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Das Kontinuum von Coaching bis Therapie
Es gibt viele Rollen, in denen versucht wird, Menschen dabei zu helfen, ihr Leben, ihre Beziehungen,
die Karriere und ihr Wohlergehen positiv zu verändern. So ist es nicht verwunderlich, dass selbst Ex-
perten gelegentlich Schwierigkeiten haben, die einzelnen Rollen sauber voneinander abzugrenzen.
Für das Spektrum, in dem Coaching und Mentoring angesiedelt sind, können mehrere Gemeinsam-
keiten gelten:
- Sie basieren auf einem mehr oder weniger großen Anteil an Dialog / Konversation, zur Wahrneh-
mung neuer Perspektiven und Möglichkeiten.
- Sie beinhalten eine Verantwortlichkeit zur Fürsorge gegenüber der Person, der geholfen werden
soll.
- Sie beinhalten die Entwicklung größeren Bewusstseins, so dass der Lerner bessere Entscheidun-
gen treffen kann.
- Sie erfordern ein gewisses Maß an Unterstützung bei der Implementierung von Entscheidungen
des Lerners.
Innerhalb dieses Spektrums können folgende Rollen auftreten:
- Lehrer
- Tutor
- Einsteiger-Coach (relativ amateurhaft)
- Einsteiger-Mentor (relativ amateurhaft)
- Sponsor / Unterstützer
- Akkreditierter Coach / Mentor
- Coach oder Mentor mit solider Qualifizierung in Verhaltenspsychologie
- Berater
- Psychologe
- Psychiater (auch wenn hier Uneinigkeit besteht, inwieweit diese Rolle Dialog beinhaltet)
Einige, wenn auch nicht alle dieser Rollen sind professionelle Rollen aber dies ist kein ausreichendes
Unterscheidungsmerkmal, um eine Abgrenzung vornehmen zu können. Dies liegt an Überlappungen
aber auch daran, dass manche Profis mehrere Rollen ausüben. So berichtet die British Psychological
Society über etliche Psychologen, die auch als Coach tätig sind. Darüber hinaus erfordern professio-
nelle Rollen meist ein Reihe von Kompetenznachweisen, etwa durch Zertifikate oder Akkreditierun-
gen. Für Coaches bietet die EMCC die Akkreditierungen Foundation, Practitioner, Senior Practitioner
and Master Practitioner. Die International Coach Federation bietet Qualifikationen zum Associate
Certified Coach, Practitioner Certified Coach und Master Certified Coach.
Die Rolle des Coach oder Mentors mit einer umfassenden Qualifikation und Erfahrung in Verhaltens-
psychologie verdient besondere Betrachtung. Umso komplexer der Klient und seine Situation sind,
umso wichtiger ist es, Verhaltensmuster und die dahinterstehende Psychologie zu erkennen. Eine
psychologische Ausbildung ist jedoch nicht ausreichend, um ein effektiver Coach zu sein und es kann
argumentiert werden, dass Psychologen dazu tendieren, in einem schmalen Spezialbereich zu
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agieren. So bevorzugen „coachende Psychologen“, ein relativ neuer Terminus, psychometrische und
sonstige diagnostische Tools. Verhaltenspsychologen hingegen konzentrieren sich auf die Bandbreite
menschlicher Verhaltensweisen, inklusive von Gruppenprozessen und komplexer Systeme. Eine Un-
terscheidung zwischen “einfachen” Coaches und solchen mit einem Hintergrund in Verhaltenspsy-
chologie scheint zu sein, dass die letzteren deutlich mehr Wert auf verhaltensbasierte Hinweise und
Fakten legen.
Es ist verlockend, die verschiedenen Rollen nach verschiedenen Kriterien, wie etwa Direktheit im Ein-
fluss oder Grad der Vertrautheit und in unterschiedlichen Hierarchien zu sortieren. Eine solche Grup-
pierung könnte allerdings dazu führen, dass sich die Angehörigen einer der Gruppen gegen Einflüsse
von anderen Gruppen abgrenzen wollen. So hat es bereits Coachingorganisationen gegeben, die
Coaching als nicht-direktiv und Mentoring als direktiv dargestellt haben, obwohl die Praxis genau das
Gegenteil zeigt.
