2. Was bedeutet der Name Asylothek?
Asyl und Bibliothek
Asylbewerber(heim)bibliothek
3. Was machen wir?
Asylotheken sind Orte für Sprachvermittlung und Wissenstransfer mit Blick auf den
kulturellen und gesellschaftlichen Austausch von Erwachsenen und Kindern. Wir
engagieren uns für ein aufgeklärtes Miteinander aller Gruppen von Menschen und
möchten einen Einstieg in den Alltag in Deutschland ermöglichen.
Begegnungsort für Geflüchtete, neue und alte Berliner und ihre Gäste, Erwachsene
und Kinder
Get together and be creative!
4. (Ganz) kurze Geschichte der Asylothek (1)
• Idee 2012 durch den Architekten Günter Reichert in Nürnberg
• Bis heute ca. 50 weitere Asylotheken in D
Javad Ahmadi (l.) und Asylothek-Gründer Günter Reichert (r.)
Foto: Jürgen Holzenleuchter
5. (Ganz) kurze Geschichte der Asylothek (2)
• 24. November 2015 - Eröffnung der ersten Berliner Asylothek in der
Flüchtlingsunterkunft Rennbahnstraße in Weißensee.
6. (Ganz) kurze Geschichte der Asylothek (3)
• 28. April 2016 Eröffnung des 2. Berliner Standortes in der Notunterkunft
des ehemaligen Flughafens Tempelhof.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50637986
7. NUK – Flughafen Tempelhof
• Seit Dezember 2015 größte Notunterkunft in Berlin
– Nur als kurzfristige Lösung gedacht
– Nunmehr fast 12 Monate Dauerbetrieb
– Zeitweise bis zu 2.500 Bewohner
– 3 von 7 Hangars sind derzeit bewohnt (derzeit ca. 1.400 Menschen, viele Kinder!)
• Gemeinsamer Raum mit Begegnungscafé/Kleiderkammer des Vereins THFwelcome
• Gebäude steht unter Denkmalschutz
– Keine Eingriffe an Wänden
– Keine farbliche Gestaltung möglich
Eine Herausforderung für den Aufbau!
8. Die Planungsphase (11/15 – 2/16)
– Eigenes bauliches Konzept: Variables und sehr flexibles Regalsystem
– 6 Bücherkuben auf Rädern für Bücher und Medien
– 2 fest installierte Kuben fungieren als „Schwarzes Bress“, Büro, Stauraum,
– PC-Terminal zur Nutzung von Online-Angeboten und elektronischen Medien
– Deckenspiegel für Lichtinstallation/Projektor und Verkabelung
– Ausführung: Atelier 36; Annette Kreimeier
9. Die Bauphase
• Workshop 14. bis 22. April 2016
• Bewohner und Ehrenamtliche sägen, montieren, dübeln, schleifen,
streichen - gemeinsam
10. Die Bücher kommen!
• Workshop 23. April 2016
• Die Regale werden gefüllt und die Mitarbeiter geschult
11. Die Eröffnung am 28. April 2016
• Gemeinsame Eröffnung mit dem THFwelcome-Café
• Großartiges Fest mit Musik, Ausstellung und riesiger Presse-Resonanz
Fotos: Orlando El Mondry und Hans Martin Fleischer
12. Finanzierung
• ausschließlich über Spenden (z.B. betterplace)
• Geld – und Zeitspenden
• ehrenamtliche Mitarbeit engagierter Bürger/-innen
• Sponsorings
– u.a. Verein „Wilmersdorf hilft“
– Kanzlei Freshfields Bruckaus Deringer Berlin
• Keine Zuschüsse oder finanzielle
Förderungen von staatlicher oder
kommunaler Stelle
13. Woher kommen die Bücher und Medien?
• Sach- und Buch-Spenden von Einzelpersonen
– Prof. Dr. Wild (mehr als 600 Bände arabische Gegenwartsliteratur)
• Berliner Büchertisch:
– gezielte Büchersammlungen nach unseren Anforderungen
• Verlagen (u.a. Suhrkamp)
• Berliner Buchhandlungen
14. Wie funktioniert der Bestandsaufbau?
• Erwerbungsgruppe entscheidet im Team
• Finanzierung aus Spendengeldern
• Erfahrungen aus anderen Asylotheken
• Anschaffungswünsche der Helfer vor Ort
• Gezielte Anschaffungen auf Nutzerwunsch
• Wünsche von Kooperationspartnern
– (z.B. GermanNow!)
