      Stärker
                        Operationales Rahmenwerk für die direkte Bankenrekapitalisierung durch den ESM im
    integrierter         1. Halbjahr 2013
                        Kommission soll 2013 Vorschlag für einen einheitlichen Abwicklungsmechanismus für
    Finanzrahmen
                         Länder vorlegen die am SSM teilnehmen (Mechanismus soll durch Beiträgen des Finanzsektors
                         finanziert werden)


                        Ratspräsident soll bis Juni 2013 Maßnahmen und Fahrplan vorlegen zu:

    Wirtschafts-         - Rahmenwerk für die ex-ante Koordinierung wichtiger wirtschaftspolitischer Reformen
                           innerhalb des Europäischen Semesters
     politische          - Modalitäten für Vereinbarungen vertraglicher Natur (bilaterale Verträge) über Reformen
                           zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstums
    Integration
                         - Solidaritätsmechanismus zur Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung
                           solcher Reformen



   „Warteschleife“ im institutionellen Reformprozess
    - Marktberuhigung,
    - Abschlussbericht Van-Rompuy-Arbeitsgruppe mit starker Tendenz in Richtung Haftungsunion,
    - Bundestagswahl rückt in Sichtweite
   Ansätze, wirtschaftspolitische Koordinierung stärker in Richtung „Wachstumsstärkung“ zu lenken
    (z. B. Vorschlag der franz. Regierung „Zukunftsinvestitionen beim Haushaltsdefizit auszuklammern)

                                                                                                                     18
IV. Frankreich




                 19
Wirtschaftswachstum




                                                         Wirtschaftswachstum
  Durchschnittliches Wirtschaftswachstum p. a.
                                                                                FR      Euro-Raum    DE
                     FR        Euro-Raum          DE
                                                         2009                  -3,1 %    -4,4 %     -5,1 %
  1999-2005         2,1 %         2,0 %          1,1 %
                                                         2010                  1,7 %      2,0 %     4,2 %
                                                         2011                  1,7 %      1,4 %     3,0 %
                                                         2012 (Prog. KOM)      0,2 %     - 0,4 %    0,8 %
                                                         2013 (Prog. KOM)      0,4 %      0,1 %     0,8 %

                                                                                                             20
Lohnstückkosten




                                                  DE: „Hochsockel“ der Lohnstückkosten nach der
   FR: von 1999-2011 überdurchschnittlicher
                                                   Wiedervereinigung (1990-1993)
    Anstieg der Lohnstückkosten
                                                  Anschließend: Lohnzurückhaltung wegen
   DE: mehr oder weniger Stagnation
                                                   struktureller Arbeitsmarktprobleme




                                                                                                   21
Industrieproduktion

                                                               Wirtschaftsstruktur FR: Großunternehmen
                                                                (nationale Champions) sowie viele sehr kleine
                                                                und Kleinstunternehmen.

                                                               Wirtschaftsstruktur DE: Große Bedeutung eines
                                                                breit aufgestellten Mittelstands.

                                                               Euro-Stoxx 50
                                                                - Unternehmen mit Hauptsitz in FR: 18
                                                                - Unternehmen mit Hauptsitz in DE: 13

                                                               Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten
                                                                - FR: 90 % (von rd. 2,9 Millionen Unternehmen)
                                                                - DE: 80 % (von rd. 2 Millionen Unternehmen)




                                                            Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung
   Industrieproduktion in FR 2011 geringer als zum Start                                 2001          2011
    der Währungsunion                                       Deutschland                  22,1 %         22,6 %
   DE: Industrieproduktion 2011 fast ¼ über dem Niveau     Frankreich                   14,7 %         10,1 %
    von 1999                                                Euro-Raum                     18,7 %        16,0 %
                                                            Großbritannien                14,8 %        10,8 %



                                                                                                                 22
Arbeitsmarkt und Inflation




   FR: Arbeitslosigkeit seit 2008 kräftig gestiegen      Inflationsrate
   DE:                                                    FR: unterdurchschnittlich
       starker Anstieg nach Wiedervereinigung             DE: deutlich unterdurchschnittlich
        (Lohndruck) und während „Stagnationsphase“
        in der ersten Hälfte der letzten Dekade            Durchschnittliche Inflationsrate p. a.