Die folgende Tabelle versucht, einige der wichtigsten Ähnlichkeiten und Unterschiede der verschie-
denen Rollen aufzuzeigen. Wichtig dabei ist, dass jede Beschreibung generalisiert und dass einzelne
Personen eine individuelle Kombination unterschiedlicher Elemente für die eigene Rolle nutzen kön-
nen. So war beispielsweise mein bester Lehrer in der Schule auch mein erster Mentor.
Rolle Zweck Beziehung (im Kern) Fokus des Lernens Beschränkungen
Lehrer Wissen in einem
Fach vermitteln
Instruktor – Lernen
erfolgt weitgehend
in eine Richtung
Befähigung der Ler-
ner, die Erinnerung
von Information und
Wissen abrufen zu
können (in Test
usw.). Bsis ist ein
Curriculum. Lineare
Perspektive (inner-
halb des Fachs)
Gute Lehrer erzeugen En-
thusiasmus für Lernen,
auch außerhalb des Curri-
culums. Insbesondere
versuchen sie, Persönlich-
keiten zu erzeugen. Dies
fällt oft den Gegebenhei-
ten, etwa administrativen
Aufgaben oder der Klas-
sengröße zum Opfer
Tutor Stimuliert Ver-
ständnis und
kreatives Den-
ken über Fak-
tenwissen hin-
aus
Fordern und Fördern
des Lerners. Hilft
dem Lerner Hinder-
nisse im Lernen zu
überwinden oder bei
Problemen mit dem
Selbstmanagement
des Lernens.
Verständnis generie-
ren, unterschiedliche
Perspektiven (er-
muntert zur Nutzung
und Verknüpfung un-
terschiedlicher Quel-
len für Wissen)
Obwohl manche Tutoren-
rollen die Verantwortung
für das Wohlergehen der
Studenten beinhalten, ist
dies nicht durchgängig
der Fall. Der Tutor ist pri-
mär für die lehrende
Seite verantwortlich, ähn-
lich dem Lehrer oder
Lehrbeauftragten
(Basis)
coach
Unterstützung
eines Lerners
(der auch ein di-
rekter
Weitgehend transak-
tional wobei ein ge-
wisses Maß an Bezie-
hung zur Effektivität
Erreichung klar defi-
nierter, SMARTer
Ziele
Der Coach ist sich typi-
scherweise nicht be-
wusst, wie direktiv er ist
(etwa durch die Präferenz
© Mentus GmbH, 2018
3
Mitarbeiter sein
kann) bei Er-
werb oder Aus-
bau einer benö-
tigten Fähigkeit
oder bei einer
Leistungssteige-
rung
beiträgt. Coach und
Coachee müssen sich
nicht unbedingt mö-
gen.
Coaching ist meist
kurzfristig angelegt,
lange Beziehungen
können sogar zu Ab-
hängigkeit führen.
eines simplifizierenden
Modells wie GROW oder
abarbeiten einer festge-
legten Fragestruktur).
Basic
Mentor
Unterstützung
des Lerners bei
guten Karriere-
entscheidungen
und der Ent-
wicklung eine
Netzwerkes.
Die Qualität der Be-
ziehung ist essentiell
für die Effektivität.
Der Mentor bietet
Freundschaft und
öffnet sich viel stär-
ker als es ein Coach
tut. So entsteht übli-
cherweise ein deut-
lich höheres Maß an
Vertrautheit.
Öffnen neuer Hori-
zonte, signifikante
Verschiebungen in
der Person des
Lerners und der
Wahrnehmung sei-
ner Umgebung. För-
derung der Eigenver-
antwortung der Kar-
riere und der persön-
lichen Entwicklung.
Die Erfahrung und das
Kontextwissen verleiten
dazu, diese auf dem Men-
tee „abzuladen“, statt
diesen zu eigener Refle-
xion und Einsicht zu moti-
vieren.
Sponsor Bietet praxisori-
entierte Karrie-
reberatung
Soziales Wechsel-
spiel aus Zugang zur
Macht des Sponsors
und seinem Einfluss
einerseits und Loyali-
tät dem Sponsor ge-
genüber auf der an-
deren Seite
Unterstützung des
Lerners bei der Su-
che nach Projekten
und Rollen, die ihn
herausfordern oder
sichtbarer machen.