• Bücher-Spenden
– z.B. Malbücher
– Titel aus Lesungen
15. Welche Bücher und Medien?
• Bücher und Materialien zum Deutsch lernen
– mehrsprachige Wörterbücher
– Bildwörterbücher
– Lehrbücher Deutsch als Fremdsprache
• Förderung der Landessprachen
– Fremdsprachige Literatur u.a. in Arabisch, Farsi, Dari, Paschto, Russisch, Urdu, Serbisch …
• Lehrbücher für Alphabetisierungskurse
• Kinderbücher
• Comics/Mangas
• Berlin-Literatur
• Literatur über Deutschland
• Bildbände
• Englische und französische Literatur
• Spiele
• Elektronische Medien
17. Wie funktioniert die Ausleihe?
• 2 Bestandsarten
Präsenzbestand - nur vor Ort
– z.B. einige Wörterbücher
Kennzeichnung durch
roten Punkt
auf dem Buchrücken
18. Wie funktioniert die Ausleihe?
Ausleihbarer Bestand
• Leihfrist 14 Tage
• Verlängerung möglich
• Eintragung ins Ausleihbuch (Papier+ elektronisch)
• Mahnung nach 3 Wochen (per SMS)
• Nicht alle Bücher werden zurückgegeben
19. Katalogisierung?
• Ganz unkompliziert!
– Bücher werden gestempelt
– „Signaturen“ werden vergeben
– Aufnahme in eine Excelliste
– Sortierung in die jeweiligen Regale
20. Wie erreichen wir die Nutzer und Unterstützer?
• Werbung in den Hangars und im Café
• Zusammenarbeit mit Stadtteilbibliotheken / ZLB
• Unterstützung durch Medien
– Radio (z.B. Radio multiKult, InfoRadio…)
– Zeitungen
– TV (RBB, Deutsche Welle…)
• Veranstaltungen
21. Wie erreichen wir die Nutzer und Unterstützer?
• Social Media
– Facebook www.facebook.com/asylothek.berlin/
• mehr als 1.000 Fans
– Twitter @AsylothekBerlin
– Blog https://asylothekberlin.wordpress.com
22. Zusätzliche Angebote
Wir leihen nicht nur Bücher aus
• wlan-fähige Laptops/PC
• Hausaufgabenbetreuung
• Kommunikationsangebote
• Spieleangebote
• Aber auch nur Ruhepool im lauten
und hektischen Umfeld der NUK
25. Alle Angebote der Asylothek sind offen für alle und (meist) kostenfrei
26. Schwierigkeiten?
• Viele Bewohner kennen keine Bibliothek
• In vielen Herkunftsländern gibt es eher eine Erzähl- jedoch keine Lesekultur
• Weite Wege zu uns
• Wir erreichen kaum Frauen
• Fluktuation bei den Helfern
• Schwierige
Zusammenarbeit mit Betreiber der NUK
27. Interne Organisation
• 8 Teams
– Projektkoordination
– Leser- und Besucher-Gewinnung
– Öffnungszeiten/Schichten
– Presse/Social Media
– Veranstaltungen/Projekte
– Erwerbungen/Spenden/Buchführung
– Weißensee, Rennbahnstraße
30. Und in Zukunft?
• Schließung der NUK für 2017 geplant
– Tempo-Homes entstehen auf dem Tempelhofer Feld
– Umzug an neuen Standort problemlos möglich
– Wir machen weiter
– Du vielleicht auch? Melde Dich gern bei uns:
mitmachen.berlin@asylothek.de