       kräftiger Rückgang seit 2006 (Abbau struktu-                            FR         Euro-Raum     DE

        reller Arbeitslosigkeit)                           1999-2011          1,8 %             2,1 %   1,6 %


                                                                                                                23
Leistungsbilanz




   FR: Von Leistungsbilanzüberschüssen ins Defizit   Besonderheiten beim deutschen Leistungsbilanzsaldo
    gerutscht                                            Zweite Hälfte 1980er Jahre relativ hohe Überschüsse
   DE: Vom Defizit zu sehr hohen Überschüssen            (auch ohne Währungsunion)
                                                         1990er Jahre: Defizite vor allem durch Wiederver-
                                                          einigung geprägt
                                                         Seit 2004 hohe Leistungsbilanzüberschüsse bei aus-
                                                          geglichener Leistungsbilanz des gesamten Euro-Raums

                                                                                                                24
Staatsverschuldung




   1999 - 2006: Haushaltsdefizit in FR und DE             FR und DE seit 2003 über dem Maastricht-
    ähnlich groß - trotz deutlich stärkerem                 Kriterium (60 % des BIP)
    Wirtschaftswachstums in FR                             Ende 2011: Schuldenstandsquote in FR mit 86 % des
   Haushaltsdefizit in FR (abgesehen vom Jahre 2001)       BIP gut 5 Prozentpunkte höher als in DE
    stets größer als im Durchschnitt der Euro-             Reinhart/Rogoff (2010): Schuldenstand > 90 % des
    Staaten                                                 BIP  markante Wachstumsverlangsamung;
                                                            Cecchetti et al. (2011) Schwelle sogar bei 85 %

                                                                                                               25
Frankreich                                                Deutschland
 Binnennachfrage orientiertes Wirtschaftsmodell             Starke Exportorientierung (Wettbewerbsmodell)

    Internationale Wettbewerbsfähigkeit vor allem über
                                                              Traditionelle Ausrichtung am exportorientierten
     Abwertung
                                                               Wirtschaftsmodell
    Beschäftigungspolitik: defensive Ansätze
                                                              Internationale Wettbewerbsfähigkeit vor allem durch
     („Verteilung“ des Arbeitsvolumens  Arbeitszeit-
                                                               Kostensenkung und Produktivitätssteigerungen
     verkürzung, Frühverrentung)

    „Strategische Industriepolitik“  Ansatz der
     „nationalen Champions“




               Ausgewählte Indikatoren



 Vermögen der privaten Haushalte (% des BIP, 2011)         Demographie – Eurostat-Projektionen
                                          FR       DE                                  2020             2040
 Netto-Geldvermögen                     135 %     123 %    Medianalter       DE     47,7 Jahre       50,0 Jahre
 Nettovermögen (Geld- u. Sachverm.)     510 %     394 %                      FR     41,3 Jahre       42,7 Jahre

Quelle: DB Research, OECD                                  Bevölkerung       DE    80,1 Millionen   74,8 Millionen
                                                                             FR    67,8 Millionen   72,2 Millionen

                                                          Quelle: Eurostat


                                                                                                                     26
Aktuelle Strukturreformen in Frankreich                 Rückblick: Strukturreformen in Deutschland


Pakt für Wettbewerbsfähigkeit (6. Nov. 2012)                  Strukturreformen:
   Abgabenerleichterung für Unternehmen:                         „Agenda 2010“ (2003 - 2005)
       schrittweise Einführung (ab 2015 rd. 20 Mrd. €            beschäftigungsorientierte Lohnpolitik
        p.a.)
                                                                  Umstrukturierungen in den Unternehmen
       an Sozialversicherungsbeiträge gekoppelt
                                                              Wichtige Stoßrichtungen:
         Senkung der Lohnzusatzkosten
                                                                  Senkung der Lohnzusatzkosten (Umfinan-
   Gegenfinanzierung durch höhere MwSt und
                                                                   zierung und Kürzung von Sozialversicherungs-
    Kürzungen der öffentlichen Ausgaben
                                                                   leistungen)
   Weitere Einzelmaßnahmen u. a.:
                                                                  Arbeitsmarktflexibilisierung (Zeitarbeit,
       bessere Berufsausbildung                                   Arbeitszeitkonten)
       industrienahe Forschung                                   Lohnpolitik (Öffnungsklauseln, Arbeitszeitver-
       Bürokratieabbau                                            längerung, Senkung des „Anspruchlohns“)