Den Lerner stärker in
Netzwerke einbin-
den.
Kann entmündigen und
auf die Agenda des
Sponsors (oder der Orga-
nisation) ausgerichtet
sein, statt auf die des
Lerners. Kann mit Zwang
verbunden sein.
Akkredi-
tierter
Coach
Unterstützung
eines Lerners
bei der Entwick-
lung der persön-
lichen Potenzi-
ale in einem de-
finierten Be-
reich.
Professionelle Unter-
stützung bei der Lö-
sung von Problemen
und dem Erreichen
von Zielen.
Lerninhalte sind be-
zogen auf spezifi-
schen Kontext oder
in Bezug auf die Ziele
Der Fokus ist weitgehend
linear – der Klient und
seine Themen – während
der Kontext eine systemi-
sche Perspektive erfor-
dert.
Akkredi-
tierter
Mentor
Unterstützung
des Lerners,
persönlich reifer
(Weisheit) zu
werden
Balance aus Förde-
rung und Herausfor-
derung, gekoppelt
mit professioneller
Freundschaft
Entwicklung der
Identität
Effektivität hängt von der
sozio-emotionalen und
kognitiven Reife des Men-
tors ab
© Mentus GmbH, 2018
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Coach o-
der Men-
tor mit
solider Er-
fahrung
in Verhal-
tenswis-
senschaf-
ten
Steigerung der
Qualität des
Denkens
Hohes Maß gegen-
seitiger, persönlicher
Öffnung.
Systemische Per-
spektive
Transformation Arbeiten an den Grenzen
von Coaching, Mentoring
und Therapie erfordert
permanentes Selbst-Mo-
nitoring
Counsel-
lor
Hilft einem Kli-
enten bei einem
spezifischen
Problem
Kann von relativ
transaktionalen (z.B.
Karriereberatung) bis
zu einer hoch emoti-
onalen und vertrau-
ensbasierten Bezie-
hung reichen
Steigerung der Fähig-
keit, Situationen zu
meistern.
Mehr Möglichkeiten
erarbeiten
Die zugrundeliegende
Vereinbarung tendiert zu
weniger Formalität, was
zu geringerer Rollenklar-
heit führen kann
Psycho-
loge
Einem Indivi-
duum helfen,
die eigenen
Treiber und
Werte zu ver-
stehen, um bes-
sere Entschei-
dungen zu tref-
fen
Vertrauen ist wich-
tig, bei gleichzeitig
angemessenem Ab-
stand
Selbstwirksamkeit Unterschiedliche Schulen
der Psychologie setzen
unterschiedliche Stan-
dards, was zu Unklarhei-
ten bei den Rollen führen
kann
Psychia-
ter
Diagnose einer
Störung. Die Er-
kenntnis bei den
Klienten för-
dern, dass eine
mentale Dys-
funktionalität
vorliegt und die
Arbeit an deren
Veränderung.
Experte. Vertrauen
ist wichtig. Hohes
Maß professioneller
Distanz.
Gesundung Berufsregulierung und
Aufsicht können die Mög-
lichkeiten zu helfen be-
grenzen.
Selbst wenn wir eine klare Abgrenzung der verschiedenen Rollen wollten, wären diese wahrschein-
lich nicht wünschenswert. Die Wirksamkeit in einer Beziehung kann darauf beruhen, dass zwischen
verschiedenen Rollen gewechselt wird, um enge Herangehensweisen zu vermeiden. Was aber gesagt
werden kann ist, dass die Erfahrung und Kompetenz im Verständnis menschlicher Motivationen und
Verhaltensdynamik bei allen Rollen umso größer sein muss, umso komplexer das zu bearbeitende
Thema ist.
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Das englische Original dieses Beitrages wurde von David Clutterbuck veröffentlicht. Der Autor David
Clutterbuck ist einer der profiliertesten und bekanntesten Managementdenker und Autor mit mehr als
60 publizierten Büchern. Er gehört zu den internationalen Pionieren in der Entwicklung professionellen
Mentoring und Mitbegründer des European Mentoring & Coaching Council.
Die Mentus GmbH ist Kooperationspartner von David Clutterbuck für den deutschen Sprachraum und
arbeitet aktiv an der internationalen Weiterentwicklung des Mentoring in der Wirtschaft mit.
Kontakt:
Dr. Frank Edelkraut
Mail: fe@mentus.de
Web: www.mentus.de
Tel.: 0171 / 6806893

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  • 1. © Mentus GmbH, 2018 1 Das Kontinuum von Coaching bis Therapie Es gibt viele Rollen, in denen versucht wird, Menschen dabei zu helfen, ihr Leben, ihre Beziehungen, die Karriere und ihr Wohlergehen positiv zu verändern. So ist es nicht verwunderlich, dass selbst Ex- perten gelegentlich Schwierigkeiten haben, die einzelnen Rollen sauber voneinander abzugrenzen. Für das Spektrum, in dem Coaching und Mentoring angesiedelt sind, können mehrere Gemeinsam- keiten gelten: - Sie basieren auf einem mehr oder weniger großen Anteil an Dialog / Konversation, zur Wahrneh- mung neuer Perspektiven und Möglichkeiten. - Sie beinhalten eine Verantwortlichkeit zur Fürsorge gegenüber der Person, der geholfen werden soll. - Sie beinhalten die Entwicklung größeren Bewusstseins, so dass der Lerner bessere Entscheidun- gen treffen kann. - Sie erfordern ein gewisses Maß an Unterstützung bei der Implementierung von Entscheidungen des Lerners. Innerhalb dieses Spektrums können folgende Rollen auftreten: - Lehrer - Tutor - Einsteiger-Coach (relativ amateurhaft) - Einsteiger-Mentor (relativ amateurhaft) - Sponsor / Unterstützer - Akkreditierter Coach / Mentor - Coach oder Mentor mit solider Qualifizierung in Verhaltenspsychologie - Berater - Psychologe - Psychiater (auch wenn hier Uneinigkeit besteht, inwieweit diese Rolle Dialog beinhaltet) Einige, wenn auch nicht alle dieser Rollen sind professionelle Rollen aber dies ist kein ausreichendes Unterscheidungsmerkmal, um eine Abgrenzung vornehmen zu können. Dies liegt an Überlappungen aber auch daran, dass manche Profis mehrere Rollen ausüben. So berichtet die British Psychological Society über etliche Psychologen, die auch als Coach tätig sind. Darüber hinaus erfordern professio- nelle Rollen meist ein Reihe von Kompetenznachweisen, etwa durch Zertifikate oder Akkreditierun- gen. Für Coaches bietet die EMCC die Akkreditierungen Foundation, Practitioner, Senior Practitioner and Master Practitioner. Die International Coach Federation bietet Qualifikationen zum Associate Certified Coach, Practitioner Certified Coach und Master Certified Coach. Die Rolle des Coach oder Mentors mit einer umfassenden Qualifikation und Erfahrung in Verhaltens- psychologie verdient besondere Betrachtung. Umso komplexer der Klient und seine Situation sind, umso wichtiger ist es, Verhaltensmuster und die dahinterstehende Psychologie zu erkennen. Eine psychologische Ausbildung ist jedoch nicht ausreichend, um ein effektiver Coach zu sein und es kann argumentiert werden, dass Psychologen dazu tendieren, in einem schmalen Spezialbereich zu
  • 2. © Mentus GmbH, 2018 2 agieren. So bevorzugen „coachende Psychologen“, ein relativ neuer Terminus, psychometrische und sonstige diagnostische Tools. Verhaltenspsychologen hingegen konzentrieren sich auf die Bandbreite menschlicher Verhaltensweisen, inklusive von Gruppenprozessen und komplexer Systeme. Eine Un- terscheidung zwischen “einfachen” Coaches und solchen mit einem Hintergrund in Verhaltenspsy- chologie scheint zu sein, dass die letzteren deutlich mehr Wert auf verhaltensbasierte Hinweise und Fakten legen. Es ist verlockend, die verschiedenen Rollen nach verschiedenen Kriterien, wie etwa Direktheit im Ein- fluss oder Grad der Vertrautheit