   Arbeitsmarktreformen in Aussicht gestellt                 Wirkung der Reformen (insb. „Agenda 2010“)
    (wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht selbst       wurden anfangs unterschätzt; Erfolge werden bis
    auf Reformen verständigen)                                 heute schlecht „verkauft“



   Erste, zu zaghafte Schritte                               Keine überzeugende Kommunikation
   Keine überzeugende Kommunikation                          Weiterführende Reformen (Bildung, Infrastruktur,
                                                               Liberalisierung Dienstleistungssektor) stocken

                                                                                                                    27

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Europäische Staatsschuldenkrise Update II

  • 1. Europäische Staatsschuldenkrise Update Bundesverband deutscher Banken Wirtschaftspolitik und Internationale Beziehungen Berlin, 14. Dezember 2012
  • 2. Europäische Staatsschuldenkrise Update I. Wichtige Ereignisse und Marktreaktionen II. Griechenland-Hilfen III. Vertiefung der Währungsunion IV. Sonderthema: Frankreich 2
  • 3. I. Wichtige Ereignisse und Marktreaktionen 3
  • 4. Wichtige Ereignisse und Marktreaktionen – Übersicht  12. Nov. 2012: Nicht vollständige Troika-Bericht zu GR wird vorgelegt  Finanzierungslücke im GR-Programm von knapp 33 Mrd. € (bis 2016)  19. Nov. 2012: Moody‘s stuft FR auf „Aa1 (negativ)“ herunter Wichtige Ereignisse  26. Nov. 2012: Eurogruppe fällt Beschlüsse zum Hilfsprogramm für Griechenland in den  28. Nov. 2012: Hilfen für spanische Banken aus dem ESM knapp 40 Mrd. € letzten zwei  30. Nov. 2012: Moody‘s Stuft ESM/EFSF von „Aaa“ auf „Aa1“ Monaten  8. Dez. 2012: Italienischer Ministerpräsident Monti kündigt Rücktritt an  13. Dez. 2012: Finanzminister der Euro-Zone verständigen sich auf einheitliche Banken- aufsicht für die Euro-Zone (Single Supervisory Mechanism, SSM)  Sinkende Anleihespreads Markt-  Euro gewinnt gegenüber zahlreichen Währungen wieder an Boden reaktionen  Target2-Saldo der Bundesbank gesunken (aktuell rd. 40 Mrd. € niedriger als im Aug. 2012) 4
  • 9. Nominales BIP (2011): 208,5 Mrd. € Zum Vergleich: Niedersachsen 224 Mrd. €, Berlin 101 Mrd. €  Einwohner (Jan. 2011): 11,3 Millionen (2,3 % von EU-27)  Reales BIP seit 2008 um rund ¼ gesunken  Arbeitslosenquote zurzeit rund 25 % 9
  • 10. Die Hilfspakete 1. Programm 2. Programm (Bilaterales Hilfsprogramm/Greek Loan Facility) (EFSF-Programm) Mai 2010 bis Dez. 2011 März 2012 bis Ende 2014 Euro-Länder IWF Summe EFSF IWF Summe Mrd. € Mrd. € Mrd. € Mrd. € Mrd. € Mrd. € GR-I ursprünglich 80 30 110 Neue Hilfszusagen 120 10 130 Nichtteilnahme Slowa- 77,3 30 107,3 Noch nicht ausge- 24,4 10 34,4 kei, Ausstieg IR + PT zahlter Rest aus GR-I Zusätzliche Hilfszu- - 8,3 8,3 Erfolgte Auszahlung 52,9 20,1 73 sage für das Jahr (bis Ende 2011) 2015 Rest 24,4 9,9 34,4 Summe 144,4 28,3 172,7 Auszahlungen aus dem zweiten Programm EFSF IWF Summe Mrd. € Mrd. € Mrd. € 12. März – 28. Juni 2012 (in sieben Tranchen) 74 1,6 75,6 Geplant: Dezember 2012 31,1* 3,2* 34,3 rd. 49 Mrd. € Geplant: 1. Quartal 2013 (drei Tranchen) 13,0* 1,6* 14,6 Summe Auszahlungen 2. Programm rd. 118* rd. 6,5* 124,5 (bis Ende März 2013) * Aufteilung zwischen EFSF und IWF noch nicht endgültig vereinbart. 10
  • 11. Ergänzung des zweiten Hilfeprogramms (Beschlüsse vom 26. Nov. 2012) Mehr Zeit  Angestrebter Primärüberschuss von 4,5 % des BIP 2016 statt 2014 bei den  Schuldenstandsquote (zzt. kp. 180 %) soll bis 2020 auf 124 % (statt 120 %) des BIP sinken Defizit- zielen (für 2022 wurde als Ziel eine Schuldenstandsquote von unter 110 % vereinbart)  Kreditlaufzeiten beider Hilfsprogramme um 15 Jahre verlängert Zinser-  Zinsen für erstes Hilfsprogramm werden um 60 (sofort) bzw. 100 Basispunkte (sobald leichter- Primärüberschuss von 4,5 % des BIP erreicht ist) gesenkt* ungen  Zinsen für EFSF-Kredite (zweites Hilfsprogramm) werden 10 Jahre lang gestundet; danach Zinsreduktion um 10 Basispunkte SMP-  Euro-Staaten zahlen an GR einen Betrag, der den Gewinnen entspricht, den die EZB aus Gewinne ihrem ersten Anleihekaufprogramm (SMP) mit griechischen Staatsanleihen erzielt*  Rückkauf von Staatsanleihen im Nominalwert von 31,9 Mrd. € Rückkauf-  Durchschnittlicher Kaufkurs 33,8 % des Nominalwertes (Gesamtkosten gut 11 Mrd. €) programm  Schuldenstand sinkt um gut 20 Mrd. € (Schuldenstandsquote sinkt um kp. 10 Prozentpunkte) * Euro-Staaten, die sich in einem Anpassungsprogramm befinden, sind von dieser Maßnahme freigestellt, solange sie selbst Hilfen bekommen. 11
  • 12. Griechenland: Staatsverschuldung nominal Schuldenstand vor dem Rückkauf: nach dem Rückkauf: rd. 304 Mrd. € rd. 284 Mrd. € EFSF 74 EFSF 85 + 11,3 Mrd. € Bilaterale Hilfen der Euro-Staaten 53 Bilaterale Hilfen der Euro-Staaten 53 IWF 22 IWF 22 EZB 45 EZB 45 Private Gläubiger 63 - 32 Private Gläubiger 31 Mrd. € Sonstige 47 Sonstige 47 12
  • 14. Griechenland: jüngste Entwicklung und Perspektiven  GR  Investitionsstillstand und Kapitalflucht GRexit-  Ansteckungseffekte  Investoren scheuen auch Engagement in SP und IT Speku- lation  Rest-WU  wäre nur noch ein Fixkurssystem  Mit GRexit wären Probleme in GR nicht gelöst Polit. Ent-  Seit Spätsommer 2012  politisches Bekenntnis zu weiteren Hilfen scheidung,  EZB: Konvertibilitätsrisiko (systemisches Risiko)  Ankündigung des OMT-Programms GR weiter zu stützen  Erste positive Marktreaktionen (sinkende Spreads, Kapitalflucht gestoppt)  Überarbeitetes Hilfsprogramm  mit Transferelementen (z. B. SMP-Gewinn) Zeitkaufen  Zweiter Schuldenschnitt (Official Sector Involvement, OSI) in GR könnte gegenwärtig … … Spekulationen über ähnliche Schritte in anderen Euro-Staaten auslösen vs. … Reformanstrengungen bremsen … weitere Hilfen ausschließen (haushaltsrechtliches Argument der Bundesregierung) zweiter  Zeitgewinn um … Schulden- … Primärüberschuss in GR zu erreichen schnitt … Strukturreformen in den Euro-Ländern weiter voranzubringen … Abschwächung der Anpassungsrezession abzuwarten  Überarbeitetes Hilfsprogramm hat Finanzierungslücke von rd. 6 Mrd. € bis 2015  „Tragfähigkeitsziel“ (Schuldenstandsquote 2022 < 110 %) = äußerst ambitioniert Ausblick  Weichenstellungen für langjährige Hilfen (Kreditverlängerung bis 2042)  Zweiter Schuldenschnitt (OSI) bleibt auf der Tagesordnung 14