und in unterschiedlichen Hierarchien zu sortieren. Eine solche Grup- pierung könnte allerdings dazu führen, dass sich die Angehörigen einer der Gruppen gegen Einflüsse von anderen Gruppen abgrenzen wollen. So hat es bereits Coachingorganisationen gegeben, die Coaching als nicht-direktiv und Mentoring als direktiv dargestellt haben, obwohl die Praxis genau das Gegenteil zeigt. Die folgende Tabelle versucht, einige der wichtigsten Ähnlichkeiten und Unterschiede der verschie- denen Rollen aufzuzeigen. Wichtig dabei ist, dass jede Beschreibung generalisiert und dass einzelne Personen eine individuelle Kombination unterschiedlicher Elemente für die eigene Rolle nutzen kön- nen. So war beispielsweise mein bester Lehrer in der Schule auch mein erster Mentor. Rolle Zweck Beziehung (im Kern) Fokus des Lernens Beschränkungen Lehrer Wissen in einem Fach vermitteln Instruktor – Lernen erfolgt weitgehend in eine Richtung Befähigung der Ler- ner, die Erinnerung von Information und Wissen abrufen zu können (in Test usw.). Bsis ist ein Curriculum. Lineare Perspektive (inner- halb des Fachs) Gute Lehrer erzeugen En- thusiasmus für Lernen, auch außerhalb des Curri- culums. Insbesondere versuchen sie, Persönlich- keiten zu erzeugen. Dies fällt oft den Gegebenhei- ten, etwa administrativen Aufgaben oder der Klas- sengröße zum Opfer Tutor Stimuliert Ver- ständnis und kreatives Den- ken über Fak- tenwissen hin- aus Fordern und Fördern des Lerners. Hilft dem Lerner Hinder- nisse im Lernen zu überwinden oder bei Problemen mit dem Selbstmanagement des Lernens. Verständnis generie- ren, unterschiedliche Perspektiven (er- muntert zur Nutzung und Verknüpfung un- terschiedlicher Quel- len für Wissen) Obwohl manche Tutoren- rollen die Verantwortung für das Wohlergehen der Studenten beinhalten, ist dies nicht durchgängig der Fall. Der Tutor ist pri- mär für die lehrende Seite verantwortlich, ähn- lich dem Lehrer oder Lehrbeauftragten (Basis) coach Unterstützung eines Lerners (der auch ein di- rekter Weitgehend transak- tional wobei ein ge- wisses Maß an Bezie- hung zur Effektivität Erreichung klar defi- nierter, SMARTer Ziele Der Coach ist sich typi- scherweise nicht be- wusst, wie direktiv er ist (etwa durch die Präferenz
  • 3. © Mentus GmbH, 2018 3 Mitarbeiter sein kann) bei Er- werb oder Aus- bau einer benö- tigten Fähigkeit oder bei einer Leistungssteige- rung beiträgt. Coach und Coachee müssen sich nicht unbedingt mö- gen. Coaching ist meist kurzfristig angelegt, lange Beziehungen können sogar zu Ab- hängigkeit führen. eines simplifizierenden Modells wie GROW oder abarbeiten einer festge- legten Fragestruktur). Basic Mentor Unterstützung des Lerners bei guten Karriere- entscheidungen und der Ent- wicklung eine Netzwerkes. Die Qualität der Be- ziehung ist essentiell für die Effektivität. Der Mentor bietet Freundschaft und öffnet sich viel stär- ker als es ein Coach tut. So entsteht übli- cherweise ein deut- lich höheres Maß an Vertrautheit. Öffnen neuer Hori- zonte, signifikante Verschiebungen in der Person des Lerners und der Wahrnehmung sei- ner Umgebung. För- derung der Eigenver- antwortung der Kar- riere und der persön- lichen Entwicklung. Die Erfahrung und das Kontextwissen verleiten dazu, diese auf dem Men- tee „abzuladen“, statt diesen zu eigener Refle- xion und Einsicht zu moti- vieren. Sponsor Bietet praxisori- entierte Karrie- reberatung Soziales Wechsel- spiel aus Zugang zur Macht des Sponsors und seinem Einfluss einerseits und Loyali- tät dem Sponsor ge- genüber auf der an- deren Seite Unterstützung des Lerners bei