  • 15. III. Vertiefung der Währungsunion 15
  • 16. „Mehr Europa“: Ein verzweigter Weg Vertiefung der Währungsunion Haftungsunion Wirtschaftspolitische Koordination Politische Union  Eurobonds  Verbindlichkeit gemeinsamer Regeln  Gemeinsame politische Entscheidungen  Langfristige und umfangreiche  Verbindliche Abstimmung Finanzhilfen (z. B. ESM)  Bankenrekapitalisierung (gemein- Wettbewerbs- same Haftung für Altfälle) Wachstum zentralistisch föderal fähigkeit  Europäische Einlagensicherung (gemeinsame Haftung)  Zentrale Ent-  Zentrale Ent-  „Mechanistisches“  Internat. Wett- scheidungen mit scheidungen  Gemeinsames Budget Wirtschaftsbild bewerbsfähigkeit hohem Detail- über Rahmenbe- („fiskalische Kapazität) „Direkte“ Wachs-  Indirekte Wachs-  lierungsgrad dingungen tumssteuerung tumssteuerung  Geringe nat. Ge-  Umfangreiche (z. B. staatl. Aus- (gute Rahmen- Wenn Haftung ohne Kontroll- staltungsmöglich- nat. Gestaltungs- gabenprogramme) bedingungen) rechte: keiten möglichkeiten  wirtschaftspolitische Eigenver- antwortung   Reformbereitschaft   Schlechte Er-  Erfordert hohes  Keine Akzeptanz  Zurzeit allenfalls fahrungen in der Maß an Anpas- in den National- Zukunftsvision  Staatsverschuldung  Praxis („Global- sungsbereitschaft staaten (Politik  schwaches Wirtschaftswachstum, steuerung“) (Beweglichkeit) und Bevölkerung) hohe Arbeitslosigkeit 16
  • 17. Abschlussbericht der Van-Rompuy-Arbeitsgruppe Van-  Van Rompuy, Barroso, Juncker, Draghi Rompuy-  Auftrag: verbindlicher Fahrplan zur Erschaffung einer echten WWU Gruppe  Abschlussbericht am 5. Dez. 2012 vorgelegt  Integrierter Finanzrahmen Handlungs-  Integrierter Haushaltsrahmen felder  Integrierter wirtschaftspolitischer Rahmen Stufe 1  Haushalts- und wirtschaftspolitische Steuerung („Six-pack“, „Two-pack“) (Ende 2012  Wirksamer einheitlicher Aufsichtsmechanismus bis 2013)  Harmonisierung der einzelstaatlichen Rahmen für Abwicklung und Einlagensicherung Stufe 2  Gemeinsamen Abwicklungsbehörde (2013 bis  Mechanismus für Durchsetzung strukturpolitischer Maßnahmen 2014) („Vereinbarungen vertraglicher Natur“ zwischen den Mitgliedstaaten und den EU-Organen)  Fiskalkapazität zur Abfederung länderspezifischer wirtschaftlicher Schocks Stufe 3 (nach 2014)  Zunehmendes Maß an gemeinsamer Beschlussfassung in Bezug auf einzelstaatlicher Haushalte und einer verstärkten Koordinierung der Wirtschaftspolitik 17