der Su- che nach Projekten und Rollen, die ihn herausfordern oder sichtbarer machen. Den Lerner stärker in Netzwerke einbin- den. Kann entmündigen und auf die Agenda des Sponsors (oder der Orga- nisation) ausgerichtet sein, statt auf die des Lerners. Kann mit Zwang verbunden sein. Akkredi- tierter Coach Unterstützung eines Lerners bei der Entwick- lung der persön- lichen Potenzi- ale in einem de- finierten Be- reich. Professionelle Unter- stützung bei der Lö- sung von Problemen und dem Erreichen von Zielen. Lerninhalte sind be- zogen auf spezifi- schen Kontext oder in Bezug auf die Ziele Der Fokus ist weitgehend linear – der Klient und seine Themen – während der Kontext eine systemi- sche Perspektive erfor- dert. Akkredi- tierter Mentor Unterstützung des Lerners, persönlich reifer (Weisheit) zu werden Balance aus Förde- rung und Herausfor- derung, gekoppelt mit professioneller Freundschaft Entwicklung der Identität Effektivität hängt von der sozio-emotionalen und kognitiven Reife des Men- tors ab
  • 4. © Mentus GmbH, 2018 4 Coach o- der Men- tor mit solider Er- fahrung in Verhal- tenswis- senschaf- ten Steigerung der Qualität des Denkens Hohes Maß gegen- seitiger, persönlicher Öffnung. Systemische Per- spektive Transformation Arbeiten an den Grenzen von Coaching, Mentoring und Therapie erfordert permanentes Selbst-Mo- nitoring Counsel- lor Hilft einem Kli- enten bei einem spezifischen Problem Kann von relativ transaktionalen (z.B. Karriereberatung) bis zu einer hoch emoti- onalen und vertrau- ensbasierten Bezie- hung reichen Steigerung der Fähig- keit, Situationen zu meistern. Mehr Möglichkeiten erarbeiten Die zugrundeliegende Vereinbarung tendiert zu weniger Formalität, was zu geringerer Rollenklar- heit führen kann Psycho- loge Einem Indivi- duum helfen, die eigenen Treiber und Werte zu ver- stehen, um bes- sere Entschei- dungen zu tref- fen Vertrauen ist wich- tig, bei gleichzeitig angemessenem Ab- stand Selbstwirksamkeit Unterschiedliche Schulen der Psychologie setzen unterschiedliche Stan- dards, was zu Unklarhei- ten bei den Rollen führen kann Psychia- ter Diagnose einer Störung. Die Er- kenntnis bei den Klienten för- dern, dass eine mentale Dys- funktionalität vorliegt und die Arbeit an deren Veränderung. Experte. Vertrauen ist wichtig. Hohes Maß professioneller Distanz. Gesundung Berufsregulierung und Aufsicht können die Mög- lichkeiten zu helfen be- grenzen. Selbst wenn wir eine klare Abgrenzung der verschiedenen Rollen wollten, wären diese wahrschein- lich nicht wünschenswert. Die Wirksamkeit in einer Beziehung kann darauf beruhen, dass zwischen verschiedenen Rollen gewechselt wird, um enge Herangehensweisen zu vermeiden. Was aber gesagt werden kann ist, dass die Erfahrung und Kompetenz im Verständnis menschlicher Motivationen und Verhaltensdynamik bei allen Rollen umso größer sein muss, umso komplexer das zu bearbeitende Thema ist.
  • 5. © Mentus GmbH, 2018 5 Das englische Original dieses Beitrages wurde von David Clutterbuck veröffentlicht. Der Autor David Clutterbuck ist einer der profiliertesten und bekanntesten Managementdenker und Autor mit mehr als 60 publizierten Büchern. Er gehört zu den internationalen Pionieren in der Entwicklung professionellen Mentoring und Mitbegründer des European Mentoring & Coaching Council. Die Mentus GmbH ist Kooperationspartner von David Clutterbuck für den deutschen Sprachraum und arbeitet aktiv an der internationalen Weiterentwicklung des Mentoring in der Wirtschaft mit. Kontakt: Dr. Frank Edelkraut Mail: fe@mentus.de Web: www.mentus.de Tel.: 0171 / 6806893