  • 18. Beschlüsse des Europäischen Rats vom 13./14. Dezember 2012  Bis Ende März 2013 Verständigung zu den Richtlinien zur Bankenabwicklung und Einlagensicherung Stärker  Operationales Rahmenwerk für die direkte Bankenrekapitalisierung durch den ESM im integrierter 1. Halbjahr 2013  Kommission soll 2013 Vorschlag für einen einheitlichen Abwicklungsmechanismus für Finanzrahmen Länder vorlegen die am SSM teilnehmen (Mechanismus soll durch Beiträgen des Finanzsektors finanziert werden)  Ratspräsident soll bis Juni 2013 Maßnahmen und Fahrplan vorlegen zu: Wirtschafts- - Rahmenwerk für die ex-ante Koordinierung wichtiger wirtschaftspolitischer Reformen innerhalb des Europäischen Semesters politische - Modalitäten für Vereinbarungen vertraglicher Natur (bilaterale Verträge) über Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstums Integration - Solidaritätsmechanismus zur Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung solcher Reformen  „Warteschleife“ im institutionellen Reformprozess - Marktberuhigung, - Abschlussbericht Van-Rompuy-Arbeitsgruppe mit starker Tendenz in Richtung Haftungsunion, - Bundestagswahl rückt in Sichtweite  Ansätze, wirtschaftspolitische Koordinierung stärker in Richtung „Wachstumsstärkung“ zu lenken (z. B. Vorschlag der franz. Regierung „Zukunftsinvestitionen beim Haushaltsdefizit auszuklammern) 18
  • 20. Wirtschaftswachstum Wirtschaftswachstum Durchschnittliches Wirtschaftswachstum p. a. FR Euro-Raum DE FR Euro-Raum DE 2009 -3,1 % -4,4 % -5,1 % 1999-2005 2,1 % 2,0 % 1,1 % 2010 1,7 % 2,0 % 4,2 % 2011 1,7 % 1,4 % 3,0 % 2012 (Prog. KOM) 0,2 % - 0,4 % 0,8 % 2013 (Prog. KOM) 0,4 % 0,1 % 0,8 % 20
  • 21. Lohnstückkosten  DE: „Hochsockel“ der Lohnstückkosten nach der  FR: von 1999-2011 überdurchschnittlicher Wiedervereinigung (1990-1993) Anstieg der Lohnstückkosten  Anschließend: Lohnzurückhaltung wegen  DE: mehr oder weniger Stagnation struktureller Arbeitsmarktprobleme 21
  • 22. Industrieproduktion  Wirtschaftsstruktur FR: Großunternehmen (nationale Champions) sowie viele sehr kleine und Kleinstunternehmen.  Wirtschaftsstruktur DE: Große Bedeutung eines breit aufgestellten Mittelstands.  Euro-Stoxx 50 - Unternehmen mit Hauptsitz in FR: 18 - Unternehmen mit Hauptsitz in DE: 13  Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten - FR: 90 % (von rd. 2,9 Millionen Unternehmen) - DE: 80 % (von rd. 2 Millionen Unternehmen) Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung  Industrieproduktion in FR 2011 geringer als zum Start 2001 2011 der Währungsunion Deutschland 22,1 % 22,6 %  DE: Industrieproduktion 2011 fast ¼ über dem Niveau Frankreich 14,7 % 10,1 % von 1999 Euro-Raum 18,7 % 16,0 % Großbritannien 14,8 % 10,8 % 22
  • 23. Arbeitsmarkt und Inflation  FR: Arbeitslosigkeit seit 2008 kräftig gestiegen  Inflationsrate  DE: FR: unterdurchschnittlich  starker Anstieg nach Wiedervereinigung DE: deutlich unterdurchschnittlich (Lohndruck) und während „Stagnationsphase“ in der ersten Hälfte der letzten Dekade Durchschnittliche Inflationsrate p. a.  kräftiger Rückgang seit 2006 (Abbau struktu- FR Euro-Raum DE reller Arbeitslosigkeit) 1999-2011 1,8 % 2,1 % 1,6 % 23
  • 24. Leistungsbilanz  FR: Von Leistungsbilanzüberschüssen ins Defizit Besonderheiten beim deutschen Leistungsbilanzsaldo gerutscht  Zweite Hälfte 1980er Jahre relativ hohe Überschüsse  DE: Vom Defizit zu sehr hohen Überschüssen (auch ohne Währungsunion)  1990er Jahre: Defizite vor allem durch Wiederver- einigung geprägt  Seit 2004 hohe Leistungsbilanzüberschüsse bei aus- geglichener Leistungsbilanz des gesamten Euro-Raums 24
  • 25. Staatsverschuldung  1999 - 2006: Haushaltsdefizit in FR und DE  FR und DE seit 2003 über dem Maastricht- ähnlich groß - trotz deutlich stärkerem Kriterium (60 % des BIP) Wirtschaftswachstums in FR  Ende 2011: Schuldenstandsquote in FR mit 86 % des  Haushaltsdefizit in FR (abgesehen vom Jahre 2001) BIP gut 5 Prozentpunkte höher als in DE stets größer als im Durchschnitt der Euro-  Reinhart/Rogoff (2010): Schuldenstand > 90 % des Staaten BIP  markante Wachstumsverlangsamung; Cecchetti et al. (2011) Schwelle sogar bei 85 % 25
  • 26. Frankreich Deutschland Binnennachfrage orientiertes Wirtschaftsmodell Starke Exportorientierung (Wettbewerbsmodell)  Internationale Wettbewerbsfähigkeit vor allem über  Traditionelle Ausrichtung am exportorientierten Abwertung Wirtschaftsmodell  Beschäftigungspolitik: defensive Ansätze  Internationale Wettbewerbsfähigkeit vor allem durch („Verteilung“ des Arbeitsvolumens  Arbeitszeit- Kostensenkung und Produktivitätssteigerungen verkürzung, Frühverrentung)  „Strategische Industriepolitik“  Ansatz der „nationalen Champions“ Ausgewählte Indikatoren Vermögen der privaten Haushalte (% des BIP, 2011) Demographie – Eurostat-Projektionen FR DE 2020 2040 Netto-Geldvermögen 135 % 123 % Medianalter DE 47,7 Jahre 50,0 Jahre Nettovermögen (Geld- u. Sachverm.) 510 % 394 % FR 41,3 Jahre 42,7 Jahre Quelle: DB Research, OECD Bevölkerung DE 80,1 Millionen 74,8 Millionen FR 67,8 Millionen 72,2 Millionen Quelle: Eurostat 26
  • 27. Aktuelle Strukturreformen in Frankreich Rückblick: Strukturreformen in Deutschland Pakt für Wettbewerbsfähigkeit (6. Nov. 2012)  Strukturreformen:  Abgabenerleichterung für Unternehmen:  „Agenda 2010“ (2003 - 2005)  schrittweise Einführung (ab 2015 rd. 20 Mrd. €  beschäftigungsorientierte Lohnpolitik p.a.)  Umstrukturierungen in den Unternehmen  an Sozialversicherungsbeiträge gekoppelt  Wichtige Stoßrichtungen:  Senkung der Lohnzusatzkosten  Senkung der Lohnzusatzkosten (Umfinan-  Gegenfinanzierung durch höhere MwSt und zierung und Kürzung von Sozialversicherungs- Kürzungen der öffentlichen Ausgaben leistungen)  Weitere Einzelmaßnahmen u. a.:  Arbeitsmarktflexibilisierung (Zeitarbeit,  bessere Berufsausbildung Arbeitszeitkonten)  industrienahe Forschung  Lohnpolitik (Öffnungsklauseln, Arbeitszeitver-  Bürokratieabbau längerung, Senkung des „Anspruchlohns“)  Arbeitsmarktreformen in Aussicht gestellt  Wirkung der Reformen (insb. „Agenda 2010“) (wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht selbst wurden anfangs unterschätzt; Erfolge werden bis auf Reformen verständigen) heute schlecht „verkauft“  Erste, zu zaghafte Schritte  Keine überzeugende Kommunikation  Keine überzeugende Kommunikation  Weiterführende Reformen (Bildung, Infrastruktur, Liberalisierung Dienstleistungssektor) stocken 27